Jakob Lorber Die Träger des Lebens - Der Prophet Jakob Lorber

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Die zwölf Hauptgrundsätze der Lehre Jesu,
enthalten in den zehn Geboten Mosis und Seinen zwei Liebegeboten
- Der dritte Träger -

Bibel:

„Gedenke des Sabbattags, dass Du ihn heiligst. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Dinge beschicken; aber am siebten Tag ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes; da sollst du kein Werk tun noch dein Sohn noch deine Tochter noch dein Knecht noch deine Magd noch dein Vieh noch dein Fremdling, der in deinen Toren ist. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darin ist, und ruhte am siebten Tag. Darum segnete der Herr den Sabbattag und heiligte ihn.“ [2. Mo 20]


Jesus durch Jakob Lorber:

„Du sollst den Sabbat heiligen.“ [GS.02_076,11]

„Unterlass nie, die Ruhe des Herrn zu feiern, sondern gedenke an dieser in deinem Herzen Gottes, deines Herrn und Schöpfers. Denn in dieser Ruhe nur wird dich der Herr, dein Gott, ansehen und segnen dein Leben.“ [GS.02_ 048,11]


Erläuterungen:

Warum Moses einen Ruhetag anordnete

Es „ward durch Moses dem zur Trägheit sehr geneigten Volk, das an jedem Tag nichts tun wollte, nur der siebte Tag zur Feier und Ruhe gegeben, an dem es von den Führern über Gott, Seine Ordnung, über Seinen Willen und Seine Führungen belehrt und vor der Widerspenstigkeit gegen die Gesetze auf das ernstlichste gewarnt worden ist. So aber ein Mensch sich die Ordnung Gottes zu eigen gemacht hat und in allem, was da gut, wahr und recht ist, aus seinem freien Willen tätig geworden ist, so kann das für ihn ja keine Sünde sein, wenn er als ein völlig gesunder Mensch sich nicht mehr der Arzneien bedient, deren sich ein Kranker zu bedienen hat. Darum wirst auch du als ein gottesfürchtiger und gerechter Mann dich nicht wider die Sabbatfeier versündigen, wenn du allzeit mäßig auch nach dem Aufgang, zu Mittag und auch, so es dich hungert, vor dem Untergang Speise und Trank zu dir nimmst und deinem Nächsten, wie an einem Werktag, Gutes erweist. Wie Ich tue, so tue auch du, und du wirst recht tun und leben!“ [GEJ.09_109,17-18]

„Dass das am Freitag für den Sabbat gesammelte Manna sich auch am Sabbat frisch und wohl erhielt, das war so der Wille des Herrn um dem Volk, das in Ägypten des Ruhetags im Geist Gottes völlig vergessen hatte und nicht mehr gedachte, sondern an einem jeden Tag gleichfort sammelte, arbeitete und kaufte und verkaufte, doch den einen Tag in der Woche dahin zu erhalten, dass es sich an demselben aller unnötigen Arbeit enthielte und sich mit Gott und dessen Lehre und Willen beschäftigen soll. Denn ein Volk ohne allen Unterricht in den Sphären des Geistes verkümmert, verwildert nur zu bald unter das Tierreich hinab und ist dann kaum mehr imstande, sich durch die Macht des eigenen Verstands und Willens zu einem höheren Licht emporzurichten.“ [GEJ.09_ 191,06]

„Daher auch soll der Sabbat nur ein Tag der allgemeinen Unterweisung, nicht aber etwa ein ausschließlicher Tag Meiner Liebe sein; dieser aber ist demnach jeder Tag gleich. Daher liebt Mich allzeit, den Sabbat aber behaltet für einen Tag der Unterweisung in Meiner Liebe, so werdet ihr leben ewig!“ [HGt.02_ 110,17-18]


Moses hat nie verboten, gute Werke am Sabbat zu tun

„Moses hat wohl die Feier des Sabbats hoch geboten und in seinem Gebot jede unnötige und knechtlich bezahlte Arbeit als eine Schändung des Sabbats bezeichnet, die vor Gott ein Gräuel ist; aber an einem Sabbat den Willen Gottes zu tun, hat Moses nie verboten! Es steht nirgends im Gesetz, dass man an einem Sabbat einen Bruder soll zugrunde gehen lassen! Ich aber als der Herr des Sabbats sage: Tut auch am Sabbat allzeit Gutes, so werdet ihr den Sabbat am besten feiern.“ [JJ.01_149,11-16]

„So steht es auch auf ein Haar mit dem Sabbat: Fürs erste ist ein jeder Tag ein Tag des Herrn, und der rechte Mensch soll an jedem Tag Gutes tun, nicht nur am Sabbat! Und fürs zweite steht es nur geschrieben, dass man diesen Tag heiligen und am selben nicht unnötigerweise schwere, knechtliche Arbeiten verrichten soll; aber dass man am Sabbat auch keine guten Werke ausüben soll, von dem steht im ganzen Moses auch nicht eine Silbe.“ [GEJ.06_223,01]

„Eine nötige Tat, besonders zum sichtlichen und uneigennützigen Wohl des armen Bruders, entheiligt den Sabbat nicht nur niemals, sondern heiligt ihn tausendfach mehr denn alles eitle Geplärr im Tempel und in den Synagogen. Denn wer den Sabbat durch edle Taten heiligt, der heiligt ihn auch wahrhaft und werktätig und somit lebendig, was allein vor Gott einen Wert hat. Wer aber den Sabbat nach eurer Art heiligt, der schändet ihn; denn er ehrt Gott mit den Lippen, wie der Prophet gesprochen hat, aber sein Herz ist fern von Gott, weil es fern vom Nächsten ist.“ [GEJ.08_089,02]

„Sieh, Werke der wahren Nächstenliebe verrichten, heißt bei Mir wahrhaft Gott und den Menschen dienen, was sicher höher steht, als mit der Trägheit den Sabbat feiern! Verrichte demnach gute Werke auch am Sabbat, und du wirst dadurch den Sabbat Mir, dem Herrn, am wohlgefälligsten feiern.“ [GEJ.09_ 109,07]

„Sieh, so müssen wir den Sabbat nur durch unsere Tätigkeit in der Liebe zum Herrn feiern, aber nicht durch ein müßiges Nichtstun. Die wahre Ruhe im Herrn besteht sonach in der wahren Liebe im Herzen zu Ihm und in der unab-lässigen Tätigkeit danach zur Erhaltung der ewigen Ordnung. Alles andere ist vor Gott ein Gräuel voll menschlicher Torheit. Dieses bedenke du wohl, und scheue dich an keinem Sabbat Gutes zu tun, so wirst du dem Herrn, deinem wie meinem Schöpfer, vollähnlich sein.“ [JJ.01_158,14-17]


Jesus setzt einen neuen Maßstab für die rechte Sabbatfeier

„Es heißt von Moses aus wohl: ,Der Sabbat ist ein Tag des Herrn, an dem sollst du dich der schweren, knechtlichen Arbeit enthalten und zu Gott deinem Herrn mit reinem Herzen beten!‘ Ich aber sage nun, dass von jetzt an sicher ein jeder Tag ein Tag des Herrn ist, an dem der rechte Mensch nach Meiner Lehre Gutes tun soll! Wer aber nach Meiner Lehre Gutes tut, der begeht die wahre Sabbatfeier und betet wahrhaft zu Gott ohne Unterlass, und Ich werde Mein Wohl-gefallen an ihm haben.“ [GEJ.07_141,14]  

„Den Sabbat heiligen nach der Einsetzung Mosis ist für einen jeden Juden recht und gut; aber von nun an ist ein jeder Tag ein Tag des Herrn, und wer an jedem Tag nach Meiner Lehre seinem Nächsten Gutes tut, der heiligt wahrhaft den Sabbat. Und so braucht ihr heute, als an einem Sabbat, euch nicht anders zu verhalten als an einem jeden anderen Tag. Der Mensch hat am Sabbat für seinen Leib dieselben Bedürfnisse wie an jedem anderen Tag und soll sie nach Möglichkeit auch ebenso befriedigen. Nur von einer schweren, knechtlichen Gewinnsarbeit soll er sich enthalten. So er aber dadurch einem oder mehreren seiner Nächsten einen Nutzen erweisen kann, so wird dadurch der Sabbat nicht entheiligt, so er seine Hände auch einer noch so schweren Knechtsarbeit leiht, und Ich werde ihn dafür segnen; aber so da keine solche Gelegenheit sich ergibt, so ist es gut, sich an einem Sabbat auszuruhen und sich in seinem Gemüt mit den Dingen des Geistes zu beschäftigen. Denn bei der schweren Werktags-arbeit ist die Seele nicht sehr geeignet, über Tiefgeistiges in sich Betrachtungen zu machen und sich zu Gott zu erheben; und Moses hat so den Sabbat dazu verordnet.“ [GEJ.10_063,02-03]

„So soll auch keine Regel sein unter euch, und sollt auch nicht halten auf gewisse Tage und Zeiten, als wären sie irgend besser oder schlechter, oder dass Gott nur gewisse Tage gesetzt hätte, an denen Er eure Gebete anhören und eure Opfer annehmen möchte. Ich sage euch: Bei Gott sind alle Tage gleich, und der beste ist unter vielen der, an dem ihr wahrhaft Gutes eurem Nächsten erwiesen habt. Und so soll in Zukunft den wahren und Gott allein wohlgefälligen Sabbat-tag nur eure gute Tat bestimmen! An welchem Tag ihr Gutes tun werdet, an demselben Tag wird auch der rechte Sabbat sein, der bei Gott gerechnet wird.“ [GEJ.01_202,10-11]

„Jeder Tag mit guten Taten erfüllt ist ein wahrer Sabbat, und an jedem Tag, an dem man etwas entschieden Gutes verübt hat, hat man eben dadurch auch eine wahre Sabbatfeier begangen. Darum sollst du am heutigen Sabbat Gutes tun, soviel du nur immer kannst und magst, und dir wird es wahrlich zu keiner Sünde gerechnet werden, außer von den argen Weltnarren, die sogar den Wind verfluchen, so er an einem Sabbat weht, sowie den Regen und die Scharen durch die Lüfte dahinfliegender Vögel. Solche Narren aber sollen uns nie zu einem nachahmungswürdigen, sondern nur zu einem über alles zu verabscheuenden Beispiel dienen, denn sie verfluchen das Gute und wollen ihr Böses von aller Welt hochgerühmt wissen.“ [GEJ.01_240,02]

„Darum soll in der Folge unter Meinen wahren Nachfolgern alles völlig frei sein, und nichts kann einen Tag zu einem wahren Sabbat erheben als allein nur Taten, die aus der wahren und lebendigen Liebe zu Gott und dem Nächsten hervorgehen. Pfui und Schande solch einer dümmsten Menschensatzung, die das für eine Sabbatschändung erklärt, so man einem Armen und Bedrängten auch an einem Sabbat eine Hilfe bringt! Pfui und Schande solchen Priestern, die das Volk lehren, dass Gott ein Wohlgefallen habe an ihrem ekligen Geplärr und an ihren Opferzeremonien, die nur ein Gräuel vor Mir sind, wie sie es auch allzeit waren. Darum werde der Sabbat nun erst ein wahrer Werktag, und alle Zeremonie bestehe im reinen Handeln nach Meinem Wort; das werde Ich allzeit mit Wohlgefallen ansehen und die wahren Sabbatheiliger auch belohnen mit aller Meiner Gnade und Liebe. So spricht nun der Herr!“ [GEJ.08_090,05-06]

„Wann Mich aber jemand von euch flammend in seinem Herzen lieben wird, dann wird er auch in sich den wahren, lebendigen Sabbat halten und wird den vorbildenden Sabbat der Juden in sich zum allgemeinen, stets mit Meinem Segen erfüllten machen. Solchen Sabbat sollt ihr allzeit in euch lebendig heiligen und so in euch den Erinnerungstag festsetzen. Dann werdet ihr diejenigen wahrhaftigen Anbeter Gottes sein, welche überall und allzeit Gott im Geist und in der Wahrheit anbeten und an jedem Tag Mir ein herrliches Fest in Ihrem Herzen bereiten.“ [HiG.02_43.03.14,15-16]


Den Sabbat zu einem Tag der heiligen Ruhe in Gott machen

„Bei euch heißt es, man soll an dem als Sabbat gebotenen Feiertag keine knechtliche Arbeit verrichten, worunter nämlich alle Erwerbstätigkeit ver-standen wird. Wohl aber ist es erlaubt, Spektakel aufzuführen, zu spielen, gleich den Heiden zu tanzen. Einen Tag vor dem Sabbat zu fasten ist geboten, um an dem Sabbat desto besser und mehr fressen zu können. So ist auch den Wirten erlaubt, ihre Speisen zu verkaufen und ihre Gäste an einem Feiertag mehr als an einem sonstigen zu betrügen. Das heißt demnach rechtlichermaßen den Sabbat heiligen; nur keine mehr gesegnete Arbeit auf dem Feld und auf dem Acker darf verrichtet werden, alles andere aber ist für den Sabbat tauglich. Der Herr aber hat auf der Welt gezeigt, dass man auch am Sabbat gar füglich arbeiten und Gutes wirken kann. Wenn aber der Herr Selbst am Sabbat gearbeitet hat, da meine ich, soll jeder Mensch des Beweises genug haben, dass unter „Heiligung des Sabbats“ etwas ganz anderes verstanden werden soll als nicht zu arbeiten, noch in die Hände zu nehmen, was nützlich und ersprießlich ist. Was aber wird demnach unter der Heiligung des Sabbats verstanden? Was ist der Sabbat? Ich will euch ganz kurz sagen: Der Sabbat ist weder der Samstag, noch der Sonntag, noch der Oster- und der Pfingstsonntag, noch irgendein anderer Tag in der Woche oder im Jahr, sondern er ist nichts anderes als der Tag des Geistes im Menschen, das göttliche Licht im menschlichen Geist, die aufgehende Sonne des Lebens in der menschlichen Seele. Das ist der lebendige Tag des Herrn im Menschen, den er fortwährend mehr erkennen und durch alle seine Handlungen heiligen soll, die er aus Liebe zu Gott und daraus aus Liebe zu seinem Nächsten verrichten soll. Da aber der Mensch diesen heiligen Ruhetag des Herrn im Gewühl der Welt nimmer finden kann und mag, daher soll er sich von der Welt zurückziehen und diesen Tag des Lebens der heiligen Ruhe Gottes in sich suchen. Darum war auch dem Volk der Israeliten geboten, wenigstens einen Tag in der Woche zu bestimmen, an welchem es sich von weltlichen Geschäften zurückziehen und allein diesen Tag des Lebens in sich suchen sollte. Aber man beobachtete das Gesetz bloß äußerlich materiell und brachte es auf diesem Weg am Ende so weit, dass man nicht einmal den Herrn des Sabbats erkannte, Ihn den heiligen Vater, als Er von unendlicher Liebe getrieben zu Seinen Kindern auf die Erde kam.“ [GS.02_ 076,12-17]

„Das aber ist des Sabbats vorzüglichste Heiligung, dass ihr an selbem mehr in allem Guten tätig sein sollt denn an einem anderen Tag. Nur der Knechte Arbeit, die da ist eine Arbeit um Sold und Lohn der Welt, sollt ihr fortan weder an einem gewöhnlichen Wochentag und ebenso wenig an einem Sabbat ver-richten. Denn von nun an soll euch ein jeder Tag ein Sabbat und ein jeder Sabbat ein voller Werktag sein. In dem habe du, Mein Freund, nun die vollständige Regel, wie ihr Gott in der Zukunft zu dienen haben sollt. Und bei dem bleibe es. Es ist aber ja auch gar nicht nötig, dass der Sabbat gänzlich aufgehoben werden soll, sondern nur das Törichte des Sabbats. Gott der Herr bedarf eures Dienstes und eurer Ehre nicht; denn Er hat die Welt und den Menschen ohne alle fremde Hilfe erschaffen und verlangt von den Menschen nichts als das nur, dass sie Ihn erkennen und aus allen ihren Kräften lieben möchten, und das nicht nur am Sabbat allein, sondern an jedem Tag gleich ohne Unterlass. Was aber ist das dann für ein Gottesdienst, so ihr nur des Sabbats Gottes gedenkt, unter der Woche aber nie?! Ist denn Gott nicht an jedem Tag der gleiche unveränderliche Gott? Lässt Er nicht an jedem Tag, ob er ein Sabbat oder Werktag sei, Seine Sonne aufgehen und ihr Licht spenden über Gerechte und Ungerechte, deren es stets bei weitem mehr gibt als der Gerechten? Arbeitet Gott nicht Selbst an jedem Tag gleich? Wenn aber der Herr Sich keinen Feiertag nimmt, warum sollen dann die Menschen sich Feiertage bloß des Müßiggangs wegen stellen? Denn etwas anderes beachten sie auch nicht so pünktlich an einem Sabbat als den Müßiggang! Mit dem aber erweisen sie Gott gewiss den schlechtesten Dienst. Denn Gott will, dass sich die Menschen gleichfort und stets mehr und mehr die Liebetätigkeit angewöhnen sollen, um dereinst im anderen Leben aller Arbeit und Mühe fähig zu sein und in solcher Tätigkeit auch allein die wahre und höchste Seligkeit zu suchen und zu finden. Sollten die Menschen aber in sich das zu bewirken wohl je durch den Müßiggang imstande sein? Ich sage es dir: Nimmermehr! – Am Werktag übt sich der Mensch, ob er gleich arbeitet, nur in der Selbstsucht; denn da arbeitet er für sein Fleisch und nennt das sein, was er sich erarbeitet hat. Wer das Erarbeitete von ihm haben will, muss es ihm entweder durch Arbeit oder Geld abkaufen, ansonsten er von niemandem etwas von irgendeiner Bedeutung bekommen dürfte. So nun die Menschen an den Werktagen nur ihre Selbstsucht pflegen und am Sabbat aber, als dem einzigen Tag, an dem sie sich in der Liebetätigkeit üben sollen, nur dem starrsten Müßiggang obliegen, so fragt es sich großernstlich, wann sich dann die Menschen in dem allein wahren Gottes-dienst üben sollen oder üben mögen, welcher Dienst lediglich in der liebevollen Bedienung des Nächsten besteht! Gott Selbst aber feiert keinen Augenblick, sondern ist gleichfort tätig für die Menschen und nie für Sich; denn Er bedarf für Sich weder einer Erde, noch einer Sonne, des Mondes und all der Sterne und alles dessen, was darin ist und daraus hervorgeht. Gott bedarf alles dessen nicht; aber alle die erschaffenen Geister und Menschen bedürfen alles dessen, und der Herr ist also allein ihretwegen fort und fort unausgesetzt tätig. So aber der Herr, Dessen Werk ein Tag wie der andere ist, für die Menschen fort und fort tätig ist und will, dass die Menschen Ihm als Seine Kinder in allem gleichen sollen, wie möglich wohl kann Er je gewollt haben, dass die Menschen nach sechs Selbstsuchtstagen Gott an dem siebten durch den starren Müßiggang etwa gar wohlgefällig dienen sollen und Ihn, Der ewig tätig ist, ehren durch die Trägheit?!“ [GEJ.01_050,01-02+04-10]

Die Seele „kann nicht zur reinen Anschauung gelangen, bis nicht in ihr die völlige Ruhe in Gott eingetreten ist. Das ist die wahre Sabbatruhe in Gott, und die Feier des Sabbats ist darum von Gott verordnet worden. Der Mensch soll sich da von jeder schweren, anstrengenden Arbeit enthalten, weil jede schwere Arbeit die Seele nötigt, dem Fleisch ihre Kräfte zu leihen, und dabei mit demselben erregt wird, was den Spiegel ihres Lebenswassers in eine starke Bewegung versetzt, dass sie darum die rein göttliche Wahrheit in sich nimmer klar erkennen kann. Die wahre Sabbatruhe besteht demnach in einer vernünf-tigen Feier von aller schweren Arbeit; ohne Not soll man nicht die Hand an sie legen, aber in der Not ist jeder Mensch verpflichtet, seinem Bruder zu helfen. Mehr aber noch, als sich von aller schweren Arbeit enthalten, soll eine jede Seele jede Leidenschaft zur Seite schaffen. Denn die Leidenschaften sind Stürme der Seele; sie wühlen ihr Lebenswasser auf, und Gottes Ebenmaß wird dann in der Seele so zerrissen wie das Ebenmaß der Sonne auf den Wogen des Meeres zerrissen wird. Es blitzt wohl das Bild der Sonne aus den Wogen, aber in welcher Verzerrtheit! Und so der Sturm lange währt, so entsteigen dem bewegten Meer bald schwere Dünste und füllen die Himmelsluft der Seele mit schweren Wolken; diese hindern dann das Licht der Geistessonne völlig, an das Lebensgewässer der Seele zu gelangen, und die Seele wird finster, kann nicht mehr unterscheiden Wahres vom Falschen und hält das Blendwerk der Hölle für ein Himmelslicht. Eine solche Seele ist dann aber auch schon soviel wie verloren. Es müssten denn starke Winde kommen, das heißt starke Prüfungen von oben, dass durch sie zerrissen würde das arge Gewölk der Seele, diese sich dann sogleich begäbe in die wahre Sabbatruhe und dadurch zur Ruhe brächte ihr Lebensmeer, ansonsten ist für sie keine Rettung.“ [GEJ.02_148,10-14]

„So du nun Gott ganz sicher über alles liebst und eben darum auch über alles ehrst, wirst du dich da nicht gern, und das sehr oft, von dem weltlichen Tages-geschäft zurückziehen und dich mit dem Gegenstand deiner heißesten Liebe beschäftigen? Ja, ganz ungezweifelt wahr und sicher. Und sieh, darin besteht ja auch die wahrste und rechteste und vor Gott allein gültige Feier des Sabbats, die Moses befohlen hat. Denn an dem Tag selbst liegt wenig oder auch gar nichts, sondern allein daran, dass du am Tag oder in der Nacht in der Liebe und Ruhe deines Herzens gern an Gott denkst und dich mit Ihm unterhältst.“ [GEJ.07_028,07]

„‚Nun wollen wir ruhen und uns abermals in der inneren Selbstbeschauung üben, welche da ist eine wahre Sabbatfeier in Gott.‘ Auf diese Worte aus Meinem Mund ward alles still im Haus, und wir saßen so bei drei Stunden. Nach dieser Zeit aber sagte Ich: ‚Nun ist der Sabbat vollbracht, und wir können nun auch unseren Gliedern eine nötige Ruhe spenden.‘ Darauf begab sich alles zur Ruhe des Fleisches, und es ward schon ziemlich spät am Morgen, als wir die Lager verließen.“ [GEJ.02_166,18-20]

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