Jakob Lorber - Die Gebote des Herrn - Der Prophet Jakob Lorber

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Die zwölf Hauptgrundsätze der Lehre Jesu,
enthalten in den zehn Geboten Mosis und Seinen zwei Liebegeboten
Warum Gott Seine Gebote Moses gab

Als das von Gott auserwählte israelitische Volk aus der ägyptischen Skla-verei befreit wurde und nun im Begriff war, sich im gelobten Land nieder-zulassen, bekam Moses auf dem Berg Sinai die zehn Gebote, durch den Finger Gottes auf zwei steinerne Tafeln geschrieben.

Diese zehn Gebote, auch Dekalog genannt, werden somit zum grund-legenden Gesetz der Israeliten, mit dessen Hilfe die neu erlangte Freiheit bewahrt werden kann und ein glückliches menschliches Zusammenleben garantiert werden soll.

Aber der Dekalog bedeutet weit mehr. Er ist nicht nur ein Zeichen des Bundes zwischen Gott und Seinem Volk, sondern auch die Offenbarung von Gottes weiser Ordnung wie auch der Wegweiser zum ewigen Leben der Seele.


Wie es zu zwei „neuen“ Geboten kam


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Trotz dieser Offenbarung und dieses Bundes zwischen Gott und den Menschen blieb das israelitische Volk nicht im Glauben und in der besten und lebensvollsten Ordnung, weil Eigen- und Weltliebe überhandnahm. Es gestaltete Gottes Gebote so geschickt in höchst eigene böse Satzungen um, dass die Menschen nun gar kein Gewissen mehr hatten, die Gesetze Gottes zu übertreten.

Trotz aller Ermahnungen durch die Propheten wie auch häufiger Züchtigungen Gottes blieb das Volk uneinsichtig und versank immer mehr in das alte Gericht der Materie, sodass es das alte, innere Lebenslicht der Seele verlor und das Wesen Gottes nicht mehr erkannte und lebendig an dasselbe glaubte.

So kam dann Gott in Jesus zu den Menschen, um ihnen von neuem den Weg zum ewigen Leben der Seele zu zeigen und all diejenigen aus dem ewigen Tod und dem Gericht der Welt und ihrer Materie zu erretten, die an Ihn glauben und nach Seinen Worten leben und handeln.

Doch Jesus‘ Lehre ist keine neue, sondern nur eine Festigung der alten, wie Jesus es Selbst in Seiner Bergpredigt von Sich sagt: „Ihr sollt nicht wähnen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen.“ [Mt 5,17] Im Neuen Testament werden somit die zehn Gebote nicht aufgehoben, sondern es wird uns gezeigt, wie sie im Doppelgebot der Gottes- und Nächstenliebe völlig aufgehen.


Die Gebote zeigen uns die Ordnung Gottes auf, die aus purer Liebe besteht

Gott allein ist der Schöpfer aller Dinge. Er ist die ewige Liebe und das ewige Leben Selbst von Ewigkeit der Ewigkeiten her. Da es außer Ihm keinen Gott irgendwo gibt, so kann auch alles, was aus Seiner Hand hervorgeht, unmöglich anders als nur gut und vollkommen sein. Alle Geister gehen von Ihm aus so rein und gut, wie Er es Selbst ist.

Doch da Gott den Geistern auch die vollste Freiheit gibt, mit der sie alles tun können, was sie wollen, gab Er ihnen auch Seine heiligen Gesetze, damit sie lernen, ihre Gaben gut zu gebrauchen.

Es steht uns nun allen frei, ob wir diese Gesetze beachten wollen; verschmähen wir sie aus unserem freien Willen heraus und widerstreben wir ihnen, wie es auch Luzifer getan hat, so verkehren wir in uns die göttliche Ordnung und werden für uns selbst böse und schlecht, weil wir gegen die Liebe und gegen das Leben handeln; kehren wir uns aber freiwillig nach diesen Gesetzen, so treten wir wieder in die göttliche Ordnung, also in die ewige Liebe und das ewige Leben, ein.

Dazu erklärt uns Jesus im Großen Evangelium Johannes: „Gott hat dem Menschen Gebote gegeben zum Heil seiner Seele. Will er sie befolgen, so wird er leben und glücklich sein für ewig, will er sie aber durchaus nicht befolgen, so wird er sich dafür nur selbst strafen. Denn Gott hat einmal eine ganz feste und unwandelbare Ordnung gestellt, ohne die kein Dasein eines Geschöpfes denkbar möglich wäre. Diese Ordnung hat Er dem freien Menschen durch viele Offenbarungen treuest gezeigt, und der Mensch soll sich infolge seines freiesten Willens selbst danach richten, leiten und bilden. Tut der Mensch das, so wird er sich selbst vollenden nach dem Willen Gottes und wird ein freies, selbständiges, Gott ähnliches Wesen, ausgerüstet mit aller göttlichen Liebe, Weisheit, Macht und Kraft, und wird dadurch erst die wahre Kindschaft Gottes ererben. Diese aber kann ihm unmöglich anders zuteilwerden als nur auf den Wegen, die ihm zu dem allerhöchsten Behuf zu allen Zeiten treulichst gezeigt worden sind. Es kommt nun beim Menschen pur auf den wahren Glauben und dann auf seinen eigenen freiesten Willen an. Glaubt und tut er danach, so wird er das glücklichste Wesen in der ganzen Unendlichkeit Gottes; glaubt er aber nicht und tut er auch nicht danach, so muss er es sich nur selbst zuschreiben, wenn er an seiner Seele gleichfort elender wird und blinder und toter. Ich bin ja nun darum Selbst als ein Mensch zu euch gekommen, um euch die rechten Wege zu zeigen, weil ihr allen Meinen Boten an euch noch nie ganz vollkommen geglaubt und somit auch nicht nach ihren Worten getan habt. Wenn ihr aber nun auch Mir Selbst nicht glaubt und nicht tun wollt nach Meiner Lehre, so frage Ich euch aber dann, wer nach Mir noch zu euch kommen soll, dem ihr dann glauben werdet und tun nach seiner Lehre. So ihr Mir, dem Meister alles Lebens, nicht glauben mögt, wem wollt ihr dann nach Mir glauben, danach tun und selig werden?“ [GEJ.07_201,04-07]


Die Gebote stellen die Träger des Lebens dar

In der Geistigen Sonne erklärt uns der Apostel Johannes, dass die zehn Gebote, die, wie wir gesehen haben, die ganze unendliche Ordnung Gottes in sich tragen, wie auch die zwei Liebegebote, die, weil auf Liebe basierend, das ganze mosaische Gesetz und alle Propheten enthalten, auf zwölf Trägern ruhen. Sie bezeichnen nicht nur im Allgemeinen die Leben äußernden Kräfte, sondern sie stellen auch im Besonderen die Lebenskräfte des Menschen dar.

Zusammenfassend können wir also sagen, diese zwölf Träger sind für uns „nicht nur die Eingangstore zum Licht und zum Leben, sondern auch dessen unzerstörbarer Schutz und Schirm, den die Pforten und Mächte der Hölle oder das materielle Welttum nimmer zerstören und besiegen können“ [GEJ.07_ 054,10].


Um Näheres zu diesen Geboten zu erfahren, bitte auf die einzelnen Träger klicken.

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