Jakob Lorber Die Träger des Lebens - Der Prophet Jakob Lorber

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Die zwölf Hauptgrundsätze der Lehre Jesu,
enthalten in den zehn Geboten Mosis und Seinen zwei Liebegeboten
- Der elfte Träger -

Bibel:

„Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt.“ [Mt 22,37]


Jesus durch Jakob Lorber:

„Du sollst Gott deinen Herrn lieben über alles, aus deinem ganzen Gemüt und aus allen deinen von Gott dir verliehenen Lebenskräften.“ [GS.02_098,02]


Erläuterungen:

Die Liebe – Ziel alles Lebens

„Gott ist in Sich Selbst die ewige und allerreinste Liebe Selbst. Aus dieser unendlichen Liebe bist du Mensch hervorgegangen; also ein Werk der Liebe bist du. Daher sollst du auch Gott, deinen Schöpfer, der dich ganz und gar aus Seiner Liebe gebildet hat, mit aller deiner Liebe ergreifen und Ihn lieben über alles! Tust du solches, so ergreifst du das ewige, unvergängliche Leben und lebst ewig in selbem. Tust du es nicht, da trennst du dich vom Leben, und das Los deiner Trennung ist der ewige Tod!“ [GS.02_048,19]

„Die Liebe Gottes ist der Urgrundstoff aller Geschöpfe, denn ohne diese hätte ewig nie etwas erschaffen werden können. Diese Liebe entspricht der allbelebenden und zeugenden Wärme, und nur durch die Wärme seht ihr die Erde unter euren Füßen grünen. […] Was heißt denn hernach: „Liebe Gott über alles“? – Natürlicherweise betrachtet kann es unmöglich etwas anderes heißen als: Verbinde deine dir von Gott gegebene Lebenswärme mit der dich erschaffenden und erhaltenden Urwärme deines Schöpfers, so wirst du das Leben ewig nimmer verlieren. Wirst du aber deine Liebe oder deine Lebenswärme freiwillig von der göttlichen Urlebenswärme trennen und gewisserart als ein selbständig herrschendes Wesen da sein wollen, so wird deine Wärme keine Nahrung mehr haben. Du wirst dadurch in einen stets größeren Kältegrad übergehen. Und je tiefer du hinabsinken wirst in die stets mächtiger kaltwerdenden Grade, desto schwerer wird es halten, dich wieder zu erwärmen. Bist du aber in die vollkommene Kälte übergegangen, dann bist du dem Satan ganz anheimgefallen, wo du als rein kalt keiner Erwärmung mehr fähig bist! Was da mit dir weiter geschieht, davon weiß kein Engel des Himmels dir eine Silbe zu sagen. In Gott sind freilich unendliche Tiefen. Wer aber wird diese ergründen und dabei das Leben behalten? – Ich meine, aus dieser kurzen Vorerwähnung wird man schon ziemlich klar anfangen können, sich einen Begriff zu machen, warum dieses Gebot, dieses eine Wort des Herrn, der Inbegriff, ja eine Sonne aller Sonnen und ein Wort aller Worte ist.“ [GS.02_099,01+09-15]

Henoch, Prophet der Urzeit, Erzengel Raphael: „Wir haben kein Gebot außer das des ewigen Lebens, welches ist die Liebe und lautet: ,Du sollst Mich, deinen Gott und heiligen Vater, lieben aus und mit aller der Liebe, die Ich dir gab von Ewigkeit her zum ewigen Leben und als ewiges Leben! So du Mich liebst, so verbindest du dich wieder Mir, und deines Lebens wird nimmer ein Ende sein; unterlässt du aber solches, so trennst du dich vom Leben. Dein Leben wird zwar darob [deswegen] nicht aufhören; auch werde Ich darum ewig nicht aufhören, dein richtender Gott zu sein, und wirst du auch, von Meinem Leben getrennt, fallen den ewigen Räumen Meiner Zorntiefen entlang, wahrlich, nicht außer Mir wird dein ewiger Fall sein. Mich, deinen Gott, wirst du nie verlieren, aber deinen liebevollsten, besten, heiligen Vater und mit Ihm ein ewiges, freies, wonnevollstes Leben, sieh, das wirst du verlieren!‘ O Väter und ihr Kinder des Mittags! Dies einzige Gebot haben wir, dieses ist jedem Kind schon tief ins Herz geschrieben. Dieses Gebot ist der lebendige Same, den ihr alle in eure Herzen säen müsst, wollt ihr leben als Kinder eines heiligen Vaters, der da Gott ist heilig, heilig, heilig von Ewigkeit zu Ewigkeit. Ihr Väter habt zwar viel gesprochen vom Gehorsam und habt dadurch die Herzen dieser Kinder gar wohl aufgelockert; ich sage aber, wer da liebt, kann den Gehorsam wohl zu Rat halten. Ist denn der Gehorsam nicht der geistige Weg zur Liebe, welche das Ziel alles Lebens ist?! Hat aber jemand auf diesem Weg das Ziel erreicht, sagt, wohin sollte er hernach auf diesem Weg noch wandeln?! Daher, so jemand dem Ziel noch fern ist, der tut wohl, dass er so lange geht, bis er es erreicht hat; hat er es aber erreicht, da ergreife er es mit allen seinen Kräften und halte es fest, das heißt: er liebe Gott über alles, so hat er alles empfangen. Er hat den Vater des Lebens für ewig gefunden, und seiner Freiheit wird fürder kein Ende sein. Und so nehmt denn hin diesen teuren Samen des Lebens, ihr Väter und ihr Kinder! Gott Selbst hat ihn mir für euch gegeben. O Liebe! Du bist dieser lebendige Same, so belebe denn die Herzen der Schwachen und Toten! Amen, amen, amen.“ [HGt.01_ 070,21-25]

„Wohl demjenigen, ja unendlichmal wohl, der auf der Erde sich die Liebe zum Herrn zum einzigen Bedürfnis gemacht hat, denn der hat zu solcher Vollendung des Lebens den kürzesten Weg eingeschlagen. Denn, glaubt es mir, meine lieben irdischen Brüder und Freunde, wer in sich auf der Erde die Liebe zum Herrn trägt, der trägt auch die Vollendung des Lebens in sich; denn er hat dasjenige allerheiligste und allerwundergrößt-vollkommenste Ziel in sich und bei sich.“ [GS.01_007,14]


Gott lieben heißt, Seine Gebote halten

„Gott anbeten heißt, Ihn stets über alles lieben und den Nächsten wie sich selbst. Und Gott wahrhaft lieben heißt, Seine Gebote treuest halten unter oft noch so misslich scheinenden Lebensverhältnissen, die Gott, so es nach Seiner Liebe und Weisheit irgend nötig ist, über einen und den anderen Menschen kommen lässt zur Stärkung und Lebensübung der von der Materie zu sehr angezogenen Seele; denn Gott allein kennt jede Seele, ihre Natur und Eigenschaft, und weiß es auch am klarsten und besten, wie ihr auf den wahren Lebensweg zu helfen ist.“ [GEJ.09_037,07]


Gott über alles lieben heißt Gott – als das Ziel –  über das Gesetz – als den Weg –  hinaus lieben

„Wie soll man Gott über alles lieben? – Und ich, Johannes, sage: Gott über alles lieben heißt: Gott über alles Gesetz hinaus lieben! […] Um aber gründlich zu erfahren und einzusehen, wie man Gott über das Gesetz hinaus lieben soll, muss man wissen, dass das Gesetz an und für sich nichts anderes als der trockene Weg zur eigentlichen Liebe Gottes ist. Wer Gott in seinem Herzen zu lieben anfängt, der hat den Weg schon zurückgelegt; wer aber Gott nur durch die Haltung des Gesetzes liebt, der ist mit seiner Liebe noch immer ein Reisender auf dem Weg, allda keine Früchte wachsen und nicht selten Räuber und Diebe des Wanderers harren. Wer aber Gott rein liebt, der liebt Ihn schon über alles! Denn Gott über alles lieben heißt ja: Gott über alles Gesetz hinaus lieben. Wer draußen am Weg ist, der muss fortwährend Schritt um Schritt weiterschreiten, um so auf die mühevollste Weise das vorgesteckte Ziel zu erreichen. Wer aber Gott sogleich liebt, der überspringt den ganzen Weg, also das ganze Gesetz, und er liebt sogestalt Gott über alles. Man dürfte hier vielleicht sagen: Das klingt sonderbar, denn nach unseren Begriffen heißt „Gott über alles lieben“: Gott mehr lieben als alles in der Welt. – Gut, sage ich und frage aber zugleich: Welchen Maßstab hat aber der Mensch dafür, um solch eine Liebe zu bemessen? […] Ich aber sage: Ist durch das gegebene Gesetz nicht alles dargetan, wie sich der Mensch in seiner Begierde zu den weltlichen Dingen zu verhalten hat? Im Gesetz sind sonach alle Dinge dargestellt, und daneben für die Liebe des Menschen die gerechte Beschränkung gegeben, nach der sich ein jeder Mensch zu den weltlichen Dingen zu verhalten hat. Wenn aber nun jemand Gott über das Gesetz hinaus liebt, der liebt Ihn sicher auch über alle weltlichen Dinge hinaus, weil, wie gesagt, eben durch das Gesetz die Benutzung der weltlichen Dinge und das Verhalten zu denselben nach der göttlichen Ordnung dargestellt wird. […] Solange sonach jemand nicht den Herrn Selbst ergreift, so lange kann er nicht zu Ihm kommen, und wenn er gleich wie ein Fels tausend Gesetze unveränderlich beobachtet hätte. Denn wer am Weg noch ist, der ist noch nicht beim Herrn, wer aber beim Herrn ist, was sollte der noch mit dem Weg zu schaffen haben? Aber hier unter euch gibt es Toren, und das zu vielen Hunderttausenden, die den Weg viel höher halten als den Herrn. Und wenn sie schon beim Herrn sind, so kehren sie wieder um und entfernen sich von Ihm, um nur am elenden Weg zu sein! Solche haben mehr Freude an der Knechtschaft, an der Sklaverei, an dem harten Joch als an dem Herrn, der jeden Menschen frei macht. Sein Joch ist überaus leicht und sanft Seine Bürde. Leicht das Joch, auf dass es im Zug des Lebens nicht drücke am Nacken der Liebe zum Herrn und gar sanft die Bürde, welche ist das alleinige Gesetz der Liebe!“ [GS.02_101,26-27+102,01-06+11-12]

Hierzu ein paar Beispiele zur näheren Erläuterung:

• Der reiche Jüngling
„Der Herr spricht zum reichen Jüngling: „Verkaufe alles, teile es unter die Armen, und folge Mir!“ – Was heißt das? Mit anderen Worten nichts anderes als: So du, Jüngling, das Gesetz beobachtet hast, so erhebe dich nun über dasselbe, gib der Welt alle Gesetze und alle ihre Dinge zurück, und du bleibe bei Mir, so hast du das Leben!“ [GS.02_102,07]

• Wie die Kinder werden
„Weiter spricht der Herr zu den Jüngern: „So ihr nicht werdet wie dies Kindlein, so werdet ihr nicht in das Reich Gottes eingehen.“ Was will denn das sagen? Nichts anderes als: So ihr nicht wie dieses Kindlein, alles in der Welt nicht achtend, weder das Gesetz, noch die Dinge der Welt, zu Mir kommt und Mich wie dieses Kind mit aller Liebe ergreift, so werdet ihr nicht in das Reich Gottes eingehen! Warum denn nicht? Weil der Herr Selbst wieder spricht: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben!“ Wer also zu Mir, der Ich vollkommen eins bin mit dem Vater, kommen will, der muss durch Mich in den Stall oder das Reich Gottes eingehen.“ [GS.02_ 102,09-10]

• Der Pharisäer und der Zöllner
„Der gerechte Pharisäer lobt sich selbst am Weg; aber der Zöllner findet den ganzen Weg überaus beschwerlich. Denn nimmer vermag er dessen Ziel zu überschauen. Er beugt sich daher zutiefst vor dem Herrn in seinem Herzen, erkennt seine Schwäche und Unfähigkeit, den Weg genau zu gehen. Dafür aber erfasst er Gott den Herrn mit seinem Herzen und macht dadurch einen Riesensprung über den ganzen beschwerlichen Weg und erreicht dadurch sein Ziel!“ [GS.02_102,13]

• Die Frage des Herrn an Petrus
„Wollen wir aber die Sache zum Überfluss noch klarer haben, da betrach-ten wir noch die Szene, wo der Herr den Petrus dreimal fragt, ob er Ihn liebe? – Warum fragt Er ihn denn dreimal? Denn der Herr wusste ja ohnehin, dass Ihn Petrus lieb hatte, und wusste auch, dass Ihm Petrus die drei gleichen Fragen alle mit demselben Herzen und demselben Mund gleichbedeutend beantworten wird. Das wusste der Herr. Nicht darum auch hat Er diese Frage an den Petrus gestellt, sondern darum, dass der Petrus bekennen sollte, dass er frei ist und den Herrn über alles Gesetz hinaus liebe. Und so bedeutet die erste Frage: „Petrus, liebst du Mich?“ – Petrus, hast du Mich gefunden auf dem Weg? – Solches bejaht Petrus, und der Herr spricht: „Weide Meine Schafe“, das heißt: Lehre auch die Brüder Mich so finden! – Die zweite Frage: Petrus, liebst du Mich? heißt: Petrus, bist du bei Mir, bist du an der Tür? – Der Petrus bejaht solches, und der Herr spricht: „So weide Meine Schafe!“ oder: So bringe auch die Brüder, dass sie bei Mir seien an der Tür zum Leben! – Und zum dritten Mal fragt der Herr den Petrus: „Liebst du Mich?“ Das heißt so viel als: Petrus, bist du über alles Gesetz hinaus? Bist du in Mir wie Ich in dir? – Ängstlich bejaht Petrus solches, und der Herr spricht abermals: „So weide Meine Schafe und folge Mir!“ Das heißt so viel als: Also bringe du auch die Brüder, dass sie in Mir seien und in Meiner Ordnung und Liebe wohnen gleich wie du.“ Denn dem Herrn folgen heißt: in der Liebe des Herrn wohnen.“ [GS.02_ 102,15]


Gott lieben um Seiner Selbst Willen

„Wahrlich, wer Mich liebt eines anderen Zwecks willen und nicht im Grund des Grundes völlig Meiner Selbst willen, der ist Meiner Gnade nicht wert. Ich aber bin ein gar allwissender Bräutigam! Daher sehe Ich es auch genau, wie jemandes Herz bestellt ist! Und Ich sage daher: Wer zu Mir kommen will Meiner Selbst willen, der komme, und er wird sogleich die ewige Aufnahme finden. Aber ein jeder prüfe sein Herz genau! Denn solange nur noch ein Fünklein fremder Liebe darin haust, werde Ich nicht einziehen und Mich völlig finden lassen!“ [HiG.02_43.03.16,08+11]

„Für einen Unterhändler lasse Ich Mich durchaus nicht gebrauchen! – Wer Mich liebt, der muss Mich lieben Meiner Selbst willen, aber nicht der weltlichen Vorteile halber, und Ich werde ihm darum geben Meine Liebe, welche da ist das wahre, ewige Leben; und alles was Mein ist, wird auch sein sein. Wer Mich aber nur sucht der weltlichen Vorteile wegen, wahrlich, der ist Mir ärger und unerträglicher als einer, der Mich noch nie gesucht hat, weder in der einen noch in der anderen Hinsicht. Solche Schmarotzer können sich allzeit fern halten von Mir, denn Mir ekelt es vor ihnen!“ [HiG.02_42.05.27,13-14]


Gott als Vater lieben, weil Er durch Seine ewige Liebe uns zu Seinen Kindern macht

Adam: „Wir alle sind der ewigen Liebe entsprossen und sind darob Kinder ein und desselben heiligen Vaters, der da wohnt in Seiner ewigen Glorie und Heiligkeit unendlich und in Seiner Liebe bei uns und wir bei Ihm. Daher muss uns auch alles an Seiner Liebe gelegen sein. Denn nur in und durch die Liebe sind wir Seine Kinder; nur durch die Liebe können wir Ihn als Gott und Herrn würdig preisen; durch die Liebe können wir Ihn erkennen; in der Liebe können wir uns Ihm nähern und so nur, durch und in der Liebe, leben und das ewige Leben finden und erhalten. Gott in Seiner Heiligkeit ist unzugänglich, in Seiner Weisheit unerforschlich, in Seiner Gnade unermesslich, in Seiner Macht über alles fürchterlich, in Seiner Stärke ewig unüberwindlich. Sein Licht ist ein Licht alles Lichts und Sein Feuer ein Feuer alles Feuers. Und so ist Er in allem diesem ein unantastbarer, uns auch ganz fremder Gott, der uns nicht will und uns ewigdar von Sich stößt; aber eben dieser Gott ist auch die allerhöchste Liebe Selbst. Diese Liebe sänftet Sein Göttliches so sehr, dass Er uns will; und so wir Ihn lieben, so ergießt Er Sich dann aus allem Seinem Göttlichen durch die Liebe zu uns, macht uns zu Kindern und gibt Sich uns dann als der beste, allerliebevollste, heilige Vater in allem, was wir nur ansehen mögen, zu erkennen, mehr und mehr zu lieben, zu genießen und endlich im freien, ewigen Leben selbst als solcher vollends zu erschauen. Daher bedenkt wohl, Kinder, wer und was Gott ist, – und wer und was unser heiligster Vater ist, und handelt danach getreu!“ [HGt.01_068,27-29]


Nur die Liebe ermöglicht eine Verbindung mit Gott

„Bleibe du in deiner Liebe zu Mir und suche ewig nichts anderes, so bist du Mir alles, was du sein sollst, und Ich werde dir auch alles sein, was Ich dir nur immer als dein Gott, Schöpfer, und ewig liebevollster Vater sein kann! Liebe ist das einzige Band zwischen Mir und dir; sie ist die allein wunderbar allmächtige Brücke zwischen Mir, dem ewig allmächtigen, unendlichen Schöpfer, und dir, Meinem endlichen Geschöpf. Auf dieser Brücke kann Ich zu dir und du zu Mir kommen, wie da kommt ein lieber Vater zu seinen Kindern und die Kinder zu ihrem lieben Vater.“ [GS.01_098,05]

„Dass du Mich aber aus allen deinen Kräften liebst, ist Mir das angenehmste Lob! Denn nur durch die alleinige Liebe bin Ich als Vater für jene Geschöpfe, die Meine Kinder sind, erreichbar, durch die Weisheit aber ewig nicht.“ [RB.01_043,13]


Gott lieben heißt auch, nach Seinem Willen handeln und seinen Nächsten lieben

„Gott über alles lieben aber heißt natürlich: Gott und Seinen geoffenbarten Willen erkennen und dann aus wahrer innerer Liebe zu dem erkannten Gott danach handeln und sich daneben gegen jeden Nebenmenschen wegen Gott so verhalten, wie sich ein jeder vernünftige Mensch gegen sich selbst verhält; natürlich ist hier von der reinen und in möglichst höchstem Grad uneigennützigen Liebe, sowohl gegen Gott als eben auch gegen jeden Nächsten, die Rede. Wie alles Gute einzig darum geliebt werden will, weil es gut ist und darum wahr, so will auch Gott geliebt sein, weil Er allein höchst gut und höchst wahr ist!“ [GEJ.03_053,05-06]

„Die wahre Erkenntnis Gottes wird euch zeigen, wie wenig dazu gehört, sich in Gott dem Herrn zurechtzufinden und dann über alle Begriffe glücklich zu sein! Streitet euch nicht wie elende Hunde und Katzen um irdische Dinge, sondern bewerbt euch um rechte Erkenntnis und Liebe Gottes! Liebt euch wie wahre Brüder und Schwestern als Kinder eines Vaters, der allzeit und ewig heilig und über alle Begriffe lieb, gut und sanft ist so habt ihr in euren Herzen mehr, als was euch die ganze Welt je verschaffen könnte!“ [RB.01_146,04]


Das vornehmste Gebot: Gott lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und mit all seinen Kräften

Auf eine Anfrage über Markus Kap.12, V.30: „Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und mit allen deinen Kräften! – Das ist das vornehmste Gebot.“ „Aus ganzem Herzen“: Hier ist unter „Herz“ zu verstehen der Geist des Lebens, der als treues Ebenbild Meiner Liebe in der Prüfungsperiode in euch und eigentlich die pure Liebe ist. Dann „aus ganzer Seele“: Hier ist unter „Seele“ zu verstehen ein ätherischer Leib des Geistes, der ganz durchdrungen werden soll von der Urliebe in ihr, damit sie dadurch lebendig werde in allen ihren Teilen. „Von ganzem Gemüt“: Hier sind unter „Gemüt“ zu verstehen eure naturmäßigen Wisstümlichkeiten, die da alle sollen gefangen werden von Meiner Liebe in euch, damit die Seele, als Leib des Geistes, Festigkeit bekomme mit Haut und Haaren und bekomme Füße zum Stehen und Gehen und Hände zum Greifen und Handeln und Augen zum Sehen und Ohren zum Hören und Nase zum Riechen und einen Mund, versehen mit all dessen Bestandteilen und tauglich, zu nehmen höhere und bessere Speisen und selber zu reden Worte des Lebens aus Mir, welches alles hernach sind „all die Kräfte“, die da auch sein sollen voll Liebe! Seht, das ist das kurze und sehr leichte Verständnis des kleinen Textes aus den Worten Meines lieben Markus und aller Gleiches Sagenden. Aber wohlgemerkt, nicht für euren Verstand, sondern für euer Herz habe Ich es euch gegeben, damit ihr Mich Meiner Bereitwilligkeit wegen doch endlich einmal sollt zu lieben anfangen, so auch alle übrigen Dinge von Mir nicht vermögen würden, euch zur Liebe zu Mir zu stimmen.“ [HiG.01_40.06.02,06-07]



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