Jakob Lorber Krankheit, Heilung, Gesunderhaltung - Der Prophet Jakob Lorber

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KRANKHEIT, HEILUNG UND GESUNDE LEBENSFÜHRUNG

Teil I: Krankheit und Leid

Inhalt
                                                                                                                            
1. Grundsätzliches                                                                              
1.1. Ursprung von Krankheit, Leid und Not                                                
1.2. Zum Wesen des Menschen                                                                  
1.2.1. Leib                                                                                           
1.2.2. Seele                                                                                             
1.2.3. Geist des Menschen                                                                    
1.2.4. Gottes Geist im Menschen   
                                                      
2. Hauptursachen für die meisten Krankheiten                            
2.1. Nichteinhaltung der Gebote                                                 
2.2. Sündhaftes Leben                                                                               
2.3. Verkünstelte Ernährung                                                                      
2.4. Kranke Eltern – kranke Kinder                                                           
2.5. Inkarnationsschwierigkeiten                                                               
2.6. Hinderung, ein weltliches Leben zu führen                                       
2.7. Freimachung der Seele                                                                        
2.8. Hüter gesunder Seele                                                                           
2.9. Eine Erbarmung Gottes                                                                      
2.10. Leiden Angehöriger zu eigenem Heil   
                                           
3. Verschiedene Krankheitserscheinungen                                      
3.1. Erkrankung durch Missbrauch der Gesundheit                                   
3.2. Erkrankung des Leibes                                                                     
3.2.1. Aufnahme von Fremdartigem                                                    
3.2.2. Falsche Ernährung                                                                   
3.2.3. Abendl. Gasthausessen und nächtl. Aufenthalt im Freien         
3.2.4. Tanzveranstaltungen                                                                 
3.2.5. Aufenthalt in hohen Bergen zur ungesegneten Zeit                   
3.3. Seelische und geistige Erkrankung                                                       
3.3.1. Beispiele                                                                                      
3.3.2. Gesetz der Anziehung                                                                  
3.4. Besessenheit – in Besitz genommen werden                                        
3.4.1. Zustandekommen                                                                         
3.4.2. Besitznahme, von was und wem                                                 
3.4.3. Auf welchen Wegen die Besitznahme erfolgt                          
3.4.4. Vom Besessensein zum Besetzenden werden                              
3.5. Krankheit vor dem Leibestod       
                                                      
4. Tod                                                                                                    
4.1. Irdischer Tod                                                                                      
4.2. Seelischer Tod                                                                                    
4.3. Geistiger Tod                                                                                     
4.4. Sterben eines seligen Todes                                                                  
4.5. Warum wir unseren Todeszeitpunkt nicht kennen    
                          
5. Warum dem Menschen die Schmerzfähigkeit gegeben ist    
     
6. Vom Kreuz tragen   
                                                                       
7. Der Mensch, ein Tempel Gottes                                                    




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1. Grundsätzliches

1.1. Ursprung von Krankheit, Leid und Not

Wer sich mit der Frage beschäftigt, woher all unser Leid seinen Ursprung nimmt, wird über kurz oder lang feststellen, dass es bereits beim ersten Menschenpaar seinen Einzug hielt als es gegen das erste, ihm auferlegte Gebot verstieß: „Du sollst essen von allerlei Bäumen im Garten; aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn welches Tages du davon isst, wirst du des Todes sterben.“ [1. Mo 2,16-17]

„Das erste Menschenpaar, das Gott und Seinen Willen wohl kannte, hatte sich von der Anmut der materiellen Welt bestechen lassen, und ihres gerichteten Fleisches Begehren und Stimme sagte: ,Wir wollen sehen, was daraus wird, so wir einmal dem wohlerkannten Willen Gottes zuwiderhandeln! Denn Gott Selbst hat uns das Handeln freigestellt; wir können dadurch an unserer Erkenntnis ja nichts verlieren, sondern nur gewinnen. Denn Gott weiß es sicher, was uns durch ein freies Handeln werden kann, wir aber wissen es nicht; darum handeln wir einmal nur nach unserem Sinn, und wir werden dann durch die Erfahrung auch das wissen, was nun Gott allein weiß!‘ – Und sieh, so aßen die beiden von dem verbotenen Baum der Erkenntnis auf dem Weg der selbst machen wollenden Erfahrung und versanken dadurch um einen Grad tiefer in ihr gerichtetes Materielles, das dem freien Geistleben gegenüber auch ,der Tod‘ genannt werden kann. Sie erkannten darauf wohl, dass in ihrem Fleisch das Mussgericht und der Tod daheim ist, der bei der steigenden Weltliebe auch die freie Seele in sein Gericht und in seine Unfreiheit begraben kann, und so verloren sie denn auch das reine Paradies, das in der vollen Einung der Seele mit ihrem Geist bestand, und mochten aus sich heraus dasselbe wohl nicht völlig wiederfinden; denn ihre Seele war vom Stachel der Materie verletzt worden und hatte dann viel zu tun, um sich noch so frei als möglich über dem Gericht des geschaffenen Muss zu erhalten, wie das nun bei allen Menschen der Fall ist, und Ich bin darum in diese Welt gekommen, um den Menschen wieder den wahren Lebensweg zu zeigen und das verlorene Paradies durch Meine Lehre wiederzugeben.“ [GEJ.08_034,13-15]

„Hätte er [Adam] das positive Gebot beachtet, so wäre die Menschheit, respektive die vollkommene Seele des Menschen, nicht zu dem sehr harten, schweren und gebrechlichen Fleischleib gekommen, der nun mit gar vielen Gebrechen und Mängeln behaftet ist. Aber der Ungehorsam gegen das positive Gesetz hat den ersten Menschen notwendig auf einen weiten Umweg gebracht, auf dem er nun das Ziel um vieles schwerer und um vieles später erreicht. Du meinst freilich und sagst bei dir: ,Ei, was kann denn ein kleines, bloß moralisches Gesetz, ob es beachtet oder nicht beachtet wird, auf die gesamte Natur des Menschen für einen gar so wesentlichen Einfluss nehmen? Adam wäre ohne den dummen Genuss sicher ebenso der fleischliche Adam geblieben, als er es durch den Genuss des Apfels geblieben ist, und er hätte dereinst dem Fleisch nach sicher ebenso gut sterben müssen wie nun noch alle Menschen!‘ Du hast einesteils wohl recht; aber anderenteils auch unrecht. Es ist der Genuss eines Apfels, der eine gesunde und süße Frucht ist, sicher nicht todbringend; denn sonst müssten nun alle Menschen, die Äpfel essen, bald darauf sterben. Also am Apfel selbst liegt wenig oder auch nichts. Aber so er zum Genuss auf eine unbestimmte Zeit verboten wird, und das bloß nur der größeren Konsolidierung der Seele wegen, die Seele aber, ihres freien Willens bewusst, das Gesetz missachtet und übertritt, so macht sie gewisserart einen Durchbruch in ihrem Wesen, und dieser gleicht dann einer offenen Wunde, die schwer je völlig zu heilen ist, weil, wenn die Wunde auch vernarbt, durch die Vernarbung eine Anzahl von Gefäßen so beengt werden, dass durch sie fürder die Lebenssäfte der Seele nicht gut zirkulieren können und darum an der Stelle der Narbe stets einen unbehaglich schmerzlichen Druck ausüben. Dadurch aber wird dann die Seele abgezogen, hauptsächlich nur fürs freie Gedeihen des Geistes in ihr zu sorgen, und sie verwendet nun zum größten Teil ihre Tätigkeit darauf, dass die Narbe wieder vergehe. Und seht, diese Narbe heißt ,Welt‘! – Die Seele will zwar diese Narbe gleichfort loswerden; denn sie schmerzt die Seele im Gefühl der Sorge respektive Weltsorge. Aber je mehr die Seele sich da abmüht, desto derber wird die Narbe, und je derber sie wird, desto mehr Sorge erzeugt sie; und die Seele hat am Ende nichts zu tun, als sich allein mit der Heilung dieser alten Narbe zu beschäftigen, das heißt, sich sorglos zu machen, geht am Ende selbst nahezu ganz in diese Narbe über und kümmert sich wenig mehr um ihren Geist. Und seht, das ist die sogenannte ,Erbsünde‘! ‚Wie aber kann sich so etwas wohl vererben?‘ wird man fragen. Oh, sehr leicht, besonders in der organischen Seelengestaltung. Was aber diese einmal angenommen hat, das kann ihr Tausende von Jahren bleiben, wenn solches nicht durch den Geist in ihr wieder in die volle Ordnung gebracht wird. Seht den Typus eines Volkes an! Stelle Ich euch heute die Gestalt seines Urstammvaters vor, so werdet ihr es alle bald erkennen, dass eine bedeutende Ähnlichkeit auf alle seine Nachkommen übergegangen ist. War der Stammvater ein guter und sanfter Mann und so auch dessen Weib, so wird am Ende mit wenig Ausnahmen das ganze Volk ein mehr gutes und sanftes sein als ein Volk, das da einen zornmütigen, stolzen und herrschsüchtigen Stammvater hatte. – Wenn ein leichter, verwischbarer Zug eines Urstammvaters physisch und moralisch noch nach ein paar Jahrtausenden in allen seinen Nachkommen gar wohl zu erkennen ist, um wie viel mehr ein Zug des ersten Menschen der Erde in allen seinen Nachkommen, indem seine Seele im Anfang viel empfänglicher und somit notwendig um vieles reizbarer war als die späteren Seelen, denen das Merkmal des Vaters gleich bei der Zeugung im Strom des Lebenssamens eingeprägt ward und hernach auf natürlichem Weg nicht mehr verwischt und gar getilgt werden konnte. Leider verunstaltet solche Narbe die Seele sehr, und Gott hat allzeit alles angewandt, auf dass es irgendeiner Seele aus sich möglich werden könnte, solch eine böse Narbe für alle Zeiten vergehen zu machen; aber es wollte die Sache bis auf jetzt herab eben nicht besonders gut gelingen, und Ich kam nun Selbst darum auf diese Erde, um solch eine alte, hässliche Narbe auszutilgen.“ [GEJ.02_224,06-225,02]

„Alles, was ihr seht auf der Erde und am Firmament, ist gerichtet und steht unter dem unwandelbaren Gesetz des Muss. Der Mensch muss sich dieses starre und unwandelbare Gesetz auf eine kurze Zeit hin nur für seinen Leib gefallen lassen; denn den Leib des Menschen leitet, was dessen Form, Wachstum und kunstvollste organische Einrichtung wie auch die normale Dauer des Fleischlebens betrifft, nur die Allmacht Gottes, und Gott kann darum auch jeden kranken Leib augenblicklich heilen mittels der Macht Seines göttlichen Willens. Aber mit der freien Seele des Menschen hat die Allmacht Gottes nichts zu tun! Darum sind auch die Verhaltensregeln, die Gott für die Seelen der Menschen den Menschen gegeben hat, nicht unter Muss, sondern unter ,Du sollst‘ gegeben. – Wir haben die Gesetze von Gott demnach ohne Muss erhalten und können sie beachten, wenn wir sie beachten wollen; darum wird auch nun vom Herrn aus gar niemand gezwungen, sich im Glauben an Ihn zu wenden, sondern wer das aus sich frei will. Aber man bedenke die Folgen für die Seele im Jenseits, wo sie ebenso frei bleiben wird, wie sie jetzt ist, nur mit dem Unterschied, dass sie dort alles aus sich wird schöpfen müssen, was sie zu ihrem ewigen Lebensunterhalt benötigen wird. Aber wie wird es ihr da dann ergehen, so sie sich nach dem Rat Gottes hier keine geistigen Schätze und Materialien in sich selbst angesammelt hat? – Wie Gott Sich hier wegen der vollsten Lebensfreiheit der Seele mit Seiner Allmacht fern hält, so wird Er Sich vermöge Seiner ewigen Ordnung auch ewig fern halten. Hier auf dieser Erde aber hat jeder Mensch für seine Seele den Vorteil, dass ihm die Allmacht Gottes allerlei Schätze zu seinem Gebrauch hinzugegeben hat, mit denen er sich bei rechtem Gebrauch nach dem Rat Gottes übergroße geistige Schätze für seine Seele für ewighin erwerben kann. Jenseits aber fällt eine irgend von Gott erschaffene Schätze- und Nährwelt ganz weg; da wird eine jede Seele, als ein Ebenmaß Gottes, sich alles selbst erschaffen müssen aus sich, das heißt, aus ihrer eigenen Weisheit und aus ihrem eigenen freiesten Willen. Wie wird es ihr aber ergehen, wenn sie nicht im Verband mit dem Willen Gottes, mit Seiner Weisheit und Liebe je gestanden ist? Was wird da eine blinde, finstere und sonach gänzlich ohnmächtige und an allen inneren, geistigen Schätzen völlig arme Seele – sage – jenseits anfangen und machen?“ [GEJ.08_009,06-09]

„Aber wenn eine Seele, so sie die reine Lehre erhalten hat und die Wahrheit auch wohl begreift, sich denkt: ,Ah, nun weiß ich, was ich Rechtens zu meinem Heil zu tun habe; aber bevor ich noch danach völlig tätig werde, will ich denn doch auch von den Reizen und Süßigkeiten dieser Welt, weil sie mir geboten sind, eine kurze Zeit nur genießen; denn da ich nun die Wege zur geistigen Vollendung klar und genau kenne, so wird es ja nicht gerade auf die bestimmte Zeit ankommen, wann ich sie dann vollernstlich betreten will, betrete ich sie, so werde ich dann auch sicher vorwärts kommen!‘, sieh, Freund, da fängt die Seele an, die Reize und Süßigkeiten der Welt zu verkosten und dann auch bald in vollen Zügen zu genießen und verleiht dadurch der Materie ihres Fleisches ein bedeutendes Übergewicht, das ihre klare Einsicht in die Dinge des Geistes nur sehr schwer und oft auch gar nicht mehr zu überwinden imstande ist. Weil sich aber eine solche Seele infolge ihres ersten Aberwitzes nach und nach immer mehr und mehr in die Materie versenkt, so wird auch die ursprüngliche rein geistige Erleuchtung stets matter und matter. Die Seele verfällt in allerlei Zweifel und findet es in ihrer materiellen Trägheit gar nicht mehr so recht der Mühe wert, sich aufzurichten und doch wenigstens auf eine kurze Zeit von nur einigen Tagen oder Wochen einen ernsten, sich selbst verleugnenden Versuch zu machen, um sich zu überzeugen, ob an der aus den Himmeln geoffenbarten Lehre zur Gewinnung des inneren, wahren Lebens denn doch irgend etwas sei. Ja, Freund, wenn solch eine durch ihren höchsteigenen Aberwitz einmal träge gewordene Seele dann auch Menschen um sich sieht, die durch ihren anfänglichen Eifer sich zur inneren Lebensvollendung emporgeschwungen haben, so macht das auf sie dennoch keine erhebliche Wirkung und bestimmt sie nicht zur Selbsttätigkeit. Sie lässt sich wohl, wenn sie gerade gut aufgelegt ist, von den geweckten Nebenmenschen die Wunder des Geistigen im Menschen vorerzählen, und es wird in ihr auch dann und wann der Wunsch rege, selbst das zu sein, was die Vollkommenen sind, aber gleich darauf wirken die schon genossenen und noch zu genießenden Reize dieser Welt gleich so mächtig auf sie ein, dass sie ihnen nicht widerstehen kann, und sie denkt dabei: ,Ja, was Schlechtes tue ich damit denn doch nicht, wenn ich auch nicht sogleich mich völlig umkehre! Dies und jenes will ich in dieser Welt doch noch eher sehen und probieren, und es wird mir dann ja etwa doch noch so viel Zeit übrigbleiben, in die Fußstapfen der Vollendeten zu treten.‘ – Und sieh, so denken, beschließen, simulieren und kalkulieren dann noch mehr die Nachkommen solcher in sich lau und träge gewordenen Menschen, werden im Geist ganz finster und auch böse, so man sie an das nur erinnert, was sie als Menschen zur Gewinnung der inneren Lebensvollendung tun sollen.
Und so wächst und wuchert dann von einem Lebensalter der Menschen zum anderen das Unkraut der Nacht der Seelen infolge ihrer stets wacher werdenden Weltgenusssucht und zunehmenden Trägheit derart, dass Mir dann nichts anderes übrigbleibt, als solche Menschen mit allerlei Plagen und Gerichten heimzusuchen, um ihnen das Nichtige und Arge ihrer Weltbestrebungen an ihnen selbst fühlbar zu machen. Sind sie durch allerlei bitterste Erfahrungen dahin gebracht worden, dass sie selbst einen wahren Ekel vor der Welt und ihren nichtigen Lustreizen zu bekommen anfangen, dann erst ist es wieder, so wie nun, an der Zeit, ihnen durch neue Offenbarungen aus den Himmeln die Wege zum Licht des Lebens zu zeigen, auf denen dann viele mit allem Eifer wandeln werden; aber noch um vieles mehrere zu tief in die Nacht des Gerichts und Todes der Welt Versunkene werden dennoch bleiben und alle verfolgen, die sie zum Leben des Geistes werden erwecken wollen, auf so lange hin, bis die über sie zugelassenen Gerichte sie von der Erde, wie die Stürme die Spreu, hinwegfegen werden.
Ja, Freund, von Mir aus ist das Verhältnis zwischen Geist, Seele und Leib schon bei jedem Menschen ein vollkommen genaust abgewogenes; nur der Aberwitz der Menschen, diese alte Erbsünde, hat das gute Verhältnis zu einem schlechten gemacht. Sieh an die alte Sage von eurem Prometheus und seiner selbstgeschaffenen Tochter Pandora! Wer ist denn die Pandora? – Sieh, es ist das, entsprechend bildlich dargestellt, der Aberwitz und die Neu- und Weltgenusssucht des Menschen, durch die er dann an die harte Materie gefesselt wird! Wenn auch von Zeit zu Zeit ein Adler zu ihm von den Himmeln kommt und ihn gewaltig mahnt, sich von der Materie loszumachen, so fruchtet das wenig; denn kaum ist der Adler auf einige Zeit dahin, so ist in der Seele solch eines Menschen die Leber, als das Symbol seiner Weltgelüste, schon wieder voll angewachsen, und der Himmelsadler kann sie von neuem wieder zu verzehren anfangen. – Verstehst du dieses gute Bild?
Sieh aber daneben hin, was Moses selbst in einem helleren Bild von dem ersten Menschenpaar spricht, und du wirst darin ganz dasselbe finden! Wenn aber so, sieh, da bin nicht Ich schuld an der Verschlimmerung der Menschen darum, weil Ich in die Seele eine kleine Vorneigung zur Welt legte, ihr aber zugleich auf der anderen Seite ein volles Licht aus den Himmeln zukommen ließ, mit dem sie mit leichter Mühe die kleine Vorneigung zur Welt besiegen kann.“ [GEJ.09_182]


1.2. Zum Wesen des Menschen

Der Mensch besteht aus einer Dreiheit von einem Leib, der seine äußere Form ausmacht, einer Seele, die diese Form und deren Organismus belebt, und einem Geist aus Gott, welcher der Seele den Verstand, den Willen und jegliche Kraft gibt, durch den sie Wahres vom Falschen sowie Gutes vom Bösen unterscheiden, und völlig frei denken und wollen kann [RB.02_270,09; GEJ.08_ 024,12].


1.2.1. Leib

„Der Leib, wie er ist, könnte für sich als eine tote Materie weder etwas sehen noch hören, fühlen, riechen und schmecken ohne eine lebendige Seele in sich. Er ist also nur ein notdürftiges Werkzeug der Seele, so gebaut und wohl eingerichtet, dass sich die Seele seiner für die Außenwelt bedienen kann. Sie kann also mittels des Leibes nach außen hinaus schauen, hören und empfinden Widriges und Angenehmes. Sie kann sich von einem Ort zum anderen bewegen und kann mit den Händen mannigfache Arbeiten verrichten.“ [GEJ.07_058,03]

Er ist „versehen mit allen notwendigen Sinnen und anderen für ein freies und selbständiges Leben nötigen Gliedern und Bestandteilen vom größten bis zum kaum denkbar kleinsten. Dieser Leib hat zum Bedarf der Ausbildung der geistigen Seele in ihm ein ganz eigenes Naturleben, das sich von dem geistigen Seelenleben in allem streng unterscheidet. Der Leib lebt von der materiellen Nahrung, aus der das Blut und die anderen Nährsäfte für die verschiedenen Bestandteile desselben gebildet werden. Das Herz hat in sich einen eigens belebten und derartigen Mechanismus, dass es sich in einem fort ausdehnen und darauf wieder zusammenziehen muss und dadurch das den Leib belebende Blut mit den anderen aus demselben entstehenden Säften in alle seine Teile treibt und durch das Sichzusammenziehen auch wieder in sich zurück aufnimmt, um es mit neuen Nährteilen zu sättigen und dann wieder zur Ernährung der verschiedenartigsten Leibesbestandteile von neuem hinauszutreiben, in welchen zahllos vielen und allerverschiedenartigsten Bestandteilen auch ebenso viele und verschiedene Naturgeister wohnen, die die ihnen zusagenden und zur Ernährung und Erhaltung eben der von einem solchen Geist beherrschten Teil notwendigen Nähr- und Erhaltungsstoffe aus dem Blut nehmen und sie dann eben den von ihnen, das heißt den von eigenen Geistern beherrschten Teilen assimilieren und so den ganzen Leib kräftigen und stärken, ohne welche fortwährende eigene Tätigkeit des Herzens der Mensch keine Stunde lang dem Leib nach leben würde. Sieh, mit dieser Lebenstätigkeit hat die Seele gar nichts zu tun; denn sie liegt mit dem freien Willen der Seele in gar keiner Verbindung und ebenso auch die eigene Tätigkeit der Lunge, der Leber, der Milz, des Magens, der Gedärme, der Nieren und so noch von zahllos vielen anderen Bestandteilen ihres Leibes, die sie gar nicht kennen und für die sie denn auch nicht Sorge tragen kann, und dennoch ist der Leib als eine für sich ganz abgeschlossene Persönlichkeit ein und derselbe Mensch und tut und handelt so, als wären beide eine und ganz dieselbe Persönlichkeit.“ [GEJ.08_ 024,06-08]


1.2.2. Seele

• Das Wesen der Seele

„Die Seele ist das Aufnahmeorgan für alle endlos vielen Ideen des Urgrundes, aus dem sie wie ein Hauch hervorgegangen ist. Sie ist der Träger der Formen, der Verhältnisse und der Handlungsweisen. Alle diese Ideen, Formen, Verhältnisse und Handlungsweisen sind in ihr in kleinsten Umhüllungen nieder-gelegt. Ein gerechtes Maß von allem dem in ein Wesen zusammengefasst bildet eine vollkommene Menschenseele. Weil die Seele aber eben ein Kompendium von einer zahllosen Menge verschiedenartiger substanzieller Intelligenzpartikeln ist, so kann sie als ein Zusammengesetztes auch wieder getrennt werden in ihren Teilen.“ [Er.01_052,04-05]

Sie ist „für sich ein ganz vollkommener Mensch, der substantiell geistig auch in sich und für sich die ganz gleichen Bestandteile enthält wie der Leib und in höherer geistiger Entsprechung sich derselben auch so bedient wie der Leib seiner materiellen. Obschon aber einesteils der Leib und anderenteils die Seele für sich zwei ganz verschiedene Menschen oder Personen darstellen, von denen eine jede für sich eine ihr ganz eigentümliche Tätigkeit innehat, von der sie sich am Ende nicht einmal eine Rechenschaft über das Wie und Warum geben können, so machen sie aber im Grund des eigentlichen Lebenszwecks dennoch so ganz nur einen Menschen aus, dass da niemand weder von sich noch von jemand anderem sagen und behaupten kann, dass er nicht ein Einmensch, sondern nur ein Zweimensch sei. Denn es muss der Leib der Seele dienen und diese mit ihrem Verstand und Willen dem Leib, weshalb diese auch für die Handlungen, zu denen sie den Leib benutzt hatte, ebenso verantwortlich ist wie für ihre höchst eigenen, die in allerlei Gedanken, Wünschen, Begehrungen und Begierden bestehen.“ [GEJ.08_024,09-10]

Durch den in ihr wohnenden Geist aus Gott „kann sie Wahres vom Falschen und Gutes vom Bösen unterscheiden und kann frei nach allen erdenklichen Richtungen hin denken und völlig frei wollen, wodurch sie sich selbst dem in ihr wohnenden Geist, je nachdem sie sich mit ihrem von ihm unterstützten freien Willen für das reine Wahre und Gute bestimmt, nach und nach völlig ähnlich, also stark, mächtig, weise und als in ihm wiedergeboren, identisch macht. – Ist das der Fall, dann ist die Seele so gut wie ein Wesen mit ihrem Geist, so wie auch die edleren Leibesteile einer vollkommenen Seele – welche Leibesteile eigentlich in den gar sehr verschiedenen Leibesnaturgeistern bestehen – ganz in den geistig substantiellen Leib, den ihr das Fleisch der Seele nennen könnt, übergehen und am Ende dadurch auch in den essentiellen des Geistes, darunter auch zu verstehen ist die wahre Auferstehung des Fleisches an dem jüngsten und wahrsten Lebenstag der Seele, der dann erfolgt, wenn ein Mensch vollkommen im Geist wiedergeboren wird, entweder schon hier in diesem Leben oder etwas mühevoller und langwieriger jenseits.“ [GEJ.08_024, 12-13]


• Die Herkunft der Seele

„Sieh, das Hineinlegen des gesunden, schönen Samens bedeutet entsprechend das erste Werden des Menschen! Es ist gleich dem Eingefleischtwerden der an und für sich schon ganz ausgebildeten Seele, deren vorleiblicher Aufenthalt die Luft, besonders in der Mittelregion der Berge, ist, wo gewöhnlich die Baumregion aufhört, bis zur Schnee- und Eisregion hinauf. Wenn eine einmal ganz beisammenseiende Seele die gehörige planmäßige Konsistenz in der Luft erreicht hat, so steigt sie tiefer und tiefer bis zu den Wohnungen der Menschen herab, bekommt dann aus dem Außenlebensätherkreis, den ein jeder Mensch um sich hat, eine gewisse Nahrung und bleibt, wo sie angezogen wird durch die Homogenität (Gleichartigkeit) ihres Wesens. Wenn dann irgend Gatten sich durch den Naturtrieb genötigt fühlen, eine Begattung zu begehen, so erhält eine solche vollreife und dem Gattenpaar zunächststehende freie Naturseele aus dem Außenlebensäther eine momentane Kunde, oder sie wird durch die vermehrte Kraft des Außenlebenskreises der Gatten als homogen angezogen, tritt mit einem gewissen Zwang während der Begattungshandlung in den Strom des Mannes und wird durch diesen in ein kleines Ei gelegt, was man die Befruchtung nennt. Und sieh, von da an gleicht die Lebensseele dann schon dem Samenkorn, das irgend ins Erdreich gelegt ward, und macht im Mutterleib alle die Stadien entsprechend durch bis zur Ausgeburt in die Welt, die das Samenkorn in der Erde durchgemacht hat, bis es den Keim treibt über den Erdboden! Von da an beginnen dann die verschiedenen Stadien der zuerst äußeren und hernach der inneren Bildung.“ [GEJ.02_216,02-05]

„Die Erde ist die Trägerin von zweierlei Arten von Menschen. Die eine und bessere Art stammt von oben, ursprünglich schon, darunter zu begreifen sind die Kinder Gottes. Die andere und eigentlich schlimme Art aber stammt pur von dieser Erde ab; ihre Seele ist gewisserart eine Zusammensetzung von einzelnen Lebensteilchen, die, vom Satan genommen, in der Masse des Erdkörpers als Materie gefangen gehalten werden, von dieser dann durch die Pflanzenwelt in die Tierwelt übergehen, sich durch die vielen Stufen der Tierwelt endlich dann als eine Potenz, bestehend aus zahllosen Urseelenteilchen, zu einer Weltmenschenseele ausbilden und bei den besonders ungesegneten Zeugungen in den Leibern der Weiber Fleisch annehmen und weiter, gleich wie die Kinder des Lichts aus der geistigen Sphäre der Himmel, in diese Welt geboren werden.“ [GEJ.02_169,03]

„Daneben gibt es auch noch Unterschiede der Seelen, die von oben her sind, in der Art, dass da einige aus den vollkommenen Sonnenwelten stammen. Diese sind kräftiger als solche, die aus den kleinen, dieser Erde ähnlichen Planeten hierherkommen, um auf dieser Erde die Kindschaft Gottes zu erreichen. Je unvollkommener aber irgendein Planet ist, desto schwächer sind auch seine Auswanderer. Diese haben zwar eine geringere Lebensprobe zu bestehen, können aber an der Seele schon einen größeren Schaden bekommen. Sie haben aber dennoch einen kräftigen Urlebenskeim in sich; wird der in rechter Art erweckt, so sind die Seelen dann auch bald wieder in der vollen Lebensordnung. – Endlich, am häufigsten, gibt es Seelen, die aus dieser Erde von Uranbeginn abstammen. Diese sind am eigentlichsten zur Kindschaft Gottes berufen, sie sind die Schwächsten und könnten für sich am ehesten total verdorben werden; aber es ist solches wieder darum nicht leicht möglich, weil je unter hundert sicher ein oder zwei Starke von oben sich befinden, durch die die schwachen Seelen vor einem gänzlichen Verderben gehindert und geschützt werden. Gibt es darunter auch schon sehr verlorene Schafe, so werden sie zu seiner Zeit doch wieder aufgefunden werden. Jede Seele aber – ob in sich noch so schwach, ohnmächtig, zertragen und verdorben – hat in sich den Urlebenskeim, der nimmerdar verdorben werden kann. Ist die Seele mit der gerechten Länge der Zeit nur dahin gebracht worden, dass ihr innerster Urlebenskeim in ihr erweckt werden kann, so ist sie dann aber auch gleich selig und in allen Dingen liebe- und weisheitskräftig und ist dann so gut ein Kind des Allerhöchsten wie ein menschgewordener Engelsgeist oder eine Seele aus einer Zentralsonne, aus einer minderen Planetarsonne oder aus irgendeinem außerirdisch anderwärtigen dunkeln und für sich lichtlosen Erdkörper, deren es im weiten Schöpfungsraum mehr gibt als des Sandes im Meer und des sämtlichen Grases auf der Erde.“ [GEJ.04_035,01-04]

„Freilich gibt es Unterschiede unter den Menschen. Einige Seelen sind von oben her. Diese sind kräftiger, und die argen Geister dieser Erde können ihnen weniger oder auch nichts anhaben. Solche Seelen können denn auch eine stärkere Fleischlebensprobe aushalten, ohne irgendeinen bedeutenden Schaden zu erleiden. Wird bei denen der Geist, das ist der verborgene Urlebenskeim, erweckt, und durchdringt er dann mit seinen ewigen Lebenswurzeln die Seele durch und durch, so wird das nur wenig Verdorbene an solch einer Seele sogleich ausgeheilt, und der ganze Mensch steht vollendet da, – wie du solches an Mathael, Philopold und noch etlichen anderen ersehen kannst. Mancher Menschen Seelen sind gar vormalige Engel der Himmel gewesen. Nun, bei denen kann leichtlich nichts verdorben werden! Johannes der Täufer und mehrere Propheten, wie Moses, Elias, Jesaja und noch andere mehr, können dir als Beispiele dienen, und es gibt solcher noch jetzt mehrere auf dieser Erde, die aus den Himmeln gekommen sind, um hier mit Mir den schmalsten Weg des Fleisches durchzumachen. Solche Menschen sind einer schon gar starken Fleischlebensprobe fähig und ertragen sie auch stets mit der größten Aufopferung.“ [GEJ.04_034,08-09]

„Die puren Erdkinder aber, wie ihr es aus Meinen Erklärungen schon oft vernehmen und wohl einsichtlich verstehen konntet, sind seelisch und auch leiblich aus der gesamten organischen Schöpfung dieser Erde zusammengesetzt. Dafür liefert schon die höchst verschiedene Nahrung für den Leib, die ein Mensch zu sich nimmt, den Beweis, während ein Tier in der Wahl der Nährkost sehr beschränkt ist. Damit aber der Mensch allen Intelligenzpartikeln, aus denen seine Seele besteht, aus den zu sich genommenen natürlichen Nährstoffen eine entsprechende Seelennahrung zuführen kann, kann er eben auch so verschiedenartige Nahrungsteile aus dem Tier-, Pflanzen- und auch Mineralreich zu sich nehmen; denn der substantielle Formleib der Seele wird gleich wie der Fleischleib aus der zu sich genommenen Naturkost genährt und ausgereift.“ [GEJ.04_151,07]

Die Mondmenschen „haben denn danach auch zuallermeist die Sehnsucht, bald Einwohner dieser Erde zu werden, was denn so ganz eigentlich auch ihre Bestimmung ist. Und haben sie auf ihrer Welt den Leib abgelegt, so wandern ihre Seelen, wenn sie sich in ihrem Fleischleben dafür würdig gemacht haben, sogleich auf diese Erde und werden bei entsprechenden Gelegenheiten in einen Mutterleib eingezeugt, als Kinder dieser Erde wieder geboren und wachsen dann auf und genießen die Erziehung der Erdenmenschen, wodurch sie wenigstens die Fähigkeit erreichen, entweder schon hier oder jenseits auf den Weg der Kinder Gottes gestellt zu werden.“ [GEJ.06_120,07]


• Aufgabe der Seelen von oben und Seelenentwicklung

„Es wohnen auf dieser Erde oder Welt zweierlei Art Menschen. Die eigentlichen und meisten sind nach der geordneten Stufenfolge des geschöpflichen Emporklimmens der Seele und dem Leib nach pur von dieser Erde, und man kann sie ,Kinder der Welt‘ nennen. Ein viel geringerer Teil der Menschen dieser Erde aber ist nur dem Leib nach von eben dieser Erde, der Seele nach aber entweder aus den verschiedenen Sternenwelten oder mitunter sogar als reinste Engelsgeister aus den reinen Geisterhimmeln. Das sind jedoch bisher die seltensten. Diese zweite und viel edlere Art der Menschen dieser Erde kann man ,Gotteskinder‘ nennen, und diesen allein ist es auch vorbehalten, die Geheimnisse des Reich Gottes zu fassen, zu verstehen und nach Bedarf und nach Fähigkeit der Auffassung solche den Kindern der Welt zu lehren und ihnen zu zeigen den Weg, auf dem auch sie zu Kindern Gottes und zu Bürgern Seines Reiches werden können. Nun, diese eigentlichen Weltmenschen, als erst aus dem Schlamm dieser Erde entwachsen, sind natürlich noch sehr sinnlicher Art, da ihre Seelen noch nie eine irgendwie menschliche Vorschule eines freien, sich selbst bestimmenden Lebens durchgemacht haben. Sie können daher anfänglich auch nur durch pur sinnliche Bilder zu der Erkenntnis eines allerhöchsten und ewigen Gottesgeistes hingeleitet werden. – Und seht, der meisten Menschen dieser Erde wegen sind auch die Offenbarungen über die Reiche der Geister in lauter gewisserart sinnliche Bilder eingehüllt, die nur von den Kindern Gottes von Zeit zu Zeit mehr und mehr, nach der Fassungsfähigkeit eben der Weltkinder, denselben enthüllt werden können, aber nie zu viel auf einmal, sondern gerade nur so viel, als selbige zu vertragen und in ihrem seelischen Magen zu verdauen vermögen. Aus dem Gesagten aber könnt ihr nun schon so manchen Schluss fassen.
Der Menschen Seelenleben nach dem Abfall des Leibes ist, wie ganz leicht von selbst verständlich, ein fortwährend progressives, da die Vollendung desselben unmöglich das Werk eines Momentes sein kann, und das aus dem Grund, weil die Seele ein gleich ihrem früheren materiellen Leib räumlich wie auch zeitlich begrenztes und in die bestimmte, schöne Menschenform gewisserart eingezwängtes Wesen ist und deshalb das Unendliche und das Ewige sowohl dem Raum und der Zeit nach, wie auch der allerunbegrenztesten Macht des Geistes Gottes und seiner Werke nach nur nach und nach in sich aufnehmen und fassen kann.
Es kommt nun auf den Standpunkt der inneren Gesittung an, in welchem eine Seele ihren Leib verließ. Ist dieser den irgend bestehenden guten Gesetzen gemäß, so wird der jenseitige Zustand der Seele sicher sogleich auch ein solcher sein, von dem aus sie sich sofort auf eine höhere Vollendungsstufe des freien Lebens setzen und immer und immer auf eine höhere Stufe fortschreiten kann. Hat aber eine Seele entweder aus Mangel an einer Erziehung oder im schlimmeren Fall aus Mangel an irgendeinem guten Willen bei sonst guter Bekanntschaft mit den bestehenden Gesetzen den Leib verlassen müssen, ohne sich früher im Leibesleben und dessen Verhältnissen nur ein wenig zum Wahren und Besseren gekehrt zu haben, nun, da wird es ja für einen nur einigermaßen helleren Denker doch auch leicht begreiflich sein, dass eine solche ganz verkümmert elende Seele jenseits nur in einen solchen, sicher nicht beneidenswerten Zustand gestellt werden muss, in dem sie nach der höchsten Liebe und Weisheit Gottes von ihrer tierischen Crudheit (Rohheit) einmal gereinigt und geheilt werden und mit der Weile sich zu einer höheren Lebensstufe erheben mag, von der sie dann schon immer leichter und leichter zu einer noch höheren übergeht.“ [GEJ.05_225,03-10]


1.2.3. Geist des Menschen

• Das Wesen des Geistes

„Die Seele bei den Menschen ist ein geistiges Produkt aus der Materie, weil in der Materie eben nur ein gerichtetes Geistiges für die Löse rastet, der reine Geist aber ist niemals gerichtet gewesen, und es hat ein jeder Mensch seinen von Gott ihm zugeteilten Geist, der alles beim werdenden Menschen besorgt, tut und leitet, aber mit der eigentlichen Seele sich erst dann in eins verbindet, so diese aus ihrem eigenen Wollen vollkommen in die erkannte Ordnung Gottes übergegangen und somit vollends rein geistig geworden ist.“ [DTT.01_021,19]

„In dem geschaffenen Menschen wohnt denn auch ein ungeschaffener, ewiger Geist aus Gott.“ [GEJ.09_025,01] „Und dieser Geist ist der eigentliche wahre und in sich schon ewige Mensch im Menschen, der sich aber nach Meiner ewigen Ordnung in ihm erst mit der Zeit, der Selbständigwerdung halber, mit Seele und Leib umkleidet und so in eine äußerlich beschauliche Form tritt.“ [GEJ.09_085,10] Er ist „der eigentliche Erwecker, Fortführer, Bildner und Erhalter der Seelen bis zur Menschenseele, die dann erst in ihre volle Freiheitssphäre tritt und sich selbst in der moralischen Hinsicht weiter fortzubilden imstande ist.“ [GEJ.10_184,05] Er ist „der Schöpfer seiner eigenen Welt. – Wir wissen aber auch, dass jedes Ding in der Welt entsprechend gut oder schlecht sein kann, und dazu wird es von der Liebe gemacht. Ist die Liebe nach der Ordnung Gottes, so wird durch sie alles gut; ist diese gegen die Ordnung Gottes, so wird durch sie alles schlecht. Auf diese Weise entwickelt dann ein jeder Mensch in sich entweder den Himmel oder die Hölle.“ [GS.02_119,09-10]

„Ich sage es dir: Dieser [ewige, göttliche, s.V.3] Geist ist es, der alles im Menschen schafft und ordnet; die Seele aber ist gleichsam nur sein substantieller Leib, gleichwie der Fleischleib ein Behälter der Seele ist so lange, bis sie in ihm irgend eine Solidität erreicht hat. Ist das erfolgt, dann wird sie mehr und mehr übergängig in den Geist und somit auch ins eigentliche Leben, das in und für sich eine wahre Kraft, ein wahrstes Licht ist und gleichfort aus sich den Raum, die Formen, die Zeit und der Formen Dauer in ihr erschafft, sie belebt und sie selbständig macht. Und wie sie hervorgehen aus des vollwahren Lebens Unendlichkeit und Ewigkeit, so fassen sie davon auch das Unendliche und Ewige für alle Zeiten der Zeiten und Ewigkeiten der Ewigkeiten für und in sich selbst.“ [GEJ.05_211,04]


• Das Wirken des Geistes

„Etwas bewirkt dein Geist dennoch durch die Beharrlichkeit seines deiner Seele noch ganz unbekannten Willens, und das ist der Bau und die zeitweilige Erhaltung deines Leibes. Solches aber kann deine Seele nicht merken, wie sie auch nicht merkt, wie ihr Leib gebaut ist, weil ihr solches ihr innerer, rein jenseitiger Baumeister nicht offenbaren und zeigen kann, da sie, wie gesagt, noch nicht reif ist. – Der innere Geist arbeitet zwar unablässig dahin, die Seele ehest möglich reif und völlig frei zu machen, doch kann und darf er ihr nicht den geringsten Zwang antun, weil sogestaltig eine Seele dann noch materieller und unfreier werden würde, als sie durch alle Einflüsse der Außenwelt je werden könnte. Darum ward der Seele in ihrem Leib ein eigener Wille und ein eigener Verstand gegeben, durch den Unterricht von außen her dahin sich selbst bestimmend gebracht zu werden, sich von aller Weltlichkeit durch ihren eigenen Willen stets mehr und mehr zu entäußern und in sich gehend die reiner und reiner werdenden geistigen Wege zu betreten. In dem Maß aber die Seele die stets reineren geistigen Wege tätig begeht, in demselben Maß eint sich dann auch ihr innerer, reiner und jenseitiger Geist mit ihr. Und hat sie sich durch ihren in sich stets lauterer gewordenen Verstand und durch ihren dadurch auch stets freier gewordenen Willen aller Welt vollends entäußert, so ist sie ihrem Geist gleich und eins mit ihm geworden, welche Einswerdung wir die geistige Wiedergeburt nennen wollen, und so wird sie als eins mit ihrem Geist, auch noch im Leib seiend, eben das vermögen, was ich nun vor deinen Augen als eben ein solcher mit meiner Seele vereinter Geist vermag.“ [GEJ.07_069,05-07]


• Gefahren für den Geist

„Da aber der Geist zufolge notwendigster göttlicher Ordnung eine bestimmte Zeit in die Materie des Fleisches dieser Welt versenkt werden muss, auf dass er fest werde in seiner Freiheit und nahe völligen Unabhängigkeit von Gott, ohne die er Gott nie schauen könnte und noch weniger bestehen in, neben und bei Gott, so sagte der Herr, wohl verstanden nicht zum Fleischmenschen, sondern zum Geistmenschen: ,So dich das Auge ärgert, da reiße es aus und wirf es von dir; denn es ist besser, mit einem Auge in die Himmel zu gehen – als mit beiden in die Hölle!‘, was so viel sagen will als: Wenn dich das Licht der Welt zu sehr verlockt, so tue dir Gewalt an und kehre dich ab von solchem Licht, das dich in den Tod der Materie zöge! Benimm also dir selbst als Geist den leeren Genuss der Weltanschauung und wende dich mit deiner Sehe den rein himmlischen Dingen zu! Denn es ist dir besser, ohne alle Weltkunde in das Reich des ewigen Lebens einzugehen, als wie zu weltkundig einerseits und zu wenig geistkundig andererseits von dem Tod der Materie verschlungen zu werden!“ [GEJ.01_ 042,08]

Weiterführende Erklärung zu ‚Materie, Hölle und ewiger Tod‘ s. hier

„Allerpurste Materialisten sind allzeit die allerlauesten Geistesmenschen! Ja sie sind ebenso träge wie die Materie selbst, an der sie hängen, weshalb sie sich auch nicht über die tote Natur ihrer und jeder anderen Materie erheben können. Da aber die Materie für sie etwas Festes und allein Begreifliches ist, so geht auch ihr Geist ganz in diese über, überlässt sich ganz der Materie und denkt, solange in ihm noch ein Lebensfunke glüht, ganz aus derselben. Und es ist ihm darum alles Geistige nichts anderes als eine allerbarste Torheit. Da der Geist aber ganz in seiner Materie steckt, so geschieht es denn auch, dass er aus seiner Materie manchmal witzig und scheinbar scharfsinnig redet, welche Rede dann eine weltklugheitsvolle ist. Aber jetzt erst kommt das große Aber! Jetzt sollst du ganz was Neues hören! Aber wenn solcher Menschen Materie so verzehrt hat ihren Geist, wie ein brennender Docht das Öl in der Lampe, da wird ebenso auch für alle ewige Zeiten der Zeiten ihr Geist erlöschen. Denn sieh, das sind eben diejenigen Menschenlarven, welche weder kalt noch warm, sondern lau sind – das heißt, sie sind weder böse noch gut, sondern tot wie die Materie selbst. Daher werden sie auch ausgespien aus Meinem Mund, oder mit anderen Worten: sie hören nach diesem Leben für ewig auf zu sein. Denn einer belebenden Züchtigung sind sie ebenso wenig fähig wie ein toter Stein. Daher sie auch unverwesbar sind. Wo aber kein Leben mehr denkbar ist, an was soll da ein Lohn übergehen, der an und für sich nur das allereigentlichste ewige Leben ist?!“ [HiG.02_42.06.07.a,03-07]


1.2.4. Gottes Geist im Menschen

„Ich sage es dir, dass du eher noch als du denkst in den Zustand, den Ich dir als den vollkommenen und Gott ähnlichen gezeigt habe, gelangen wirst, denn du hast schon die rechte Liebe zu Mir und so auch eine rechte Liebe zum Nächsten. Diese Liebe ist das einzige und sicherst wirkende Vereinigungsmittel des Geistes mit der Seele, weil solche Liebe in der Seele schon der eigentliche Geist Gottes ist; lass ihn durch gute Taten stark werden, und du wirst dich dann bald von seiner wunderbaren Macht und Kraft in dir und auch außer dir gar wohl überzeugen. Wer Gott mit seinem Verstand zu suchen und zu ergründen strebt, der hat eine mühevolle Arbeit und kommt schwer auch nur um einen Schritt weiter; wer aber Gott sucht mit der Liebe im Herzen, der findet Ihn bald und erreicht leicht das wahre Lebensziel.“ [GEJ.09_108,09-10]

Wird „gegeben dem Geist eine gute Kost, welche ist Mein geoffenbarter Wille und die Vermittlung durch die Werke der Erlösung oder Meine Liebe im Vollbestand durch den lebendigen Glauben, so wird in dem Herzen des Geistes ein neues geistiges Bläschen gestaltet, in welchem ein reiner Funke Meiner Liebe eingeschlossen wird. Und wie es früher ging bei der Zeugung der Seele und aus derselben der des Geistes, ebenso geht es auch mit dieser neuen Zeugung des Heiligtums. Wird es nun vollends reif, dann zerreißt diese heilige Liebe die lockeren Bande des Gefäßes und strömt dann wie das Blut des Leibes oder wie die feinsten Substanzen der Seele oder wie die Liebe des Geistes in alle Organe des Geistes über, welcher Zustand dann die Neugeburt genannt wird, so wie der der Einlegung dieses Lebensbläschens genannt wird die Eingeburt.“ [HiG.03_40.06.17,12]

„Dieser Funke Meiner Liebe aber wird in das Herz einer Menschenseele erst dann gelegt in der Fülle, wenn ein Mensch Mein Wort vernommen und es in seinem Gemüt gläubig und mit aller Liebe zur Wahrheit angenommen hat; solange dies nicht der Fall ist, kann kein noch so seelenvollkommener Mensch zur Wiedergeburt des Geistes gelangen. Denn ohne Mein Wort, das Ich nun zu euch rede, kommt der Funke Meiner Liebe nicht in das Herz eurer Seele, und wo er nicht ist, kann er auch nicht wachsen und gedeihen in einer Seele und somit in derselben auch nicht wiedergeboren werden.“ [GEJ.04_220,10]

„Je tätiger es aber in der Seele zuzugehen anfängt, desto heller wird es auch in ihr; denn das Grundelement des Seelenlebens ist das Feuer. Je heftiger aber irgend dieses Element zu wirken beginnt, desto mehr Licht verbreitet es auch in und aus sich. Wird sonach die Seele stets lebensfeuriger, so wird sie auch lebenslichter und -heller und fängt an, aus solchem ihrem erhöhten Lebenslicht auch stets mehr und mehr die inneren Lebensgeheimnisse zu durchschauen und zu begreifen.“ [GEJ.05_123,01]

„Ich [habe] nun den neuen Weg so angebahnt, dass Mein Geist, den Ich nun als einen Funken Meiner Vaterliebe in das Herz einer jeden Seele lege und gelegt habe, durch eure Liebe zu Mir, und daraus wahrhaft und tätig zum Nächsten, genährt werde, in eurer Seele wachse und nach Erreichung der rechten Größe und Kraft sich völlig mit der gebesserten Seele vereine und eins werde mit ihr, welcher Akt dann die Wiedergeburt des Geistes heißen soll und auch heißen wird. – Wer diese erreicht hat, der steht dann freilich ums unvergleichbare höher als eine für sich allein noch so vollkommene Seele, die zwar auch vieles vermag, aber dessen ungeachtet dennoch ewig nicht alles, was dem völlig Wiedergeborenen vorbehalten ist. […] In der Folge aber werden auch die Kindlein, so sie auf Mein Wort und auf Meinen Namen gezeichnet und getauft werden, den Geistesfunken Meiner Liebe ins Herz ihrer Seele gelegt bekommen; aber dieser wird dennoch nicht wachsen bei einer verkehrten Erziehung, wohl aber bei einer Erziehung nach Meiner euch allen nun überklar gezeigten Ordnung, nach der vor allem das Gemüt, und von dem aus erst entsprechend der Verstand, gebildet werden soll. Das Gemüt aber wird gebildet durch die wahre Liebe und durch Sanftmut und Geduld. – Lehrt früh die Kindlein den Vater im Himmel lieben, zeigt ihnen, wie gut und liebevoll Er ist, wie Er alles, was da ist, zum Besten der Menschen höchst gut, schön und weise erschaffen hat, und wie gar so sehr Er besonders den kleinen, Ihn über alles liebenden Kindlein zugetan ist. Macht sie bei jeder besonderen Gelegenheit darauf aufmerksam, dass so etwas alles der Vater im Himmel anordnet und geschehen macht und lässt, so werdet ihr die Herzen der Kleinen zu Mir kehren, und Meine Liebe wird in ihnen ehest zu wuchern anfangen. Wenn ihr so die Kleinen leiten werdet, dann wird eure leichte Mühe euch bald die güldensten Früchte tragen, sonst aber Dornen und Disteln, auf denen weder Trauben noch Feigen wachsen.“ [GEJ.04_220,08-09 +11-12]

2. Hauptursachen für die meisten Krankheiten

2.1. Nichteinhaltung der Gebote

„Des Leibes Krankheiten sind allzeit nur die bitteren Folgen der Nichtbefolgung der von Mir den Menschen allzeit klar ausgesprochen gegebenen Gebote.“ [GEJ.09_035,06; s.a. GEJ.10_182,19]

„Wohl gibt es nun viel Elend und allerlei Not unter den Menschen auf dieser Erde. Es gibt allerlei leibliche Krankheiten, die sich die Menschen selbst zumeist dadurch bereitet haben, weil sie die ihnen von Gott aus treu geoffenbarten Lebenswege verließen und durch ihre stets steigende Liebe zur Welt, zu ihrem Gericht und Tod eben auch auf den Wegen der Welt, ihres Gerichts und Tods zu wandeln begannen und daher denn auch notwendig all das viele Elend und alle Not über sich brachten.“ [GEJ.08_181,13]

„Ich [war] durchaus nicht und nie der Urheber der menschlichen Leibeskrankheiten, sondern die Menschen selbst, und zwar von dem Zeitpunkt an, als sie leichtsinnig und mutwillig genug Meine ihnen allzeit gegebenen Gebote und Regeln stets mehr und mehr zu verlassen anfingen und ihrem Verstand und ihrem Willen folgten, der durch die bösen Geister, die sich in der Luft, der Erde und im Wasser aufhalten, stets mehr und mehr verfinstert und verwirrt wurden.“ [GEJ.10_182,14]

„Es gibt kein Volk auf der ganzen Erde, das sich nicht ganz gut helfen könnte, wenn es nur wollte. Aber wo ist der Wille?! Ja, zum Bösen und Schlechten hat es des Willens in Übergenüge; aber zum reingeistig Guten und Wahren fehlt es ihm am guten Willen, weil dieses den Sinnen des Fleisches nicht frönt, und es geht die Seele eines solchen guten Willens baren Menschen gleich wie die Seelen eines ganzen Volkes in das Gericht und in den Tod der Materie über und kann und mag dann nichts mehr vernehmen, fassen und begreifen von dem, was da ist des Geistes, seines Lichts und Lebens. Und so man solche Fleisch-seelen aus ihrem Schlaf aufrütteln will, so werden sie toll, grimmig wild, fallen über die Erwecker wie die Wölfe über die Lämmer her und erwürgen und zerreißen sie ohne alle Schonung und Erbarmung. Ist dann etwa auch Gott schuld daran, wenn solche Menschen aus oben angeführten Gründen in die größte und gottloseste Seelenblindheit geraten und in derselben dann Jahr-tausende lang verharren? Wenn Gott über derlei Menschen ein mahnendes Gericht zulässt, so ist das gewiss väterlich gut und weise; denn nur eine große Not des Fleisches vermag die Seele der Materie abwendig und dem Geistigen zuwendig zu machen.“ [GEJ.07_121,17-18]

„Würden die Menschen sich nie von Gott abwenden, so würden sie auch nie in eine Not und in ein Elend verfallen. Wenn ihr sonach auch in euren Nachkommen stets in und bei Mir im Glauben und in der Tat nach Meiner Lehre verbleiben werdet, so werdet ihr auch nie ein Elend zu bestehen haben. Auch des Leibes Krankheiten werden eure Seelen nicht ängstlich und kleinmütig machen; denn des Leibes Krankheiten sind allzeit nur die bitteren Folgen der Nichtbefolgung der von Mir den Menschen allzeit klar ausgesprochen gegebenen Gebote. Wer diese schon von seiner Jugend an treu zu halten anfängt, der wird bis in sein hohes Alter keines Arztes bedürfen, und seine Nachkommen werden nicht an den Sünden ihrer Eltern zu leiden haben, wie das bei den alten, Gott getreuen Völkern oft durch Jahrhunderte der Fall war. Aber wenn die Menschen auszuarten angefangen haben, dann sind auch bald schwere Körperleiden über sie gekommen und haben sie die Folgen der Gering oder Garnichtachtung der Gebote Gottes kennen gelehrt.“ [GEJ.09_035,05-07]

„Gott aber ist der große Maschinenmeister des menschlichen Leibes, den Er zum nützlichen Gebrauch für die Menschen als eine gar kunstvollste Maschine wohl eingerichtet hat. Gebraucht die Seele diese belebte Maschine nach dem ihr klar erteilten Rat, der in den Geboten Gottes besteht, so wird der Leib auch in seiner stets wohl brauchbaren Gesundheit verbleiben; missachtet aber mit der Zeit die träg und sinnlich gewordene Seele diese Gebote des ewig großen Maschinenmeisters, so muss sie es sich denn auch selbst zuschreiben, so ihr Leib in allerlei Elend verfallen ist.“ [GEJ.09_035,09]

„Ich will nicht, dass da jemand mit einem kranken Leib dies irdische Willensfreiheitsprobeleben durchmachen soll; so aber die Menschen den alten Rat Meiner Liebe und Meiner Ordnung nicht beachten, sondern tun, was sie nicht tun sollen, so sind sie denn auch selbst die Schöpfer aller Übel ihres Leibes und ihrer Seelen. Ich aber kann des Leichtsinns und der selbstverschuldeten Blindheit der Menschen wegen Meine Ordnung, durch die allein der Bestand aller Dinge möglich ist, nicht umkehren.“ [GEJ.09_158,13-14]

„Die Menschen kultivierten sich nur zu bald ihre irdische Wohnwelt gar sehr, erbauten Städte und errichteten ein Prachtwerk ums andere, wurden so in ihre Welt verliebt und vergaßen vor lauter Welt Gott und wurden sogar Gottesleugner. Kam dann auch ein Seher, von Gott erweckt, zu solchen Menschen, so wurde er nur ausgelacht, und niemand achtete auf den Sinn seiner Rede. Nun, derlei Menschen mussten dann ihre Klugheit freilich nur aus allerlei bitteren Erfahrungen erlernen und sich daraus mühsam eine Lebensregel selbst bestimmen. Diese Lebensregeln, wie zum Beispiel nun die unter den vielen Heiden, waren aber schon zum größten Teil Sünden wider die wahre, göttliche Ordnung, und es mussten aus ihnen notwendig allerlei leibliche und seelische Übel unter den Menschen Gang und Gäbe werden. Wenn nun Gott eines solchen Menschen Seele fürs ewige Leben erhalten will, so muss Er ihr durch allerlei körperliche Leiden dazu verhelfen, und zwar dadurch, dass eine solche zu sehr an der Welt hängende Seele eben durch so manche Leiden und Schmerzen mehr und mehr von der Welt abgezogen wird, ohne die sie ganz von der Materie der Welt und somit von ihrem Tod und Gericht an sich gezogen und verschlungen würde. Und seht nun, das ist der Grund, warum nun auf der Erde die Menschen so manches und vieles zu erleiden haben!“ [GEJ.06_162,04-06]

„Aber daran denkt niemand, dass all das Leiden, alle Krankheiten, alle Kriege, alle Teuerung, Hunger und Pest lediglich daher rühren, weil die Menschen anstatt für ihre Seele und ihren Geist nach der Ordnung Gottes alles zu tun, nur alles für ihren Leib tun!“ [GEJ.03_012,06; s.a. GEJ.10_182,01-19; GEJ.01_ 242,01-04; GEJ.01_ 241,11-12; GEJ.10_112,01-09; GEJ.01_228,04; GEJ.10_ 209,07; s.a. im Anhang ‚Der Menschen Hauptübel und Mahnung des Herrn‘]

Da sich nun „aber die Menschen durch ihren Weltverstand allein bewegen und sich von der alten Weisheit ganz losgemacht haben, wissen sie auch nichts mehr von der alten Ordnung der Dinge und tun, was sie wollen und wie und wann es ihnen am gelegensten ist und gut dünkt. Denn da fragt niemand mehr um Meine Zeit, sondern lediglich um seine eigene. Und keiner fragt, ob es Mir wohlgefällig wäre – sondern jedem genügt sein eigenes Wohlgefallen, und er tut dies und jenes, wie es ihm sein Sinn, seine Zeit und seine Gesellschaft gibt. Darum aber entstehen auch von Jahr zu Jahr stets mehr und neue Übel, leiblich und geistig, unter den Menschen, und die Ärzte wissen dafür kein Rezept.“ [HiG.02_47.07.15,10-11]


2.2. Sündhaftes Leben

• Fleischeslust

„Darin [in des Fleisches Lust, s.V.1] liegt eigentlich das Hauptübel für alle Menschen mehr oder weniger begraben. Aus dieser Lust entspringen nahe alle leiblichen Krankheiten und gar alle Übel der Seele schon ganz sicher und vollends gewiss.“ [GEJ.04_080,02]

„Schon die Voreltern Lots waren gewarnt worden, sich in dieser Gegend [Sodom und Gomorra, s.V.16] anzusiedeln und gar Städte zu erbauen. Da sie trotz der Warnung das doch taten, so ward ihnen aber anbefohlen, ein möglich keusches und reines Leben zu führen; denn nur ein keuscher und dadurch auch lebenskräftiger Mensch mit einer starken, von Gottes Geist erfüllten Seele kann allen argen und rohen Naturgeistern widerstehen, und sie können seinem Leib nicht schaden. Aber jene vorbenannten Menschen befolgten auch diesen Rat nicht und gingen nur zu bald in allerlei Geilerei über, wurden Götzendiener und führten ein höchst ausschweifendes und unnatürliches Prasserleben.“ [GEJ.08_ 189,17]

„Verdorbene Fleischseelen, wenn sie es zu toll treiben und sich stets mehr und mehr in ihrer unreinen Lust entzünden, bewirken auch zu allermeist die abscheulichen und sehr gefährlichen sogenannten syphilitischen Krankheiten, was von den schützenden Engelsgeistern darum zugelassen wird, auf dass die Seele des eigentlichen Menschen nicht gänzlich zugrunde gehe in der tobenden Wut ihres Fleisches.“ [Er.01_059,04]

„Hütet euch aber vor der Unzucht, Hurerei, vor Fraß und Völlerei, sonst fallt ihr ehest wieder in noch ärgere Krankheiten, als von welchen ihr bis jetzt behaftet und geplagt wart!“ [GEJ.02_154,08]


• Kleidung und Industrie

„Sieh die schändliche Kleidermode! Ich sage dir, sie ist ein grausamer Wurm des Todes, der schon beim lebendigen Leib die Herzen anzufressen beginnt. Auf ihr liegt einer der größten Flüche von Mir! Denn sie ist die ‚Schminke des Todes‘, durch welche schon Tausende und Millionen um das ewige Leben betrogen worden sind.“ [HiG.02_41.12.17.a,09]

„Nach den Modehelden und ihren Genossinnen treiben noch die Industrieritter eben auch die barste Hurerei, Ehebruch und dergleichen. Diese sind im Grund noch ärger als die Modehelden und Modeheldinnen, denn sie sind schon buchstäblich des Satans rechter Arm und tragen auch als solche sein Zeichen auf der Stirn und in der Hand. – Diese Zeichen verschaffen ihnen die mannigfache Einsicht, und Geld und Fleiß legen sie ihnen in die Hand. Dann erbauen sie große künstliche Werkstätten, in denen statt dürftiger Menschen Maschinen arbeiten und in kurzer Zeit eine große Menge allerlei neuer Waren erzeugen, wie allerlei moderne Stoffe für Kleider und andere Hausverzierungen und andere tausenderlei Dinge für die sogenannte moderne galante Welt! Darauf studieren die Schneider Tag und Nacht, um irgendeinen neuen Schnitt zu erfinden, um ihre Kunden mehr anzulocken. Und die Modistinnen tun desgleichen und suchen stets neuere, auffallendere und schreiendere Formen und locken dadurch ihre Kunden und preisen ihre Produkte allzeit als etwas Außer-ordentliches an! Diese nun stets häufiger und zahlreicher werdende Art Menschen sind zumeist ohne Glauben, ohne Religion, ohne Gewissen und ohne die leiseste Nächstenliebe; ihnen gilt der Mensch gar nichts, sondern nur als Käufer und reichlicher Abnehmer ihrer Artikel, wenn er seine Zahlungen richtig leistet. Ist das aus gewissen Gründen aber öfter nicht der Fall, so wird gegen ihn sogleich die schonungsloseste Exekution verhängt, und deckt diese die Forderung nicht, so wird über den Zahlungsunfähigen auch noch der Kerker verhängt! – ganz nach Meinem Wort, da Ich sagte: „So ihr aber euer Geld aus-leiht, so leiht es den Armen, die es euch nicht wiedererstatten können, so werdet ihr in Meinem Reich einen ewigen Schatz finden! – Und sorgt nicht, was ihr essen und trinken werdet und womit euren Leib bekleiden, nach allem dem trachten die Heiden. Ihr aber sucht nur vor allem das Gottesreich und Seine Gerechtigkeit, (welche da ist Liebe und Erbarmung), alles andere wird euch als eine freie Gabe hinzugegeben werden!“ – Das ist Mein Wort, das ist Gottes Wort, das ist Mein Wille, das ist Gottes Wille! Wie verhält sich zu diesem die oben gezeigte industrielle Weltsatanshurerei? – Sie verhält sich gerade, wie unterste Hölle und oberster Himmel sich gegeneinander verhalten; daher es auch gar nicht nötig ist, den Lohn für solche Werke und sogenannte zeitgeistige Fortschritte in dem ewigen großen Jenseits näher zu bestimmen. Denn derlei Menschen stehen schon zu tief in der Hölle, als dass Meine Heiligkeit mit ihnen in eine nähere Berührung treten könnte! – Auch sind sie Mir zu elend und schlecht, als dass Meine Liebe ihnen ein „Wehe euch“ zurufen könnte; denn es würde sie nicht erschrecken, und sie würden darum keine Buße tun, sondern noch mehr fabrizieren und noch mehr kaufen und verkaufen! – Wahrlich, diesem Geschlecht sollen bald seine Krämerstühle und Buden auf das schmählichste umgestoßen und sie selbst mit glühenden Stricken hinausgetrieben werden in das ewige Feuermeer Meines Zorns! – Ich will aber jedem Sünder gnädig und barmherzig sein; aber dieses Geschlecht soll schonungslos behandelt werden, weil es wie kein anderes mit dem größten Gleichmut Meinem Wort zu allen Zeiten den tatsächlichsten Hohn spricht. – Die Seele eines solchen Krämers ist aber auch das Scheußlichste alles Scheußlichen, sie ist ein stinkendster Polyp, der mit tausend Rachen fortwährend alles zu verschlingen bemüht ist, was er nur immer erreichen und ergreifen kann. Daher zeigte Ich es auch im Tempel, wie angenehm Mir dies Geschlecht ist! – Ich schonte sicher jedes Sünders – der Ehebrecherin Schuld schrieb Ich in den Sand; von einer Buhldirne ließ Ich Mir die Füße salben; bei einem Zöllner und öffentlichen Sünder speiste Ich; die voll Aussatzes der Geilerei waren, reinigte Ich; Meinen Verräter begrüßte Ich als einen Freund; den Mörder am Kreuz nahm Ich ins ewige Paradies auf, und für alle, die Mich kreuzigten und kreuzigen ließen, bat Ich am Kreuz sterbend den heiligen Vater um Vergebung. Nur die Industrieritter wurden ohne Rücksicht und Schonung aus dem Tempel mit Stricken getrieben, und der reiche Prasser musste zur Hölle! – Aus dem könnt ihr schon den Maßstab finden, wie dies Geschlecht bei Mir in Gnaden steht und stehen wird ewig. Amen, amen, amen.“ [HiG.03_47.06.13]


• Hoffart und Müßiggang

„Schreibe nur, denn Ich weiß schon, was du hast, das eben nicht von großwichtigstem Belang ist! – Sieh, demjenigen, den du in der Anfrage hast, ist vorderhand weder zu raten noch zu helfen; denn er sucht noch fortwährend in der Welt sein Glück und will nur seine weltlichen Umstände gebessert haben, aber an Mir ist ihm im Grund noch gar wenig gelegen, da er Mich nicht sucht Meinetwegen, sondern nur der tollen Welt wegen. Ich habe ihn im vorigen Jahr gar freundlichst eingeladen zu Meinem Tisch und Gastmahl. Allein er hat sich vor lauter Welt noch nie eingefunden, zu tun, was Ich ihm geraten habe, damit er daraus erkannt hätte, warum er so ganz eigentlich, von Mir ausgehend, auf der Welt ist! Er dient und lebt nur der Welt, so muss er sich denn auch mit dem Lohn der Welt begnügen! Es kann zwar jeder tun, was er will. Wen Ich lade, der mag kommen oder nicht. Und es ist einmal zwar jeder geladen – ob er darum kommt oder nicht, das ist Mir einerlei. Denn die Welt hat ihre Kinder, und Ich habe die Meinen. – Wenn Ich aber die Meinen rufe, und sie hören Mich nicht an und wollen Mich auch nicht verstehen und kommen darum nicht, da sie zu viel mit der Welt zu tun haben, dann lasse Ich sie die Welt so recht verkosten und lasse sie fühlen, wie sie schmeckt. Wenn sie sich dann an der Welt hinreichend ein- und ausgekostet haben und der Welt schnödesten Lohn hinreichend haben schätzen gelernt, so werden sie Meinen Ruf dann nicht so leicht wieder in den Wind schlagen, wenn er wieder an sie ergehen wird! Ich sage dir aber: Was da in der Sphäre dieses Menschen geschieht, lasse Ich gerade zu seiner Besserung zu. Ich lasse ihn die Welt in größeren Brocken kosten, damit er daraus ersehen soll, welchen Nutzen ihm sein Amt bringt, da er aus lauter Amts- und Welteifer noch nie so recht Zeit gefunden hat, sich dabei auch mit Mir nur manchmal ein wenig zu befassen. Da er auch sogleich zu erblinden glaubt, so er etwa manchmal ein Kapitel aus Meinem Buch lesen möchte, so soll er sich darum nur desto mehr in seinen Amtspapieren versuchen, was alles noch seine Augen zu ertragen imstande sind! – Mir gefällt seine ganze Lebensweise nicht. Er knickt auf der einen Seite, da er die schönste Zeit für Mich gewinnen könnte, und kann dann aber anderseits sogar flott sein, wo's für Mich keine Zeit gilt und für ihn nichts zu gewinnen ist! Daher also ist dem Mann vorderhand nicht zu raten und zu helfen, so wie er es meint, sondern er wird von Mir homöopathisch geheilt, nämlich durch die Welt selbst!“ [HiG.02_43.04.16]

„Von allen Lastern ist das böseste die Hurerei, die Unzucht und Geilerei aller Art und Gattung. Zu diesem Laster aber werden die Menschen verleitet durch Müßiggang, durch die Hoffart und durch den Hochmut. Denn dem Hochmut ist nichts mehr heilig; er sucht nur alle ihm zu Gebote stehenden Mittel auf, um durch sie seine weltsinnlichen Leidenschaften zu befriedigen. Wenn dann von solch einem Menschen Kinder gezeugt werden, – welch elende und mit wie vielen Krankheiten behaftete Menschen kommen dadurch in diese Welt! – Also, diese Sünde ist eine Hauptquelle, durch die alle die ärgsten Krankheiten in diese Welt kommen. Dann kommen aber auch Fraß und Völlerei, der Zorn und allerlei Ärger, durch welche genannten Laster sich auch allerlei Krankheiten bei den Menschen entwickeln und sie dann auf eine jämmerliche Weise quälen.“ [GEJ.06_056,01-03]
„Darum muss Not und Elend unter den Menschen sein und Schmerz und Leid, auf dass der Mensch nicht ersterbe in einer tatlosesten Trägheit!“ [GEJ.03_ 168,07]

„Wer recht demütig ist und voll der reinen, uneigennützigen Liebe zu Gott dem Vater und zu allen Menschen und hat stets das rege Bestreben, allen Menschen, so möglich, zu dienen in der Ordnung Gottes, der schwimmt ganz wohlbehalten und bestverwahrt über die sonst gar so leicht todbringenden Fluten aller Weltsünden hinweg; und am Ende dieser seiner irdischen Lebenslaufbahn, wenn für ihn die Flut sinken wird und sich verlaufen in ihre finsteren Tiefen, da wird seine Arche am großen Ararat des lebendigsten Reichs Gottes eine wohlgestellte Ruhe nehmen und wird dem, den sie getragen, zu einem ewigen Wohnhaus werden.“ [GEJ.03_013,10]


2.3. Verkünstelte Ernährung

„Wenn die Menschen bei der ihnen durch den Propheten Moses angezeigten Kost verblieben wären, so hätten bei ihnen die Ärzte mit ihren Arzneien nie etwas zu tun bekommen; aber so haben sie angefangen, gleich den Heiden nach der Weise der Epikureer  ihren Leib mit hunderterlei sogenannten Leckerspeisen vollzustopfen und sind dadurch in kurzer Zeit in allerlei Krankheiten verfallen.“ [GEJ.10_210,04]

„Einmal steht da im Vordergrund das Essen schlechter, unreiner und schlecht und nicht frisch zubereiteter Speisen und auch schlechter Getränke, dann das Essen von allerlei unreifem Obst. Dann haben viele den argen Brauch, sich in einem erhitzten Zustand schnell abzukühlen. Wieder andere setzen sich, ganz unbewusst ihrer angeborenen Schwäche, allerlei Gefahren aus, in denen sie entweder gar zugrunde gehen, oder sie tragen einen lebenslang dauernden Schaden davon.“ [GEJ.06_056,06]

„Du kennst das Obst und die Wurzeln, die für den Menschen zum Genuss geeignet sind; die hungrigen und fressgierigen Menschen aber begnügen sich nicht mit dem, sondern erfinden in einem fort noch eine große Menge Nährmittel, sowohl aus dem Pflanzen- als auch aus dem Tierreich, und die Folge davon sind die stets mehr und mehr zunehmenden, verschiedenartigsten Leibeskrankheiten.“ [GEJ.10_210,11]

„Würdet ihr ganz einfach und naturgemäß leben und die Früchte der Erde so essen, wie Ich sie für euch zubereitet habe, bis auf einige wenige, die nur weicher gekocht werden könnten am Feuer, so wäre eure Sprache um vier Worte ärmer, nämlich sie wüsste von keinem Arzt etwas, noch weniger von einer Medizin oder Apotheke. Und um diese drei Worte wüsste sie darum nicht, weil ihr eigentlich das erste Wort, Krankheit, fremd bliebe. So aber habt ihr kunstreiche Köche; dann sogleich die Ärzte, dann die Apotheker mit ihrer noch kunstreicheren Küche. Und dann aus dieser ganz vollkommen diejenige Speise (Medizin), durch welche die Krankheit in dem Körper eines Patienten zum bleibenden Gast wird.“ [Sa.01_047,09]

„In den früheren Zeiten, in denen die Menschen noch viel einfacher lebten als jetzt, gab es häufig solche, die das sogenannte doppelte Gesicht hatten und ganz naturgemäß in den beiden Welten lebten. Es könnten auch Menschen in dieser Zeit gar leicht dahin gelangen, so ihre Kost einfacher wäre; aber zu allermeist schadet ihnen die gegenwärtige, komplizierte Kost. Mit der Kost verpatzen und verdummen sie ihre Natur so, dass in selber die Seele wie ein Vogel unter den Leimspindeln sich verwickelt und verkleistert, dass sie unmöglich zu jener Regsamkeit und Gewandtheit gelangen kann, in der ihr ein freier Auf- und Ausflug möglich wäre.“ [Er.01_035,03]

„Was deine gestrige Frage betrifft, nämlich das oft langwierige und schwere Kranksein vor dem Leibestod, wie auch den zumeist sehr frühen Tod der Kinder, so ist solches von Mir aus nur eine Zulassung zur Besserung der Menschen, aber darum keine irgend aus Meiner Willensallmacht hervorgehende Bestimmung. Sieh, die Urmenschen, die in der gleichen, ihnen durch Meinen Geist gezeigten Ordnung und Einfachheit geblieben sind, wussten von keiner dem Leibestod vorangehenden Krankheit etwas; sie erreichten zumeist ein sehr hohes Alter, wurden nie krank und schliefen am Ende ganz ruhig ein, und ihre Seele empfand dabei keine Schmerzen und keine Todesangst. Ihre Nahrung war aber auch immer eine gleiche, und nicht heute so und morgen anders. Zumeist lebten sie von Milch, Brot und guten und reifen Baumfrüchten; ein solches Gericht war ihr ganzes Leben hindurch ihre Leibesnahrung, und zur Stillung ihres Durstes diente das frische Quellwasser. Aus diesem Grund waren ihre Leibesnerven stets von denselben guten und unschädlichen Seelen-substanzen ernährt, und es konnte sich keine böse, unreine und somit schäd-liche Seelensubstanz in den Leib hineinschmuggeln; daher blieben diese Menschen stets gleich kräftig und gesund, sowohl geistig als auch leiblich. Aber beseht jetzt in dieser Zeit und auch schon in den viel früheren Zeiten die vielen tausend allerartigen Leckerbissen, mit denen die Menschen ihre Mägen und Bäuche füllen, und es wird dir gleich klarwerden, welch eine Unzahl von allerlei ungegorenen, somit unreinen, bösen und schädlichen Substanzen bei solcher Gelegenheit oft den ganzen menschlichen Leib in Besitz nehmen und ihn nach und nach stets mehr zu martern und zu quälen anfangen! Denn solche verschiedenartigen Substanzen geraten dann in einem Menschenleib in einen beständigen Kampf, den er nur dadurch auf eine Zeitlang zu beschwichtigen vermag, dass er zu allerlei aus der Erfahrung bekannten Kräutern und Wurzeln seine Zuflucht nimmt und mit ihrer Hilfe die Neigung der inneren Seelen-substanz zur Revolution stillt. Aber solch eine Gesundheit ist nie von einer Dauer, besonders bei dem alten Menschen, er müsste denn auf längere Zeit hin zur ganz einfachen Leibesernährung seine Zuflucht nehmen, was aber gewöhn-lich nicht geschieht. Denn die meisten Menschen, so sie dem Leib nach wieder durch eine glücklich gewählte Medizin nur erträglich gesünder werden, bekommen bald wieder Lust zu ihren alten Leckereien, werden darauf kränker, als sie ehedem waren, fangen an zu siechen und nehmen gewöhnlich ein sehr schmerzliches Ende. Sieh, darum hat auch Moses den aus der harten Knechtschaft Ägyptens erlösten Israeliten den Speisezettel vorgeschrieben! Die streng nach demselben lebten, blieben gesund bis in ihr hohes Alter; aber gar viele sehnten sich nur zu bald nach ihren ägyptischen Fleischtöpfen, und die Folge war, dass sie darauf bald krank, schwach und mühselig wurden und unter allerlei Leibeskrankheiten ihr diesirdisches Leben beschließen mussten.“ [GEJ.10_182,01-07]

„Dieser Mensch […] war schon von seiner Kindheit an ans viele Essen gewöhnt und ist dadurch später zu einem wahren Vielfraß geworden, und diese seine arge Beschaffenheit hatte den siebzehn argen Geistern den Eingang in seine Eingeweide verschafft.“ [GEJ.10_052,08]

„Was übers Maß ist, das ist für den Menschen vom Übel. Unmäßigkeit im Essen erzeugt Magenkrankheiten, Unmäßigkeit im Trinken aber erzeugt neben den Magen- und Brustübeln auch die Geilheit des Fleisches und gebiert die Unzucht aller Art und Gattung.“ [GEJ.05_239,04-05]

„Wenn nun Kinder schon in ihrer ersten Lebenszeit mit allerlei Übeln behaftet werden, so liegt hauptsächlich der mit Händen zu greifende Grund in der vor allem höchst unpassenden Nahrung, mittels welcher eine zu große Menge arger und unreiner Geister in den Leib geführt werden, die oft des Heils der Seele halber selbst mit nicht selten gänzlicher Entfernung des jungen Leibes von ihr geschafft werden müssen, und es ist darum niemand als die nur zu oft unverzeihliche Blindheit der Eltern schuld an dem frühen Leibestod ihrer Kinder, weil solche Eltern alles eher befolgen als den Gottesrat im heiligen Buch! […] Aber der blinde Mensch erkennt solches nicht nur nicht, sondern frisst noch über alles das gleich einem Polypen alles, was ihm nur irgend leckerisch vorkommt; was Wunder, wenn er darauf in Kürze krank, träge, mühselig, krüppelhaft und so über und über elend wird!?“ [GEJ.01_242,09+12]

2.4. Kranke Eltern – kranke Kinder

„Das [häufiges Kindersterben und vorangehende böse Krankheiten] müsste gar nicht sein und war es auch nicht in der Vorzeit; denn ließest du in einer Chronika von schweren Krankheiten unter jenen Menschen, die Gott ergeben waren und nach Seinen Geboten lebten?! Sie erreichten alle ein hohes Alter, und ihr Sterben war ein sanftes, schmerzloses Einschlafen. Da starb auch kein Kind; denn es ward von ganz gesunden Eltern gezeugt und der gesunden, einfachen Natur gemäß genährt und auferzogen. Als aber später bei den Menschen allerlei Hoffart und mit ihr ein ganzes Heer von tollsten Sünden wider die Gebote Gottes und wider die Gesetze der Natur Eingang fand, da erst kamen aus eigenem Verschulden allerlei böse Krankheiten unter die Menschen. Die so geschwächten Menschen konnten dann auch keine gesunden Kinder mehr erzeugen. Solche schon vom Mutterleib an verkümmerten Kinder mussten nach und nach auch stets mehr und mehr von allerlei Krankheiten befallen werden und zu sterben anfangen in allen Stadien ihres Alters. Dass nun solches so geschieht, müsst ihr euch nicht denken, als hätte solches Gott aus irgendeiner unerforschlich-geheimen Absicht unter die Menschen verordnet; aber zugelassen hat Er es, damit die Menschen fürs erste durch die Krankheiten vom zu vielen Sündigen abgehalten werden, und fürs zweite, dass sie durch die bitter-schmerzlichen Krankheiten mehr von der Welt abgezogen werden, in sich gehen, ihre Sünden erkennen, sie verabscheuen und so in Geduld und Ergebung in den göttlichen Willen selig werden können. So ist das auch bei den Kindern der Fall. Was soll aus einem körperlich ganz verkümmerten Kind auf dieser Erde werden, und besonders bei Eltern, die selbst in allen Sünden geboren worden sind?! Wer wird sie erziehen, und wer wird sie heilen von ihren Übeln?! Ist es da nicht besser, dass sie von dieser Welt zurückgenommen werden und sodann dort im eigens für sie bestehenden Kinderreich  von den Engeln großgezogen werden?!“ [GEJ.06_055,0105]

„Die meisten Leibeskrankheiten sind Folgen von allerlei Sünden, die der Mensch schon von seiner Jugend an bis zu seinen alten Tagen hin gleichfort und am Ende schon aus einer Art Gewohnheit begangen hat. Manche Krankheiten der Menschen sind ein Erbe von Eltern und Voreltern an ihre Kinder und Kindeskinder, weil da schon die Eltern und Voreltern gesündigt haben. Da kann man Gott dann keine Schuld geben, wenn die Menschen sich selbst allerlei Krankheiten, Schmerzen und Leiden bereiten.“ [GEJ.06_162,02]

„Erstens haben schon die Eltern früher nach links und rechts hin gesündigt und ihren Leib dadurch mit einer großen Anzahl von bösen und schädlichen Seelensubstanzen angefüllt, und das Kind war somit von einem sündigen Vater in den Leib einer noch sündigeren Mutter hinein gezeugt. Frage: Wie soll aus einem solchen Leib ein gesundes Kind hervorgehen? Und zweitens ist die Mutter in ihrer Schwangerschaft am meisten lüstern nach allerlei Leckereien, und ihre Angehörigen wissen ihr keinen besseren Dienst zu erweisen, als nach Möglichkeit dem Verlangen des schwangeren Weibes nachzukommen. Bei dieser Gelegenheit bekommt das Kind den zweiten Stoß in seiner Gesundheit. Es ist nicht genug, dass es schon völlig krank aus dem Mutterleib kam, sondern es muss darauf gleich mit einer noch schlechteren Muttermilch genährt werden. In dem besteht dann der zweite, noch gewaltigere Stoß in die Grundfeste der Gesundheit eines Kindes. Ist ein Kind aus diesen zwei Gesundheitsstößen noch so glücklich als möglich mit allerlei Arzneimitteln sozusagen mit heiler Haut davongekommen, dann kommt noch ein dritter Gesundheitsstoß. Das Kind wird natürlich größer, neckischer und für seine Umgebung liebenswürdiger. Da wird es dann bald über alle Maßen verzärtelt und mit allerlei Naschereien versehen; denn solche dummen Eltern können ihrem Zärtling nichts versagen. Was aber ist die Folge davon? Dass das Kind sich dadurch schon frühzeitig den Magen und die nötigen Verdauungswerkzeuge derart verdirbt und schwächt, dass es dann bald in allerlei Leibeskrankheiten verfällt und auch bald stirbt. Manche Kinder sterben schon im Mutterleib, eine bei weitem größere Anzahl bald nach der Geburt in zwei bis drei Jahren, die meisten aber von vier bis zwölf. Die aber dann noch in ein reiferes Alter gelangen, müssen erstens gescheite und vernünftige Eltern haben und ein keusches und diätes Leben führen, sich nicht erzürnen und ärgern. So können sie zu einer noch ganz guten und erträglichen Gesundheit gelangen und auch sechzig – siebzig – achtzig Jahre und darüber alt werden; aber dann ist ihr Alter selbst schon so gut wie eine Krankheit, die immerwährend noch als eine Folge vom Mutterleib und zumeist aber auch von den Jugendsünden herrührt.“ [GEJ.10_182,09-13]

„Eltern sollen wohl besorgt sein, dass ihre Kinder eine zweckdienliche äußere Kost bekommen. Isst die Mutter durch Moses bekanntgegebene unreine Speisen, so soll sie das Kind nicht säugen, sondern es von einer anderen säugen lassen, die reine Speise genießt, sonst wird sie mit dem Kind eine große Not haben. Aus diesem Grund sind schon vom Abraham, hauptsächlich durch Moses , den Juden die reinen Tiere und die reinen Früchte gesetzlich angezeigt worden, und alle, die solche Gesetze gewissenhaft hielten, hatten nie kranke Kinder und erreichten selbst ein hohes Alter und starben gewöhnlich an der Altersschwäche. In dieser Zeit aber, wo man sogar nach den fremdartigsten Leckerbissen hascht und gar nie mehr daran denkt, ob so ein Bissen rein oder unrein ist, und in manchen Landen gleichweg schon alles in den Leib schiebt, was nicht Stein und Lehm heißt, da ist es von Seiten der blinden Menschen ja doch ohnehin ein Wunder, dass sie sogar leiblich noch nicht in die entsprechenden Tiergestalten zurückgesunken sind, was sie seelisch doch schon bewirkt haben. Wenn nun Kinder schon in ihrer ersten Lebenszeit mit allerlei Übeln behaftet werden, so liegt hauptsächlich der mit Händen zu greifende Grund in der vor allem höchst unpassenden Nahrung, mittels welcher eine zu große Menge arger und unreiner Geister in den Leib geführt werden, die oft des Heiles der Seele halber selbst mit nicht selten gänzlicher Entfernung des jungen Leibes von ihr geschafft werden müssen, und es ist darum niemand als die nur zu oft unverzeihliche Blindheit der Eltern schuld an dem frühen Leibestod ihrer Kinder, weil solche Eltern alles eher befolgen als den Gottesrat im heiligen Buch!“ [GEJ.01_242,05-09]

Weiteres zur ‚Säuglings- und Kinderernährung‘ s. hier

„Die Pocken sind ein angeerbtes Übel der urgeschlechtlichen Unzucht, die von Zeitperiode zu Zeitperiode dann bei den jüngsten Nachkommen ausgereift werden, und haben mit dem ebenso genannten tierischen Übel, das besonders dem Rind, den Schafen und Ziegen eigen ist, und durch den Stich eines gewissen Insektes bewerkstelligt wird, nicht die leiseste Ähnlichkeit! — Wie sollte demnach der Eiterstoff aus den Pocken der Kühe ein Verwahrungsmittel sein gegen die so genannten Blattern, die sich bei den Menschen einfinden?! —  Ich sage euch, diese Behandlung hat noch niemals die Früchte getragen, von denen die Menschheit geträumt hat, und hat der vermeinte günstige Erfolg keinen anderen Grund, als entweder den durch diese Handlung begünstigten und fixierten Aberglauben, was jedoch seltener und seltener wurde, da über-haupt jeder Glaube bei den Menschen verschwunden ist, und an seine Stelle das so genannte reine Wissen gekommen ist; oder es ist eine solche Behandlung vorgenommen worden an solchen Kindern, die ohnedies auch so durch ihr ganzes Leben aus doppelten Rücksichten hätten mögen verschont werden, d.h. es ist eben die Generation mit dem Keim dieses Übels behaftet noch nicht zum Standpunkt der Reife gekommen, oder irgend welche Kinder waren von Grund aus nicht mit dem Keim dieses Übels behaftet. —  Seht, wenn irgend solchen Kindern eine solche Narrheit eingeimpft wurde, so konnte sie freilich leichtlich Zeuge sein von der Untrüglichkeit dieser Behandlung, im Gegenteil aber die Geimpften zur Zeit der Ausreifung eines solchen Übels davon ebenso gut befallen werden als diejenigen, an denen eine solche Behandlung nicht verübt wurde. Dass man aber dann solche wirkliche Pocken von ärztlicher Seite nicht für Pocken, sondern für einen anderen pfiffig ersonnenen Ausschlag erklärt hat, geschah — wie ihr leicht erraten könnt — nämlich zur Rettung der ärztlichen Ehre. Nun fragt euch selbst, wenn ihr dieses voraussetzt, was Ich euch hier gesagt habe, und dabei nur einen kleinen Blick auf eure Erfahrungen werft, wozu diese Misshandlung der Kinder wohl taugen möge? Dass sie nichts nützt, davon könnt ihr vollkommen versichert sein, dass sie aber in vieler Hinsicht dem Menschengeschlecht schädlich ist, ein mattes, abgespanntes Leben bewirkt, Unlust, Untätigkeit, Abgespanntheit der tätigsten Organe des Lebens, und besonders bei dem weiblichen Geschlecht der Geilheit gleich einer spanischen Fliege förderlich ist, dessen könnt ihr versichert sein; denn so ihr das nicht glauben mögt, da nehmt die Geschichte zur Hand und vergleicht eure geimpften Nachkommen und auch euch selbst mit jenen vorzeitlichen Generationen, so wird euch doch gewiss und sicher der himmelhohe Unterschied bezüglich der Gesundheit und natürlichen Lebensdauer in die Augen springen. Ich sage euch, so ihr einen Stein ausbohrt und gebt in das gebohrte Loch einen Tropfen ätzenden Giftes nur, untersucht dann den Stein in 20 Jahren, und ihr werdet euch bald überzeugen, welche verderblichen Folgen dieser Tropfen Ätzgiftes in dem Stein hervorgebracht hat, der doch gemacht ist in seiner Natürlichkeit Jahrtausenden zu trotzen. Wenn nun aber dem zarten Organismus des Menschen der Verwesung ätzend Sauergift eingeimpft wird, da wird’s euch wohl nicht schwer werden, auf dieses Problem die passende Antwort zu finden.“ [Jakob Lorber ‚Über Schutzpockenimpfung‘, Sammlung neu-theosophischer Schriften – Heil-, Diät- und Lebenslehrwinke No 48, 2. Auflage von 1895, Seite 10; vollständige Fassung in der Anlage].


2.5. Inkarnationsschwierigkeiten

„Es gibt aber wohl auch kranke Menschen, die wegen der Sünden ihrer Eltern oder auch Voreltern schon vom Mutterleib aus krank in diese Welt gekommen sind. Solcher Kranken Seelen sind zumeist von oben her und machen nur eine zeitweilige Fleischprobe auf dieser Erde durch; für diese ist aber jenseits im Reich der Geister schon ohnehin bestens gesorgt, und jeder, der sie pflegt und sie mit Liebe und Geduld behandelt, den werden sie auch jenseits mit der gleichen Liebe und Geduld in ihre himmlischen Wohnungen aufnehmen.“ [GEJ.06_056,10]

„Da aber hier allein die wahre und einzige Kindschaft Gottes zu erreichen ist, was alle reinen Urgeister in der ganzen Unendlichkeit gar wohl wissen und tiefst erkennen, so könnt ihr es euch wohl vorstellen, dass gar viele Geister mit Seelen aus anderen Weltkörpern auch zu dem Behuf auf diese Erde kommen, um eine fremdweltliche Seele auch in der Materie dieser Erde durchgären zu lassen. Nun, vielen gelingt es beim ersten Versuch, und gar vielen nicht! So die fremde Seele in dem Leib aus dieser Erde denn durchaus schon gleich zu Anfang ihres Eintritts in dieser sie sehr drückenden Materie nicht bestehen kann, nun, so wird sie von ihrem Geist gleich wieder dahin gebracht, von wo sie gekommen ist.“ [GEJ.05_188,14]


2.6. Hinderung, ein weltliches Leben zu führen

„Sieh, in der Urzeit wurden die Menschen im Allgemeinen dem Leib nach viel älter und starben endlich auch eines gar sehr gelinden und schmerzlosen Todes. Das geschah aber darum, weil sie in ihrem Geist von Gott nicht so leicht wie die Menschen dieser Zeit abgelöst werden konnten, und das darum nicht, weil die Erde für sie viel zu wenig Reize aufzubringen hatte, und sie dadurch mehr in sich gekehrt und auch mit Gott in einem schwerer zu trennenden Verband standen.“ [RB.01_028,05]

„Sieh, die Stunde, in der du leiblich geboren wurdest, ist Mir gar wohl bekannt. Ich habe dich damals gesegnet und segne dich jetzt wieder, auf dass du stets gesund am Geist wie auch nebenbei am Leib, soviel es zu deinem Heil von-nöten ist, verbleiben sollst. Halte aber jedoch nicht zu große Stücke auf die Gesundheit des Leibes, denn sie schadet dem Geist mehr, als sie ihm nützt. – Sieh an eine frische grüne Nuss auf dem Baum! Solang diese fest, frisch und grün verbleibt, solang auch wird der Kern nicht zeitig. Wenn aber die äußere grüne Schale anfängt sich zu bräunen und flott und vertrocknet zu werden um die Nuss, dann ist es ein Zeichen, dass die Nuss innerhalb der Schale reif geworden ist. Aus dem Grund lasse Ich die Meinen auch stets dem Leib nach dann und wann ein wenig kränkeln, damit sie sich ja mit der Welt nicht zu sehr vermengen sollten in einem zu gesunden Leibeszustand. Denn ist da jemand dem Leib nach so recht löwenmäßig gesund, da kommt ihm nicht der leiseste Gedanke, dass er einst doch diese Trugwelt wird verlassen müssen; denn da gefällt ihm auf der Welt alles viel zu gut, ein jedes Blümchen, ein jeder Bissen, eine jede Dirne, eine jede Gegend, und er hat den sehnlichsten Wunsch, nur ewig so auf der Erde zu leben, und bekommt nie das heilige Heimweh nach dem ewigen Vaterhaus im Himmelreich. Wird aber sein Leib krank, da erinnert sich der Mensch, dass es auf der Erde keines Bleibens sein wird, und fängt dann und wann doch etwas ängstlich an nachzudenken, was da nach dem Tod des Leibes etwa doch sein und kommen dürfte. Und das ist dem Geist schon heilsamer, als alle noch so unschuldigen Vergnügungen bei kernfrischem und gesundem Leib. […] Daher, so sage auch Ich dir heute das, auf dass du, so Ich dich mit kleinen leiblichen Unpässlichkeiten heimsuche, dich erinnern solltest und wissen, dass derlei leibliche Unpässlichkeiten lauter Handbilletchen sind, durch welche Ich Meine Kinder an ihr väterliches Haus und an ihre Heimkehr erinnere, auf dass sie sich ja nicht in der fremden Welt zu fest ansiedeln sollten! – Ich will dich aber darum etwa sicher noch nicht so bald von der Fremde abrufen, sondern nur an deine Heimat erinnern! Dass du danach alle Unan-nehmlichkeiten deines irdischen Lebens bemessen sollst, das wünsche Ich, dein heiliger Vater, dir heute wie allzeit in aller Fülle Meiner Liebe und Gnade, beachte es darum auch lebendigst Amen.“ [HiG.03_43.10.13]

„Hör Mich, du Mein Freund und Bruder, aus deinem wohlgezierten Herzen! Mach dir aus deinem etwas geschwächten Fuß nicht viel, mit der Zeit wird es schon besser werden mit ihm. Sieh, alles ist gut, was Ich gebe; aber das Beste unter allen Meinen Gaben ist das Kreuz, denn in diesem keimt das wahre ewige Leben für Seele und Geist! – Wenn die Bäume viel Blätter treiben, dann kommt wenig oder wohl gar keine Frucht zum Vorschein; sehen aber die Bäume mehr mager und kränklich aus, dann geben sie viel Frucht. – Sieh, so ist es auch mit dem Menschen, solang er lebt auf dieser Erde. Ist sein Leib recht frisch und gesund, da fühlt er wenig von einem Bedürfnis nach Mir und lässt Mich bald, wie die Welt sagt, einen sogenannten ‚guten Mann‘ sein. Aber bei einer kleinen Leibeskrankheit, besonders wenn diese die irdischen Ärzte nicht beheben können, wird der Mensch wie mit einem Band an Mich wieder angezogen und fängt wieder an, bei Mir Hilfe zu suchen, was für seinen Geist sehr heilsam ist. Denn so fängt dieser wieder an zu wachsen von innen und arbeitet an künftigen Fruchttrieben fürs ewige Leben, was in sich viel besser ist, als ein vollends gesunder Leib mit einem nahe toten Geist, aus dem keine Frucht zum ewigen Leben knospt. Sieh, aus dem Grund belasse Ich auch dir dein kleines Fußübelchen, das wahrlich in nichts anderem besteht, als in einem ganz leichten Bändchen, das Ich ganz sanft nur um deinen Fuß geschlungen habe, auf dass Ich sozusagen eine Handhabe in Meiner Hand habe, um dich wahrhaft am Gängelband über die Pestgefilde der Welt hin zum ewigen Leben zu leiten! Daher ist auch dieses Bändchen etwas hartnäckig und lässt sich weder so ganz durch eine Salbe wegschmieren, noch durch ein Bad wegwaschen! – Wann es aber an der Zeit sein wird, werde Ich dich schon ganz gratis vollkommen freilassen. Das diene zu deiner Beruhigung und zu deinem großen Trost, auf dass du zeitweise nicht kleinmütig werdest, so Ich manchmal das Bändchen etwas straffer halte. Du aber denke dabei allzeit, so du im Fuß eine leise Unbehaglichkeit verspürst: Nun hat wieder mein guter Vater im Himmel das Bändchen zu meinem Heil angezogen! – Ihm alle meine Liebe darum! – So du das öfter tun wirst im Herzen, werde Ich auch stets mehr nachlassen am Band des Fußes und werde dagegen fester ergreifen das Band des Herzens, aber die Fußwaschung ist das erste bei der Wiedergeburt des Geistes! Damit sei dir Mein Segen, Meine Liebe, Gnade und Erbarmung ewig amen.“ [HiG.03_ 46.09.11]

„So sind die meisten Krankheiten, die die Menschen zu durchleiden haben, nichts als Verhütungen, dass die Seele nicht eins werde mit dem Fleisch, das sogar bei den Kindern des Lichtes aus dem gebannten Satan genommen ist; nur ist bei den Kindern des Lichtes ein Unterschied darin, dass ihre Leiden, wenn die Seele fleischlich werden will, vom Himmel aus verfügt werden. Aber auch die Schmerzen der Kinder der Welt werden dahin aus den Himmeln verordnet und zugelassen, sind aber im Grund doch Schmerzen der Hölle, die der Leib des Weltkindes als ein voller Teil der Hölle gleichsam mitfühlt, wenn die Hölle dadurch in einen großen Stechschmerz versetzt wird, so ihr durch den gewaltigen Einfluss der Himmel ein Teil ihres Gesamtlebens vom Grund aus abgerissen wird!“ [GEJ.02_169,12]


2.7. Freimachung der Seele

„Ist das Leben der Seele einmal mit ihrem Geist verbunden, so wird denn auch nach und nach ihr Leib eine geistigere Richtung annehmen und darum gefühlloser werden für die Eindrücke von Seiten der äußeren Materiewelt; denn eine jede Krankheit des Leibes entsteht gewöhnlich aus dem Zerreißen irgendeines Bandes mit der Welt. Kurz, der Leib wird durch die lebenshungrige Seele mit tausend der verschiedenartigsten Bedürfnisse angestopft. Kann er zufolge klimatischer und tausend anderer Verhältnisse wegen nicht zufriedengestellt werden, so muss darum ein und das andere Band abgerissen werden, und der Leib wird darauf bald krank und sehr leidend, und mit ihm auch die Seele.“ [GEJ.02_226,06]

„Die Krankheiten sind zwar ein Übel des Leibes, aber dafür eine große Wohltat der Seele und nicht selten auch des Leibes selbst, weil durch sie ein schlechter Stoff gewaltsam aus dem Fleisch geschafft wird.“ [BM.01_070,26]

„Wohl leidet dein Weib dabei [Leibeskrankheit] naturmäßig; aber ihre Seele wird dadurch mächtig gestärkt und ihr Geist frei gemacht, was du aus ihrer Geduld und großen Beharrlichkeit gar leicht entnehmen kannst. So du aber das doch unwidersprechlich einsehen und Mein Wirken in deinem Haus erkennen musst, so darfst du dich ja nur gewaltig freuen und nicht ängstlich werden.“ [HiG.02_48.09.26,21]

„Sagte Ich nicht zu dem Kranken in Jerusalem, der volle achtunddreißig Jahre am Teich Bethesda harrte, um geheilt zu werden, als Ich ihn geheilt hatte: ,Gehe hin und sündige nicht mehr, auf dass dir nicht noch etwas Ärgeres widerfahre!‘?! Seine böse Gicht war demnach auch eine Folge seiner früheren, vielen Sünden. Und so ist es beinahe bei den meisten von Mir Geheilten der gleiche Fall gewesen. Wären sie durch ihre vielen Sünden nicht krank geworden, so wäre es auch um ihre Seelen geschehen gewesen. Nur eine recht schwere und bittere Krankheit hat sie nüchtern gemacht und zeigte ihnen, wie die Welt ihre Huldiger lohnt. Sie verloren durch die Krankheit ihre Liebe zur Welt und sehnten sich, von ihr bald erlöst zu werden. Dadurch ward ihre Seele freier, und es kam ihnen dann auch zur rechten Zeit die Heilung ihres Leibes. Neben diesen Hauptursachen, aus denen die meisten Krankheiten bei den ohnehin, von der Geburt her angefangen, geschwächten Menschen entstehen, gibt es wohl noch andere, durch die der schwache Mensch auch sehr arg krank werden kann, – aber Ich sage es eigens noch einmal: Nur dem schon von der Geburt an Geschwächten kann das begegnen!“ [GEJ.06_056,04-05]


2.8. Hüter gesunder Seele

Krankheit ist „zugleich ein Hüter der in manchen Menschen noch gesunden Seele, auf dass diese sich dann nach und nach aus ihrem schlechten Fleisch zurückzieht, sich dadurch den Fesseln der bösen Seelensubstanzen ihres Leibes entwindet und, wenn diese ihr zu arg zu wirtschaften anfangen, sich mit Hilfe ihres besseren jenseitigen Geistes noch rechtzeitig aus ihrem Leib für immer entfernt und darauf ewig nimmer nur den allerentferntesten Wunsch hat, sich je wieder in einen Leib zu begeben.“ [GEJ.10_182,19]

„Euch geschehe nach eurem Glauben; aber das merkt euch auch zu eurem Glauben hinzu, dass es dem Menschen um seiner Seele willen eben nicht allzeit zuträglich ist, so er völlig gesunden Leibes einher wandelt; denn ist sein Fleisch zu gesund, da wird es auch leicht erregt für allerlei sinnliche Lustreize, in die die Seele dann auch eher mitbegierlich wird, als so ihr Fleisch kränklich und schwach ist, und so ist eine Leibeskrankheit gewisserart eine Wache vor der Tür des inneren Lebens der Seele.“ [GEJ.09_158,11]


2.9. Eine Erbarmung Gottes

„Wäre diese Welt nicht von Gott zu einer Lebensprobestätte bestimmt, in welcher ein jeder Mensch sich gleichfort bis zu seiner vollen geistigen Wiedergeburt in aller Geduld, Sanftmut, Demut und Liebe zu üben hat auf dem Weg der äußersten Selbstverleugnung, so wäre Ich Selbst nicht zu euch gekommen, um euch in allem mit dem besten und lebenswahrsten Beispiel voranzugehen. Wollen die Menschen dieser Erde Kinder Gottes derart werden für ewig, wie du dir hier an Raphael, den du wohl kennst, ein Beispiel nehmen kannst, so müssen sie sich auch die Mittel, die von Gott verordnet sind zur Erreichung des höchsten Lebenszweckes, in dieser nur kurz dauernden Probelebenszeit in aller Geduld und Ergebung in den Willen des allweisesten Vaters gefallen lassen.“ [GEJ.10_006,13]

„Merkt euch aber das: Die Gott liebhat und zu großen Dingen bestimmt hat im Reich der Geister, die prüft Er auch mächtiger und stärker als irgendeinen anderen Menschen, den Er nur für kleine Dinge bestimmt hat.“ [GEJ.07_ 134,04]

„Wohl aber denen, die Ich recht viel prüfen werde; denn aus dem werden sie erkennen, dass Ich sie überaus liebe! Denn wer viel geprüft wird und die Prüfungen wohl bestehen wird, der wird jenseits in Meinem Reich auch über Vieles und Großes gesetzt werden; wer aber weniger geprüft wird seiner Schwäche wegen, der wird auch über Wenigeres und Geringeres gesetzt werden.“ [GEJ.08_103,12]
„Bei ganz verdorbenen und lebensverschlagenen Menschen, die keiner Mahnung von Mir aus mehr wert sind, bleiben derlei [allerlei Übel] sie bessernde Zulassungen denn auch unterm Weg; denn sie fruchten nicht mehr und zeihen die Argen, dass sie noch ärger werden. Diese Art Menschen aber verzehren ihr Materieleben auch hier; nach diesem Leben aber erwartet sie ihr eigenes Gericht, das da ist der andere und ewige Tod. Über den Ich noch allerlei Leiden und Trübsal zulasse, dem helfe Ich denn auch zur rechten Zeit; den Ich aber sein irdisch stolzes und schwelgerisches Wohlleben unbeirrt fortgenießen lasse, der trägt sein Gericht und seinen ewigen Tod schon in sich und sonach auch allenthalben mit sich. Und somit weißt du nun denn auch, warum so mancher Weltgroße und Weltreiche ungestraft bis zu seines Leibes Tod hin fortsündigen und fortgräueln kann.“ [GEJ.09_029,12-13]

„Wer aber träge wird, auch durch seinen eigenen Willen, und sich an diese Welt und ihre Lustreize hängt, die nur zur Probung des freien Willens vor die äußeren und vergänglichen Sinne des Materie- oder Leibmenschen gestellt sind, der richtet sich auch selbst freiwillig und macht sich dem, was tot und gerichtet ist, ähnlich, ist somit auch schon so gut wie gerichtet und tot.“ [GEJ.09_022,09]  

Auf die Frage eines Wirtes, „wer war denn daran schuld, dass dieser mein Sohn, der stets von der frühesten Jugend an mein allergeratenster und frömmster war, blind und lahm geworden ist?“ antwortet Jesus: „Sieh, Freund, da wirkten drei Hauptumstände zusammen! Der erste Umstand war deine zu große Vorliebe für ihn. So er nur ein wenig von irgendeinem kleinen Kopfübel bedroht war, so mussten gleich alle die bekannten Ärzte zu ihm kommen, um ihn zu heilen. Diese haben ihm durch ihre stärksten Mittel einen ziemlich heftigen Kopfkatarrh in die Augen getrieben, und der Sohn ward blind. Zweiter Umstand: Als der Sohn blind geworden war, da wollten die Ärzte ihn wieder sehend machen, gebrauchten innerlich und äußerlich starke, aber ganz verkehrte Mittel, und dein Sohn ward dadurch denn auch bald am ganzen Leib lahm. Dritter Umstand: Ich wusste wohl auch darum und ließ es zu, dass dir solches begegne, und zwar aus dem folgenden Grund: Zum ersten hast du dann auch deinen anderen Kindern eine größere Liebe bezeigt und hast sie alle besser zu erziehen angefangen. Zum zweiten hast du angefangen einzusehen, dass ein rechter Jude auch bei den leiblichen Übeln stets mehr auf Gott denn auf die zumeist blinden und unwissenden Weltärzte sein Vertrauen setzen soll; denn wo kein Arzt mehr helfen kann, da kann noch Gott allein gar wohl helfen. Und zum dritten ließ Ich das auch darum zu, weil Ich wohl wusste, dass Ich zu dir kommen werde, um dir in der Heilung deines Sohnes ein Zeichen zu geben, dass Ich der Herr bin und Mir nichts unmöglich ist. Aus dem wirst du nun wohl einsehen, was da alles schuld war, dass dein Sohn auf eine Zeitlang blind und lahm geworden ist. Es gibt zwar wohl noch einen dir für jetzt noch völlig unbegreiflichen, geheimen, inneren, geistigen Grund, der dir aber erst im anderen Leben klar werden wird. Das magst du aber nun aus Meinem Mund für dich und deinen Sohn vernehmen, dass weder du selbst, noch dieser dein Sohn der Seele nach von dieser Erde, sondern von oben her, das heißt von einer anderen im endlos weiten Himmelsraum, abstammt. Denn alles, was sich dir am weiten und tiefen Himmel als ein bleibendes Gestirn zeigt, ist Weltkörper über Weltkörper, und keiner ist ohne euch ähnliche vernünftige Menschen-wesen; doch Meine Kinder trägt nur diese Erde.“ [GEJ.10_148,09-14]  


2.10. Leiden Angehöriger zu eigenem Heil

„Die Krankheit deines Weibes aber betrachte als eine wirkende Arznei gegen den sinnlichen Krebsschaden deines Fleisches, dem Ich dadurch helfen will und werde, auf dass du ein vollkommener Geist werden könnest. Dann wirst du leichter atmen, weil du darin nur Meine große väterliche Liebsorge für dein und deiner Kinder Wohl klar ersehen wirst!“ [HiG.02_48.09.26,20]


3. Verschiedene Krankheitserscheinungen

„Ich sage euch, und ihr könnt es sicher annehmen: Die meisten Krankheiten rühren bei den Menschen von ihrer höllischen Einwohnerschaft her, der sie selbst den Weg in ihr Fleisch bahnten.“ [Er.01_059,12-13]

Wo diese höllische Einwohnerschaft herkommt, wie sie beschaffen ist und in uns hineinkommt, wollen wir uns im Nachfolgenden näher ansehen.


3.1. Erkrankung durch Missbrauch der Gesundheit

„Betrachte du abermals einen Menschen auf dieser Welt, der eine ganz kernfeste Leibesgesundheit besitzt! Weil der Mensch aber eben gar so gesund ist, so missbraucht er diese durch allerlei seine Sinne ergötzende unmäßige Genüsse und unnötige Kraftanstrengungen. Es kommen wohl recht erfahrene Menschen zu ihm und sagen: ,Freund, Freund, missbrauche nicht so sehr deine Gesundheit, denn die ist durch eine solche unnatürliche und unvernünftige Lebensweise bald und leicht dahin; und ist sie einmal dahin, so bringt sie dir kein Arzt und keine Arznei völlig wieder, und du bleibst dann ein siecher und sehr leidender Mensch dein Leben lang!‘ – Der gesunde Mensch aber kehrt sich nicht danach, sondern tut nach wie zuvor. Nach etlichen Jahren aber verfällt er in eine recht arge Leibeskrankheit und wird anfangs ganz toll über diese ihm über alles lästige Krankheit. Er lässt Ärzte kommen, und diesen gelingt es, ihn wieder zu heilen, wenn auch nicht vollkommen, so doch ganz erträglich. Die Ärzte sagen ihm aber nach der Heilung ganz ernstlich: ,Freund, sei nun vernünftig, und verfalle nicht in deine alte Lebensweise, ansonsten verfällst du abermals in eine noch um vieles ärgere Krankheit, denn diese jetzt war, aus der wir dich mit genauester Not gerettet haben, und es wird dir dann schwerer zu helfen sein denn diesmal!‘ Der Geheilte beachtet diesen Rat wohl eine Zeitlang; aber dann wandelt ihn wieder von neuem die Begierde an. Er fängt wieder an, unordentlich zu leben; und ob er auch schon ganz bedeutende Mahnungen zum abermaligen starken Krankwerden verspürt, so kehrt er sich dennoch nicht daran und sündigt fort gegen seine schon ohnehin sehr geschwächte Natur. Er verfällt denn auch notwendig in eine noch ärgere Krankheit und bekommt unsägliche Schmerzen. Die Ärzte kommen abermals und versuchen ihn zu heilen. Aber diesmal will es ihnen nicht so bald gelingen, und sie ermahnen ihn zur Geduld; denn da er ihren Rat nicht befolgt hatte, so muss er es sich nun selbst zuschreiben, dass er durch seinen alten Leichtsinn in ein viel ärgeres und länger währendes Übel verfallen ist. Dieser Mensch muss nun über ein Jahr hindurch leiden und wird ganz schwach und voll Zagens; aber nach einem Jahr wird es wiederum etwas besser mit ihm, und er schwört nun bei allem, was ihm heilig ist, den Rat der Ärzte und auch anderer kluger und erfahrener Menschen niemals mehr in den Wind zu schlagen. Ja, diese zweite, sehr bittere Erfahrung hat den Menschen schon um ein bedeutendes klüger und behutsamer gemacht, und er kommt wieder zu Kräften. Wie er aber wieder sich ganz wohl fühlt, so denkt er bei sich: ,Ei, wenn ich ein einziges Mal nur mir eine alte Freude gönne, so wird mir das doch sicher nichts machen!‘ Er tut das wohl nur einmal und kommt dabei wohl noch mit heiler Haut davon. Aber weil er diesmal mit heiler Haut davongekommen ist, so denkt er sich abermals: ,Nun, weil mir das nichts gemacht hat, so wird es mir ein zweites und drittes Mal auch sicher nichts machen!‘ Und er sündigt ein zweites, drittes und auch viertes Mal. Und sieh, die alte Krankheit wirft ihn abermals auf etliche Jahre derart ins Bett, dass ihm kein Arzt mehr so wie das erste und zweite Mal zu helfen vermag. Nach vier langen Jahren bittersten Leidens wird es ihm mehr durch die Angewöhnung ans Leiden denn durch die Arzneien leichter, und er sieht es erst jetzt ein, dass all sein großes Leiden eine Gnade Gottes war, durch die er von all seinem Leichtsinn ist insoweit geheilt worden, dass er dadurch doch seine Seele reiner und Gott wohlgefälliger hat zeihen (heranbilden) können; denn durch die Leiden des Leibes wird die Seele des Menschen demütiger, geduldiger und ernster und gewinnt an der Kraft, um der Sinne des Fleisches Meister zu werden.“ [GEJ.10_112,01-09]


3.2. Erkrankung des Leibes

3.2.1. Aufnahme von Fremdartigem

„Sieh, wenn der Leib hie und da krank geworden ist, so hat dies darin seinen Grund, dass durch irgendeinen Umstand fremdartige Teile in denselben gekommen sind. Sodann bemüht sich der Leib in seiner organischen Tätigkeit, diese fremden Stoffe hinauszuschaffen. Allein es ist hier der Fall wie bei jemandem, der da ohne irgendein Hindernis in ein künstliches Labyrinth geraten ist, daraus er sich nicht so leicht wieder finden kann, wie er hineingekommen ist. Und so kann denn so ein fremdartiger Teil ebenfalls auch nicht so leicht wieder aus dem Leib geschafft werden, wie er hineingeraten ist. Wo aber dann im Leibesorganismus ein solcher Fremdteil sitzt, da hemmt er die ordnungsmäßige Tätigkeit der Organe und verursacht allerlei Störungen im Kreislauf des Blutes und aller aus demselben entspringenden Säfte. Und so dann dadurch diese nicht zur rechten Zeit zur Sättigung zu den bestimmten Organen gelangen können, so werden die Organe dann hungrig, schrumpfen zusammen und verursachen ein krampfhaftes, schmerzliches Ziehen, werden matter und matter; und schließlich wird der Leib völlig abgespannt, und die Organe verlieren alsbald samt der Elektrizität ihre elektrische Spannkraft. Und die Folge davon ist, dass der Leib dadurch hinfällig und krank wird. Es sind solche fremdartige Teile, als z.B. Gifte aller Art, in allen Elementen. Und sie können in den Leib auf verschiedene Weise gelangen, entweder durch den Mund, die Nase, die Ohren, die Augen wie auch durch die Poren der Haut. Dann gibt es neben den Giften aller Art auch sogenannte Kontagien , welche durch die Berührung oder oft schon durch bloße Annäherung, gleich einem Sauerteig, durch die Poren in den Leib dringen und demselben sich zu assimilieren anfangen, wodurch derselbe dann oft sehr gefährlich krank wird, weil dann der Leib eine ganz fremde Beschaffenheit anzunehmen genötigt ist. Und wenn da nicht schnelle Hilfe geleistet wird, so ist es mit dem Leib unfehlbar geschehen. Weiter gibt es noch eine dritte Art der Entstehung der Krankheiten, nämlich gewaltsame Verletzungen, welche ebenfalls störend und oft tödlich auf den Organismus einwirken. Und zwar versteht sich von selbst, dass es da zweierlei Verletzungen geben kann, entweder äußere oder innere. So ist also, kurz gesagt, eine wie immer gestaltete Krankheit des Leibes demnach nichts als ein Besessensein desselben von fremdartigen, dem Leib nicht entsprechenden Elementen! Obschon zwar der Leib alle Elemente naturmäßig in sich begreift, so ist aber im Gesundheitszustand von jedem doch nur so viel da, als es der Naturordnung gemäß ist. Demnach besteht die Fremdartigkeit in den unverhältnismäßigen Proportionen, d.h. im ungeteilten Zuviel oder, unter anderen Umständen, im Zuwenig. Sieh nun, so da irgendein Mensch schon von der Geburt aus verdorben wird, da schon vermöge des unordentlichen Lebens der Eltern demselben fremdartige Teile eingeboren werden, so nennt ihr ein solches Übel „chronisch“. Und wenn aber ein solches Übel sich dann auf eine ganze Generation übergehend erstreckt, da, sage Ich, wird ein solches Übel „normal“ und ist auf natürlichem Weg nicht mehr aus dem Leib zu bringen, sondern nur durch Mich, auf dem Weg des Wunders, was dann eine Gewalttat von Mir ist, da Ich dann durch Meine allerbarmende Liebe gegen Meine Ordnung zu handeln gezwungen werde. – Andernfalls muss das Übel völlig ausgezeitigt werden und zeigt sich dann auf dem Weg von allerlei Aussatz und allerartigen bösen Fiebern und Seuchen, wo es dann, sich selbst empfehlend, den betreffenden Menschen reinigt, oft aber auch, im zu heftigen Auftreten, denselben wie auch ganze Generationen mitnimmt und so dem Arzt hernach die Regel zeigt, dass es gegen so alte Schäden nicht gar viele heilende Mittel gibt. So aber jemand erfahren möchte, ob auch in ihm ein heimlich schweigendes, angeerbtes, chronisches oder ein selbsterworbenes Übel sei, so darf er nur recht fasten und bei solcher Diät dann und wann ein sparsames Medikament, natürlich in entsprechender Art, zu sich nehmen, so werden sich bald melden: unter den Nerven die angeerbten, in den Gliedern die chronischen und in den Eingeweiden die selbsterworbenen Übel. Und es ist das der Weg der sogenannten Homöopathie, die bei den Übeln erster Art auch vorzuziehen ist.“ [HiG.01_41.01.30,02-10]

„Aber wie kommen diese [Fleischteufel] wieder in das Fleisch eines solchen Menschen? – Dazu bereiten die Menschen selbst Gelegenheiten ohne Zahl und Maß. Solche Fleischteufel wohnen zuerst in den hitzigen Getränken, im Wein, auch im Bier, und besonders in den gebrannten Wässern. Wenn sich Menschen mit derlei Getränken stark berauschen, so haben sie in diesen Getränken sicher einen, wo nicht mehrere Fleischteufel in ihr Fleisch aufgenommen. Diese Fleischteufel sind natürlich nichts anderes als unlautere Seelen solcher verstorbener Menschen, welche ebenfalls entweder dem Trunk oder der fleisch-lichen Sinnlichkeit sehr ergeben waren. Also solche hitzige Getränke sind der erste Weg, auf welchem diese Fleischteufel in das Fleisch des Menschen kommen.“ [Er.01_059,03+05]


3.2.2. Falsche Ernährung

„In dieser Zeit aber, wo man sogar nach den fremdartigsten Leckerbissen hascht und gar nie mehr daran denkt, ob so ein Bissen rein oder unrein ist, und in manchen Landen gleichweg schon alles in den Leib schiebt, was nicht Stein und Lehm heißt, da ist es von Seiten der blinden Menschen ja doch ohnehin ein Wunder, dass sie sogar leiblich noch nicht in die entsprechenden Tiergestalten zurückgesunken sind, was sie seelisch doch schon bewirkt haben.“ [GEJ.01_ 242,08]

„Aber der blinde Mensch erkennt solches nicht nur nicht, sondern frisst noch über alles das gleich einem Polypen alles, was ihm nur irgend leckerisch vorkommt; was Wunder, wenn er darauf in Kürze krank, träge, mühselig, krüppelhaft und so über und über elend wird!?“ [GEJ.01_242,12]


3.2.3. Abendliches Gasthausessen und nächtlicher Aufenthalt im Freien

„Es [ist] für die Menschen auch sehr schlecht, sich in solchen Örtern und Gemächern aufzuhalten, in denen sie statt der belebenden, rein atmosphärischen Luft nur Stickluft einatmen, in der nur sehr wenig Sauerstoff, aber desto mehr giftigen Stickstoffs vorhanden ist, und nota bene besonders in jenen verfluchten Wirtskneipen, in denen sich die Gäste durch den allerabscheulichsten Tabakrauch für den Gestank der Hölle auf das kräftigste vorbereiten.“ [Er.01_ 011,07]

„Nicht nur für den Leib, sondern noch bei weitem mehr für Seele und Geist ist das abendliche Gasthausschmausen bei Bier und Tabakdampf überaus schädlich, da dabei durch die schlechte Kost in den Leib allerlei scheußliche Spezifika aufgenommen werden, die dann Seele und Geist trüb machen. Zu dem gesellt sich aber noch die Nacht der Erde, in der auch das allerschlechteste psychische Spezifikalgesindel in den Luftraum der Erde aufsteigt und im selben wo und wie nur möglich durch das Fleisch, das es augenblicklich durchdringt, die Seele mit allerlei Scheußlichkeiten besudelt und nicht selten mit unkeuschen Gedanken und Begierden erfüllt. Sieh, du Mein lieber Freund, Ich bin auch ein leiblicher Arzt; wirst du Meinem Rat folgen, dann wirst du stets recht gesund und stark in deinem Leib wie in deiner Seele sein, und dein Geist wird leicht Meister derselben werden.“ [HiG.03_47.04.18.b,07-08]

„Abends nicht zu lange im Freien aufhalten! Denn die Abende dieses Jahres sind besonders in den flachen, tiefer liegenden Gegenden voll unreiner Geister, als Vorboten von einer leichteren Art Cholera , welche in nicht gar zu langer Zeit diese Gegenden hie und da beschleichen wird. Die von dieser Krankheit verschont werden wollen, müssen sich daher schon jetzt vor der Abendluft recht in acht nehmen, besonders Weiber, Mädchen und Kinder jedes Geschlechtes. Auch Männer tun besser, wenn sie möglicherweise des Abends vor zehn Uhr im Haus sich befinden. Wird diese Krankheit auch schon nicht so gefährlich sein wie die eigentliche Cholera, so wird sie aber dennoch große Schwächen im Fleisch zurücklassen bei denen, die aufkommen werden.“ [HiG.02_48.06.29,03-04]

„Die Weiber und Mädchen sollen nun sehr ernstlich sich an Mich anschließen, sonst werden sie allerartige gewaltigste Schiffbrüche erleiden. Der Satan hat nun auch Legionen fleischlich unreinster Geister flottgemacht, welche nichts eifriger zu tun haben werden, als in die Bäuche der Weiber und Mädchen zu fahren und diese dann auf das Elendste zu plagen. Was bald ausbrechende Seuchen nicht töten werden, das wird von dieser Brut entweder heimlich oder wohl auch offenbar geplagt werden. Daher sollen besonders die Mädchen bald nach dem (Sonnen-) Untergang sich in die Stuben zurückziehen und allda zu Mir beten, so werden sie vor allen den Plagen gesichert sein.“ [HiG.03_ 48.07.11,11-12]


3.2.4. Tanzveranstaltungen

„Manche Tänzerin und mancher Tänzer, wenn sie zu viel solcher Gäste in sich aufgenommen haben, gehen auch ihrem Leib nach in kurzer Zeit zugrunde; denn diese argen Fleischbolde, wenn sie in den Nieren und in den Genitalteilen nicht Platz finden, richten auch ihre Wohnungen in der Milz, Leber oder auch in der Lunge auf. Wo aber ein solcher Höllenemigrant seine Wohnung aufrichtet, da tötet er gewisserart das Fleisch, und die Folgen davon sind Milz- und Leberverhärtungen und in der Lunge Lungensucht, Abzehrung oder auch, wenn zwei oder mehrere sich auf die Lunge geworfen haben, die sogenannte galoppierende Lungensucht.“ [Er.01_059,11]
s.a. Teil III ‚Gesundheitspflege‘, Abschnitt 3.7.3. ‚Tanzveranstaltungen‘.
3.2.5. Aufenthalt in hohen Bergen zur ungesegneten Zeit

„Menschen, die tiefgelegene Städte und Dörfer bewohnen, die sollen außer an den obbenannten zwei günstigen Zeitpunkten [der halbe Monat September und von da weiter bis zum halben Oktober; und im Frühling vom halben Mai bis zum halben Juni, s.V.2] nicht die Höhen der Berge besuchen, außer in einem dringend notwendigen Fall, und dann nur unter Gebet und gerechtem Fasten, d.h. mäßig gefüllten Magens – sonst holen sie sich wenigstens für den Leib eine Krankheit, die sich allzeit darauf in einem Vierteljahr hervortut und dem Fleisch viel zu schaffen macht. Starke Rheumatismen, Gicht, Zahn- und Halsschmerzen und auch nicht selten Nervenfieber  sind die gewöhnlichen Folgen einer unzeitigen Bergbesteigung. Bei Frauenzimmern auch Lungenentzündung, Lungensucht und Blutgang. – Dass dabei Seele und Geist wenig oder nichts gewinnen, versteht sich von selbst. Jedermann aber kann in der für höhere Gebirge ungünstigen Besteigungszeit kleinere und niedere Berge mit viel Nutzen bereisen. Jedoch viel höher als dreihundert Klafter  dürfen sie nicht sein, denn was darüber ist, gehört schon der Alpenwelt an, die in oben genannten Zeiten Meines besonderen Segens völlig entblödet ist und je höher hinauf desto mehr. Hier habt ihr die Regeln, wie und wann die Berge mit Nutzen zu besteigen und zu bereisen sind! – Will aber jemand aus was immer für einem Nebengrund auch zu den als ungünstig bezeichneten Zeiten auf diesen oder jenen schon bedeutend hohen Berg gehen, so muss er es sich selbst zuschreiben, so er sich dabei wenigstens für seinen Leib einige nachträgliche Leiden abholt.“ [HiG.02_47.07.15,05-08]


3.3. Seelische und geistige Erkrankung

Für die seelischen und geistigen Erkrankungen gelten die gleichen grundsätzlichen möglichen Ursachen wie für die im Abschnitt ‚Hauptursachen‘ dargetanen. So können sie z.B. in unserer eigenen Persönlichkeit Zugehörigem, bereits bei der Inkarnation auf die Erde Mitgebrachten liegen, aber auch ein Erbteil unserer Eltern und Voreltern sein. Eine nicht unbedeutende Rolle nehmen ebenfalls die Erziehung und das Umfeld, in dem wir aufwachsen und leben, ein, sowie ein sündhaftes Leben und schlechte Geisteinflüsse.

„Darin [in des Fleisches Lust, s.V.1] liegt eigentlich das Hauptübel für alle Menschen mehr oder weniger begraben. Aus dieser Lust entspringen nahe alle leiblichen Krankheiten und gar alle Übel der Seele schon ganz sicher und vollends gewiss.“ [GEJ.04_080,02]

„Verdorbene Fleischseelen, wenn sie es zu toll treiben und sich stets mehr und mehr in ihrer unreinen Lust entzünden, bewirken auch zu allermeist die abscheulichen und sehr gefährlichen sogenannten syphilitischen Krankheiten, was von den schützenden Engelsgeistern darum zugelassen wird, auf dass die Seele des eigentlichen Menschen nicht gänzlich zugrunde gehe in der tobenden Wut ihres Fleisches.“ [Er.01_059,04]

Dafür, wie wir uns seelisch und geistig Erkrankten gegenüber verhalten sollen, bekommen wir folgenden Rat: Ihr sollt „die Menschen nicht richten, auf dass ihr dadurch am Ende nicht zu Richtern über euch selbst werdet! Wäre es denn nicht eine allerunmenschlichste Torheit, einen leiblich kranken Menschen des-halb richten und über ihn eine gewissenlose Strafe verhängen zu wollen, weil er krank und elend geworden ist?! Eine um wie vieles größere und um gar vieles unmenschlichere Torheit aber ist es erst dann, so ihr einen seelenkranken Menschen darum richtet und verdammt, weil seine Seele aus den früher angeführten Gründen schwach und krank geworden ist! Ihr nennt solche Menschen nach euren Gesetzen und Bestimmungen Verbrecher und unterzieht sie der unerbittlichen, harten Strafe; was tut ihr aber dadurch? Ihr straft eine Seele, weil sie im Grund ohne ihr Verschulden krank geworden ist!“ [GEJ.04_ 036,01-03]

Weiterführendes hierzu s.i. Teil II ‚Heilswege‘, Abschnitt 4. ‚Was ein Jeder zur Heilung beitragen kann‘.


3.3.1. Beispiele für seelische und geistige Erkrankungen

„Der betreffende Lebensdüsterling ist zufolge seiner zu übertriebenen mit der Ehre seines Standes im Verband stehenden Gewissenhaftigkeit in seinen innersten Seelenverbandsnerven geschwächt worden. Diese Nerven, die die Seele gewisserart umhüllen und sie vor den zu nackten Eindrücken von Seiten der Außenwelt schützen, können ihr nun keinen kompletten, sondern nur einen partiellen Schutz bieten, daher sie denn auch bald in einer, bald wieder in einer anderen Lebensbeziehung von außen her notwendig zu heftig berührt wird. Solch eine zu wenig durch besagte Nerven bedeckte und gedämpfte Berührung vibriert dann in der äußerst erregbaren Seele oft Tage, ja oft sogar Wochen und Monate lang fort, und zwar in derselben Vibrationsform, in der sie zuerst erregt wurde. Diese Vibration versetzt aber dann auch alle anderen normalen, aber natürlich schwächeren Eindrücke von der Außenwelt in ein verworrenes unbestimmtes Mitbeben, aus welchem Grund dann die Seele in jeder ihrer sonst ganz geordneten Lebensbeziehungen und jedem Verhältnis beinahe geradeso beunruhigt wird wie das Auge, so es auf den Grund eines noch so reinen Wassers schaut, wenn dessen Oberfläche von allerlei Kreuz- und Querwellen durchfurcht wird. […] Und sieh, gerade so ergeht es einer auf die beschriebene Art verwirrten Seele. Sie ersieht dann in solcher ihrer Vibration aus dem Eindruck, den ihr eine Mücke verursachte, ein furchterregendes mammutgroßes Monstrum, und ein Elefant sinkt nicht selten zur Mückengröße herab. Solche Menschen sind dann auch stetige Skrupulanten. Wenn ihnen an ihrem Rock ein Knopf reißt, so erscheint ihnen das, als wenn ein Weltkörper aus seiner Bahn geworfen worden wäre, während sie den Einsturz eines ganzen Hauses oft kaum bemerken.“ [HiG.03_49.07.17,01-04]

„Manche werden das [irrsinnig, s.V.15] dadurch, dass sie ihren „VerstandesBallon“ zu sehr gefüllt haben, so dass dadurch die „Willens-Schnur“, der zu großen Spannung zufolge, gerissen ist und dann die Direktion aufgehört hat. Oder aber auch so irgendein Mensch, ohne Berücksichtigung des Verstandes, das Herz nach irgendeiner eitlen Sache zu sehr ausgedehnt hat, so wird der leitende Willensfaden ebenfalls zerrissen und die Maschine des Lebens läuft dann außer aller Ordnung nach allen erdenklichen Richtungen; und da sieht dann ein solcher Mensch nur dasjenige, davon sein Herz und sein Kopf angefüllt ist, in wirren Kreisen vor seinen zügellosen Sinnen schweben. Solche Menschen aber sind nicht verloren und gleichen den verwirrten Baumästen, die der gute Förster zu seiner Zeit schon wieder zurechtbringen wird.“ [HiG.01_ 41.02.02,15]

Auf die Frage „Wie kann jemand von einer fixen Idee, z.B. dass er der Papst, der Kaiser oder ein Virtuos sei, geheilt werden?“ antwortet Jesus: „Was da diese Frage betrifft, so ist der Grund solcher fixen Einbildungen schon bei einer anderen Gelegenheit erörtert worden, und zwar da es gezeigt wurde, wie der Verstand gleich ist einem Ballon und die Liebe gleich einem unteren Schwer-punkt, an dem der Verstand mittelst der Willensschnur gebunden ist. Wenn nun der Verstand zu heftig zieht, dann reißt die Schnur und wird, wie ihr zu sagen pflegt, „das Rädchen laufend“. Nun aber hat der Verstand keine Nahrung; das geistige Dephlogiston entströmt, und der Verstandes-Ballon fängt an zu sinken. Der Mensch aber ist ein Mikrokosmos. So der Verstand nun gesunken ist, dann trifft es sich geistig, dass die abgerissene Willensschnur in dem Mikrokosmos bald auf den einen, bald auf den anderen Gegenstand entsprechendermaßen stößt. Dahin sie stößt, da auch hängt sie sich an und klebt sich gleich einem Polypen fest und saugt daraus wie ehedem aus dem wahren Lebensgrund und nährt damit den Ballon. Hat die Schnur bei ihrem Niedersinken im Mikrokosmos wie zufällig, freilich nur in entsprechender Weise, z.B. einen Baum, einen Hund, einen Vogel, ein Weizenkorn, einen Stein oder einen wie immer gestellten Menschen erreicht, so wird sich sobald der ganze Mensch als das zu sein wähnen, wovon sein Ballon gesättigt wird. Ist der Gegenstand, auf den die abgerissene Schnur zu sitzen kam, fruktiv, so wird dieser fixe Zustand lange dauern. Ist er aber das nicht, so wird der Mensch bald in den sogenannten Kretinzustand übergehen, da sein Ballon samt der Schnur einschrumpfen wird. Und kommt die Schnur über einen andern fruktiven Gegenstand, so wird dann die fixe Idee gewechselt und der Mensch wird etwas anderes zu sein glauben und geht so von einer Tollheit zur anderen über.“ [HiG.02_43.07.29,01-04]


3.3.2. Gesetz der Anziehung und mögliche Auslöser für seelisch-geistige Erkrankungen und Süchte

„Eben darum aber warne Ich euch denn auch vor aller Leidenschaftlichkeit, denn sie ist in sich eine Folge der Wachrufung der verschiedenartigen Fleisch und Blutgeister. Sind diese einmal zu wach, so gesellen sich dann auch bald die sich sehr häufig noch in dieser unteren Erdregion aufhaltenden noch unreinen Seelen verstorbener Menschen zu ihnen; und geschieht das, dann ist ein solcher Mensch im vollsten Ernst besessen.“ [GEJ.06_187,08]

„Alle die unlauteren Leidenschaften der Menschen werden von solchen Geistern erregt und beeinflusst, die einst selbst von gleichen unlauteren Leidenschaften ihr ganzes Leben hindurch beherrscht waren und ihnen mit Lust und Gier frönten. Solche unlauteren Geister – teils solche, die schon einmal im Fleisch in dieser Welt gelebt haben, größtenteils aber solche Naturgeister, die noch niemals in ein Menschenfleisch eingezeugt worden sind – gibt es allenthalben: in der Luft, auf und in der Erde, im Wasser und im Feuer, in den Steinen, Metallen, Pflanzen, Tieren und auch im Blut und Fleisch der Menschen; darum sollen die Menschen auch nicht das Fleisch erstickter und unreiner Tiere essen.“ [GEJ.10_054,02-03]

„Die bösen Geister können nur weltlich agieren und zahllose Menschen zu allen erdenklichen Leidenschaften, als da sind Herrschsucht, Hochmut, Stolz, Hoffahrt, Habsucht, Neid, Hass, Hurerei, Wollust, Tanz, Prasserei, Völlerei usw. gar sicher verblenden und verführen.“ [HiG.01_40.12.14,06]

„Ich aber rede von dem inneren Lebensverhältnis, und dem nach wart ihr allzeit Knechte eurer Leidenschaften und ließt euch von ihnen wie Besessene beherrschen.“ [GEJ.06_199,06]

„Da der geistige Mensch aber auch zu seiner ferneren Existenz bedinglich den Weg des Fleisches durchzumachen bekam, so musste er dieses aus der Materie der Erde entlehnen nach der Anordnung des allerhöchsten Geistes Gottes; und in das Fleisch ist für den Geist des Menschen ein denselben probendes Gegengewicht gelegt und heißt Versuchung! Diese rastet aber nicht nur im Fleisch des Menschen, sondern in aller Materie; und weil die Materie das nicht ist, als was sie dir erscheint, so ist sie dem sich selbst probenden Menschen gegenüber Lüge und Trug, also ein Scheingeist, der da ist und nicht ist. Er ist da, weil die verlockende Materie da ist fürs Fleisch des Menschen; er ist aber auch nicht da, weil die Materie nicht ist, was sie zu sein scheint. Und sieh und fasse es recht! Dieser Truggeist, als durch und durch Lüge in sich selbst, ist eben der Geist aller Welt der Materie und eben das, was da ,Satan‘ oder ,aller Teufel Oberster‘ heißt. Die ,Teufel‘ aber sind die Spezialbösgeister aus dem dir nun gezeigten allgemeinen Bösgeistigen. Ein Mensch, der sonach allerlei Materie mit der Liebe erfasst und sich darin tätig begründet, der sündigt wider die Ordnung Gottes, die ihm nur darum die Materie zeitweilig unter sein Dasein legte, dass er mit ihr kämpfe und sich zur Unsterblichkeit kräftige mit dem Gebrauch des ganz frei gestellten Willens. Und die Folge der Sünde ist der Tod oder das Zunichtewerden alles dessen, was sich des Menschen Seele aus der Materie angeeignet hat, weil alle Materie, wie Ich dir's gezeigt habe, in dem, als was sie erscheint, nichts ist.“ [GEJ.05_070,04-07]  


• Materiell-höllische Anziehungskraft

„Sieh, das, was man ,Satan‘ und ,Teufel‘ nennt, ist die Welt mit aller ihrer verführerischen Pracht. Freilich wohl ist alle Materie, aus der die Welt besteht, auch nur ein Werk Gottes, und es liegt in ihr Göttliches verborgen; aber daneben liegt in ihr auch Lüge, Trug und Verführung, woraus dann entsteht Neid, Geiz, Hass, Hochmut, Verfolgung und daraus hervorgehend allerlei Laster ohne Zahl und Maß. Und sieh, eben dieses Falsche, die Lüge und der Trug, ist geistig genommen der ,Satan‘, und alle die einzelnen, daraus notwendig hervorgehenden Laster sind eben das, was man ,Teufel‘ nennt; und eine jede Seele, die irgendeinem der zahllos vielen Laster als begründet ergeben ist, ist ein Teufel in Person und ein tätiger Ausdruck eines oder des anderen Schlechten und Bösen, und es ist in einer solchen Seele ein schwer zu erlöschender Trieb, nur gleichfort Böses zu tun in der Art, in der sie sich lebensbegründet hat in der Zeit ihres fleischlichen Seins. Da aber eine jede Seele auch nach dem Leibestod fortlebt und sich in der Region dieser Erde aufhält, so ist es gerade eben nichts Seltenes, dass eine solche Seele sich auch in die Außenlebenssphären der Menschen begibt und durch diese mit ihrer irgend bösen Begierlichkeit auch in jenem Menschen Böses zu erwecken strebt, in dessen Lebenssphäre sie eine ganz willkommene Nahrung dadurch findet, dass der noch im Fleisch wandelnde Mensch einen nicht unbedeutenden natürlichen Hang und Zug für ein gleiches Laster in seinem Fleisch trägt, gewöhn-lich infolge einer schlechten und vernachlässigten Grunderziehung. Solche Seelen bemächtigen sich öfters sogar des Fleisches der Menschen und quälen dadurch gar eine hie und da schwache Seele, und der Herr aber lässt solches zu, um eben bei der Seele solch ein Leck auszubessern; denn dadurch bekommt die geplagte Seele dann erst einen wahren und lebendigen Widerwillen gegen eine lasterhafte Schwäche ihres Fleisches und verwendet am Ende alle Tätigkeit darauf, darin stark zu werden, worin sie ehedem schwach war, wozu ihr des Herrn Gnade auch zeitgerecht zu Hilfe kommt. […] Für Menschen, die noch so halb hin halb her sind, oder wenn du ihr Geistiges und ihr Materielles in die Waagschale legst und auf keiner Seite einen Fürschlag merkst, da gibt dann in irgendeiner seelischen Leidenschaftssache eines in der gleichen Leidenschafts-sache steckenden Dämons Zutat auf die materielle Seite der moralischen Waage schon ein recht merkliches Übergewicht, und die Seele windet sich dann von selbst schon schwerer aus dem Materiellen ins Geistige hinüber. Ver-weilt aber die Seele im Materiellen, so hängen sich dann auch nach und nach stets mehrere gleichgesinnte Dämonen an die materielle Lebenswaagschale, der Fürschlag wird stets merklicher, das Materielle wird so denn stets gewichtiger und das Geistige natürlich geringer.“ [GEJ.05_094,02-05+08-09]


• Himmlisch-geistige Anziehungskraft

Wenn „niemand Hand ans Werk legen und vollauf nach ihren Grundsätzen [der Lehre Jesu, V.1] und Forderungen tätig werden [will], nützt da dann diese Meine noch so rein aufbewahrte Lehre jemandem etwas? Ich sage es euch: Gar nichts nützt das! Oder nützt jemandem, der krank ist, eine Arznei etwas, wenn er sie nicht einnimmt und gebraucht nach der Vorschrift des wohlerfahrenen Arztes?! – So aber jemand nur einiges Wenige weiß von dieser Meiner Lehre und tut aber sogleich danach, so wird er davon schon offenbar einen größeren und lebendigeren Nutzen haben als der andere, der zwar mit aller Ehrfurcht von Mir und Meiner Lehre spricht, aber nie bei sich selbst sich zur Tat danach entschließen kann. Denn der erstere wird durchs Handeln nach dem Wenigen, das er vernommen hat, eben das Vernommene in seiner Seele beleben, und es wird aus dem kleinen Samenkorn bald eine große Ernte aus dem lebendigen Geist erfolgen, die keine böse Macht je mehr zu zerstören imstande sein wird, während der zweite Lobredner und treue Aufbewahrer Meiner Lehre, vom geistigen Hunger geplagt, auch alle anderen Lehren zusammenscharen und dabei dennoch des geistigen Hungers sterben wird. Wird Mich dann drüben seine Seele erkennen, wenn sie hier durch ihre Tätigkeit sich den wahren Geist Meiner Worte nicht in aller Wahrheitsfülle zu eigen gemacht hat? – Ich setze nun den Fall, es wüsste jemand von Meiner Lehre nicht mehr als das nur, dass man Gott über alles und seinen Nächsten wie sich selbst lieben soll, und dächte darüber so ganz ernstlich: ,Sieh, das ist eine gute Lehre! Es muss ein allerhöchstes Gottwesen geben, das nach allem dem, was da von Ihm erschaffen ist, als sehr gut und überaus weise dasteht, lebt und sich bewegt. Dieses sonach überaus gute, weise und allmächtige Wesen muss man also auch mehr achten, schätzen, ehren und lieben als alles andere in der Welt. Mein Nebenmensch ist so gut wie ich ein Mensch und vom Schöpfer mit den gleichen Rechten in diese Welt gesetzt. Er darf daher nicht unterschätzt werden, sondern ich bin durch die Vernunft sogar genötigt, ihm das zu erweisen, was ich mir selbst erweise. Denn unterschätze ich ihn, so unterschätze ich auch mich, weil ich auch nur ein Mensch und nichts Weiteres mehr bin. Ich erkenne das als einen obersten Lebensgrundsatz und will ihn daher auch vorerst für mich selbst streng tatsächlich beachten!‘ Dieser Mensch tut nun das und sucht auch seine Umgebung dazu zu bewegen, teils durch sein Beispiel und teils durch seine ganz einfache und schlichte Lehre, und bildet so sein Haus zu einem wahren Muster wahrer und gottergebener Menschen aus. Was sind aber in Kürze die Früchte solch eines löblichsten Unternehmens? Die Menschen leben in Frieden. Keiner erhebt sich über den anderen. Der Verständige gibt sich in aller Geduld die ernste und mit aller Liebe erfüllte Mühe, den Unverständigen zu sich heraufzubilden, und macht ihn auf alle die ihm bekannten Wunder in der Schöpfung aufmerksam und freut sich, den Schwächeren gestärkt zu haben.
Weil solches alles aber da in der Tat geschieht, so wird das auch ins Leben der Seele aufgenommen; die Seele wird dadurch dann offenbar stets tätiger und lebenskräftiger. Je tätiger es aber in der Seele zuzugehen anfängt, desto heller wird es auch in ihr; denn das Grundelement des Seelenlebens ist das Feuer. Je heftiger aber irgend dieses Element zu wirken beginnt, desto mehr Licht verbreitet es auch in und aus sich. Wird sonach die Seele stets lebensfeuriger, so wird sie auch lebenslichter und -heller und fängt an, aus solchem ihrem erhöhten Lebenslicht auch stets mehr und mehr die inneren Lebensgeheimnisse zu durchschauen und zu begreifen.
Dieses tiefere Schauen und Begreifen verschafft der Seele wieder einen neuen Mut, Gott noch viel inniger zu lieben und zu bewundern, und diese Liebe ist dann schon ein erster Funke des Gottesgeistes in der Seele; diese wächst und mehrt sich gewaltig, und kurze Zeit darauf werden die Seele und der Geist Gottes völlig eins, und die Seele wird dann durch den Geist Gottes in alle Wahrheit und Weisheit geleitet.
Wenn nun so ein Mensch dann in alle diese Weisheit gelangt, wie Ich euch nun mehrere Tage hindurch in einem fort gepredigt und tatsächlich gezeigt habe, sagt Mir, ob daran wohl etwa das die Schuld war, dass der Mensch etwa jegliches dieser Meiner an euch ergangenen Worte von Häkchen zu Häkchen genau und unverändert überkommen hatte! O nein! Ihm kam nichts zu Ohren als bloß die beiden Gesetze der Liebe; die genaue, gewissenhafte und tatsächliche Beachtung derselben nur hat ihm alles andere erworben!
Da sind nun welche unter euch, die da bei sich, trotzdem Ich euch die Sache doch gewiss sehr handgreiflich klar dargestellt habe, fragen und sagen: ,Ja, wie möglich kann denn die tatsächliche Beachtung der beiden Gebote die Seele zu einer solchen Weisheitshöhe erheben?‘ Und Ich sage es euch: Darum, weil die Seele schon von Anbeginn an so eingerichtet ist!
Wie wird denn eine Traube reif und süß und geistig, und ist doch nur ein ganz schlichtes Naturgewächs? Der Sonne Licht und Wärme bewirken das. Durch das Licht und durch die Wärme werden die Naturgeister in der Rebe stets tätiger und tätiger. Dadurch aber, dass sie stets tätiger werden und gewisserart stets emsiger sich durcheinander reiben und treiben, werden sie in sich selbst auch stets feuriger und in sich leuchtender. Dadurch aber, dass sie auch in sich stets heller und leuchtender werden, steigert sich auch offenbar ihre gegenseitige Spezialintelligenz; je heller aber ihre Intelligenz wird, desto mehr erkennen sie sich als einer und derselben Ordnung angehörig und fangen an, sich zu ergreifen, zu ordnen und zu einigen. Ist dieses geschehen im Vollmaß, so ist die Traube auch reif und wohl genießbar geworden. Hat man den Saft dann gesammelt und in einem Gefäß wohl aufbewahrt, so werden seine wohl-geordneten Naturgeister nun nicht mehr dulden, dass irgendein fremder Körper, der in sich Naturgeister einer ganz anderen Ordnung birgt, die einmal angenommene gute Ordnung der geordneten Naturgeister des Traubensaftes störe. Sobald sich etwas Fremdes, einer anderen Ordnung Angehöriges, im Most befindet, so gärt und braust er so lange, bis das Fremde aus ihm geschafft ist oder sich völlig in seine Ordnung gefügt hat. Ist das geschehen, so erwacht dann erst des inneren Lichts und der inneren Wärme Geist aus der guten Ordnung der gesamten Naturgeister des rein gewordenen Rebensaftes, und aus dem früher noch sehr unreinen Most ist dadurch ein geistig starker und reiner Wein geworden.
Das alles ist demnach eine Wirkung der Sonne, das heißt ihres Lichts und ihrer Wärme. Kann er durch die Beachtung eines Gesetzes der besten Ordnung aus Gott seine Seele in eine stets größere Tätigkeit versetzen, so wird es in ihr auch in allen ihren Sphären des Lebens heller und lebenswärmer werden. Sie wird dadurch sich selbst stets heller und reiner erkennen und ebenso die göttliche Kraft, die in sie stets mehr und mehr einfließt und in ihr auch ein stets erhöhteres Leben zeiht. Erkennt sie aber diese Kraft, so erkennt sie auch Gott, von dem diese Kraft ausgeht. Wenn sie das aber notwendig erkennen muss, so muss sie Gott auch stets mehr und mehr lieben. Mit dieser Liebe scheidet sie dann selbst alles Fremdartige aus ihrer stets reineren und vollkommeneren Lebensordnung und wird stets einiger mit der Ordnung des Geistes Gottes in ihr; wie aber das der leichtbegreifliche Fall ist und ganz sicher eintreten muss, so versteht es sich dann ja schon von selbst, dass solch eine Seele dann als vom Geist Gottes ganz durchdrungen in jeglicher Art, Kraft und Stärke zunehmen muss und so unfehlbar ein wahres Kind des allerhöchsten Gottes wird. Wenn solch eine Seele dann endlich einmal den Leib verlässt und im großen Jenseits mit dem notwendig allervollendetsten Bewusstsein anlangt, so wird sie auch Gott sicher sogleich erkennen, da sie schon hier völlig eins mit Ihm geworden ist und Ihn zum vollsten und lebensklarsten Bewusstsein in sich gebracht hat, und das aus dem handgreiflichen Grund, weil des Geistes Gottes doch ewig sicher allerklarstes Bewusstsein nun gewisserart zum hellsten und vereinigten Bewusstsein der Seele selbst geworden ist.“ [GEJ.05_122-123]


3.4. Besessenheit – in Besitz genommen werden, sich in Besitz nehmen lassen

3.4.1. Zustandekommen

„Die Erde ist die Trägerin von zweierlei Arten von Menschen. Die eine und bessere Art stammt von oben, ursprünglich schon, darunter zu begreifen sind die Kinder Gottes. Die andere und eigentlich schlimme Art aber stammt pur von dieser Erde ab; ihre Seele ist gewisserart eine Zusammensetzung von einzelnen Lebensteilchen, die, vom Satan genommen, in der Masse des Erdkörpers als Materie gefangen gehalten werden, von dieser dann durch die Pflanzenwelt in die Tierwelt übergehen, sich durch die vielen Stufen der Tier-welt endlich dann als eine Potenz, bestehend aus zahllosen Urseelenteilchen, zu einer Weltmenschenseele ausbilden und bei den besonders ungesegneten Zeugungen in den Leibern der Weiber Fleisch annehmen und weiter, gleich wie die Kinder des Lichts aus der geistigen Sphäre der Himmel, in diese Welt geboren werden. Nun, solche Kinder, da ihr ganzes Wesen aus dem Satan genommen ist, sind dann auch stets mehr oder weniger der Gefahr ausgesetzt, von irgendeinem bösen Geist, das heißt von der schwarzen Seele eines einst auf dieser Erde schon im Fleisch gelebt habenden Teufels von einem Menschen, besessen zu werden, was aber besonders da am ehesten geschehen kann, wo eine solch junge, aus dem Satansteil der Erde genommene Seele eine gute und himmlische Richtung zu nehmen beginnt.“ [GEJ.02_169,03-04]

Es „werden auch von der Hölle schon bei der Zeugung, besonders wenn diese als sündhaft auf rein tierische Befriedigung abgesehen war, eine Menge höllischer Liebe-Bläschen in der Gegend des Wanstes und der Geschlechtsteile gelegt, welche dann auch mit Meiner Liebe fast zu gleicher Zeit ausgeboren werden wie die Raupen im Frühjahr, wenn die Wärme der Sonne kommt, so auch diese Brut durch die aufgehende Wärme Meiner göttlichen Liebe im Geist des Menschen. Seht, daher kommen denn auch die Versuchungen, da ein jedes dieser ausgeborenen Wesen der Hölle unablässig Versuche macht, irgend wo nur immer möglich ins Leben der Seele einzugreifen. Und wenn dann der Mensch nicht kräftig mit der neugeborenen Liebe aus Gott selbstwillig den Bestien entgegentritt, so strömen dann sie verheerend in alle Organe der Seele und setzen sich da gleich saugenden Polypen fest an den Stellen, da der Geist einfließen soll in die Seele, und verhindern so der Seele die Aufnahme des Lebens aus dem Geist und so auch durch ihn das der göttlichen Liebe. So nun der Geist sieht, dass er sich nicht erweitern kann, um eine Fülle des neuen Lebens aus Gott in sich aufzunehmen, so zieht er sich wieder zurück in sein stummes Bläschen, und so in ihm auch noch um so mehr Meine Liebe, die da ist der Gott in den Menschen. – Und ist das in dem Menschen vor sich gegangen, dann wird er wieder rein naturmäßig und überaus sinnlich, und auch verloren, weil er nicht weiß, dass solches in ihm vorgegangen ist, da diese Bestien ganz gemächlich wohltuend anfangs die Sinne des Menschen bestechen und ihn so nach und nach ganz gefangen nehmen, so dass er von allem, was des Geistes ist, lediglich nichts mehr weiß, hört, sieht, schmeckt und riecht und empfindet. Das ist dann eine Trübsal, dergleichen vom Anfang bis zum Zeitpunkt der Gegenwart nicht war und auch hinfort nicht mehr sein wird, wenn der Mensch nun seine Zuflucht zu Gott nimmt äußerlich durch Beten, namentlich Meines Gebets, durch Fasten und Lesen des Worts aus der Schrift und dadurch eine große Sehnsucht bekommt, befreit zu werden aus der großen Trübsal.“ [HiG.03_40.06.17,13-15]  


3.4.2. Besitznahme, von was und wem

• Von ungegorenen Naturgeistern und Seelen verstorbener, bösartiger Menschen

„Das Fleisch und das Blut eines jeden Menschen sind voll natürlicher böser Geister, die darum böse genannt werden können, weil sie im Gericht stehen; und stünden sie nicht im Gericht, so wären sie nicht euer Fleisch und Blut. Aber es ist dennoch ein großer Unterschied zwischen jenen bösen Geistern, von denen oft Menschen besessen werden, und den ungegorenen Naturgeistern, aus denen die ganze Erde in allen ihren Teilen und Elementen besteht; aber diese Verwandtschaft und gegenseitige Beziehung haben sie doch, dass ein Mensch, der seines Leibes Naturgeister nicht irgend zu sehr erweckt, auch nicht leicht-lich dem Leib nach von den wirklichen bösen Menschenseelengeistern besessen wird. Eben darum aber warne Ich euch denn auch vor aller Leidenschaftlichkeit, denn sie ist in sich eine Folge der Wachrufung der verschiedenartigen Fleisch- und Blutgeister. Sind diese einmal zu wach, so gesellen sich dann auch bald die sich sehr häufig noch in dieser unteren Erdregion aufhaltenden noch unreinen Seelen verstorbener Menschen zu ihnen; und geschieht das, dann ist ein solcher Mensch im vollsten Ernst besessen.“ [GEJ.06_187,03+7-8; s.a. GEJ.10_054,03]

„Alle die unlauteren Leidenschaften der Menschen werden von solchen Geistern erregt und beeinflusst, die einst selbst von gleichen unlauteren Leidenschaften ihr ganzes Leben hindurch beherrscht waren und ihnen mit Lust und Gier frönten. Solche unlauteren Geister – teils solche, die schon einmal im Fleisch in dieser Welt gelebt haben, größtenteils aber solche Naturgeister, die noch niemals in ein Menschenfleisch eingezeugt worden sind – gibt es allenthalben: in der Luft, auf und in der Erde, im Wasser und im Feuer, in den Steinen, Metallen, Pflanzen, Tieren und auch im Blut und Fleisch der Menschen; darum sollen die Menschen auch nicht das Fleisch erstickter und unreiner Tiere essen.“ [GEJ.10_054,02-03]

Ein Grund für das Besitz nehmen von einer jenseitigen Seele kann darin liegen, dass sie „schon als völlig böse aus dem Leib getreten [ist] und sucht dann, um sich am Fleisch recht bitter rächen zu können, in das Fleisch eines auf der Erde noch lebenden Menschen zu dringen und dasselbe auf die grausamste und unbarmherzigste Weise zu quälen, was ihr schon häufig gesehen und erlebt habt an den von bösen Geistern besessenen Menschen.“ [GEJ.10_182,19]

„Die das Fleisch eines Menschen in Besitz nehmenden argen Geister sind im Ernst Seelen verstorbener Menschen, die einst auf der Welt ein arges Leben geführt haben, und das wohl wissend, dass ihr Tun ein böses war.“ [GEJ.08_ 032,02]


• Von Fleischteufeln

„Der Grund also von solcher [sinnlich-]fleischlicher Neigung, besonders wenn diese sich sehr heftig ausspricht, liegt gewöhnlich im Besessensein von einem oder auch mehreren geilen Fleischteufeln.“ [Er.01_059,02]


• Von Fremdartigem

„So ist also, kurz gesagt, eine wie immer gestaltete Krankheit des Leibes dem-nach nichts als ein Besessensein desselben von fremdartigen, dem Leib nicht entsprechenden Elementen! Obschon zwar der Leib alle Elemente naturmäßig in sich begreift, so ist aber im Gesundheitszustand von jedem doch nur so viel da, als es der Naturordnung gemäß ist. Demnach besteht die Fremdartigkeit in den unverhältnismäßigen Proportionen, d.h. im ungeteilten Zuviel oder, unter anderen Umständen, im Zuwenig.“ [HiG.01_41.01.30,07-08]

„Die meisten Krankheiten rühren bei den Menschen von ihrer höllischen Einwohnerschaft her, der sie selbst den Weg in ihr Fleisch bahnten. Das sind demnach wahre Kinder der Welt, und es beginnen gar viele schon in der Jugend die Schule für die Hölle. Damit sie aber ja nicht merken sollten, dass sie in ihrem Fleisch fremde Gäste der schmutzigsten Art beherbergen, so suchen diese Geister nicht nur allein das Fleisch ihrer Hausherren so sinnlich als nur tunlich zu stimmen, sondern sie wirken auch dergestalt auf die Seele, dass diese sich in allerlei weltlichen Dingen sehr wohlzugefallen anfängt.“ [Er.01_059,13-14]

„Betrachtet die mannigfachen Krankheiten der Kindlein und Kinder, und Ich sage euch, sie sind nichts als Hinausschaffungen des fremden bösen Materials, mit dem sich der Seele baulich helfende, noch arge und unlautere Geister für sich selbst in einem und demselben Leib freie Wohnungen haben errichten wollen. Wenn bei Kindern solchem Unfug nicht gleichfort auf das kräftigste gesteuert würde, so gäbe es Besessene, Taubstumme, Kretins und Krüppel aller Art in solcher Menge, dass auf der ganzen Erde nicht leichtlich irgendwo ein gesunder Mensch anzutreffen wäre.“ [GEJ.01_241,11-12]


3.4.3. Auf welchen Wegen die Besitznahme erfolgt

• Über die Nahrung

„Sooft die Seele für ihren Leib materielle Nahrung verlangt und ihr solche gereicht wird, so bekommt sie mit solcher auch allzeit schon eine Legion freier gewordener, noch arger und unreiner Geister in ihren Leib, die ihr dann zum Weiterausbau ihres Leibes behilflich sein müssen. Die Geister aber ergreifen sich nach und nach und bilden bald ganz eigene, in ihrer Art intelligente Seelen; wenn sie sich auf eine solche Stufe erhoben haben, dann lassen sie auch bald die eigentliche Seele als befugte Besitzerin des Leibes im Stich und fangen solche Einrichtungen im Leib zu bewerkstelligen an, die für ihr vermeintes Wohl tauglich wären. Haben sie, was besonders bei für ihren jungen Leib sehr hungrigen und fressgierigen Seelen nur zu leicht der Fall ist, einmal einen ziemlich hohen Grad zu ihrem vermeinten Wohl erreicht, so kann da und muss auch eine oder die andere Erscheinung bei den Kindern eintreten. Das Fremd-artige muss entweder durch was immer für eine taugliche Krankheit hinaus-geschafft werden, so man das Kind nicht in ein förmliches Besessensein will übergehen lassen, oder man lässt, um eine schwächere Kindseele nicht zu sehr zu quälen, die Seele wohl kümmerlich in dem zur Hälfte fremdartigen Leib fortleben bis zu einer gewissen Zeit und sucht sie dann wieder entweder durch Belehrung von der Außen- und der inneren Geisterwelt zugleich auf eine solche Einsichtsstufe zu erheben, dass sie am Ende selbstwillig ihre Schmarotzer hinauszutreiben beginnt durch Fasten und allerlei andere Entbehrungen, oder man nimmt ihr, so die Schmarotzer zu hartnäckig sind, wohl auch den ganzen Leib und bildet dann solch eine Seele in einer anderen Welt als zum ewigen Leben tauglich aus. Auch der für die Eltern oft bittere frühe Leibestod ihrer Kinder hat solch einen Grund; darum sollen besonders irdisch reiche Eltern wohl besorgt sein, dass ihre Kinder eine zweckdienliche äußere Kost  bekommen.“ [GEJ.01_242,01-05]

„Es gibt da neben diesen drei Hauptgattungen der Würmer [sog. kleine Knäulwürmer, lange, weißlichte, regenwurmartige Würmer und der Bandwurm, V.8] noch einige andere, weniger bekannte Gattungen, darunter die sogenannten Spulwürmer, die Gedärm- und Magenraupen, dann die Fadenwürmer und endlich noch der Magenpolyp. Seht, alles dieses Ungeziefer entsteht hauptsäch-lich dadurch, dass der Mensch in natürlicher Hinsicht irgendeine Nahrung zu sich nimmt oder oft als Kind bekommt, die sehr viele animalische Teile in sich enthält. Dergleichen ist für die Kinder: unreine Milch oder zu fette Milch, sodann auch von den Vegetabilien solches Obst, das da schon bekannt ist als am meisten fähig zur Aufnahme und Ernährung animalischer Wesen. Seht, das ist nun die natürliche Ursache solcher Erscheinungen. – Aber die Bildung derselben geht auf eine bisher noch unbekannte geistige Weise vor sich. Denn da suchen sich die unreinen Geister, die da schon bei der Geburt im Menschen mitgeboren werden, aus solcher Nahrung das ihnen Entsprechende, umkleiden sich damit und werden dann zu jenen sichtbaren, lästigen und scheußlichen Formen im Menschen, damit sie demselben gleich anfänglich schon wenigstens an seiner physischen Gesundheit nur einigermaßen schädlich werden können. Jedoch tun das nur die plumperen und dümmeren, die alsbald durch eine gerechte Sorgsamkeit bestraft werden, da sie auf die natürliche Art durch taugliche Mittel sich zu entfernen genötigt werden. Aber viel lästiger werden diese Wesen, wenn sie, die Formen der äußeren Welt verlassend, wieder geistig zurückkehren. Denn da lassen sie gewöhnlich den Körper in Ruhe und fangen an, sich in die Eingeweide der Seele einzunisten, allwann sie dann die Kinder zu allerlei Bübereien reizen. Und werden sie da durch eine kräftige geistige Medizin getötet, so fragt sich's sehr, ob nicht die Seele dann in jeglicher ihrer Nahrung tödlichen Schaden leidet. Eine solche tödliche Nahrung wäre diese, so den Kindern oder den jungen Menschen sogleich alle Laster und deren Schädliches und Schändliches bekanntgegeben würde. Dadurch wüsste dann die junge Seele freilich mit allem, wie sie daran ist. Aber sagt selbst, ob eine solche Kost der Seele sich nicht gerade so verhielte, als so jemand, der in seinem Haus die Ratten und Mäuse vertilgen möchte, entweder alles vergiften oder das Haus anzünden wollte, um dadurch das Ungeziefer zu töten.“ [HiG.01_40.12.09,08-12]

„Dieser Mensch […] war schon von seiner Kindheit an ans viele Essen gewöhnt und ist dadurch später zu einem wahren Vielfraß geworden, und diese seine arge Beschaffenheit hatte den siebzehn argen Geistern den Eingang in seine Eingeweide verschafft.“ [GEJ.10_052,08; s.a. GEJ.10_209,11-12]


• Erziehungsfehler

„Da wir schon von den Besitznahmen in unseren vorangehenden Denkwürdigkeiten gesprochen haben, so wollen wir in diesen auch noch fortfahren und eben in dieser Denkwürdigkeit eine sehr gefährliche Art von Besessensein enthüllen. – Worin wird wohl etwa diese bestehen? Diese besteht in der Besitznahme des irdischen Fleisches durch den Zornteufel. Dieses Besessensein ist das allergefährlichste, weil ein solcher Zornteufel nie allein ein Fleisch besitzt, sondern allzeit noch eine Legion dienstbarer böser Geister mit ihm.
Zorn ist der allerschroffste Gegensatz der Liebe und bildet den eigentlichen Hauptbestandteil des Satans. Der Zorn aber kann ohne Nahrung nicht bestehen; daher hat er allzeit eine zahllose Menge Nährgeister um sich, an denen er saugt und zehrt. Gleich so wie die Liebe nicht ohne Nahrung, die da ist die Gegenliebe, bestehen kann, so kann auch der Zorn nicht ohne Gegenzorn, der da ist seine Nahrung, bestehen. – Lasst uns aber sehen, was für ein ihn nährendes Hilfsgesinde er um sich hat.
Hass ist ein Haupternährer der Zorns, dann die Hoffart, daraus hervorgehende Selbstsucht, Neid, Geiz, Ehebruch, Hurerei, Verachtung alles Göttlichen, tiefe Geringschätzung seinesgleichen, Mord und Totschlägerei, Herrschbegierde – und am Ende gänzliche Gewissenlosigkeit. Das sind nur so die Nebenhäupt-linge dieses Zornteufels, von denen ein jeder noch eine bedeutende Anzahl untergeordneter schlechter Geister hat, die sich in den mannigfachsten Leidenschaften eines vom Zorn besessenen Menschen leicht erkennen lassen.
Dieser böse Geist, wenn er ein Fleisch in Besitz genommen hat, ist ebenso schwer aus dem Fleisch eines Menschen zu bringen, als wie schwer es da ist, ein großes Haus zu löschen, das schon in allen seinen Teilen vom Brand ergriffen worden ist. Da ist kein anderes Mittel, als es bis auf den letzten Balken zusammenbrennen zu lassen und mit der Zeit die abgekühlte Asche zu untersuchen, ob in ihr sich noch etwas vorfindet, was die grause Glut nicht verzehrt hätte. Da aber dieser Zornteufel gar so arg ist, wie er sich zeigte bei den zwei besessenen Gergesenern, so müssen wir doch sehen, wie dieser Auswurf der Hölle in das Fleisch des Menschen kommt.
Dieser Geist kommt nicht wie andere etwa mit der Zeit erst in das Fleisch des Menschen, sondern der wird schon bei der Zeugung als ein Same der Hölle in dasselbe gelegt und muss auch da sein, weil eben dieser Same das Fortkommen des Fleisches bedingt; aber der Same gerät zu keiner Selbständigkeit, wenn der neugeborene Mensch zu dem Behuf keine Erziehung bekommt.
Erst durch eine gewisse Erziehung sammelt sich dieser böse Stoff in der Leber, und wenn er da einmal im Vollmaß vorhanden ist, so erweckt eben dieser Stoff in ihm selbst die Selbständigkeit des Zornteufels; ist dieser aber selbständig geworden, so nimmt er alsbald die ganze Seele gefangen und zieht sie in seinen Bereich, durch welchen Akt dann der ganze Mensch in kurzer Zeit darauf zu einem förmlichen Teufel wird.
Es ist aber bei vielen Menschen gerade nicht notwendig, dass dieser Fleisch-teufel die eigene Selbständigkeit völlig erlangt; sondern die böse Spezifikalausdünstung pflanzt sich durch den ganzen Leib fort, und zwar zunächst durch das Blut, welches sehr leicht aufbrausend wird, wenn es mit diesem Spezifikum schon ziemlich gemengt ist. Durch das Blut gelangt es in die Nerven, durch diese in den Nervengeist und durch den Nervengeist in die Seele. Hat dieses böse Spezifikum auch die Seele durchdrungen, dann ist der Mensch auch schon wenigstens ein halber Teufel, und es ist nicht gut, mit solch einem Menschen Gemeinschaft zu machen.
Diese Art Menschen ist daran zu erkennen, dass sie über jede Kleinigkeit, die sie nur irgend im geringsten berührt, überaus heftig aufbrausen und gleich mit Fluchen und Schlagen fertig sind. Sie gleichen einem rotglühenden Eisen, welches für sich selbst ganz solid und ruhig zu sein scheint; man werfe aber nur die leichtesten Sägespäne darauf, und es wird gleich Rauch und Flamme zum Vorschein kommen!
Das alles aber kann durch eine gerechte und gute Erziehung bei den Kindern vermieden werden; wenn auch bei einem oder dem andern eine größere Anlage da ist, so kann sie aber doch durch eben die vorerwähnte gute Erziehung und daneben auch durch eine gerechte Lebensdiät so geordnet werden, dass mit der Zeit aus ihr nur Gutes und nimmer Böses hervorgehen kann.
Das größte Übel aber ist dabei die Verzärtelung; durch diese Untugend wird dem kleinen Kind jede Unart durch die Finger gesehen. Das Kind wird von Tag zu Tag älter und merkt es, wie es Unarten und allerlei kleine Bübereien, ohne gestraft zu werden, begehen kann. Da versucht es dann, stets größere sogenannte Bubenstücke zu unternehmen; bleiben auch diese von Seiten der Eltern nur wenig oder gar nicht geahndet, so hat das Kind in sich schon eine gewisse Zornsolidität erreicht, wirft sich bald zu einem ungestümen Forderer auf und gebietet förmlich, dass man ihm das gebe, wonach es verlangt. Gibt man ihm das nicht, oder lässt man ihm etwas Gewisses nicht angehen, so wird es bald glührot vor Zorn und nicht selten unerträglich roh und grob.
Lassen sich die Eltern durch dieses Benehmen einschüchtern und geben dem wilden Verlangen des Kindes nach, dann hat dasselbe schon den ersten Grad der teuflischen Selbständigkeit erlangt. Bald darauf fängt dann das stets mehr erwachsene Kind an, sich zum brutalen Gesetzgeber seiner Eltern aufzuwerfen, und den Eltern würde es wirklich nicht gut bekommen, wenn sie einem solchen wie ein Gesetz aussehenden Verlangen ihres ungeratenen Kindes nicht alsbald nachkommen möchten.
Wird nun ein solches Kind älter, größer und stärker, da wären so manche Eltern mit ihrem Leben nicht sicher, wenn nicht Ich durch so manche Krankheiten diesen Fleischteufel bändigen würde in dem Fleisch solcher ungeratenen Kinder. Nur diese Krankheiten treiben diesen bis zu einem gewissen Grad wieder aus, besonders in der Zeit, wenn er sich des Blutes bemächtigt hat. Scharlach, Friesel, Flecken, Blattern und noch andere Krankheiten sind Abtreibmittel des Verderbers der menschlichen Natur. Sie treiben aber natürlich dieses böse Spezifikum nicht ganz aus, sondern nur insoweit es sich in das Blut gewagt hat.
Wenn aber Eltern nach einer solchen überstandenen Krankheit der Kinder, durch die Ich ihnen zu Hilfe gekommen bin, vernünftig wären und würden dann das Kind ordnungsmäßig und gehörig diät behandeln, dann wäre es gut für sie und das Kind, geistig und leiblich.
Aber darauf verzärteln sie es gewöhnlich noch einmal so stark wie früher, und dann wird gewöhnlich der zweite Zustand ärger als der erste; denn hat dieser Fleischteufel im Kind gemerkt, dass der Weg durch das Blut nicht geheuer ist, dann geht er, das Blut beseitigend, schnurgerade auf die Nerven los. Sind diese ergriffen, da wird das Kind äußerst empfindlich, was die Eltern gewöhnlich für einen krankhaften Zustand ansehen und geben dann dem Kind ja alles, was es nur immer verlangt, um es wegen vermeintlicher schwacher Nerven ja nicht zu sehr zu reizen.
Da muss wieder Ich ins Mittel treten und das Fleisch des Kindes mit einer Ruhr  oder starkem Husten heimsuchen, damit dieses Spezifikum von den Nerven wieder abgeleitet wird, wodurch dann dem Fleisch des Kindes, wenn es derlei Hilfsmittel auszuhalten imstande ist, wieder eine Zeitlang geholfen ist, – wo es aber schon beinahe allzeit besser ist, wenn der Seele des Kindes solch ein impestifiziertes Fleisch früher genommen wird, bevor noch durch dasselbe der Fleischteufel die Seele hat ergreifen können. Daher nehme Ich auch gewöhnlich solchen Eltern die Kinder ab, welche dieselben zu sehr verzärteln, was gewöhnlich bei jenen Eltern der Fall ist, die wenig Kinder haben, und daher auch nicht selten die Klage: „Ich habe nur ein einziges Kind, und das ist fortwährend kränklich!“, oder: „Mein einziges Kind musste sterben; mein Nachbar aber hat eine ganze Butte voll Kinder, und die laufen oft halb nackt herum, haben keine Wartung und keine Pflege und sind kernfrisch und gesund, und nicht eins stirbt!“ Das ist ganz sicher, sage Ich, und darum ganz sicher, weil es einen guten Grund hat. Das einzelne Kind würde zu sehr verzärtelt werden und mit der Zeit völlig getötet für Mein Reich, weil dessen Eltern Narren sind und haben eine Affenliebe, mit der sie ihr Kind für die ganze Ewigkeit erdrücken würden, so Ich mit ihnen ein gleicher Narr wäre und es ihnen beließe zum Zeitvertreib, auf dass sie sich damit unterhalten könnten, wie sich eitle Stadt- und Schlossdamen mit Papageien, kleinen Hündchen und Vögelein unterhalten. Da Ich aber mit der Menschheit einen höheren Zweck habe, als dass sie bloß ein eitles Spielzeug dummer, alberner Eltern sein soll, so bleibt natürlich kein anderes Mittel übrig, als solchen Eltern die Kinder schnurgerade wegzunehmen und sie Meinen Engeln zur weiteren Erziehung zu geben.  Ich suche Mir daher auch allzeit diejenigen Kinder aus, die von den Eltern, wenn sie auch mehrere Kinder haben, zu viel gehätschelt und geliebt werden; denn eine zu große Liebe der Eltern zu ihren Kindern ist gewöhnlich der Tod derselben.
Ließe Ich sie dem Leib nach leben, da wäre ihre Seele unwiderruflich verloren; sonach ist besser der Tod des Leibes, damit die Seele für den Himmel das Leben erhalte. Darum darf sich auch niemand wundern, wenn so viele Kinder in der Jugend und oft schon in der Wiege sterben; denn Ich weiß es am besten, warum Ich sie schon so früh von der Welt wegnehme. Es ist besser, dass sie schwache Himmelsgeister werden, als dass sie sonst auf der Welt zu starken Höllengeistern würden.
Hie und da aber geschieht es dennoch wohl und muss es auch der Welt wegen geschehen, dass dergleichen Zorngeister aufwachsen. Wenn die Eltern noch zeitlich genug den Zorn und Eigensinn solcher Kinder energisch bekämpfen, so können aus ihnen recht brauchbare, in einem oder dem andern Fach sehr eifrige Menschen werden; wird aber ihrem Zorn und Eigensinn nicht eifrig begegnet, so werden aus ihnen Raufbolde, Meuterer und womöglich nicht selten grässliche Peiniger der Menschheit. Daher ist das allen Eltern ans Herz zu binden, die bei dem einen oder bei dem anderen ihrer Kinder Zornsucht, Eitelkeit, Eigendünkel, Selbstsucht und eine gewisse Zierbengelei entdecken, diesen Leidenschaften mit aller Energie zu begegnen. Die Folge davon wird sein, dass sie daraus recht tüchtige und brauchbare Menschen gewinnen werden, weil dadurch das böse Zornfeuerspezifikum in ihnen in ein gutes verkehrt wird durch einen eigenen psychisch-chemischen Prozess.“ [Er.01_061]

„Da eben dieser Zornteufel ein so gefährliches Wesen ist, so er sich im Besitz des menschlichen Fleisches befindet, und es gar oft notwendig ist, Kinder leiblich sterben zu lassen, ja nicht selten auch ganze Generationen durch Pest und andere verheerende Krankheiten dem Leib nach zu töten, bevor es diesem Teufel noch möglich wird, die Seele völlig in sein Wesen zu ziehen, so ist es aber auch vor allem von höchster Wichtigkeit für jeden Menschen, der seine eigene Seele und – so er Vater oder Mutter ist – auch die Seelen der Kinder zu verwahren hat, dass man die gerechte Diät  kennt und dann befolgt, durch welche nicht nur die Seele gerettet werden, sondern auch der Leib des Menschen für die ewige Wohlfahrt seiner Seele ein möglichst höchstes Alter erreichen kann, – was aber nicht geschehen kann, wenn die Menschen diese Diät zum größten Teil nicht wissen, und so sie solche auch wissen, aber dennoch nicht befolgen.“ [Er.01_062,01]

„Eine andere Art Menschen hat schon von Jugend auf, was gewöhnlich ein großer Schnitzer in der Erziehung ist, einen besonderen Hang zu allerlei Spielerei; sie können die Zeit nicht anders zubringen als bloß mit Tändeln und Spielen. Dieser Hang zum Spielen wird von Seiten kurzsichtiger und dummer Eltern dadurch geweckt, dass sie schon den kleinen Kindern fortwährend eine ganze Menge sogenannter Kinderspielereien anschaffen, um die Kinder durch derlei Spielzeug, wenn sie noch sehr klein sind, zum Stillschweigen zu bringen, und wenn die Kinder etwas erwachsener sind, sie durch eben ein solches Spielzeug zu einer Tätigkeit anzuleiten. Behufs solcher Kinderspielereien gibt es in den Städten sogar eigene Handlungen , und noch mehr: Es gibt sogar Märkte, wo dergleichen Dummheiten in möglichst verschiedener Auswahl nicht selten unter den skandalösesten Formen zum Verkauf geboten werden. Seht, da haben wir eine Quelle und wieder einen neuen Weg, auf welchem die bösen Seelen abgeschiedener Menschen in das Fleisch solcher Kinder gelangen. Was wird wohl die Folge davon sein? – Diese Kinder schon werden von diesen in ihnen wohnenden Geistern dahin angetrieben, stets mehr und nur stets mehr Spielzeug zu besitzen; ja mancher Eltern Kinder haben so viel Spielzeug, dass dieses schon ein tüchtiges Kapital ausmacht. Die Kinder vertiefen sich endlich in diese Spielerei und haben beinahe keine Rast und Ruhe, etwas anderes zu denken als nur an ihr Spielzeug. Die Knaben haben Reiter, hölzerne Reitpferde, papierene Soldatenhelme, blecherne Schießgewehre und Säbel; wenn sie aber herangewachsen sind, wollen sie die hölzernen Pferde in lebendige umgestaltet haben, und statt der blechernen werden wirkliche Gewehre beigeschafft, – denn es ist ja notwendig, dass ein junger Mensch vor allem tanzen, reiten, fechten und schwimmen lernt. Auch eine Übung, mit Pistolen zu schießen, kann nicht schaden. […] Gleicherweise wird auch das weibliche Geschlecht dergestalt verbildet, dass nicht selten schon die Seele eines zwölfjährigen sogenannten Fräuleins gerade so aussieht wie Proteus . Ein solches Fräulein ist schon in der Wiege eine Modistin; denn zu dem Behuf bekommt sie schon mehrere Kinderdocken , damit sie dieselben frisiert, neue Kleider macht und ihnen auch gewisse Haltungen geben lernt, wie sie solche in irgend einem Journal erblickt. Daneben muss sie freilich auch schon entweder französisch oder englisch zu reden anfangen, wo vom Beten noch lange keine Rede ist; auch der Tanzmeister bekommt bald Beschäftigung, darauf der Klavier- und Zeichenmeister. Auf diesem Weg wird mit rechter Handhabung instruktorischer Methoden aus dem Wiegenkind, das sich kaum noch selbst zu schneuzen imstande ist, zuerst ein Wunderkind, und wenn ein solches Mädchen nur fünf Spannen lang geworden ist, dann ist es schon ein Engel, wenn nicht gar eine Göttin. […] Was aber ist wohl die Ursache solcher Entartung? – Die Ursache ist schon oben gezeigt: Sie ist das Besessensein von einem sogenannten Spielteufel, der sich mit der Menschheit das zu machen erlaubt, was die Kinder, besonders Mädchen, mit ihren Docken machen.“ [Er.01_060,01-15]

Welche weiteren Folgen die Wahl der Spielsachen und der Einfluss des Spielteufels auf die Kinder bzw. Heranwachsende haben siehe weiter in Erde und Mond, Kapitel 60.


• Bei Glaubenslosigkeit

„Solche Menschen, die noch tief in allerlei heidnischem Aberglauben stehen, haben sich allerorts und in aller Zeit vor derlei [argen, s.V.1] Geistern zu fürchten und sind auch stets mehr oder weniger von ihnen entweder umgeben oder gar besessen; denn alle die unlauteren Leidenschaften der Menschen werden von solchen Geistern erregt und beeinflusst, die einst selbst von gleichen unlauteren Leidenschaften ihr ganzes Leben hindurch beherrscht waren und ihnen mit Lust und Gier frönten.“ [GEJ.10_054,02]

„Es kommt aber das Besessensein nur unter jenen Menschen vor, bei denen der Glaube an einen Gott und an die Unsterblichkeit der Seele rein gar geworden ist. Diese an sich schlimm aussehenden Vorkommnisse in den glaubensfinsteren Zeiten sind demnach eine Zulassung, damit die Ungläubigen darin eine derbe Mahnung erhalten, dass ihr Unglaube ein eitler ist, und dass es nach dem Abfall des Leibes ein sicheres Fortleben der Seele des Menschen gibt und sicher auch einen Gott, der die Bosheit und Dummheit der Menschen auch jenseits gar wohl zu züchtigen imstande ist. Der arge Geist, der da das Fleisch eines Menschen in Besitz nimmt, erfährt trotz seines bösen Sträubens die für ihn kaum erträglichen Demütigungen und wird darauf in sich sanfter und lichter; und die Zeugen vom Vorkommen solcher Zustände werden aus ihrem zu materiellen und finsteren Lebenswandel wie mit Gewalt gerissen, fangen an, über Geistiges nachzudenken, und werden besser in ihrem Tun und Lassen. Und so hat diese unter den Menschen vorkommende und sehr schlimm aussehende Sache auch wieder in den Zeiten der größten Glaubensnot ihr entschieden Gutes. […] Bei Menschen, die im wahren und lichtvoll lebendigen Glauben sind, kommt das Besessensein schon gar nie vor, weil des Menschen Seele und der Geist in ihr auch den Leib so durchdringen, dass da kein fremder und etwa auch noch arger Geist in ein lauteres und durchgeistigtes Fleisch dringen kann; aber wo die Seele eines Menschen finster, fleischlich und materiell geworden ist und dadurch auch ängstlich und furchtsam, krank und schwach, dass sie einem fremden Eindringling keinen Widerstand leisten kann, da geschieht es auch leicht, dass dann und wann die argen Seelen, die sich nach dem Austritt aus dem Leib zumeist in jenen niederen Regionen dieser Erde aufhalten und ihr Unwesen treiben, wo die Menschen ihres Gelichters im Fleisch leben, in den Leib irgendeines schwachen Menschen dringen, sich zumeist im sinnlichsten Unterleib ansetzen und sich als fremde und stets arge Geister durch das Fleisch des Besessenen nach außen hin zu äußern anfangen.“ [GEJ.08_032,03-06+10]

„Während des Essens und Trinkens fragten mehrere den [von Besessenheit, s. Kap.28,V.8+16-17] geheilten Sohn, der nun ganz frisch und heiter aussah, ob er in seinem kranken Zustand auch große Schmerzen zu bestehen hatte. Er aber sagte: „Wie kann ich nun das wissen? Denn ich war ja so gut wie tot und hatte kein Gefühl und wusste auch nichts um mich! Das aber weiß ich dennoch, dass ich mich fortwährend in einem Traum befand und in einer schönen Gegend mich mit guten Menschen unterhielt.“ Das wunderte die Anwesenden, und sie konnten das nicht fassen, und Zachäus fragte Mich, wie das doch möglich wäre, und warum so etwas von Gott zugelassen werde. Sagte Ich: „Freund, darüber wollen wir nun nicht viele Worte verlieren! Bei solchen Übeln zieht sich die Seele ins Herz zurück, und ein oder oft auch viele arge und unreine Geister bewohnen den übrigen Leib und tun mit ihm, was sie wollen, wovon aber die im Herzen ruhende Seele nichts wahrnimmt. Es werden aber derlei Besessenheiten darum zugelassen, auf dass die Menschen, bei denen der Glaube an Gott und an die Unsterblichkeit der Seele beinahe ganz erloschen ist, doch wieder an etwas Geistiges zu denken und auch zu glauben anfangen. Denn auch ihr seid schon schwachen Glaubens geworden, und so war euch diese Lektion auch sehr notwendig vor Meiner Ankunft in dieses Haus. Wenn Ich früher gekommen wäre, so hättest du selbst Mir nicht so geglaubt, wie du Mir nun glaubst; und wäre dein Sohn, auf den du die größten Stücke hieltest, nicht in das Übel gekommen, so hätte dich der Stolz und Hochmut derart zugerichtet, dass du zu einem wahren Teufel unter den Menschen geworden wärst. Du hättest allen Glauben an Gott aus dir verbannt und die Menschen als pure Maschinen eingeschätzt, die vor dir nur dann irgendeinen Wert hätten, so sie dir beinahe umsonst dienten und dir zu noch größeren Reichtümern verhülfen. Als aber dein Sohn, als dein Liebling und dein größter Stolz, so krank ward, wie Ich ihn nun hier angetroffen habe, da ward es dir ganz anders ums Herz. Du fingst an, wieder an einen Gott zu denken und zu glauben und wurdest demütigeren Herzens. Du hattest freilich daneben noch deine Zuflucht zu allen dir irgend bekannten Ärzten, ob Heiden oder Juden – was dir gleich war, – genommen und hattest dich's viel kosten lassen; aber als du sahst, dass deinem Sohn gar kein Arzt, auch kein Essäer und noch weniger irgendein Zauberer hatte helfen können, da wurdest du traurig und fingst an, ernstlicher darüber nachzudenken, warum Gott, so Er irgend einer sei, dich mit einem solchen Übel heimgesucht habe. Du fingst wieder an, in der Schrift zu lesen, und fandest dein Handeln und Gebaren deinen Nebenmenschen gegenüber für stets mehr und mehr ungerecht und hattest denn auch Gott gelobt, dass du vollernstlich all das von dir begangene Unrecht wieder mehrfach gutmachen wollest. Als solche Vorsätze in dir stets ernster und wahrer geworden waren und du auch in dem klarer geworden warst, dass dir nur der allmächtige Vater im Himmel helfen könne, da kam Ich dann auch bald in diese Gegend, und du hast es vernommen, was Ich an dem Blinden getan habe. Da ward dein Glaube an Gott denn auch mächtiger und lebendiger, dieweil du vom alten und vom jungen Kado ein Zeugnis über Mich vernommen hast, das in dir keinen Zweifel übrigließ, dass Ich kein purer Prophet, sondern der Herr Selbst sei. Und sieh, so bist du denn auch dahin reif geworden, dass Ich nun bei dir einkehrte und mit Meiner Macht deinem Sohn half. Wenn du nun das wohl überdenkst, so wird es dir wohl klar sein, warum Ich über Menschen, in deren Herzen noch nicht jeder Himmelslebensfunke völlig erloschen ist, allerlei Übel zulasse. Freilich bei ganz verdorbenen und lebensverschlagenen Menschen, die keiner Mahnung von Mir aus mehr wert sind, bleiben derlei sie bessernde Zulassungen denn auch unterm Weg; denn sie fruchten nicht mehr und zeihen die Argen, dass sie noch ärger werden. Diese Art Menschen aber verzehren ihr Materieleben auch hier; nach diesem Leben aber erwartet sie ihr eigenes Gericht, das da ist der andere und ewige Tod. Über den Ich noch allerlei Leiden und Trübsal zulasse, dem helfe Ich denn auch zur rechten Zeit; den Ich aber sein irdisch stolzes und schwelgerisches Wohlleben unbeirrt fortgenießen lasse, der trägt sein Gericht und seinen ewigen Tod schon in sich und sonach auch allenthalben mit sich. Und somit weißt du nun denn auch, warum so mancher Weltgroße und Weltreiche ungestraft bis zu seines Leibes Tod hin fortsündigen und fortgräueln kann. Es ist von Mir aus in dieser Welt aber einem jeden ein gewisses Maß gestellt, sowohl im Guten und Wahren, als auch im Bösen und Falschen. Hat der Gute durch seinen Eifer dieses Maß völlig erreicht, dann hören auch alle weiteren Versuchungen auf, und er geht dann im Volllicht aus den Himmeln von einer Lebensvollendungsstufe zu einer noch höheren und so ins Unendliche vorwärts. Hat aber der Böse ebenso auch sein böses Maß vollgemacht, so hören dann auch weitere Mahnungen auf, und er sinkt von da an denn auch stets tiefer und tiefer in die dickere Nacht und in das härtere Gericht seines schon toten Lebens und Seins und wird von Mir aus weiter nicht mehr angesehen als ein Stein, in dem kein Leben, sondern nur das Gericht und das ewige Muss Meines Willens, den die Alten den ,Zorn Gottes‘ nannten, ersichtlich ist. Wie lange aber ein Stein von großer Härte brauchen wird, bis er nur zu einem noch lange hin unfruchtbaren Erdreich erweicht wird, das ist eine Frage, die auch kein noch so vollkommener Engel, im höchsten Himmelslicht stehend, beantworten kann; denn darum weiß allein der Vater, der in Mir ist, wie auch Ich in Ihm. So aber einmal gar zu viele Menschen sich im Vollmaß ihres Bösen befinden, so wird von Mir aus, der noch wenigen Guten und Auserwählten wegen, die Zeit ihres ungestraften argen Waltens abgekürzt, und ihr eigenes Gericht und ihr Tod verschlingt sie vor den Augen der wenigen Gerechten, wie das zu Noahs und zu Abrahams und Lots Zeiten und auch zur Zeit Josuas teilweise der Fall war und von nun an auch fürderhin noch zu öfteren Malen der Fall sein wird. Den Anfang werden die Juden bald erleben und später auch andere Reiche mit ihren Fürsten und Völkern; nach etwa nicht völlig 2000 Jahren aber wird abermals kommen ein größtes und allgemeinstes Gericht zum Heil der Guten und zum Verderben der Weltgroßen und völlig Lieblosen. Wie aber das Gericht aussehen und worin es bestehen wird, das habe Ich schon allen Meinen hier mit Mir anwesenden Jüngern mehrere Male geoffenbart, und sie werden es nach Mir den Völkern der Erde verkünden. Wohl dem, der es beherzigen und sein Leben danach einrichten wird, auf dass er nicht ergriffen werde von dem Gericht!“ [GEJ.09_029 bis GEJ.09_030,07]


• Über hitzige Getränke, Tanzbelustigungen, weltliche Vergnügungen

„Der Grund also von solcher [sinnlich-]fleischlicher Neigung, besonders wenn diese sich sehr heftig ausspricht, liegt gewöhnlich im Besessensein von einem oder auch mehreren geilen Fleischteufeln. – Aber wie kommen diese wieder in das Fleisch eines solchen Menschen? – Dazu bereiten die Menschen selbst Gelegenheiten ohne Zahl und Maß. Solche Fleischteufel wohnen zuerst in den hitzigen Getränken, im Wein, auch im Bier, und besonders in den gebrannten Wässern. Wenn sich Menschen mit derlei Getränken stark berauschen, so haben sie in diesen Getränken sicher einen, wo nicht mehrere Fleischteufel in ihr Fleisch aufgenommen. Sind sie aber einmal im Fleisch, da jucken und quälen sie die Genitalien auf eine so arge Weise, dass der Mensch nicht umhin kann, solche Juckerei durch den sinnlichen Genuss des Fleisches entweder mit den Weibern oder manchmal sogar mit den Tieren zu befriedigen. Diese Fleischteufel sind natürlich nichts anderes als unlautere Seelen solcher verstorbener Menschen, welche ebenfalls entweder dem Trunk oder der fleischlichen Sinnlichkeit sehr ergeben waren. Sie treten zwar aus einem Besserungsgrund in das Fleisch eines noch lebenden Menschen über; aber weil das Fleisch eben ihr Element war, so treiben sie es nicht selten in solch einem Menschen, den sie besessen haben, noch ärger, als sie früher es im eigenen Fleisch getrieben haben. Eben diese verdorbenen Fleischseelen, wenn sie es zu toll treiben und sich stets mehr und mehr in ihrer unreinen Lust entzünden, bewirken auch zu allermeist die abscheulichen und sehr gefährlichen sogenannten syphilitischen Krankheiten, was von den schützenden Engelsgeistern darum zugelassen wird, auf dass die Seele des eigentlichen Menschen nicht gänzlich zugrunde gehe in der tobenden Wut ihres Fleisches. Also solche hitzige Getränke sind der erste Weg, auf welchem diese Fleischteufel in das Fleisch des Menschen kommen. Der zweite Weg, ebenso gefährlich wie der erste, sind die öffentlichen Tanzbelustigungen, wo ihr immer annehmen könnt, dass auf einem Ball oder sonstigen Tanzunterhaltung sich auch allzeit zehnfach so viel unsichtbare fleischsüchtige, unreine Seelen einfinden, als sonst Gäste auf einem solchen Ball beisammen sind. Auf diesem Weg kommen sie am leichtesten in das Fleisch, welches hier sehr aufgeregt wird und daher überaus stark aufnahmefähig ist für derlei schmutziges Seelengesindel. Aus diesem Grund empfinden denn auch Menschen nach einem solchen Ball für alles Höhere und Erhabenere einen förmlichen Widerwillen, was in den Städten, besonders bei Studierenden, von jedermann leicht beobachtet werden kann, da nicht selten früher recht fleißige Studierende nach einem Ball, anstatt an ihre Bücher zu denken, nur fortwährend den weißen Nacken, Busen, Arm und die Augen ihrer Tänzerin vor dem Gesicht haben und ihr Sinn sich fast mit nichts anderem mehr beschäftigt als bloß nur mit dem Gegenstand, der auf dem Ball ihnen eine so große Lust bereitet hatte. Mancher Studierende lässt darob das Studieren gar sein; mancher aber studiert darauf statt der Wissenschaft nur das Brot, um sobald als möglich mit seiner lieblichen Tänzerin ein Paar zu werden – und gehe es ihm schon wie es wolle. Und wird so ein Paar auch wirklich ein Ehepaar, so ist das aber auch ein Ehepaar, welches einem eigentlichen Ehepaar ebenso wenig gleichsieht als die Nacht dem Tag. – Die erste Zeit wird bei einem solchen Ehepaar bloß mit der sinnlichen Lust zugebracht, so dass binnen kurzer Zeit fast alle Spezifika, die dahin bestimmt sind, um Zeugungskraft zu bilden, bis unter Null verbraucht werden. Dann tritt gewöhnlich bald eine gänzliche Erschlaffung des Fleisches und besonders der Genitalien ein. In solchen Fällen sucht dann der solchen Leuten innewohnende Fleischteufel darin einen Regress, dass er der Seele, besonders durch die Nieren, einflüstert – wie gewisserart ein Hausarzt –, sich an anderes Fleisch zu wenden. Dadurch wird dem Mann sein Weib bald zum Ekel – und der Mann seinem Weib. Sie fängt an, nach und nach sich nach jugendlichen Hausfreunden umzusehen; er aber geht gewöhnlich abends frische Luft suchen, und wenn er vermögender ist, so macht er Reisen wegen größerer Luftveränderung. Und so geht die Sache fort, bis sich mit der Zeit ein solches Ehepaar dergestalt überdrüssig wird, dass es sich bald scheiden lässt, oder es lässt einander ohne gerichtliche Scheidung sitzen; oder wenn es in einem Haus mehr nobel und adlig zugeht, so wird dahin eine Konvenienz getroffen, dass ein jeder Teil bezüglich seiner sinnlichen Lust tun kann, wie es ihm am besten gefällt. – Derlei Erscheinungen, die gegenwärtig sehr an der Tagesordnung sind, sind lauter Früchte der Ball- und Tanzunterhaltungen und sind Folgen vom Besessensein von oberwähnten argen Fleischpatronen.  Dieses Besessensein äußert sich anfänglich zwar nie mit der Heftigkeit als wie bei manchen, die durch hitzige Getränke derlei unreine Geister in sich aufgenommen haben – die Geister aus den hitzigen Getränken werden jedoch leicht durch ein kräftiges Gebet der Seele durch ihren Geist hinausgeschafft, worauf dann wieder der normale Zustand des Fleisches eintreten kann –; aber die Besitzungen auf dem Weg öffentlicher Tanzbelustigungen sind nicht so leicht hinauszubringen, und es wird dazu schon sehr viel Fasten, Beten und Selbstverleugnung erfordert, wodurch die Seele sich mehr und mehr mit ihrem Geist vereinigt, dieser dann durch sie greift und das arge Gesindel aus dem Haus der Seele schafft. – Aber wo ist nun ein solcher Tänzer und eine solche Tänzerin, die das täten? Gewöhnlich fressen sie schon während und nach dem Tanz noch mehr als vorher und wollen sich dadurch wieder restaurieren, was ebenso viel heißt, als dem Fleischteufel leibeslebenslängliche Pension und Unterkunft mit Seele und Blut zu garantieren. – Manche Tänzerin und mancher Tänzer, wenn sie zu viel solcher Gäste in sich aufgenommen haben, gehen auch ihrem Leib nach in kurzer Zeit zugrunde; denn diese argen Fleischbolde, wenn sie in den Nieren und in den Genitalteilen nicht Platz finden, richten auch ihre Wohnungen in der Milz, Leber oder auch in der Lunge auf. Wo aber ein solcher Höllenemigrant seine Wohnung aufrichtet, da tötet er gewisserart das Fleisch, und die Folgen davon sind Milz- und Leberverhärtungen und in der Lunge Lungensucht, Abzehrung oder auch, wenn zwei oder mehrere sich auf die Lunge geworfen haben, die sogenannte galoppierende Lungensucht. Ich sage euch, und ihr könnt es sicher annehmen: Die meisten Krankheiten rühren bei den Menschen von ihrer höllischen Einwohnerschaft her, der sie selbst den Weg in ihr Fleisch bahnten. Das sind demnach wahre Kinder der Welt, und es beginnen gar viele schon in der Jugend die Schule für die Hölle. Damit sie aber ja nicht merken sollten, dass sie in ihrem Fleisch fremde Gäste der schmutzigsten Art beherbergen, so suchen diese Geister nicht nur allein das Fleisch ihrer Hausherren so sinnlich als nur tunlich zu stimmen, sondern sie wirken auch dergestalt auf die Seele, dass diese sich in allerlei weltlichen Dingen sehr wohlzugefallen anfängt.
Diese weltlichen Dinge sind: Mode; das reizende Fleisch muss nach der Mode emballiert sein, die Haare gebrannt, die Haut mit wohlriechenden Spezereien eingerieben; und bei den männlichen Individuen darf der höllische Zigarrenzutzel nicht fehlen, und mancher junge Modetölpel, wenn er nur einiges Geld besitzt, verraucht nicht selten in einem Tag so viel, dass sich davon zehn Arme hinreichend Brot kaufen könnten. Wisst ihr aber auch, was diese Rauchmode zu bedeuten hat? – Die bösen Einwohner bemühen sich, die Seele schon bei Leibesleben an den höllischen Dampf und Gestank zu gewöhnen, damit sie nach dem Austritt aus dem Leib ihrer stinkenden Gesellschaft nicht sobald gewahr werde und auch nicht allzubald empfinde, wenn diese saubere Gesellschaft sie ganz unvermerkt in die dritte Hölle führt. Es ist zwar wohl schon gesagt worden, dass jede Seele nach dem Tod zuerst in die Gesellschaft der Engel kommt, wo ihre böse Gesellschaft augenblicklich weichen muss. Das geschieht zwar auch hier in diesem Fall; allein solch eine Seele bleibt nicht fortan in der Gesellschaft der Engel, sondern wird von denselben in eine solche Lage versetzt, wo es ihr möglich wird, sich zu ergänzen, noch deutlicher gesprochen: Sie wird auf einen solchen Ort gestellt, wo sie durch eine gewisse freie Tätigkeit jene zu ihrer Ergänzung nötigen Spezifika wieder gewinnen kann, die sie auf dieser Welt vergeudet hat. Ein solcher Ort ist dann derjenige, auf welchem sich einer solchen Seele die frühere, arge Fleischgesellschaft unvermerkt nahen kann. Obwohl diese höllischen Wesen für eine nur einigermaßen reinere Seele ganz gewaltig pestilenzialisch stinken und die Seele ihre Gegenwart leicht merkt, so ist aber in diesem Fall der Geruchsinn der Seele oft so verdorben, dass sie derlei Annäherungen nicht merkt; denn vom Sehen ist ja ohnedies nicht viel die Rede, da fürs erste die Seele noch viel zu wenig Licht hat und das Schauen der Seele ohnehin nur von innen ausgeht, sie sonach nur das sehen kann, was in ihr ist, und nicht was außer ihr ist. Solche Geister aber sind außerhalb einer solchen Seele; daher sieht sie dieselben nicht, aber durch den Geruchsinn kann sie ihre Gegenwart empfinden und ihren Standpunkt genau ermitteln, und hat sie das, da kann sie sich in ihren Geist zurückziehen, der sie sobald erleuchtet, wodurch sie dann alsbald auch schauen kann, wo sich ihre Feinde befinden, und was sie tun wollen. Und sehen die Höllischen einmal das Angesicht der Seele, da fliehen sie jählings; denn alles kann ein höllischer Geist eher vertragen als das Auge einer reinen Seele, noch weniger aber natürlich das eines Engels; und um sie vor Meinem Auge zu schützen, werden Berge zur Deckung gerufen! Aus dem aber könnt ihr leicht entnehmen, warum Ich schon zu öfteren Malen gegen das höchst abscheuliche Tabakrauchen geeifert habe; zugleich habt ihr aus dieser Denkwürdigkeit gesehen, wie die übermäßige fleischliche Lust im Menschen entsteht, wozu sie führt, und wie sich Menschen vor derselben auch leicht verwahren können.“ [Er.01_059,02-20]

„Zu dieser ersten Klasse gehören demnach alle die Modisten im ausgedehnten Sinn, dann alle Tanz- und Ballgeber, dann alle Tanzmusiker, dann alle Tanzlehrer, Tanzmeister, Vortänzer und Vortänzerinnen, wie auch die sogenannten Frei- oder Ballet-Tänzer, wie auch alle jene, die diese Vexier-Kunst des Satans anrühmen, gutheißen und sie mit Wohlgefallen betrachten, und endlich auch noch diejenigen Jünglinge und Mädchen, deren Herz daran hängt.“ [HiG.01_ 41.02.02,04]

s.a. Teil III ‚Heilswege‘, Abschnitt 3.7.3. ‚Tanzveranstaltungen‘.


3.4.4. Vom Besessensein zum Besetzenden werden

„So ist also, kurz gesagt, eine wie immer gestaltete Krankheit des Leibes demnach nichts als ein Besessensein desselben von fremdartigen, dem Leib nicht entsprechenden Elementen! […] Nun sehe, da Ich dir hier gezeigt habe des Leibes Besessensein, so habe Ich dir auch gezeigt das geistige Besessensein der Menschen. Denn es verhält sich mit dem geistigen gerade so, wie mit dem leiblichen. Und es ist solches Besessensein darob nun so normal geworden, dass es die Menschen gar nicht mehr merken, welch scheußlichen Mutwillen die bösen Gäste mit ihnen treiben. Ja, so sehr sind die Menschen jetzt „besessen“, dass in ihnen das Bösgeistige und ihr Eigenes völlig eins geworden ist. Da spricht der böse Geist nur für sein Haus und das Haus für seine schnöde Wohnpartei. Denn da sind Tanz, Hurerei, Groll, Schelten, Fluchen, Rauben, Stehlen, Lügen, Stolz, Hochmut, Prahlerei, Ehrabschneidung, Neid, Geiz, Hoffart, Fraß, Völlerei, Spott und Hohn gegen alles Mich betreffende, Pracht, Mode, Luxus und dergleichen Eigentümlichkeiten nichts als vollkommene, untrügliche Zeichen des allerintensivsten Besessenseins. Wer es nicht glauben will, der versuche nur schnell die empfohlene Diät des Geistigen in der Selbst-verleugnung und nehme mehrere kleine Dosen Meines Wortes ein, und wahrlich sage Ich, er wird sich bald überzeugen, welch ein „Herr“ da in ihm wohnt. Und wird dieser durch Mich hinausgeschafft, dann werden diese Bestien gleich die ganze Welt gegen einen solchen Befreiten reizen. Wer daher nicht glauben möchte diesem Wort, der versuche nur die „Homöopathie des Geistes“, und er wird sich alsbald überzeugen, dass Ich, die ewige Wahrheit, treu bin in jeglichem Meiner Worte. Aber es ist die allgemeine Auszeitigung nicht mehr fern! – Dann dreimal wehe dem Inhaber solcher Güter! – Amen. Das sage Ich, die urewige Wahrheit Selbst!“ [HiG.01_41.01.30,07+11-16; Weiterführendes und zur Auszeitigung s. HiG.01_41.02.01 und HiG.01_ 41.02.02.]

„Und so kommen ferner, der  Ordnung nach, die Inhaber von Huren- und Spielhäusern, wie alle Kuppler und Spielverdinger, und so auch alle Hauptteilnehmer und Unterstützer und Protektoren solch höllischer Löblichkeiten des Satans. Dann alle Ränkeschmiede, Kriegsstifter und Volksaufwiegler und Verräter. Wehe ihnen, denn ihr Lohn wird sehr groß werden! Und endlich gehören dazu alle Geizigen, Wucherer, Neider, Heuchler, Schmeichler, Betrüger, Lügner, Ehrabschneider, Lästerer Meiner Gnade, Diebe, Räuber, Mörder in geistiger und leiblicher Hinsicht, und so auch alle Selbstmörder. Sieh, alle diese gehören der Ordnung nach sämtlich zum Jagdgefolge des Satans und sind, bis auf einige der zuletzt genannten, kaum mehr besessen, sondern sie gehören zu den selbst Besitzenden, Treibenden und Ziehenden und stehen alle Nummer eins.“ [HiG.01_41.02.02,08-10]

Zu den Besessenen unter der Nummer zwei gehören diejenigen, die „sich schon begründet [haben] in alledem und stehen fest in allem Falschen aus des Satans Bösem.“ [HiG.01_41.02.02,11-12]

„Die bösen Geister in euch sind schon lange mit eurer Seele vollkommen eins geworden und machen nun in aller Fülle euer höchst eigenes böses, ehe-brecherisches Leben aus.“ [GEJ.01_ 186,14]

„Sie redeten aber so nicht darum, als hätten sie einen Ernst, von ihren vielen bösen Geistern los zu werden, mit denen sie schon völlig eins waren, sondern nur um irgendeine Sache wider Mich zu erhaschen. Denn so ein arger Geist im Menschen einmal alles sich zinsbar und dienlich gemacht hat, dann äußert er sich nicht auf eine bemerkbare Art, sondern er tut dann ganz klug nach weltlicher Weise, dass ein jeder glauben muss, solch ein Mensch sei nicht besessen, während er doch ärger besessen ist denn ein anderer, der von irgendeinem argen Geist noch so gequält wird, weil er im Haus nicht Herr werden kann.“ [GEJ.01_186,13]


3.5. Krankheit vor dem Leibestod

„Es ist daher zeitweilig jede Krankheit zu heilen, wenn man die Fleischmasse zu erleichtern versteht; aber fürs Alter des Fleisches gibt es keine Erleichterung mehr, obwohl ein in guter Ordnung lebender Mensch noch bis in ein sehr hohes Alter im Ganzen wenig von einem Schmerz zu erzählen wissen wird. Sein Fleisch wird bis zur letzten Stunde noch ganz fügsam und geschmeidig verbleiben, und die Seele wird sich nach und nach ganz sachte ihrem Fleisch entwinden können in der eigentlichen, besten und wahren Ordnung. Sie wird zwar auch nicht wünschen, gerade selbst im höchsten Erdalter sich vom Fleisch zu trennen; wenn aber an sie der ihr wohl vernehmbare, beseligendste Ruf aus den Himmeln ergehen wird: ,Komme du aus deinem Kerker ins freieste, ewige, wahre Leben!‘, so wird sie aber auch keine Sekunde Zeit Säumens machen, zu verlassen ihr morsches Erdhaus und hinauszutreten in die Lichtgefilde des wahren, ewigen Lebens. Nun, dieses werdet ihr mit keinem Kräutersaft und auch nicht durch die Macht Meines Namens je zu verhindern imstande sein, weil das nicht Meines Geistes Wille sein kann.“ [GEJ.05_075,06-07]

Ein Schriftgelehrter: „Ich selbst habe mich schon gar oft überzeugt, dass der nach der Ordnung Gottes lebende Mensch zumeist ein hohes Alter erreicht und am Ende eines sichtlich ganz sanften Todes stirbt. Es gibt hie und da freilich wohl auch Beispiele, dass recht fromme und gerechte Menschen am Ende auch mit irgendeiner eben nicht sehr sanften Todesart von dieser Welt scheiden; aber da können wir immer zwei Fälle annehmen, und diese können wohl darin bestehen, dass Gott so einem Menschen eine größere Geduldsprobe zukommen lässt, damit seine Seele fürs Jenseits eine desto größere Gediegenheit erlange. Warum? Das wird Gott sicher höchst klar wissen! – Im zweiten Fall aber kann der im gesetzten Alter fromm und gerecht gewordene Mensch durch so manche Jugendsünden doch seines Leibes Natur leicht in irgendeine Unordnung gebracht haben, und diese kann ihm dann am Ende seines Lebens auch so manche bitteren Folgen zum Verkosten bringen, die ihm die letzten Stunden eben nicht zu den angenehmsten machen dürften. Aber das können wir als völlig sicher und gewiss annehmen, dass von der Wurzel an ganz nach der Ordnung Gottes lebende Menschen stets höchst sanft dahinsterben.“ [GEJ.08_ 004,10-12]

„Die gegenwärtige Krankheit vor dem Leibestod der Menschen ist demnach nichts anderes als die Folge der nahe gänzlichen Verlassung der alten Ordnung, ist aber auch zugleich ein Hüter der in manchen Menschen noch gesunden Seele, auf dass diese sich dann nach und nach aus ihrem schlechten Fleisch zurückzieht, sich dadurch den Fesseln der bösen Seelensubstanzen ihres Leibes entwindet und, wenn diese ihr zu arg zu wirtschaften anfangen, sich mit Hilfe ihres besseren jenseitigen Geistes noch rechtzeitig aus ihrem Leib für immer entfernt und darauf ewig nimmer nur den allerentferntesten Wunsch hat, sich je wieder in einen Leib zu begeben, – außer, sie ist schon als völlig böse aus dem Leib getreten und sucht dann, um sich am Fleisch recht bitter rächen zu können, in das Fleisch eines auf der Erde noch lebenden Menschen zu dringen und dasselbe auf die grausamste und unbarmherzigste Weise zu quälen, was ihr schon häufig gesehen und erlebt habt an den von bösen Geistern besessenen Menschen.“ [GEJ.10_182,19]

Auf die Frage eines Judgriechen „Warum müssen denn auch so viele Kinder in der zartesten, noch ganz unentwickelten Jugend dahin sterben, und warum muss dem Leibestod nahe allzeit eine böse Krankheit vorangehen, die den Leib schwächt und tötet?“ antwortet Jesus: „Gott weiß um alles und sorgt auch für alles! Aber da die meisten Menschen in dieser Zeit Gott gar nicht mehr kennen und nichts von Ihm wissen, wie sollen sie dann darum wissen, was Gott tut, und was Er verordnet zu ihrem möglichen Heil?! Würde Gott auf die Sünden der Menschen nicht die entsprechenden Krankheiten zugelassen haben, so ginge mehr denn die halbe Menschheit gänzlich zugrunde, und die Erde würde ganz zur Hölle werden und müsste zerstört und in toten Trümmern im endlosen Weltenraum umherirren, wie dieser sichtbare Sternen- und Weltenraum auch schon ähnliche Beispiele aufzuweisen hat.“ [GEJ.06_055,06-07]


4. Tod

4.1. Irdischer Tod

„In der Urzeit wurden die Menschen im Allgemeinen dem Leib nach viel älter und starben endlich auch eines gar sehr gelinden und schmerzlosen Todes. Das geschah aber darum, weil sie in ihrem Geist von Gott nicht so leicht wie die Menschen dieser Zeit abgelöst werden konnten, und das darum nicht, weil die Erde für sie viel zu wenig Reize aufzubringen hatte, und sie dadurch mehr in sich gekehrt und auch mit Gott in einem schwerer zu trennenden Verband standen.“ [RB.01_028,05]

„Menschen, die sehr am irdischen Leben hängen, und bei denen alle ihre Sorge auf dasselbe gerichtet ist, haben schon während ihres kurzen Erdlebens sehr viel zu leiden, werden oft seelisch und bald darauf sicher auch fleischlich krank und sehr elend, und vor dem Scheiden aus dem Leib haben sie stets mit oft unerträglichen Schmerzen zu kämpfen und scheiden in einem höchsten, alles betäubenden Schmerz aus dem Leib, der gar oft nach der Löse vom Leib einen langwährenden Nachhall findet, besonders bei jenen Seelen, denen es auf der Welt in ihren Leibern so recht wohl und behaglich erging. Dagegen jene Seelen, die auf der Welt zu der heilsamen Überzeugung gelangt sind, dass alle Schätze der Erde der Seele nichts nützen, weil sie in den Tod sinken müssen wie der Leib, und sich darum von der alten Narbe Adams  so frei als möglich gemacht, aber dafür ihren Geist, das Atma Gottes , in sich gefunden und mit aller der wahren Sorgfalt gepflegt haben, haben fürs erste wenig mehr eine irgend wie immer geartete Krankheit des Leibes zu bestehen. Ist das Leben der Seele einmal mit ihrem Geist verbunden, so wird denn auch nach und nach ihr Leib eine geistigere Richtung annehmen und darum gefühlloser werden für die Eindrücke von Seiten der äußeren Materiewelt; denn eine jede Krankheit des Leibes entsteht gewöhnlich aus dem Zerreißen irgendeines Bandes mit der Welt. Kurz, der Leib wird durch die lebenshungrige Seele mit tausend der verschiedenartigsten Bedürfnisse angestopft. Kann er zufolge klimatischer und tausend anderer Verhältnisse wegen nicht zufriedengestellt werden, so muss darum ein und das andere Band abgerissen werden, und der Leib wird darauf bald krank und sehr leidend, und mit ihm auch die Seele, welche am Ende mit ihrem Leib die gleiche und eigentlich die vorzügliche Schmerzträgerin ist. So aber die Seele ihren Leib und dadurch sich selbst an möglichst viele Entbehrungen aus dem Todesbereich der Welt gewöhnt hat, so werden am Ende eben nimmer viele Bande zwischen den toten Gütern der Erde und dem Leib vorhanden sein, und es wird da denn auch wenig mehr zum schmerzlichen Zerreißen sich vorfinden. Ist aber dadurch möglichst aller Grund zu den Krankheiten des Leibes behoben, so möchte Ich dann nachher doch Selbst wissen, woher diese noch in den Leib und in die empfindsame Seele kommen sollten. Ja, bei solchen Menschen fühlt der Leib selbst dann von irgendeinem Schmerz nicht leichtlich mehr etwas, wenn er auch durch äußere arge Mittel gemartert und gepeinigt wird.“ [GEJ.02_226,05-08]

„Des Leibes Tod ist des Lebens letzte Not und ist gleichsam die Anheftung ans Kreuz. Wäre nicht des Leibes Tod, so ginge alles Leben verloren. Aber durch des Leibes Tod wird das Leben gesammelt und gefestet, damit es nach dem Abfall des Leibes selbst im schlimmsten Fall doch noch als etwas bestehen kann. Die mit dem Tod verbundene, vorhergehende Angst ist eben der Akt der Vereinigung des Lebens, welches vorher nur gar zu häufig schon in alle Weltwinde zerstreut war. Daher geschieht es auch, und das überaus notwendig, dass die Weltlichen einen oft überaus bitteren Tod schmecken müssen. Denn würde solches nicht geschehen aus Meiner übergroßen Erbarmung, so würden sie vollends ewig zunichte. Und dass solche weltliche Seelen nach dem herben irdischen Tod in einen höchst unfreien Zustand kommen, ist ebenfalls wieder nur, damit ihr im Leibestod nur schwer gesammeltes Leben sich nicht wieder verflüchtige und endlich gänzlich zunichtewerde. Und so ist denn selbst der angst- und qualvolle sogenannte ewige Tod nichts als eine durch Meine große Erbarmung gesetzte Lebensverwahrung. Welche Menschen aber schon bei ihrem Leibesleben ihr Leben durch Selbstverleugnung, Demut und Liebe zu Mir in Mir vereinigt haben, wahrlich, diese werden von des Leibestodes Angst nicht viel verspüren. Und wenn ihr irdisches Lebensschifflein einmal an den trüglichen Weltklippen zerstäuben wird, so wird der Wanderer schmerz- und sorglos sagen: „Ich bin mit meiner Habe im trockenen!“ – Bemüht euch daher, euer Leben schon hier zu vereinen in Mir, so wird euch der Tod des Leibes dereinst vorkommen wie eine große aufgehende Sonne dem nächtlichen Wanderer an einem Meeresgestade, welches voller Klippen und Abgründe ist. Glaubt es Mir, dass es so ist, so wird niemand mehr euch den inneren Frieden rauben! Das sagt der Herr des Lebens und des Todes! Amen. Amen. Amen!“ [HiG.01_41.04.29]

Der Geist des verstorbenen Adams zu Lamech: „Die größte Wohltat des Vaters an uns ist die Abnahme des schweren, prüfenden Leibes vom freien Geist! Dessen sollst du dich freuen! Mag deinem noch irdischen Auge des Leibes Tod auch düster erscheinen, so erscheint er aber dennoch dem, der da abberufen wird in der Liebe zum Vater, als eine allerhöchste Wollust! Sieh, in der Liebewolllust deiner Eltern warst du gezeugt; aber in der höchsten Liebewohllust wirst du als Geist aus dem schweren Fleisch gehoben und lebst dann ein aller-vollkommenstes ewiges, mächtiges, kräftiges, wirksamstes Leben, dessen Süße mit nichts Irdischem zu vergleichen ist! Was du immer auf Erden angefangen hast, das wirst du erst im Geist auf der geistigen ewigen Erde vollenden. Darum sollst du nicht träge sein auf Erden; denn nicht ein von dir berührtes Sandkörnchen geht verloren.“ [HGt.03_120,17-20]


4.2. Seelischer Tod

„Wie aber der Leib durch zu vielen Schlaf stets mehr und mehr tot wird, ebenso und noch bei weitem mehr wird es die Seele, wenn sie mehr und mehr nachlässt in ihrer Tätigkeit nach Meinem Wort und Willen.“ [GEJ.01_220,14]

„Der Leib aber ist, weil aus lauter in tiefem Gericht noch seienden Teilen bestehend und darum des Todes fähig, bei und für jeden Menschen die Hölle im engsten Sinn; die Materie aller Welten aber ist die Hölle im weitesten Sinn, in die der Mensch durch seinen Leib gegeben ist. Wer nun viel für seinen Leib sorgt, der sorgt offenbar auch für seine höchst eigene Hölle und nährt und mästet sein Gericht und seinen Tod zu seinem höchst eigenen Untergang. Der Leib muss zwar eine gewisse Nahrung bekommen, damit er stets fähig ist, der Seele für den hohen Lebenszweck die entsprechenden Dienste zu leisten; aber wer da zu ängstlich sorgt für den Leib und nahezu Tag und Nacht hadert und arbeitet und handelt, der sorgt offenbar für seine Hölle und für seinen Tod. Wenn der Leib die Seele reizt, sich für seine sinnliche Befriedigung in alle Tätigkeit zu werfen, so rührt das stets von den vielen unlauteren Natur- oder gerichteten Materiegeistern her, die so ganz eigentlich das Wesen des Leibes ausmachen. Gibt die Seele den Anforderungen des Leibes zu viel Gehör und tut danach, so tritt sie mit ihnen in Verbindung und steigt auf diese Weise in ihre höchst eigene Hölle und in ihren höchst eigenen Tod. Und tut die Seele solches, so begeht sie eine Sünde wider die Ordnung Gottes in ihr. Verharrt die Seele darin mit Liebe und köstlichem Behagen, so ist sie ebenso unrein wie ihres Leibes unreinste und gerichtete Geister, bleibt dadurch in der Sünde, somit in der Hölle und im Tod. Wenn sie auf der Welt auch gleich ihrem Leib nach fortlebt, so ist sie aber dennoch so gut wie tot, fühlt auch den Tod in sich und hat eine große Furcht vor ihm. Denn die Seele kann in solcher ihrer Sünde und Hölle tun, was sie nur immer will, so kann sie dennoch kein Leben finden, obschon sie dasselbe liebt über alle Maßen.“ [GEJ.02_210,08-12]

„Jede Handlung hat eine von Gott aus entsprechend bestimmt sanktionierte Folge. Diese Folge ist das unabänderliche Gericht, welches jeder Handlung unterschoben ist. So ist es vom Herrn gestellt, dass sich jede Handlung am Ende selbst richtet. – Wie aber von jeder guten Handlung der Herr nur als ein Grund anzunehmen ist, so verhält es sich auch mit jeder bösen Handlung. Auch jede böse Handlung hat demnach allzeit ihren einen und denselben Grund. Das sind die Lehrsätze. Nun wollen wir diese beispielsweise beleuchten. Nehmen wir einen Hurer an. Dieser trieb, solange er lebte, ohne Schonung und ohne die geringste Rücksicht auf was immer für Personen die Unzucht. Äußerlich konnte niemand die Folgen des Lasters an ihm erschauen, denn der Leib ist nicht immer ein Folgenspiegel des Lasters. Dieser Mensch aber hatte durch seine lasterhafte Handlungsweise seinen Geist ganz in die grobe fleischlich-materielle Liebe herabgezogen, hat seine Lebenskräfte vergeudet, materiell und geistig genommen. Was bleibt ihm am Ende übrig? Nichts als ein Polypenleben seiner Seele. Diese langt jenseits mit nichts als mit ihrer sinnlich-fleischlichen Genussbegierde an. Ihr Bestreben ist das eines Polypen, nämlich in ihrer Art unausgesetzt fortzugenießen. Von einer geistig dirigierenden Reaktion ist da keine Rede mehr, indem der Geist schon bei Leibesleben bis auf den letzten Tropfen mit der sinnlichen Seele verschmolzen worden ist. Frage: Kann jenseits eine solche Seele für eine höhere Belebung zugänglich oder fähig sein? Wer solches völlig einsehen will, der fange sich einmal einen Polypen aus dem Meer und versuche, ob er aus ihm einen Luftspringer machen kann. Diese Arbeit wird sicher niemandem gelingen, denn sobald er den Polypen aus seinem Schlammelement hebt und auf einen trockenen Ort in die reine Luft setzt, wird der Polyp bald absterben, einschrumpfen, in die Verwesung über-gehen und endlich zu einem leimartigen Klumpen vertrocknen. Seht, gerade derselbe Fall ist es mit einer solchen geilen, genusssüchtigen Seele. Sie ist ein Schlammpolyp und hat nur eine lebenerregende Begierde, nämlich die des Genießens. Ihre ganze Intelligenz geht dahin, sich die Genüsse zu verschaffen. Was ist demnach die Folge? Nichts anderes als dieser elende und höchst klägliche Zustand der Seele selbst, nämlich das stets tiefere Zurücksinken in das allergemeinst und niedrigst Tierische. Und dieser Zustand ist eben das, was man die „erste Hölle“ nennt. Diese ist somit die Folge, und zwar die ganz natürliche, ordnungsmäßig gerechte Folge, indem die Seele durch diese verbotene Handlungsweise am Ende in denjenigen untersten Tierzustand zurück-kehrt, aus dem sie früher vom Herrn durch so viele Stufen aufwärts bis zum freien Menschen erhoben wurde. Dieser Zustand als Folge aber wird vom Herrn in Bezug auf die Genussbegierde darum so überaus kümmerlich gehalten, damit dadurch der in der Seele noch immer sich vorfindende Geist mehr und mehr von der Sinnlichkeit ausscheiden möchte. Diese Operation ist die einzige, durch welche eine solche Seele samt ihrem Geist noch möglicherweise rettbar ist und sein kann. Denn wird die Seele so fortgenährt, so wird sie in ihrer Begierde immer stärker, und da wird von der Rettung des Geistes wohl ewig nie eine Rede sein können. Was ist aber im schlimmen Fall gewöhnlich die zweite Folge dieser notwendigen Behandlungsweise? Hört! Da der Geist einer solchen Seele mit ihr völlig eins war, so ist auch seine ganze Liebe in die Begierlichkeit seiner Seele übergegangen. Wird er nun durch das Fasten der Seele freier, so tritt er dann böswillig und überaus tief beleidigt und gekränkt auf, darum, dass man ihn durch Vorenthalt der Nahrung für seine leibhaftige Seele hat verkümmern lassen, um ihn dadurch zu bändigen. Aus solcher Beleidigung und Kränkung geht der Geist in einen Zorn über und verlangt Entschädigung. Wo aber findet er diese? In der zweiten Hölle! – Was ist nun die zweite Hölle? Nichts anderes als die Folge der ersten. Und in dieser Folge lässt sich schon auf den eigentlichen Urgrund der ersten Handlungsweise blicken. Denn der Zorn ist nichts anderes als eine Frucht der übermäßigen Selbstliebe, und diese hat ihre Wurzeln in der Herrschsucht, welche die Triebfeder zu allen Lastern ist und hat die dritte oder unterste Hölle zu ihrem Wohnsitz.“ [GS.02_106,08-18]

„In der ersten Hölle „ist die Seele nichts als ein Genuss- oder Fresspolyp, und zwar aus lauter stummer Selbstsucht und Selbstliebe, aus dem Grund, weil sie in der Nichtrealisierung ihrer Genusssucht die Vernichtungsmöglichkeit fort-während vor Augen hat. In der zweiten Hölle ist durch die starke Fasten-behandlung, wie uns bekannt, die begierliche Seele mehr und mehr eingeschrumpft, und dem mit ihr verschmolzenen Geist ist durch diese Absonderungsmethode mehr Freiheit geworden. Im seltenen besseren Fall kehrt ein Geist hier um, kräftigt sich und erhebt dann seine Seele mehr und mehr. Im gewöhnlichen, schlimmen Fall erwacht der Geist zwar auch; da er aber in diesem Erwachen in solcher Vernachlässigung seiner Seele sich überaus gekränkt und beleidigt und auch selbst mit vernachlässigt zu fühlen anfängt, so wird er zornig und lässt in diesem seinem Zorn stets mehr die Idee in sich aufkeimen, derzufolge ihm für solche Unbill von Seiten der Gottheit eine kaum zu berechnende große Genugtuung zugute kommen sollte. Allein, je mehr der Geist mit dieser Idee großwächst, desto stärker setzt er seine Rechnung an und auch desto unzufriedener wird er mit jeder der ihm vorgeschlagenen Maßgabe der ewigen Genugtuung. Aus dieser immer größeren Forderung, welche in der stets größeren Unzufriedenheit ihren Grund hat, geht dann der so mehr und mehr wach werdende Geist in ein sich rächenwollendes Selbstgenugtuungsgefühl über. In diesem Gefühl wird er stets mehr zum „Verächter Gottes“. Er ersieht auch stets mehr seine Unzerstörbarkeit und stärkt sich mit der Idee, dass der Geist sich durch die Erhöhung seiner Begriffe und Forderungen ins Unendliche stärken kann. Aus diesem Gefühl erwächst dann sogar die satanische Idee, dass die Gottheit sich vor der ständig wachsenden Macht solcher Geister fürchte, sich darum verberge, und diese ihre mächtigen Feinde durch gewisse furchtsame und schwache Spitzelgeister in ihrem Tun heimlich beobachten lasse. Sieht es bedenklich aus, ziehe sich die Gottheit wieder tiefer zurück und suche sich auf alle mögliche Weise vor einem übermächtigen Angriff solcher Kraftgeister zu verwahren. Durch diese Idee wird das übermächtige Selbstgefühl des Geistes immer stärker, das Rachegefühl gegen eine vermeintliche Verschmitztheit der Gottheit stets größer. Die Gottheit wird dann natürlich stets ohnmächtiger, ja der Geist geht förmlich in Abscheu vor der Gottheit über, fängt an, sie zu verachten und bitter zu hassen, sich selbst aber als ein höheres Wesen anzusehen! Tritt dieser Fall ein, dann ist die dritte Hölle auch schon fertig.“ [GS.02_107,09-14]

Jarah zu Markus: „Sieh, ich habe den Herrn, als Er zu uns kam, zuerst erkannt in meinem Herzen und liebe Ihn allein über alles; ja, wenn Er es jetzt von mir verlangte, dass ich sterben soll für Ihn, so wäre der Tod mir ein Labsal! Denn ich weiß und fühle es ja lebendigst, dass die Liebe zu Ihm ewig nimmer sterben kann, weil es ihr unmöglich ist, eine Sünde zu begehen, die da allein ist ein wahrer Tod der Seele. Ist aber des Menschen Seele tot, dann ist auch der ganze Mensch tot. Das merke dir wohl, du alter Mann; denn ich bin aus der Schule des Himmels, welcher ist die Liebe und die Wahrheit und das Leben. Was ich dir nun gesagt habe, ist Lehre aus den Himmeln, und du magst sie darum wohl beachten!“ [GEJ.02_194,08]


4.3. Geistiger Tod

„Wahrheit aber ist das Leben, und die Lüge der Tod; darum suche in allem die Wahrheit, sie ist das Leben, und fliehe die Lüge in und außer dir, denn sie ist der wirkliche Tod!“ [GEJ.03_043,05]

„Leben und Wahrheit sind eins! Die Wahrheit erst macht deine Seele frei und schließt ihr die Unendlichkeit Gottes auf im Wesen, Sein und Wirken.“ [GEJ.03_047,05]

Der „Truggeist, als durch und durch Lüge in sich selbst, ist eben der Geist aller Welt der Materie und eben das, was da ,Satan‘ oder ,aller Teufel Oberster‘ heißt. Die ,Teufel‘ aber sind die Spezialbösgeister aus dem dir nun gezeigten allgemeinen Bösgeist. – Ein Mensch, der sonach allerlei Materie mit der Liebe erfasst und sich darin tätig begründet, der sündigt wider die Ordnung Gottes, die ihm nur darum die Materie zeitweilig unter sein Dasein legte, dass er mit ihr kämpfe und sich zur Unsterblichkeit kräftige mit dem Gebrauch des ganz frei gestellten Willens. Und die Folge der Sünde ist der Tod oder das Zunichtewerden alles dessen, was sich des Menschen Seele aus der Materie angeeignet hat, weil alle Materie, wie Ich dir's gezeigt habe, in dem, als was sie erscheint, nichts ist.“ [GEJ.05_070,06-07]

„Wenn solcher Menschen Materie so verzehrt hat ihren Geist, wie ein brennender Docht das Öl in der Lampe, da wird ebenso auch für alle ewige Zeiten der Zeiten ihr Geist erlöschen. Denn sieh, das sind eben diejenigen Menschenlarven, welche weder kalt noch warm, sondern lau sind, das heißt, sie sind weder böse noch gut, sondern tot wie die Materie selbst. Daher werden sie auch ausgespien aus Meinem Mund, oder mit anderen Worten: Sie hören nach diesem Leben für ewig auf zu sein. Denn einer belebenden Züchtigung sind sie ebenso wenig fähig wie ein toter Stein. Daher sie auch unverwesbar sind.“ [HiG.02_ 42.06.07a,06]

„Ist der Geist mächtiger als die Materie, so drängt er diese und macht sie ihm völlig dienstbar; ist aber die Materie der Sieger über den Geist, so geht der Geist unter und leidet als das Leben schwer und überaus schmerzlich, die drückendste Last des Todes der Materie fort und fort tragend, und das ist dann der geistige Tod. Wäre aber der Geist in solchem Tod empfindungslos, so wäre er dadurch aber dann auch für ewig rettungslos verloren; aber die stets zunehmende schmerzliche Empfindung des Druckes zwingt ihn, sich fortwährend zu wehren und gegen die Materie anzukämpfen. Dadurch aber wird seine Kraft geübt und stets mehr gestärkt. Und so kann er durch die Länge der Zeit auch noch ein vollkommener Sieger über seine Materie werden und kann auf diese Weise in die Freiheit des ewigen Lebens gelangen, gleichwie die Materie des Steins mit der Zeit durch die in ihr ruhende und leidende Schwere erdrückt wird und endlich genötigt wird, der Schwere im aufgelösten Zustand zu weichen, allwann dann diese Kraft wieder frei wird und eins mit der Allgemeinkraft, der da alle Materie unterworfen ist, welches auch beim Wind der Fall ist, da der Besiegte doch endlich wieder Sieger über den früheren Sieger wird.“ [HGt.03_075,11-13]


4.4. Sterben eines seligen Todes

„Wenn du so leben wirst, dass deine Seele in ihrem Geist vollends wiedergeboren wird, so wird eben der Geist dann mit allen in deinem Fleisch noch steckenden unreinen Geistern auch bald und leicht vollends fertig werden, und du wirst eines ganz seligen Todes sterben auch dem Leib nach; aber so da jemand im allgemeinen zwar wohl nach Meiner Lehre ganz ernstlich leben und handeln, aber so geheim bei sich doch auch noch in seine alten Gewohnheiten verfallen wird, ja, da wird er diesseits auch nicht die völlige Wiedergeburt der Seele im Geist erlangen können und wird sich's am Ende in aller Demut und Geduld schon müssen gefallen lassen, so er beim Scheiden mit noch manchen Leiden zu kämpfen haben wird. Denn da werden die Leiden das Feuer sein, durch das des Menschen Lebensgold von gar manchen Schlacken gereinigt wird; denn etwas geistig Unreines kann in den Himmel nicht eingehen, was so viel gesagt haben will als: Der reine Geist aus Gott kann sich nicht eher völlig einen mit der Seele, als bis diese alles der Materie und ihrem Gericht Ange-hörige völlig aus sich für immer verbannt hat. – Wer demnach eines seligen Leibestodes von dieser Welt scheiden will, der muss auch das wohl berücksichtigen! Auch sollt ihr im Essen und Trinken mäßig sein und nach keinen verkünstelten Leckereien gieren, so werdet ihr des Leibes Gesundheit lange erhalten, und der Tod in einem hohen Alter wird gleich sein dem süßen Einschlafen eines müde gewordenen Arbeiters im wahren Weinberg Gottes. Die Seele wird dabei selig und hellsehend der morsch gewordenen Leibeshülle entschweben und sogleich von vielen Freunden in die unbeschreibbaren Freuden der Himmel eingeführt werden und wird endlos froh und heiter sein, dass sie einmal von dieser Welt und ihrem Jammer erlöst worden ist. Wer sonach vollkommen nach Meiner Lehre leben und handeln wird, der wird auch vollkommen mit ihren seligen Wirkungen gesegnet werden; wer aber unvollkommen leben und handeln wird, der wird auch danach den Segen ernten.“ [GEJ.08_082,10-12]


4.5. Warum wir unseren Todeszeitpunkt nicht kennen

„Wäre es wohl gut für den Menschen, so er den Tag und die Stunde Seines Ablebens ganz genau zum Voraus wüsste? Für sehr wenige, im Geist völlig Wiedergeborene, ja; aber für zahllos viele wäre das wohl ein großes Übel! Denn die herannahende Stunde ihres Ablebens würde sie derart mit aller Furcht, Angst und Verzweiflung erfüllen, dass sie entweder so zu Feinden des Lebens würden, dass sie sich vor der Zeit das Leben nähmen, um dadurch der Todesangst zu entgehen, oder sie würden in eine derartige Lebensträgheit geraten, in der für die Seele wahrlich wenig Heil zu erwarten wäre. Und so ist es für den Menschen besser, so er nicht alles als ganz bestimmt zum Voraus weiß, was, wie und wann in dieser Welt dieses und jenes über ihn kommen kann und auch kommen muss.“ [GEJ.09_070,03]


→ Trost bei Tod - `Der Geist und sein Leib'

5. Warum dem Menschen die Schmerzfähigkeit gegeben ist

„Was das Fleisch angezogen hat, wird dasselbe auch wieder ausziehen müssen, ob nun mit oder ohne Schmerz, das ist eine ganz gleichgültige Sache; denn nach der Trennung hat aller diesweltliche Schmerz aufgehört. Denn die Luft, die des Menschen Seele einatmen wird in der anderen Welt, wird eine ganz andere als die Luft dieser materiellen Welt hier sein. Wo es keinen Tod mehr gibt, da gibt es auch keinen eigentlichen Schmerz, weil des Fleisches Schmerz stets nur eine Folge einer teilweisen Losschälung der Seele vom Fleisch ist. Es ist aber damit gar nicht gesagt, als wäre eine Seele in ihrem reinen Zustand etwa ohne Gefühl und Empfindung – denn ohne das wäre sie ja offenbar tot; aber sie wird in der ihrem Wesen entsprechenden Welt nur nichts finden, das sie drängte, drückte, kneipte und presste und dadurch ein schmerzliches Gefühl erzeugte, und so wird sie auch keinen Schmerz je wahrnehmen. Oder ist ein ganz kerngesunder Mensch selbst in seinem Fleisch fürs Gefühl des Schmerzes unempfänglich, weil er noch nie das Unglück hatte, krank zu sein, und noch nie von jemandem einen Schlag oder Stich erhielt?! Es mangelte bei ihm also nur ein schmerzerzeugender Grund. Der Hauptgrund zu einem Schmerz, den stets nur die Seele, nie aber das Fleisch empfindet, liegt also im Druck, den irgendein zu träg und somit auch zu schwer gewordenes Fleisch auf irgendeinen Lebensteil der Seele ausübt.“ [GEJ.05_075,02-05]

„Zudem ist dir ja ohnehin ein schmerzloser Leib gegeben worden! So du ihn hältst nach Meiner Ordnung und bist aufmerksam im Liegen, Sitzen, Stehen, Gehen und Laufen, so wirst du dein Leben völlig schmerzlos durchbringen; und so du mäßig bist im Essen und Trinken, da wirst du auch verschont bleiben von innerem Weh; und so du nicht zu sehr den Werken des Fleisches obliegst, da wirst du nie erfahren, was da ist ein Schmerz in den Gliedern! Der Schmerz aber ist ja das eigentlichste Attribut des Lebens, ohne das du keine Sinne hättest! Er ist die eigentliche Empfindung und die Wahrnehmung der Liebe; und so diese aus ihrer Ordnung gerät, so empfindet sie solches in der Art des Schmerzes, die Ordnung aber stets als ein überaus behagliches Gefühl. Wünsche dir daher den Schmerz nie hinweg; denn er ist deines Lebens treuester Wächter und wird einmal auch der Zusammenzieher und Sammler und völlige Retter des Lebens deines Geistes werden.“ [HGt.03_072,11-13]


6. Vom Kreuz tragen

„Hör Mich, du Mein Freund und Bruder, aus deinem wohlgezierten Herzen! Mach dir aus deinem etwas geschwächten Fuß nicht viel, mit der Zeit wird es schon besser werden mit ihm. Sieh, alles ist gut, was Ich gebe; aber das Beste unter allen Meinen Gaben ist das Kreuz, denn in diesem keimt das wahre ewige Leben für Seele und Geist!“ [HiG.03_46.09.11,01]

„Alle Menschen sind nicht für diese Welt erschaffen, sondern für das jenseitige große Vaterhaus – und zwar entweder so oder so! Wie ihr Leben in der Welt, danach ist auch ihr Zustand in jenem ewigen, großen Haus! Wen Ich prüfe – und wahrlich, solches tue Ich nicht umsonst! – den will und werde Ich auch zu etwas machen; denn er ist schon in Meiner Schule. Ein Student aber muss sich die Prüfung gefallen lassen, wenn er etwas werden will. Bei Mir wird niemand in der Prüfung verworfen, sondern jeder kann bestehen, entweder schon hier oder doch sicher im Jenseits. Wer aber Meine sanften Prüfungen flieht und macht einen argen Ausreißer, der wird dann von der Welt und vom Satan geprüft, ob er tüchtig sei zur Bosheit. Ich nehme jeden zu jeder Stunde in Meine Schule auf. Wer aber nicht mehr denn ein Schweinehirte, ein Eseltreiber oder ein Ochsenfütterer werden will und im Unrat seine Seligkeit findet, wahrlich, der wird je weder im Amt, noch in seinem Vergnügen gestört werden! Ihr aber, hört und begreift es, seid auf Meiner „Universität“! Ich möchte überaus vieles aus euch machen! Daher müssen euch schon auch manche besondere Prüfungen auf dieser Hochschule nicht befremden. […] O Kinder, erkennt, erkennt doch einmal, dass Ich, euer liebevollster Vater bin, der euch in jeder Prüfung euer Leben ums Tausendfache erhöht und vermehrt!“ [HiG.01_41.05.05,01-06+10]

„Merkt euch aber das: Die Gott liebhat und zu großen Dingen bestimmt hat im Reich der Geister, die prüft Er auch mächtiger und stärker als irgendeinen anderen Menschen, den Er nur für kleine Dinge bestimmt hat.“ [GEJ.07_ 134,04]

„Wohl aber denen, die Ich recht viel prüfen werde; denn aus dem werden sie erkennen, dass Ich sie überaus liebe! Denn wer viel geprüft wird und die Prüfungen wohl bestehen wird, der wird jenseits in Meinem Reich auch über Vieles und Großes gesetzt werden; wer aber weniger geprüft wird seiner Schwäche wegen, der wird auch über Wenigeres und Geringeres gesetzt werden. Ihr alle aber werdet um Meines Namens und der Wahrheit willen auch noch gar manche Proben zu bestehen bekommen, und eure Geduld, die in euch noch der schwächste Geist ist, wird der Feuerprobe nicht entgehen. Wenn aber solches über euch kommen wird, so denkt an diesen Hügel, und dass Ich euch solches zum Voraus verkündet habe; aber denkt auch im Herzen, dass Ich da im Geist zu euch kommen, euch stärken und kräftiglichst helfen werde! Dieses alles merkt euch alle auch besonders wohl! Denn in diesen Tagen und auch in den künftigen Zeiten leidet das Reich Gottes Gewalt, und die es mit Gewalt an sich reißen, die werden es auch besitzen.“ [GEJ.08_103,12-13]

„Du musst dich verleugnen, dein Kreuzlein auf deine Schultern laden und Mir nachfolgen! Du musst Mich in der Tat mit dem Kreuzlein in der Hand suchen, willst du Mich im Ernst finden! Willst du etwas empfangen von Mir, dann musst du bitten mit dem Kreuzlein in der Hand! Und die Pforten des ewigen Lebens werden dir nur aufgetan, so du klopfen wirst an dieselben mit dem Kreuzlein! Sieh, kein anderer als nur allein der Weg des Kreuzes führt zum Leben! So du aber eine Kreuzesscheue in dir hast, welchen Weg willst denn du hernach gehen, um zu Mir zu gelangen? Ich sage dir, du wandelst einen bequemen Weg zwar; allein zu Mir führt ein ganz schmaler, unbequemer und oft sehr steiler Pfad himmelwärts bergan! Beurteile daher den deinen genau und sieh, ob er zu Mir führt?“ [HiG.02_42.01.06,15-17]

Du „musst dich bei dir, d.h. im Herzen, ja nicht ärgern, sondern denken, Ich, dein himmlischer Vater, gebe auf der Erde allen Meinen Nachfolgern ein ihnen am allermeisten zusagendes Kreuz, darüber sie nicht murren sollen, sondern alles Mir wohl aufopfern. Tu desgleichen, so wirst du deinen Kindern ihren Weg mit Edelsteinen pflastern.“ [HiG.01_41.06.24,11]

„Meine Freunde müssen sich schon immer gefallen lassen, ein Stückchen Meines Kreuzes wenigstens eine kurze Zeit hindurch auf ihre Schultern zu nehmen, auf dass sie leichter und eher stark werden in Meinem Namen. Zur rechten Zeit nehme Ich ihnen dann die kleine Last schon wieder ab, und sie können dann aus voller Brust frohlocken in Meinem Geist.“ [HiG.03_ 56.04.27,03]

An E.H.: „Ich weiß um deinen Tag und um den deiner Geburt, aber du weißt auch, dass Ich ein Feind des Gratulierens bin. Darum auch sende Ich dir so spät als möglich nach deinem Tag dieses Wörtlein und sage dir darin auch weiter nichts, als dass Ich dich recht lieb habe! – mit welchem Wörtlein du, Meine liebe Tochter, aber auch vollends zufrieden sein kannst. Du wirst zwar für eine kurze Zeit ein kleines Kreuzlein überkommen, das wohl nicht mit irdischen Diamanten besetzt sein wird, aber desto reichhaltiger an denen Meiner Vaterliebe und Gnade wird es sein! Nimm Mich vollends zu Deinem wahrsten Vater in dein Herz, so wirst du des Kreuzleins Bürde kaum wahrnehmen. Enthalte dich der Welt, die nichts als Tod und Verderben feil hat, und halte fest an Meinem Herzen – und zweifle ja nicht, dass Ich es bin, der dir das sagt, so wirst du zeitlich und ewig selig sein in Mir, deinem Herrn und Vater! Alle deine Sorgen und unnötigen, dich so manchmal beklemmenden Gedanken lege nur fein auf Meine Schultern, dann wird alles gut gehen, und wir werden allzeit zum rechten Ziel gelangen! Aber was dich nur immer in der Welt anlächelt, das fliehe im Herzen; denn wo du nun auf der Welt hintrittst, Ich sage dir, da ist alles Maske, hinter welcher allerlei arges Geschmeiß steckt! Ich sage dir: Ärger war die Welt auch zu Noahs Zeiten nicht, als sie jetzt in gar sehr vielen Stücken ist! Das nehme dir in aller Liebe zu Mir so recht lebendig zu Herzen und ertrage alles geduldig und gelassen sanft, so wirst du wachsen wie eine Zeder in Meiner Gnade! Klage aber auch nicht über die Welt, sondern opfere alles Mir auf! Ich werde zur rechten Zeit alles so machen und gestalten, wie es am allerrechtesten sein wird. Sieh, es hat die Welt ihren Lauf, der Himmel den seinen, und kein Tag gleicht dem anderen. Das alles ist so in der Ordnung; denn auch an aller Welt muss die Weissagung erfüllt werden, so wie sie an Mir erfüllt ward! Daher aber mag auch ein jeder, der Mich liebt, in vollster Ruhe sein in seinem Herzen; denn er kann es ja förmlich mit Händen greifen, dass da überall Meine ewige Ordnung vorherrscht. Das Leben ist ein fortwährender Kampf; daher lass dir den Weltkampf nicht zum Grauen werden; denn wenn du in Meiner Liebe bist, da wirst du mit diesem Kampf wenig zu tun haben! Ich allein bin für alle die Meinen der allmächtige Kämpfer in Ewigkeit. Damit gebe Ich dir aber auch Meinen lebendigen Segen und Meine Gnade amen.“ [HiG.03_ 45.12.28]

Weiter an E.H.: „Mein allerliebstes, lammfrommes und sehr geduldiges Töchterchen! Wenn du wüsstest, wie endlos lieb Ich dich habe, weil du aus Liebe zu Mir dein großes Kreuzlein so geduldig trägst, da möchtest du es wohl keine Minute auf der finsteren und überaus kalten Erde mehr aushalten. Aber sei getrost in deinem Leiden; Ich bin ja stets bei dir und stärke dich und tröste dich! Ich werde dir auch helfen zur rechten Zeit, und helfe dir immerwährend. Freilich sind die dir von Mir angeratenen Mittel, die dir schneller geholfen hätten, stets zu spät in Anwendung gekommen oder auch gar nicht angewendet worden. Aber da habe auch Ich Selbst gewisserart eine kleine Schuld daran, und das aus übergroßer Liebe zu dir, denn du weißt es ja, dass Ich die am meisten prüfe und reinige, die Ich am meisten lieb habe. Und so mache Ich es auch mit dir, dafür aber bist du auch ganz Mein; und wenn du deinen Leib verlassen wirst derzeit und dereinst, so wirst du nimmer den Tod fühlen noch schmecken, sondern wirst sehend und alles vernehmend im hellsten Bewusst-sein in Meinen Vaterschoß aufgenommen werden. Daher verschwinde auch auf ewig alle Furcht vor einem Tod aus dir, denn wahrlich, du wirst jetzt und dereinst und ewig nimmer sehen und fühlen und schmecken den Tod; denn wer Mich, wie du, liebt auch am Kreuz irdischer Leiden, der stirbt schon, so er leidet, und so er aber dann eigentlich sterben soll, da wird er dafür erweckt von Mir sogleich zum ewigen vollkommensten Leben! – So bist du nun auch schon gestorben mit Mir am Kreuz, und so du auf dieser Erde noch viele Jahre in wiedergenesenem Fleisch lebtest, so wird dir dieser gegenwärtige Tod am Kreuz deines Fleisches angerechnet, und du wirst daraus auch schon auf dieser Erde zum wahren Leben übergehen und wirst fürder nimmer sterben, sondern im stets klarsten Bewusstsein in Mein Reich übergehen! Diese ewig unwandelbare Zusicherung gebe Ich, dein dich segnender und über alles liebender Vater, dir zu deinem Namenstag als ein Angebinde, dass es dich heilen, stärken und trösten soll in aller Meiner Liebe und Wahrheit amen. Mein Vatersegen sei dir für ewig amen, amen, amen.“ [HiG.03_48.11.18.a]

s.a. ‚Die Erlösung‘ s. hier

7. Der Mensch, ein Tempel Gottes

„Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, welchen ihr habt von Gott, und seid nicht euer selbst. Denn ihr seid teuer erkauft; darum so preist Gott an eurem Leib und in eurem Geist, welche sind Gottes.“ [1. Kor 6,19-20]

„Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“ [1. Kor 3,16]

„Der Tempel stellt den Menschen dar in seiner naturmäßig-weltlichen Sphäre. In dem Tempel aber wie im Menschen befindet sich ein Allerheiligstes; deshalb soll aber auch das Äußere des Tempels geheiligt und lauter gehalten werden, auf dass das Innerste als Allerheiligstes des Tempels wie des Menschen nicht entheiligt werde!
Es ist das Allerheiligste des Tempels zwar wohl durch einen starken Vorhang bedeckt, und es darf nur zu gewissen Zeiten der oberste Priester allein in das Allerheiligste treten. Aber der Vorhang und ebenso wenig der nur selten gestattete Besuch des Allerheiligsten ist ein Schutz vor der Entheiligung des Allerheiligsten; denn so da jemand mit seinem Leib sündigt, da verunreinigt er nicht nur den Leib, sondern auch seine Seele und durch sie auch seinen Geist, der in jedem Menschen das Innerste und Allerheiligste darstellt und es auch wirklich ist. Es ist im Menschen dieses Allerheiligste, so wie ebendasselbe entsprechend im Tempel, tiefst hinter einen starken Vorhang gestellt, und nur der alleinigen Liebe zu Gott, die ein echtester Oberpriester Gottes in jeglichem Menschen ist, ist es gestattet, straflos in dies Allerheiligste zu dringen und zu lüften den Vorhang; so aber dieser einzige Oberpriester im Menschen selbst unrein wird, indem er sich an unreine weltliche Dinge hängt und mit ihnen eine gemeine Sache macht, wie soll da das Allerheiligste unentheiligt bleiben, so es von einem unreinen Oberpriester besucht wird?!
Wenn sonach im Tempel wie im Menschen alles unrein geworden ist, dann kann es vom Menschen aus auch nicht mehr gereinigt werden; denn so der Besen voll Kot und Unflats ist, wie soll es taugen zur Reinigung eines Gemachs?! Da muss dann leider Ich Selbst die Hand ans Werk legen und mit Gewalt den Tempel reinigen, und zwar durch allerlei schmerzliche Dinge, als da sind Krankheiten aller Art und andere scheinbare Unglücksfälle, auf dass der Tempel rein werde.
„Verkäufer“ und „Käufer“ sind die niederen, unreinen Leidenschaften im Menschen; das zum Verkauf gebotene Vieh stellt die unterste Stufe tierischer Sinnlichkeit dar und zugleich auch die dadurch erzeugte große Dummheit und Blindheit der Seele, deren Liebe gleich der eines Ochsen ist, dem sogar die sinnliche Zeugungs- und Geschlechtsliebe mangelt, und den allein noch die allergröbste polypenartige Fressliebe belebt, und dessen Erkenntnis gleich ist dem bekannten Erkenntnisvermögen der Schafe!
Was besagen denn hernach die Wechsler und ihre Geldgeschäfte? – Diese besagen und bezeigen im Menschen alles das, was da hervorgeht aus der schon ganz tierisch gewordenen Eigenliebe des Menschen; denn das Tier liebt nur sich, und ein Wolf frisst den anderen auf, so er Hunger hat. Diese „Wechsler“ oder solche tierische Eigenliebe muss sonach auch mit aller schmerzlichen Gewalt hinausgeschafft werden aus dem Menschen, und alles das, was diese Liebe belebt, muss umgeworfen und verschüttet werden! Ja, warum denn nicht ganz vernichtet? – Weil auch solcher Liebe nicht die Freiheit benommen werden darf; denn der edle Same oder das Weizenkorn wird in einem mit tierischem Unrat wohlgedüngten Acker am besten fortkommen und eine reiche Ernte geben. Würde man aber dem Acker den Dünger ganz nehmen, um ihn gleichsam von allem Unrat vollends rein zu machen, so würde dadurch das edle Weizenkorn nur schlecht fortkommen und sicher eine sehr missliche Ernte abgeben.
Der Unrat, der anfangs haufenweise auf den Acker gebracht wird, muss auseinandergeworfen und verschüttet werden, so wird er dann dem Acker dienen; würde man ihn aber im großen Haufen beisammen lassen, da würde er, wo er liegt, alles ersticken und den anderen Ackerteilen nichts nützen. Darin liegt daher der entsprechende Grund in der evangelischen Tempelreinigungsgeschichte, dem zufolge Ich der Wechsler Geld nur verschüttet und nicht völlig vernichtet habe, was Mir wohl auch sehr leicht möglich gewesen wäre.
Was stellen aber dann die im Innern des Tempels befindlichen Taubenkrämer vor, die auch hinaus und auf ihre alten angewiesenen Plätze weichen müssen? – Darunter wird begriffen die äußere Tugend, die da besteht in allerlei Zeremonie, Anstand, Höflichkeit, Artigkeit u.a.m. in rein weltlicher Beziehung, die aber die Blindheit der Menschen zu einem inneren Lebenswert erheben und darin das wahre Leben des Menschen wurzeln machen will.
Die Taube ist ein Lufttier, und da sie im Orient häufig als Briefbote, besonders in Sachen der Liebe, benutzt ward und daher auch entsprechend schon bei den alten Ägyptern als Hieroglyphe die zärtliche und zierliche Konversation bedeutete, so diente sie als Zeichen solcher Konversation im Tempel und war auch ein gewöhnliches und entsprechend sinnbildliches Opfertier, das gewöhn-lich junge Eheleute bei der Erstgeburt im Tempel als ein Zeichen zum Opfer brachten, dass sie nun solcher äußerer Botschaften, Artigkeiten und zeremoniellen Zierereien ledig geworden und nun in die wahre, innere, lebengebende Liebe eingegangen sind.
Nun aber gehört – der Ordnung aller Dinge nach – das Äußerste ins Äußerste; die Rinde darf nie im Mark des Baumes sich befinden, da sie an und für sich etwas ganz Totes ist, sondern alles, was zur Rinde gehört, muss sich auch in der Rinde lagern. Die Rinde aber ist dem Baum von großem Nutzen, so sie auf ihrem Platz in gerechtem Maß vorkommt. So aber jemand wollte die Rinde ins Mark des Baums schieben, indem er zuvor dem Baum das Mark nähme, da müsste dann der Baum ja auch sobald verdorren und sterben. Und so werden zum Zeichen, dass die Menschen alle die äußerlichen Tugenden nicht zur Sache des inneren Lebens machen sollen, wodurch der edle Mensch bloß zu einer Konversationspuppe wird, diese Taubenkrämer als im weiten Sinn alle Äußerlichkeiten, und im engeren Sinn alle die Meister dieser Äußerlichkeiten, die ihre Ware zur inneren Lebensware zu erheben bemüht sind, von Mir ebenfalls, nur etwas artiger, aus dem Tempel geschafft und auf ihren ordentlichen Platz verwiesen.
Das ist demnach der geistige Sinn der vorliegenden Tempelreinigung; und aus der richtigen und unwandelbaren Entsprechung zwischen dem Menschen und Tempel lässt sich auch erkennen, dass derart nie ein Mensch, sondern nur Gott allein als die ewige Weisheit, die alles sieht und kennt, so handeln und reden kann.
Warum aber bleibt nach solcher Fegung der Herr noch nicht im Tempel? – Weil Er allein weiß, wie das Innere des Menschen bestellt sein muss, damit Er im Menschen eine bleibende Wohnstätte nehmen kann. Zugleich darf dem Menschen nach einer solchen Fegung die Freiheit nicht genommen werden, da er sonst zu einer Puppe würde. Der Herr darf Sich sonach dem gewaltsam gefegten inneren Menschen noch nicht anvertrauen; denn Er allein weiß es, was zur vollen Herstellung des inneren Menschen nötig ist. Daher geht der Feger wieder aus dem Tempel und fließt wie zufällig von außen herein in das Innere des Menschen ein und fügt sich nicht den Anforderungen des Menschen, dass Er bei und in ihm bliebe und ihn unterstützte in der Trägheit, sondern da muss der Mensch wieder zur vollen Selbsttätigkeit erwachen und durch sie erst ein vollkommener Mensch werden.“ [GEJ.01_016,03ff.]




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