Die zwölf Hauptgrundsätze der Lehre Jesu,
enthalten in den zehn Geboten Mosis und Seinen zwei Liebegeboten
- Der erste Träger -
Bibel:
„Du sollst keine anderen Götter neben mir haben. Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder des, das oben im Himmel, noch des, das unten auf Erden, oder des, das im Wasser unter der Erde ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifriger Gott, der da heimsucht der Väter Missetat an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied, die mich hassen; und tue Barmherzigkeit an vielen Tausenden, die mich liebhaben und meine Gebote halten.“ [2. Mo 20]
Jesus durch Jakob Lorber:
„Du sollst allein an einen Gott glauben.“ [GS.02_048,09]
„Du sollst an einen Gott glauben und dir nie denken, es gäbe entweder keinen Gott, oder es gäbe zwei, drei oder mehrere Götter.“ [GS.02_073,12]
Auf der weißen Tafel im ersten Saal des Schulhauses der zwölf göttlichen Gebote steht geschrieben: „Zuoberst die uns wohlbekannte Zahl 1, die sicher die Nummer des Saales sein wird, und unterhalb: Weg zur Freiheit des Geistes! – Die eins bedeutet, sage ich euch, nicht die Nummer des Saales, sondern es bezeichnet das erste Gesetz Gottes durch Moses.“ [GS.02_073,08]
Erläuterungen:
Gott erkennen und lieben
„Das Herz des Menschen, das mit Gott zunächst verwandt ist, hat allein die Bestimmung, Gott zu suchen und auch zu finden und dann aus dem gefundenen Gott zu nehmen ein neues, unverwüstliches Leben. Wer aber Gott mit einem anderen Sinn sucht, der kann Ihn ebenso wenig finden, als ein Mensch, der sich die Augen fest verbindet, mit dem Ohr oder mit der Nase die Sonne finden und schauen kann. Der rechte und lebendige Sinn des Herzens aber ist die Liebe. Wer demnach diesen innersten Lebenssinn recht erweckt und mit ihm Gott zu suchen beginnt, der muss Gott auch ebenso bestimmt und beschaulich finden, als ein jeder Mensch, so er nicht völlig blind ist, mit seinem Auge die Sonne sogleich finden muss und schauen ihre Lichtgestalt. – Gott ist in Sich die reinste und höchst endlos mächtigste Liebe und kann darum nur durch die Liebe gefunden werden! Aber die Mich suchen werden mit ihrem hochmütigen Verstand, die werden Mich nicht finden in Ewigkeit!“ [GEJ.03_110,18-19+ 11+13]
„Wer demnach aber Gott, als die reinste Liebe, suchen und finden will, der muss Ihn auch in der reinsten Liebe im eigenen Herzen, an der keine noch so geringfügig scheinende schmutzige Weltliebe klebt, suchen; und sucht er Ihn so, so wird er Ihn auch allersicherst finden. Nur mit der reinsten und makellosesten Liebe kannst und wirst du Ihn finden, sehen und preisen und von Ihm überkommen das ewige Leben. Es ist für den, dessen Herz voll von allerlei weltlichen Dingen ist, freilich wohl schwer, sich von ihnen zu reinigen; aber ein fester Wille ist ein tüchtiger Arbeiter und macht das, was dir heute noch unmöglich dünkt, für morgen leicht und für noch weiterhin immer leichter und leichter ausführbar.“ [GEJ.10_098,04+08-09]
„Wenn Moses sagt: ,Du sollst allein an einen Gott glauben und keine fremden und nichtigen Götter der Heiden neben dem rechten Gott haben!‘, da erfüllst du dieses erste Gebot Mosis ja dadurch mehr als vollkommen, so du Gott über alles liebst. Denn könntest du Einen Gott recht über alles lieben, wenn du zuvor nicht ungezweifelt von Ihm glaubtest, dass Er wahrhaft da ist? […] Wer sonach Gott wahrhaft über alles liebhat, der hat Ihn auch sicher erkannt und hat einen lebendigen Glauben, gibt Gott auch alle Ehre und wird Seiner sicher stets am meisten gedenken. Und wer das tut, der kann keine Sünde gegen Gott be-gehen.“ [GEJ.07_028,05+08]
Ein Lehrer zu Gott suchenden Schülern: „Euch [hat sich] kein Gott gezeigt […], weil ihr schon mit den Zweifeln hinausgegangen seid. Ihr habt Gott nicht bestimmt, sondern allenfalls möglicherweise erwartet. Gott aber, so einer ist, muss ja doch in Sich Selbst die höchste abgeschlossene Bestimmtheit sein. Wenn ihr aber mit der Unbestimmtheit eures Denkens, Glaubens und Wollens die höchste göttliche Bestimmtheit suchtet, wie hätte sich da euch solche wohl offenbaren können? Merkt euch demnach wohl, was ich euch nun sagen werde: Wenn ihr Gott suchen wollt und wollt Ihn auch erschaulich finden, da müsst ihr mit der größten Bestimmtheit hinaustreten und Ihn auch so suchen. Ihr müsst ohne den allergeringsten Zweifel fort glauben, dass Er ist, und wenn ihr Ihn auch noch so lange nicht irgend zu Gesicht bekommen solltet, und müsst dann auch mit eurer Liebe Ihn ebenso bestimmt ergreifen, als wie bestimmt ihr an Ihn glaubt. Sodann wird es sich erst zeigen, ob ihr in eurem Denken, Glauben, Wollen und Lieben die größtmöglichste Bestimmtheit erlangt habt. Habt ihr dieselbe erlangt, wird sich Gott euch auch sicher zeigen, so Er einer ist. [… ] Und wer [Ihn] einmal [mit dem festen Glauben und der ganzen Liebe seines Herzens] gefunden hat, der verliert [Ihn] ewig nimmer.“ [GS.02_074,09-12+21]
„Wenn Er [der himmlische Vater] schon durchaus nicht wäre, woher käme denn da diese [lebendige] Sehnsucht in uns […]? Mit der Sehnsucht also muss ja auch die Gewissheit über das Dasein eines himmlischen Vaters wachsen! […] Fürwahr, in der Sehnsucht liegt ein gar großer Beweis; was aber ist wohl die Folge der Sehnsucht? […] Die Folge wird das sein, dass man sich dessen vergewissern möchte, wonach man sich sehnt. […] Was ist denn der Grund der Sehnsucht? […] Es ist die Liebe zu dem, nach dem man sich sehnt. Wenn man aber etwas im Grund und in der Fülle der Wahrheit erschauen will, genügt es da wohl, nur bei der Sehnsucht und ihrer Folge zu verbleiben? […] O nein! Da muss man auf den Grund selbst zurückgehen. Kündet sich da die große Wahrheit nicht an, dann ist alles falsch; kündet sie sich aber da an, so ist man zu der lebendigen Überzeugung gekommen, dass sie ewig nirgendwo anders als nur in ihrem Grund selbst zu erkennen und zu erschauen ist.“ [GS.02_075,16-18]
Es ist „besser, sich Mir durch die Liebe zu nahen als durch das Erforschen der puren Wahrheit. Denn mit der Liebe kommt auch der Geist der Wahrheit unfehlbar gleich so wie mit dem Feuer, so es sich zur lebendigen Flamme gesteigert hat; das Licht aber, so jemand ein irgend fernes Licht wohl ersieht und demselben nacheilt, da wird er sicher länger zu tun haben, bis er an die Stelle des Lichts gelangen mag, um daselbst auch von des Lichts lebendiger Flamme zum Leben erwärmt zu werden. Wer Gott wahrhaft sucht, der muss Ihn im eigenen Herzen, also im Geist der Liebe, in der alles Leben und alle Wahrheit verborgen ist, suchen, und er wird Gott und Sein Reich auch so leicht und bald finden, auf jedem anderen Weg aber schwer und in dieser Welt oft wohl gar nicht. Es heißt auch in der Schrift, dass der Mensch Gott anbeten soll. Wie aber soll er Gott anbeten, so er erstens Gott noch niemals anders als höchstens vom Hörensagen erkannt hat und dabei kaum glaubt, dass es einen solchen Gott gibt, und zweitens, er auch nicht von fern hin weiß, was Gott anbeten heißt. An dem gewissen Lippengebet, bei dem das Herz fern ist, kann aber Gott ja doch wohl, als Selbst die ewige und reinste Liebe, kein Wohl-gefallen haben. Gott anbeten heißt: Ihn stets über alles lieben und den Nächsten wie sich selbst. Und Gott wahrhaft lieben heißt: Seine Gebote treuest halten unter oft noch so misslich scheinenden Lebensverhältnissen, die Gott, so es nach Seiner Liebe und Weisheit irgend nötig ist, über einen und den anderen Menschen kommen lässt zur Stärkung und Lebensübung der von der Materie zu sehr angezogenen Seele; denn Gott allein kennt jede Seele, ihre Natur und Eigenschaft, und weiß es auch am klarsten und besten, wie ihr auf den wahren Lebensweg zu helfen ist. Gott ist in Sich also der höchste und reinste Geist, weil die reinste Liebe, und muss daher von jenen, die Ihn wahrhaft anbeten wollen, im Geist und in der Wahrheit angebetet werden.“ [GEJ.09_037,04-08]
Götzendienst, Abgötterei
„Hört, ihr blinden Heiden solltet lieber vor dem allein wahren Gott der Juden eure Knie und Herzen beugen. Denn dieser euer toter und machtloser Götze ist ein Werk von Menschenhänden, also um vieles minder als eine kleinste und unansehnlichste Moospflanze; der eine und allein wahre Gott der Juden aber hat pur aus Sich Himmel und Erde und alles, was sie trägt, erschaffen. Darum sollen alle Menschen nur an den einen, wahren Gott glauben, Ihn allein anbeten und keine anderen, toten Götzen haben und sie mit allerlei unvernünftiger und die Menschenwürde entehrender Zeremonie ehren.“ [GEJ.09_031,12]
„Eure Götter aus Holz, Erz und Stein sind tote Gebilde, von Menschenhänden gemacht; und ihr könnt jahrelang vor ihnen auf den Knien liegen, so werden sie euch dennoch nicht helfen können, weil sie tot sind.“ [GEJ.02_105,13]
„Glaubt es nicht, dass da irgend jemand Hilfe finden kann; denn helfen kann ja doch nur Ich allein, der Ich ein ewiger Feind alles Götzentums bin. Wie möchte Ich da wohl einem hölzernen Bild, von Menschenhand verfertigt, Wunderkraft verleihen? So Ich schon jemandem eine verleihen möchte, so wäre es einem rechten Menschen, nicht aber einem Schnitzwerk, das viel niedriger ist als das allergeringste Tier, welches doch Leben und Bewegung hat; ja es ist viel weniger als ein Grashalm und weniger als ein Stein. Dieser ist, was er ist, somit in seiner Ordnung; aber ein Bild ist das nicht, was es vorstellt. Denn das Bild ist Holz, stellt aber einen Menschen dar und wird darum verehrt und angebetet, weil derjenige, den es darstellt, ein Tugendheld war.“ [Er.01_072,15]
„Jede Götzenanbetung ist darum die größte Torheit der Menschen und eine grässliche Blindheit. Denn am Ende dünken sich die festen Götzenanbeter selbst als Götzen und lassen sich Weihrauch streuen und sich als Götter anbeten, und das ist dann ein Triumph des Satans im Menschenherzen! Aber wehe solchen in ihrer höchsten Verblendung sich einbildenden Selbstgöttern! Ihr Los wird dereinst ein höchst trauriges sein; denn solch ein Hochmut ist ein Wurm, der nimmer stirbt, und ein Feuer, das nimmer erlischt. Ich sage es dir: Es ist des Satans Lust, die blinden Menschen durch den in sie eingepflanzten Hochmut von der Ordnung Gottes soweit als möglich wegzubringen; aber werden sie einst als Jünger seiner Schule drüben anlangen, dann wird er sie verwerfen und zu seinen allerniedrigsten und scheußlichsten Diensten stellen, in denen sie nach seinem bösesten Willen ewig werden zu verbleiben haben! – Der Satan als der Fürst der Finsternis lässt die Menschen hier zu Göttern erhöhen, um sie dereinst zu den niedrigsten Scheusalen hinab zu demütigen. Gott aber verlangt hier ein weises und demutsvolles Herz, um dereinst den Menschen desto höher zu heben und seliger zu machen. Es wird zwar solche Macht dem Satan benommen werden, und die Menschen werden völlig unabhängig frei nach ihrem Sinn schalten und walten können; dadurch werden die Guten desto mehr leuchten, und die aus sich Bösen aber desto ärger und tiefer der Hölle angehören; denn da wird ihre Bosheit nicht der Satan auf seine Rechnungstafel, sondern sie auf ihre höchst eigene bekommen, und sie werden dereinst vom Satan und seinen Knechten desto übler hergenommen werden. Darum ist eines jeden Menschen erste Pflicht, in aller Demut seines Herzens Gott zu suchen im Geist und in der Wahrheit, und hat er Ihn gefunden, dann erst bete er Gott auch im Geist und in der Wahrheit an!“ [GEJ.03_207,06-11]
„Mich als den Schöpfer fordert Meine Liebe, Meine Weisheit und Ordnung auf, Mich Meinen Geschöpfen gegenüber stets so zu verhalten, wie es für sie zu jeder Zeit am allernotwendigsten ist. – Vom ersten Menschen dieser Erde bis zu dieser Stunde sind die Menschen nie auch nur ein Jahr lang gänzlich ohne alle Offenbarung, von Mir ausgehend, geblieben, aber stets so, dass ihr völlig freier Wille keine Nötigung zu erleiden hatte, weil der Mensch ohnedem kein Mensch, sondern nur eine Maschine Meines Willens wäre. Es ward darum dem Menschen aber auch der Verstand gegeben als ein gutes Licht, um mit demselben Gott und Seinen Willen zu suchen, was denn auch zu allen Zeiten gar viele Menschen getan und beim rechten Ernst auch das gefunden haben, was sie suchten. Dass Sich aber Gott nicht so bald und so leicht finden lässt, wie es so gar manche Menschen eben gern hätten, das hat seinen höchst weisen Grund darin: Würden die Menschen mit leichter Mühe das finden, was sie suchen, so hätte das Gefundene bald keinen Wert mehr für sie, und sie gäben sich wenig Mühe mehr, noch weiter zu suchen und zu forschen; sie begäben sich in die Trägheit, und der von ihnen gar so leicht und bald gefundene geistige Schatz würde ihnen noch weniger nützen, als so sie ihn ängstlich gleichfort suchen müssen und in dieser Welt doch nur selten und schwer völlig finden. Darum geschehen große Offenbarungen selten, damit die Menschen, in ihrer Seelennacht geängstigt, selbst Hand ans Werk legen müssen und mit allem Eifer suchen die ewige Wahrheit und so Mich. Dass die Menschen in dieser Welt während ihres Suchens gar oft auf allerlei Abwege und auch in allerlei Bedrängnisse geraten, ist wohl ein diesirdisches Übel; aber dies entsteht nicht etwa aus dem tätigen Ernst des Suchens, sondern aus der leidigen Trägheit im Suchen, die eine Frucht der übertriebenen Welt- und Eigenliebe ist, vermöge der sich die Menschen das Streben nach dem Reich des Geistes so bequem als möglich machen möchten. Wenn das andere, noch trägere Menschen merken, so sagen sie dann bald und leicht zu den lau Suchenden: ,Ei, was gebt ihr euch doch noch für Mühe, das zu suchen, was wir schon lange in größter Klarheit gefunden haben! So ihr uns glauben und dienen und statt eures fruchtlosen Selbstsuchens und Forschens kleine Opfer bringen wollt, so werden wir euch alles treu verkünden, was wir leicht und bald gefunden haben!‘ Nun, den trägen und Mühe scheuenden Suchern ist solch ein Antrag willkommen, sie nehmen ihn an und glauben, was ihnen jene unter Mithilfe von allerlei falschen Wun-dern und Zeichen, die die noch Trägeren im Suchen der Wahrheit erfunden haben und zum Besten ihres diesirdischen Wohllebens vor den Blinden mit allerlei Zeremonie darstellen, mit ernster Miene sagen. Auf diese Art entstehen dann die vielen Gattungen des Aberglaubens, Lügen, Betrug und völlige Lieblosigkeit und mit ihr alles Unheil auf der Erde unter den Menschen. Ihr fragt nun freilich in euch, warum Ich so etwas zulasse. Und Ich sage es euch: Aus dem Grund lasse Ich so etwas zu, weil es für die Menschenseele, die zum ernsten Suchen zu träge, besser ist, dass sie doch etwas glaube und durch den Glauben sich in eine Ordnung füge, als so sie völlig erstürbe in ihrer Trägheit und Arbeitsscheu. Geht die Sache des Betrugs und der Bedrückung einmal zu weit, dann zwingt zuerst die Not die Leichtgläubigen zum weiteren Selbst-forschen nach der Wahrheit. Sie merken den Betrug, verlassen ihre Trägheit und fangen an, ernstlich selbst zu forschen und scheuen den Kampf nicht, und es geht daraus bald allerlei Licht hervor. Und zweitens ist darauf eine an solche lang betrogene und darum eifrige Sucher von Mir neu erteilte Offenbarung eine ihnen ums unaussprechliche willkommenere und für die Vertreibung des alten Aberglaubens auch wirksamere.“ [GEJ.09_019,05-11]
„Wird es [ein Volk] irdisch zu wohlhabend, so wird es sinnlich, stets mehr und mehr – und weil es ihm zu wohl geht, so braucht es auch keinen Gott mehr, und vergisst am Ende des wahren Gottes ganz und macht dafür sich selbst, oder was seinen Sinnen am meisten zusagt, zu einem Gott. Und das ist noch allzeit der Ursprung des Götzentums gewesen.“ [RB.01_025,03]
„Wer sind die Heiden, und wer die Völker? – Die Heiden sind alle jene, die den einen, wahren Gott nicht kennen und an Seiner Statt tote Götzen und den Mammon dieser Welt anbeten und am meisten verehren. Von solchen ist das Judentum nach allen Seiten hin umlagert, und wohin ihr nun in der Welt gehen wollt, ob gen Morgen, gen Mittag, gen Abend oder gen Mitternacht, so werdet ihr nichts als Heiden in aller Art und Gattung antreffen. Ihr wisst aber, wie nun von allen Seiten der Welt die Heiden hohen und niederen Standes und von nah und weit zu Mir gekommen sind. Sie hörten Mein Wort und sahen Meine Zeichen, wurden voll Glaubens, nahmen an Meine Lehre, und Mein Wort richtet und rechtet nun unter ihnen, wodurch sie aufhören Heiden zu sein und übergehen zu der Zahl der Gesalbten Gottes und zu der Zahl des wahren Volkes Gottes. Aber auch sie werden nicht bleiben, wie sie nun belehrt und bestellt sind; denn es werden bald falsche Gesalbte unter ihnen aufstehen, werden auch Zeichen tun, berücken Könige und Fürsten, werden sich bald eine große Weltmacht aneignen und mit Feuer und Schwert die Menschen verfolgen, die sich nicht zu ihnen werden bekennen wollen, und sich am Ende in viele Sekten und Parteien spalten, und das sind eben die vielen Völker, die Ich als der Herr strafen werde ihrer Lieblosigkeit, ihrer Falschheit, ihres Eigennutzes, ihres Hochmuts, ihres Starrsinns, ihrer Herrschsucht und ihres bösen Haders und gegenseitigen Verfolgens und Kriegführens wegen. Bis aber diese Zeit kommen wird, wird es noch eine Weile dauern, wie es von Noah an bis jetzt gedauert hat. Wie es aber war zu den Zeiten Noahs, da die Menschen freiten und sich freien ließen, große Feste und Gastmähler hielten, sich groß ehren ließen und gegen jene verheerende Kriege führten, die sich vor ihren Götzen nicht beugen wollten, wo dann bald die große Flut kam und die Täter des Übels alle ersäufte, ebenso wird es auch sein in jener künftigen Zeit. Aber dann wird der Herr mit dem Feuer Seines Eifers und Seines Zorns kommen und alle solche Täter des Übels hinwegfegen von der Erde. Da wird es kommen, dass die verschonten Reinen und Guten und die wahren Freunde der Wahrheit und des Lichts aus Gott aus den Schwertern Pflugscharen, aus den Spießen Sicheln machen und die Kunst Krieg zu führen vollends aufgeben werden, und es wird dann fürder kein wahres gesalbtes Volk wider das andere mehr ein Schwert erheben, außer den noch irgend in den Wüsten der Erde übriggebliebene Heiden; aber auch diese werden ermahnt und dann von der Erde gefegt werden. Da wird die Erde gesegnet werden von neuem. Ihr Boden wird tragen hundert-fältige Frucht von allem, und den Ältesten wird die Macht gegeben sein über alle Elemente.“ [GEJ.07_172,06-10]
„Es kann mit der Weile mit der Lehre, die Ich nun gebe, wohl auch so werden, dass man sie als eine heilige Reliquie wie einen Götzen anbeten wird und wird gar leichten Sinns und Gewissens sich weiter gar nicht kümmern um den inneren Sinn und Geist eben dieser Meiner Lehre, sondern man wird sich richten nach den Satzungen der Menschen und wird sagen: ,Was Weiteres brauchen wir?‘ Aber dann wird auch kommen jene große Trübsal, von der der Prophet Daniel geweissagt hat, als er auf der heiligen Stätte stand, indem er sagte: ,Es wird aber in jener Zeit eine Trübsal unter den Menschen sein, wie sie nicht war vom Anbeginn der Welt!‘“ [GEJ.05_128,10-11]
„Wer Gott nicht richtig erkennt, kann nie vollkommen an einen Gott glauben, noch weniger Ihn über alles lieben und somit auch des Geistes Gottes nie völlig teilhaftig werden. Denn aus einer unrichtigen Erkenntnis Gottes kommen mit der Zeit, vermöge des freien Willens der Menschen, allerart Irrtümer unter die Menschen, die dann wie eine tausendköpfige Hydra fortwuchern, die Menschen zu Götzendienern machen und ihnen die Pforte zum wahren, ewigen Leben verrammen, sodass sie dann als Seelen im Jenseits schwer je hineinkommen können; denn was eine Seele hier in einem Tag zu ihrer Lebensvollendung ausrichten kann, das vermag sie jenseits oft in mehreren Tausenden von Erdenjahren nicht.“ [GEJ.06_228,19]
Gottes Erbarmung
„Ich sage euch aber, dass Ich Mich der armen, verführten Menschen wohl erbarmen werde, aber der Verführer nimmerdar; denn sie wissen, was sie tun, die anderen aber wissen es nicht.“ [GEJ.10_191,05]
Was den Zweck der Neuoffenbarung anbelangt, so „besteht dieser Zweck auch darin, euch und aller Welt die wahren Wege Meiner erbarmenden Liebe zu zeigen, welche sie einschlägt, um das ewige Heil aller Wesen zu gründen, und wie, wann und warum dieses alles so ist und geschieht.“ [HiG.01_40.08.21,02]
„Wer also Mich hört, sieht und liebt, der hört, sieht und liebt auch Gott. Wer aufgenommen wird vom Vater, der wird auch aufgenommen werden von Gott. – Wenn jemand Unwürdigen der Vater nicht annehmen wird, der wird fallen in die Hände der richtenden und vernichtenden Gottheit allein, und da wird kein Erbarmen sein, noch irgendeine Liebe und Gnade!“ [HGt.01_167,18]