Jakob Lorber Die Hauptträger des Lebens - Der Prophet Jakob Lorber

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Die zwölf Hauptgrundsätze der Lehre Jesu,
enthalten in den zehn Geboten Mosis und Seinen zwei Liebegeboten
- Der elfte und zwölfte Träger als Hauptträger des Lebens -

Bibel:

„Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt. Dies ist das vornehmste und größte Gebot. Das andere aber ist ihm gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. In diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.“ [Mt 22,37-40]


Jesus durch Jakob Lorber:

„Das vornehmste und alles in sich enthaltende Gebot lautet: ‚Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt!‘ Sieh, das ist das vornehmste und größte Gebot. Das andere aber ist diesem gleich und lautet: ‚Du sollst auch deinen Nächsten lieben wie dich selbst‘, das heißt, du sollst ihm alles dasjenige allzeit mit Freuden tun, was du auch wollen kannst, dass er dir desgleichen täte, so du es benötigtest und es in seinem Vermögen stünde. An diesen zwei Geboten hangt das ganze Gesetz und alle Propheten.“ [GEJ.07_198,03]

„Ihr dürft nur das Evangelium des Herrn zur Hand nehmen, und ihr werdet da finden, dass Er das ganze Mosaische Gesetz wie auch alle Propheten in das alleinige Zweigesetz der Liebe übertrug, nämlich: „Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst!“ [GS.02_053,19]


Erläuterungen:

In den zwei neutestamentarischen Liebegeboten sind die Propheten und Gesetze des Alten Testaments enthalten

„So du in Mir den einen, allein wahren Gott erkennst, an Ihn glaubst und Ihn in der Tat über alles liebst und deinen Nebenmenschen wie dich selbst, so erfüllst du damit auch alles, was Moses und alle Propheten gelehrt haben, denn sie sagen mit ihren vielen Worten in Bezug auf die Pflichten der Menschen gegen Gott und unter sich nichts anderes, als was Ich dir in den wenigen Worten gesagt habe.“ [GEJ.10_016,12]

„Die wahre Liebe zu Gott und zum Nächsten erfüllt alle die vorhergehenden Gesetze Mosis und alle die Vorschriften und Ermahnungen der Propheten. Wenn Moses sagt: ,Du sollst allein an einen Gott glauben und keine fremden und nichtigen Götter der Heiden neben dem rechten Gott haben!‘, da erfüllst du dieses erste Gebot Mosis ja dadurch mehr als vollkommen, so du Gott über alles liebst. Denn könntest du Einen Gott recht über alles lieben, wenn du zuvor nicht ungezweifelt von Ihm glaubtest, dass Er wahrhaft da ist?! So du aber durch deine Liebe zu Ihm mehr als tageshell und lebendig dartust, dass du an einen Gott glaubst, wirst du aus deiner großen Liebe zu Ihm wohl imstande sein, Seinen Namen je irgend zu verunglimpfen, zu verunehren und zu entheiligen? Sicher ewig nicht! Denn was ein Mensch im höchsten Grad liebhat, das ehrt er auch stets am meisten, und er wird sogar gegen jeden bitter und sehr ernst auftreten, der es ihm gegenüber wagen würde, sein Allerliebstes irgend zu verunehren. Oder würde es dich nicht in hohem Grad empören in deinem Gemüt, wenn jemand deinen Vater, den du sehr lieb hast, verunehren würde? So du aber nun Gott über alles liebst, wirst du da wohl je imstande sein, Seinen Namen irgend zu entheiligen? Wenn du das nun so recht in dir betrachtest, so musst du schon auf den ersten Blick darüber ganz im Klaren sein, wie sowohl das erste als auch das zweite Gesetz Mosis in dem einen Gebot der Liebe zu Gott ganz enthalten sind. So du nun Gott ganz sicher über alles liebst und eben darum auch über alles ehrst, wirst du dich da nicht gern, und das sehr oft, von dem weltlichen Tagesgeschäft zurückziehen und dich mit dem Gegenstand deiner heißesten Liebe beschäftigen? Ja, ganz ungezweifelt wahr und sicher. Und sieh, darin besteht ja auch die wahrste und rechteste und vor Gott allein gültige Feier des Sabbats, die Moses befohlen hat. Denn an dem Tag selbst liegt wenig oder auch gar nichts, sondern allein daran, dass du am Tag oder in der Nacht in der Liebe und Ruhe deines Herzens gern an Gott denkst und dich mit Ihm unterhältst. Und sieh, wie auch das dritte Gebot Mosis in dem einen Gebot der Liebe zu Gott enthalten ist. Wer sonach Gott wahrhaft über alles liebhat, der hat Ihn auch sicher erkannt und hat einen lebendigen Glauben, gibt Gott auch alle Ehre und wird Seiner sicher stets am meisten gedenken. Und wer das tut, der kann keine Sünde gegen Gott begehen. Oder kann wohl eine Braut gegen ihren Bräutigam, den sie über die Maßen lieb hat und von dem sie wohlwissentlich noch mehr geliebt wird, irgendeine Sünde begehen? Nein, das sicher nicht, weil beide in ihrem Herzen völlig eins geworden sind eben durch die Liebe. Wer aber Gott wahrhaft über alles liebt und so durch die Liebe eins geworden ist mit Ihm, der wird auch seine Nebenmenschen als ihm ebenbürtige Kinder Gottes ebenso lieben, wie er sich selbst liebt, und wird ihnen das tun, was er mit klarer Vernunft will, dass die Menschen ihm tun möchten. […] Sieh, im vierten Gebot ist den Kindern die Liebe gegen ihre Eltern geboten! Die Eltern sind auf der Erde wohl die ersten Nächsten ihrer Kinder und lieben sie überaus. Sie sind ihre Ernährer, Beschützer und Erzieher und verdienen darum auch sicher alle Liebe und Ehre von den Kindern. Wenn denn ein gut erzogenes Kind seine Eltern liebt und ehrt, so wird es auch bemüht sein, alles das zu tun, was den Eltern eine rechte Freude macht. Und so ein Kind wird sich darum auch ein langes und gesundes Leben und ein bestes Wohlergehen auf Erden bereiten; ein Kind, das seine Eltern liebt und ehrt, das wird auch seine Geschwister lieben und ehren und stets bereit sein, ihnen alles Gute zu tun. Ein Kind oder ein Mensch aber, der seine Eltern und seine Geschwister wahrhaft liebt und ehrt, der wird auch die anderen Menschen darum lieben, weil er weiß und erkennt, dass sie alle Kinder ein und desselben Vaters im Himmel sind. Aus der ursprünglichen wahren Liebe zu den Eltern wird der Mensch zur Erkenntnis Gottes, seiner selbst und zur rechten Erkenntnis auch seiner Nebenmenschen geleitet und sieht dann bald und leicht ein, warum Gott die Menschen erschaffen hat, und was sie alle werden sollen. Dadurch gelangt er dann stets mehr und mehr zur Liebe zu Gott und durch diese zur Vollendung seines inneren, wahren, geistigen Lebens. Wer aber so seine Eltern, Geschwister und auch die anderen Nebenmenschen liebt und ehrt und darum auch Gott über alles liebt und ehrt, wird der wohl je gegen jemanden eine Sünde begehen können? Ich sage es dir: Nein, denn er wird niemanden beneiden, niemanden hassen und fluchen, niemanden töten, weder leiblich, noch durch ein Ärgernis seelisch. Er wird sich keusch und wohlgesittet gegen jedermann benehmen, wird jedem gern das Seinige lassen, wird niemand be-lügen und betrügen, und ist er auf dem ordentlichen Weg der Mann eines Weibes geworden, oder die züchtige Jungfrau das Weib eines Mannes, so wird er kein Verlangen tragen nach dem Weib seines Nächsten und sein Weib nicht nach dem Mann ihrer Nachbarin, und du kannst nun daraus für deinen Verstand schon ganz gut entnehmen, wie und auf welche Weise das Gesetz und alle die Propheten in den zwei Geboten der Liebe enthalten sind, und wie diese dir von Mir nun kundgegebenen zwei Gebote keine Aufhebung des Gesetzes Mosis und der anderen Propheten zulassen, sondern nur die volle Erfüllung derselben sind.“ [GEJ.07_028,04-08 + 029,01-04]

„Im Übrigen lässt [die] Lehre sich ganz kurz in dem zusammenfassen, dass man Gott über alles und seinen Nächsten wie sich selbst lieben soll. Gott über alles lieben aber heißt natürlich: Gott und Seinen geoffenbarten Willen erkennen und dann aus wahrer innerer Liebe zu dem erkannten Gott danach handeln und sich daneben gegen jeden Nebenmenschen wegen Gott so verhalten, wie sich ein jeder vernünftige Mensch gegen sich selbst verhält; natürlich ist hier von der reinen und in möglichst höchstem Grad uneigennützigen Liebe, sowohl gegen Gott als eben auch gegen jeden Nächsten, die Rede. Wie alles Gute einzig darum geliebt werden will, weil es gut ist und darum wahr, so will auch Gott geliebt sein, weil Er allein höchst gut und höchst wahr ist. Dein Nächster aber muss darum ebenso geliebt werden, weil er gleich dir das Ebenmaß Gottes ist und gleich wie du einen göttlichen Geist in sich trägt. Sieh, das ist der eigentliche Grundkern [der] Lehre, und er ist leicht zu beachten, ja um sehr vieles leichter als die tausend Gesetze des Tempels, die zumeist vom Eigennutz der Diener desselben angefüllt sind.“ [GEJ.03_053,04-08]

„Des Menschen Herz wird sein der lebendige Tempel des wahren, einigen und einzigen Gottes, und die werktätige Liebe wird sein der allein wahre Gottes-dienst, und die Liebe zu Gott wird sein dessen ganz allein wahre Anbetung. Da aber weder eine wahre Liebe zu Gott ohne die werktätige Nächstenliebe und diese nicht ohne die wahre Liebe zu Gott denkbar ist, so sind die beiden Lieben im Grund des Grundes auch nur eine Liebe und somit eine und dieselbe wahre Anbetung Gottes. Wer das in sich hat, der hat alles, alles Gesetz und alles Prophetentum, im eigenen Herzen vereint und hat weiter durchaus nichts irgend mehr vonnöten.“  [GEJ.05_132,04-05]


Regeln zur rechten Ausübung der Gottes- und Nächstenliebe

„Sorge du dafür, dass Mein Name an diesem Ort, das heißt bei deinen Nachkommen, fest stehenbleibt; denn mit dem Verlust Meines Namens aus ihren Herzen würden sie dann auch bald alles andere verlieren! Wer zwar alles verlöre in der Welt, behielte aber dessen ungeachtet Meinen Namen, der hätte immerhin noch gar nichts verloren, sondern nur alles gewonnen; aber wer da verlöre Meinen Namen aus seinem Herzen, der hätte alles verloren, und besäße er auch alle Güter auf der Erde! Darum sei vor allem um die Erhaltung Meines Namens im Herzen besorgt! Wem der bleibt, dem bleibt alles; wem aber der nicht bleibt, den hat dann aber auch alles verlassen! Wer Mich aber wahrhaft liebt und seinen Nächsten wie sich selbst, der trägt Meinen Namen wahrhaft und lebendig in seinem Herzen und daran einen Schatz, den ihm alle Ewigkeiten nicht zu nehmen imstande sein werden, denn Gott wahrhaft in aller Tat lieben, ist mehr denn ein Herr aller Schätze nicht nur dieser, sondern aller Welten in der ganzen Unendlichkeit sein. Aber es genügt nicht, Mich nur zu bekennen der Weisheit gemäß, sondern der vollwahren Liebe gemäß im Herzen. Es werden zu dir kommen allerlei Arme, was du denen tun wirst ohne irdisches Entgelt, das hast du Mir getan, und Meine Liebe wird es dir entgelten. Wenn jemand zu dir kommt, der nackt ist, den bekleide. Wer ohne Geld zu dir kommt, dem enthalte es nicht vor, so er dessen benötigt in der Welt. Ich wollte zwar, dass alle Menschen als Brüder ohne dieses verderbliche Tauschmittel untereinander lebten, aber da sie solches zur größeren Bequemlichkeit ihres Handels und Wandels als Weltmenschen in der Welt schon von alters her eingeführt haben, so will Ich es denn auch belassen, aber Segen wird es den Menschen erst durch Meine Liebe bringen. Lege nie einen anderen Wert als nur den Meiner Liebe darauf, so wird es dir auch Meine Liebe und Meinen Segen bringen. Wer eines Groschens benötigt, dem gib zwei, auch drei, und Meine Liebe wird es dir anderseitig zehn- und dreißigfach ersetzen. Kurz, in was du jemanden als arm erschaust, und du hilfst ihm für Meine Liebe mit freudigem Herzen, so wirst du allzeit auf Meine Entgeltung rechnen können, die nimmer unterm Weg verbleiben wird. Es komme zum Beispiel zu dir ein sonst ver-möglicher Mensch ins Bad , der aber von der Gicht behaftet ist, so rechne ihm nach dem Maß der Billigkeit die Herberge und die Verköstigung, aber das Bad lass ihm frei. So aber jemand kommt bloß des Vergnügens wegen ins Bad, dem rechne Bad, Herberge und Verköstigung teurer an denn einem anderen. Will er aber die Wahrheit von dir, so gib sie ihm unentgeltlich, denn darin ist er ein Armer. So aber da kommt ein Weltkluger und will von dir die Wahrheit hören, dem gib sie nicht umsonst, sondern lass dir bezahlen für ein jedes Wort einen Groschen, denn für solch einen Wahrheitssucher hat die Wahrheit erst dann einen Wert, so er durch vieles Geld zu ihrem Besitz gekommen ist. Wenn ein Armer hungrig zu dir gekommen ist, dem gib zu essen und zu trinken und entlasse ihn nicht als einen Armen von dir; kommt aber einer, dem es ein Vergnügen macht, bei dir zu Tisch zu sein, der zahle auch das, was neben ihm ein Armer verzehrt hat. Jede Armut unterstütze umsonst, und jedes bloße Vergnügen lass dir bezahlen!“ [GEJ.05_005,05-006,13]

„So ihr schon durchaus des Glaubens seid, dass Ich der Herr sei, so tut, was euch ehedem Mein Diener gesagt hat, so werdet ihr leben und selig werden. Liebt Gott über alles und eure Nächsten wie euch selbst, und lehrt dasselbe auch euren Kindern und Angehörigen; haltet euch als Menschen nicht für höher denn eure Nächsten eurer großen Erdenschätze wegen; tut ihnen das, von dem ihr vernünftig wollen könnt, dass sie euch desgleichen entgegen tun sollen, und ihr werdet leben, und Gottes Gnade wird bei euch bleiben immerdar. So ihr aber schon das Gesetz Mosis kennt, so beachtet es in allen seinen Teilen, denn in diesem Gesetz ist dem Menschen die beste und allerreinste Lebensordnung angezeigt. Wenn er die befolgt, so liebt er auch Gott über alles und seinen Nächsten wie sich selbst. In diesen Gesetzen aber ist alle Lebensweisheit geboten, von der andere und ältere Weise den Menschen nur teilweise etwas zum Verkosten vorgesagt haben.“ [GEJ.07_122,19-20]

„Meine Lehre aber ist in sich ganz kurz und leicht zu fassen, denn sie verlangt vom Menschen nichts, als dass er an einen wahren Gott glaube und Ihn als den guten Vater und Schöpfer über alles liebe und seinen Nebenmenschen wie sich selbst, das heißt, ihm alles das tue, von dem er vernünftigermaßen wünschen kann, dass ihm auch sein Nebenmensch dasselbe tue. Nun, so viel Selbstliebe hat denn doch sicher ein jeder Mensch, dass er nicht wünschen werde, dass ihm sein Nebenmensch etwas Böses antun soll, und so tue er dasselbe auch seinem Nebenmenschen nicht! Vergeltet niemals Böses mit Bösem, sondern tut sogar euren Feinden Gutes, und ihr werdet in der Ähnlichwerdung Gottes, der auch Seine Sonne über Gute und Böse gleich aufgehen und leuchten lässt, einen großen Fortschritt gemacht haben! Zorn und Rache muss aus euren Herzen weichen, an ihre Stelle muss Erbarmung, Güte und Sanftmut treten. Wo das der Fall ist, da ist die volle Gottähnlichkeit auch nicht mehr fern, und diese ist das Ziel, nach dem allein ihr alle zu streben habt. Aber wie schon gesagt, diese Sache ist nun eben in dieser Zeit nicht gar so leicht, wie sich jemand das vorstellen möchte. Es wird das einen jeden eine gewisse und unausbleibliche Anstrengung kosten. Doch wer da mutig kämpft, der wird auch seines Sieges sicher sein, und des Siegers Lohn wird wahrlich nicht unterm Wege verbleiben; wer sich aber als ein mutloser Feigling erweisen wird, der wird auch den Lohn eines Feiglings ernten. Da wird es dann auch heißen: Hättest du gekämpft, so hättest du auch gesiegt; weil du aber den Kampf scheutest, so kannst du auch auf den Lohn eines Siegers keinen Anspruch machen und hast es dir selbst zuzuschreiben, dass du als ein Feigling ohne Lohn vom Feld des Lebens abziehen musst. Ich aber meine, dass da niemand den Kampf scheuen sollte, wo der Preis des Sieges ein so hoher ist.“ [GEJ.07_140,03-06]


Durch die Haltung der zwei Liebegebote zur Vollkommenheit

„Wahrlich, wahrlich sage Ich euch allen: Wer da nach seinem Vermögen den armen und bedrängten Nebenmenschen allzeit Barmherzigkeit und Liebe erweist in aller Freundlichkeit, der wird auch bei Mir Erbarmung, Liebe und Freundlichkeit finden; denn darin besteht das wahre Reich Gottes, das in Mir nun zu euch gekommen ist, dass ihr Gott liebet über alles und eure Nächsten wie euch selbst. Wer das tut, der erfüllt das ganze Gesetz und steht in der vollen Gnade Gottes, und Jehovas segnende Hand ist über ihm. Wer in solcher Liebe verharrt, der ist und bleibt in Mir und Ich in ihm. Wer aber in Mir ist, wie auch Ich in ihm, der hat in sich das ewige Leben und wird den Tod nicht sehen und schmecken; denn er ist also schon in dieser Welt ein rechter Bürger des Reiches Gottes, in dem es ewig keinen Tod mehr gibt. Beherzigt das alle wohl, und handelt danach, denn darum kam Ich Selbst in diese Welt, um den Menschen so das wahre Gottesreich zu überbringen und sie zu erlösen von aller Blindheit und vom Tod ihrer Seelen, der euch bisher hart gefangen hielt.“ [GEJ.09_ 036,07]

„Sieh, in dem liegt die praktische Erklärung aller Gesetze Mosis und alle Weis-sagung aller Propheten: Liebt Gott als euren ewigen Vater über alles und eure armen und vielfach kranken Brüder und Schwestern aber unter allen Umständen wie euch selbst, so werdet ihr als wahre, seelengesunde Kinder des ewigen Vaters im Himmel ebenso vollkommen sein, wie Er Selbst vollkommen ist, wozu ihr eigentlich berufen seid. Denn wer da nicht so vollkommen wird wie der Vater im Himmel vollkommen ist, wird nicht zu Ihm kommen und speisen für ewig an Seinem Tisch.“ [GEJ.04_039,01]  

Polykarp: „Er [Jesus] sagte in dieser Hinsicht nichts anderes als: ,Haltet die zehn Gebote Mosis, und liebt so Gott, den Einen und allein Wahren, über alles und eure Nächsten wie euch selbst; tut ihnen, was ihr vernünftig wollen könnt, dass sie das auch euch tun möchten; dann lasst euch nicht von den reizenden Verlockungen der Welt berücken, so werdet ihr bleiben in Mir und Ich in euch, und ihr werdet so in euch haben das ewige Leben durch Meiner Liebe Geist; denn Ich Selbst bin der Weg, die Wahrheit und das ewige Leben! Wer an Mich glaubt und Meine Gebote hält, der ist es, der Mich über alles liebt; zu dem werde Ich Selbst kommen, werde Mich ihm offenbaren und ihm geben das ewige Leben!‘ Sieh, darin besteht das Wesentliche Seiner Lehre.“ [GEJ.09_ 164,04]

„Ein Mensch, der sich fürs erste schon nie eine rechte Mühe gibt, die Lebens-gesetze Gottes näher und heller kennenzulernen da ihn die Lustbarkeiten der Welt zu sehr abziehen, und der sich von einem Sinnentaumel in den anderen stürzt, der fängt an, Gott zu vergessen, und sein Glaube an Ihn schwindet dadurch mehr und mehr. Wie er aber des Glaubens an einen Gott bar wird, so werden ihm auch seine Eltern lästig. Er gehorcht ihnen nicht nur nicht mehr, sondern ärgert sie nur durch allen möglichen Ungehorsam, schlägt sie am Ende wohl gar, bestiehlt sie und verlässt sie. Wie er aber seine Eltern nicht achtet, so achtet er seine Nebenmenschen noch weniger. Er treibt Hurerei aller Art und Gattung, wird ein Dieb, ein Räuber und ein Mörder, um sich Mittel zu verschaffen, seinen Sinnen und argen Leidenschaften mehr frönen zu können. Und so hat sich dieser Mensch endlich aller Lebensgesetze ledig gemacht und handelt dann nach den Gesetzen seiner argen und bösen Natur und versündigt sich sogestaltig vollkommen am ganzen Gesetz. Dadurch aber hat er auch das Maß des Bösen erfüllt, ist ein Teufel geworden und hat dadurch denn auch in sich und aus sich das Gericht über sich selbst zum Losbruch gebracht und muss es sich in seiner großen Qual und Pein nun selbst zuschreiben, dass daran nie-mand als nur er selbst schuld war. Dass aber auf ein Sündenvollmaß ganz sicher das Gericht, was der eigentliche geistige Tod ist, folgt, das ist von Gott aus schon von Ewigkeit her so verordnet und unabänderlich für alle zukünftige Ewigkeit festgestellt; denn wäre das nicht so, so gäbe es kein Feuer, kein Wasser, keine Erde, keine Sonne und keinen Mond und auch kein Geschöpf auf ihnen.“ [GEJ.07_053,03-04]

„Damit bist du aber vollkommen auf einem Sandweg, wenn du meinst, Gott habe den geschaffenen Wesen eher die eigene Selbstbildung überlassen, als bevor sie die Fähigkeit besaßen, die göttliche Ordnung in sich vollends zu erkennen und in aller Tiefe zu erfassen. Da ging viel Unterricht voran, und es vergingen lange Zeiträume zwischen dem ersten Werden der erstgeschaffenen Ordnung in den ersten Wesen und der Periode, in der dann solche Geister ihrer selbsttätigen Bildung anheimgestellt wurden. Denke dir den Zeitraum zwischen Adam und dir, und sieh, diese ganze, schon ziemlich lang währende Zeit ist bis zur Stunde noch mit lauter Unterricht von allen Seiten her ausgefüllt worden! Und nun nach so langer Vorbereitung bin erst endlich Ich Selbst da und zeige den Menschen klar die Wege, die sie zu gehen haben aus ihrer höchst eigenen inneren Kraft, die bisher die möglichste Bildung für das Pro und Kontra (Für und Wider) erhalten hatte. Mit diesem Meinem Hiersein wird dem Menschen erst die vollste Freitätigkeit zu seiner Lebensvollendung gegeben und mit ihr ein neues Gesetz der Liebe, das im rechten göttlichen Vollmaß alle anderen Gesetze und alle Weisheit aus Gott in sich fasst. Wird ein Mensch von nun an nach diesem neuen Gesetz leben, so wird er sein Leben auch unfehlbar völlig nach der göttlichen Ordnung ausbilden und darauf sogleich in die Fülle des wahren und freiesten ewigen Lebens eingehen können. Wird er aber solch ein neues Lebensgesetz nicht annehmen und sein Tun danach nicht wie aus sich selbst herausgehend einrichten, so wird er auch sicher den Zweck der wahren Lebensvollendung nicht erreichen. Niemand aber wird dann sagen können: ,Ich habe es nicht gewusst, was ich hätte tun sollen!‘ Und würde ein Mensch, auch noch so weit von hier entfernt, dennoch sagen: ,Bis zu meinen Ohren ist der Gottesruf nicht gedrungen!‘, so wird ihm erwidert werden: ,Von  dieser Stunde an gibt es keinen Menschen auf der ganzen Erde, der es nicht in sein Herz über-kommen hätte, was da ist unter den Menschen vollends des Rechten.‘ Einem jeden wird eine warnende Stimme in sein Herz gelegt werden, die ihm zeigen wird, was da gut und allein wahr ist. Wer diese Stimme hören und sich danach halten wird, der wird zum größeren Licht gelangen, und dieses wird ihm alle Pfade der göttlichen Ordnung erleuchten.“ [GEJ.02_230,06-11]

„Darum bedenkt diese Meine Worte wohl! Erkennt und liebt Mich als Gott, den Herrn, über alles dadurch, dass ihr euren Nächsten womöglich noch mehr liebt als euch selbst, so habt ihr dann schon die wahre Liebe als das wahre Leben und das wahre Licht als die ewige Wahrheit für Zeit und Ewigkeit in euch und seid so dem Geist nach schon hier – dort wo Ich bin!“ [HiG.02_64.03.09,09]

„Wer sich sonach den Willen Gottes durch die Haltung der Gebote zu eigen gemacht hat, der hat sich auch zu eigen gemacht die göttliche Macht und die göttliche Freiheit und hat den Zustand der wahren Wiedergeburt des Geistes erreicht und ist als ein wahres Kind Gottes so vollkommen wie der Vater im Himmel Selbst. Und Ich sage euch denn nun allen, dass ihr euch eben durch genaue Haltung der Gebote vor allem bestreben sollt, schon hier auf Erden so vollkommen zu werden wie der Vater im Himmel vollkommen ist, so werdet ihr auch das und noch Größeres zu tun imstande sein als Ich Selbst nun. Und werdet ihr euch in diesem Zustand befinden, dann werdet auch ihr schon zum voraus Bürger des neuen Jerusalem sein.“ [GEJ.07_054,12-13]

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