Jakob Lorber Heilswege - Der Prophet Jakob Lorber

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KRANKHEIT, HEILUNG UND GESUNDE LEBENSFÜHRUNG

Teil II: Heilswege



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Inhalt

1. Verschiedene Heilverfahren
1.1. Leibliche Krankheiten – die Heilmethode unserer Urväter
1.2. Allopathie oder Homöopathie?
1.3. Hydropathie (Wasserkur)
1.4. Heilen im Namen Jesu
1.4.1. Voraussetzungen zur Behandlung von Kranken
1.4.2. Wen heilen
1.4.3. Verhaltensregeln
1.4.4. Vergütung
1.4.5. Gebetsvorschläge für Heiler
1.4.6. Verzückungsschlaf (Somnambulismus / Hypnose / Trance)
1.4.7. Magnetismus

2. Die heilende Kraft der Sonne
2.1. Wirkung der heilenden Sonnenstrahlen
2.2. Diät während der Sonnenkur
2.2.1. Allgemeine Hinweise zur Sonnenkur-Diät
2.2.2. Empfohlene Ernährung während der Sonnenkur
2.2.3. Zu vermeidende Speisen während der Sonnenkur

3. Gesundheitsrezepte zu einigen Krankheiten
3.1. Heilungsvoraussetzung
3.2. Die Heilmethode eines geschickten Arztes
3.3. Zu Heil- und Giftpflanzen
3.4. Universalmittel bei allen Krankheiten
3.5. Krankheitsregister und Behandlungsmöglichkeiten
3.6. Trost für Kranke
3.7. Trost für Angehörige Verstorbener

4. Was ein Jeder zur Heilung beitragen kann
4.1. Ganzheitliche Heilung
4.1.1. Grundsätzliches
4.1.2. Arbeit an sich selbst
4.1.3. Heilung vom Erbübel
4.1.4. Konsequente Nachfolge
4.1.5. Die zehn Stufen der Selbstheilung
4.2. Wie man seinem Nächsten bei seiner Heilung helfen kann
4.3. Befreiung von Fremdeinflüssen
4.3.1. Grundsätzliches
4.3.2. Herr seiner Selbst werden
4.3.3. Geisteinflüssen entgegentreten
4.4. Die reinste Medizin
4.5. Wie Jesus heilt


1. Verschiedene Heilverfahren

1.1. Leibliche Krankheiten – die Heilmethode unserer Urväter

„In den ältesten Zeiten, in denen schon Menschen diese Erde bewohnt haben, benützten eben diese Menschen, so sie irgendein Unbehagen in ihrem Leib verspürten, die Sonne, d.h. ihr Licht und ihre Wärme, als das einzige Heilmittel zur Wiederherstellung ihrer Gesundheit. Sie legten ihre Kranken in die Sonne und entblößten diejenigen Teile des Leibes gänzlich, in denen der Kranke eine Schwäche, eine Unbehaglichkeit oder einen Schmerz verspürte, und es wurde in Kürze besser mit dem Kranken. Fehlte es dem Kranken im Magen, so musste er – nebst dem, dass er eine Zeitlang seine Magengegend dem Sonnenlicht ausgesetzt hatte – darauf aus einer reinen Quelle, die der Sonne ausgesetzt war, Wasser trinken, und es wurde alsbald besser mit ihm. Überhaupt tranken die ersten Bewohner dieser Erde nicht leichtlich ein Wasser, das nicht zuvor auf eine kurze Zeit, so es tunlich war, dem Sonnenlicht ausgesetzt war. Tiefe und gedeckte Brunnen waren ihnen fremd, und aus einer Quelle, wohin das Licht der Sonne nicht dringen konnte, trank niemand ein Wasser; denn sie wussten und sahen es wohl auch, dass sich in solchem Wasser so lange grobe und mitunter sogar böse Geister aufhalten, bis selbe durch die Kraft des himmlischen Sonnenlichts ausgetrieben wurden. Seht, in dem bisher Angeführten liegt eine tiefe Wahrheit; denn das Licht der Sonne führt, wie ihr es euch leicht denken könnt, reinere Geister mit sich. Diese Geister haben die größte Verwandtschaft mit den substantiellen Teilen der Seele des Menschen. Wenn durch die Einwirkung solch reinerer Geister der Seele eine sicher kräftige Stärkung zugeführt wird, so wird dann die also gestärkte Seele mit irgendeiner in ihrem Leib entstandenen Schwäche sehr leicht und bald fertig, weil die Gesundheit des Leibes gleichfort einzig und allein von einer hinreichend kräftigen Seele abhängt. Denn wo immer ursprünglich irgendeine Schwäche in der Seele, das heißt in ihren substantiellen Teilen auftritt und die Seele selbst auf einem geordneten Weg sich in den geschwächten Teilen keine Stärkung verschaffen kann, da wendet sie sich dann an ihren eigenen Nervengeist und zieht aus ihm das ihr Mangelnde an sich. Dafür aber entsteht dann, wie in entladenen elektrischen Flaschen, in den Nerven ein offenbarer Mangel an jenem Lebensfluidum, durch das allein sie in der rechten Spannung erhalten werden. Die Nerven, dadurch gewisserart hungrig, saugen dann eine noch zu wenig reine Kost aus dem Blut, und wenn solches vor sich geht, so entsteht dann ganz natürlich ein unnatürlicher Lebensprozess in der Natur des Fleisches, aus dem alle möglichen Krankheiten je nach der Art und Weise entstehen können, wie sie nach dem tieferen Seelenkalkül einem oder dem anderen Teil, der in der Seele schwach geworden ist, entsprechen. Da aber in den reinen Geistern alle jene partikularen Seelensubstanzen, aus denen die Seele selbst besteht, sich vorfinden, so ist es für die Seele ein leichtes, aus ihnen das zu ihrer Stärkung zu nehmen, was ihr abging, um dadurch auch wieder die frühere Ordnung in ihrem Nervengeist, und durch diesen in den Nerven und im Blut die rechte natürliche Lebensspannung zu bewerkstelligen.“ [HS.01_01,04-12]


1.2. Allopathie oder Homöopathie?

„Aus eben diesem [oben genannten] Grund ist auch in sehr vielfacher Hinsicht ein rechtes homöopathisches Verfahren jedem allopathischen bei weitem vorzuziehen. Denn durch die Homöopathie wird sogleich Geistiges, das der Seele verwandt ist, der Seele zugeführt, und die Seele selbst, wenn sie irgendetwas in ihr Abgängiges, oder wenigstens Geschwächtes, von außen her in sich aufgenommen hat, wird dann Arzt ihres Leibes. Bei allopathischem Verfahren aber wird der Leib gezwungen, zuvor ein Arzt seiner Seele zu werden. Und so diese allenfalls durch großen Jammer des Leibes gesund geworden ist, so kann sie sich dann erst rückwirkend über die Herstellung ihres Leibes machen, was doch sicher der ungeeignetste Weg zur Wiedererreichung der vollen Leibesgesundheit ist, was jeder aus der langen, siechenhaften Rekonvaleszenz des Leibes mit unbewaffnetem Auge leicht ersehen kann.“ [HS.01_01,13-14]


Die zwei Arten der Homöopathie: Die allgemein bekannte und die sogenannte Heliopathie
„Wie gesagt, ist sonach die Homöopathie eine rechte Heilmethode; aber wohlgemerkt, es gibt eine zweifache Homöopathie, nämlich: Erstens eine spezielle , welche in ihren Erfolgen notwendig unsicherer ist, weil auch ein noch so geschickter Arzt nicht stets sicher erkennen kann, wo und welche Teile in der Seele geschwächt sind. Er kann daher denn auch das rechte Seelenspezifikum nicht in Anwendung bringen. Ein im Geist wiedergeborener Arzt kann das freilich wohl; aber für einen noch nicht völlig oder zumeist gar nicht wiedergeborenen Arzt ist so etwas bei all seiner Verstandesgeschicklichkeit schwer oder gar nicht möglich. Aus diesem Grund ist dann vorzugsweise der zweiten Art Homöopathie, die Ich, bloß zum Unterschied von der ersten, „die allgemeine“  benenne, eine volle Beachtung zu widmen, weil durch sie kein Arzt – bei nur einiger Geschicklichkeit – fehlen kann. Und eben diese Art Homöopathie ist dasjenige, was Ich euch von der Heilkraft der Sonnenstrahlen am 16. Juli 1851 vorangekündigt habe. Es fragt sich nun von eurer Seite ganz natürlich: „Wie ist solches anzustellen?“ Eine Art habe Ich euch schon gleich anfangs gezeigt. Diese Art ist oder wäre vielmehr genügend, wenn die Menschen dieser Zeit jene Lebensweise beachten würden, die von den früheren Menschen getreu beachtet wurde. Für die gegenwärtige Lebensweise, wo der Seele durch allerlei verkünstelte Speisen eher Teile entzogen als gegeben werden und die ihr gegebenen durchweg schlecht sind, wäre die Art des Gebrauchs des Sonnenlichts, wie sich die Alten desselben bedienten, zu schwach. Aus diesem Grund will Ich euch mehrere Arten kundgeben, wie auch die dazu erforderliche Diät. Wenn diese mit dem Gebrauch der angezeigten Sonnenlichtarznei genau beachtet wird – aber wohlgemerkt: sehr genau – so könnt ihr damit jede Krankheit, welcher Art und welchen Namens sie auch sei, sicher heilen. Selbst äußere Beschädigungen des Leibes können so bei rechter Handhabung dieses Medikamentes am ehesten geheilt werden.“ [HS.01_01,15-23; nähere Erläuterungen und Weiterführendes s.i. Teil IV dieser Zusammenstellung, der die Originalschrift von ‚Die Heilkraft des Sonnenlichts‘ enthält]


1.3. Hydropathie (Wasserkur)

Frage: „Ist nicht von aller Heilmethod' die Wasserkur die beste für erkrankte leibliche Natur?“
Antwort: „Ja wohl, aber besonders für leidende Naturen der Fische. Aber für Menschen gibt es noch eine einfachere und wirksamere – du wirst es wohl verstehen, welche Ich meine?!“ [HiG.03_41.11.29,12, Seite 119]


1.4. Heilen im Namen Jesu

„So will Ich euch nun infolge eures starken Glaubens an Mich die Macht erteilen, dass ihr durch die Auflegung eurer Hände alle Kranken und bresthaften Menschen heilen könnt.“ [GEJ.08_153,04]


1.4.1. Voraussetzungen zur Behandlung von Kranken

„Ich sage es euch […], dass euch, so ihr durch die Werke der Liebe im lebendigen Glauben an Mich verbleiben werdet, von Mir die Kraft erteilt wird, die Kranken durch die Auflegung eurer Hände zu heilen und die von argen Geistern Besessenen, deren es besonders in dieser Zeit viele gibt, von solcher Quälerei zu befreien. Doch solches werdet ihr nur im vollsten und lebendigst festen Glauben an Mich zu bewirken imstande sein. Kurz, mit Mir werdet ihr alles vermögen, ohne Mich aber nichts! Darum bleibt gleichfort durch die Liebe und durch den Glauben in Mir, und Ich werde so bleiben mit Meiner Liebe, Wahrheit, Macht und Kraft in euch!“ [GEJ.10_109,12-13]

„Wer aber in Meiner Lehre wandelt und glaubt, dass Ich der wahre Christ bin, der mag einem Kranken in Meinem Namen die Hände auflegen, und es wird besser mit ihm werden. Und so ein Kranker auch in der Ferne ist, und du betest in Meinem Namen über ihn und streckst nach ihm deine Hände aus, so soll er gesund werden, so es zu seinem Heil gereicht.“ [GEJ.06_180,03]

„Ich gebe euch aber diese Kraft [des Heilens durch Händeauflegen, V.4] in der Weise noch erhöht, dass ihr die Menschen auch in jeder Ferne sich befindend heilen könnt, so ihr in euren Gedanken und im festen Glauben und Wollen in Meinem Namen ihnen die Hände auflegt. Mit dieser Kraft nun versehen, werdet ihr beim weisen Gebrauch derselben viele Finsterlinge zum Glauben an einen allein wahren Gott, dadurch zum Licht des Lebens, zur vollen Wahrheit und somit auch ihre Seelen zum ewigen Leben bringen.“ [GEJ.08_153,06-07]

„Mit dem Wasser reinigt man den Leib und mit einem festen, guten und Gott in allem ergebenen Willen Herz und Seele; und wie das reine, frische Wasser des Leibes Glieder stärkt, so stärkt ein Gott ergebener, fester Wille das Herz und die Seele. Solche gestärkten Seelen können dann einem Kranken in Meinem Namen auch geistig, in die weiteste Ferne hin, die Hände auflegen, und es wird besser mit ihm werden.“ [GEJ.04_041,05-06]

„Ich erteile nun auch euch die Macht, die Kranken durch das Auflegen eurer Hände in Meinem Namen zu heilen, mit welch einer Krankheit sie auch behaftet sein möchten, und die bösen Geister aus den von ihnen Besessenen zu treiben. Und so von Mir ausgerüstet, könnt ihr euch schon – doch stets behutsam und klug – mit der Macht der Lüge und des schwarzen Trugs in den Kampf begeben, und die Palme des Sieges wird nicht unterm Weg verbleiben. Doch alles, was ihr tut und tun werdet in Meinem Namen, das tut aus Liebe, um die Liebe im Herzen derer zu wecken und zu beleben, die ihr für Mein Reich gewonnen habt.“ [GEJ.10_084,07-08]

„Mein Name ist Jesus aus Nazareth, irdisch als Mensch, und Jehova von Ewigkeit; aber von nun an wird Jesus bleiben in Ewigkeit. In diesem Namen werdet ihr alles zu tun und zu bewirken imstande sein, nicht nur für zeitlich, sondern auch für ewig! Liebt Mich als euren Gott und Herrn und Meister über alles und euch untereinander wie ein jeder sich selbst, so werdet ihr verbleiben in Meiner Liebe, in Meiner Kraft und Macht, und Mein Licht wird nimmerdar von euch weichen! Werdet ihr aber schwächer werden in der Liebe zu Mir und zu euren ärmeren Brüdern und Schwestern, dann wird es auch finster werden in euren Herzen, und Meine Kraft und Macht in euch wird schwinden und sehr gering werden! Werdet ihr dann auch Meinen Namen anrufen und werdet wirken wollen durch ihn, so wird er euch keine Kraft und Macht mehr verleihen; denn alle Kraft, alle Macht und alles gelungene Wirken in Meinem Namen wird nur ganz allein durch die Liebe zu Mir und daraus zum Nächsten erhalten! Mein Name allein wirkt nichts, sondern nur die Liebe in ihm, durch ihn und zu ihm, und daraus zum Nächsten! Zu wem aber da käme ein Armer und flehte ihn um irgendeine Hilfe an, dieser aber sagte zu ihm: ,Geh und verdien es dir!‘, wahrlich, der hat Meine Liebe nicht und wird in Meinem Namen keine Macht und keine Kraft überkommen!“ [GEJ.04_191,01-04]

„Wer eine lebendige Seele nach der Ordnung Gottes hat und einen freien Geist in ihr, der kann auch seines Bruders Seele frei machen, wenn sie noch nicht zu sehr inkarniert (verfleischlicht) ist, und diese hilft dann gar leicht ihrem kranken Fleischleib. So aber der Seelenarzt selbst eine überaus kranke Seele hat, die viel mehr tot denn lebendig ist, wie sollte der hernach einer zweiten Seele geben, was ihm selbst gänzlich mangelt?“ [GEJ.03_012,10]


1.4.2. Wen heilen

Ihr sollt „die Heilung niemandem vorenthalten, wo euch Mein Geist sagen wird im Herzen: ,Dem werde geholfen!‘; wird aber der Geist sagen: ,Den lasse in der Plage seines Fleisches, auf dass seine Seele satt bekomme zu frönen den Gelüsten des Fleisches!‘, so lasst den und heilt ihn nicht von seinem Fleischübel – denn er soll es erdulden zum Heil seiner Seele!“ [GEJ.05_075,08]
Petrus: „Ja Herr, das ist mir nun ganz klar geworden; aber dann wäre es ja beinahe besser, einem noch so schwer Besessenen gar nicht zu helfen!?“ Sage Ich: „Wenn jemand kommt und dich um Hilfe angeht, so sollst du sie ihm nicht vorenthalten; denn da sorgt schon Meine Vorsicht dafür, dass irgendein Beteiligter nicht eher in diesen Fällen zum Hilfesuchen gelangt, bis es beim Besessenen gerade an der Zeit ist, dass ihm eine rechte Hilfe werde. Darum ist sie denn auch keinem Suchenden vorzuenthalten!“ [GEJ.02_169,08-09]

„Aber diesen Rat gebe Ich dir auch: Wenn ein Kranker zu dir kommt oder du zu einem gerufen wirst, so frage ihn stets ganz ernstlich: ,Glaubst du, dass ich dir im Namen Jesu, des Heilandes aus den Himmeln, helfen kann?‘ Sagt der Kranke darauf vollernstlich: ,Ja, ich glaube!‘, so heile ihn; zweifelt er aber, da heile ihn nicht, bis er glaubt, dass du ihn in Meinem Namen heilen kannst.“ [GEJ.02_046,16]

„Die da leicht voll Glaubens werden, die segnet denn auch in Meinem Namen, und sie sollen des Segens innewerden! Der Segen aber bestehe darin, dass ihr den gläubig Gewordenen die Hände auflegt und in eurem festen Vertrauen auf Mich und im lebendigen Glauben an Mich ihnen sagt: „Gott der Herr, der im Menschensohn Jesus zu uns gekommen ist und durch die Macht Seines Worts und Willens bezeugte, dass Er der verheißene Messias ist, sei mit euch und durch Ihn der Friede den Menschen auf Erden, die an Ihn glauben, Seine Gebote halten und eines guten Willens sind!“ – So ihr das über die Bekehrten werdet ausgesprochen haben, so werden sie des Segens von Mir alsbald innewerden und auch sicher eure wahren Freunde werden, doch denen, die nur so halbgläubig geworden sind, tut das erst, so sie mit der Zeit auch voll Glaubens wurden; denn ein halber Glaube taugt für den Empfang Meines Segens nicht!“ [GEJ.10_128,17-19]  


1.4.3. Verhaltensregeln

„Gehe hin, erwecke in ihnen den Glauben, lege ihnen dann die Hände auf, und sie werden genesen im Augenblick! Aber zuvor musst du selbst fest glauben, dass du ihnen so helfen kannst und auch unfehlbarst sicher helfen wirst!“ [JJ.01_275,12-13]

„Wer aber jemand die Hände auflegt, der muss das in Meinem Namen tun, ansonsten seine Behandlung keinen Nutzen brächte und nichts bewirkte. Es gehört ein fester, unerschütterlicher Glaube und ein ebenso unerschütterlicher, fester Wille dazu. Aus des Herzens tiefstem Grund muss solch eine Bestrebung rühren und muss aus der wahren Nächstenliebe ausgehen, dann erfüllt solche Kraft der Liebe die Hände des Handauflegers, und sie dringt dann durch dessen Fingerspitzen und fließt wie ein sanfter Tau in die Nerven des Kranken und heilt den oft stechenden und oft brennenden Schmerz.“ [GEJ.04_040,04-06]

„Ein viertes Zeichen Meiner mächtigen Gegenwart bei, in und unter euch wird auch das sein, dass so ihr den leiblich kranken Menschen aus wahrer Nächstenliebe in Meinem Namen die Hände auflegen werdet, es mit ihnen besser werden soll, wenn das Besserwerden zum Heil ihrer Seelen dienlich ist. – Es versteht sich aber auch da von selbst, dass ihr dabei allzeit sagt im Herzen: Herr, nicht mein, sondern nur Dein Wille geschehe! Denn ihr könnt es nicht wissen, ob und wann das Besserwerden des Leibes einer Seele zum Heil dienlich ist, und ein ewiges Leben auf dieser Erde im Leib ist keinem Menschen beschieden! Daher kann das Händeauflegen auch nicht allzeit und jedem Menschen von seinen Leibesübeln Befreiung verschaffen. Aber ihr werdet dennoch keine Sünde dadurch begehen, so ihr jedem Kranken die euch angezeigte Liebe erweist; den Helfer werde schon Ich machen, so es zum Seelenheil des Menschen dienlich ist, was Ich allein nur wissen kann.“ [GEJ.09_043,06-07]

„Doch wollt vor allem mit der nun von Mir euch verliehenen Kraft [Heilen durch Händeauflegen, V.4] keine Prunkerei treiben, und lasst euch dafür von niemandem irgend bewundern und ehren, sondern sagt und zeigt es den Geheilten, wem sie im Grund des Grundes ihre Heilung zu verdanken haben, und wem allein dafür Ehre, Lob und Dank gebührt! Umsonst aber erteile Ich euch aus der Macht Meines Willens solche Kraft, und so denn heilt auch ihr umsonst die Menschen, die eurer Hilfe bedürfen werden!“ [GEJ.08_153,05]


1.4.4. Vergütung

„Vergesst der wahrhaft Armen nie, und lass dir deine, von keinem Menschen der Welt erreichbare Kunst in der Heilung aller Krankheiten von keinem armen Bürger und noch weniger von einem Diener zahlen, sei's mit Geld, mit Abdienen, mit Getreide oder mit Vieh! Aber den großen Geldbesitzern, Maklern und Wechslern, Kaufleuten und den großen Grundbesitzern rechne deine Kunst nach Recht und Gebühr; denn wer da hat und leben will, der soll dann und wann für sein Leben nur ein Opfer bringen! Es gibt dann schon Arme genug, denen du das zubringen kannst, um was sich ein begüterter Reicher sein Leben erkauft.“ [GEJ.02_046,09-11]

„Ihr werdet in den beiden Städten und auch in etlichen kleinen Nebenorten aber eine Menge Kranker finden; die heilt, und ihr werdet in Meinem Namen eine reiche Ernte machen! Lasst euch aber ja von niemand für eure Mühe mit Geld bezahlen; denn solange Ich auf dieser Erde im Leib bin, werdet ihr für euer Leben des Geldes nicht bedürfen. So euch aber jemand aus purer Liebe etwas darreichen würde, das mögt ihr wohl annehmen, so es auch Geld wäre; denn es gibt allenthalben Arme, denen ihr es wiedergeben könnt!“ [GEJ.10_133,12]


1.4.5. Gebetsvorschläge für Heiler

„So ihr irgend aus der Ferne vernommen habt, dass da ein oder der andere Freund von euch krank daniederliegt, da betet über ihn, und legt im Geist die Hände auf ihn, und es soll auch besser werden mit ihm! Dabei aber bestehe das im Herzen nur auszusprechende Gebet in folgenden wenigen Worten: ,Jesus, der Herr, wolle dir helfen! Er stärke dich, Er heile dich durch Seine Gnade, Liebe und Erbarmung!‘ So ihr das voll Glauben und Vertrauen zu Mir über einen noch so fern von euch sich irgendwo befindenden kranken Freund oder Freundin aussprechen und dabei über ihn im Geist eure Hände halten werdet, so wird es mit ihm zur Stunde besser werden, wenn das zu seinem Seelenheil dienlich ist.“ [GEJ.09_043,08-09]

Ein weiteres Gebet:
„‘Jesus helfe dir! Jesus mache dich gesund! Jesus erhalte dich! – Jesus, Du ewiger Helfer aller Leidenden, Jesus, Du einziger Arzt aller Krankheiten, Jesus, Du ewiger König aller Macht und Kraft, Jesus, Du ewige Liebe und Erbarmung, hilf diesem leidenden Kranken! – Dein heiliger Wille geschehe! Amen.‘
Dieses Gebet des Herzens vermag auch in die Ferne zu wirken, indem man die Hände segnend nach dem Ort hin ausbreitet, wo der Kranke sich befindet.“
[HiG.02_012,01-02]

„Nach diesen Worten erhob er [der Oberste, s.V.10] sich, trat mit großer Rührung unter die Elenden hin und sagte: „Im Namen Dessen, der allein allmächtig, überheilig und endlos gut, liebevoll und barmherzig ist, lege ich euch diese meine schwachen Hände auf, und es wolle euch dadurch der große Herr und Meister helfen!“ Als der Oberste unter diesem Spruch, den hernach auch alle Meine Jünger bei Heilungen der Kranken gebrauchten, den Elenden die Hände auflegte, da ward ein jeder denn auch im Augenblick so geheilt, als hätte ihm nie etwas gefehlt.“ [GEJ.08_201,10-11]


1.4.6. Verzückungsschlaf (Somnambulismus / Hypnose / Trance)

• Allgemeine Erklärung

Kornelius: „Herr, Du hast nun im Verlauf Deiner übergöttlichen Rede und Lehre davon eine Andeutung gemacht, wie ein geistig vollendeter Mensch einem anderen die Hände auflegen könnte, und dieser andere würde darauf alsbald in einen Verzückungsschlaf geraten und mit gesunder Seele weise Reden von sich geben, und wäre er sonst ein noch so blinder und vollends dummer Mensch! Wenn ich doch nur den Vorgang einer solchen Behandlung sehen könnte, so wüsste ich dann, wie solch ein heilsamer Versuch an jemand vorzunehmen ist, so es irgend nötig wäre. Wenn man aber in der Behandlungsweise ein Laie ist, da kann man selbst bei bestem Willen nichts unternehmen und somit auch nichts zustande bringen. Möchtest Du mir darüber etwas Näheres anvertrauen?“ Sage Ich: „O ja, recht gern, weil dieser Akt zur Herstellung der verlorenen leiblichen und auch seelischen Gesundheit ein unbedingt notwendiger ist! Denn einmal lindert schon das pure Auflegen der Hände selbst den heftigsten Leibesschmerz, und dazu ergibt sich zumeist als Folge, dass der Mensch, dem du die Hände festgläubig aufgelegt hast mit dem starken Willen, ihm zu helfen, hellsehend wird und sich dann selbst eine taugliche Arznei bestimmen kann, die, nach seiner Vorschrift angewendet, ihm die volle Heilung bringen muss. Natürlich, wenn irgend, wider seine Vorschrift, sich widrige Fälle ereignet haben, da wird es mit der vollkommenen Heilung nicht gut gehen; ist aber die Vorschrift in ungestörter Behandlung geblieben, so erfolgt die volle Heilung ganz sicher.“ [GEJ.04_040,01-02]

„So kann sich jeder überzeugen, dass im verzückenden Schlaf auch die sonst dümmste Seele sogar eines Kindes weissagen kann, weil sie für den Moment mit ihrem allergeistigsten Lebenskeim in Verbindung gesetzt wird. Wird nach dem vergangenen Entzückungsschlaf der innerste Lebenskeim wieder in seine Ruhestätte gebracht, so erwacht die Seele wieder in ihrem Fleisch, und von all dem Geschehenen und aus sich selbst Gesprochenen weiß sie dann gar nichts.“ [GEJ.04_041,08]

„In diesem Schlaf [der Verzückung, V.5] wird dessen wenn noch so verstörte Seele frei von Plagegeistern ihres Leibes, und der Urlebenskeim tritt dann sogleich auf eine kurze Zeit wirkend in der Seele auf.“ [GEJ.04_035,05]


• Bedingungen

„Das aber ist wohl zu merken, dass mehr dazu gehört, einen Mann in den Verzückungsschlaf zu versetzen denn ein Weib! In gewissen Fällen könnte auch ein Mann von einem Weib in den Verzückungsschlaf versetzt werden; dem frommen Weib aber gelänge solche Behandlung nur mit Hilfe eines ihm zur Seite stehenden, unsichtbaren Engels, den es sich dienstbar machte durchs Gebet und des Herzens Reinigkeit.“ [GEJ.04_040,07]

„Bei dieser Behandlungsweise, wenn ein Magnetiseur der Somnambulen  helfen will, soll er derselben nie eigenliebige Fragen setzen, sondern sich nur das notieren, was die Somnambule freiwillig spricht; und soll sie nicht zum Reden zwingen, was der Somnambulen sehr nachteilig ist. Der Magnetiseur warte geduldig ab, bis sich die Somnambule selbst im Kreis des Sprechens befinden wird; da wird sie ohnedies reden, soviel es nötig sein wird, und eine Frage ist nur dann anzubringen, so sich die Somnambule etwa zu undeutlich, manchmal auch zu unvernehmlich über einen Gegenstand ausgesprochen hat. Überhaupt ist diese Heilart der Händeauflegung nur von Gläubigen wieder an Gläubige zu überbringen; so aber irgendein eingebildeter, dummer Geck von einem Arzt ohne Religion und ohne Glauben bloß nur durch die künstliche Manipulation irgend ein schwaches weibliches Wesen in den magnetischen Schlaf versetzt, um von ihr gewisse Dinge zu erfahren oder an ihr gewisse wissenschaftliche Proben zu machen oder gar ums Geld sie von anderen Menschen begaffen und befragen zu lassen, solch ein Magnetiseur ist ein Teufel unter menschlicher Larve, und für die Somnambule wäre es ebenso gut, wenn nicht besser, so sie von einem wirklichen Teufel besessen worden wäre, als dass sie sich von einem solchen gott-, religions-, ehr- und gewissenlosen Magnetiseur hätte magnetisch behandeln lassen. Für dergleichen Menschen sollten, gleichwie für die ärgsten Straßenräuber und Mordbrenner, die schwersten Kerker erbaut sein, denn das Scheußlichste aller Scheußlichkeit und scheußlicher als aller Sklavenhandel ist, so ein Mensch sich unterfängt, nicht nur allein den Leib seines Bruders oder seiner Schwester, sondern auch dessen Seele und Geist um den schnöden irdischen Gewinn, zum Teil an die Menschen, zum Teil an die Hölle zu veräußern. Dergleichen Frevel, wo sie Gang und Gäbe werden, sollen aber auch durch Meinen Antrieb hier und dort die gerechteste Züchtigung finden! – Ich zeige euch dieses darum an, damit ihr bei hie und da vorkommenden Fällen wisst, wie ihr euch zu benehmen habt. Ich will jeden Magnetiseur segnen, der in Meinem Namen den Kranken die Hände auflegt, um ihnen Heilung zu bringen; aber Ich will einen gleicherweise verfluchen, der sich aus dem nur ein geckenhaftes Taschenspielerhandwerk, an das er nicht den geringsten Glauben hat und haben kann, zu bereiten sucht, um aus demselben einen schnöden Gewinn zu ziehen.“ [Er.01_069,14-18]


• Behandlungsablauf

Vor Beginn der Behandlung:
„[…] ‚Lass nun der Seele noch eine kleine Verdauungsfrist! Der Mensch ist nun voll aufgeregter Gedanken und würde nicht gut in den verzückenden Schlaf zu bringen sein; auch Zinka darf nicht eher als der dazu Gewählte ihm gezeigt werden, als bis es an der vollends rechten Zeit sein wird! Ich werde euch dazu schon den Wink geben.‘ Nach solchen Meinen Worten und nach solcher Meiner Bestimmung verhält sich alles eine Zeitlang still, und unser Zinka harrt mit einer ängstlichen Freude auf Meinen Wink zur Behandlung des Zorel. Dieser aber fasst nun allerlei Gedanken, was man etwa doch im Ernst Gutes, möglich nach seiner Idee aber auch Arges mit ihm vornehmen könnte. Aber er durchmustert unsere Gesichter und sagt dann bei sich selbst: ,Nein, aus diesen Menschen leuchtet keine Hinterlist; denen kann man sich anvertrauen! Diese können nur Gutes, nie aber etwas Arges tun!‘ – Nun, diese Vorbereitung aus sich selbst heraus war vor der vorzunehmenden Behandlung notwendig, ohne welche das Auflegen der Hände von Seiten unseres Zinka eine fruchtlose Mühe geblieben wäre. Denn bei diesen Behandlungen muss der zu Behandelnde selbst in ein gewisses Glaubens- und Vertrauensstadium gesetzt werden, ohne das es nicht leicht möglich wäre, ihn mit aller menschlich möglichen, wenn noch so überflutenden Seelensubstanzialkraft in den heilsamen Verzückungs-schlaf zu bringen. – Ah, ganz was anderes ist es dann bei vollkommen aus dem Geist und im Geist wiedergeborenen Menschen! Diese bedürfen so wie Ich nur ihres erregten Willens, und der Akt der Heilung ist vollbracht! Aber bei noch nicht voll wiedergeborenen, einen Kranken so behandelnden Menschen muss auch die Erweckung und Belebung des zu behandelnden Menschen voraus-gehen, ansonsten – wie bemerkt – die ganze Behandlung eine vergebliche Mühe und Arbeit wäre.“ [GEJ.04_047,06-09]

Versetzen in den Verzückungsschlaf:
„Wer zum Beispiel von euch ein schon mehr vollendeter Mensch ist, der mag einem noch so dummen und abergläubischen Sünder von einem ordentlichen Tiermenschen seine Hände auflegen oder ihm sanfte Striche geben von der Nasenwurzel über die Schläfen hinab bis in die Magengrube, so wird der Mensch dadurch in einen verzückenden Schlaf gebracht. In diesem Schlaf wird dessen wenn noch so verstörte Seele frei von Plagegeistern ihres Leibes, und der Urlebenskeim tritt dann sogleich auf eine kurze Zeit wirkend in der Seele auf. Fragt dann solch einen Verzückungsschläfer, und ihr werdet da Antworten bekommen, über die sich eure Weisheit höchst erstaunen wird! Wird nach einer kurzen Zeit ein solcher Mensch nach seiner eigenen Verordnung, die zu beachten ist, wieder ins irdische Leben herüber erweckt, so ist der Urlebenskeim wieder in seine alte Ruhe zurückgekehrt, und die Seele tritt dann wieder in ihre alten Fleischbande zurück und erinnert sich an nichts, was mit ihr in dem verzückenden Schlaf ihres Leibes vor sich gegangen ist. Sie weiß kein Jota von all dem Weisen, was sie geredet hat durch des Fleisches Mund, und ist dann für sich wieder so dumm und abergläubisch, wie sie früher war.“ [GEJ.04_035,05-07]
„Zinka aber soll die Behandlung [Verzückungsschlaf, V.1] an ihm vornehmen; denn er besitzt die meiste Kraft dazu. Ich werde zum Voraus dem Zinka Meine Hände auflegen, auf dass er desto mehr Kraft gewinne und ihm die Behandlung besser gelinge.“ Zinka aber, der stets, um ja keine Silbe zu verlieren, um Mich war, trat hervor und sagte: „Herr, wie werde ich solches wohl vermögen, da ich mit der Form der Behandlung viel zu wenig vertraut bin?“ Sage Ich: „Lege die rechte Hand auf die Stirn und die linke auf die Magengrube, und er wird sobald in den besprochenen Schlaf versinken und auch alsbald zu reden anfangen, doch mit schwächerer Stimme als im Naturzustand! Willst du ihn dann wieder erwecken, so brauchst du bloß deine Hände in verkehrter Ordnung aufzulegen, etliche Augenblicke lang anhaltend. Gleich aber, wie er erwachen wird, ziehst du deine Hände zurück, und die Behandlung ist zu Ende!“ [GEJ.04_042,08-10]

Während des Verzückungsschlafs:
„Wenn aber bei dieser Heilbehandlung irgendeine menschliche Person in den weissagenden Schlaf gekommen ist, da soll sie nicht durch allerlei unnütze Fragen gestört und geschwächt werden, sondern nur um das gefragt werden, was da notwendig ist.“ [GEJ.04_040,03]
„Gebt nun nur acht, er [der sich im Verzückungsschlaf Befindliche, V.1] wird gleich wieder zu reden beginnen! So er dich, Freund Zinka [dem Behandler, s. GEJ.04_042,08], wieder um etwas fragt, so antworte du ihm nun bloß nur mit den Gedanken, und er wird dich hören und ganz wohl verstehen!“ [GEJ.04_ 049,03]

Aufwecken aus dem Verzückungsschlaf:
„Nun aber ist die Zeit herangekommen, wo du, Zinka, dem Zorel deine Hände entgegengesetzt auflegen musst, auf dass er wach werde; dann aber, so er wach wird, gib du, Markus, ihm Wein mit etwas Wasser, auf dass sein Leib in die frühere Kraft komme! […] Zinka legte dem Zorel nun die Hände entgegengesetzt auf, und dieser schlug alsbald die Augen auf und wurde wach. Als Zorel vollends wach geworden war, winkte Ich  dem alten Gastwirt Markus, ihm den etwas gewässerten Wein zu verabreichen, da ihn der Durst sehr plagte. Markus tat solches sogleich, und der sehr durstige Zorel leerte einen ganz tüchtigen Becher mit einem Zug und bat um noch einen Becher voll, da es ihn noch dürste. Markus fragte Mich, ob er so etwas wohl tun solle. Und Ich bejahte solche Frage, nur mit dem hinzugesetzten Bemerken, das zweitemal mehr Wasser als Wein zu geben. Und Markus tat solches, und es bekam dies dem Zorel wohl.“ [GEJ.04_058,11 + 059,01]


• Im Unterschied zum Verzückungsschlaf der Zustand einer Seele unter Narkose

„Jeder Äther, als eine spirituelle spezifische Flüssigkeit, wirkt auf den Nervengeist betäubend. So auch der Wein, das Bier, der Obstmost und dergleichen noch eine Menge, weil in derlei Flüssigkeiten die seelischen Spezifika schon freier und ungebundener sind als im Wasser und in anderen ungegorenen Flüssigkeiten. Aber natürlich in dem reinen Äther sind die seelischen Spezifika schon nahe ganz frei und können nur in einem festverschlossenen Gefäß festgehalten werden. Wird ein solcher Äther dann durch das Einatmen in eine innere Verbindung gebracht mit dem leiblichen Organismus, in dem der Nervengeist waltet, so wird er gierigst von dem ihm verwandten Nervengeist aufgefangen und zur Sättigung der inneren Nervenkammern verwendet. Wenn aber diese Kammern auf eine plötzliche, unvorbereitete Weise gesättigt worden sind, da werden sie eben durch solche Sättigung aufgebläht gleich einer Blase und sind in solchem aufgeblähtem Zustand keiner Reaktion, weder durch äußere Verletzungen, noch durch innere Ergreifungen von Seite des Nervengeistes, fähig. Da aber dadurch auch der Nervengeist seinerseits für den Leib untätig wird, weil er sich ob der momentanen Übersättigung der Nervenkammern außer Verband mit demselben gestellt hat – so wird die Seele frei, da sie der Nervengeist in solcher Übersättigungszeit der Nervenkammern nicht an dieselben bindet. Wenn aber aus diesem Grund dann die Seele frei wird, so befindet sie sich in der kurzen Zeit solcher Betäubung der Nerven in jener Sphäre der Geisterwelt, die dem Zustand entspricht, in welchem das (betreffende) menschliche Herz oder Gemüt sich befindet. Ist dieser Zustand ein guter, so wird die Seele sich auch in paradiesischen Gefilden voll Seligkeit befinden. Ist aber der Gemütszustand ein schlechter, so wird die Seele sich für den Zeitpunkt der sogenannten Narkose in dem ihrem Gemüt entsprechenden schlechten Zustand befinden. Da hier aber Seele und Nervengeist sich wie beim natürlichen Schlaf noch im Vollverband befinden und die Seele die Formen ihrer Anschauung in den mit ihr noch verbundenen Nervengeist überträgt, so kann sie sich dessen, was sie in der Geisterwelt sah, noch recht wohl erinnern, während sie von dem Leib – was unterdessen mit ihm vorgegangen ist – nichts weiß. Aus einem rein somnambulen Zustand aber wie auch aus einem tieferen natürlichen Traumleben bringt die Seele darum keine Rückerinnerung in den natürlichen Zustand zurück, weil sie da gewöhnlich außer Verband mit dem Nervengeist tritt. Denn dieser bleibt in solchem Fall im Verband mit den Nerven, welche, weil sie sonst keine Sättigung haben und gewöhnlich schwach sind, ohne den Nervengeist alsbald sterben und sich auflösen würden, was natürlich dann auch des Leibes vollkommener Tod wäre. Bei der Äther-Narkose aber ist eben der Äther das Substitut des Nervengeistes, wie beim natürlichen Traumleben der Magenäther aus den Speisen. Da kann der Nervengeist sich schon frei machen und völlig allein der Seele zu Diensten stehen, woraus denn auch die Rückerinnerung der Seele von dem, was sie in der Geisterwelt schaute. Darin aber liegt sehr leicht begreiflich der Unterschied zwischen diesem Ätherbetäubungszustand und dem sogenannten magnetischen Schlaf, in welchem die Seele ihren Leib beschauen kann, weil der Nervengeist noch mit demselben verbunden ist (was aber bei der Narkose, wie gesagt, nicht der Fall sein kann, weil da beide außer Verband mit dem Leib sind). Die nachträglichen Wirkungen, welche der Narkose mit der Zeit hie und da bei einem oder dem anderen Menschen folgen, sind denen gleich, welche jedermann bei den in Kerkern Gefangenen leicht entdecken kann. Diese wünschen nichts sehnlichster als die Freiheit; und wenn es einem einmal gelungen ist, aus einem Kerker durch irgendein Loch zu entfliehen, und er wird aber wieder eingebracht, so wird er darauf noch einen desto größeren Wunsch in sich hegen, sobald wie nur immer möglich wieder aus dem Kerker zu entfliehen. Dasselbe Bedürfnis wird auch der Seele durch die Äthernarkose eingepflanzt. Daher wird bei Menschen sich in gewissen Perioden diese Seelen-Entwischungslust unter manchen konvulsivischen Zuständen wiederholen, und das besonders bei Nervenstarken, obschon davon gerade auch nicht alle Nervenschwachen ausgenommen sind. Gegen dieses Übel kann dann der Somnambulismus und besser noch eine vollgläubige Handauflegung mit Gebet und Fasten als heilendes Gegenmittel angewandt werden.“ [HiG.02_47.02.28,03-12]


1.4.7. Magnetismus

• Was ist Magnetismus?

„So wollen wir denn nun auch mit einem Hieb den gordischen Knoten des Magnetismus auflösen! Was ist also der Magnetismus? Hört, und dann auch ein wenig, staunt! Der Magnetismus oder vielmehr das magnetische Fluidum ist in allem Ernst nichts anderes als Mein eigener, Meine Gedanken fortwährend erhaltender und leitender Wille; denn er erhält und leitet die ganze Schöpfung und erhält jedem euch sichtbaren Wesen seine Form und seine ordnungsmäßige Regsamkeit. Ihr selbst seid eurem formellen Wesen nach ihm für alle ewigen Zeiten untertan, und wärt ihr es nicht, so wärt ihr auch nichts, gleich den Gedanken, die noch nie gedacht worden sind! Aber in euch ist mehr als bloß Mein unendlich allwirkender Wille; und dieses Mehr ist, dass ihr Meine Lieblingsgedanken seid. Daher geht auch Meine Liebe, welche Mein eigenes Grundleben ist, in euch über und bildet euch gleich Mir zu selbständigen Wesen, welche, insoweit sie meine Liebe – vermöge des ihnen voraus erteilten freien Willens – aufnehmen, auch dadurch zu dem vollkommensten, eigentümlichen Besitz der vollsten Freiheit durch ebendiese Meine Liebe in ihnen gelangen können. Ihr wisst, dass zum sogenannten Magnetisieren ein fester Wille in der überzeugenden Kraft des Glaubens erforderlich ist, um jemandem auf diese Art zu helfen. Seht, da geschieht eigentlich nichts anderes, als dass der Magnetiseur entweder bewusst oder auch zum Teil unbewusst seine Willenskraft mit der Meinigen in Verbindung setzt und dann dieselbe durch die Tätigkeitsrepräsentanten seines eigenen Willens auf den Leidenden über-strömen lässt, wodurch dann der Leidende gediegener, nach und nach fester und dadurch auch gesünder oder isoliert natürlich schwerer wird. – Seht, da habt ihr im Grund schon alles!“ [Mo.01_006,25-26; weiterführende Erklärungen zum Magnetismus s.a. im Anhang ‚Allopathie, Homöopathie, Helio-pathie, Hydropathie, animalischer, animaischer und göttlicher Magnetismus‘ von Gottfried Mayerhofer]

Antwort auf folgende 6 Fragen:
1. Welche Menschen besitzen die Gabe zu magnetisieren? Welche sind magnetisierbar? und wie ist diese Gabe zu erlangen?
2. Sind die Angaben, Äußerungen magnetischer Personen über eigene oder fremde körperliche Gebrechen, Krankheiten und über deren Heilmittel jedes Mal richtig und glaubwürdig?
3. Treten magnetisierte Personen in scheinbaren oder in wirklichen Verkehr mit solchen von der Welt abgetretenen, in die Seligkeit eingegangenen Menschen?
4. Warum vermögen sich magnetisierte Personen im wachen Zustand der Ereignisse und Reden, die sie im magnetischen Zustand erlebten oder selbst taten, nicht zu erinnern?
5. War den alten jüdischen und christlichen Völkern der Magnetismus bekannt?
6. Ist es recht, dass manche Regierungen das Magnetisieren verbieten? Wäre nicht vielmehr eine größere Verbreitung desselben für die Menschheit, und unter welchen Bedingungen, wünschenswert?

„Wenn ihr die Mitteilungen sowohl aus dem Gebiet der „Zwölf Stunden“, wie auch derjenigen im Anschluss zum „Mond“, sowie die viel früheren über die beiden Pole der „Erde“ in genau vergleichende Erwägung zieht, so durftet ihr beinahe selbst finden, dass einige dieser Fragepunkte überflüssig sind, als z.B.: Warum sich Magnetisierte in ihrem wachen Zustand alles dessen nicht erinnern können, was sie in ihrem isolierten, seelenwachen Zustand getan und gesprochen haben. Ebenso ist auch die Frage: Ob magnetische Personen in wirklichen oder Scheinverkehr mit den Abgeschiedenen treten, denn was soll hier das „scheinbar“ oder „wirklich“ besagen? Oder vermögt ihr in eurem körperlichen Zustand entweder in eine wirkliche oder scheinbare Verbindung zusammen-zutreten? Wenn aber ihr dieses nicht vermögt, wie soll es die Seele vermögen, die da ist ein wohlbereitetes Aufnahmegefäß, vermöge welchem sie nur im Stand ist, das aufzunehmen, was ihr wirklich entgegenkommt, nicht aber auch das, was ihr nicht entgegenkommt. Solange sie im Körper ist, mag sie wohl scheinbare Bilder, welche in dem Gedächtnis haften, beinahe für wirkliche aufnehmen, allein selbst bei dieser Aufnahme, so ihr die Sache tiefer beleuchten wollt, hat es mit dieser Scheinbarkeit einen bedeutenden Ungrund? Denn fragt euch selbst: Woher rührt fürs Erste das Bild im Gedächtnis? Und die Antwort, die ihr euch selbst geben müsst, kann keine andere sein, als dass ihr sagt: Sie rühren von einer Wirklichkeit her, ja selbst wenn die Seele, gewisserart phantastische Bilder in sich erschaut, die in der Wirklichkeit nirgends vorhanden sind, da werdet ihr sagen: Es müssen doch nur lauter nichtssagende Scheinbarkeiten sein, Ich sage euch aber, dass diese Behauptung einen doppelten Ungrund hat, denn fürs Erste kennt ihr die Formationen und all die zahllos vielen Gebilde in eurer Körperwelt noch durchaus nicht, wie z.B. jene euch zunächst liegende, für euch aber gewiss überwunderbare Bildung auch nur eines einzigen Haares auf eurem Haupt, um wie viel weniger erst jene unendlichen Mannigfaltigkeiten in der kleinen ursprünglichen Tierwelt.
Wenn nun die Seele eines feiner organisierten Menschen gewisserart leidend — ohne zu wissen wie und woher — zur Anschauung solcher in der Wirklichkeit vorhandenen Formen gelangt, sagt, rühren diese nun von einer phantastischen Scheinbarkeit oder von einer phantastischen Wirklichkeit her? Und fürs Zweite, so sich die Seele aus den vorhandenen Wirklichkeits-Abdrucken in sich neue Bilder zusammenstellt, rühren diese von einer Scheinbarkeit oder Wirklichkeit her? So ihr dieses nur ein wenig durchdenkt, so wird es euch ja augenblicklich klar werden müssen, dass aus Nichts durchaus Nichts gemacht werden kann; oder könnt ihr wohl behaupten, dass ein Spiegel auch im Stande sei, irgend ein formelles Gebilde auf eure Augen zu werfen? Die Unmöglichkeit werdet ihr sicher ohne weitere Erklärung einsehen. So aber die Seele gleich ist als Auf-nahmegefäß einem nach allen Seiten überaus fein polierten Spiegel, woher und wodurch soll sie dann in Konflikt mit allerartigen Wesen treten, wenn diese ihr nicht irgend in aller Wirklichkeit objektiv begegnen werden? Solches wäre unmöglicher, als dass Jemand von seinen eigenen Gedanken aussagen möchte, er habe manchmal wirkliche, manchmal bloß scheinbare Gedanken; Ich aber sage euch: wer da vermöchte scheinbare und wirkliche Gedanken voneinander wohlbegreiflich absondern, den müsste Ich ins uralte Testament, und zwar in die Gesellschaft des Adams verweisen, und zwar in jene Zeitperiode, da der Adam durch die Lüge der Schlange verleitet weiser und verständiger werden wollte, als Ich Selbst.
Aus diesem mögt ihr wohl hinreichend abnehmen [entnehmen], dass die dritte Frage ein wenig aus hohler Luft gegriffen ist, so ist auch die fünfte Frage ein wenig verdächtig, wenn ihr bedenkt, dass der sogenannte „Magnetismus“ oder vielmehr das sogenannte magnetische Fluidum nichts Anderes ist als Mein Alles gestaltender, ordnender und erhaltender Liebe-Wille. Wenn ihn die Alten auch nicht unter diesem neuerschaffenen, „wissenschaftlich“-törichten Namen kannten, so kannten sie ihn aber der Natur und der Wahrheit nach unvergleichlich besser, denn die gesamte gegenwärtige Generation der Erde, und ganz besonders jene „hochwissenschaftliche“. Was waren denn jene euch mehr oder weniger bekannten Wundertaten, der Dinge des Geistes von Seiten der alten, frommen Patriarchen und Seher? – Was waren die von Mir den Aposteln befohlenen Handauflegungen zur Heilung der Kranken bei Meinen ersten Nachfolgern in aller Liebe und lebendigen Glaubensfestigkeit? Seht, diese waren nichts Anderes, als im vollsten Sinn das, was ihr heutzutage – unverständig genug – „Magnetismus“ nennt! Wenn ihr die Sache so recht vom Grund aus verstehen wollt, so denkt euch Mich Selbst als den Grundmagnetiseur. Wenn ihr nun fragt, welche Menschen das Vermögen haben zu magnetisieren, so wird sich etwa doch die Antwort von selbst geben, dass nur diejenigen Menschen, welche entweder durch die Liebe oder wenigstens durch den Glauben mit dem Grundmagnetiseur in Verbindung stehen, auch nach dem Grad der Liebe oder des Glaubens nur allein fähig sind, die Hände auf ihre Brüder zu legen und sie dadurch zu heilen von jeglicher Krankheit. Freilich gibt es auch Menschen, die ohne Meine Verbindung entweder durch die Liebe oder den alleinigen Glauben eines festen Willens sind, sei es zum Guten oder zum Bösen, welche Menschen auch mit Recht Eigenwillige oder in arger Hinsicht auch Eigensinnige genannt werden können. Dieser Eigenwille ist das gewöhnliche Produkt von was für immer artigen Begründungen, und je wonach oder worin sich ein Mensch so begründet hat, danach richten sich auch unabänderlich sein Wille und sein Sinn. Ist eine solche Begründung mehr gestellt auf irgendetwas aus Meinem Wort unrichtig Aufgefasstes, so kann ein solcher Mensch zwar auch die anderen Menschen magnetisch behandeln, und sie unter-ziehen der Kraft seines Willens, und dem auf demselben gefesteten Glauben ; allein ein solches sogenannte Magnetisieren bewirkt nur die euch bekannten Erscheinungen in diesem Fach, wodurch die beabsichtigte Heilung entweder nur sehr langsam, und selbst da nicht durch das eigentliche Auflegen der Hände, sondern mittelst der Beihilfe von selbstverordneten Medikamenten, welche aber wieder eben nur durch den Glauben eine halbe Wirkung hervorbringen, vor sich geht. Aus diesem aber könnt ihr ersehen, dass Menschen von einem gewissen festen Willen von Mir gewisserart unabhängig solche Handlungen begehen und verrichten können, aber „wie die Kraft, so der Effekt!“
Nach diesem Maßstab haben dann wohl freilich nur gewisse Menschen die Fähigkeit zu magnetisieren; aber auf dem Weg der Wahrheit kann solches ein Jeder, der mit Mir, wie schon gesagt, in Verbindung steht. Ebenso sind auch für solche „Halbmagnetiseure“ nur auch gewisse Menschen magnetisierbar, und zwar nur solche, welche von mehr schwacher Bildung sind, und auch einen sehr schwachen Willen besitzen, ja manches Mal sogar gänzlich willenlos sind und lediglich von dem Willen des Magnetiseurs abhängen. Wenn da ein solcher Magnetiseur oder besser „Eigenwillensstreicher“ sich in seiner Willensstreicherei von der betreffenden Person entfernt oder nach eurem Kunstausdruck „sich außer Rapport stellt“, oder sich wenigstens stellen möchte, so ist dann eine solche Bestrichene elend, entweder wenn sie stark bestrichen worden wäre, dass ihre Seele vermöge der Überfüllung notgedrungen aus dem Körper treten musste, sie würde dann bei solcher Rapportsauflösung nicht mehr zurückkehren in den Leib, und würde sie sich zurückbegeben, so trifft sie ein für allemal einen zehnmal geschwächteren Leib, als sie ihn früher hatte; wenn aber der Magnetiseur ihr nur wenig Striche gegeben hatte und sich darauf absonderte, so ist eine solche Behandlung so gut wie gar keine, und gleich einer Liebeserklärung an ein Mädchen, die der Erklärende gleich nach der Zusage wieder sitzen lässt.
Menschen aber, welche an und für sich auch einen ziemlich festen Willen besitzen, werden von einem solchen Magnetiseur entweder ganz fruchtlos behandelt, oder er bringt solche Patienten kaum zum Gähnen, und das zwar aus diesem Grund, weil ein jeder Wille in einer gewissen eigenen Überzeugung ob richtig oder falsch sich begründet und dadurch seine Organe in Tätigkeit setzt, ein jeder Wille aber, wenn er nicht mit dem Meinigen in Verbindung steht, ein eigener und eigentümlicher ist. Wenn dann nun der Magnetiseur bei seiner Behandlung auf einen solchen, seinem Willen entgegenstrebenden Willen stößt, so ist dann das beabsichtigte Faktum ein fehlgeschlagenes, und kann sogar auf den unklugen Magnetiseur eine sehr nachteilige Rückwirkung haben, besonders bei solchen Personen, die entweder von sehr sinnlicher Natur sind, welche –  wie euch schon bekannt – von einer inneren stummen Besessenheit herrührt, oder aber besonders dann, wenn die zu magnetisierende Person gar von offen-bar bösen Geistern besessen ist.
Wenn aber der Magnetiseur durch Mich seine Hände auflegt und Meinen allmächtigen Willen durch sich fließen lässt, so braucht er, mag was immer für ein Mensch ihm zur Heilung vorgelegt werden, ihm nicht auch nur einen Strich zu geben, sondern nur lediglich seine gereinigten Hände dem Kranken in Meinem Namen aufzulegen und es wird schon auf dem Weg des alleinigen Glaubens besser mit dem Kranken; wer aber solches tut aus der lebendigen Liebe, bei welcher der allerlebendigste Glaube schon ohnehin von selbst sich versteht, wahrlich, sage Ich euch, da mag der Luzifer selbst Jemand geistig und leiblich plagen, so wird er ihn aber doch schon sogar durch den Blick und durchs Wort vor der Handauflegung verlassen müssen. Ein solcher eigentümlicher Magnetiseur kann nicht nur allein jeden Kranken heilen, sondern, wenn es zur Verherrlichung Meines Namens nötig ist, auch Tote erwecken.
Wenn ihr nun dies Alles recht betrachtet, so ist dadurch auch die letzte Frage schon wie völlig gelöst; freilich was den eigentlichen Magnetismus anbelangt, da sage Ich: Es ist in jeder Hinsicht doch immer etwas besser als gar nichts; aber in arger Hinsicht besser nichts als etwas; denn eine arge Magnetisierung ist um nichts besser als ein periodisches Besessensein von einem argen Geist, wogegen die bessere Art, wenn sie nur ein wenig mit Mir in Verbindung tritt, doch wenigstens nach und nach der gar blinden Menschheit zeigt, dass fürs Erste außer den Kräutern noch bessere Heilkräfte wirken, und fürs Zweite, dass in dem Menschen eine unsterbliche Seele und ein unsterblicher Geist wohnen; und in dieser Hinsicht ist es höchst unbillig, aus was immer für einem läppischen Grund in einem Staat solches zu verbieten. So aber Jemand solche Eigenschaft aus Mir besitzt, der lasse sich nicht abschrecken von der weltlichen Gewalt, sondern glaube fest, dass er im Besitz Meines mächtigen Willens noch größeres zu leisten im Stande ist, denn allein Kranke gesund zu machen, und bei außerordentlichen Fällen auch Jüngst-Gestorbene ins Leben zurückzurufen. Wie aber irgendein Künstler sich von einem Ort entfernt, da er keinen Kunstsinn antrifft, desgleichen tue umso mehr ein Gnadenbegabter, denn eine solche Gnade ist doch sicher über alle Kunst erhaben. Am besten aber ist für diese Zeit, dass Jeder das Gute übe im Verborgenen, um Ärgernis zu vermeiden, daher wirkt das Gute im Verborgenen, und fürchtet nicht die Blindheit der Menschen, die euch schwerer verfolgen möchten, als ihr ihnen entgehen könnt, denn Ich will den Schall eurer Tritte, so ihr auch gegen Morgen wendet, so leiten, dass er den Blinden ans Ohr gelange, als käme er vom Abend; und da mögt ihr vor wirksamen Nachstellungen der Blinden wohl sicher sein.
Überdenkt alles dies und fasst es gläubig tief in euer liebendes Herz; dann werdet ihr erst vollends begreifen, und zwar in der Tat, was ihr jetzt im Wort vernommen habt. Amen. Dieses sagt euch der große Grundmagnetiseur. Amen.“ [Jakob Lorber am 12. Juli 1841, ‚Über den Heil-Magnetisums‘, Sammlung neu-theosophischer Schriften No. 48, 2. Auflage von 1895]


• Magnetisieren durch Vermittlung von Jesus Willenskraft

„Mit dem Wasser reinigt man den Leib und mit einem festen, guten und Gott in allem ergebenen Willen Herz und Seele; und wie das reine, frische Wasser des Leibes Glieder stärkt, so stärkt ein Gott ergebener, fester Wille das Herz und die Seele. Solche gestärkten Seelen können dann einem Kranken in Meinem Namen auch geistig, in die weiteste Ferne hin, die Hände auflegen, und es wird besser mit ihm werden. Wer aber noch schwächer in der Vollendung seines Herzens und seiner Seele ist, der nehme zu den früher in Meiner Hauptrede angedeuteten Strichen seine Zuflucht, und er wird einem Leibeskranken auch eine große Linderung seiner Leiden verschaffen. Er wird ihn auch in den verzückenden Schlaf bringen, und der Behandelte wird im Schlaf weissagen, was ihm helfen kann. Das Geweissagte muss dann sorglichst angewendet werden, und es wird in einer Zeit dann auch besser mit dem Kranken werden, – aber freilich wohl so schnell nicht, als so ein geistig vollendeter Mensch ihm die segensreichen Hände aufgelegt hätte, wo die Heilung augenblicklich bewirkt werden kann und mag.“ [GEJ.04_041,05-07]

Es „sind die magnetischen Kuren auch allen anderen darum vorzuziehen, weil durch sie die Seele zu jener guten Ruhe gelangt, in der sie sich Zeit nimmt, ihr Fleischhaus näher zu beschauen, wo es demselben fehlt und wie und womit ihm zu helfen ist. Wird dann dem Leib jenes Mittel beigebracht, welches die ruhige Seele im Schlaf des Fleisches als ein zweckdienliches bezeichnete, so erkennt es die Seele auch als solches und verwendet es dann auch zumeist dahin, wohin es zu verwenden ist. Und die Herstellung des Leibes geschieht dann meistens mit gutem Erfolg und manchmal durch Mittel, bei deren Namhaftmachung sicher jeder reine Verstandesarzt Reißaus nähme!“ [HiG.03_48.09.03,13]

Menschen mit starken Nervengeist sind schwer für Magnetismus geeignet: „Wegen des starken Nervengeistes sind solche Personen auch für den Magnetismus schwer geeignet, halten aber dabei doch viel mehr aus als irdisch normale Menschen.“ [HiG.03_48.10.14,06]


• Gefahren beim Magnetisieren

„Was geschieht wohl, wenn ein lebensstarker Mann irgendein weibliches Wesen, von euch so genannt, magnetisch behandelt? Hier geschieht nichts anderes, als dass der Mann mit seinem kräftigen Geist in den schwächeren Geist des Weibes eindringt, ihn dadurch aufweckt und mit seiner Kraft unterstützt, indem er sich mit demselben auf eine Zeitlang rapportierlich und zum Teil fluidal vereinigt oder vielmehr mit demselben einen geistigen Ehebund eingeht.“ [GS.01_045,07]

„Wenn aber oft Männer, die zwar für ihre innere intelligente Seelenbildung viel getan und dadurch unwillkürlich die Robustierung ihres Leibes beiseite gesetzt haben, in ein vorgerückteres Alter kommen, wo sie für die weitere Ausbildung ihrer Seele aus einer gewissen Bequemlichkeitsliebe nichts Besonderes mehr tun, so bildet sich dadurch bei ihnen auch wieder ein starker Außenlebensätherkreis, aus dem heraus und durch den sie dann viele Fähigkeiten besitzen, besonders auf das Weib od-psycho-elektromagnetisch einzuwirken, und das Weib kann durch die Berührung in den sogenannten magnetischen Schlaf gebracht werden. Der Mann wird aber dadurch sicher zur geschlechtlichen Liebe erregt und am Ende bis über die Ohren verliebt, besonders wenn er durch öfteres und anhaltendes Verweilen im weiblichen Außenlebensätherkreis seinen eigenen Außenlebensätherkreis zu sehr mit dem weiblichen amalgamiert hat.“ [HiG.03_54.02.24,09]

„Was den eigentlichen Magnetismus anbelangt, da sage Ich: es ist in jeder Hin-sicht doch immer etwas besser als gar nichts; aber in arger Hinsicht besser nichts als etwas; denn eine arge Magnetisierung ist um nichts besser als ein periodisches Besessensein von einem argen Geist“ [Jakob Lorber am 12. Juli 1841, ‚Über den Heil-Magnetisums‘, Sammlung neu-theosophischer Schriften No. 48, 2. Auflage von 1895, Vers 22]

„Wer eine lebendige Seele nach der Ordnung Gottes hat und einen freien Geist in ihr, der kann auch seines Bruders Seele frei machen, wenn sie noch nicht zu sehr inkarniert (verfleischlicht) ist, und diese hilft dann gar leicht ihrem kranken Fleischleib. So aber der Seelenarzt selbst eine überaus kranke Seele hat, die viel mehr tot denn lebendig ist, wie sollte der hernach einer zweiten Seele geben, was ihm selbst gänzlich mangelt?! Darum überdenkt es euch!“ [GEJ.03_012,10]


Vorsicht mit eigenwilliger Hilfe:

Frage: „O Herr! Darf ich die F. G. nach dem Wunsch ihrer Mutter und ihres Arztes St. in den magnetischen Schlaf versetzen? Tat ich wohl, dass ich dem ihr innewohnenden Dämon in Deinem heiligsten Namen gebot, aus ihr zu weichen, und nimmer in sie hinein zu fahren? Darf ich diese Beschwörung wiederholen?
Antwort: „Höre, Mein lieber A. H. W.: Ich habe dir ja schon bei der letzten Anfrage hinreichend dargetan, wie es steht mit dieser Kranken, und was ihr helfen kann; warum fragst du nun um etwas Anderes? Meinst du denn, es wird ihr etwas Anderes helfen? Du kannst ja versuchen, was dir und dem Weltarzt St. bedünkt; aber sieh zu, dass du selbst an dir und deinem Haus keinen Schaden leidest; denn du kennst nicht die jetzige Freiheit und Arglist der Geister!
Sieh, dein Wille zu tun wider Meinen Rat, in der Meinung es sei etwas Gutes, hat schon zwei grobe Geister gelockt vor die Tür deines Hauses; habe Acht, dass sie nicht einen Brand in deinen Verstand und einen in deine Wissbegierde schießen lassen, nämlich in diesem Brand würde bald alles zerstört sein, was Ich bis jetzt mühsam in deinem Herzen aufgebaut habe. So aber sehen die Geister aus: Der eine ist ein grausandiges altes Kriegsgebilde um dich gefangen zu nehmen in seine sandige Wesenheit; der andere und der ärgere ist ein großes Riesenglasauge gleich einem großen Fass, das sich vor die Tür deines Hauses hingewälzt hat; dieses Auge schießt Brände aus seiner argen Mitte, und müht sich ab schon drei Tage und Nächte, um das Zentrum deines Verstandes zu treffen; daher halte dich ja fest an Mich an, sonst magst du Schaden leiden bei dir selbst!
Meinst du aber, das Einschläfern wird diese Kranke zur Ruhe bringen? Kann sein, wenn Ich sie auslassen würde auf einige Augenblicke, damit der Dämon euch täusche, um dann mit größerer Hartnäckigkeit aufzutreten, aber nicht zu weichen! Weißt du denn das nicht, dass die so genannten magnetischen Striche nur in den Krankheitskrisen müssen erteilt werden, aber niemals beim Nachlass derselben; wenn sie aber erteilt werden beim Nachlass, die Krisen sobald wieder entweder offenbar oder heimlich hervorgerufen werden, wovon die heimlichen ärger sind, denn die offenbaren?
Sage nicht: Böser Geist, fahre aus! sondern sage: Guter Vater, hilf ihr! So wirst du recht bitten und beten, und Ich werde dann das rechte Übel an und in ihr heilen! Wärest du schon vollends wiedergeboren, und somit auch schon vollends Eins mit Mir, so könntest du wohl sagen: Fahre aus im Namen des Herrn Jesus Christus; und es müsste geschehen nach deinem Wort! Aber solches ist bei dir nun noch nicht der Fall; daher bete nun dafür, im Vertrauen und aller Demut und Liebe deines Herzens, und es wird da schon zur rechten Zeit geschehen, was da das Allerbeste sein wird. Amen.“ [Jakob Lorber am 2. Mai 1842, „Winke zur Kur einer Besessenen“, Sammlung neu-theosophischer Schriften No. 48, 2. Auflage von 1895]

„[…] Sieh, der so genannte Magnetismus hätte wohl irgend eine naturmäßig bessere Wirkung hervorgebracht, so er beim ersten Auftreten dieses Übels wäre gläubig, aber nicht kunstmäßig angewendet worden, da die Natur noch frei war, was aber wird er jetzt mit einem von Medizinen angestopften leiblichen Organismus tun? Sieh, hier müssten erst die Medizinen alle hinausmagnetisiert werden, bevor diese Behandlung irgend wohltätig eingreifen soll und könnte; sieh die Beseitigung dieses Übels wird sehr viel und sehr gewaltigen Magnetismus brauchen! Ferner bringt die magnetische Behandlung nur den schwachen Nerven, welche gewisserart in einen Hunger verfallen sind, eine gute und so dieselben sättigend stärkende Wirkung hervor; welche Wirkung aber wird sie da hernach hervorbringen, wo die Nerven ohnehin überspannt gesättigt sind, bis auf einige wenige Nervenpaare hinter den Augen und Augenlidern, welche Nerven aber mit den anderen Nerven des Leibes nur durch das Gehirn in einem sehr geringen Zusammenhang stehen? Aus welchem Grund dem Mägdlein denn auch solche ärztliche Behandlung wohltut, während eine allgemeine sie notwendig schmerzlich erregen muss; außer so da jemand verstünde, sie negativ zu behandeln, welche Behandlung ihr dann zwar wohl-tun, aber sie dennoch nicht heilen, sondern nur schwächen möchte, gleich einer starken Blutwegnahme. Sieh, solches Alles aber wirst du erst selbst ersehen!
Ich sage dir aber noch, was da den ungebetenen Gast betrifft, da kann es auch geschehen, dass er da gar bald tückisch zurückweicht, und ihr da meinen werdet, die Magd sei hergestellt; solches aber wird fern sein! Denn bei solcher Gelegenheit sagen solche Geister auch: „Aufgeschoben ist noch nicht aufgehoben; lasst ihr mich auf dem Dach nicht, so ziehe ich mich denn in den Keller, und will da Minen anlegen in aller Stille, dass euch darüber die Haare zu Berge steigen sollen in der Zeit, wann ich euch wieder zum Kampf auffordern werde!“ Verstehst du solches?! Das ist zwar freilich der Welt wohl gar fremd; und so es ihr gesagt werden möchte, überaus lächerlich ärgerlich; aber darum in der Natur der Sache dennoch nicht um ein Haar anders! Sieh, in dieser Hinsicht wird wohl der örtliche, wie der allgemeine Magnetismus wenig nützen! Die Grundheilung aber brauche Ich nicht noch einmal angeben zu müssen! […] Meine Hilfe aber kommt nicht von heute auf morgen, sondern nach der Lebendigkeit des Glaubens, Vertrauens und der wahren Liebe zu Mir! Solches verstehe auch. Amen.“ [Jakob Lorber am 9. Mai 1842, ‚Winke zur Kur einer Besessenen‘, Sammlung neu-theosophischer Schriften No. 48, 2. Auflage von 1895]

„Wenn ihr aber für es ernstlich betet und ihm in Meinem Namen im Geist die Hände auflegt, so werdet ihr dem Mädchen dadurch mehr nützen als durch alle eure anderen magischen oder medizinischen Mittel. Verstehst du A. H.-W. solches? – Betet, und Ich aber werde dann schon tun, was des Rechtens sein wird. Amen.“ [HiG.02_42.04.12,06-07]

2. Die heilende Kraft der Sonne

Jesus als unser bester Heiland aller unserer Kamalitäten zeigt uns mit der im Jahr 1851 durch das von Jakob Lorber durch das Innere Wort empfangenen ‚Die Heilkraft des Sonnenlichts‘ Möglichkeiten auf, mit welchen einfachen Mitteln wir unter Nutzung der der Sonne innewohnenden Heilkraft allen Krankheiten begegnen und zu einer dauerhaften Gesundheit gelangen können.

In diesem Abschnitt wollen wir uns nur mit den Grundlagen der Sonnenkur beschäftigen. Die komplette Schrift im Originaltext der Erstausgabe von 1922, die lediglich der heutigen Rechtschreibung angepasst wurde, ansonsten keinerlei Veränderungen beinhaltet, kann hier heruntergeladen werden.
Auf die Anwendung der einzelnen Sonnenheilmittel bei bestimmten Krankheiten wird darüber hinaus im ‚Krankheitsregister‘ unter Ziffer 3.5. näher eingegangen.


2.1. Wirkung der heilenden Sonnenstrahlen

„Das Licht der Sonne führt, wie ihr es euch leicht denken könnt, reinere Geister mit sich. Diese Geister haben die größte Verwandtschaft mit den substantiellen Teilen der Seele des Menschen. Wenn durch die Einwirkung solch reiner Geister der Seele eine sicher kräftige Stärkung zugeführt wird, so wird dann die so gestärkte Seele mit irgendeiner in ihrem Leib entstandenen Schwäche sehr leicht und bald fertig, weil die Gesundheit des Leibes gleichfort einzig und allein von einer hinreichend kräftigen Seele abhängt. Denn wo immer ursprünglich irgendeine Schwäche in der Seele, d.h. in ihren substantiellen Teilen, auftritt und die Seele selbst auf einem geordneten Weg sich in den geschwächten Teilen keine Stärkung verschaffen kann, da wendet sie sich dann an ihren eigenen Nervengeist und zieht aus ihm das ihr Mangelnde an sich. Dafür entsteht dann, wie in entladenen elektrischen Flaschen, in den Nerven ein offenbarer Mangel an jenem Lebensfluidum, durch das allein sie in der rechten Spannung erhalten werden. Die Nerven, dadurch gewisserart hungrig, saugen dann eine noch zu wenig reine Kost aus dem Blut, und wenn solches vor sich geht, so entsteht dann ganz natürlich ein unnatürlicher Lebensprozess in der Natur des Fleisches, aus dem alle möglichen Krankheiten je nach der Art und Weise entstehen können, wie sie nach dem tieferen Seelenkalkül einem oder dem anderen Teil, der in der Seele schwach geworden ist, entsprechen. Da aber in den reineren Sonnengeistern alle jene partikularen Seelensubstanzen, aus denen die Seele selbst besteht, sich vorfinden, so ist es für die Seele ein leichtes, aus ihnen das zur Stärkung zu nehmen, was ihr abging, um dadurch auch wieder die frühere Ordnung in ihrem Nervengeist – und durch diesen in den Nerven – und in dem Blut die rechte, natürliche Lebensspannung zu bewerkstelligen. […] Für die gegenwärtige Lebensweise, wo der Seele durch allerlei verkünstelte Speisen eher Teile entzogen als gegeben werden und die ihr gegebenen durchweg schlecht sind, wäre die Art des Gebrauches des Sonnenlichts, wie sich die Alten desselben bedienten , zu schwach. Aus diesem Grund will Ich euch mehrere Arten kundgeben, wie auch die dazu erforderliche Diät. Wenn diese mit dem Gebrauch der angezeigten Sonnenlichtarznei genau beachtet wird – aber wohlgemerkt: sehr genau –, so könnt ihr damit jede Krankheit, welcher Art und welchen Namens sie auch sei, sicher heilen.“ [HS.01_001, 09-12+21-23]


2.2. Diät während der Sonnenkur

2.2.1. Allgemeine Hinweise zur Sonnenkur-Diät

„Die Diät ist völlig dieselbe, wie sie bei der Homöopathie sorgfältig gehandhabt wird, nur mit dem kleinen Unterschied, dass mit der Diät um 3-7 Tage früher angefangen werden muss, als dies bei dem gewöhnlichen homöopathischen Verfahren der Fall ist.
In der vorangehenden Diätzeit kann der Patient zu öfteren Malen des Tages gesonntes Wasser  trinken. Als Trinkgefäß wäre ebenfalls ein etwas weniger dunkles violettes Glas oder wenigstens ein mit solcher Farbe glasiertes Porzellantöpfchen jedem anderen Gefäß vorzuziehen. Um das Wasser recht wirksam zu machen, könntet ihr auch ein gutes, 1 ½ Schuh  im Durchmesser habendes Brennglas  von höchstens 3 Fuß  Brennweite zu Hilfe nehmen und durch dasselbe den potenzierten Sonnenstrahl, wie er sich im Brennpunkt kundgibt, so auf das Wasser leiten, dass der Brennpunkt, je nach der Höhe des Gefäßes, 1, 2 bis 3 Zoll unter den Wasserspiegel, also mehr in die Mitte der Wassermasse fällt. Jedoch über eine halbe Minute darf der Brennpunkt nicht im Wasser verweilen, weil dadurch die gewissen erfrischenden Lebensgeister des Wassers von den Lichtgeistern aus der Sonne zu sehr gefangen würden und ein solches Wasser dann bei schwächeren Naturen eine zu heftige Wirkung hervorbrächte, die der nachfolgenden Hauptkur eher hinderlich als förderlich wäre.
Auch ein ganz echter, unverfälschter Wein , wenn er nicht in eichenen Gebinden aufbewahrt ist, sondern entweder, wie bei den Alten, in Schläuchen oder in gläsernen Flaschen oder wohl auch in Fässern aus süßem Holz wäre, in gleicher Weise behandelt wie das Wasser, bei nervenschwachen Menschen dem Wasser vorzuziehen.
Nach dem Gebrauch solches Medikaments muss dieselbe Diät nach Beschaffenheit der Jahreszeit drei Mondläufe hindurch beachtet werden.
Dabei soll sich der Patient häufig in die frische Luft begeben, wenn die Sonne scheint, so wird es mit ihm vollkommen besser werden.
Den Eheleuten ist noch zu bemerken, dass sie sich während der Kurzeit des Beischlafs zu enthalten haben; denn der Same beiderlei Geschlechts ist ein Hauptlebensspezifikum und darf der Seele bei der Herstellung ihres Leibes nicht entzogen werden.“ [HS.01_002,06-11, Originaltext der Erstausgabe 1922]

„Im Allgemeinen: Regelmäßigkeit in allem, wie z.B. im Essen, Trinken, Schlafen, Baden, Waschen, Ausgehen.“ [HS.01_004,01, Originaltext der Erstausgabe 1922]


2.2.2. Empfohlene Ernährung während der Sonnenkur

„Frische Mehlspeisen*1, entweder in einer aus reinem und gesundem Fleisch gewonnenen Brühe oder auch in frischer, guter, nicht zu fetter Milch*2 gekocht, sind – mäßig genossen – allen anderen Speisen vorzuziehen.
Es können aber auch – mit Ausnahme der Bohnen und Linsen – andere Lebensmittel wohl genossen werden, z.B. Grütze aus Mais in Wasser oder Milch, aber flüssig als Suppen oder Brei, gut gekochter Reis*3 als weicher Brei, auch Hirsengrütze in obiger Brühe oder Milch zubereitet.
Gut gekochtes und gesundes Fleisch*4 schadet auch nicht, nur soll es mit gekochtem Obst*5, Äpfeln oder Birnen, auch Zwetschgen, genossen werden, und zwar mäßig, denn das Fleisch enthält gleichfort Seelenspezifika gröberer und untergeordneter Art. Wenn es aber mit Obst genossen wird, so werden diese Spezifika gemildert, und es wird solche Speise den Kranken gut zu statten kommen.“ [HS.01_004,07-08, Originaltext der Erstausgabe 1922]

* Anmerkungen:
Allgemein zu empfehlen wäre auf Bio-Qualität zu achten, da die Lebensmittel von chemisch gedüngten und behandelten Feldern den Körper verseuchen und krank machen. So greifen z.B. die giftigen Fungizide, Insektizide und Pestizide unseren Hormon- und Stoffwechselhaushalt an.
Unter den Bio-Erzeugern verzichtet der biologisch-dynamische Verband Demeter bewusst auf erlaubte Hybrid- und CMS-(Cytoplasmatische Männliche Sterilität)Züchtungen.
 Hybrid-Produkte sind Kreuzungen von Inzuchtlinien, wo mittels der Zell-fusionstechnik die gewünschte Eigenschaft der Pflanze eingebracht wird, aus ihr aber kein verwertbares Saatgut gewonnen werden kann.  
 Bei CMS-(Cytoplasmatischen Männlichen Sterilität)Züchtungen verschmelzen artfremde Zellen und Zellkerne (Protoplastenfusion); das Zellplasma wird durch im Labor künstlich erzeugte Inzuchtlinien ausgetaucht, die Pflanze ist steril und trägt in sich nur unfruchtbares Saatgut.

Man beachte hierzu, dass das Leben im Keim liegt: „Nur das, was im Samen-korn verborgen ruht, ist ein wirkliches Etwas, weil es ein Reingeistiges ist. Dieses ruht im, deinem Auge kaum sichtbaren, kleinsten Hülschen, das in dem vom ganzen Samenkorn umschlossenen Keimbützchen vorhanden ist.“ [GEJ. 07_073,09] So z.B. „wenn du das Brot isst, so wird das materielle Mehl bald wieder durch den natürlichen Gang aus dem Leib geschafft, das Keimleben aber geht dann als Geistiges sofort in das Leben der Seele über und wird nach entsprechender Beschaffenheit eins mit ihr. Das mehr Materielle des Lebenskeims aber, das ihm immer, wie das mosaische Wasser dem Geist Gottes, zur soliden Unterlage diente, wird Nahrung des Leibes, geht endlich als gehörig geläutert auch in die Seele über und dient ihr zur Bildung und Ernährung der seelischen Organe als ihrer Glieder, ihrer Haare usw. und überhaupt zur Bildung und Ernährung alles dessen, was du vom Alpha bis zum Omega an einem menschlichen Leib findest.“ [GEJ.02_218,02]
___________

*1 Mehlspeisen: Jesus empfiehlt Weizen und Gerste als zwei edle Getreide-gattungen (GEJ.10_183,14). Am besten Vollkorn-Getreide wählen, da nach der geltenden Norm im Vollkornmehl die gesamten Bestandteile der gereinigten Körner einschließlich des Keimlings enthalten sein müssen (s.a. GEJ.07_ 073,09). Urdinkel ist eine ursprüngliche Weizenart, die nicht gekreuzt wurde und als besonders verträglich gilt.
*2 Milch: Am besten nicht homogenisierte Milch verwenden, da beim Homogenisierungsverfahren die Strukturen der Milch verändert werden und dadurch die Qualität nachlässt. Am frischesten ist Rohmilch direkt vom Hof, die zu Hause pasteurisiert (keimfrei gemacht) werden sollte. Hierfür ist die Milch auf 72°-75°C zu erwärmen und ca. 30 Sek. auf dieser Temperatur zu halten.
*3 Reis: Natur- bzw. Vollkornreis enthält entgegen den helleren Sorten in seinen Außenschichten mehr Nährstoffe wie Vitamine, Ballast- und Mineralstoffe. Dennoch rät Öko-Test ihn zu meiden, da Arsen- und Mineralölgehalte wie auch Pestizide vor allem im unpolierten (braunen) Naturreis teilweise über der erlaubten Höchstmenge lägen. Auch weißer Paraboiled-Langkornreis sei nicht unbedenklich, da bei dieser Verfahrensmethode nicht nur die wertvollen Nährstoffe ins Innere des Reiskorns gebracht würden, sondern ebenfalls die Schadstoffe. Weißer Basmati-Reis wäre am wenigsten belastet.
*4 Fleisch: Empfehlungen hierzu s. ‚Moses Speisegebote nach Bibel und Neu-offenbarung Jesu durch Jakob Lorber‘ im Anhang.
*5 Obst: nur vollkommen reifes (GEJ.10_210,10 u. Er.01_035,07), und nur eine Sorte auf einmal (Er.01_035,07). Kein notreifes (GEJ.10_221,01-02 u. GEJ.01_ 242,10-12). Nicht außer Acht lassen: unreifes Obst macht krank (GEJ.06_056, 05-06 u. HiG.01_40.08.09,15-16). Vorsicht bei importiertem (auch Bio-)Obst, es wird wegen der langen Transportwege i.d.R. unreif geerntet, zum Über-stehen des Transports behandelt, und am Ankunftsort in Lagerhallen nach-gereift. Vorsicht ebenfalls bei fertig gekauftem Obstmus bzw. -kompott, da ebenfalls unreifes, beschädigtes und bereits in Fäulnis übergegangenes Obst mitverarbeitet wird.


2.2.3. Zu vermeidende Speisen während der Sonnenkur

„Enthaltsamkeit von allen sauren und gewürzten Speisen und Getränken und besonders Enthaltsamkeit von Bier und Kaffee.“ [HS.01_004,02, Originaltext der Erstausgabe 1922]

„Die sogenannten „Grünspeisen “ aber sind – wenigstens die Zeit der medizinischen Behandlung hindurch – zu vermeiden; denn die seelischen Nährspezifika der genießbaren Kräuter und Wurzeln  sind noch viel unlauterer als die im Fleisch der Tiere und sind daher hinten anzuhalten.“ [HS.01_004,09]

Ebenfalls zu meiden sind Bohnen und Linsen (s. HS.01_004,07, Originaltext der Erstausgabe von 1922).

3. Gesundheitsrezepte von Jesus zu einigen Krankheiten

Unser himmlischer Vater zeigt uns nicht nur mit ‚Die Heilkraft des Sonnen-lichts‘ verschiedene Möglichkeiten auf, wie wir alle unsere Gebrechen und Krankheiten heilen können, sondern gibt darüber hinaus noch für einige bestimmte Erkrankungen weitere Heilmittel, die wir in diesem Abschnitt zusammengetragen haben.
  !  Dabei sollte stets beachtet werden, dass die verschiedenen Krankheiten, die den menschlichen Leib befallen können, auch bei einem ähnlichen Erscheinungsbild überaus verschiedener Natur sein und jede eine andere Ursache haben kann, die bei jeder Behandlung für eine ganzheitliche Heilung mit zu berücksichtigen ist.


3.1. Heilungsvoraussetzung

„Aber auf Mich musst du stets mehr vertrauen als auf die Arzneimittel, die Ich dir hier angeraten habe – sonst möchten sie dir wenig oder nichts nützen. Denn alle Arzneien bekommen erst durch Mich ihre volle Heilkraft. Hauptsächlich aber, wie gesagt, darfst du nicht ängstlich sein. Dann werde Ich dir schon helfen und deinen Leib wieder völlig gesund machen, wie Ich ihn schon öfters gesund gemacht habe. Des sei völlig versichert in Meinem Namen! Das sage Ich, der rechte Arzt, dir. Amen. Amen. Amen.“ [HiG.02_48.02.02.a,10-11]

„Nun hast du ein gutes Rezept, nicht nur für dich, sondern auch für deine Geschwister und andere an solchen Übeln Leidende. Aber dieses Rezept wird erst dann recht gute Dienste leisten, so dein Vertrauen zu Mir recht lebendig wird. – Das sage und gebe Ich, dein bester Arzt, dir! Amen. Amen. Amen.“ [HiG.02_47.12.01,11]


3.2. Die Heilmethode eines geschickten Arztes

„Ihr [müsst] euch so verhalten wie ein sehr geschickter Arzt, der die Krankheit eines Menschen und ihren Sitz wohl erkannt hat. Was tut er? Seht, da, wo die Krankheit sitzt, tut er nichts und kann oft auch nichts tun! Aber er gibt dem Kranken solche Mittel, die die Krankheit ableiten auf die gesunden Teile des Leibes, von da zum Teil durch den Schweiß und zum Teil durch den Magen und die Gedärme, und der Kranke wird gesund. Wo die Krankheit als der Feind sich stark hingesetzt hat, da ist mit ihr nichts anzufangen, sondern man zerteile sie durch gute und rechte Mittel, und man wird sie dann leicht in ihrer Schwäche besiegen.“ [GEJ.06_ 113,05]


3.3. Zu Heil- und Giftpflanzen

• Ein Wort zu den Heilkräutern

„Ich zeigte einem redlichen Arzt daselbst, der die Heilkraft durch das Auflegen der Hände nicht begreifen konnte, eine Menge heilsamer Kräuter und anderer Dinge, mit denen er dann die besten Kuren machte.“ [GEJ.01_089,11]

„Aber es gibt besonders in den höheren Gebirgsregionen [auf dem Saturn] noch außergewöhnliche Heilkräuter, deren ätherisch-aromatische Heilkräfte so stark- und fernwirkend sind, dass sie nicht allein die dortigen Bewohner stets bei der besten Gesundheit erhalten, sondern ihre heilsame Wirkung auch noch in eine Entfernung von mehr denn tausend Millionen Meilen durch den Äther hinaus streuen, so dass z.B. eure heilsamen Kräuter, vorzugsweise z.B. euer Holunder-strauch, euer Wacholder und andere, mit Stacheln besetzte Heilkräuter einen bedeutenden Teil ihres ätherisch heilenden Aromas von daher beziehen.“ [Sa.01_007,07]


• Ausdünstung und Wirkung von Heil- und Giftpflanzen

„Die Heilpflanze stimmt vermöge ihres inneren wohlgeordneten Charakters alle die sie umgebenden Naturlebensgeister nach ihrer guten Art, und diese sich darauf ihr in aller Freundlichkeit und Friedsamkeit, sie ernährend, anschmiegen von außen her, wie von innen heraus, und es wird dadurch dann alles Heilsam-keit in der ganzen Pflanze, und am Tag im Sonnenlicht wird ihre Ausdünstung und die sie recht weithin umgebenden Naturlebensgeister auf den Menschen wie auch auf viele Tiere einen ungemein heilsamen Einfluss ausüben. Bei der Giftpflanze dort, deren Inneres einen höchst selbstsüchtigen und grimmig zornigen Charakter in sich fasst und einschließt, aber werden die gleichen Naturlebensgeister vom selben Charakter ergriffen und somit total verkehrt; sie schmiegen sich dann ebenfalls, die Pflanze ernährend, ihr an, und ihr ganzer Charakter wird darauf ganz homogen mit dem ursprünglichen der Pflanze. Aber auch ihre Umgebung und gleichsam Ausdünstung ist giftig und der menschlichen Gesundheit schädlich, und die Tiere gehen ihr mit ihren reizbaren Nüstern nicht in die Nähe.“ [GEJ.04_144,08-09]


3.4. Universalmittel bei allen Krankheiten

Besonnte Milchzuckerkügelchen
„So dann bei irgendeinem Krankheitsfall dem Kranken, nach vorhergehender rechter Diät [s. Teil II, Ziff. 2.2.] 1, 2 höchstens 3 solcher Kügelchen [blinde Milchzuckerkügelchen, Herstellung s. im 2. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] — am besten vor dem Sonnenaufgang — eingegeben werden, so wird es vom 3. bis längstens 7. Tag völlig besser mit ihm werden; denn die Seele wird sich davon das Mangelnde nehmen, dadurch gestärkt das Unbrauchbare von sich schaffen und sodann mit Leichtigkeit in ihrem Leib die rechte Lebens-spannung bewerkstelligen.“ [HS.01_002,02]

Erbsengroßer Bröckelzucker
„Bei Krankheiten, die schnelle Hilfe und Linderung brauchen, kann nach dieser zweiten, wie auch nach der ersten Art das Heilmittel [reiner, erbsengroßer zerbröckelter Zucker; s. Herstellung im 3. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] sogleich dem Kranken eingegeben werden. Wo es aber möglich ist, dass die vorhin angezeigte Vordiät [s. Teil II, Ziff. 2.2.] mit dem Genuss des bekanntgegebenen Sonnenwassers [s. 2. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] zum Voraus beachtet werden kann, so ist die darauf folgende Heilung desto sicherer und schneller, weil dadurch der Seele eine bedeutende Arbeit erspart wird. Diesen von den Sonnenstrahlen geschwängerten Bröckelzucker könnt ihr sehr wirksam auch so anwenden: Wenn der Kranke den Tag hindurch zuvor einige Trinkgläser voll gesonnten Wassers getrunken hat, so soll er sich darauf in ein gutes Bett legen, in welchem er nach ein paar Stunden sicher in einen Schweiß kommen wird. Wenn der Kranke so in einem Schweiß ist, so nehmt 1-3 Bröckchen des gesonnten Zuckers, taucht selbe ein wenig in einen der Schweißtropfen und gebt es so dem Leidenden ein. Darauf wird er sich etwas eingenommen fühlen, im Kopf und im Magen einen leichten Druck verspüren; auch wird es ihn am ganzen Leib krankhaft frösteln. Auf dieses Frösteln wird sich dann eine leichte Diarrhöe  einstellen, mit welcher der Patient auch völlig geheilt ist. Diese nun beschriebene Wirkungsäußerung kann bei manchem 3, bei manchem sogar bis 7 Tage andauern, je nachdem der Kranke eine leichtere oder schwerere Natur besitzt. Nach der Herstellung aber soll der Geheilte dennoch die Diät ein paar Wochen hindurch fortdauernd beachten und zuweilen ein Glas voll Sonnenwasser trinken, und er wird von was immer für einen Übel aus der Wurzel geheilt und hergestellt sein. Hierzu ist aber noch zu bemerken, dass bei jenen Krankheiten, die gewöhnlich von Anschoppungen  herrühren, eine vorangehende Diät unbedingt notwendig ist, und zwar so streng, wie sie in der besten Homöopathie vorgeschrieben ist.“ [HS.01_003,04-10]

Echter Rhabarber
„Im echten Rhabarber liegt eine übergroße Heilkraft, selbst wenn man ihn in rohem Zustand entweder als Pulver [s. Herstellung im 11. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] oder in Stücken einnimmt […], das beinahe in allen Krankheiten, morgens und abends 7-10 Gran  eingenommen, sichere Heilung bewirkt, wenn die Krankheit nicht schon das letzte Stadium erreicht hat.“ [HS.01_011,02+08]


3.5. Krankheitsregister und Behandlungsmöglichkeiten

Abzehrung, mögliche Ursache s. unter Leberverhärtung

Angst s. unter Herzbeklemmung

Anschoppungen s. unter Blutüberfüllungen

Anspannung s. unter Nervenerkrankungen

Auge, seine ungleiche Sehkraft
Es ist so, dass „bei einem Menschen auch ein Auge stets schärfer und leichter sieht als das andere.“ [GEJ.07_150,16]

Ausgezehrtheit s. unter Rekonvaleszenz

Aussatz, ansteckender
„Dir, Mein lieber N. N., aber sage Ich, es ist besser, das du einige Zeit nicht [zu deiner todkranken Schwester K.] hingehst, sondern bleibst dafür lieber zu Hause, und bei Mir verweilend; denn wahrlich, deine Gegenwart wird der Aussätzigen nicht viel nutze sein, wohl aber so du bei Mir und in Mir verbleibst, Mich liebst und Mich bittest, das Ich es ließe geschehen wie Ich es will, ohne deinen Wunsch auch nur im Allergeringsten zu beeinträchtigen. Willst du aber doch auch hingehen, da sie deine Schwester ist, so bete zuvor, und salbe dich mit dem Öl aus den Wachholderbeeren in Meinem Namen, so wirst du dein Haus verschonen mit der Bosheit des Aussatzes; und so du auch die Kleider beräucherst mit denselben Beeren, und deren drei verschluckst in Meiner Andacht, so kannst du völlig ruhig sein; aber, wie schon gesagt, nötig ist es vor der Hand gar nicht, dass du hingehst; denn Ich sage dir, dass der Aussatz im Ernst böse ist; denn er ist ein Austritt aller bösen Geister, die schon oft von Geschlecht zu Geschlecht sich eingebürgert haben, wohl verstanden, daher auch sehr ansteckend; denn die freien suchen sogleich wieder neue Unterkunft; haben sie sich bei irgend Jemanden eingeschlichen, und werden da wieder hinausgeschafft, so richten sie dann eine größere Verheerung an in ihrer neuen Wohnung, denn in der früheren, aus großem Ärger, wie es soeben bei deiner Schwester nun der Fall ist, da sie von der anderen angesteckt wurde. Wer aber betet, gesalbt und beräuchert ist in Meinem Namen, der darf sich sogar vor keiner Pest fürchten und sorgen. Darum aber ist diese (Wachholder-) Staude so schützend, weil sie eines großen Segens aus Mir schon natürlichermaßen teilhaftig ist.“ [Jakob Lorber am 29. April 1841 ‚Wie und wo der Herr heilt‘, Sammlung neu-theosophischer Schriften No. 48, „Heil-, Diät- und Lebenslehrwinke“, Seite 62-63]

Ausschlag
„Den kleinen Ausschlag aber beschmiere in Meinem Namen mit warmem Baumöl  wenn es sich wieder zeigen wird – und es soll dann schon besser werden! Enthalte dich aber in den kalten und nassen Zeiten von hitzenden Getränken und sauren Speisen! Und halte dich mäßig warm, so wirst du wenig Katarrh zu bestehen haben.“ [HiG.02_44.09.13,05-06 nach der 3. Auflage des Nachdrucks der Auflage von 1935]
„Meide die Fensterluft, und setze dich nie zu nahe an die Fenster, so wirst du nie einen Ausschlag, weder im Gesicht des Leibes, noch im Gesicht deiner schönen Seele bekommen.“ [Jakob Lorber am 14. Februar 1847, Sammlung neu-theosophischer Schriften No 48, 2. Auflage von 1895]

Ausschlag der Haut, bösartiger
„Dieses Pulver [Kampfermilchpulver; s. Herstellung im 8. Kapitel der „Heil-kraft des Sonnenlichts“] […] ist ein Hauptlebensmittel gegen alle inneren wie auch äußeren Übel, die von übermäßigen Anschoppungen  herrühren und in allen Teilen des Leibes Geschwülste, Entzündungen und Beulen verursachen. […] So werden auch bösartige Hautausschläge, wie die Rose und der bekannte Scharlach, am ehesten geheilt. Der Gebrauch dieses Mittels ist ein doppelter: Man nimmt davon 1-3 Gran  ein, oder wenn an den Extremitäten – als Händen und Füßen – Geschwülste vorkommen, so reibe man mit diesem Pulver ein reines, gesonntes Leinentuch ein und lege es trocken auf die Geschwulst, und es wird sich in Kürze die ganze Geschwulst zerteilen. Dazu ist aber auch angezeigt, je nach Beschaffenheit der Natur, 1-3 Gran einzunehmen.“ [HS.01_ 008,08-12]

Bauchleiden bei Frauen
(Dieser Rat wurde im Jahr 1948 gegeben, als die Cholera grassierte:) „Hütet euch aber auch vor Geiz, Neid, Kleinmut, Ärger und gar vor Zorn; denn wie schon gleich anfangs gesagt, es wird der Satan keine, auch die geringste Gelegenheit nicht vorübergehen lassen, in den Menschen zu dringen und ihn zu verderben. Aber auch die Weiber und Mädchen sollen nun sehr ernstlich sich an Mich anschließen, sonst werden sie allerartige gewaltigste Schiffbrüche erleiden. Der Satan hat nun auch Legionen fleischlich unreinster Geister flottgemacht, welche nichts eifriger zu tun haben werden, als in die Bäuche der Weiber und Mädchen zu fahren und diese dann auf das Elendste zu plagen. Was bald ausbrechende Seuchen nicht töten werden, das wird von dieser Brut entweder heimlich oder wohl auch offenbar geplagt werden. Daher sollen besonders die Mädchen bald nach dem (Sonnen-)Untergang sich in die Stuben zurückziehen und allda zu Mir beten, so werden sie vor allen den Plagen gesichert sein.“ [HiG.03_48.07.11,11-12]

Beinbruch s. unter Knochen, gebrochene

Beulen
„Dieses Pulver [Kampfermilchpulver; s. Herstellung im 8. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] […] ist ein Hauptlebensmittel gegen alle inneren wie auch äußeren Übel, die von übermäßigen Anschoppungen  herrühren und in allen Teilen des Leibes Geschwülste, Entzündungen und Beulen verursachen. […] Der Gebrauch dieses Mittels ist ein doppelter: Man nimmt davon 1-3 Gran  ein, oder wenn an den Extremitäten – als Händen und Füßen – Geschwülste vorkommen, so reibe man mit diesem Pulver ein reines, gesonntes Leinentuch ein und lege es trocken auf die Geschwulst, und es wird sich in Kürze die ganze Geschwulst zerteilen. Dazu ist aber auch angezeigt, je nach Beschaffenheit der Natur, 1-3 Gran einzunehmen.“ [HS.01_008,08-12]
„Die fest gebundenen Ketten und Stricke haben ihre Haut mit Wunden und Beulen bedeckt, diese sollen mit Öl und Wein eingerieben werden, auf das sie heilen in Kürze!“ [GEJ.03_021,21]

Beulen, venerische
„So jemand eine äußerliche krebsartige Wunde hätte, so nehmt ein mäßiges, sogenanntes Brennglas  und überfahrt solche Wunden des Tages zu öfteren Malen mit dem Brennpunkt, und zwar so, dass mit solchem Brennpunkt die ganze Wunde überfahren wird, wobei aber zu bemerken ist, dass man mit dem Brennpunkt über einer Stelle der Wunde nicht zu lange verweilen darf. Nach solchem Überfahren mit dem Brennpunkt taucht einen leinenen Lappen in gesonntes Wasser [s. Herstellung im 2. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] und legt solchen über die Wunde, was öfters in einer Stunde zu wechseln ist, so wird der so Leidende – bei übrigens rechter Diät [s. Teil II, Ziff. 2.2.] – in Kürze von seinem Übel geheilt werden. So ihr aber statt des Lappens gute, reife Blätter der Tabakspflanze haben könntet, so wären diese dem Lappen noch vorzuziehen; aber sie müssten auch zuvor, auf einer Glastafel liegend, von der Sonne etwas gebäht werden. Ebenso heilsam an Stelle des Sonnenwassers wäre eine sogenannte „Sonnentinktur“. […] Von dieser Tinktur [s. Herstellung im 7. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] wäre dann beim Gebrauch auf ein Quintel  gesonnten Wassers 1 Tropfen zu nehmen, nur bei stärkeren Wunden 3-5 Tropfen. Damit ist dann ein oben erwähnter leinener Lappen, der zuvor an der Sonne zu erwärmen ist, zu benetzen und auf die Wunde zu legen. Dadurch, sowie durch die früheren zwei Mittel, ist die Wunde in ehester Zeit zu heilen. Auch venerische Beulen, Flechten und Kopfgrinde können damit leicht geheilt werden, wenn die innere Diät danach beschaffen ist.“ [HS.01_007,02-05+07-08]

Blattern s. unter Aussatz

Bleichsucht
„Ich kenne die Bleiche wohl und auch, aus was Ursache sie bleich ist. Aber es ist etwas schwer mit ihr umzugehen, da sie nicht gern folgt dem, was ihr geraten wird, und nicht unterlässt, was ihr schadet. So sage ihr: Lass den Kaffee, solange du bleich bist, und nimmer iss gar die gebrannten Giftkörner! Denn solange du das nicht lassen willst, sollst du nicht rot werden. – Frage nicht, warum du solche Giftkörner nicht essen dürftest! Denn der Grund würde dich unsittlich berühren und dir eine Entdeckung machen, die zu wissen sich für dich noch nicht fein geziemt. Also folge dem Rat und frage nicht willst du gesund sein, ansonsten du für jedes Giftkorn eine Woche länger bleich verbleiben wirst. So musst du dich auch von fetter Speise enthalten und von fetter Milch. Denn das Fett belebt die geilen Geister, und finden diese ihre Befriedigung nicht, so dringen sie ins Blut, durchwühlen dasselbe und machen es müde, faul, träge und schwer, wodurch dann die sogenannte Bleichsucht entsteht, die allzeit eine Folge ist der zu frühen geilen Geisteraufregung, die nicht befriedigt werden kann. Willst du aber ehestens gesund sein, dann beachte folgende Diät: Zum Frühstück nimm entweder eine leichte Schokolade, noch besser einen Kakaokaffee von gerösteten Kakaoschalen oder auch einen Maistee mit leichter (entrahmter) Milch und etwas Zucker. – Zu Mittag iss eine gute frische Suppe mit gebähter  Semmel, nicht zu stark gesalzen. Dann auch ein mageres Rindfleisch mit etwas Senf oder auch frischem, aber gezuckertem Meerrettich, den man zuvor mit Essig und Öl anmacht. Auch Kälbernes ist gut. Sollte dir aber solches Fleisch weniger schmecken, so iss gedünstete Äpfel mit Semmel. Aber vor allen Würsten und Käsen musst du dich sorglichst hüten, ebenso auch vor Kohl und Sauerkraut, weniger vor roten und weißen Rüben, dagegen vor gelben Rüben, überhaupt vor allen blähenden Speisen, weil diese ebenfalls die geilen Geister erwecken. – Abends aber begnüge dich entweder auch mit dem, was du des Morgens genießt, oder mit einer Suppe mit gebähtem Brot. Du kannst auch mäßig einen guten Wein mit Wasser genießen. Sonst aber trinke Wasser, das nicht zu kalt ist. Zu allem dem aber gebrauche eine sogenannte Latwerge , die zu dem Behuf in der Apotheke zu haben ist, oder auch die Pillen zu dem gleichen Zweck. Und mache dazu vormittags eine Stunde vor dem Essen eine Bewegung im Freien, am besten an der Mur, wo in dieser Zeit die Luft am reinsten ist – aber nur nicht in einer Allee von wilden Kastanien, die eine schädliche Ausdünstung haben. Zu allem dem aber musst du auch hauptsächlich auf Mich vertrauen und recht heiter sein, so wirst du bald wieder rot und gesund sein. Ich habe dich wohl sehr lieb; aber du musst Mich auch sehr lieb haben, so wirst du schon fein gesund werden und verbleiben! – Wenn du aber eigensinnig wärst und hättest ein erregbares Gemüt, da würdest du jahrelang bleich verbleiben.“ [HiG.02_48.02.28, nach der 3. Auflage des Nachdrucks der Auflage von 1935]

Blei, -kolik oder -vergiftung, s. unter Cholera

Blut, dickes
„Bei den Menschen, besonders weiblichen Geschlechtes, welche schon von der Geburt aus ein mehr dickes Blut haben; diese Menschen haben darum auch stets mehr ein unbehagliches Gemüt, und können sich heimlich sogar über eine Fliege ärgern, obschon sie eigentlich eines Zornes unfähig sind. Dadurch aber geschieht es dann, dass ihr Blut beständig mit galligen Substanzen untermengt ist; wo das Blut dann seine Nährsäfte in den Leiborganismus absetzt, da gelangen auch die im Blut aufgelösten galligen Teile hin, und verdichten somit dieselben. Solches Übel aber kann ja leichtlich gehoben werden durch geistige Mittel, und durch ein gerechtes Fasten […] Was aber ist diese geistige Diät? — Enthaltsamkeit von allen Ärgerlichkeiten, sie mögen was immer für einen Grund haben; denn sobald das nicht streng beobachtet wird, kann an keine Besserung gedacht werden. […] Wie kann aber solches gar leicht vermieden werden? Im beständigen wahrhaften Hinblick im vollen Glauben und aller Liebe auf Mich; aber nicht auch nebenbei auf die Welt und allfällige Verwandte, die zwar viel Gebete tun aus den Büchern, aber wenige aus dem Herzen; darum sie auch große Stücke halten auf Weltärzte; aber dem wahren Hausarzt trauen sie nicht allein ohne einen Weltarzt! […] Was aber die natürliche Diät betrifft, so besteht diese in einem gerechten Fasten; dieses aber besteht darin, dass sich da enthalten werden solle von allen fetten Speisen und schweren Getränken; denn dieses Alles ist ein Gift für derlei Naturen, die da haben ein mehr dickes Blut. So ist auch der Genuss des Kaffees überaus schädlich an und für sich; so er aber noch zu fett und manchmal zu stark genossen wird, da kann durch ihn die Natur also ganz und gar verdorben werden, dass ihr kaum durch ein Wunder zu helfen ist. Ebenso schädlich sind auch alle Leckereien und zeitweiligen Speisewechslungen, durch welche dann über einen Tisch alles verdorben wird, was allenfalls sieben ordentliche einfache Tage gut gemacht haben. So ist auch alle Obstnascherei, besonders an den Nachmittagen äußerst schädlich, wenn dasselbe nicht ehedem gesotten oder gebraten ist. Weizenbrot, wie z.B. gutgebackene Semmeln, reines Wasser, von allem Fett befreite Milch, frische Fleischbrühen mit Kräutern, als: Salbei und Quendeln, süße Rüben, Meerrettich zum mäßig genossenen Rindfleisch, dann und wann ein lämmerner oder kälberner Braten, dann manchmal auch etwas Wein mit Wasser genossen, solches bedingt die Gesundheit des Leibes, als auch manchmal eine in der Fleischbrühe eingekochte Maisgrütze; alles andere aber ist ein Gift für derlei Naturen, besonders wenn sie schon sehr durch die Apotheken geschwächt worden sind! Das ist die wohl zu beachtende natürliche Diät. Ferner ist solchen Naturen auch alles Abkühlen nachteiligst; wohl aber ist ihnen eine beständige Bewegung zu empfehlen, natürlich mit Ziel und Maß; das Schlafen unter Tags aber gebiert des Leibes Tod, wie das warme Baden für solche Naturen“. [Jakob Lorber am 18. August 1841, Sammlung neu-theosophischer Schriften No 48, 2. Auflage von 1895]
„Iss eine Zeitlang kein Obst, weil es dir das Blut dick und sauer macht!“ [HiG.02_47.12.01,03]
Sie haben „trägeres Blut, in dem ganz wenig Eisenteile vorhanden sind, und so ist ihr Blut dicker und galliger.“ [GEJ.04_198,03]

Blut, hitziges (Heißblütigkeit)
Es „wären bei einem heißblütigen Weib auch entsprechende Mittel aus dem Bereich der Natur anzuwenden und mit denselben eine entsprechende Belehrung an das Herz des Weibes, und es möchte dann wohl besser mit demselben werden. Sagt Cyrenius: „Du hast soeben von einem natürlichen Mittel etwas erwähnt; worin könnte das wohl bestehen?“ Sage Ich: „In der natürlichen Lebensmäßigkeit! Ein heißes Blut ist stets mehr verzehrender Natur denn ein kühles; daher sind heißblütige Menschen auch gefräßiger denn die kühlblütigen und haben eine stets wachsende Lust zu vielen und wohlschmeckenden Speisen und Getränken. Wenn sich solche Menschen aber in die Mäßigkeit begeben oder zur Mäßigkeit angehalten werden, indem man ihnen mit freundlichem Herzen das auch erläutert, warum man so etwas für sie tut und ihnen die Mäßigkeit und größere Magerkeit im Essen anempfiehlt, so wird das Blut bald kühler zu pulsen und der sinnliche Trieb sehr an seiner Kraft zu verlieren anfangen, ohne den geringsten Nachteil für die sonstige Gesundheit des Leibes und der Seele. Sollte aber bei einem sehr begehrenden Weib auch durch längere Beachtung der goldenen Mäßigkeit die Natur noch keinen fühlbaren Umschwung erhalten haben, so soll es bei abnehmendem Mond abends das Wasser von gekochten Sennesblättern mit etwas Aloesaft zu sich nehmen, etwa vier Esslöffel voll, aber nicht alle Tage, sondern nur jeden dritten oder vierten Tag, und es wird dadurch sicher besser mit der hitzigen Natur des Weibes auszusehen anfangen. Sollte aber dies alles samt daneben erhaltenen guten Lehren wenig oder nichts fruchten, so kann dann erst auf Verlangen des Mannes die früher für diesen Fall besprochene Ehescheidung von Tisch und Bett eingeleitet werden.“ [GEJ.03_071,14 + 072,01-05]

Blut, träges
Sie haben ein „trägeres Blut, in dem ganz wenig Eisenteile vorhanden sind, und so ist ihr Blut dicker und galliger.“ [GEJ.04_198,03]

Blut, verunreinigtes (Blutreinigung)
„Zudem aber sage Ich dir noch etwas, und das besteht darin, dass der Ärger der nötigen leiblichen Gesundheit gar nicht zuträglich ist; denn er erzeugt zu viel Galle, und diese verpestet das Blut und setzt das menschliche Leben jeden Augenblick aufs Spiel. Also hüte dich auch in dieser Hinsicht ganz besonders vor zu großem Ärger, ansonsten du bald dein Leibesleben einbüßen würdest! Bedenke das alles wohl, so wirst du auch physisches Übel nicht zu befürchten haben!“ [GEJ.06_164,13]
„Auch musst du dich nicht so oft erzürnen wegen nichtiger Dinge, so wirst du zu einem reinen Blut gelangen.“ [HiG.02_47.12.01,09]
„Obst, besonders gute Äpfel und feinere Birnen, sind sehr tauglich, das Blut zu reinigen und herab zu stimmen.“ [Er.01_062,10 nach dem Nachdruck der 4. Auflage von 1953]
„Über solchen [Blutreinigungs-]Tee [von der Apotheke] ist bloß ein siedendes Wasser zu gießen. Nach dem Aufguss muss der Tee 12 Minuten lang wohl verdeckt stehen gelassen werden und erst nach dieser Zeit in eine Tasse abgeseiht und mit Zucker versüßt, eine halbe Stunde vor dem Frühstück und abends eine halbe Stunde nach dem Abendessen getrunken werden.“ [HiG.02_ 48.02.13,07 nach der 3. Auflage des Nachdrucks der Auflage von 1935]

Blutbrechen
„Die Milz [hängt] mit ihren Blutgefäßen mit dem Magen und mit dem Herzen zusammen; warum das? Weil sie vom Magen die ins Blut übergehenden Säfte in sich aufnimmt, sie so ganz eigentlich ins Blut verwandelt und sie als solches an das Herz abliefert; daher kann es auch bei vollblütigen Menschen sehr leicht geschehen, dass die Milz zu überfüllt wird mit Blut weil sie nicht alles ans Herz absetzen kann, was in ihr erzeugt wird, dass dann das Blut, das sich in der Milz angehäuft hat, in den Magen zurücktritt und der Mensch dann das Blutbrechen bekommt. Und findet das Blut da den Ausgang nicht, so kann daraus sehr leicht eine Entzündung und mit der Zeit, was noch schlechter ist, eine Erhärtung dieses Haupteingeweides zuwege gebracht werden; daher kommt auch das häufig vorkommende Blutbrechen meistens nur von der Milz und höchst selten von der Lunge her.“ [Er.01_010,04]

Blutüberfüllungen, -stauungen
„Dieses Pulver [Kampfermilchpulver; s. Herstellung im 8. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] […] ist ein Hauptlebensmittel gegen alle inneren wie auch äußeren Übel, die von übermäßigen Anschoppungen  herrühren und in allen Teilen des Leibes Geschwülste, Entzündungen und Beulen verursachen. […] Der Gebrauch dieses Mittels ist ein doppelter: man nimmt davon 1-3 Gran  ein, oder wenn an den Extremitäten – als Händen und Füßen –Geschwülste vorkommen, so reibe man mit diesem Pulver ein reines, gesonntes Leinentuch ein und lege es trocken auf die Geschwulst, und es wird sich in Kürze die ganze Geschwulst zerteilen. Dazu ist aber auch angezeigt, je nach Beschaffenheit der Natur, 1-3 Gran einzunehmen.“ [HS.01_008,08-12]
„Bei jenen Krankheiten, die gewöhnlich von Anschoppungen herrühren, eine vorangehende Diät unbedingt notwendig ist, und zwar so streng, wie sie in der besten Homöopathie vorgeschrieben ist.“ [HS.01_003,10]

Blutungen, allgemeine
„Dieses Medikament [Blutpulver; s. Herstellung im 6. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] ist eben wieder so zu gebrauchen wie die ersten zwei Arten und wirkt ebenfalls universell. Hauptsächlich aber wird es den Lungenkranken gut zustattenkommen, wie auch jenen, die an häufigen Blutungen irgendeiner Art leiden.“ [HS.01_006,04]

Blutungen der Frauen, s. unter Menstruationsbeschwerden

Brechdurchfall, Brechruhr
„Wenn an einem Ort vorerwähntes Übel [Brechruhr und Cholera] grassiert, so verzehre man morgens 3-7 solcher Beeren [gesonnte Wachholderbeeren; s. Herstellung im 10. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“], nehme auch einen Teil, pulverisiere ihn und räuchere damit die Zimmer und das Gewand, das man zum Ausgehen anzieht, ein. So kann das Übel an einem Ort noch so grassieren, so wird dennoch derjenige, der besagtes Mittel im Glauben und Vertrauen auf Mich nach Vorschrift anwendet und dabei Diät lebt [s. Teil II, Ziff. 2.2.], sich der Venus  und sonstiger Schwelgereien enthält, vollkommen bewahrt bleiben. Solche Beeren, in einem Seidel  voll reinem Quellwasser bei mäßigem Feuer aufgekocht und nachher getrunken, d.h. bloß das Wasser, befreien den, der die Cholera bekommt, in kurzer Zeit von diesem Übel.“ [HS.01_010,06-07]

Brustdrüsenkatarrh
„Dein Brustübelchen aber ist nichts als eine Verkühlung, also ein leichter Brustdrüsenkatarrh, der hauptsächlich durch die unpassenden Medikamente erst zu seiner gegenwärtigen Konsistenz gediehen ist. Halte dich aber nun warm und belege deine Brust mit gestoßenem warmen Leinsamen öfters im Tag und lasse solch einfaches Pflaster auch durch die Nacht auf der Brust. Trinke daneben einen guten Blutreinigungstee morgens und abends! Enthalte dich von zu sauren Speisen und Getränken! Hauptsächlich aber sei nicht ängstlich und vertraue fest auf Mich, so wird dein Übelchen sich bald verlieren. Nimm dann und wann, etwa alle 14 Tage die Wintermonde hindurch, ein leichtes Abführmittel zu dir, so wirst du auch von deinen Halsübeln befreit sein. Aber auf Mich musst du stets mehr vertrauen als auf die Arzneimittel, die Ich dir hier angeraten habe, sonst möchten sie dir wenig oder nichts nützen. Denn alle Arzneien bekommen erst durch Mich ihre volle Heilkraft.“ [HiG.02_ 48.02.02.a,08-10 nach der 3. Auflage des Nachdrucks der Auflage von 1935]

Bronchitis
„Enthalte dich aber in den kalten und nassen Zeiten von hitzenden Getränken und sauren Speisen! Und halte dich mäßig warm, so wirst du wenig Katarrh zu bestehen haben.“ [HiG.02_44.09.13,05]
s.a. unter Katarrh

Brustübel
„Unmäßigkeit im Trinken aber erzeugt neben den Magen- und Brustübeln auch die Geilheit des Fleisches und gebiert die Unzucht aller Art und Gattung. Darum seid in allem mäßig und nüchtern, und ihr werdet in einem stets gesunden Leib auch eine gesunde und heitere Seele haben!“ [GEJ.05_239,03-05]

Brustkatarrh
„Das kleine Brustübelchen wird sich nach und nach schon verziehen, so das angeratene Mittel fleißig angewendet wird, natürlich hauptsächlich durch ein lebendiges Vertrauen auf Mich, den Arzt der Ärzte! Das Mittel muss aber auch recht angewendet sein, sonst zersetzt es die in der Brust angehäuften untauglichen Spezifikalpotenzen entweder nur sehr langsam oder auch wohl gar nicht. So aber muss das angeratene Mittel recht zubereitet und angewendet werden: Der Leinsamen muss womöglich ein frischer, und nicht ein 4-5 Jahre alter sein; bei den Kräutlern, auch in der S..apotheke ist er schon zu bekommen. Solch frischer Leinsamen muss gut zerstoßen sein und dann mit frischem Wasser zu einem Teig gemacht werden, welcher in einem eigens dazu gemachten Säckchen über einer Wärmpfanne vor dem Gebrauch zu erwärmen ist, und zwar so, dass es ein wenig zu dampfen anfängt, und es dann sogleich auf die kranke Brust zu legen ist und dann eine Stunde darauf liegen soll, nach welcher Zeit dann ein frisches aufzulegen ist. Obenerwähnter zerstoßener Same kann, wenn dann und wann wegen eines bevorstehenden Wetterwechsels sich mehr Schmerzen in der Brust vernehmen lassen, wohl auch mit Eibisch-, Geißpappel- und Himmelbrand-Tee zu einem Teig gemacht und sodann auf die vorbeschriebene Art verwendet werden. – Ebenso können unter den Leinsamen auch ein viertel Teil Kamillenblüten gestoßen werden, was die Schmerzen noch eher stillen wird. – Aber allezeit muss ein solches Sackpflaster wohl erwärmt sein. Es sollen aber wenigstens für einen Tag vier gleiche Säcklein in Bereitschaft sein, die sich nach der Ordnung von Stunde zu Stunde abzulösen haben. Für den nächsten Tag aber müssen vier frische in der Bereitschaft sein. – Am dritten Tag können dann schon wieder die ersten vier Säcklein gebraucht werden, aber natürlich müssen sie zuvor gereinigt und dann mit einem frischen Teig gefüllt werden. Wenn die Säcklein gegen Abend schon trockener geworden sind, dann räuchert man sie vor dem Gebrauch mit Kamillen, gemengt mit etwas Zucker und Weihrauch. Da aber in der Nacht das Auflegen neuer erwärmter Säcklein mit viel Beschwerlichkeit verbunden ist, so kann anstatt dieser Säcklein auch eine Auflage von Hanfwerg wohldienlich sein, welches Werg aber ebenfalls vor dem Gebrauch mit den früher erwähnten drei Spezies durchzuräuchern ist. Den Blutreinigungstee aber nimm auch in der S..apotheke, und nicht in der am Graben, wo dergleichen Medikamente alt und abgestanden sind! Über solchen Tee ist bloß ein siedendes Wasser zu gießen. Nach dem Aufguss muss der Tee 12 Minuten lang wohl verdeckt stehen gelassen werden und erst nach dieser Zeit in eine Tasse abgeseiht und mit Zucker versüßt, eine halbe Stunde vor dem Frühstück und abends eine halbe Stunde nach dem Abendessen getrunken werden. Das eine kurze Zeit also genau gebraucht, wird dir, du Meine liebe E., die volle Gesundheit schon wieder geben. Aber eins musst du dabei noch dazu beachten, nämlich: Wenn es dir noch nicht wohl ist und draußen ein starkes Tauwetter ist, musst du deine Wohnzimmer nicht waschen lassen, sonst wird dir Mein Rat nicht helfen können in kurzer Zeit. Denn für derlei gichtischrheumatische Übel taugen feuchtgemachte Zimmerböden wohl noch schlechter als die Fäuste auf die Augen! Es ist dir viel gesünder, beim schlechtesten Wetter vier Stunden in der Freie herumzuwaten, als nur eine Viertelstunde in einem feuchtlichen Zimmer zu sein. Das musst du dir hauptsächlich merken, so du recht gesund sein willst. Gebrauche also dies alles, wie Ich es dir nun bestimmt habe, so wirst du schon wieder ehestens gesund werden. Wenn nun schöne Tage kommen, kannst du auch schon täglich unter Mittagszeit auf eine halbe bis eine Stunde in die frische Luft gehen. Dies wird dich stärken. Und Ich werde dich auch stärken! Amen.“ [HiG.02_48.02.13 nach der 3. Auflage des Nachdrucks der Auflage von 1935]
„Daher heißt es da denn nun auch hier wieder – sehr viel Geduld haben! Und so musst du, Meine liebe Tochter, auch noch recht viel Geduld haben, musst des Sommers bessere Tage voll Wärme abwarten! Diese werden deine Geschwulst schon ganz ausheilen. Unterdessen aber gebrauche du nur dein Pflaster und deinen Tee! Das wird deine Geschwulst schon nach und nach entweder zum Aufbruch bringen oder dieselbe, so du dich diät hältst, verdunsten und verteilen – was dir noch heilsamer sein wird, obschon etwas länger dauernd. Die Diät aber besteht darin, dass du nichts Saueres oder keine zu fetten Speisen genießt, ebenso den Kaffee lieber mit frischer Milch als mit fetterem Rahm trinkst und nicht stark, kein Schweinefleisch oder zu hartes und zu gesalzenes Rindfleisch isst, so auch nicht saures Kraut oder Kohl, auch keine fetten und herben Brühen, sondern Spinat, Milch Meerrettich, Mandel-Meerrettich und dergleichen. Übers Pflaster lege du bloß erwärmte Tücher, zuvor ein wenig durchräuchert mit Weihrauch und Wacholderbeeren. Aber feuchte Sachen sollst du nicht übers Pflaster legen, diese schwächen die Wirkung desselben. Sie schaden zwar im Grund nicht, aber sie verzögern die Wirkung des Pflasters. Nur auf Wärme musst du sehen! Denn in der Kühle zeitigt so ein katarrhalisches Schleimgeschwür lange nicht, sondern verhärtet eher innerhalb der Schleimhäute. Wenn nun noch kalte Tage sind, da bleib du lieber im Bett. An warmen Tagen aber geh spazieren und komm in einen recht tüchtigen Schweiß. Der wird dir gute Früchte bringen. Es wäre dir aber schon viel besser, so du dich nicht im vorigen Monat in Bezug auf dein Übel einigemal sehr verkühlt hättest. Daher musst du nun dafür schon ein bisschen mehr Geduld haben, dann wird dein Schleimgeschwür schon wieder gut werden.“ [HiG.02_48.05.07,05-11 nach der 3. Auflage des Nachdrucks der Auflage von 1935]

Bruststechen, rheumatischer oder gichtischer Art
„So nun jemand von den vorher erwähnten Schmerzen [in den Gliedern] befallen wird, so benetze er einen frischen, gesonnten Lappen mit diesem [Mohnblüten-]Öl [s. Herstellung im 7. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] und lege ihn auf das schmerzende Glied, so wird es in Kürze besser. Auch bei Brust- und Seitenstechen, wenn solche rheumatischer oder gichtischer Art sind, kann solches Öl vorteilhaft angewandt werden.“ [HS.01_007,18]

Cholera
„Die Cholera ist nicht im Geringsten irgend ansteckend, außer durch die Ausdünstung der Exkremente. Wo die Menschen irgendeiner Gegend kein reines Eisen- oder Glimmerwasser haben können, da sollen sie das Wasser zuvor mit etwas Melissenkraut absieden, auch mit etwas Münzen[kraut], es darauf solange stehen lassen, bis es sich abgekühlt und geläutert hat; alsdann sollen sie es erst zum Trinken, Waschen und Kochen gebrauchen, da wird es ihnen dann völlig unschädlich sein. Auf ein Pfund Wassers genügt ein halb Lot Melissen- oder Münzenkraut. Warum aber liegt das Übel im Wasser? – Weil mit Ausnahme der vorbenannten zwei Wassergattungen jedes andere Wasser mehr oder weniger Bleiduft  enthält, namentlich aber an jenen Orten, die an großen Flüssen und Strömen sich befinden, die ihren Ursprung in einer Gegend nehmen, wo viele bleihaltige Berge bestehen und ihre mächtigen Quellen auch dann noch ein reichliches Wasser geben, wenn durch die lange Sommertrockenheit die meisten anderen Quellen versiegt sind. Auch beim Militär im Feld entwickelt sich dieses Übel dadurch, weil der Soldat sich stets der verzinnten oder eigentlich verbleiten blechernen Feldflaschen bedient und häufig auch in solchen verbleiten Töpfen und Kasserollen seine Menage  abkocht und verzehrt. Im Winter macht das weniger, weil der Bleiduft in der Kälte sich schwer entbindet und der Mensch auch nicht so kohlenstoffvoll ist wie im Sommer. Im Sommer aber tritt die Krankheit mehr oder weniger heftig und tödlich auf, je mehr oder weniger ein Mensch eine natürliche Disposition dazu besitzt, d.h. je mehr oder weniger gallsüchtig, leidenschaftlich und furchtsam er ist oder auch je mehr oder weniger des Bleiduftes er in sich bekommt. […] Die so sehr gefürchtete Cholera ist somit nichts als eine Bleikolik. Womit man diese hebt und heilt, damit hebt und heilt man auch die Cholera, die in Asien ganz dasselbe Übel wie in Europa ist. […] Sonach die bleiernen Wasserleitungen weg! Sich nach den beiden bezeichneten Wasserarten umsehen! Oder ein bleidufthaltiges Wasser nach vorbezeichneter Art unschädlich machen! Alle verbleiten Trink- und Kochgeschirre weg! Kein von schlechten Wässern gebrautes Bier trinken, sondern einen reinen Wein! Und die Cholera ist dann auch vollkommen weg auf alle Zeiten. Wo aber das nicht aus dem Weg geräumt wird, dort wird die Seuche auch stets mehr oder weniger heftig auftreten, je nachdem ein Sommer auch mehr oder weniger heiß und trocken auftreten wird und die Menschen sich auch mehr oder weniger von ihren Leidenschaften beherrschen lassen. Durch die Leidenschaften nämlich wird in den Eingeweiden mehr oder weniger des Kohlenstoffes erzeugt, der in der excitativen Verbindung des Bleiduftes das eigentliche, das Blut zerstörende und das Naturleben tötende Element ist.“ [Jakon Lorber, aus einem Brief vom 15.11.1859 an einen unbekannten Empfänger; Quelle: https://www.jakob-lorber.at/briefe.htm]
„Dieses Pulver [Kampfermilchpulver; s. Herstellung im 8. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] […] ist ein Hauptlebensmittel gegen alle inneren wie auch äußeren Übel, die von übermäßigen Anschoppungen  herrühren und in allen Teilen des Leibes Geschwülste, Entzündungen und Beulen verursachen. Dieses Mittel ist auch vorzugsweise für Pestkranke zu verwenden; auch bei Cholera wird es vorzügliche Dienste leisten. Der Gebrauch dieses Mittels ist ein doppelter: Man nimmt davon 1-3 Gran  ein, oder wenn an den Extremitäten – als Händen und Füßen – Geschwülste vorkommen, so reibe man mit diesem Pulver ein reines, gesonntes Leinentuch ein und lege es trocken auf die Geschwulst, und es wird sich in Kürze die ganze Geschwulst zerteilen. Dazu ist aber auch angezeigt, je nach Beschaffenheit der Natur, 1-3 Gran einzunehmen.“ [HS.01_008,08-12]
„Wenn an einem Ort vorerwähntes Übel [Brechruhr und Cholera] grassiert, so verzehre man morgens 3-7 solcher Beeren [gesonnte Wachholderbeeren; s. Herstellung im 10. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“], nehme auch einen Teil, pulverisiere ihn und räuchere damit die Zimmer und das Gewand, das man zum Ausgehen anzieht, ein. So kann das Übel an einem Ort noch so grassieren, so wird dennoch derjenige, der besagtes Mittel im Glauben und Vertrauen auf Mich nach Vorschrift anwendet und dabei Diät lebt [s. Teil II, Ziff. 2.2.] sich der Venus  und sonstiger Schwelgereien enthält, vollkommen bewahrt bleiben. Solche Beeren, in einem Seidel  voll reinem Quellwasser bei mäßigem Feuer aufgekocht und nachher getrunken, d.h. bloß das Wasser, befreien den, der die Cholera bekommt, in kurzer Zeit von diesem Übel.“ [HS.01_010,06-07]
„So jemand von der Cholera befallen würde, so nehme man einen guten Ess-löffel voll dieser Blüten [der kleinen Feldkamille; s. Herstellung im 10. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“], gebe sie in eine Tasse und gieße ½ Seidel  reines, siedendes Wasser darauf, decke die Tasse 1-2 Minuten wohl zu, seihe den Tee ab, gebe ihn so dem Kranken zu trinken und decke diesen in einem Bett wohl zu, so wird es auch in kurzer Zeit völlig besser mit ihm werden! Wer es gerade haben kann, gebe in den Tee 1-2 Gran  Bibergeilpulver ; das wird die Wirkung des Tees erhöhen! Aber die sogenannte Bibergeiltinktur ist nicht anzuraten, außer diese wäre in viermal abgezogenem Wacholderbeergeist ausgezogen, in welchen man auf ein halbes Seidel ein halbes Lot  Bibergeilpulver zu geben hätte. Darauf müsste die Flasche wohl verstopft und so lange der Sonne ausgesetzt werden, bis solcher Spiritus eine gehörig dunkelrötlich-bräunliche Farbe bekäme. Von solcher Tinktur wären dann auf eine 3/4 Seidel große Tasse 7-10 Tropfen zu geben, wodurch dann das Übel auch in wenigen Minuten geheilt sein würde.“ [HS.01_010,11-13]

Cholera, leichtere Art (Durchfallerkrankung)
„Nur soll sie sich abends nicht zu lange im Freien aufhalten! Denn die Abende dieses Jahres sind besonders in den flachen, tiefer liegenden Gegenden voll unreiner Geister, als Vorboten von einer leichteren Art Cholera, welche in nicht gar zu langer Zeit diese Gegenden hie und da beschleichen wird. Die von dieser Krankheit verschont werden wollen, müssen sich daher schon jetzt vor der Abendluft recht in acht nehmen, besonders Weiber, Mädchen und Kinder jedes Geschlechtes. Auch Männer tun besser, wenn sie möglicherweise des Abends vor zehn Uhr im Haus sich befinden. Wird diese Krankheit auch schon nicht so gefährlich sein wie die eigentliche Cholera, so wird sie aber dennoch große Schwächen im Fleisch zurücklassen bei denen, die aufkommen werden. Segnet aber abends eure Zimmer und Betten in Meinem Namen und räuchert sie mit Wacholderbeeren! Und so sich die Krankheit hierher verlaufen sollte, da besteckt die Fenster auch mit frischen Wacholderbeerstauden, so werdet ihr völlig sicher sein vor ihr. – Aber nur die Abendluft ein wenig meiden!“ [HiG.02_48.06.29,03-06 nach der 3. Auflage des Nachdrucks der Auflage von 1935]

Darmleiden, s. unter Magen-, Darmleiden und Verdauungsbeschwerden

Depression
„Der betreffende Lebensdüsterling ist zufolge seiner zu übertriebenen mit der Ehre seines Standes im Verband stehenden Gewissenhaftigkeit in seinen innersten Seelenverbandsnerven geschwächt worden. […] Solch ein physikopsychisches Übel kann daher, weil es mehr ein physisches als so ganz eigentlich psychisches zu nennen ist, auch zuerst durch ein taugliches Naturmittel geheilt und behoben werden. Dergleichen Mittel wären zum Beispiel etwa ein fünf bis sechs Wochen langer Urlaub vom täglichen Geschäft, Umgang mit heiteren Menschen, häufiger Genuss von reiner Gebirgsluft, Stahlbäder und andere eisenhaltige Mineralbäder, nur keine Schwefelbäder. Auch Meeresbäder wären gut. Essen und Trinken, was einem schmeckt. Ein guter Wein ist jedoch besser als Bier und eine frische Brühe besser als der Kaffee, der schwarze taugt am schlechtesten. So wäre auch der Genuss eines reinen Alpenwassers sehr zu empfehlen, wie überhaupt ein durch ein paar Wochen andauernder Aufenthalt auf einer Alpe mit ein paar guten, heiteren Freunden. Wenn auf diese Art die Seele wieder durch die rechte Stärkung der sie umgebenden Nerven zu ihrer natürlichen Ruhe gelangt, dann kann auch leicht wieder durch gute und weise Worte auf sie eingewirkt werden, was jetzt beinahe eine fruchtlose Mühe wäre. Überhaupt aber soll betreffender Leidling auch vom Beischlaf so viel als möglich eine gute Zeit lang sich enthalten, so wird seine Heilung desto eher und leichter erfolgen. Auch der Gebrauch der evangelischen Öl- und Wein-salbe  würde ihm gute Dienste tun, und dabei recht viel Bewegung in freier reiner Luft, besonders nach einem Gewitter.“ [HiG.03_49.07.17,01+05-06 nach der 1. Auflage von 1993]

Durchfall
„Nah an den Bergen, die nicht rauchen oder gar brennen, wie ihr sie von hier in weiter Feme seht, macht mannstiefe Gruben; allda werdet ihr die euch schon bekanntgemachte Broterde  finden, welche ihr jedoch sehr mäßig genießen sollt, und das nicht täglich, sondern nur dann und wann nach dem Willen Gottes zu eurer Gesundheit, so eure Not  zu weich geworden ist.“ [HGt.01_ 034,16 nach der 5. Auflage von 2000]
s.a. unter Brechdurchfall und Cholera, leichtere Art

Durst an schwülen Tagen
„Aber dessen ungeachtet gleicht solcher Durst jenem Leibesdurst, der da sich einstellt nach einer Fieberkrankheit oder der manchmal eigen ist den Wanderern an schwülen Tagen, allwann sie mit großer Vorsicht trinken müssen, um sich keine Lungensucht an den Hals zu ziehen. Wie aber diese Wanderer nur tropfenweise das Wasser schlürfen dürfen, um so nach und nach sich des Durstes zu entledigen, geradeso auch will Ich mit drei Tropfen nur deinen Durst kühlend löschen.“ [HiG.02_42.05.18.a,02 nach der 4. Auflage/ Nachdruck der Auflage von 1936]

Eingeweide, s. unter Organe

Eingeweidewürmer
„Würmer in den Eingeweiden […] sind hauptsächlich dreierlei Art, nämlich: die sogenannten kleinen Knäulwürmer, dann die langen, weißlichten, regenwurmartigen Würmer und endlich der Bandwurm. Und es gibt da neben diesen drei Hauptgattungen der Würmer noch einige andere, weniger bekannte Gattungen, darunter die sogenannten Spulwürmer, die Gedärm- und Magenraupen, dann die Fadenwürmer und endlich noch der Magenpolyp. Seht, alles dieses Ungeziefer entsteht hauptsächlich dadurch, dass der Mensch in natürlicher Hinsicht irgendeine Nahrung zu sich nimmt oder oft als Kind bekommt, die sehr viele animalische Teile in sich enthält. Dergleichen ist für die Kinder: unreine Milch oder zu fette Milch, sodann auch von den Vegetabilien solches Obst, das da schon bekannt ist als am meisten fähig zur Aufnahme und Ernährung animalischer Wesen. Seht, das ist nun die natürliche Ursache solcher Erscheinungen. – Aber die Bildung derselben geht auf eine bisher noch unbekannte geistige Weise vor sich. Denn da suchen sich die unreinen Geister, die da schon bei der Geburt im Menschen mitgeboren werden, aus solcher Nahrung das ihnen Entsprechende, umkleiden sich damit und werden dann zu jenen sichtbaren, lästigen und scheußlichen Formen im Menschen, damit sie demselben gleich anfänglich schon wenigstens an seiner physischen Gesundheit nur einigermaßen schädlich werden können. Jedoch tun das nur die plumperen und dümmeren, die alsbald durch eine gerechte Sorgsamkeit bestraft werden, da sie auf die natürliche Art durch taugliche Mittel sich zu entfernen genötigt werden. Aber viel lästiger werden diese Wesen, wenn sie, die Formen der äußeren Welt verlassend, wieder geistig zurückkehren. Denn da lassen sie gewöhnlich den Körper in Ruhe und fangen an, sich in die Eingeweide der Seele einzunisten, allwann sie dann die Kinder zu allerlei Bübereien reizen. Und werden sie da durch eine kräftige geistige Medizin getötet, so fragt sich's sehr, ob nicht die Seele dann in jeglicher ihrer Nahrung tödlichen Schaden leidet. Eine solche tödliche Nahrung wäre diese, so den Kindern oder den jungen Menschen sogleich alle Laster und deren Schädliches und Schändliches bekanntgegeben würde. Dadurch wüsste dann die junge Seele freilich mit allem, wie sie daran ist. Aber sagt selbst, ob eine solche Kost der Seele sich nicht gerade so verhielte, als so jemand, der in seinem Haus die Ratten und Mäuse vertilgen möchte, entweder alles vergiften oder das Haus anzünden wollte, um dadurch das Ungeziefer zu töten. Da ist sicher der gute Rat des Freundes an bester Stelle, nämlich: man verwahre die Kinder gar wohl zuerst vor solcher leiblicher Kost, deren schon erwähnt wurde. Und fürs zweite, was die Seele anbelangt, verwahre man sie wohl in eiserne Kammern, das heißt, man lasse ihnen, solange sie noch irgendeines Unterrichtes bedürfen, keinen freien Willen und führe sie beständig zum pünktlichen Gehorsam und wahrer kindlicher Liebe hin. Seht, das ist das Verwahren der edlen Frucht „in eisernen Kammern“! Und da dadurch dieses Ungeziefer keine Nahrung zu seiner Existenz finden wird und kann, da es ihm verzweifelt langweilig und hungrig zu Mute werden wird bei dem Nagen solchen Eisens, so wird es auch gar nicht zu lange da verweilen, allwo es nichts zu essen gibt, sondern es wird sich alsbald entfernen. Und da gleicht dann eine solche Handlungsweise der leiblichen strengen Diät, die bekanntlich gegen alle Übel des Lebens die beste Kur ist.“ [HiG.01_40.12.09,08-13; Weiterführendes zu den möglichen Folgen s. vollständige Kundgabe in ‚Himmelsgaben‘ Band 1]
„Farrenkrautöl, das da wohl den Starrkrampf hebt und die Würmer im Magen tötet, wenn es echt ist; ist es aber nicht echt, so macht es auch gar keine Wirkung.“ [GEJ.04_140,03]

Entzündungen, allgemeine
„Durch diese Gefäße [kleine Windadern von der Lunge ausgehend] wird die Gallenblase zum Teil gebildet und zum Teil in einer fortwährend gleichmäßigen Spannung erhalten. Zugleich wird durch diese Gefäße stets eine gerechte Menge atmosphärischer Luft in die Galle gebracht und durch die atmosphärische Luft so viel Sauerstoff, damit die Galle nicht zu sehr zu gären anfängt und durch diese Gärung dann jenen bösartigen Stoff im Leib erzeugt, aus dem hauptsächlich allerlei Entzündungen, Rheumatismen, Gicht und dergleichen mehr zum Vorschein kommen; daher es für die Menschen auch sehr schlecht ist, sich in solchen Orten und Gemächern aufzuhalten, in denen sie statt der belebenden, rein atmosphärischen Luft nur Stickluft einatmen, in der nur sehr wenig Sauerstoff, aber desto mehr giftigen Stickstoffes vorhanden ist, und nota bene besonders in jenen verfluchten Wirtskneipen, in denen sich die Gäste durch den allerabscheulichsten Tabakrauch für den Gestank der Hölle auf das Kräftigste vorbereiten.“ [Er.01_011,07 nach der 4. Auflage von 1953]

Entzündungen der Haut
„Dieses Pulver [Kampfermilchpulver; s. Herstellung im 8. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] […] ist ein Hauptlebensmittel gegen alle inneren wie auch äußeren Übel, die von übermäßigen Anschoppungen  herrühren und in allen Teilen des Leibes Geschwülste, Entzündungen und Beulen verursachen. So werden auch bösartige Hautausschläge, wie die Rose und der bekannte Scharlach, am ehesten geheilt. Der Gebrauch dieses Mittels ist ein doppelter: Man nimmt davon 1-3 Gran  ein, oder wenn an den Extremitäten – als Händen und Füßen – Geschwülste vorkommen, so reibe man mit diesem Pulver ein reines, gesonntes Leinentuch ein und lege es trocken auf die Geschwulst, und es wird sich in Kürze die ganze Geschwulst zerteilen. Dazu ist aber auch angezeigt, je nach Beschaffenheit der Natur, 1-3 Gran einzunehmen.“ [HS.01_ 008,08-12]

Erkältung
„Enthalte dich aber in den kalten und nassen Zeiten von hitzenden Getränken und sauren Speisen! Und halte dich mäßig warm, so wirst du wenig Katarrh zu bestehen haben.“ [HiG.02_44.09.13,05]
s.a. unter Brustdrüsenkatarrh und Grippe

Erschöpfung
Es ist „wohl gar gut und nützlich in jeder Hinsicht, sich zu öfteren Malen die Mühe nicht gereuen zu lassen, eine oder die andere Gebirgshöhe zu besteigen. Der Gewinn ist ja ein doppelter und reichlicher: Fürs erste werden dadurch alle naturmäßigen Lebensgeister gestärkt. Jedoch ist dieser Gewinn der geringere, obschon eine Gebirgsbesteigung besser ist denn zehn Apotheken und ebenso viele der renommiertesten Ärzte. Bei weitem größer aber ist der Nutzen für den Geist, weil er da eine so große Stärkung von seiner ursprünglichen Heimat aus bekommt.“ [HiG.02_42.05.25,10-12]
Zu beachten: „Auf Berge gehen ist wohl gut und recht, aber nicht zu jeder Zeit! Und wer von der Besteigung eines Berges einen Nutzen haben will für Leib, Seele und Geist, der muss es in Meinem Namen tun und am Berge recht von ganzem Herzen zu Mir beten und Mir allein die Ehre geben. So werde Ich ihn segnen und machen, dass er auf der Höhe nur von den reinsten Geistern umhütet wird, wodurch dann sein Leib, seine Seele und Geist über die Maßen erheitert und dreifach gestärkt wird. Es muss aber auch eine rechte Zeit sein, wie solches schon oben bemerkt wurde. Die rechte Zeit aber ist der halbe Monat September und von da weiter bis zum halben Oktober; und im Frühling vom halben Mai bis zum halben Juni. – Um diese Zeit beziehen die reinsten Geister die Höhen und segnen alles, was sich da befindet in Meinem Namen. Aber vor und nach dieser Zeit, als etwa im Winter oder im hohen Sommer, ist es nicht gut und rätlich die Berge zu besteigen. – Fürs erste, weil da auf den Höhen gewöhnlich nur die unreinen Geister ihr Wesen und allerlei heimlichen, argen Mutwillen treiben und eine große Freude haben, jemandem irgendeinen Leck anzuhängen. Und fürs zweite, weil zu der Zeit die Höhen nicht in Meinem Segen stehen und demnach dem Wanderer und Besucher sind wie eine Stiefmutter ihren Stiefkindern! So aber jemand eines sehr frommen Gemüts ist und hat nötige Geschäfte auf irgendeinem Berg zu verrichten, der gehe in der Nacht hinauf und gehe wieder zurück, wann die Sonne untergegangen ist, und eile weder hinauf noch zurück und bete mehrmals zu Mir, so wird es ihm nichts machen, so er auch im Sommer oder im Winter auf die Berghöhen ginge. Am besten aber kommen da natürlich jene Menschen davon, die ohnehin zu allen Zeiten auf den Bergen wohnen. Aber Menschen, die tiefgelegene Städte und Dörfer bewohnen, die sollen außer an den oben benannten zwei günstigen Zeitpunkten nicht die Höhen der Berge besuchen, außer in einem dringend notwendigen Fall, und dann nur unter Gebet und gerechtem Fasten, d.h. mäßig gefüllten Magens, sonst holen sie sich wenigstens für den Leib eine Krankheit, die sich allzeit darauf in einem Vierteljahr hervortut und dem Fleisch viel zu schaffen macht. Starke Rheumatismen, Gicht, Zahn- und Halsschmerzen und auch nicht selten Nervenfieber sind die gewöhnlichen Folgen einer unzeitigen Bergbesteigung. Bei Frauenzimmern auch Lungenentzündung, Lungensucht und Blutgang. Dass dabei Seele und Geist wenig oder nichts gewinnen, versteht sich von selbst. Jedermann aber kann in der für höhere Gebirge ungünstigen Besteigungszeit kleinere und niedere Berge mit viel Nutzen bereisen. Jedoch viel höher als dreihundert Klafter [ca. 560 Meter] dürfen sie nicht sein, denn was darüber ist, gehört schon der Alpenwelt an, die in obgenannten Zeiten Meines besonderen Segens völlig entblödet ist und je höher hinauf desto mehr. Hier habt ihr die Regeln, wie und wann die Berge mit Nutzen zu besteigen und zu bereisen sind! – Will aber jemand aus was immer für einem Nebengrund auch zu den als ungünstig bezeichneten Zeiten auf diesen oder jenen schon bedeutend hohen Berge gehen, so muss er es sich selbst zuschreiben, so er sich dabei wenigstens für seinen Leib einige nachträgliche Leiden abholt.“ [HiG.02_47.07.15,01-08]
Berge machen heiter, Speisen genießbarer: „Eine gewöhnliche Erscheinung auf solchen Höhen ist das, dass Menschen, die sich die Mühe nehmen, eine solche Höhe zu ersteigen, gewöhnlich auf eben so einer erstiegenen Höhe sehr heiter und fröhlich werden und leicht aller der Beschwerden vergessen, mit denen sie in der Tiefe zu kämpfen hatten. Zugleich bekommen die meisten auch eine bedeutende, starke Lust zum Essen und zum Trinken und können oft auf einer solchen Höhe Speisen genießen, ohne irgendeine Magenbeschwerde sich zuzuziehen, welche Speisen sie in der Tiefe nicht einmal anschauen durften. Die Ursache davon liegt lediglich in der größeren Reinheit der Luft und hat eine große Ähnlichkeit mit dem Zustand der Seligen, die auch alles genießen dürfen, ohne dass es ihnen etwas schadet, weil in dem Reinen alles mehr und mehr gereinigt wird und das Schädliche dort nicht mehr schädlich werden kann, wo es in Ermangelung der dazu erforderlichen Spezifika keine weiter ausbildende Nahrung mehr findet.“ [Er.01_023,11-12]
„Was aber die reine Luft betrifft, so braucht jemand nur auf einen Hügel zu steigen, der höchstens zwei oder dreihundert Klafter hoch zu sein braucht, und er kann daselbst auch schon eine sehr reine Luft genießen.“ [Gr.01_009,05]
„Wer da traurigen Herzens ist und voll Unruhe in seinem Gemüt, der begebe sich in Meinem Namen auf eine solche Höhe oder gehe wenigstens in ihre Nähe, und sein Gemüt wird wie mit einem stärkenden Balsam übergossen werden.“ [Er.01_029,07]
Verweildauer: „Wenn ihr ein nächstes Mal eine Gebirgshöhe in Meinem Namen betretet, da richtet es so ein, dass ihr fürs erste euch im Voraus um den nächsten Weg bekümmert, und fürs zweite, dass ihr auf einer solchen Höhe wenigstens drei Stunden lang verweilt. [HiG.01_41.05.22,01], s.a. unter Überanstrengung

Fieber
„Der junge Mensch bekam ein leichtes Fieber, – ein Löffel voll gebrannten Salzes mit sieben Löffeln voll Weines hätte den Menschen für immer geheilt!“ [GEJ.06_083,12 nach der 7. Auflage von 2000]
„Aber dessen ungeachtet gleicht solcher Durst jenem Leibesdurst, der da sich einstellt nach einer Fieberkrankheit oder der manchmal eigen ist den Wanderern an schwülen Tagen, allwann sie mit großer Vorsicht trinken müssen, um sich keine Lungensucht an den Hals zu ziehen. Wie aber diese Wanderer nur tropfenweise das Wasser schlürfen dürfen, um so nach und nach sich des Durstes zu entledigen, geradeso auch will Ich mit drei Tropfen nur deinen Durst kühlend löschen.“ [HiG.02_42.05.18.a,02 nach der 4. Auflage/ Nachdruck der Auflage von 1936]

Fieber, gelbes
„Im echten Rhabarber liegt eine übergroße Heilkraft, selbst wenn man ihn in rohem Zustand entweder als Pulver [s. Herstellung im 11. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] oder in Stücken einnimmt […], das beinahe in allen Krankheiten, morgens und abends 7-10 Gran  eingenommen, sichere Heilung bewirkt, wenn die Krankheit nicht schon das letzte Stadium erreicht hat. Wenn irgendwo die Schwarze Pest herrscht oder das Gelbe Fieber grassiert, wird dieses Pulver – zeitig genug, aber allzeit ½ Lot  groß eingenommen – schnelle und vollkommene Heilung bewirken; aber zu spät eingenommen, was bei diesen Krankheiten sehr leicht der Fall sein kann, weil sie gewöhnlich einen schnellen Verlauf haben, würde natürlich mit diesem Heilmittel wenig ausgerichtet sein.“ [HS.01_011,02+08-09]
„Für diesen Fall [Schwarze Pest, Gelbes Fieber] will Ich euch eine andere Wurzel anzeigen, die in Asien auf den höheren Gebirgen gefunden wird. Diese Wurzel wächst wohl auch in der Tiefe, hat aber dann ein etwas gelbes Aussehen und ist nicht so kräftig wie die weiße. Ihr Name ist Jaisung und wird manchmal auch Jensing, oder Ginseng, auch Gensung genannt. Diese Wurzel wird ebenso präpariert wie der Rhabarber [s. Herstellung im 11. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“], nur muss sie in fünffach geringerer Dosis eingenommen werden als der Rhabarber. In verhältnismäßig stärkerer Dosis heilt sie, wie gar kein anderes Mittel, die Schwarze Pest und das Gelbe Fieber, oft auch im dritten Stadium noch. Besonders bei der Schwarzen Pest ist noch das zu bemerken, dass die Zimmer von solchen Patienten des Tages öfters mit geschabtem Bockshorn [s. Anhang zu Teil IV] und Wacholderbeeren [s. 10. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] zu durchräuchern sind. Wenn das Übel grassiert, ist es auch von guter Wirkung, einen oder zwei Ziegenböcke in das Zimmer des Kranken zu stellen. Wenn man das alles so beachtet, darf diese Schwarze Pest noch so sehr in einem Ort grassieren, so wird sie dadurch von solch einem Haus abgehalten. Und werden die Räucherungen allgemein gebraucht, so wird sie auch binnen längstens drei Tagen verschwinden. Im Fall von besonderer Intensität dieses Übels kann zu dem Räucherwerk auch ein wenig von dem Rhabarberpulver genommen werden.“ [HS.01_011,10-14]

Flechten
„So jemand eine äußerliche krebsartige Wunde hätte, so nehmt ein mäßiges, sogenanntes Brennglas  und überfahrt solche Wunden des Tages zu öfteren Malen mit dem Brennpunkt, und zwar so, dass mit solchem Brennpunkt die ganze Wunde überfahren wird, wobei aber zu bemerken ist, dass man mit dem Brennpunkt über einer Stelle der Wunde nicht zu lange verweilen darf. Nach solchem Überfahren mit dem Brennpunkt taucht einen leinenen Lappen in gesonntes Wasser [s. Herstellung im 2. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] und legt solchen über die Wunde, was öfters in einer Stunde zu wechseln ist, so wird der so Leidende – bei übrigens rechter Diät [s. Teil II, Ziff. 2.2.] – in Kürze von seinem Übel geheilt werden. So ihr aber statt des Lappens gute, reife Blätter der Tabakspflanze haben könntet, so wären diese dem Lappen noch vorzuziehen; aber sie müssten auch zuvor, auf einer Glastafel liegend, von der Sonne etwas gebäht werden. Ebenso heilsam an Stelle des Sonnenwassers wäre eine sogenannte „Sonnentinktur“. […] Von dieser Tinktur [s. Herstellung im 7. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] wäre dann beim Gebrauch auf ein Quintel  gesonnten Wassers 1 Tropfen zu nehmen, nur bei stärkeren Wunden 3-5 Tropfen. Damit ist dann ein oben erwähnter leinener Lappen, der zuvor an der Sonne zu erwärmen ist, zu benetzen und auf die Wunde zu legen. Dadurch, sowie durch die früheren zwei Mittel, ist die Wunde in ehester Zeit zu heilen. Auch venerische Beulen, Flechten und Kopfgrinde können damit leicht geheilt werden, wenn die innere Diät danach beschaffen ist.“ [HS.01_007,02-05+07-08]

Galle, zu viel
„Zudem aber sage Ich dir noch etwas, und das besteht darin, dass der Ärger der nötigen leiblichen Gesundheit gar nicht zuträglich ist; denn er erzeugt zu viel Galle, und diese verpestet das Blut und setzt das menschliche Leben jeden Augenblick aufs Spiel. Also hüte dich auch in dieser Hinsicht ganz besonders vor zu großem Ärger, ansonsten du bald dein Leibesleben einbüßen würdest! Bedenke das alles wohl, so wirst du auch physisches Übel nicht zu befürchten haben!“ [GEJ.06_164,13], s.a. unter Blut, dickes

Gefäßerkrankung
„Solche Beeren [gesonnte Wachholderbeeren; s. Herstellung im 10. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“], in einem Seidel  voll reinem Quellwasser bei mäßigem Feuer aufgekocht und nachher getrunken, d.h. bloß das Wasser, befreien den, der die Cholera bekommt, in kurzer Zeit von diesem Übel. […] Solcher Tee von den Beeren, getrunken, heilt auch die leidige Wassersucht [Gefäßerkrankung] besser als jedes andere Mittel.“ [HS.01_010, 07-08]

Gerüche
s.u. Sinnesorgane, Bsp. für mögliche Einflussnahme über sie

Geschwür
„Braucht euer Pflaster, aber mit Volltrauen auf Mich, so wird es den starken Eitersack, der mit dem Eiter auch hätte herauskommen sollen, wie bei einer Geburt das Kindbettchen, und der nun wie ein Fremdkörper in der Wunde steckt und heraus schwärt [schwillt], schon herausziehen. Aber wohlgemerkt, das Pflaster selbst wird das nicht tun.“ [HiG.03_48.08.17,09]

Geschwürnarbe
„dass sie bis auf die nach einigen Wochen sich nahe völlig verlierende Geschwürnarbe völlig gesund ist. […] Übrigens kann das Pflaster noch einige Zeit fortgebraucht und die Wunde beim Wechseln (des Pflasters) mit lauem Eibischtee oder Eibischwasser gereinigt werden, worauf dann wieder das Pflaster aufzulegen ist. Wenn das des Tages einmal geschieht, so ist es hinreichend. Auch den Reinigungstee kannst du ihr alle anderen Tage zu trinken anraten; aber alle Tage braucht sie ihn nicht zu trinken. – Sonst soll sie die bekannte Diät im Essen und Trinken beibehalten.“  [HiG.02_48.06.29,01-03]

Geschwulst
„Dieses Pulver [Kampfermilchpulver; s. Herstellung im 8. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] […] ist ein Hauptlebensmittel gegen alle inneren wie auch äußeren Übel, die von übermäßigen Anschoppungen  herrühren und in allen Teilen des Leibes Geschwülste, Entzündungen und Beulen verursachen. Der Gebrauch dieses Mittels ist ein doppelter: Man nimmt davon 1-3 Gran  ein, oder wenn an den Extremitäten – als Händen und Füßen – Geschwülste vorkommen, so reibe man mit diesem Pulver ein reines, gesonntes Leinentuch ein und lege es trocken auf die Geschwulst, und es wird sich in Kürze die ganze Geschwulst zerteilen. Dazu ist aber auch angezeigt, je nach Beschaffenheit der Natur, 1-3 Gran einzunehmen.“ [HS.01_008,08-12]

Gicht
„Durch diese Gefäße [kleine Windadern von der Lunge ausgehend] wird die Gallenblase zum Teil gebildet und zum Teil in einer fortwährend gleichmäßigen Spannung erhalten. Zugleich wird durch diese Gefäße stets eine gerechte Menge atmosphärischer Luft in die Galle gebracht und durch die atmosphärische Luft so viel Sauerstoff, damit die Galle nicht zu sehr zu gären anfängt und durch diese Gärung dann jenen bösartigen Stoff im Leib erzeugt, aus dem hauptsächlich allerlei Entzündungen, Rheumatismen, Gicht und dergleichen mehr zum Vorschein kommen; daher es für die Menschen auch sehr schlecht ist, sich in solchen Orten und Gemächern aufzuhalten, in denen sie statt der belebenden, rein atmosphärischen Luft nur Stickluft einatmen, in der nur sehr wenig Sauerstoff, aber desto mehr giftigen Stickstoffes vorhanden ist, und nota bene besonders in jenen verfluchten Wirtskneipen, in denen sich die Gäste durch den allerabscheulichsten Tabakrauch für den Gestank der Hölle auf das Kräftigste vorbereiten.“ [Er.01_011,07 nach der 4. Auflage von 1953]
„So nun jemand von den vorher erwähnten Schmerzen [in den Gliedern] befallen wird, so benetze er einen frischen, gesonnten Lappen mit diesem [Mohnblüten-]Öl [s. Herstellung im 7. Kapitel der „Heilkraft des Sonnen-lichts“] und lege ihn auf das schmerzende Glied, so wird es in Kürze besser. Auch bei Brust- und Seitenstechen, wenn solche rheumatischer oder gichtischer Art sind, kann solches Öl vorteilhaft angewandt werden.“ [HS.01_007,18]
„Jenes Menschen Leib wird gequält von einem dreifachen Übel. – Das eine ist innerer Nervenaussatz. – Das zweite ist bare Gicht. – Und das dritte ist eine an die Brustteile zurückgelagerte sogenannte Grippe. – Wird dem einen abgeholfen, so wird das andere ärger. Und es müsste hier dreien Herren gedient werden, was sehr hart, ja beinahe unmöglich sein wird. – Wären nicht Bäder gewesen, so würde ein allgemeines Zugpflaster bei Milch, frischem Weizenbrot und Wasserkost das Beste gewesen sein; und auf die Nacht etwas Lindentee mit frischem Honig. Jedoch jetzt wird es nicht mehr viel nützen, wenn auch nicht schaden. Es ist in solchen Fällen schwer zu helfen, da die Kranken nur auf Ärzte und sehr wenig auf Mich vertrauen, damit ihnen ihr Glaube hülfe. – Daher tut ihr das Eurige, und Ich werde das Meinige tun entweder noch hier oder in Meinen Reichen. Denn Ich bin allzeit und überall ein Herr des Lebens und des Todes.“ [HiG.01_40.08.29.c,03-04 nach der 3. Auflage des Nach-drucks der Auflage von 1935]

Gliederschmerzen
„So nun jemand von den vorher erwähnten Schmerzen [in den Gliedern] befallen wird, so benetze er einen frischen, gesonnten Lappen mit diesem [Mohnblüten-]Öl [s. Herstellung im 7. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] und lege ihn auf das schmerzende Glied, so wird es in Kürze besser.“ [HS.01_007,18]

Grippe
„Jenes Menschen Leib wird gequält von einem dreifachen Übel. – Das eine ist innerer Nervenaussatz. – Das zweite ist bare Gicht. – Und das dritte ist eine an die Brustteile zurückgelagerte sogenannte Grippe. – Wird dem einen abgeholfen, so wird das andere ärger. Und es müsste hier dreien Herren gedient werden, was sehr hart, ja beinahe unmöglich sein wird. – Wären nicht Bäder gewesen, so würde ein allgemeines Zugpflaster bei Milch, frischem Weizenbrot und Wasserkost das Beste gewesen sein; und auf die Nacht etwas Lindentee mit frischem Honig. Jedoch jetzt wird es nicht mehr viel nützen, wenn auch nicht schaden. Es ist in solchen Fällen schwer zu helfen, da die Kranken nur auf Ärzte und sehr wenig auf Mich vertrauen, damit ihnen ihr Glaube hülfe. – Daher tut ihr das Eurige, und Ich werde das Meinige tun entweder noch hier oder in Meinen Reichen. Denn Ich bin allzeit und überall ein Herr des Lebens und des Todes.“ [HiG.01_40.08.29.c,03-04 nach der 3. Auflage des Nachdrucks der Auflage von 1935]

Gürtelrose s. unter Rose

Haarausfall
„Diese 10 Spezies [zur Herstellung eines Mittels für den Haarwuchs, s. im 13. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] müssen in einer Flasche wohl durcheinander gemischt werden und morgens und abends unausgesetzt gebraucht werden. Dann und wann soll der Kopf auch wieder mit lauem Wasser gewaschen werden, dann – gut abgetrocknet – wieder mit dieser Ölsalbe ein-gerieben werden; so werden die Haare schon wieder kommen, wenn noch dazu eine gewisse Abstinenz in rebus carnis [Sachen des Fleisches] beobachtet würde längere Zeit von wenigstens 3 Monaten.“ [HS.01_013]

Halsdrüsengeschwulst s. unter Skrofeln

Herzbeklemmungen
„Was aber ist es wohl, das in dir die Tür in dein Herz so sehr beengt? – Sieh, es sind die Sinne deiner Seele, welche da ausmachen deinen Verstand; dieser ist zu angestrengt tätig, entzieht dadurch dem Herzen zu viel des Lebensfeuers und verbraucht es im Gehirn um nichtige Dinge. Dafür aber leidet dann dein Herz einen Mangel und wird von außen her beengt, weil es zu wenig des Lebensfeuers rückbehält. Es ist wohl dein Innerstes im Herzen in der schönsten Ordnung, wo des Geistes Wohnstätte ist. Aber weil die äußere Umfassung des Herzens stets beengt wird durch den zu unverhältnismäßigen Lebensfeuerverbrauch und das Herz auch zu Zeiten nicht so viel Lebensfeuer erzeugen kann aus dem Geist, wie dein nicht selten über die Maßen tätiger Verstand zu seiner weltlichen Funktion vonnöten hat, so wird dein Verstand oft schwach in allen seinen Teilen. Und du empfindest dann den Mangel dieses Feuers doppelt, und zwar zuerst durch eine Art Trübung im Verstand oder in den Sinnen der Seele, und dann aber auch durch leere Beängstigungen in deinem Herzen, welche natürlich darin ihren Grund haben, dass durch den Mangel an Lebensfeuer die äußere Umfassung des Herzens sich zusammenzieht, dadurch auf die inneren Lebenskammern einen Druck ausübt und die äußeren Gefäße, selbst des fleischlichen Herzens, strenger und strenger anzuziehen beginnt, woher sich dann auch dein physisches Leiden zu Zeiten und Zeiten datiert! […] Kehre auf eine Zeit von wenigstens vierzehn Tagen allen deinen Geschäften den Rücken, sorge dich um nichts, lege alle deine Sorgen volltrauig auf Meine Schultern, und es wird alles zur rechten Zeit in der besten Ordnung sein. Dabei aber lebe recht gut und lasse dir ein von Mir allzeit gesegnetes Essen und Trinken recht sorglos gut schmecken! – Und gebrauche morgens und abends die evangelische Kur, nämlich: Nimm roten, ungerichteten Wein und Olivenöl, das rein ist, und reibe dir damit die Brust, die Glieder, den Rücken, das Genick, am Abend auch das Haupt und ganz besonders die Schläfe im Glauben und Vertrauen auf Mich, so wirst du bald wieder ganz stark und gesund werden! – Doch sollst du in der Zeit dich vom Kaffee und vom schlechten Wein enthalten, weil darin arge und unreine Geister hausen, die da stürmisch und sehr unruhig sind. – Dieses Rezept aus dem Mund deines ewigen Vaters, deines Schöpfers und deines Herrn und Gottes, beachte jetzt und allezeit im sorglosen Volltrauen auf Mich, und es wird mit dir in allem gut, besser und am besten gehen, sein und werden allezeit wie ewig in Meinem Namen.“ [HiG.02_44.04.13,02-03+08-13]

Hitze (erhitzter Zustand)
„Viele [haben] den argen Brauch, sich in einem erhitzten Zustand schnell abzukühlen. Wieder andere setzen sich, ganz unbewusst ihrer angeborenen Schwäche, allerlei Gefahren aus, in denen sie entweder gar zugrunde gehen, oder sie tragen einen lebenslang dauernden Schaden davon.“ [GEJ.06_056,06]
„Seht, das Mädchen hat in großer Erhitzung bei irgendeinem Fest einen kalten Trunk gemacht und bekam dadurch die laufende Lungenfäule; in längstens sieben Tagen ist und muss es mit ihr gar sein!“ [GEJ.01_228,04]  
„Aber dessen ungeachtet gleicht solcher Durst jenem Leibesdurst, der da sich einstellt nach einer Fieberkrankheit oder der manchmal eigen ist den Wanderern an schwülen Tagen, allwann sie mit großer Vorsicht trinken müssen, um sich keine Lungensucht an den Hals zu ziehen. Wie aber diese Wanderer nur tropfenweise das Wasser schlürfen dürfen, um so nach und nach sich des Durstes zu entledigen, geradeso auch will Ich mit drei Tropfen nur deinen Durst kühlend löschen.“ [HiG.02_42.05.18.a,02 nach der 4. Auflage/ Nachdruck der Auflage von 1936]

Karie
„Wenn jemand angefressene Zähne hat, so nehme er ungefähr 5-8 Gran  davon [Zwetschgenholzasche; s. Herstellung im 9. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] auf ein halbweiches Zahnbürstchen, das zuvor in einen gesonnten Zwetschgengeist zu tauchen ist. Mit dem so mit der Asche versehenen Bürstchen reibe man sich den angefressenen Zahn 3 Tage hindurch, und zwar des Morgens und des Abends, recht wohl aus, und der Beinfraß wird dadurch ein-gestellt und am Ende eine vollkommene Herstellung des Zahnes bewerkstelligt werden. Man kann sich eine ähnliche Asche auch aus der Salbeistaude bereiten, die dann auf die gleiche Weise zu behandeln ist; nur ist da das Bürstchen nicht in Zwetschgengeist zu tauchen, sondern in einen mit ätherischem Salbeiöl geschwängerten, ungefähr 40gradigen Weingeist [s. Herstellung ebenfalls im 9. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“].“ [HS.01_009,06-08]

Katarrh, allgemeiner s. unter Erkältung und Grippe

Knochen, gebrochene – unbedingt Vorsichtshinweise beachten!
„Wenn man sie [besonnte Salzkörner; s. Herstellung im 5. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] bei einer Krankheit gebrauchen will, so soll dazu ein eigenes Löffelchen, entweder aus purem Gold oder aus reinstem Silber, zu dem Behuf angefertigt werden, um damit vom Salz herauszunehmen, so viel man braucht. Das Löffelchen darf nur so viel Schöpfraum haben, als ein kleines Linsenkorn einnehmen würde, und diese Portion ist dann für Erwachsene auch schon hinreichend. Kindern unter 14 Jahren gibt man nur die Hälfte, und Kindern unter 6 Jahren nur ein Viertel; denn die Wirkung dieses Salzes, besonders des reinen Schwefelsalzes, ist überaus stark und wirkt besonders auf das Knochensystem wie auf die Zähne und Haare des Menschen, daher es auch bei Beinbrüchen vorzugsweise zu gebrauchen ist. Denn so jemand ein Bein gebrochen hat und dieses Bein dann auf die gewöhnliche Art wohl eingerichtet und abgebunden wird, so wird es in wenigen Tagen nach dem Einnehmen des Salzes wieder völlig geheilt sein. Ist der Beinbruch sehr bedeutend und durch denselben auch das am Bein klebende Fleisch und Muskelwerk verletzt, so kann man auch äußerlich entweder mit Umschlägen von gesonntem Wasser oder mit der bekannten grünlichen Arnikasalbe dem verletzten Fleisch zu Hilfe kommen; aber man menge allzeit sowohl ins Wasser als auch in die Salbe eine bis zwei Dosen des bekanntgegebenen Salzes. Nur dürfen von diesem Salz –selbst beim stärksten Menschen – innerlich höchstens 1 ½ Portionen gebraucht werden, und es darf nur ein einziges Mal eingenommen werden, weil es bei öfterem Einnehmen statt der Heilung in kurzer Zeit den Tod herbeiführen würde; denn da es hauptsächlich auf den Knochenorganismus wirkt, so würde es das Knochenwachstum so außerordentlich fördern, dass in kurzer Zeit ein oder der andere Mensch in all seinen Teilen beinahe ganz verknöchert würde. Durch einen rechten Gebrauch aber gibt es dann dem ganzen Leib eine rechte Spannung und bewirkt mit der Zeit einen vollkommenen Leibeswechsel, so dass nach einem Jahr von dem Leib, den die Seele vor einem Jahr mühsam herumschleppte, nicht ein Gran mehr vorhanden ist. – Sogar die Zähne, die mancher Mensch verloren hat, werden wieder ersetzt; aber die älteren Zähne werden dabei leichtlich um eine Linie länger, aus welchem Grund man auch die Portion nicht übertreiben darf, weil jemand dadurch an seinem Gebiss zu Unbequemlichkeiten gelangen würde. Das hier Angezeigte ist die besondere Wirkung dieses Salzes. Es heilt – richtig gebraucht, so wie die früheren Mittel –auch jedes leibliche Übel; aber es muss dabei, wie gezeigt, große Vorsicht gehandhabt werden. Denn bei den früheren Arten kann dadurch kein namhafter Schaden angerichtet werden, so man dem Kranken auch nach Beschaffenheit seiner Natur und Krankheit auf einmal eine etwas größere Dosis eingäbe oder dieselbe im Notfall nach etlichen Tagen wiederholte; aber bei diesem Salz darf nie eine Wiederholung – außer erst nach 10 Jahren – stattfinden, und die Portion darf das vorgeschriebene Maß nie übersteigen. Die Diät [s. Teil II, Ziff. 2.2.] ist aber dabei ebenso sorgfältig zu beachten wie bei den früheren Arten. Nur muss der Kranke sich von sauren Getränken und Speisen wenigstens um 14 Tage länger enthalten als bei den früheren Arten; denn dieses Salz enthält überaus intensive Seelenspezifika, die auch in jeder anderen Säure mehr oder weniger zu Hause sind, und es würde selbes daher in der ersten Zeit aus den in den Magen und Leib gekommenen anderartigen Säuren die ihm ähnlichen Seelenspezifika im Leib anziehen und sie dadurch übers Maß vermehren, was am Ende dieselbe Wirkung hätte, als so man gleich anfangs eine doppelte oder dreifache Portion eingenommen hätte.“ [HS.01_005,05-10]

Kopfgrinde
„So jemand eine äußerliche krebsartige Wunde hätte, so nehmt ein mäßiges, sogenanntes Brennglas  und überfahrt solche Wunden des Tages zu öfteren Malen mit dem Brennpunkt, und zwar so, dass mit solchem Brennpunkt die ganze Wunde überfahren wird, wobei aber zu bemerken ist, dass man mit dem Brennpunkt über einer Stelle der Wunde nicht zu lange verweilen darf. Nach solchem Überfahren mit dem Brennpunkt taucht einen leinenen Lappen in gesonntes Wasser [s. Herstellung im 2. Kapitel der „Heilkraft des Sonnen-lichts“] und legt solchen über die Wunde, was öfters in einer Stunde zu wechseln ist, so wird der also Leidende – bei übrigens rechter Diät [s. Teil II, Ziff. 2.2.] – in Kürze von seinem Übel geheilt werden. So ihr aber statt des Lappens gute, reife Blätter der Tabakspflanze haben könntet, so wären diese dem Lappen noch vorzuziehen; aber sie müssten auch zuvor, auf einer Glastafel liegend, von der Sonne etwas gebäht werden. Ebenso heilsam an Stelle des Sonnenwassers wäre eine sogenannte „Sonnentinktur“. […] Von dieser Tinktur [s. Herstellung im 7. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] wäre dann beim Gebrauch auf ein Quintel  gesonnten Wassers 1 Tropfen zu nehmen, nur bei stärkeren Wunden 3-5 Tropfen. Damit ist dann ein oben erwähnter leinener Lappen, der zuvor an der Sonne zu erwärmen ist, zu benetzen und auf die Wunde zu legen. Dadurch, sowie durch die früheren zwei Mittel, ist die Wunde in ehester Zeit zu heilen. Auch venerische Beulen, Flechten und Kopfgrinde können damit leicht geheilt werden, wenn die innere Diät danach beschaffen ist.“ [HS.01_007,02-05+07-08]

Kopfschmerzen
„Ebenso ist die Kastanie in ihrem rohen Zustand als sympathetisches Mittel gut, wenn eine Person von Kopfweh geplagt ist, das mehr von den Nerven als vom Blutandrang nach dem Gehirn abhängt. Die Kastanien sollen dann, drei an der Zahl, bloß einige Tage bei sich getragen werden, – und das Kopfweh wird im Anfang sich mildern und in wenigstens drei Tagen ganz verschwinden.“ [HS.01_012,04-05]
Eine interessante mögliche Ursache: „Die Lilie wird die Geruchsorgane schlaff machen und mit der Zeit sogar übel auf die Magenorgane einwirken, wodurch nicht selten im Kopf ein Schmerz erzeugt wird.“ [Er.01_020,07]

Leberverhärtung
Eine mögliche Ursache: „Gewöhnlich fressen sie schon während und nach dem Tanz noch mehr als vorher und wollen sich dadurch wieder restaurieren, was ebenso viel heißt, als dem Fleischteufel leibeslebenslängliche Pension und Unterkunft mit Seele und Blut zu garantieren. Manche Tänzerin und mancher Tänzer, wenn sie zu viel solcher Gäste in sich aufgenommen haben, gehen auch ihrem Leib nach in kurzer Zeit zugrunde; denn diese argen Fleischbolde, wenn sie in den Nieren und in den Genitalteilen nicht Platz finden, richten auch ihre Wohnungen in der Milz, Leber oder auch in der Lunge auf. Wo aber ein solcher Höllenemigrant seine Wohnung aufrichtet, da tötet er gewisserart das Fleisch, und die Folgen davon sind Milz- und Leberverhärtungen und in der Lunge Lungensucht, Abzehrung oder auch, wenn zwei oder mehrere sich auf die Lunge geworfen haben, die sogenannte galoppierende Lungensucht.“ [Er.01_ 059,10-11]
„Von diesen so zubereiteten Hanfsamenkörnern [s. Herstellung im 7. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] lässt sich auch eine Art Milch, auf die Weise wie die Mandelmilch , bereiten, die denen sehr gut zustattenkommen wird, die z.B. Tuberkeln in den Lungen, Verhärtungen in der Leber und Milz, wie auch in den Nieren, haben; diese werden beim Genuss solcher Milch eine günstige Wirkung verspüren. Nur da, wo die inneren Teile mehr einem Austrocknen sich nähern, wäre eine Milch aus Leinsamen, welcher gleichfalls an der Sonne vorher getrocknet werden müsste, der Hanfsamenmilch vorzuziehen.“ [HS.01_ 007,12-13]

Lungenerkrankung
„Als aber der [Arzt von Nazareth] nach Kapernaum kam und die kranke Tochter besah, da fing er ganz gewaltig an, mit den Achseln zu zucken, und sprach nach einer Weile zu allen am Krankenbett stehenden Ärzten: „Der kann nur Der Hilfe bringen, der sie erschaffen hat! Seht, das Mädchen hat in großer Erhitzung bei irgendeinem Fest einen kalten Trunk gemacht und bekam dadurch die laufende Lungenfäule; in längstens sieben Tagen ist und muss es mit ihr gar sein! Wir können ihr keine neue Lunge erschaffen und somit ihr auch um die ganze Welt nicht helfen!“ [GEJ.01_228,04]  
„Dieses Medikament [Blutpulver; s. Herstellung im 6. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] ist eben wieder so zu gebrauchen wie die ersten zwei Arten und wirkt ebenfalls universell. Hauptsächlich aber wird es den Lungenkranken gut zustattenkommen, wie auch jenen, die an häufigen Blutungen irgendeiner Art leiden.“ [HS.01_006,04]

Lungensucht, -fäule
„Aber dessen ungeachtet gleicht solcher Durst jenem Leibesdurst, der da sich einstellt nach einer Fieberkrankheit oder der manchmal eigen ist den Wanderern an schwülen Tagen, allwann sie mit großer Vorsicht trinken müssen, um sich keine Lungensucht an den Hals zu ziehen. Wie aber diese Wanderer nur tropfenweise das Wasser schlürfen dürfen, um so nach und nach sich des Durstes zu entledigen, geradeso auch will Ich mit drei Tropfen nur deinen Durst kühlend löschen.“ [HiG.02_42.05.18.a,02 nach der 4. Auflage/ Nachdruck der Auflage von 1936]
„Seht, das Mädchen hat in großer Erhitzung bei irgendeinem Fest einen kalten Trunk gemacht und bekam dadurch die laufende Lungenfäule; in längstens sieben Tagen ist und muss es mit ihr gar sein!“ [GEJ.01_228,04]  
„Dieses Pulver [Kampfermilchpulver; s. Herstellung im 8. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] […] ist ein Hauptlebensmittel gegen alle inneren wie auch äußeren Übel, die von übermäßigen Anschoppungen  herrühren und in allen Teilen des Leibes Geschwülste, Entzündungen und Beulen verursachen. Lungensüchtige werden ebenfalls leicht kuriert. Der Gebrauch dieses Mittels ist ein doppelter: Man nimmt davon 1-3 Gran  ein, oder wenn an den Extremitäten – als Händen und Füßen – Geschwülste vorkommen, so reibe man mit diesem Pulver ein reines, gesonntes Leinentuch ein und lege es trocken auf die Geschwulst, und es wird sich in Kürze die ganze Geschwulst zerteilen. Dazu ist aber auch angezeigt, je nach Beschaffenheit der Natur, 1-3 Gran einzunehmen.“ [HS.01_008,08-12], s.a. unter Leberverhärtung

Lungentuberkeln
„Von diesen so zubereiteten Hanfsamenkörnern [s. Herstellung im 7. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] lässt sich auch eine Art Milch, auf die Weise wie die Mandelmilch , bereiten, die denen sehr gut zustattenkommen wird, die z.B. Tuberkeln in den Lungen, Verhärtungen in der Leber und Milz, wie auch in den Nieren, haben; diese werden beim Genuss solcher Milch eine günstige Wirkung verspüren.“ [HS.01_007,12]

Magen-, Darmleiden
„Unmäßigkeit im Essen erzeugt Magenkrankheiten“ [GEJ.05_239,04]
„Iss nicht, wie es bisher der Fall war, zu viel und zu fettes Schweinefleisch, und trink nicht so viel des stärksten Weines den ganzen Tag hindurch, dann wird dein Magenleiden schon ein Ende nehmen! Das ist Mein ärztlicher Rat; wenn du den befolgst, so wird es dir mehr dienen denn dein Aloesaft, der dir wohl den Magen ausräumt, auf dass du ihn darauf wieder desto mehr anfüllen kannst. Der Mensch lebt nicht, um zu essen, sondern er isst nur, um zu leben, und dazu bedarf es keines vollgestopften Magens und keiner täglichen Nervenberauschung durch einen möglich stärksten Wein.“ [GEJ.09_007,02 nach der 7. Auflage von 2000]
„Auch die Weiber und Mädchen sollen nun sehr ernstlich sich an Mich anschließen, sonst werden sie allerartige gewaltigste Schiffbrüche erleiden. Der Satan hat nun auch Legionen fleischlich unreinster Geister flottgemacht, welche nichts eifriger zu tun haben werden, als in die Bäuche der Weiber und Mädchen zu fahren und diese dann auf das elendste zu plagen. Was bald ausbrechende Seuchen nicht töten werden, das wird von dieser Brut entweder heimlich oder wohl auch offenbar geplagt werden. Daher sollen besonders die Mädchen bald nach dem (Sonnen-) Untergang sich in die Stuben zurückziehen und allda zu Mir beten, so werden sie vor allen den Plagen gesichert sein.“ [HiG.03_48.07.11,12 nach der 3. Auflage des Nachdrucks der Auflage von 1935], s.a. unter Verdauungsbeschwerden

Magenentzündung, -geschwür
„Die Milz [hängt] mit ihren Blutgefäßen mit dem Magen und mit dem Herzen zusammen; warum das? Weil sie vom Magen die ins Blut übergehenden Säfte in sich aufnimmt, sie so ganz eigentlich ins Blut verwandelt und sie als solches an das Herz abliefert; daher kann es auch bei vollblütigen Menschen sehr leicht geschehen, dass die Milz zu überfüllt wird mit Blut weil sie nicht alles ans Herz absetzen kann, was in ihr erzeugt wird, dass dann das Blut, das sich in der Milz angehäuft hat, in den Magen zurücktritt und der Mensch dann das Blutbrechen bekommt. Und findet das Blut da den Ausgang nicht, so kann daraus sehr leicht eine Entzündung und mit der Zeit, was noch schlechter ist, eine Erhärtung dieses Haupteingeweides zuwege gebracht werden; daher kommt auch das häufig vorkommende Blutbrechen meistens nur von der Milz und höchst selten von der Lunge her.“ [Er.01_010,04]

Magenpolyp s. unter Eingeweidewürmer

Menstruationsbeschwerden
„Dieses Mittel [Kastanienpulver; s. Herstellung im 12. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“], gebraucht als leichter Tee, wozu das Wasser zuvor heiß gemacht und, wenn es siedend ist, ein Esslöffel dieses Pulvers hineingegeben worden ist, sodann zugedeckt einige Minuten stehen gelassen und dann getrunken wird, dient vorzüglich bei Blutskrankheiten des weiblichen Geschlechts, wenn die Menstruation zu heftig und zu häufig ist. Dieser Tee regelt die natürlichen Sekretionen wieder. […] Nachdem nun Blutskrankheiten meistens von dem Nichtfunktionieren des elektrischen Herdes im menschlichen Körper, also der Milz, abhängen, so ist eben dieses, aus der Kastanie gewonnene, mit den Sonnenstrahlen geschwängerte Pulver das einzige Mittel, um den elektrischen Strom im menschlichen Körper wieder in die geregelten Schranken zu weisen.“ [HS.01_012,03+07]

Milzkrankheiten
„Die Milz [hängt] mit ihren Blutgefäßen mit dem Magen und mit dem Herzen zusammen; warum das? Weil sie vom Magen die ins Blut übergehenden Säfte in sich aufnimmt, sie so ganz eigentlich ins Blut verwandelt und sie als solches an das Herz abliefert; daher kann es auch bei vollblütigen Menschen sehr leicht geschehen, dass die Milz zu überfüllt wird mit Blut weil sie nicht alles ans Herz absetzen kann, was in ihr erzeugt wird, dass dann das Blut, das sich in der Milz angehäuft hat, in den Magen zurücktritt und der Mensch dann das Blutbrechen bekommt. Und findet das Blut da den Ausgang nicht, so kann daraus sehr leicht eine Entzündung und mit der Zeit, was noch schlechter ist, eine Erhärtung dieses Haupteingeweides zuwege gebracht werden; daher kommt auch das häufig vorkommende Blutbrechen meistens nur von der Milz und höchst selten von der Lunge her.“ [Er.01_010,04]
„Dieses Mittel [Kastanienpulver; s. Herstellung im 12. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“], gebraucht als leichter Tee, wozu das Wasser zuvor heiß gemacht und, wenn es siedend ist, ein Esslöffel dieses Pulvers hineingegeben worden ist, sodann zugedeckt einige Minuten stehen gelassen und dann getrunken wird, […] kann auch gegen Milzkrankheiten mit Vorteil gebraucht werden.“ [HS.01_012,03+10]

Milzverhärtung
Mögliche Ursache: „Gewöhnlich fressen sie schon während und nach dem Tanz noch mehr als vorher und wollen sich dadurch wieder restaurieren, was ebenso viel heißt, als dem Fleischteufel leibeslebenslängliche Pension und Unterkunft mit Seele und Blut zu garantieren. Manche Tänzerin und mancher Tänzer, wenn sie zu viel solcher Gäste in sich aufgenommen haben, gehen auch ihrem Leib nach in kurzer Zeit zugrunde; denn diese argen Fleischbolde, wenn sie in den Nieren und in den Genitalteilen nicht Platz finden, richten auch ihre Wohnungen in der Milz, Leber oder auch in der Lunge auf. Wo aber ein solcher Höllenemigrant seine Wohnung aufrichtet, da tötet er gewisserart das Fleisch, und die Folgen davon sind Milz- und Leberverhärtungen und in der Lunge Lungensucht, Abzehrung oder auch, wenn zwei oder mehrere sich auf die Lunge geworfen haben, die sogenannte galoppierende Lungensucht.“ [Er.01_ 059,10-11]
„Von diesen also zubereiteten Hanfsamenkörnern [s. Herstellung im 7. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] lässt sich auch eine Art Milch , auf die Weise wie die Mandelmilch, bereiten, die denen sehr gut zustattenkommen wird, die z.B. Tuberkeln in den Lungen, Verhärtungen in der Leber und Milz, wie auch in den Nieren, haben; diese werden beim Genuss solcher Milch eine günstige Wirkung verspüren. Nur da, wo die inneren Teile mehr einem Austrocknen sich nähern, wäre eine Milch aus Leinsamen, welcher gleichfalls an der Sonne vorher getrocknet werden müsste, der Hanfsamenmilch vorzuziehen.“ [HS.01_007,12-13]

Mondsucht
„Es kann auch diesem Übel bald und leicht abgeholfen werden, und zwar durch die glaubensvolle Auflegung der Hände und durch den Gebrauch von kalten Bädern.“ [GEJ.06_120,08-09]

Mundprobleme
„Ein gutes Mundwasser: Nimm eine kleine Handvoll Salbeiblätter und verkoch sie in einem Halbseidel Wasser. Wenn das Wasser grünlich geworden ist, dann seihe es ab, lass es laulich  werden und spül dir damit den Mund aus!“ [HiG.02_47.12.01,10]

Narbe, s. unter Wundnarbe

Nervenerkrankung, -zuckung
„Weil vom Herzen aus alle Nerven zuerst ihre Nahrung bekommen müssen, so werden sie natürlich schwach, wenn sie durch den Mangel an Lebensfeuer hungrig werden. Und der zuckende Zustand derselben ist nichts anderes als eine Sprache, eine Forderung an das Herz und lautet: „Wir Bänder und Hebel des organischen Lebens sind hungrig und durstig geworden! Herz! Du sonst gastliche Küche des Lebens, gib uns zu essen und zu trinken und gönn uns auch einmal eine frische und stärkende Luft! Und lass uns nicht verkümmern unter dem Staub, den deines Verstandes weltliche Werkstätten so reichlich und verderblich erzeugen!“ Ich aber sage dir: Gib folgsames Gehör den Worten der Nerven, und du wirst gesund sein! Und noch sage Ich zu dir und frage dich: Warum sorgst und kümmerst du dich so viel vergeblich? […] Kehre auf eine Zeit von wenigstens vierzehn Tagen allen deinen Geschäften den Rücken, sorge dich um nichts, lege alle deine Sorgen volltrauig auf Meine Schultern, und es wird alles zur rechten Zeit in der besten Ordnung sein. Dabei aber lebe recht gut und lasse dir ein von Mir allzeit gesegnetes Essen und Trinken recht sorglos gut schmecken! – Und gebrauche morgens und abends die evangelische Kur, nämlich: Nimm roten, ungerichteten Wein und Olivenöl, das rein ist, und reibe dir damit die Brust, die Glieder, den Rücken, das Genick, am Abend auch das Haupt und ganz besonders die Schläfe im Glauben und Vertrauen auf Mich, so wirst du bald wieder ganz stark und gesund werden! – Doch sollst du in der Zeit dich vom Kaffee und vom schlechten Wein enthalten, weil darin arge und unreine Geister hausen, die da stürmisch und sehr unruhig sind. – Dieses Rezept aus dem Mund deines ewigen Vaters, deines Schöpfers und deines Herrn und Gottes, beachte jetzt und allezeit im sorglosen Volltrauen auf Mich, und es wird mit dir in allem gut, besser und am besten gehen, sein und werden allezeit wie ewig in Meinem Namen.“ [HiG.02_44.04.13,04-05+08-13]

Nerven, schwache, angespannte oder überreizte
„Der betreffende Lebensdüsterling ist zufolge seiner zu übertriebenen mit der Ehre seines Standes im Verband stehenden Gewissenhaftigkeit in seinen innersten Seelenverbandsnerven geschwächt worden. Diese Nerven, die die Seele gewisserart umhüllen und sie vor den zu nackten Eindrücken von Seiten der Außenwelt schützen, können ihr nun keinen kompletten, sondern nur einen partiellen Schutz bieten, daher sie denn auch bald in einer, bald wieder in einer anderen Lebensbeziehung von außen her notwendig zu heftig berührt wird. Solch eine zu wenig durch besagte Nerven bedeckte und gedämpfte Berührung vibriert dann in der äußerst erregbaren Seele oft Tage, ja oft sogar Wochen und Monate lang fort, und zwar in derselben Vibrationsform, in der sie zuerst erregt wurde. Diese Vibration versetzt aber dann auch alle anderen normalen, aber natürlich schwächeren Eindrücke von der Außenwelt in ein verworrenes unbestimmtes Mitbeben, aus welchem Grund dann die Seele in jeder ihrer sonst ganz geordneten Lebensbeziehungen und jedem Verhältnis beinahe geradeso beunruhigt wird wie das Auge, so es auf den Grund eines noch so reinen Wassers schaut, wenn dessen Oberfläche von allerlei Kreuz- und Querwellen durchfurcht wird. Das Auge erschaut da wohl auch noch Gegenstände auf dem Grund, kann aber nimmer mit Bestimmtheit entnehmen, was die Gegenstände sind, weil ihre eigentliche Form durch zu starke und zu unbeständige Strahlenbeugungen zu sehr zerrissen und verunstaltet zu dem sorglich spähenden Auge gelangt. Oft wird da durch die Konvexierung des obersten Wasserspiegels ein kleines Steinchen zu einem Koloss, oft wieder durch Konkavierung des Wasserspiegels ein ganzer Fels zu einem kaum faustgroßen unförmlichen Klumpen. Und sieh, gerade so ergeht es einer auf die beschriebene Art verwirrten Seele. Sie ersieht dann in solcher ihrer Vibration aus dem Eindruck, den ihr eine Mücke verursachte, ein furchterregendes mammutgroßes Monstrum, und ein Elefant sinkt nicht selten zur Mückengröße herab. Solche Menschen sind dann auch stetige Skrupulanten. Wenn ihnen an ihrem Rock ein Knopf reißt, so erscheint ihnen das, als wenn ein Weltkörper aus seiner Bahn geworfen worden wäre, während sie den Einsturz eines ganzen Hauses oft kaum bemerken. Solch ein physiko-psychisches Übel kann daher, weil es mehr ein physisches als so ganz eigentlich psychisches zu nennen ist, auch zuerst durch ein taugliches Naturmittel geheilt und behoben werden. Dergleichen Mittel wären zum Beispiel etwa ein fünf bis sechs Wochen langer Urlaub vom täglichen Geschäft, Umgang mit heiteren Menschen, häufiger Genuss von reiner Gebirgsluft, Stahlbäder und andere eisenhaltige Mineralbäder, nur keine Schwefelbäder. Auch Meeresbäder wären gut. Essen und Trinken, was einem schmeckt. Ein guter Wein ist jedoch besser als Bier und eine frische Brühe besser als der Kaffee, der schwarze taugt am schlechtesten. So wäre auch der Genuss eines reinen Alpenwassers sehr zu empfehlen, wie überhaupt ein durch ein paar Wochen andauernder Aufenthalt auf einer Alpe mit ein paar guten, heiteren Freunden. Wenn auf diese Art die Seele wieder durch die rechte Stärkung der sie umgebenden Nerven zu ihrer natürlichen Ruhe gelangt, dann kann auch leicht wieder durch gute und weise Worte auf sie eingewirkt werden, was jetzt beinahe eine fruchtlose Mühe wäre. Überhaupt aber soll betreffender Leidling auch vom Beischlaf so viel als möglich eine gute Zeit lang sich enthalten, so wird seine Heilung desto eher und leichter erfolgen. Auch der Gebrauch der evangelischen Öl- und Weinsalbe  würde ihm gute Dienste tun, und dabei recht viel Bewegung in freier reiner Luft, besonders nach einem Gewitter.“ [HiG.03_49.07.17]
„Hast du aber schon ein zu geringes lebendiges Vertrauen zu Mir und suchst Meinen Segen mehr in der Natur als in Mir, dem Urheber der Natur, so magst du ja die ‚evangelische Salbe‘  gebrauchen, aber mit größter Ruhe des Gemüts, so wird es wohl auch besser werden mit deinen Nerven, denen du nur höchst selten eine stärkende Gebirgsluft zum Verspeisen zukommen lässt. Mache dich auf einige Wochen von deinem Weltgeschäft los und mache eine Reise in Meine freie Schöpfung, das wird dich stärken in allem. Denn sieh, in den Städten der Welt bin Ich wie ein ganz kleines, oft ganz versiegendes Bächlein, auf dem freien Land bin Ich wie ein Strom, und über den Bergen bin Ich wie ein Meer – und das der Menschen wegen.“ [HiG.03_45.09.15,05-06]

Nerven, sehr geschwächt oder ganz eingetrocknet
„Hauptsächlich wäre der Gebrauch des Rhabarberpulvers sowie des Jensings [s. Herstellung im 11. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] zur Wieder-belebung sehr geschwächter, oft ganz eingetrockneter Nerven vorzugsweise anzuempfehlen, sowie auch gegen alle Übel, die einer gewissen Seuche entspringen.“ [HS.01_011,16]

Nervenaussatz, innerer
„Jenes Menschen Leib wird gequält von einem dreifachen Übel. – Das eine ist innerer Nervenaussatz. – Das zweite ist bare Gicht. – Und das dritte ist eine an die Brustteile zurückgelagerte sogenannte Grippe. – Wird dem einen abgeholfen, so wird das andere ärger. Und es müsste hier dreien Herren gedient werden, was sehr hart, ja beinahe unmöglich sein wird. – Wären nicht Bäder gewesen, so würde ein allgemeines Zugpflaster bei Milch, frischem Weizenbrot und Wasserkost das Beste gewesen sein; und auf die Nacht etwas Lindentee mit frischem Honig. Jedoch jetzt wird es nicht mehr viel nützen, wenn auch nicht schaden. Es ist in solchen Fällen schwer zu helfen, da die Kranken nur auf Ärzte und sehr wenig auf Mich vertrauen, damit ihnen ihr Glaube hülfe. – Daher tut ihr das Eurige, und Ich werde das Meinige tun entweder noch hier oder in Meinen Reichen. Denn Ich bin allzeit und überall ein Herr des Lebens und des Todes. – Amen.“ [HiG.01_40.08.29.c,03-04 nach der 3. Auflage des Nachdrucks der Auflage von 1935]

Nierenverhärtung
„Von diesen so zubereiteten Hanfsamenkörnern [s. Herstellung im 7. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] lässt sich auch eine Art Milch, auf die Weise wie die Mandelmilch, bereiten, die denen sehr gut zustattenkommen wird, die z.B. Tuberkeln in den Lungen, Verhärtungen in der Leber und Milz, wie auch in den Nieren, haben; diese werden beim Genuss solcher Milch eine günstige Wirkung verspüren. Nur da, wo die inneren Teile mehr einem Austrocknen sich nähern, wäre eine Milch aus Leinsamen , welcher gleichfalls an der Sonne vorher getrocknet werden müsste, der Hanfsamenmilch vorzuziehen.“ [HS.01_ 007,12-13]

Ödem
„Solche Beeren [gesonnte Wachholderbeeren; s. Herstellung im 10. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“], in einem Seidel  voll reinem Quellwasser bei mäßigem Feuer aufgekocht und nachher getrunken, d.h. bloß das Wasser, befreien den, der die Cholera bekommt, in kurzer Zeit von diesem Übel. […] Solcher Tee von den Beeren, getrunken, heilt auch die leidige Wassersucht [Ödem] besser als jedes andere Mittel.“ [HS.01_010,07-08]

Organe, verhärtet oder ausgetrocknet
„Von diesen also zubereiteten Hanfsamenkörnern [s. Herstellung im 7. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] lässt sich auch eine Art Milch , auf die Weise wie die Mandelmilch, bereiten, die denen sehr gut zustattenkommen wird, die z.B. Tuberkeln in den Lungen, Verhärtungen in der Leber und Milz, wie auch in den Nieren, haben; diese werden beim Genuss solcher Milch eine günstige Wirkung verspüren. Nur da, wo die inneren Teile mehr einem Aus-trocknen sich nähern, wäre eine Milch aus Leinsamen, welcher gleichfalls an der Sonne vorher getrocknet werden müsste, der Hanfsamenmilch vorzuziehen.“ [HS.01_007,12-13]

Pest
„Dieses Pulver [Kampfermilchpulver; s. Herstellung im 8. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] […] ist ein Hauptlebensmittel gegen alle inneren wie auch äußeren Übel, die von übermäßigen Anschoppungen  herrühren und in allen Teilen des Leibes Geschwülste, Entzündungen und Beulen verursachen. Dieses Mittel ist auch vorzugsweise für Pestkranke zu verwenden. Der Gebrauch dieses Mittels ist ein doppelter: Man nimmt davon 1-3 Gran  ein, oder wenn an den Extremitäten – als Händen und Füßen – Geschwülste vorkommen, so reibe man mit diesem Pulver ein reines, gesonntes Leinentuch ein und lege es trocken auf die Geschwulst, und es wird sich in Kürze die ganze Geschwulst zerteilen. Dazu ist aber auch angezeigt, je nach Beschaffenheit der Natur, 1-3 Gran einzunehmen.“ [HS.01_008,08-12]
„Solche Beeren [gesonnte Wachholderbeeren], in einem Seidel voll reinem Quellwasser bei mäßigem Feuer aufgekocht und nachher getrunken, d.h. bloß das Wasser, befreien den, der die Cholera bekommt, in kurzer Zeit von diesem Übel. Mit etwas Wein und Wasser gekocht heilt dieser Wacholderbeertee auch die Pest, vorausgesetzt, dass dieses Übel nicht schon das höchste Stadium erreicht hat.“ [HS.01_010,08]

Pest, schwarze
„Im echten Rhabarber liegt eine übergroße Heilkraft, selbst wenn man ihn in rohem Zustand entweder als Pulver [s. Herstellung im 11. Kapitel der „Heil-kraft des Sonnenlichts“] oder in Stücken (aber dann freilich im Mund etwas zerkaut) einnimmt […], das beinahe in allen Krankheiten, morgens und abends 7-10 Gran  eingenommen, sichere Heilung bewirkt, wenn die Krankheit nicht schon das letzte Stadium erreicht hat. Wenn irgendwo die Schwarze Pest herrscht oder das Gelbe Fieber grassiert, wird dieses Pulver – zeitig genug, aber allzeit ½ Lot  groß eingenommen – schnelle und vollkommene Heilung bewirken; aber zu spät eingenommen, was bei diesen Krankheiten sehr leicht der Fall sein kann, weil sie gewöhnlich einen schnellen Verlauf haben, würde natürlich mit diesem Heilmittel wenig ausgerichtet sein.“ [HS.01_011,02+08-09]
„Für diesen Fall [Schwarze Pest, Gelbes Fieber] will Ich euch eine andere Wurzel anzeigen, die in Asien auf den höheren Gebirgen gefunden wird. Diese Wurzel wächst wohl auch in der Tiefe, hat aber dann ein etwas gelbes Aus-sehen und ist nicht so kräftig wie die weiße. Ihr Name ist Jaisung und wird manchmal auch Jensing, oder Ginseng, auch Gensung genannt. Diese Wurzel wird ebenso präpariert wie der Rhabarber [s. Herstellung im 11. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“], nur muss sie in fünffach geringerer Dosis eingenommen werden als der Rhabarber. In verhältnismäßig stärkerer Dosis heilt sie, wie gar kein anderes Mittel, die Schwarze Pest und das Gelbe Fieber, oft auch im dritten Stadium noch. Besonders bei der Schwarzen Pest ist noch das zu bemerken, dass die Zimmer von solchen Patienten des Tages öfters mit geschabtem Bockshorn  und Wacholderbeeren [s. 10. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] zu durchräuchern sind. Wenn das Übel grassiert, ist es auch von guter Wirkung, einen oder zwei Ziegenböcke in das Zimmer des Kranken zu stellen. Wenn man das alles so beachtet, darf diese Schwarze Pest noch so sehr in einem Ort grassieren, so wird sie dadurch von solch einem Haus abgehalten. Und werden die Räucherungen allgemein gebraucht, so wird sie auch binnen längstens drei Tagen verschwinden. Im Fall von besonderer Intensität dieses Übels kann zu dem Räucherwerk auch ein wenig von dem Rhabarberpulver genommen werden.“ [HS.01_011,10-14]

Pocken s. unter Aussatz; Wichtiges zur Pockenschutzimpfung hier

Rekonvaleszenz, Stärkung nach Krankheit
„Wenn sie [von bösen Geistern Besessenen] aber geheilt werden, muss Salz, Brot und Wein in der Bereitschaft sein zu ihrer Stärkung; denn sie werden nach der Heilung sehr schwach sein. Aber Salz, Brot und Wein werden ihnen bald eine rechte Kraft geben!“ [GEJ.03_018,01]

Stärkungsbeispiele für Menschen, die von Jesus vom Tod erweckt wurden:
• „Schafft ihm [einem vom Tod erweckten Knaben] ein Gewand und etwas Brot und Wein, auf dass sein Fleisch stark werde und er mit uns nach Nazareth ziehen kann!“ [GEJ.02_070,14]
• „[…] eure[n] nun schon belebten Toten […] zu essen geben, im Anfang Milch und dann erst eine frische Fleischbrühe mit etwas Brot und gegen Abend auch etwas Wein!“ [GEJ.08_217,17]

Rheuma
„Durch diese Gefäße [kleine Windadern von der Lunge ausgehend] wird die Gallenblase zum Teil gebildet und zum Teil in einer fortwährend gleichmäßigen Spannung erhalten. Zugleich wird durch diese Gefäße stets eine gerechte Menge atmosphärischer Luft in die Galle gebracht und durch die atmosphärische Luft so viel Sauerstoff, damit die Galle nicht zu sehr zu gären anfängt und durch diese Gärung dann jenen bösartigen Stoff im Leib erzeugt, aus dem hauptsächlich allerlei Entzündungen, Rheumatismen, Gicht und dergleichen mehr zum Vorschein kommen; daher es für die Menschen auch sehr schlecht ist, sich in solchen Orten und Gemächern aufzuhalten, in denen sie statt der belebenden, rein atmosphärischen Luft nur Stickluft einatmen, in der nur sehr wenig Sauerstoff, aber desto mehr giftigen Stickstoffes vorhanden ist, und nota bene besonders in jenen verfluchten Wirtskneipen, in denen sich die Gäste durch den allerabscheulichsten Tabakrauch für den Gestank der Hölle auf das Kräftigste vorbereiten.“ [Er.01_011,07 nach der 4. Auflage von 1953]
„Kleider [meiden, die] zu wenig die Haut berühren und durch die Berührung keine wohltätige Frottierung zuwege bringen können, anderseits aber auch zu viel kühlende Luft an die mit Schweiß gefüllte Haut treten lassen, die dann den Schweiß oft zurücktreibt und hie und da in den Gefäßen verhärten macht und die Ausdünstung der Haut nicht durchlässt, woraus dann gar leicht allerlei rheumatische Leiden entstehen.“ [HiG.02_49.06.26,09]
„So nun jemand von den vorher erwähnten Schmerzen [in den Gliedern] befallen wird, so benetze er einen frischen, gesonnten Lappen mit diesem [Mohnblüten-]Öl [s. Herstellung im 7. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] und lege ihn auf das schmerzende Glied, so wird es in Kürze besser. Auch bei Brust- und Seitenstechen, wenn solche rheumatischer oder gichtischer Art sind, kann solches Öl vorteilhaft angewandt werden.“ [HS.01_007,18]
„Nimm nur noch ein paar Tage hindurch recht fleißig zum Abführen ein und iss eine Zeitlang kein Obst, weil es dir das Blut dick und sauer macht! Halte dir die Füße warm, iss nie zu heiß und meide die Zugluft! Gehe auch nun, da du von diesem Leiden befallen bist, nicht zu früh aus deinem Bett, weil allzeit der Morgenschweiß gegen solche rheumatische Leiden das beste Heilmittel ist! So wird es dir wieder recht bald und dauernd besser gehen. […] Auch musst du dir im Winter, wie auch bei sonstiger windiger und nasser Witterung, die Ohren mit Baumwolle sogestaltig verstopfen, dass du aus reiner Baumwolle zwei lockere Klümpchen machst, in ein jedes Klümpchen ein grießkorngroßes Stückchen Kampfer hineinwickelst und dir dann mit diesem Klümpchen die Ohren zustopfest. Das wird dich nebst Meiner Hilfe vor künftigen Rheumatismen schon recht wohl verwahren. Wenn du aber heftige Schmerzen hast, so lege dir Meerrettich ins Genick und auf die Fußsohlen. Und so jemand magnetische Kraft besitzt, der tauche den Ringfinger in ein frisches Wasser und beschreibe dir abends sieben Ringe hinter den Ohren, so wird der Schmerz sogleich nachlassen.“ [HiG.02_47.12.01,03+05+07]

Rose, Gürtelrose, Wundrose
„Dieses Pulver [Kampfermilchpulver; s. Herstellung im 8. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] […] ist ein Hauptlebensmittel gegen alle inneren wie auch äußeren Übel, die von übermäßigen Anschoppungen  herrühren und in allen Teilen des Leibes Geschwülste, Entzündungen und Beulen verursachen. So werden auch bösartige Hautausschläge, wie die Rose und der bekannte Scharlach, am ehesten geheilt. Der Gebrauch dieses Mittels ist ein doppelter: Man nimmt davon 1-3 Gran  ein, oder wenn an den Extremitäten – als Händen und Füßen – Geschwülste vorkommen, so reibe man mit diesem Pulver ein reines, gesonntes Leinentuch ein und lege es trocken auf die Geschwulst, und es wird sich in Kürze die ganze Geschwulst zerteilen. Dazu ist aber auch angezeigt, je nach Beschaffenheit der Natur, 1-3 Gran einzunehmen.“ [HS.01_008, 08-12]

Ruhr
„Wenn an einem Ort vorerwähntes Übel [Brechruhr und Cholera] grassiert, so verzehre man morgens 3-7 solcher Beeren [gesonnte Wachholderbeeren; s. Herstellung im 10. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“], nehme auch einen Teil, pulverisiere ihn und räuchere damit die Zimmer und das Gewand, das man zum Ausgehen anzieht, ein. So kann das Übel an einem Ort noch so grassieren, so wird dennoch derjenige, der besagtes Mittel im Glauben und Vertrauen auf Mich nach Vorschrift anwendet und dabei Diät lebt [s. Teil II, Ziff. 2.2.], sich der Venus  und sonstiger Schwelgereien enthält, vollkommen bewahrt bleiben. Solche Beeren, in einem Seidel  voll reinem Quellwasser bei mäßigem Feuer aufgekocht und nachher getrunken, d.h. bloß das Wasser, befreien den, der die Cholera bekommt, in kurzer Zeit von diesem Übel.“ [HS.01_010,06-07]

Scharlach
„Dieses Pulver [Kampfermilchpulver; s. Herstellung im 8. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] […] ist ein Hauptlebensmittel gegen alle inneren wie auch äußeren Übel, die von übermäßigen Anschoppungen  herrühren und in allen Teilen des Leibes Geschwülste, Entzündungen und Beulen verursachen. So werden auch bösartige Hautausschläge, wie die Rose und der bekannte Scharlach, am ehesten geheilt. Der Gebrauch dieses Mittels ist ein doppelter: Man nimmt davon 1-3 Gran  ein, oder wenn an den Extremitäten – als Händen und Füßen – Geschwülste vorkommen, so reibe man mit diesem Pulver ein reines, gesonntes Leinentuch ein und lege es trocken auf die Geschwulst, und es wird sich in Kürze die ganze Geschwulst zerteilen. Dazu ist aber auch angezeigt, je nach Beschaffenheit der Natur, 1-3 Gran einzunehmen.“ [HS.01_008, 08-12]

Scheintod
„So ein Mensch auch kalt, steif, atem- und pulslos wird und kein Lebenszeichen von sich gibt, so ist aber die Seele doch noch im Leib und bemüht sich ängstlich, ihn wieder zu beleben, was ihr nach einigen Tagen auch zumeist gelingt. Wird aber ein solcher Mensch zu bald in die Erde vergraben und wird dann im Grab wieder auch dem Leib nach lebendig, so könnt ihr es euch wohl vorstellen, dass das für ihn, wenn auch nur auf einige Augenblicke, einen sicher höchst verzweiflungsvollen Zustand abgeben muss. So ihr aber lebt nach Meiner Lehre, in der vor allem unter euch die Nächstenliebe zu pflegen ist, da gehört auch das sehr zu einem Akt der wahren Nächstenliebe, dass ihr darauf wohl seht, dass kein Scheintoter begraben oder verbrannt wird. So ihr es aber merkt, dass da jemand im Scheintod liegt, da bringt ihn in ein Gemach mit guter und frischer Luft, betet über ihm, und legt ihm die Hände auf, und es wird mit ihm besser werden! – Sollte manches Menschen Scheintod hartnäckiger sein, so habt Geduld, und haltet ihn nicht eher für tot, als bis sich die wahren Todeszeichen an ihm wohlerkenntlich zu zeigen anfangen! Denn was ihr zuverlässig wünscht, dass es euch die Menschen tun möchten, so ihr in einen solchen Zustand, der immer ein trauriger ist, gerietet, das tut ihr auch ihnen.“ [GEJ.08_084,03-04]
„Bei Scheintoten ist die Seele noch lange gut im Leib. Es ist darum dieses Arkanum [echt persisches Farrenkrautöl] bei allen Verstorbenen, bei denen sich noch keine hippokratischen Symptome zeigen, mit vielem Nutzen anzuwenden.“ [GEJ.04_135,07]

Schlaganfall, zwei Arten
„Dass deinem Ohm solches geschah [„vom Schlag gerührt“] und du darum in deinem Herzen voll ängstlicher Wehmut bist, sieh und erkenn es in dir, solches ist Mein Wille und Meine Ordnung. Denn wie Ich bestimmt habe die Zeitigung und danach die Zeit der leiblichen Ausgeburt eines Kindes aus dem Mutterleib, so nicht minder habe Ich auch die Zeit sicher überaus liebweise vorgesehen, in welcher der lebendige Geist aus dem Leib des Todes genommen und vollkommen freigestellt werden sollte. […] Glaub es nur recht fest und ungezweifelt, wer immer auf die Art deines Ohms von Mir zuletzt besucht wird, der ist von einem lebendigen Feuer der Liebe heimgesucht worden, darum auch in der Vorzeit von den Alten solche Todesart der göttliche Streich oder der göttliche Tod benannt wurde. Ja es ist auch so, denn der Scheidende leidet hier auch nicht den allerleisesten Schmerz und erwacht plötzlich von diesem Erdentraumleben ins hellste Leben des Geistes vollkommen. – Doch eines soll bei dieser Art des Übertrittes berücksichtigt werden, dass es nämlich auch neben dieser Art eine Afterart gibt, welche durch den törichten Genuss von allerlei Leckereien und durch die Schwelgerei im Saufen und Huren leiblich herbeigeführt wird. Bei dieser Art aber verhalte Ich Mich wie beim Selbstmord; denn alle Schwelger, Lecker, Säufer und Hurer entleiben sich selbst und sind sich auch selbst den Tod schuldig. Mit denen habe Ich nichts zu tun, denn sie haben ja ihren eigenen Tod gemästet, damit er sie dann zur schuldigen Danksagung schnell und kräftig in seine Arme aufnehmen soll. Und so ist dann der Lohn der Arbeit ja auch angemessen. Doch diese Art ist kein göttlicher Streich zum Leben, sondern ein tödlicher zum Tod und ist überaus angstquälend und schmerzlich oft noch bis ins Grab bei vollster Gewahrung des Todes selbst und all der vergänglichen äußerlichen Dinge.“ [HiG.03_41.12.08,03-08]

Schlangenbiss
„Sieh aber, als er [Joel] so recht emsig mit dem Spaten in die Erde stach, da hob er auf einmal eine sehr giftige Schlange aus dem Boden! Und die Schlange bewegte sich schnell und biss ihn in den Fuß […], er sank bald in den Tod dahin. Das Kindlein aber sprach: „Ihr irrt euch alle; Joel ist wohl betäubt und schläft, aber tot ist er nicht! Bringt eine Meerzwiebel her; legt sie ihm auf die Wunde, und es soll alsbald besser mit ihm werden!“ Eiligst brachte Jakob eine solche Zwiebel herbei und legte sie dem Joel auf die Wunde; und er kam in wenigen Augenblicken wieder zu sich.“ [JJ.01_088,08-10+19-22 nach der 11. Auflage von 1996]

Schleimgeschwür s.u. Brustkatarr

Schmerz
Es „ist dir ja ohnehin ein schmerzloser Leib gegeben worden! So du ihn hältst nach Meiner Ordnung und bist aufmerksam im Liegen, Sitzen, Stehen, Gehen und Laufen, so wirst du dein Leben völlig schmerzlos durchbringen; und so du mäßig bist im Essen und Trinken, da wirst du auch verschont bleiben von innerem Weh; und so du nicht zu sehr den Werken des Fleisches obliegst, da wirst du nie erfahren, was da ist ein Schmerz in den Gliedern! – Der Schmerz aber ist ja das eigentlichste Attribut des Lebens, ohne das du keine Sinne hättest! Er ist die eigentliche Empfindung und die Wahrnehmung der Liebe; und so diese aus ihrer Ordnung gerät, so empfindet sie solches in der Art des Schmerzes, die Ordnung aber stets als ein überaus behagliches Gefühl. Wünsche dir daher den Schmerz nie hinweg; denn er ist deines Lebens treuester Wächter und wird einmal auch der Zusammenzieher und Sammler und völlige Retter des Lebens deines Geistes werden.“ [HGt.03_072,11-13]

Schmerzen in den Gliedern
„So nun jemand von den vorher erwähnten Schmerzen [in den Gliedern] befallen wird, so benetze er einen frischen, gesonnten Lappen mit diesem [Mohnblüten-]Öl [s. Herstellung im 7. Kapitel der „Heilkraft des Sonnen-lichts“] und lege ihn auf das schmerzende Glied, so wird es in Kürze besser.“ [HS.01_007,18] S.a. unter ‚Rheuma‘

Schwermut, Zweifel s. unter Depression

Seitenstechen, rheumatischer oder gichtischer Art
„So nun jemand von den vorher erwähnten Schmerzen [in den Gliedern] befallen wird, so benetze er einen frischen, gesonnten Lappen mit diesem [Mohnblüten-]Öl [s. Herstellung im 7. Kapitel der „Heilkraft des Sonnen-lichts“] und lege ihn auf das schmerzende Glied, so wird es in Kürze besser. Auch bei Brust- und Seitenstechen, wenn solche rheumatischer oder gichtischer Art sind, kann solches Öl vorteilhaft angewandt werden.“ [HS.01_007,18]

Seuchen und ihre Übel
„Hauptsächlich wäre der Gebrauch des Rhabarberpulvers sowie des Jensings [s. Herstellung im 11. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] zur Wieder-belebung sehr geschwächter, oft ganz eingetrockneter Nerven vorzugsweise anzuempfehlen, sowie auch gegen alle Übel, die einer gewissen Seuche entspringen.“ [HS.01_011,16]

Sexuelle, sinnliche Triebe
„Ein heißes Blut ist stets mehr verzehrender Natur denn ein kühles; daher sind heißblütige Menschen auch gefräßiger denn die kühlblütigen und haben eine stets wachsende Lust zu vielen und wohlschmeckenden Speisen und Getränken. Wenn sich solche Menschen aber in die Mäßigkeit begeben oder zur Mäßigkeit angehalten werden, indem man ihnen mit freundlichem Herzen das auch erläutert, warum man so etwas für sie tut und ihnen die Mäßigkeit und größere Magerkeit im Essen anempfiehlt, so wird das Blut bald kühler zu pulsen und der sinnliche Trieb sehr an seiner Kraft zu verlieren anfangen, ohne den geringsten Nachteil für die sonstige Gesundheit des Leibes und der Seele.“ [GEJ.03_072,02-03]
„Aber alles dessen ungeachtet merke Ich dennoch, dass in dir noch viel fleischliche Geilheit vorhanden ist. Auf diese mache Ich dich besonders aufmerksam und rate dir, dass du dich in diesem Punkt sehr in acht nehmen sollst; denn wenn du einmal in einem etwas besseren Leben stecken wirst, so wird sich dein noch sehr durchlöchertes Fleisch in seiner noch lange nicht geheilten Brüchigkeit zu rühren anfangen, und du kannst dann deine Not haben, dasselbe zu beruhigen und endlich an selbem die alte Brüchigkeit völlig zu heilen. Hüte dich darum vor aller Übermäßigkeit; denn in der Un- und Übermäßigkeit ruht der Same der fleischlichen Wollust! Sei daher in allem mäßig, und lass dich niemals zur Unmäßigkeit im Essen wie im Trinken verleiten, ansonsten du dein Fleisch schwer wirst bezähmen können!“ [GEJ.04_ 080,19]
„Unmäßigkeit im Trinken aber erzeugt neben den Magen- und Brustübeln auch die Geilheit des Fleisches und gebiert die Unzucht aller Art und Gattung. Darum seid in allem mäßig und nüchtern, und ihr werdet in einem stets gesunden Leib auch eine gesunde und heitere Seele haben!“ [GEJ.05_239,03-05]
„Es ist der Wein, im rechten Maß genossen, eine rechte Stärkung und macht des Leibes Glieder kräftig und gesund; aber so er zu übermäßig getrunken wird, dann erweckt er die bösen Geister des Fleisches und betäubt die Sinne. Die bösen Geister aber erwecken dann des Fleisches Lust, die da heißt Unkeuschheit und Unzucht, durch die dann die ganze Seele auf lange hin unrein, darauf auch unmutig, zänkisch, träge und oft nahe wie völlig tot wird. Darum beachtet auch im Trinken des Weins ein gerechtes Maß, und ihr werdet Ruhe haben in eurem Fleisch!“ [GEJ.06_187,01]
„Aber nicht nur für den Leib, sondern noch bei weitem mehr für Seele und Geist ist das abendliche Gasthausschmausen bei Bier und Tabakdampf überaus schädlich, da dabei durch die schlechte Kost in den Leib allerlei scheußliche Spezifika aufgenommen werden, die dann Seele und Geist trüb machen. Zu dem gesellt sich aber noch die Nacht der Erde, in der auch das allerschlechteste psychische Spezifikalgesindel in den Luftraum der Erde aufsteigt und im selben wo und wie nur möglich durch das Fleisch, das es augenblicklich durchdringt, die Seele mit allerlei Scheußlichkeiten besudelt und nicht selten mit unkeuschen Gedanken und Begierden erfüllt.“ [HiG.03_47.04.18.b,07]
„Sollte aber bei einem sehr begehrenden Weib auch durch längere Beachtung der goldenen Mäßigkeit die Natur noch keinen fühlbaren Umschwung erhalten haben, so soll es bei abnehmendem Mond abends das Wasser von gekochten Sennesblättern mit etwas Aloesaft zu sich nehmen, etwa vier Esslöffel voll, aber nicht alle Tage, sondern nur jeden dritten oder vierten Tag, und es wird dadurch sicher besser mit der hitzigen Natur des Weibes auszusehen anfangen.“ [GEJ.03_072,04]
„Man gebe so einem [von der Geilerei besessenen] Menschen des Tages nur einmal ein nahe ein halbes Pfund wiegendes Stück Roggenbrot und dazu nur einen Krug Wassers, inzwischen kann man ihm aber allenfalls an jedem zweiten Tag ein wenig Aloesaftes, nach Beschaffenheit der Natur des Besessenen gemengt mit ein bis zwei Tropfen Bilsensaft, geben, so wird solche Naturbeihilfe von guter Wirkung sein; aber es wird ihm solches allein dennoch nicht vollends helfen ohne Gebet und ohne Auflegung der Hände in Meinem Namen.“ [GEJ.03_069,02]

Sinnesorgane, Beispiel für mögliche Einflussnahme über sie
„Der Geruch der Rose wird stärkend auf die Geruchsorgane einwirken und das Gesicht schärfen. Die Nelke wird zusammenziehend die Geruchsorgane berühren und das Gesicht schwächen. Die Lilie wird die Geruchsorgane schlaff machen und mit der Zeit sogar übel auf die Magenorgane einwirken, wodurch nicht selten im Kopf ein Schmerz erzeugt wird. Das Veilchen wird erheiternd auf die Geruchsorgane einwirken und sogar das Gehirn stärken, während das schmutziggelbe Bilsenblümchen augenblicklichen Ekel und bei längerer Beriechung Schwindel und Erweiterung der Sehpupille zur Folge haben wird.“ [Er.01_020,07]

Skrofeln (Halsdrüsengeschwulst)
„Wie oft wirst du Mir noch mit Rezepten kommen? Glauben, glauben und ein volles Vertrauen, das ist besser, denn alle Rezepte und Medizinen! Denn weißt du, bei den Fleischkuren werden wir unsere Rechnung nicht finden. Ich rate wohl jemanden, der schwach im wahren Glauben ist, für sein leidig Fleisch gern ein Mittel, beobachtet er es genau, so wird es ihm wohl besser, ist er aber oft zu bequem, alles genau zu beobachten, und Mein angeratenes Mittel macht dann nicht schnell die erwünschte Wirkung, so wird dann unser Patient noch schwächer im Glauben als er früher war, und sieh, so eine Kur bringt Mir sodann den erwünschten geistigen Nutzen nicht, welchen du dadurch zu erreichen wähnst; denn sieh, wir aber arbeiten nur für den Geist, und nicht für das Fleisch, daher habe Ich es auch nicht gern, so du Mir um Medizinen für irgend ein Fleisch kommst. — Das Mädel soll nicht saure Sachen essen, sowie auch keine blähenden Speisen, als Kohl, Bohnen u. dgl., da sie ein skrofulöses Fleisch hat. Warum hat sie denn für ihren Skrofelkropf den Jodgeist gebraucht? Sie hat auch in den Füßen verborgene Skrofeln, und vom Hals haben sie sich nun auf die Brust gelegt. Hätte sie ihren Hals, nach deinem öfteren Rat, mit nüchternem Speichel gerieben, so hätte sie nun eine freie Brust; nun aber ist es etwa besser, so sie den Skrofelkropf samt dem guten Jodgeist an der Brust hat? Nun sollen wir beide wieder Wunder wirken? Wäre freilich gut, wenn der rechte Glaube da wäre; aber der ist nicht da, und somit wird es auch mit einem Wunder etwas schwer hergehen. Es wird ihr demnach vorerst ein rechter Glaube, dann eine recht breite Geduld anempfohlen; dann aber soll sie nicht so viel singen, reden, und nicht in einem fort küssen ihre Freundinnen, was die Skrofelsucht vermehrt. So soll sie auch besonders Abends gleich nach dem Untergang der Sonne in ihrem Zimmer sein, und die Zugluft besonders im Zimmer meiden, und nicht gleich bald nach Tisch sich an den Nähtisch setzen, was ihr sehr schadet; so soll sie auch das rohe Obst meiden, sonst wird sie viel leiden. Nun soll sie aber frischen Leinsamen stoßen, daraus leichte Brei-Umschläge machen, und etwas erwärmt auflegen; dann des Tages zweimal einen Reinigungstee nehmen, unter Tags auch fleißig Wasser trinken, aber keinen Wein, kein Bier und auch keinen Kaffee, sondern zum Frühstück eine Suppe oder einen schwachen Kakao; am besten aber wäre ein Maisabsud mit etwas Milch und ein wenig Zucker, überhaupt würde ihr Maisgrütze in einer Fleischbrühe sehr gut zu Statten kommen. Das gläubig gebraucht, so wird es schon wieder besser werden.“ [Jakob Lorber am 9. Juli 1848, Sammlung neu-theosophischer Schriften No 48, 2. Auflage von 1895]
„Jenes Menschen Leib wird gequält von einem dreifachen Übel. – Das eine ist innerer Nervenaussatz. – Das zweite ist bare Gicht. – Und das dritte ist eine an die Brustteile zurückgelagerte sogenannte Grippe. – Wird dem einen abgeholfen, so wird das andere ärger. Und es müsste hier dreien Herren gedient werden, was sehr hart, ja beinahe unmöglich sein wird. – Wären nicht Bäder gewesen, so würde ein allgemeines Zugpflaster bei Milch, frischem Weizenbrot und Wasserkost das Beste gewesen sein; und auf die Nacht etwas Lindentee mit frischem Honig. Jedoch jetzt wird es nicht mehr viel nützen, wenn auch nicht schaden. Es ist in solchen Fällen schwer zu helfen, da die Kranken nur auf Ärzte und sehr wenig auf Mich vertrauen, damit ihnen ihr Glaube hülfe. – Daher tut ihr das Eurige, und Ich werde das Meinige tun entweder noch hier oder in Meinen Reichen. Denn Ich bin allzeit und überall ein Herr des Lebens und des Todes.“ [HiG.01_40.08.29.c,03-04 nach der 3. Auflage des Nachdrucks der Auflage von 1935]

Starrkrampf
„Farrenkrautöl, das da wohl den Starrkrampf hebt und die Würmer im Magen tötet, wenn es echt ist; ist es aber nicht echt, so macht es auch gar keine Wirkung.“ [GEJ.04_140,03]

Stechen in der Brust oder in der Seite s. unter Seitenstechen

Sterbenskranke
„Dieses Pulver [Kampfermilchpulver; s. Herstellung im 8. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] hat auch noch die Eigenschaft, einen Sterbenden auf längere Zeit zu beleben und manchmal, so es nicht wider Meine Ordnung ist, auch vollkommen gesund zu machen, in was immer für einer Krankheit es auch jemand bis zum Sterben gebracht hätte durch Benützung grober, allopathischer Heilmittel.“ [HS.01_008,13]

Tuberkeln (in der Lunge)
„Von diesen so zubereiteten Hanfsamenkörnern [s. Herstellung im 7. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] lässt sich auch eine Art Milch , auf die Weise wie die Mandelmilch, bereiten, die denen sehr gut zustattenkommen wird, die z.B. Tuberkeln in den Lungen, Verhärtungen in der Leber und Milz, wie auch in den Nieren, haben; diese werden beim Genuss solcher Milch eine günstige Wirkung verspüren.“ [HS.01_007,12]

Überanstrengung
„Was aber ist es wohl, das in dir die Tür in dein Herz so sehr beengt? – Sieh es sind die Sinne deiner Seele, welche da ausmachen deinen Verstand; dieser ist zu angestrengt tätig, entzieht dadurch dem Herzen zu viel des Lebensfeuers und verbraucht es im Gehirn um nichtige Dinge. Dafür aber leidet dann dein Herz einen Mangel und wird von außen her beengt, weil es zu wenig des Lebensfeuers rückbehält. Kehr auf eine Zeit von wenigstens vierzehn Tagen allen deinen Geschäften den Rücken, sorge dich um nichts, lege alle deine Sorgen volltrauig auf Meine Schultern, und es wird alles zur rechten Zeit in der besten Ordnung sein. Dabei aber leb recht gut und lass dir ein von Mir allzeit gesegnetes Essen und Trinken recht sorglos gut schmecken! – Und gebrauch morgens und abends die evangelische Kur, nämlich: Nimm roten, ungerichteten Wein und Olivenöl, das rein ist, und reibe dir damit die Brust, die Glieder, den Rücken, das Genick, am Abend auch das Haupt und ganz besonders die Schläfe im Glauben und Vertrauen auf Mich, so wirst du bald wieder ganz stark und gesund werden! Doch sollst du in der Zeit dich vom Kaffee und vom schlechten Wein enthalten, weil darin arge und unreine Geister hausen, die da stürmisch und sehr unruhig sind. [HiG.02_44.04.13, 02+08-11 nach der 3. Auflage des Nachdrucks der Auflage von 1935], s.a. unter Nerven, schwache oder überreizte

Unwohlsein
„Du beklagst dich immer über allerlei Schwächen deines Fleisches; bald ist dein Kopf nicht in der Ordnung, bald deine Füße, manchmal auch dein Magen, den du öfter einer gewissen Blödheit beschuldigst. Aber sieh, das kann nicht anders sein; denn du bist noch immer ein kleiner Schwelger und trinkst Bier und Wein durcheinander und isst dazu bald dies, bald jenes, was dir gerade dann und wann schmeckt. Meinst du wohl, dass das deinem Leib dient? O mitnichten! Das alles ist ein Gift für deinen in Jahren schon etwas vorgerückten Leib. Versuch nur einmal und gib von allem, was du in einer Woche isst und trinkst, nur einen kleinen Teil in einen Topf und beriech nach acht Tagen dieses Topfes Inhalt, und du müsstest sehr abgestumpfte Geruchsnerven haben, so dieser Gestank dir nicht sogleich einen großen Ekel erzeugen würde. Wenn aber derlei Allerhanddurcheinander in einem kalten Topf so üble Mefitika erzeugt, was muss es dann erst im warmen Magen alles für böse Dünste erzeugen, die sich dann mit dem Blut vereinen und die Nerven des Leibes bösartig narkotisieren, woher dann allerlei leibliche Schwächen erwachsen müssen! Wenn du aber dann und wann etwas mehr kränklich wirst, so bleibst du zu Hause und wirst wieder gesund. Da kommt dir die häusliche Diät wohl zustatten. Wird sie dir wohl schaden, wenn du gesünder bist? Ich meine es nicht. Willst du recht gesund sein und alt werden, so bleibe du schön fleißig bei deiner Hausdiät! Bestelle dir abends zu Hause ein einfaches, dir gut schmeckendes Abendmahl, aber nicht zu sauer und zu stark gesalzen, du magst etwas Wein mit Wasser genießen und zuvor einen guten Gang ins Freie tun, so wirst du gesund und stark verbleiben. Du magst auch dann und wann an schönen Tagen irgendwohin gehen, da ein guter Wein ist, aber das schlechte Lumpengesüff von einem Bier meide! Denn das hat alle schlechten Eigenschaften, nur keine guten – besonders in dieser betrügerischen Zeit, in der Hopfen und Malz rein verdorben sind. Wenn noch irgendein reines Gersten- und Hopfenbier zu haben wäre, so wäre davon ein mäßiger Genuss gerade nicht nachteilig, wenn auch eben nicht zu heilsam, weil es nur träge und sehr herab-stimmende Spezifika in sich enthält. Aber ein Bier, wie es hier in diesem Ort fast allgemein bereitet wird, Ich sage es dir, ist ein barstes Gift. Denn es nährt nicht und löscht nicht den Durst, sondern es betäubt nur und erzeugt noch mehr Durst, damit die Leute desto mehr zu trinken genötigt werden. Aber nicht nur für den Leib, sondern noch bei weitem mehr für Seele und Geist ist das abendliche Gasthausschmausen bei Bier und Tabakdampf überaus schädlich, da dabei durch die schlechte Kost in den Leib allerlei scheußliche Spezifika aufgenommen werden, die dann Seele und Geist trübe machen. Zu dem gesellt sich aber noch die Nacht der Erde, in der auch das allerschlechteste psychische Spezifikalgesindel in den Luftraum der Erde aufsteigt und im selben wo und wie nur möglich durch das Fleisch, das es augenblicklich durchdringt, die Seele mit allerlei Scheußlichkeiten besudelt und nicht selten mit unkeuschen Gedanken und Begierden erfüllt. Sieh, du Mein lieber Freund A., Ich bin auch ein leiblicher Arzt; wirst du Meinem Rat folgen, dann wirst du stets recht gesund und stark in deinem Leib wie in deiner Seele sein, und dein Geist wird leicht Meister derselben werden. […]“ [HiG.03_47.04.18b,01-08 nach der 1. Auflage von 1993]

Verdauungsbeschwerden
„Ich sage euch sogar in leiblich-ärztlicher Beziehung, dass die Menschen ihr Leibesleben gut um ein Drittel verlängern würden, so sie sich statt ihrer ebenen Nachtlager gute Ruhebänke und Ruhestühle herrichten würden in der Art, wie du sie hier siehst! Denn mit den Ebenlagern erleidet der Blutstand und -gang zwischen Tag und Nacht eine zu starke Veränderung, von der allein schon frühzeitig allerlei Hemmnisse und Veränderungen in den Verdauungs- und Ernährungsorganen eintreten. Aber in dieser Nachtruheart wird alles viele Jahre in der größten Ordnung verbleiben. – Abraham, Isaak und Jakob schliefen nur in gewissen Ruhe- und Lehnstühlen, kannten keine Ebenlager und erreichten darum bei sonstiger Lebensnüchternheit jeglicher ein sehr hohes Alter bei vollster Seelenkraft; als aber später die Menschen nicht mehr darauf achteten, fiel ihre Lebenszeit mehr als um die Hälfte der Jahre herab.“ [GEJ.05_196,06-07]
„Eine gewöhnliche Erscheinung auf solchen Höhen ist das, dass Menschen, die sich die Mühe nehmen, eine solche Höhe zu ersteigen, gewöhnlich auf ebenso einer erstiegenen Höhe sehr heiter und fröhlich werden und leicht aller der Beschwerden vergessen, mit denen sie in der Tiefe zu kämpfen hatten. Zugleich bekommen die meisten auch eine bedeutende, starke Lust zum Essen und zum Trinken und können oft auf einer solchen Höhe Speisen genießen, ohne irgendeine Magenbeschwerde sich zuzuziehen, welche Speisen sie in der Tiefe nicht einmal anschauen durften. Die Ursache davon liegt lediglich in der größeren Reinheit der Luft und hat eine große Ähnlichkeit mit dem Zustand der Seligen, die auch alles genießen dürfen, ohne dass es ihnen etwas schadet, weil in dem Reinen alles mehr und mehr gereinigt wird und das Schädliche dort nicht mehr schädlich werden kann, wo es in Ermangelung der dazu erforderlichen Spezifika keine weiter ausbildende Nahrung mehr findet.“ [Er.01_023,11-12], s.a. unter Magen-, Darmleiden

Wassersucht
„Solche Beeren [gesonnte Wachholderbeeren; s. Herstellung im 10. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“], in einem Seidel  voll reinem Quellwasser bei mäßigem Feuer aufgekocht und nachher getrunken, d.h. bloß das Wasser, befreien den, der die Cholera bekommt, in kurzer Zeit von diesem Übel. […] Solcher Tee von den Beeren, getrunken, heilt auch die leidige Wassersucht besser als jedes andere Mittel.“ [HS.01_010,07-08]

Wunde, auf der Haut
„Die fest gebundenen Ketten und Stricke haben ihre Haut mit Wunden und Beulen bedeckt, diese sollen mit Öl und Wein eingerieben werden, auf dass sie heilen in Kürze!“ [GEJ.03_021,21]

Wunde, bösartige
„Mit diesem [Hanfsamen-] Öl [s. Herstellung im 7. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] bestreicht dann zu öfteren Malen solche [bösartigen] Wunden, und sie werden, bei rechter Diät [s. Teil II, Ziff. 2.2.], in kurzer Zeit heilen, ohne schädlichen Einfluss auf den Körper.“ [HS.01_007,11]

Wunde, krebsartige
„So jemand eine äußerliche krebsartige Wunde hätte, so nehmt ein mäßiges, sogenanntes Brennglas  und überfahrt solche Wunden des Tages zu öfteren Malen mit dem Brennpunkt, und zwar so, dass mit solchem Brennpunkt die ganze Wunde überfahren wird, wobei aber zu bemerken ist, dass man mit dem Brennpunkt über einer Stelle der Wunde nicht zu lange verweilen darf. Nach solchem Überfahren mit dem Brennpunkt taucht einen leinenen Lappen in gesonntes Wasser [s. Herstellung im 2. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] und legt solchen über die Wunde, was öfters in einer Stunde zu wechseln ist, so wird der also Leidende – bei übrigens rechter Diät [s. Teil II, Ziff. 2.2.] – in Kürze von seinem Übel geheilt werden. So ihr aber statt des Lappens gute, reife Blätter der Tabakspflanze haben könntet, so wären diese dem Lappen noch vorzuziehen; aber sie müssten auch zuvor, auf einer Glastafel liegend, von der Sonne etwas gebäht werden.“ [HS.01_007,02-04]
„Ebenso heilsam an Stelle des Sonnenwassers wäre eine sogenannte „Sonnentinktur“. […] Von dieser Tinktur [s. Herstellung im 7. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] wäre dann beim Gebrauch auf ein Quintel  gesonnten Wassers 1 Tropfen zu nehmen, nur bei stärkeren Wunden 3-5 Tropfen. Damit ist dann ein oben erwähnter leinener Lappen, der zuvor an der Sonne zu erwärmen ist, zu benetzen und auf die Wunde zu legen. Dadurch, sowie durch die früheren zwei Mittel [Brennglas und gesonntes Wasser, s. vorheriges Zitat], ist die Wunde in ehester Zeit zu heilen. Auch venerische Beulen, Flechten und Kopfgrinde können damit leicht geheilt werden, wenn die innere Diät [s. Teil II, Ziff. 2.2.] danach beschaffen ist.“ [HS.01_007,05+07-08]

Wundnarbe
„So kann Ich deiner bis auf eine Wundnarbe ganz gesund gewordenen Patientin ja gleichwohl ohne Furcht vor der Polizei so viel sagen, dass sie bis auf die nach einigen Wochen sich nahe völlig verlierende Geschwürnarbe völlig gesund ist. Ich meine, über diese Medizin geht keine! – Übrigens kann das Pflaster noch einige Zeit fortgebraucht und die Wunde beim Wechseln (des Pflasters) mit lauem Eibischtee oder Eibischwasser gereinigt werden, worauf dann wieder das Pflaster aufzulegen ist. Wenn das des Tages einmal geschieht, so ist es hinreichend. Auch den Reinigungstee kannst du ihr alle anderen Tage zu trinken anraten; aber alle Tage braucht sie ihn nicht zu trinken. – Sonst soll sie die bekannte Diät im Essen und Trinken  beibehalten. Nur soll sie sich abends nicht zu lange im Freien aufhalten! Denn die Abende dieses Jahres sind besonders in den flachen, tiefer liegenden Gegenden voll unreiner Geister, als Vorboten von einer leichteren Art Cholera  welche in nicht gar zu langer Zeit diese Gegenden hie und da beschleichen wird.“ [HiG.02_48.06.29,01-03 nach der 3. Auflage des Nachdrucks der Auflage von 1935]

Würmer in den Eingeweiden, s. unter Eingeweidewürmer

Zahn, angefressenes (Karie)
„Wenn jemand angefressene Zähne hat, so nehme er ungefähr 5-8 Gran  davon [Zwetschgenholzasche; s. Herstellung im 9. Kapitel der „Heilkraft des Sonnen-lichts“] auf ein halbweiches Zahnbürstchen, das zuvor in einen gesonnten Zwetschgengeist [-schnaps] zu tauchen ist. Mit dem so mit der Asche versehenen Bürstchen reibe man sich den angefressenen Zahn 3 Tage hindurch, und zwar des Morgens und des Abends, recht wohl aus, und der Beinfraß wird dadurch eingestellt und am Ende eine vollkommene Herstellung des Zahnes bewerkstelligt werden. Man kann sich eine ähnliche Asche auch aus der Salbeistaude bereiten, die dann auf die gleiche Weise zu behandeln ist; nur ist da das Bürstchen nicht in Zwetschgengeist zu tauchen, sondern in einen mit ätherischem Salbeiöl geschwängerten, ungefähr 40gradigen Weingeist [s. Herstellung ebenfalls im 9. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“].“ [HS.01_009,06-08]

Zahn, gebrochener oder verlorener – unbedingt Vorsichtshinweise beachten!
„Wenn man sie [besonnte Salzkörner; s. Herstellung im 5. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] bei einer Krankheit gebrauchen will, so soll dazu ein eigenes Löffelchen, entweder aus purem Gold oder aus reinstem Silber, zu dem Behuf angefertigt werden, um damit vom Salz herauszunehmen, so viel man braucht. Das Löffelchen darf nur so viel Schöpfraum haben, als ein kleines Linsenkorn einnehmen würde; und diese Portion ist dann für Erwachsene auch schon hinreichend. Kindern unter 14 Jahren gibt man nur die Hälfte, und Kindern unter 6 Jahren nur ein Viertel, denn die Wirkung dieses Salzes, besonders des reinen Schwefelsalzes, ist überaus stark und wirkt besonders auf das Knochensystem wie auf die Zähne und Haare des Menschen, daher es auch bei Beinbrüchen vorzugsweise zu gebrauchen ist. Nur dürfen von diesem Salz –selbst beim stärksten Menschen – innerlich höchstens 1 ½ Portionen gebraucht werden, und es darf nur ein einziges Mal eingenommen werden, weil es bei öfterem Einnehmen statt der Heilung in kurzer Zeit den Tod herbeiführen würde; denn da es hauptsächlich auf den Knochenorganismus wirkt, so würde es das Knochenwachstum so außerordentlich fördern, dass in kurzer Zeit ein oder der andere Mensch in all seinen Teilen beinahe ganz verknöchert würde. Durch einen rechten Gebrauch aber gibt es dann dem ganzen Leib eine rechte Spannung und bewirkt mit der Zeit einen vollkommenen Leibeswechsel, so dass nach einem Jahr von dem Leib, den die Seele vor einem Jahr mühsam herumschleppte, nicht ein Gran mehr vorhanden ist. – Sogar die Zähne, die mancher Mensch verloren hat, werden wieder ersetzt; aber die älteren Zähne werden dabei leichtlich um eine Linie länger, aus welchem Grund man auch die Portion nicht übertreiben darf, weil jemand dadurch an seinem Gebiss zu Unbequemlichkeiten gelangen würde. Das hier Angezeigte ist die besondere Wirkung dieses Salzes. Es heilt – richtig gebraucht, so wie die früheren Mittel –auch jedes leibliche Übel; aber es muss dabei, wie gezeigt, große Vorsicht gehandhabt werden. Denn bei den früheren Arten kann dadurch kein namhafter Schaden angerichtet werden, so man dem Kranken auch nach Beschaffenheit seiner Natur und Krankheit auf einmal eine etwas größere Dosis eingäbe oder dieselbe im Notfall nach etlichen Tagen wiederholte; aber bei diesem Salz darf nie eine Wiederholung – außer erst nach 10 Jahren – stattfinden, und die Portion darf das vorgeschriebene Maß nie übersteigen. Die Diät [s. Teil II, Ziff. 2.2.] ist aber dabei ebenso sorgfältig zu beachten wie bei den früheren Arten. Nur muss der Kranke sich von sauren Getränken und Speisen wenigstens um 14 Tage länger enthalten als bei den früheren Arten; denn dieses Salz enthält überaus intensive Seelenspezifika, die auch in jeder anderen Säure mehr oder weniger zu Hause sind, und es würde selbes daher in der ersten Zeit aus den in den Magen und Leib gekommenen andersartigen Säuren die ihm ähnlichen Seelenspezifika im Leib anziehen und sie dadurch übers Maß vermehren, was am Ende dieselbe Wirkung hätte, als so man gleich anfangs eine doppelte oder dreifache Portion eingenommen hätte.“ [HS.01_005,05-10]

Zahnfäule s. Zahnschmerzen

Zahnschmerzen
„Nimm nur noch ein paar Tage hindurch recht fleißig zum Abführen ein und iss eine Zeit lang kein Obst, weil es dir das Blut dick und sauer macht! Halte dir die Füße warm, iss nie zu heiß und meide die Zugluft! Geh auch nun, da du von diesem Leiden [morsche Zähne, s.V.2] befallen bist, nicht zu früh aus deinem Bett, weil allzeit der Morgenschweiß gegen solche rheumatische Leiden das beste Heilmittel ist. So wird es dir wieder recht bald und dauernd besser gehen. Auch musst du den leidenden Zahn nicht reiben, nicht mit der Zunge um ihn herumfahren oder den Zahn besaugen, weil derlei Verrichtungen die nackten Nerven zu sehr irritieren, so wird auch der Schmerz desto eher sich verlieren. Auch musst du dir im Winter, wie auch bei sonstiger windiger und nasser Witterung, die Ohren mit Baumwolle sogestaltig verstopfen, dass du aus reiner Baumwolle zwei lockere Klümpchen machst, in ein jedes Klümpchen ein grießkorngroßes Stückchen Kampfer hineinwickelst und dir dann mit diesem Klümpchen die Ohren zustopfst. Das wird dich nebst Meiner Hilfe vor künftigen Rheumatismen schon recht wohl verwahren. Du kannst dir mit der Zeit aber wegen deiner Furcht zu Hause die faulen Wurzeln auch herausziehen lassen, wobei du wenig Schmerz empfinden wirst. Dann wirst du in der Zukunft von deinem Leiden ganz verschont sein, obschon du, so du diese einfachen Regeln beachtest, fürder nicht viel mehr leiden wirst. – Ein wenig Leiden so manchmal aber schadet gar keiner Seele. Wenn du aber heftige Schmerzen hast, so lege dir Meerrettich ins Genick und auf die Fußsohlen. Und so jemand magnetische Kraft besitzt, der tauche den Ringfinger in ein frisches Wasser und beschreibe dir abends sieben Ringe hinter den Ohren, so wird der Schmerz sogleich nachlassen. Hauptsächlich aber hab auf Mich ein recht lebendiges Vertrauen, so wirst du bald und für immer ohne Schmerzen sein! Auch musst du dich nicht so oft erzürnen wegen nichtiger Dinge, so wirst du zu einem reinen Blut gelangen. Schließlich noch ein gutes Mundwasser: Nimm eine kleine Hand voll Salbeiblätter und verkoch sie in einem Halbseidel Wasser. Wenn das Wasser grünlich geworden ist, dann seih es ab, lass es lau werden und spül dir damit den Mund aus! Das aber täglich, dann wirst du nie mehr Zahnschmerzen bekommen, besonders so du auch die obige, ganz einfache Diät beachten wirst. Nun hast du ein gutes Rezept, nicht nur für dich, sondern auch für deine Geschwister und andere an solchen Übeln Leidende. Aber dieses Rezept wird erst dann recht gute Dienste leisten, so dein Vertrauen zu Mir recht lebendig wird.“ [HiG.02_47.12.01,03-11 nach der 3. Auflage des Nachdrucks der Auflage von 1935]

Zornmütgkeit
Mögliche Ursachen für Scharlach, Friesel, Flecken, Blattern, Ruhr, starker Husten: „Wird nun ein solches [zornmütiges] Kind älter, größer und stärker, da wären so manche Eltern mit ihrem Leben nicht sicher, wenn nicht Ich durch so manche Krankheiten diesen Fleischteufel bändigen würde in dem Fleisch solcher ungeratenen Kinder. Nur diese Krankheiten treiben diesen bis zu einem gewissen Grad wieder aus, besonders in der Zeit, wenn er sich des Blutes bemächtigt hat. Scharlach, Friesel, Flecken, Blattern und noch andere Krankheiten sind Abtreibmittel des Verderbers der menschlichen Natur. Sie treiben aber natürlich dieses böse Spezifikum nicht ganz aus, sondern nur insoweit es sich in das Blut gewagt hat. Wenn aber Eltern nach einer solchen über-standenen Krankheit der Kinder, durch die Ich ihnen zu Hilfe gekommen bin, vernünftig wären und würden dann das Kind ordnungsmäßig und gehörig diät behandeln, dann wäre es gut für sie und das Kind, geistig und leiblich. Aber darauf verzärteln sie es gewöhnlich noch einmal so stark wie früher, und dann wird gewöhnlich der zweite Zustand ärger als der erste; denn hat dieser Fleischteufel im Kind gemerkt, dass der Weg durch das Blut nicht geheuer ist, dann geht er, das Blut beseitigend, schnurgerade auf die Nerven los. Sind diese ergriffen, da wird das Kind äußerst empfindlich, was die Eltern gewöhnlich für einen krankhaften Zustand ansehen und geben dann dem Kind ja alles, was es nur immer verlangt, um es wegen vermeintlicher schwacher Nerven ja nicht zu sehr zu reizen. Da muss wieder Ich ins Mittel treten und das Fleisch des Kindes mit einer Ruhr oder starkem Husten heimsuchen, damit dieses Spezifikum von den Nerven wieder abgeleitet wird, wodurch dann dem Fleisch des Kindes, wenn es derlei Hilfsmittel auszuhalten imstande ist, wieder eine Zeitlang geholfen ist, wo es aber schon beinahe allzeit besser ist, wenn der Seele des Kindes solch ein impestifiziertes Fleisch früher genommen wird, bevor noch durch dasselbe der Fleischteufel die Seele hat ergreifen können. [...] Daher ist das allen Eltern ans Herz zu binden, die bei dem einen oder bei dem anderen ihrer Kinder Zornsucht, Eitelkeit, Eigendünkel, Selbstsucht und eine gewisse Zierbengelei entdecken, diesen Leidenschaften mit aller Energie zu begegnen. Die Folge davon wird sein, dass sie daraus recht tüchtige und brauchbare Menschen gewinnen werden, weil dadurch das böse Zornfeuerspezifikum in ihnen in ein gutes verkehrt wird durch einen eigenen psychisch-chemischen Prozess. Da eben dieser Zornteufel ein so gefährliches Wesen ist, so er sich im Besitz des menschlichen Fleisches befindet, und es gar oft notwendig ist, Kinder leiblich sterben zu lassen, ja nicht selten auch ganze Generationen durch Pest und andere verheerende Krankheiten dem Leib nach zu töten, bevor es diesem Teufel noch möglich wird, die Seele völlig in sein Wesen zu ziehen, so ist es aber auch vor allem von höchster Wichtigkeit für jeden Menschen, der seine eigene Seele und – so er Vater oder Mutter ist – auch die Seelen der Kinder zu verwahren hat, dass man die gerechte Diät kennt und dann befolgt, durch welche nicht nur die Seele gerettet werden, sondern auch der Leib des Menschen für die ewige Wohlfahrt seiner Seele ein möglichst höchstes Alter erreichen kann, was aber nicht geschehen kann, wenn die Menschen diese Diät zum größten Teil nicht wissen, und so sie solche auch wissen, aber dennoch nicht befolgen.“ [Er.01_061,15-18+24+ 062,01]
„Sind dergleichen [leicht erregbare, s.V.13] Kinder völlig erwachsen und haben schon eine vollkommene Selbsterkenntnis erlangt – d.h. insoweit als man in natürlicher Hinsicht diesen Begriff ausdehnt – und zeigen sich bei ihnen noch hie und da merkliche Symptome von übertriebener Gemütsreizbarkeit, da ist ihnen vor allem anzuempfehlen, dass sie in allem sehr mäßig leben, früh schlafen gehen, aber noch früher aufstehen, von geistigen Getränken sich längere Zeit enthalten, wie auch vom Fleisch unreiner Tiere, und ja keine solchen Orte besuchen, wo allerlei toller Spektakel zur schlechten Belustigung der Zuseher aufgeführt wird, besonders aber jene Orte nicht, wo getanzt und gespielt wird. Dergleichen muss von solchen Brauseköpfen auf längere Zeit, wenn nicht bei manchen auf immer, gemieden werden. Sehr gut ist für solche Menschen beiderlei Geschlechts auch, wenn sie bald ehelichen; denn die Brunst eines Brausekopfes ist viel ärger als die eines sanften Menschen. Hauptsächlich aber sollen solche Menschen nebst dieser naturgemäßeren Diät auch recht oft beten und geistige Bücher lesen oder sich vorlesen lassen, wenn sie selbst nicht lesen könnten. Das wird ihre Seele stärken und ihrem Geist die Fesseln lösen, welcher leicht völlig frei wird, wenn dergleichen Menschen Meine Liebe ergreifen. Denn weil solche Menschen einer größeren Versuchung ausgesetzt sind wie andere, so sind sie aber auch eben darum Meiner Gnade um so viel näher, als um wie viel größer ihre Versuchung ist. Eben diese Menschen sind es, aus denen etwas Großes werden kann, wenn sie auf den rechten Weg gelangt sind, weil sie den gerechten Mut in sich haben.“ [Er.01_062,17-18; Weiteres zum Umgang mit gemütsaufbrausenden, zornigen Kindern s. die gesamten Kapitel 60 und 61 von Erde und Mond], s.a. unter Blut


3.6. Trost für Kranke

„Den Kranken aber sage: sie sollen sich in ihrer Krankheit nicht betrüben, sondern sollen sich ernstlich an Mich wenden und sollen Mir ja ganz trauen. Ich werde sie trösten, und ein Strom des köstlichsten Balsams wird sich in ihr Herz ergießen, und des ewigen Lebens Quelle wird unversiegbar in ihnen offenbar werden; sie werden genesen und werden erquickt werden wie das Gras nach einem Gewitterregen.“ [HGt.01_001,03]

Ich belasse „dir dein kleines Fußübelchen [oder sonstiges Übelchen], das wahrlich in nichts anderem besteht, als in einem ganz leichten Bändchen, das Ich ganz sanft nur um deinen Fuß geschlungen habe, auf dass Ich sozusagen eine Handhabe in Meiner Hand habe, um dich wahrhaft am Gängelband über die Pestgefilde der Welt hin zum ewigen Leben zu leiten! Daher ist auch dieses Bändchen etwas hartnäckig und lässt sich weder so ganz durch eine Salbe wegschmieren, noch durch ein Bad wegwaschen! – Wann es aber an der Zeit sein wird, werde Ich dich schon ganz gratis vollkommen freilassen. Das diene zu deiner Beruhigung und zu deinem großen Trost, auf dass du zeitweise nicht kleinmütig werdest, so Ich manchmal das Bändchen etwas straffer halte. Du aber denke dabei allezeit, so du im Fuß eine leise Unbehaglichkeit verspürst: Nun hat wieder mein guter Vater im Himmel das Bändchen zu meinem Heil angezogen! – Ihm alle meine Liebe darum! – So du das öfter tun wirst im Herzen, werde Ich auch stets mehr nachlassen am Band des Fußes und werde dagegen fester ergreifen das Band des Herzens, aber die Fußwaschung ist das erste bei der Wiedergeburt des Geistes! Damit sei dir Mein Segen, Meine Liebe, Gnade und Erbarmung ewig amen.“ [HiG.03_46.09.11,03-06]

s.a. unter Teil I, Abschnitt 6: ‚Vom Kreuz tragen‘ und ‚Ein Trostwort für Leidende‘


3.7. Trost für Angehörige Verstorbener

„Das sage in Meinem Namen dem, den Ich für würdig befand, dass Ich ihn heimsuchte und sein jüngstes Weltkindlein zu Mir nahm, darum er sehr trauert und weint und nicht wohl bedenkt, dass Ich es bin, der ihm solche Gnade erwies, deren Größe er wohl in Ewigkeit nicht wird erfassen können. So aber zum A. ein Weltfürst gesagt hätte: ‚Möchtest du mir nicht dein Kindlein überlassen, damit ich es erziehe zu einer großen Fürstin und, wann es Jahre und Bildung in gerechter Genüge zählen und haben wird, es dann auch sogleich belehne mit vieler Länder Kronen und es alsdann mache zu einer großen, regierenden Fürstin, Königin und Kaiserin‘ – würde sich da A. nicht vor Freuden außer sich befinden, auch nur schon des alleinigen ernstlichen, großen Antrags wegen, und würde auch suchen, seine Dankbarkeit auf jede erdenk-liche Art dem Kaiser an den Tag zu legen!? Oder irgendein guter Fürst käme zu ihm und setzte sein Kindlein zum Alleinerben ein für einen großen Teil seiner Güter – was möchte A. in dem Fall tun mit dem Fürsten? – Oder es käme ein regierender Prinz und begehrte zur künftigen Kaiserin die Hand einer seiner Töchter – würde da der A. einen solchen Brautwerber wohl vom Haus weisen? Jedoch was ist alles dieses im Vergleich zu dem, so da Ich komme und tue alles das im lebendigen, ewigen, unendlichen Sinn! – Und da kann, da mag der A. klagen, weinen und trauern?! O wie schwach ist das noch! – Braucht denn außerordentliche Hilfe nicht auch außerordentliche Mittel? Oder muss die Arznei nicht sein wie die Krankheit, damit das Übel ein Ende nehme? – Wer aber geht zum Arzt und zeigt ihm die Wunde; und wenn der Arzt ihm ein heilsam Öl in die Wunde gibt, dann weint und trauert er, so das Öl anfängt die Wunde zu heilen! – O seht wie blind ihr noch seid! Wenn euch die Schuhe drücken, da ruft ihr beständig um Hilfe; und komme Ich endlich, euch zu helfen und frei und fest zu machen eure wankenden Füße, da werdet ihr voll Traurigkeit! – Warum das? – Weil euer Herz noch blind ist, darum ihr zwar die Hilfe sucht, aber das sicher helfende Mittel fürchtet und flieht! Sieh, Ich habe dir nun eine ebene Bahn gezeigt und eine eherne Pforte gesprengt und eine große Scheidewand niedergerissen! Durch eine große Wüste habe Ich Brunnenröhren zur belebenden Leitung des lebendigen Wassers gelegt! – Sieh, die Wüste wird erblühen – und da magst du trauern darüber!? O lerne Mich in Zukunft besser kennen! Denn dein Vater bin Ich! – Wie magst du trauern, wenn dich dein heiliger Vater in der höchsten Liebe heimsucht und dir dein Haus bestellt? Darum trauere fürderhin nicht mehr! Denn Ich, dein heiliger, liebevollster Vater, habe es ja also gewollt! Bedenke das und du wirst ewig leben! Amen.“ [HiG.01_41.10.23,01-09]

„Gott wird in Seiner höchsten Weisheit auch für die unschuldigen Seelen der Kinder zu sorgen wissen; sie werden sicher im großen Jenseits das hier nicht durch ihre Schuld Versäumte nachzuholen bekommen. Ist denn diese Erde etwa die einzige Welt? Sehen wir den gestirnten Himmel an. Große Weise der Vorzeit und selbst Moses in seinen Beibüchern, die wir zwar noch haben, aber ihnen keinen Glauben schenken, haben gezeigt, dass Sonne, Mond und alle Sterne Welten seien, und oft um gar vieles größer als die unsrige da ist; wenn aber so, da wird es für Gottes Weisheit und Macht wohl auch ein leichtes sein, für die Seelen der Kinder eine andere und vielleicht auch um manches bessere Vorlebensprobewelt zu bestimmen, auf der sie dann ihre Lebensvollendung erreichen werden. Dass Gott im ewig großen Schöpfungsraum noch andere Schulerden für Menschen haben wird, daran ist wahrlich nicht zu zweifeln, haben ja doch auch wir kleinen und schwachen Menschen für unsere Kinder mehr als nur ein einziges Schulhaus. Was aber schon bei uns noch ohnmächtigen Menschen möglich ist, warum sollte das dem allmächtigen und höchst weisen Gott etwas Unmögliches sein? – Die Urväter, die sicher mehr denn wir nun mit dem Himmel Gottes im Verband standen, wussten gar wohl darum, dass es so ist; wir aber haben durch unseren materiellen Weltsinn alles, was des Geistes ist, verloren und wissen kaum mehr etwas Näheres davon.“ [GEJ.08_005,03-06; s.a. im Anhang  ‚Entwicklung und Erziehung verstorbener Kinder im Jenseits‘]
„Hört, ihr alle Meine lieben Kinder und Kindlein! Denn so spreche und rede Ich, euer Herr und lieber Vater, zu euch allen, die ihr nun seid voll Trauer und Bangigkeit in euren betrübten Herzen, dieweil Ich eure irdische Leibesmutter wahrhaftigst zu Mir für ewig genommen habe, und habe sie dadurch auch für immer erlöst von ihrem Leiden, das sie aus großer Liebe zu Mir allerstandhaftigst und überaus geduldig ertragen hat. Ich aber sage euch: Weint und klagt nicht so sehr um die in Mir für ewig Auferstandene, denn sie ist mit Mir und in Mir am Kreuz starker Leiden gestorben dem Leib nach, und ist aber auch im selben Augenblick, als sie für euch dem Leib nach sichtlich starb, in Mir und an Meiner Seite für ewig zum wahren ewigen Leben auferstanden! Ihre Freude war unbegrenzt, als sie Mich gleich erkennend ihr zur Seite erschaute, und zwar in einem solchen Kleid, in dem Ich ihr sogleich gar wohl erkenntlich war, und das um so leichter, da Ich sie auch sogleich Meine Wundmale erschauen ließ, was nur jenen zuteil wird, die durch schwere Leiden geprüft in aller Liebe zu Mir ihren Leib verlassen. Sie freute sich auch über die Maßen und konnte gar nicht begreifen, wie sie – da sie doch so lange gelitten – nun so plötzlich gar so überaus gesund habe werden können. In der höchsten und wonnevollsten Entzückung Mir zu Füßen fallend, dankte sie Mir inbrünstigst, dass Ich ihr eine so große Gnade erwiesen habe, und bat Mich, Meine geringste Magd sein zu dürfen. – Ich aber sagte zu ihr, wie Ich es nun auch zu euch sage: „Nicht so, Meine liebe Tochter! Ich sage dir, die Mägde sind jene, die durch klösterliche harte Zucht zu Mir getrieben werden, und ihr Glaube und ihre Liebe zu Mir ist eine harte Schule. Du aber hast Mich frei zum einzigen Gegenstand deines Herzen erwählt, daher sollst du auch nicht Magd, sondern Meine wahre geliebteste Tochter sein, und sieh, alles, was Ich habe, und alles, was Mein ist, das wirst auch du haben und wird auch alles dein sein für ewig. Du wirst auch nicht getrennt sein von deinen irdischen Zurückgelassenen; was dein Herz in Meinem Namen ihnen zu tun wünscht, das wirst du ihnen auch allzeit im Vollmaß tun können. Denn alle Meine Töchter haben sich solcher Kraft aus Mir zu erfreuen für ewig, auf dass sie allen Wünschen ihres liebevollsten Herzens nachkommen können.“ – Sie aber bat Mich darauf inbrünstigst und sprach: „O Du, Mein überguter, bester, heiligster Vater Jesus! Du mein Gott und mein Herr! Aus allen Kräften meines Herzens danke ich Dir für solche große Gnade; aber ich weiß, dass Du all meinen Hinterlassenen endlos besser willst als ich, die ich noch lange nicht weiß und einsehe, was ihnen wahrhaft gut und nützlich ist. Was Du, o mein Vater Jesus, willst, das ist das Beste, darum geschehe allzeit und ewig nur Dein heiligster Wille! Mich lasse nun, o Herr und heiliger Vater Jesus, Dich ungestört stets mehr und mehr ewig lieben, denn ich bin nun über-, über-, überselig! Nur um das Einzige bitte ich Dich, dass Du meinen Hinterlassenen ja recht bald ihre große Trauer um Mich wegnehmen möchtest und ihnen dafür geben einen recht festen und lebendigen Glauben, und dass sie Dich alle ganz erkennen und über alles lieben möchten im Geist und in der Wahrheit! O Du mein liebster Vater Jesus, nur das Einzige tu ihnen nach Deinem alleinigen Wohlgefallen!“ Hierbei drücke Ich sie an Mein Vaterherz und sage zu ihr: „Meine nun für ewig erlöste Tochter! Ich werde alles tun, was du wünschst, des sei du für ewig versichert. Dass aber nun deine Hinterlassenen trauern und weinen um dich, das ist auch gut, denn Ich Selbst gebe ihnen Tränen zur Ableitung ihrer Trauer. Und so hart es für sie nun auch ist, da Ich dich nun schon lieber vollends zu Mir nahm, als dass Ich dich noch auf der nun überfinsteren Erde längstens noch ein paar Jahre hätte dahinsiechen lassen, so wird es ihnen aber bald auch ebenso leicht werden, so sie mehr nüchtern erst recht klar erkennen werden, wie gut es dir nun ergeht. Komm aber nun auch sogleich in Mein Haus; dort wirst du alle deine Vorangegangenen treffen, und die Maria, Meines Leibes Mutter wird dir nebst deiner leiblichen Mutter vier schon ganz großerwachsene und gar wohl-erzogene Kinder entgegenführen, an denen du viel Freude haben wirst. Diese haben Mich auch am meisten gebeten, dass Ich dich bald zu ihnen bringen möchte, und so habe Ich auch getan, was Ich sonst erst in zwei Jahren getan hätte. Sie möchten wohl auch die anderen alle bei sich haben, aber sie stellen sich nun schon zufrieden, dass sie nur endlich einmal dich bekommen. Als Ich ihnen eröffnete, dass Ich Selbst nun dich abholen gehe, da war es völlig aus bei ihnen. Sie wollten alle mit Mir dir entgegen ziehen, aber sie ließen sich endlich doch beschwichtigen, da Ich ihnen die volle Versicherung gab, dass Ich dich diesmal ganz bestimmt mitbringen werde, denn es hätte dir irdisch auf ein paar Jahre wohl noch geholfen werden können, wenn alles auf ein Haar wäre befolgt worden, was Ich durch den Knecht und durch die Tochter Lori angeraten habe. Aber Mir Selbst ist es so auch viel lieber, da du sonst auf der Erde noch gar viel hättest zu erleiden gehabt. Leiblich wärst du stets siech und schwach geblieben, und in deinem Gemüt hättest du auf der nun überargen Welt gar wenig heitere Stunden mehr durchlebt, daher meine Ich, dass es nun für dich so besser ist.“ – Spricht sie: „O ja, o ja, Du mein liebster Vater Jesus! Weil ich nur Dich habe, da frage ich um nichts mehr. Mir ekelt es nun gar stark, so ich die Erde tief unter mir anschaue. O Jesus, ich danke Dir über alles, dass Du mich so sanft von meinem schlechten Fleisch erlöset hast! Dein heiliger Wille geschehe!“ – Nun führe Ich sie in Mein Haus und tu euch das zu wissen, auf dass ihr wisst, wie es eurer Mutter geht, was euch tröste und stärke in Meinem Namen amen. – Das sei euch in vollster Wahrheit gesagt amen, amen, amen.“ HiG.03_ 48.11.30,01-10]

„Tröste deinen Bruder, dessen Weib Ich zu Mir nahm! Er und sein Haus trauern nun, da Ich Meine liebe Tochter zu Mir zurücknahm. Ich sehe ihre Trauer und habe Freude an ihren Tränen; aber Ich will sie alle trösten und stärken mit Meinem Geist, mit Meiner großen Liebe! Darum sollen sie fürder nicht weinen; denn Ich werde sie sehr trösten und stärken und werde machen, dass sie sehr jubeln werden und frohlocken in Meiner großen Liebe, denn Ich allein bin es, der da gibt Traurigkeit und Freude, da Ich ein Herr bin aller Herzen und was in ihnen ist. Wohl hätte Ich sie noch länger können auf der Erde lassen, denn bei Mir sind alle Dinge gar wohl möglich. Aber was würdest du wohl tun, so du eine Tochter irgendwo hättest in der Fremde zur Ausbildung, die Tochter aber sendete dir einen brennendsten Liebesseufzer um den anderen zu und gäbe dir aufrichtigst kund, wie endlos gern sie zu dir nach Hause käme, obschon ihr die Reise auch noch so beschwerlich scheine? Sieh, du würdest trotz aller Bitten ihrer guten Erzieher in der Fremde am Ende dennoch den Bitten deiner Tochter all dein Gehör schenken und würdest ihrer großen Sehnsucht Gewähr leisten. – So ist es auch hier. Was Ich hier tat, das tat Ich nicht so sehr Meinet- als vielmehr der großen Sehnsucht Meiner lieben Tochter willen. Darum sagt auch nicht, dass Ich hier hart und unerbittlich gewesen wäre, o nein, gerade das Gegenteil; denn so viele bitten, die einen hin, die anderen her, so gewähre Ich allezeit die Bitte nur dem Teil, der mit der stärkeren Liebe zu Mir bittet. Die schwächer Bittenden aber sollen den Trost haben, dass Ich auch ihre Bitten in das Buch des Lebens zeichne und sie einst auch in aller Fülle werde gewähren lassen. Das aber sei euer aller Trost, dass Ich wahrhaft bei euch bin und verbleibe für ewig amen.“ [HiG.03_48.12.02.a,01-03]

„Ich habe die Aussätzige zu Mir genommen und habe sie erweckt zum Leben, indem Ich ihr die unreine Last des stinkenden Leibs abgenommen habe. Möchtet ihr sie wieder zum Tode erwecken!? Warum trauerst du, so Ich deine Schwester zu Mir nahm? Ist ihr denn etwas Arges begegnet? – O ihr Kleingläubigen! Meint ihr, der Verlust eurer Schwester drücke euer Herz? – O nein, sage Ich, euer schwacher Glaube ist noch immer eure größte Not! Denn wer da glaubt und liebt im Geist und in der Wahrheit, der wird allezeit voll Freude und Dankbarkeit sein im Herzen, da er gar wohl im hellsten Licht sehen wird, dass Ich, sein ewiger, heiliger, liebevollster Vater, gewiss nur allzeit das Beste tue! O Kinder, erkennt, erkennt doch einmal, dass Ich, euer liebevollster Vater bin, der euch in jeder Prüfung euer Leben ums Tausendfache erhöht und vermehrt! Dankt Mir mit freudigem Herzen, dass Ich eurer Schwester umsonst das ewige Leben sogleich im Reich der Kinder gegeben habe und ihr von da einen hellen Weg ins große Heiligtum Meiner ewigen Vaterliebe bahne! Wahrlich, es ist so! Wer kann noch trauern, so er Mich liebt und festhält an Meinem Namen!? So seid denn nun fröhlich und voll guten Muts! Denn eure Schwester ist nun schon überselig in Meinem Schoß! Hier aber in der irdischen Welt wäre sie schon in fünf Monaten samt dem Mann für ewig verloren gewesen! Wieso und warum wird euch nicht entgehen mit der Zeit! Nun aber ist alles gut und wird ewig gut bleiben! Daher frohlockt und lobpreist allzeit Meinen Namen! – Das sage Ich, euer wahrer Vater und Bruder. Amen!“ [HiG.01_41.05.05,07-15]


4. Was ein Jeder zur Heilung beitragen kann

Wie wir im ersten Teil dieser Zusammenstellung gesehen haben, ist eine jede Erkrankung eine Art von Inbesitznahme, die auf leiblicher, seelischer und geistiger Ebene stattfinden kann durch:
̶  Naturgeister, die überall vorhanden sind:  in der Luft, der Erde, im Wasser, im Feuer, in Steinen, Metallen, Pflanzen, Tieren, Blut und Fleisch der Menschen [GEJ.10_054,03; GEJ.06_187,06-07]
̶  Unreife Seelengeister aus dem Jenseits [GEJ.04_247,02-04]
̶  Sündhaftes Leben, d.h. seinen fleischlich-sinnlichen Leidenschaften nachgeben, sich von ihnen beherrschen lassen [GEJ.06_199,06], von bösen Geistern verführen lassen [HiG.01_40.12.14,06; GEJ.10_054,02].
Im Nachstehenden wollen wir uns nun ansehen, welche Leitlinien uns Jesus gibt, um uns selbst und auch gegenseitig zu einer nachhaltigen Gesundung zu verhelfen.


4.1. Ganzheitliche Heilung

4.1.1. Grundsätzliches

„Darum sollt ihr die Menschen nicht richten, auf dass ihr dadurch am Ende nicht zu Richtern über euch selbst werdet! – Wäre es denn nicht eine allerunmenschlichste Torheit, einen leiblich kranken Menschen deshalb richten und über ihn eine gewissenlose Strafe verhängen zu wollen, weil er krank und elend geworden ist?! Eine um wie vieles größere und um gar vieles unmenschlichere Torheit aber ist es erst dann, so ihr einen seelenkranken Menschen darum richtet und verdammt, weil seine Seele aus den früher angeführten Gründen schwach und krank geworden ist! Ihr nennt solche Menschen nach euren Gesetzen und Bestimmungen Verbrecher und unterzieht sie der unerbittlichen, harten Strafe; was tut ihr aber dadurch? Ihr straft eine Seele, weil sie im Grund ohne ihr Verschulden krank geworden ist! Fragt euch selbst, wie sich vor Gott eure Gerichte ausnehmen müssen. Für die leiblichen Krankheiten und Gebrechen finden sich Ärzte und bereiten allerlei Arzneien; nur für die Krankheiten der armen Seelen gibt es keine anderen Ärzte und Arzneien als zuerst ein ganzes schweres Buch voll der oft schwerst zu haltenden Gesetze – und hinter den Gesetzen das richtende Schwert! Wäre es denn nicht feiner, klüger und menschlicher, mehr Ärzte und Arzneien für krank gewordene Seelen als für deren Leiber zu errichten, die in kurzer Zeit eine Speise der Würmer werden?! – Dass da eine weit gediehene Seelenkrankheit schwerer zu heilen ist denn so manche des Leibes, das weiß Ich wohl am besten; aber keine ist völlig unheilbar, während es doch für jeden Leib endlich eine letzte Krankheit gibt, für deren Heilung auf der ganzen Erde kein Kraut gewachsen ist! Und doch tut ihr Menschen des Verkehrten so viel! – Für den morschen, total sterblichen Leib errichtet ihr Heilanstalten über Heilanstalten, Apotheken und Bäder, Salben und Pflaster und heilsame Getränke; aber für die unsterbliche Seele habt ihr noch nicht auch nur eine Heilanstalt errichtet! Du sagst bei dir im Herzen nun freilich wohl: ,Wie wäre das ohne Dich, o Herr, möglich gewesen?! Wo hätten wir es hernehmen sollen und von wem es erlernen?!‘ Das ist allerdings wahr, diese Kenntnis verlangt freilich wohl ein tieferes Erforschen der gesamten Menschennatur, als bloß aus der alten Erfahrung zu wissen, was für ein Kräutersaft die Beschwerden eines überschoppten Magens am ersten heilt; aber die unsterbliche Menschenseele ist es auch wert, dass man sich um ihre mannigfache Beschaffenheit ein wenig mehr kümmert als um die Beschaffenheit eines aus Fresssucht überfüllten Magens! – Es sind aber wohl zu allen Zeiten auch wahre, von Gottes Geist erfüllte Seelenärzte in diese Welt gesandt worden und haben den rechten Weg zur Heilung der Seelen gepredigt. Manche haben sich daran gekehrt und wurden auch unfehlbar geheilt; aber die sogenannten Großen und Mächtigen der Erde hielten sich ohnehin für ganz seelengesund, missachteten die von Mir auf die Erde gesandten Seelenärzte, verfolgten sie am Ende und verboten ihnen, das Heilwerk für kranke Seelen zu betreiben, – und so geschah es immer durch der Erde Große und Mächtige, dass die Gnadenlehre zur Genesung der kranken Seelen bei den Menschen nie diejenigen Wurzeln fassen konnte, durch die sie dann zu einem vollkräftigen Heilbaum erwachsen wäre. Und ist irgendwo auch ein ganz gesunder und kräftiger Same gelegt worden, so wussten die selbstsüchtigen und herrschgierigen Menschenkinder dieser Erde den Baum so lange zu putzen, ihm die ihnen überflüssig scheinenden Äste und Zweige zu nehmen und ihm die notwendige Rinde so lange abzuschaben, bis der ganze Baum endlich verdorren musste. Und so ist denn auch für die Heilung der kranken Seelen bis zur Stunde keine andere Heilanstalt als allerschärfste Gesetze, Arreste, Untersuchungsgefängnisse, erschreckliche Strafkerker, das scharfe, allerunbarmherzigste Schwert und allerlei qual- und martervolle Hinrichtungs- und Tötungsinstrumente errichtet und brauchbar hergestellt worden. Es sind das Produkte von zwar auch lauter kranken, aber starken Seelen; denen muss vor allem geholfen werden, so es mit der Heilung der kleinen, schwachen und untergebenen Seelen zu irgendeinem glücklichen Erfolg auf dieser Erde noch kommen soll.
[…] Ich habe eben darum Selbst auf diese Erde kommen müssen, um für alle kranken Seelen eine bleibende und für alle Zeiten wirksame Seelenheilanstalt zu errichten, weil die Menschen eine solche nimmer zustande gebracht haben würden. Aber es wird noch, alles dessen ungeachtet, stets schwer gehen mit der bleibenden Errichtung einer in Rede stehenden Heilanstalt für kranke Seelen, weil gewisse Menschen sich dadurch in ihren Scheinweltrechten werden beeinträchtigt zu fühlen anfangen. – Die Selbst- und Weltliebe, die ein Hauch der Hölle in des Menschen Brust ist, wird da immer sich dagegen sträuben und von ihrer argen Krankheit nicht geheilt werden wollen und wird nicht lassen von ihren Weltmitteln, als da sind die schwer zu erfüllenden harten Gesetze, deren Gerichte und Strafen. Aber dennoch werden nach Mir allenthalben stets viele sein, bei denen diese Meine nun errichtete Seelenheilanstalt bleiben wird für viele, die sie werden benützen wollen. Zwar werden solche echten Heil-anstalten um Meines wahren und lebendigen Namens willen von den zwar weltlich mächtigen, aber in sich erzkranken Seelen manches und oft vieles zu erdulden haben; aber Ich Selbst werde sie zu schützen wissen! Sollten jedoch zu selbstwillig arg krank gewordene Weltmenschenseelen aus einem förmlichen Wahnsinn eine und die andere Seelenheilanstalt ganz zugrunde zu richten beabsichtigen, so werde Ich sie dann schon durch ein zweckdienliches außerordentliches Gericht zu ergreifen und ihre Seelenheilung in jenseitigen Heilanstalten zu verordnen verstehen, wo bis zur nur sehr langsam vorwärtsschreitenden Heilung viel Heulens und Zähneknirschens vernommen werden wird! – Schon auf dieser Welt schmeckt eine sehr wirksame Leibesarznei gewöhnlich sehr bitter; aber noch bitterer werden die jenseitigen Seelenheilungsarzneien schmecken, weil sie sehr kräftig sein müssen, um eine gefährlichst kranke Seele sonach dort zu heilen, weil für sie hier keine Heilung mehr möglich war. Ja, geheilt werden sie wohl werden, aber lange und sehr verzweifelt bitter wird es hergehen! Darum wohl dem, der seine Seele in diesen irdischen Heilanstalten gesund machen wird! – Aus allen den bisher angezeigten Gründen aber seid ihr mächtigen Richter wahre Seelenärzte in aller Zukunft, und richtet über jede kranke Seele ein rechtes Gericht zu ihrer Heilung und nicht zu ihrer noch größeren Verkümmerung! Wahrlich, um wie viel ihr durch ein eigens selbst seelenkrankes Gericht eine ohnehin schon äußerst kranke Seele noch kränker gemacht habt, um ebenso viel werdet ihr selbst an eurer Seele elender und kränker werden, und es wird drüben eure Heilung dann eine um sehr vieles bitterere als die der von eurem bösen Gericht noch elender gewordenen Seele! Denn solch eine Seele ist und bleibt trotz eures bösen und unsinnigen Gerichts dennoch einfach krank und wird auch jenseits mit einer einfachen Heilung wiederhergestellt werden können; eine unsinnige Richterseele aber wird nach jedem ungeratenen und bösen Gericht stets einmal ins Doppelte in jener Seele Krankheit verfallen, die sie arg gerichtet hatte, und wird dadurch auch ihr höchst eigenes Grundseelenübel notwendig ums Doppelte erhöhen. Dass es dann jenseits mit der Heilung solch einer höchst elend und krank gewordenen Richterseele auch höchst bitter und langwierig hergehen wird, lässt sich bei nur einigem Nachdenken leicht von selbst verstehen! – So du als ein ungeschickter Arzt selbst krank zu einem sehr gefährlich Kranken verlangt wirst, und du gehst des Gewinnes wegen dahin und gibst ihm in deiner Ungeschicktkeit eine Arznei, die ihm nicht hilft, sondern hie und da noch elender macht, – welchen Nutzen hast du davon?! Denn hast du ihm nicht geholfen, so bekommst du auch keinen Lohn wie es bei euch Sitte ist; du bist aber dabei auch noch von des gefährlich  Kranken Übel angesteckt worden und hast nun erstens keinen Lohn und zweitens an dir selbst statt einer einfachen eine doppelte Krankheit zu bestehen! – Wenn nun an deiner Stelle ein kluger Arzt kommt, wird er nicht deinen früheren Kranken mit einer tauglichen einfachen Arznei heilen, während er bei dir, weil du nun von zwei Übeln behaftet bist, auch sicher eine doppelte Arznei wird in Anwendung bringen müssen, um dir möglicherweise zu helfen?! Und solche doppelte Arznei wird in deinem leidigen Fleisch auch sicher wenigstens eine doppelt so große Revolution bewirken als die einfache bei deinem früher behandelten nur einfach Kranken.
[…] Ich meine, dass dieses euch nun klar sein dürfte, und so führe Ich das Wort weiter und sage: Es ist damit nicht an dem, als solltet ihr darum nun, weil Ich solches zu euch geredet habe, alle Gefängnisse und Verwahrungsorte, die dennoch ein notwendiges Übel gegen das große Übel sehr kranker Seelen sind, zerstören und zerbrechen alle Fesseln und alle Schwerter; o nein, das soll damit gar nicht gesagt sein! Denn sehr ansteckend kranke Seelen müssen sogar sorgfältig von den gesunden abgesondert und so lange in Gewahrsam gehalten werden, bis sie von Grund aus geheilt sein werden. Aber nicht euer Zorn und euer Rachegefühl halte sie in festen Gemächern in Gewahrsam, sondern eure große Nächstenliebe und die damit engst verbundene innigste Sorge um ihre mögliche gänzliche Heilung! Wird es euch der rechte Geist der Liebe anzeigen, dass bei einem oder dem anderen Schwerkranken eine bitter schmeckende Arznei vonnöten ist, so enthaltet sie ihm nicht vor, weil das ein sehr unreifes und unzeitiges Erbarmen wäre! Aber nur in der wahren Liebe müsst ihr dem Schwerkranken eine bittere Arznei verabreichen, so wird sie ihm auch sicher die erwünschte Heilung verschaffen, und ihr werdet dann viel des Segens über euch bekommen! – Die Arznei, die Ich anfangs am Abend den fünfen verordnete, war sicher nicht süß und fein schmeckend; aber Meine große Liebe zu ihnen erkannte sie für unvermeidbar nötig zu ihrer völligen Heilung, und so war jene bittere Arznei auch ein höchster Akt Meiner Liebe zu ihnen. Sie wurden am Morgen dadurch von allen Übeln um so leichter geheilt, und sie sollen reden, ob Mir einer wegen der genossenen bitteren Arznei gram sein kann! – Aber so jemand, nur durch Zorn und Rachedurst geleitet, den vermeintlichen Verbrecher auf die unbarmherzigste Art quält und martert, so ist er dadurch schon der vielfach größere Verbrecher und wird dereinst auch desto mehr des Bittersten zum Verkosten bekommen. – Mit welchem Maß ihr ausmesst, mit demselben Maß wird es euch dereinst wiedervergolten werden! Wer mit wahrer Liebe misst, dem wird es auch so zurückgemessen werden; wer aber in Zorn und Rache misst, dem wird dereinst zu seiner Heilung ganz dieselbe Arznei im sehr verdoppelten Maß wiedergereicht werden, und er wird nicht um eine Sekunde eher aus der jenseitigen bittersten Anstalt entkommen, als bis jede harte Fiber an seiner Seele weiß und weich wie Wolle gemacht worden ist! Ich habe euch nun die durchgängig wahre Natur und Beschaffenheit des Menschen gezeigt, und ihr mögt nun nicht mehr sagen: ,Solches haben wir nicht gewusst!‘ Da ihr solches nun aber wohl kennt und wisst, so handelt auch danach und lehrt solches auch diejenigen, die unter euch stehen und bis jetzt als selbst Kranke nicht wissen, was sie tun, so werdet ihr als wahre und gesunde Mitarbeiter an Meinem Reich auf dieser Erde im rechten und besten Maß tätig sein, und Mein Wohlgefallen wird euch begleiten auf allen euren Wegen und Stegen; werdet ihr aber irgendwo wieder nach eurem alten Sinn arbeiten, da denkt, dass eure Seele wieder von einem Übel befallen ist, und bittet dann, dass Ich sie davon heile und ihr nicht verfallt in ein doppeltes Selbstleiden! O ihr, die ihr richtet und mit euren Urteilen die armen kranken Seelen noch kränker macht, als sie ehedem waren, bedenkt doch ernstlich, was ihr seid und sein sollt der Wahrheit gemäß, und was ihr tun sollt der Ordnung Gottes zufolge! Ihr Richter und Obergewaltträger über die Schwäche der Völker, die am Ende doch wieder auch alle eure Gewalt, Macht und Ansehen sind, sollt wahre Väter eurer Völker sein, und als solche sollt ihr sehr um die volle Gesundheit der euch anvertrauten vielen Kinder und mit aller Liebe und wahrer väterlicher Sorgfalt um deren Seelenwohl bekümmert sein! Leibesärzte braucht ihr nicht zu sein – aber um desto mehr wahre Seelenärzte! So ihr aber eure Kinder seht, wie sie öfters eure elterlichen Gebote nicht beachten und sich dann und wann auch recht stark an ihnen versündigen, würde es euch wohl anstehen, so ihr darum ein und das andere Kind gewisserart zum abschreckenden Beispiel martern und am Ende gar ans Kreuz hängen ließt?! Dies kann vielleicht einmal ein herrschsüchtigster Vater getan haben; doch viele Beispiele derart wird die Welthistorie nicht aufzuweisen haben! Ihr besseren Eltern aber werdet eure fehlenden Kindlein wohl wenigstens scheinernstlich zurechtweisen und im dringendsten Fall sie auch mit der heilsamen Zuchtrute strafen. Werden sich die Kinder darauf bessern, so werdet ihr sicher eine große Freude daran haben; denn eine rechte Lust wird es für euch sein, eurer Kinder Seelen frisch und gesund vor euch zu sehen. So seid ihr mächtigen Richter auch gegen alle Menschen, und eurer Freuden wird nimmer ein Ende sein! Denkt euch an die Stelle derer, die euch billigermaßen gehorchen müssen und annehmen und beachten eure Gesetze! Würde es euch nicht wohl tun, so sie als eure Richter mit euch barmherzig wären und möglichst schonend mit euch verführen?! Was ihr vernünftigerweise wünschen könnt, dass sie euch tun möchten, so ihr mit kranken Seelen vor ihnen stündet, das tut ihr auch ihnen, so sie mit ihren kranken Seelen vor euch stehen!
[…] Sieh, in dem liegt die praktische Erklärung aller Gesetze Mosis und alle Weissagung aller Propheten: Liebt Gott als euren ewigen Vater über alles und eure armen und vielfach kranken Brüder und Schwestern aber unter allen Umständen wie euch selbst, so werdet ihr als wahre, seelengesunde Kinder des ewigen Vaters im Himmel ebenso vollkommen sein, wie Er Selbst vollkommen ist, wozu ihr eigentlich berufen seid! Denn wer da nicht so vollkommen wird wie der Vater im Himmel vollkommen ist, wird nicht zu Ihm kommen und speisen für ewig an Seinem Tisch.“ [GEJ.04_036,01-04+06-12+037+038+ 039,01]


4.1.2. Arbeit an sich selbst

„Sieh, in deiner vermeinten Freiheit bist du nur ein Sklave deines Fleisches, deiner Begierden und deiner freien Weltlust unter den Menschen […] da muss dir all dein Fleisch, müssen alle deine Begierden wie die allerderbsten Sklaven dir tief untertänig werden, und du musst allen deinen tollen Gewohnheiten auf einmal den barsten Abschied geben und dich sodann sogleich in allem zu Mir wenden!“ [HiG.01_40.11.04,33-34]

„Eben darum aber warne Ich euch denn auch vor aller Leidenschaftlichkeit, denn sie ist in sich eine Folge der Wachrufung der verschiedenartigen Fleisch- und Blutgeister. Sind diese einmal zu wach, so gesellen sich dann auch bald die sich sehr häufig noch in dieser unteren Erdregion aufhaltenden noch unreinen Seelen verstorbener Menschen zu ihnen; und geschieht das, dann ist ein solcher Mensch im vollsten Ernst besessen.“ [GEJ.06_187,08]

„Ein Mensch, der seines Leibes Naturgeister nicht irgend zu sehr erweckt, [wird] auch nicht leichtlich dem Leib nach von den wirklichen bösen Menschenseelengeistern besessen.“ [GEJ.06_187,07]

„Nun sehe, da Ich dir hier gezeigt habe des Leibes Besessensein, so habe Ich dir auch gezeigt das geistige Besessensein der Menschen. Denn es verhält sich mit dem geistigen gerade so, wie mit dem leiblichen. Und es ist solches Besessensein darob nun so normal geworden, dass es die Menschen gar nicht mehr merken, welch scheußlichen Mutwillen die bösen Gäste mit ihnen treiben. Ja, so sehr sind die Menschen jetzt „besessen“, dass in ihnen das Bösgeistige und ihr Eigenes völlig eins geworden ist. Da spricht der böse Geist nur für sein Haus und das Haus für seine schnöde Wohnpartei. – Denn da sind Tanz, Hurerei, Groll, Schelten, Fluchen, Rauben, Stehlen, Lügen, Stolz, Hochmut, Prahlerei, Ehrabschneidung, Neid, Geiz, Hoffahrt, Fraß, Völlerei, Spott und Hohn gegen alles Mich betreffende, Pracht, Mode, Luxus und dergleichen Eigentümlichkeiten nichts als vollkommene, untrügliche Zeichen des aller-intensivsten Besessenseins. Wer es nicht glauben will, der versuche nur schnell die empfohlene Diät des Geistigen in der Selbstverleugnung und nehme mehrere kleine Dosen Meines Worts ein, und wahrlich sage Ich, er wird sich bald überzeugen, welch ein „Herr“ da in ihm wohnt. Und wird dieser durch Mich hinausgeschafft, dann werden diese Bestien gleich die ganze Welt gegen einen solchen Befreiten reizen. – Wer daher nicht glauben möchte diesem Wort, der versuche nur die „Homöopathie des Geistes“, und er wird sich alsbald überzeugen, dass Ich, die ewige Wahrheit, treu bin in jeglichem Meiner Worte. – Aber es ist die allgemeine Auszeitigung nicht mehr fern! – Dann dreimal wehe dem Inhaber solcher Güter! – Amen. Das sage Ich, die urewige Wahrheit Selbst!“ [HiG.01_41.01.30,11-16]

„Daher sorgt euch nur um das, was des Geistes ist; das Fleisch aber übergebt Mir und tut im selben Meinen Willen, auf dass es kraftlos werde, so werdet ihr im Geist allzeit in dem Grad wachsen und zunehmen, in welchem euer Tod abnimmt, welcher da ist die Sünde oder das Fleisch. Daher sage Ich es euch noch einmal: Nährt, stärkt und ergötzt euer Fleisch nicht; denn dadurch nährt, stärkt und ergötzt ihr euren eigenen Tod, welcher nun den Geist umgibt als letzter Kerker vor seiner Wiederbefreiung oder Wiedererstehung zum vollsten ewigen Leben aus Mir und in Mir!“ [HGt.02_089,07-08]

„Wo aber eine Seele in sich selbst zerstört ist durch ihr Wollen, da kann Meine Allmacht nicht helfen […], weil eine jede Seele selbst zu bauen anfangen und sich mit dem ihr verschafften Material selbst vollenden muss.“ [GEJ.04_ 247,04]

„Sieh, dieweil du Mich liebst, ist dir Arges begegnet. Weil aber deine Liebe zu Mir mächtiger ward in der Bedrängnis, so hat deine Liebe gesiegt über alle Macht der Hölle, und du bist nun für alle Zeit frei vor solchen höllischen Ausgeburten!  Daher wird es kommen, dass der Glaube großen Versuchungen preisgegeben wird und wird durch Wasser und Feuer wandeln müssen. Aber das Feuer der Liebe wird das Glaubensprobefeuer ersticken und das Wasser mit seiner Allgewalt verdampfen.“ [BJ.01_Antw.6,04-05]


4.1.3. Heilung vom Erbübel

„Ihr habt von dem Erbübel gehört, wenigstens ihr Juden sicher! Was ist dieses, und worin besteht es? Seht und hört! – Es ist die alte Eigenliebe als der Vater der Lüge und aller Übel aus ihr; die Lüge aber ist die alte, sündige Materie, die an und für sich nichts ist als eine lose und sündige Erscheinlichkeit der Eigenliebe, der Selbstsucht, des Hochmuts und der Herrschsucht. Alles das entstand zwar aus dem notwendigen Reiz, den Ich wegen der Erkenntnis des eigenen freien Willens in die Geister legen musste; aber obschon der Reiz notwendig war, so war ihm als Folge die sündige Werdung der materiellen Welten durchaus keine Notwendigkeit. Sie war nur eine aus Meiner Ordnung zugelassene, leider notwendige Folge dessen, dass so viele Geister dem Reiz nicht widerstehen wollten, obschon sie es vermocht hätten, ebenso gut wie es sechsmal so viele urgeschaffene Geister vermochten, von denen uns zu Diensten nun einer hier steht und den Namen Raphael führt. Der Feind, der stets das Unkraut unter den reinen Weizen streute, und noch streut, und noch lange streuen wird, ist demnach die alte Eigenliebe, und ihr euch nun bekanntes Gefolge ist das Unkraut und im weitesten Sinn der Inbegriff aller wie immer gearteten Materie, Lüge, Satan, Teufel. Mein Wort aber ist das edle und reine Weizenkorn, und euer freier Wille ist der Acker, in den Ich als Sämann alles Lebens das reinste Korn Meiner ewigen Ordnung streue und säe. Lasst ihr euch nicht von der Eigenliebe überwältigen, sondern bekämpft ihr dieselbe leicht und mächtig mit dem glühenden Schwert der wahren, alleruneigennützigsten Liebe zu Mir und zu euren nächsten Brüdern und Schwestern, so werdet ihr den Acker von allem Unkraut rein erhalten und jüngst selbst als reinste und kostbarste Frucht in Mein Reich eingehen und dort neue und rein geistige Schöpfungen schauen und leiten in Ewigkeit! – Aber achtet wohl darauf, dass der Feind, oder die Eigenliebe in euch, auch nicht um ein Atom groß Platz greife; denn dieses Atom ist schon ein Same des wahren Unkrauts, das mit der Zeit euren freien Willen ganz für sich in Beschlag nehmen kann, und euer rein Geistiges geht dann stets mehr und mehr in das Unkraut der Materie über, wo ihr dann selbst zur Lüge werdet, weil alle Materie als das, was sie ist, sichtlich eine allerbarste Lüge ist! Das kleinste Atom Eigenliebe in euch, Meinen Jüngern nun, wird in tausend Jahren zu ganzen Bergen voll des giftigsten Unkrauts, und Mein Wort wird man auf den Gassen und Straßen mit dem schlechtesten Kot einmauern, auf dass sich ja keine Lüge voll Hochmuts und Hass daran stoße! Bleibt ihr aber rein in Meiner Ordnung, so werdet ihr bald die Wölfe mit den Lämmern aus einem Bach trinken sehen. Ich habe euch nun eine Erklärung gegeben, von der bisher noch keinem Geist etwas in den Sinn gelegt wurde, auf dass ihr daraus entnehmen könnt, wer Derjenige ist, der allein euch solch eine Lehre geben kann und warum. Der Lehre wegen allein sicher nicht, sondern wegen der wahren Tat danach! Darum aber sollt ihr nicht nur eitle und erstaunte Hörer von Lehren sein, die vor Mir noch nie jemand so offen wie Ich nun zu den Menschen gepredigt hat; auch ist es nicht genug, dass ihr nun klar erkennt, dass solches Gott Selbst, der Vater von Ewigkeit, zu euch geredet hat, sondern ihr müsst euer Herz streng erforschen, ob in seiner Liebe kein Unkrautsatom rastet. Findet ihr das, so jätet es mit allen noch so kleinsten Würzelchen aus und werdet sodann tätig in Hülle und Fülle nach Meiner euch nicht mehr unbekannten Ordnung, so werdet ihr den wahren Lebensnutzen für ewig daraus ernten!“ [GEJ.04_108]

„Ich sage es hier nun allen der vollsten Wahrheit gemäß, die allein jeden Menschen wahrhaft frei machen kann: Es gibt vor Mir im Grund des Grundes nur so ganz eigentlich eine einzige Sünde, welche die Mutter aller anderen Sünden ist, und diese Sünde heißt: Hochmut! – Aus dem Hochmut aber geht dann alles andere, was nur immer Sünde heißt, hervor, als da ist die Selbstsucht, Herrschlust, Eigenliebe, Neid, Geiz, Wucher, Betrug, Dieberei, Raub, Zorn, Mord, Trägheit zur rechten Arbeit, der süße Müßiggang auf Kosten der unhochmütigen Arbeiter, Hang zum Wohlleben und Großtun, Geilheit des Fleisches, Unzucht, Hurerei, Gottesvergessenheit und endlich wohl auch oft eine gänzliche Gottlosigkeit und mit dieser der vollste Ungehorsam gegen alle Gesetze, mögen sie göttlichen oder bloß politischen Ursprungs sein. Betrachtet jede dieser aufgezählten Hauptsünden für sich ganz analytisch, und ihr werdet am Grund einer jeden den Hochmut ersehen. Wer dann aller seiner vermeintlichen tausend Sünden wie mit einem Schlag los sein will, der sehe allein darauf, dass er seines wie immer gearteten Hochmuts ledig werde, so wird er auch ledig sein aller seiner anderen Sünden. Denn viele Sünden sind ohne Hochmut gar nicht denkbar, und das darum, weil er der alleinige Grund dieser Sünden ist. Es gibt vor Mir nur eine wahrhaft verdammliche Sünde, und diese ist der Hochmut. Denn so ihr Sünden hättet so viel, als es da gibt des Grases auf der Erde und des Sandes an den weiten Ufern des Meeres, und hättet aber dabei keine Spur von einem Hochmut, so wären alle diese Sünden wie gar keine vor Mir! Denn wo kein Hochmut ist, da ist die Liebe, die in sich birgt alle Demut; Liebe und Demut aber tilgen alle Fehler und Sünden, so ihrer noch so viele wären, denn Liebe und Demut töten alle Sünden! Aber so nur ein Atom des Hochmuts hinter den anderen Sünden steckt, die die Menschen begehen in der Zeit der Probe ihrer Freiwerdung, so belebt dieses Atom alle Sünden, ja sogar die kleinsten. Und solche Geister werden einst, wie auch schon hier, sehr gewaltig zu kämpfen haben, um auch nur eines Atoms des Hochmuts loszuwerden.“ [HiG.03_49.04.06,29-31+83-84]


4.1.4. Konsequente Nachfolge

• Lebendiger Glaube

„Lebe nach der Lehre, die du von Meinen Jüngern bald vernehmen wirst, so wirst du leben und in allem deinem Tun und Lassen wandeln im Licht und nicht mehr in der Nacht der Sünde deines Fleisches und Blutes!“ [GEJ.06_ 090,13]

„So ihr nur glaubt, aber den Glauben nicht zur Tat erhebt, so ist der Glaube selbst noch tot und kann der Seele kein wahres Leben geben; aber durch die Tat wird der Glaube lebendig und somit auch die Seele durch ihren lebendigen Glauben. Darum sage Ich euch noch einmal: Seid denn sonach nicht pure Glauber dessen, was ihr von Mir hört, sondern liebwillige und eifrige Täter, so werdet ihr in euch das wahre, ewige Leben überkommen! – Ich sehe nun wohl, dass ihr alle Mich als den Herrn und Meister anerkennt; aber das würde euch noch nicht das Gefühl der vollen Unsterblichkeit in euren Seelen erwecken, sondern das hat das Unsterblichkeitsgefühl in euren Seelen erweckt, dass ihr euch vollernstlich in euren Herzen entschlossen habt, das allzeit zu tun, was Ich euch angeraten habe. Bleibt aber auch fortan gleich nach diesem Entschluss tätig in Meinem Namen, so wird auch das ewige Leben aus Mir in euch verbleiben, und ihr werdet in Ewigkeit keinen Tod mehr irgend fühlen noch schmecken! Was nützte es aber einem Menschen, so er auch der Besitzer aller Schätze der Erde wäre und sich damit alle erdenklichen Lustbarkeiten verschaffen könnte, dadurch aber an seiner Seele Schaden litte? Werden alle diese Schätze aus den harten Fesseln des Todes zu erlösen wohl imstande sein? Wahrlich! Der Tod kann dem Tod kein Leben geben; das kann nur die lebendige Tat nach Meiner Lehre, dieweil Ich Selbst gleichfort Liebe, Tat und Leben bin! Denn alles, was da ist in der ganzen Unendlichkeit, ist ja ein Werk Meiner Liebe und Meines Lebens.“ [GEJ.08_183,06-10]

„Sei also mutig und freien, freudigen Herzens und glaube wahrhaft ohne Scheu vor der Welt, dass Ich dir und deinem Weib nicht nur helfen kann, sondern auch helfen will und werde – so wird es auch geschehen, wie du glaubst und in Meinem Namen willst. Aber mit einem ängstlichen und dadurch kleingläubigen Herzen wirst du nicht viel ausrichten, außer mit der Zeit dich, dein Weib und deine Kinder noch schwächer und ängstlicher machen, als es bis jetzt der Fall war. Sieh, Ich bin wahrhaft bei dir und helfe auch deinem Weib! So sei nicht ängstlich! Entschließe dich im Herzen, Mir alles zu opfern, und Ich werde dir alles geben! Denn Meine Liebe zu dir ist größer um sehr vieles als die deine zu Mir. – Du weißt es ja, dass Ich so geredet habe, dass jener Meiner nicht wert ist, der noch irgendetwas in der Welt mehr liebt als Mich. Also liebe Mich wahrhaft über alles, und Ich werde dir dann auch alles über alles geben!“ [HiG.02_48.09.26,17-19]

„Die Glaubenskur aus der Liebe zu Mir, dem Vater über Leben und Tod, ja, die Kur aus dem wahren Liebeglauben zu Mir, eurem Vater, ist die allerbeste! – Wenn du glaubst in deinem Herzen, dass Ich dir allzeit helfen kann und will, wenn du nur immer Meiner allein rechten und wahren Hilfe vonnöten hast und wann du dich immer lebendig volltrauend darum zu Mir wendest, dass Ich dir helfe – dann soll dir auch allzeit geholfen sein! – Aber bei Mir und bei der Weltkunst sollst du nicht zugleich Hilfe suchen, denn da kann die Weltkunst nur gerade so viel verderben, wie Ich dir helfe.“ [HiG.02_44.09.13]

„Wenn dein Herz geheilt wird, wirst du auch leiblich gesund sein durch und durch! Denn solches Kranksein ist ja nur deine Prüfung! Aber die Welt, wie sie nun ist und Ich sie dir anfänglich gezeigt habe, wird dir für dein in doppelter Hinsicht krankes Herz keinen heilenden Balsam bieten, sondern allein Ich, so du dich zu Mir kehrst! Denn nur allein in Mir wirst du die vollste, freieste und heiterste Ruhe finden und nirgends anderswo.“ [HiG.02_41.12.17.a,17]  


• Volles Vertrauen

„So du und so mancher andere auf Mich ein vollstes und lebendiges Vertrauen hättest, da hättest du auch keine unnötige Furcht bei diesem deinem Brustübel und würdest auch nicht fortwährend ein anderes besser und schneller wirken sollendes Mittel von Mir dir erbitten; denn da wäre das erste so gut wie das letzte. Aber weil dein Übel, das eine Ablagerung von einer Menge alter Übel und ärztlicher Arzneien ist, nicht so schnell vorübergehen kann wie irgendein leichter Schnupfen, da durch dasselbe eine Menge schlechter Substanzen sich einen Ausweg gebahnt hat, so hast du eine große Furcht nun. Ich aber frage dich: warum denn? Meinst du denn, dass Ich dir etwa nicht helfen könnte, und wäre dein Übel noch tausendmal größer, als es ist? – O sieh, für Mich ist wohl noch nie ein Übel so groß gewesen, dass Ich es nicht hätte zu bändigen vermocht! Und so könnte Ich etwa wohl auch mit deinem zurechtkommen in aller Kürze, aber dazu bist du zu furchtsam und ängstlich und suchst Mittel und Mittel. Aber aufs Hauptmittel setzt du zu wenig lebendiges Vertrauen, was du aus deiner Furcht und Angst selbst entnehmen kannst, und das verzögert die volle Heilung deiner Brust. Ich sage dir, du magst Erde oder Wasser, Öl oder Wein oder Honig oder Balsam oder Kräuter oder Pflaster oder Milch und Brot oder auch Schwefel und andere Mineralien und mineralische Wässer auf deine Brust legen, hast du zu Mir ein lebendiges Vertrauen, so werden dir alle dienen; hast du aber Furcht und Angst, was da zeigt, dass dein Vertrauen zu Mir kein volles ist, da musst du dir denn auch selbst zuschreiben, dass die Heilung deiner Brust sich genau nach euer aller Vertrauen richtet. – Ihr schaut und beurteilt nur das Mittel, ob dieses wohl etwa von Mir oder vielleicht nur allein von Meinem Schreiber stamme, ob es daher wohl richtig helfen werde oder nicht, oder so es etwa doch nicht von Mir, sondern bloß vom Schreiber wäre, ob es da das Übel nicht verschlimmern würde? Sieh, das sind so eure geheimen Skrupel, durch die ihr, wie gesagt, stets nur das angeratene Mittel beurteilt unter dem Gesichtspunkt eines halben Glaubens. Mich aber beurteilt ihr da gar nicht, weil ihr eben glaubt oder doch wenigstens der Meinung seid, dass Ich nur durch ein einziges Mittel, welches das tauglichste wäre, helfen könnte oder wollte, als ob Ich nicht mächtig genug wäre, durch jedes Mittel, ja bei einem lebendigsten Glauben auch ohne alle Mittel jedes Übel heilen zu können. Was liegt denn am Mittel? – Ich bin das rechte lebendige Mittel, ohne dieses wirkt keines, mit diesem aber ein jedes! Wollt ihr in Zukunft die Gesundheit eures Leibes erzielen, so müsst ihr nicht so sehr auf ein passendes Mittel, sondern nur darauf sehen, dass euer lebendiges Volltrauen auf Mich es passend mache, dann wird jedes Mittel recht sein, bestehe es, worin es wolle. Ohne diese Manipulation aber wird der beste Balsam ebenso wenig helfen wie das Wasser einer Pfütze! […] Wollt ihr aber einen Arzt, so könnt ihr ihn auch nehmen. Habt aber dabei nicht so sehr auf den Arzt, sondern vielmehr auf Mich allein ein wahres, lebendiges und somit angst- und furchtloses Vertrauen, so werden des Arztes Mittel heilsamst wirken. Habt ihr aber mehr Vertrauen auf den Arzt als auf Mich, so wird er euch wenig oder nichts nützen. Eure Furcht und Ängstlichkeit aber sei euch ein sicherer Ansager, ob ihr Mir volltraut oder nicht; denn jede Furcht und jede Angst ist eine Folge schwachen Glaubens und Vertrauens auf Mich. […] Also nur mehr Glauben und Vertrauen, dann wird schon alles gut werden; sonst aber noch hübsch lange nicht amen. – Das sage Ich, als das beste Heilmittel für ewig, amen, amen, amen.“ [HiG.03_48.08.17,05ff]

„Dass sie schon lange der vollen Gesundheit sich erfreuen könnte, wenn sie ein volles Vertrauen hätte auf Mich; allein wie aber da ist ihr Vertrauen ein geteiltes, so ist da auch ihre Gesundheit eine solche wie das Vertrauen; was aber kann da Meine Hilfe bringen, so sie sogleich wieder von irgend einem weltweisen Arzt vertrieben wird? Und habe Ich da neben einem Arzt auch geholfen jemand aus der Not seines Leibes, wer aber erkennt da solches, und gibt Mir dann die Ehre, da er geteilten Glaubens ist in dem, ob Ich, oder der Arzt ihm geholfen habe? Wenn aber Meine Hilfe nur gewisserart so mitzotteln muss mit der Hilfe des Arztes, sieh, da lasse Ich Mir dann auch Zeit, und sage: Wie die Zahlung, so auch die Arbeit; wer hier am meisten bezahlt wird, der soll auch am meisten arbeiten! Was nützte es aber auch der Seele und somit auch dem Geist, welcher ist das Leben der Seele, so Ich helfen möchte in der Medizin des Arztes dem Leibeskranken? Würde er, wenn er sobald genesen, nicht auch sein ganz vollstes Zutrauen auf den Arzt, und Meine Hilfe aber nur als eine Chimäre betrachten, und Mich somit nach und nach für ganz entbehrlich betrachten wie es leider nun schon zu sehr der Fall ist bei fast allen Menschen auf der Erde, und namentlich in den kultivierten Ländern und Städten?! Sieh, aus dem Grund habe Ich da mit den Leibeskranken nicht viel zu tun, so aber der Arzt Mir traute, und Mir allein die Ehre gäbe, und mit ihm auch der Kranke, so wäre das freilich wohl etwas anderes, und Meine Hilfe sicher, als so da noch der Arzt sich schmählich darüber aufhält, wenn ein gesund gewordener in seiner Gegenwart ausruft: „Der liebe Gott hat mir geholfen!“ Der Arzt aber dann beisetzt: „Wenn dir Gott geholfen hat, warum hast du denn hernach mich zu dir rufen lassen; hättest ja gleich können dich zu deinem Gott um Hilfe wenden! Hier habe ja nur ich Arzt dir geholfen durch meine Kunst und Wissenschaft!“ Sieh nun, du Meine zweifach Kranke, da es aber von Seite der Ärzte zu allermeist der Fall ist, dass sie nur sich für alles, Mich aber für gar nichts gelten lassen; sieh und hör, da halte Ich Mich denn auch stets fern, wo die Ärzte Konzilien halten, und dann lange Rezepte voll anschreiben, welche dem Kranken eben so viel nützen, als derjenige Regen der jetzt trockenen Erde, der zu Adams Zeiten in der afrikanischen Wüste zur Erde fiel! Wenn aber schon ein weltlicher so genannter Protomedikus es für seine Würde sehr schmälernd ansehen wird, so er angegangen würde, einem Chirurgen einen Handlanger zu machen, da steht Mir ja doch auch eine Frage frei, und zwar diese: Für was werde denn Ich da gehalten, im wahren Sinn genommen, so Ich dem Arzt und Chirurgen soll einen Nachzottler machen? Ja einen Nachzottler, der da nach guter Kur auch nicht auf den leisesten Dank irgend einen Anspruch machen soll, sondern nur allein so ganz im Verborgenen stets fleißig helfen für den Gewinn und für die Ehre der Ärzte, gleichwie ein Soldat, der sich auch für die Ehre irgend eines in einem Lustzelt schwelgenden Feldherrn muss totschlagen lassen! O sieh, für solche Arbeit fühle Ich Mich denn doch etwas zu gut, und werde es daher auch allzeit bleiben lassen, um solchen Schmähsold zu dienen. Warum soll Ich Mich denn zur Ehre und Nutzen der eigen- und selbstsüchtigen Ärzte in den Kranken töten lassen? Wahrlich, das sehe Ich Selbst aus keinem guten Grund ein! Willst du aber vollkommen gesund werden, da vertraue dich nur Mir allein fest an, und das mehr denn deinen Alten und Ärzten, sonst kann Ich dir nicht helfen. Ich kann aus Meiner großen Erbarmung es wohl zulassen, dass du halbsiech erhalten wirst von den Ärzten; aber ganz gesund wohl sehr schwer, oder nie! Wenn du wüsstest, wie gerne ich so Manchem helfen möchte, wenn er nur zu Mir käme voll Vertrauens und Glaubens und Liebe; aber jetzt kommen die Besten kaum mit einem Viertel Glauben, einem Sechstel Vertrauen und einem Achtel Liebe; sieh, bei solchen Verhältnissen gibt es denn auch wenig zu tun für Mich bei den Kranken aller Art!“ [Jakob Lorber am 10. Mai 1842, Sammlung neu-theosophischer Schriften No 48, 2. Auflage von 1895]

„Wen irgendein Zweifel drückt, der denke, dass der Zweifel nur eine Folge dessen ist, dass jemand nicht mit Mir wandelt und sich nicht von Mir ziehen lässt. Wer aber einen Zweifel hat, der komme zu Mir und glaube, so wird ihm Licht werden in dem, worüber er gezweifelt hat. – Wer da blind ist und taub und lahm und gichtbrüchig und stumm und besessen, der komme zu Mir und glaube, so wird er gewiss die allersicherste Hilfe finden! – Aber wohlgemerkt, Ich bin kein kleiner, sondern ein übergroßer Gott. Wer Mich daher erfassen will, der breite seine Arme weit aus, d.h. der muss Mich vollkommen umfassen und nicht nur denken, dass Ich helfen könnte, so Ich wollte. Sondern er muss denken, dass Ich auch allzeit am allermeisten helfen will. Wenn er solches in sich vereinigen wird, so wird sein Glaube erst recht lebendig.“ [HiG.01_ 41.06.26.b,23-25]

„Lass die Welt reden und staunen und drohen oder kneipen und keifen! Ich bin ja bei dir! Und so Ich bei dir bin, wer soll dir da etwas anhaben können? – Glaube sonach und vertraue auf Mich mit freiem und freudigem Herzen, und Ich werde dir hier und jenseits, also zeitlich und ewig von allem Übel helfen! Amen. Amen. Amen.“ [HiG.02_48.09.26,22]

„Ich sage dir, du magst fasten und seufzen und trauern, so werde Ich dir darum dennoch nicht helfen. – Aber durch den Vollglauben und durch deine wahre Liebe zu Mir und daraus zu deinen Brüdern werde Ich dir allzeit helfen!“ [HiG.02_48.09.26,14]

„Willst du zur wahren Gesundheit gelangen, wie des Geistes und so auch zeitlich des Leibes, so salbe dein Herz fleißig mit Meiner Liebe, Gnade und Erbarmung und räuchere deine Brust mit dem ewigen Weihrauch des lebendigen Volltrauens zu Mir, deinem ewig lebendigen allmächtigen Vater, dann wirst du zur wahren zeitlichen und ewigen Gesundheit gelangen! Glaube ja nicht in deiner Brust, dass Ich dir nur durch eine gesegnete Medizin helfen kann, sondern glaube vielmehr, dass Ich dir wie jedermann auch frei helfen kann. So du lebendig allein bei Mir Hilfe suchst, so wirst du vollkommen gesund werden; denn da wirst du in Meiner Liebe das kräftigste Heilmittel gegen jedes Übel in deiner eigenen Brust tragen, welche Arznei ein alleiniges Universalmittel ist! Denn sieh, alle irdischen Arzneien gleichen in Hinsicht ihrer Wirkung wie ein Kampf der Höllengeister untereinander und sind daher allzeit ein wahres malum contra malum. Meine Hilfe aber ist in jeder Hinsicht ein wahres bonum contra malum, daher dasjenige wahre Heilmittel, durch das der Mensch allein von jeglichem Übel aus dem Grund für ewig geheilt werden kann! […] Meine Lehre ist allzeit eine gar heilsame Lehre, wer sie befolgt, der wird niemals Not leiden und nie zu klagen haben. Befolge daher auch du genau Meine Lehre! Hänge nicht zu ängstlich an der Wohlfahrt deines Leibes, sondern sei stets volltrauig heiteren Herzens in Meinem Namen, so wirst du gesund sein zeitlich und ewig amen – in Meinem Namen amen, amen, amen. – [HiG.03_45.09.15, 01-04+08]


• Rechtes Bitten

„So ihr Mich um etwas Rechtes volltrauig werdet gebeten haben, da wird es euch auch gegeben werden im rechten Maß. Bittet sonach vor allem stets um das, was zum wahren Wohl eurer Seele dienlich ist.“ [GEJ.10_109,11]


4.1.5. Die zehn Stufen der Selbstheilung

Um zu seinem Heil zu gelangen muss sich ein jeder selbst von seinen unlauteren Wünschen, Begierden und Leidenschaften reinigen.

Mit Robert Blum  zeigt uns Jesus, wie wir dies mit Seiner Hilfe stufenweise erreichen können. Dabei ist aber nicht unabdingbar jede einzelne Stufe in der nachstehend aufgezeigten Reihenfolge zu erklimmen, sondern es steht oftmals eine in Interaktion mit einer oder mehreren anderen je nach dem Entwicklungsstand der Seele, und auf welchem Gebiet sie bereits fortgeschritten ist oder aber noch etwas zu lernen hat.

Erste Stufe: Gehe zu Gott.
Kommt alle zu Mir, die ihr mühselig und beladen seid, es soll euch Erquickung werden!
Haltet euch an die alleinige Liebe!
Wahrlich, so die Zahl eurer Sünden wäre wie die des Sandes am Meer und des Grases auf der Erde, so wird die Liebe sie ganz und gar tilgen. Und wäre eure Schande vor Gott gleich dem Blut der Sündenböcke, so soll sie von der Liebe weiß gewaschen werden wie weiße Wolle und wie der feinste Byssus!

Zweite Stufe: Erkenne die Macht der Liebe.
Die Liebe ist das Leben, das Gesetz, die Ordnung, die Kraft, die Macht, die Sanftmut, die Demut, die Geduld und dadurch der Kern aller Weisheit!
Der Weisheit sind nicht alle Dinge möglich, weil die Weisheit nur einen gewissen Weg geht und sich mit dem nicht befassen kann, was unrein ist. Aber der Liebe sind alle Dinge möglich. Denn sie ergreift auch das, was verworfen ist, mit derselben Innigkeit, wie das, was in sich selbst schon das Reinste ist. Die Liebe kann alles brauchen, die Weisheit aber nur, was die Liebe gereinigt hat.

Dritte Stufe: Prüfe deine Liebe.
Frage dein Herz, ob es sehr lieben kann, ob es Gott über alles lieben kann ohne Interesse, außer dem der Liebe selbst?
Frage dein Herz, ob es um Gottes willen den Bruder mehr als sich selbst lieben kann?
Frage dein Herz, ob es wahrhaft und völlig rein lieben kann?
Kann es Gott darum lieben, weil Gott eben Gott ist?
Und kann es den Bruder wegen Gott und aus purer Liebe zu Gott lieben?
Erst wenn dein Herz das kann, ist deine Verwesung zu Ende, und du selbst stehst vollendet vor Gott, deinem Herrn, Vater und Bruder!

Vierte Stufe: Entfache deine Liebe.
Gott Selbst ist die urewige, reinste Liebe, und ihr Feuer ist das Leben und die Weisheit in Gott. Die Liebe ist also aus Gott wie in Gott das Leben und das Licht aller Wesen.
Die Funken aus dem Essenfeuer der reinsten Liebe Gottes sind die Kinder Gottes – gleichen Ursprungs aus dem einen Herzen Gottes!
Auch du bist ein solcher Funke! Fache dich an zu einem lebendigen Brand, und du wirst in deinem Herzen Gott schauen!

Fünfte Stufe: Werde ganz Liebe.
Das Wort aus dem Gottes-Herzen ist der Liebe Allkraft. Daher ist das Wort und der ewige Sohn aus Gott eins. Gott Selbst ist das volle Wort, das im Feuer der Liebe gezeugt wird.
Du aber bist auch ein Gotteswort, erzeugt im Gottes-Herzen! Darum werde wieder ein volles Wort Gottes! Werde ganz Liebe, volle Liebe in Gott – so wirst du zum Gottes-Sohn gelangen und eins sein mit Ihm!
Aber du gelangst nicht zu Ihm außer durch den Vater, der da ist die Liebe und das Wort selbst in sich, von Ewigkeit zu Ewigkeit stets derselbe!

Sechste Stufe: Nimm teil an Christi Erlösungswerk.
Christus ist allein der Mittler zwischen Gott und der Menschennatur. Durch den Tod Seines Fleisches und durch Sein vergossenes Blut hat Er allem Fleisch, das da ist die alte Sünde Satans, den Weg gebahnt zur Auferstehung und Rückkehr zu Gott!
Christus aber ist die Grundliebe in Gott, das Hauptwort alles Worts, das da ist Fleisch geworden, und dadurch geworden zum Fleisch alles Fleischs und zum Blut alles Bluts. Dieses Fleisch nahm freiwillig alle Sünde der Welt auf sich und reinigte sie vor Gott durch Sein heiliges Blut.
Mach dich teilhaftig dieses größten Erlösungswerks Gottes durch das Fleisch und durch das Blut Christi, so wirst du rein sein vor Gott! Denn kein Wesen und kein Ding kann rein werden durch sich, sondern allein durch die Verdienste Christi, die da sind die höchste Gnade und Erbarmung Gottes. Du allein vermagst nichts, alles aber vermag Christus!

Siebte Stufe: Lass dich von Christus reinigen.
Dein irdisches Wohnhaus ist voll Unflats. Wer wird es reinigen? Wer hat die Kraft und die Macht allein?
Sieh, Christus, der ewige Hohepriester vor Gott, Seinem ewigen Vater! Denn Christus und der Vater sind eins von Ewigkeit. In Christo allein wohnt alle Fülle der Gottheit körperlich. Und diese Fülle ist der Vater als die reinste Gottliebe. Diese ergreif mit deiner Liebe, und sie wird dein Fleisch reinigen und erwecken, wie sie erweckt hat das Fleisch Christi, das sie selbst in sich barg.

Achte Stufe. Stirb der Welt nach ab.
Wer wird mich befreien von all den argen Geistern, die mein Fleisch und Blut beherrschen? Wer wird mich erlösen von meinem Fleisch und frei machen von den Banden des Todes? Sieh hin: Christus, der getötet ward, ist auferstanden und lebt, ein Herr von Ewigkeit! Wäre Er, so es möglich gewesen wäre, im Tod verblieben, da wäre dir ebenfalls der ewige Tod sicher. Aber da Christus auferstanden ist, so ist es unmöglich, dass da jemand im Grab belassen werden könnte. Denn wie durch die eine Schlange der Tod über alles Fleisch kam, so kam auch das Leben durch den einen Gottmenschen über alles Fleisch der Menschen der Erde. Aber zugleich auch ein neues Gericht, obschon das alte Gericht, das den Tod in sich barg, durch dieses Einen Auferstehung für ewig vernichtet ward. Dieses neue Gericht ist auch ein Tod, aber kein Tod zum Tod, sondern ein Tod zum Leben!
Mach dich an die Liebe durch deine Liebe, damit dieses neue Gericht deines Fleischs durch die Werke des Einen zu einem wahren Leben wird.
Du stehst an der Quelle, trinke des lebendigen Wassers in der Fülle!

Neunte Stufe: Opfere deine Eigenliebe Gott.
Die pure Weiberliebe ist Eigenliebe! Denn wer sich von der Weiberliebe so weit verziehen lässt, dass ihm daneben die Nächstenliebe und aus dieser die Gottesliebe zur Last wird, der liebt sich selbst im Wesen des Anderen! Lass dich daher von der reizenden Gestalt eines Weibes nicht gefangen nehmen übers gerechte Maß, ansonsten du untergehst in der Schwachheit, während doch das Weib in der Kraft des Mannes erstehen soll zu einem Wesen mit und in ihm. – Wie du aber ein oder das andere Glied deines Wesens liebst, so liebe auch das Weib, auf dass ihr eins werdet miteinander!
Aber Gott liebe über alles, auf dass du in solcher mächtigsten Liebe neu geboren werdest zu einem wahren, freiesten Bürger der reinsten Himmel Gottes für ewig und dein Weib wie ein Wesen mit dir!

Zehnte Stufe: Wandle in aller Demut.
Suche, suche, suche, dass du dich nicht übernimmst, so du groß wirst! – Sieh an des Herrn Demut, Sanftmut und Güte! Er ist der Herr von Ewigkeit. Alles, was die Unendlichkeit fasst, ist Sein eigenstes Werk. Seine Kraft ist so groß, dass alle Werke der Unermesslichkeit vor dem leisesten Hauch Seines Mundes in ein ewiges Nichts zurücksinken müssten. Und dennoch steht Er einfach und ohne allen Anspruch bei Seinen Kindlein, als wäre Er nahezu der Aller-geringste unter ihnen. Er liebt sie und unterhält sich mit ihnen, als hätte Er in der ganzen Unendlichkeit nur sie allein, die doch von zahllosen Myriaden der wundersamst herrlichen und liebweisesten, reinsten Wesen strotzt!“ [RB.02_ 157,04-13]

„Gott in Seiner Selbstheit ist für den Menschen so lange nichts, bis der Mensch durch die Lehre Gott erkennt und dessen Willen zu seinem höchst eigenen macht durch die Liebe und durch den lebendigsten Willenseifer all sein Handeln und Lassen nur nach dem erkannten allerhöchsten Willen einrichtet. Dadurch erst wird Gottes Ebenbild im Menschen lebendig und wächst und durchdringt bald des Menschen ganzes Wesen. Wo das, da geschieht es dann auch, dass der Mensch in alle Tiefen der Gottheit dringt; denn das Ebenbild Gottes im Menschen ist ein vollkommenstes Ebenmaß eines und desselben Gottes von Ewigkeit.“
[GEJ.04_110,10]


Hilfsmittel

„Widmet Mir an Stelle eurer gewissen Weltgedanken und an Stelle eurer so manchen Welterheiterungen nur eine volle Stunde am Tag; heiligt sie dazu, dass ihr euch in derselben mit nichts als nur mit Mir in eurem Herzen abgebt.“ [Ste.01_005,15]

„Unter dem In-sich-gehen wird nur verstanden, dass da der Geist oder die Liebe ihren freien Willen einziehe und ihn allein auf das richte, was da ist Meines Willens. Wenn aber die Liebe dem Willen alle Zügel schießen lässt, dann wird der Wille bald stärker denn die Liebe zu Mir und zieht dann diese nach außen, schwächt sie, und somit auch sich selbst, als Meine Kraft nach außen zu wirken in ihr! In-sich-gehen heißt sonach: die Strahlungen des Willens in sich ziehen; und sich erforschen heißt: mit der Liebe zu Mir die Strahlen des Willens durchschauen, ob da alle zu Mir gerichtet sind!“ [HiG.03_42.08.06,05]

„Wahrlich sage Ich euch: Nichts ist dem ganzen Menschen heilsamer als eine zeitweilige innere Sichselbstbeschauung! Wer sich und seine Kräfte erforschen will, der muss sich zu öfteren Malen selbst erforschen und innerlich beschauen. […] Ruht und denkt im stillen lebendig nach über euer Tun und Lassen, über den euch wohlbekannten Willen Gottes, und ob ihr demselben nachgekommen seid zu den verschiedenen Zeiten eures Lebens, so habt ihr euch innerlich selbst beschaut und dadurch stets mehr und mehr dem Eindringen des Satans in euch den Weg erschwert.“ [GEJ.01_224,08+10]

„Das Gesagte [über diese Sichselbstbeschauung und über deren Nutzen, GEJ.01_225,13] aber lautete: „Ihr habt nun eine neue Art und Weise gesehen, wie der Mensch von der Materie ins stets reiner und reiner Geistige übergehen, und wie er auf diesem Weg ein Herr über sich selbst und dadurch am Ende auch über die ganze äußere Weltnatur werden kann. Darum pflegt von Zeit zu Zeit diesen Weg in Meinem Namen, und ihr werdet zu einer großen Macht über eure Leidenschaften und daraus über die ganze Naturwelt und jenseits über alle Kreatur gelangen.“ [GEJ.01_226,01]

„Wie aber kann der Mensch in sich erfahren, dass er in der reinen Liebe nach der göttlichen Ordnung sich ganz getreulich befindet? – Der Mensch prüfe sich, so er einen armen Bruder oder eine arme Schwester sieht oder diese gar zu ihm um einen Beistand kommen, ob es ihn in seinem Herzen ganz offenliebig zum Geben freudigst und maßlos, seiner selbst ganz vergessend drängt! Verspürt er solches in sich, und das natürlich ganz vollkommen ernstlich und lebendig, so ist er als ein wahres Gotteskind schon reif und fertig, und die gemachten Verheißungen, die ein sogestaltig fertiges Gotteskind zu gewärtigen hat, beginnen da in die volle Realität zu treten und sich als wunderbar in Rede und Tat zu zeigen, und ihr werdet dadurch gerechtfertigt als Lehrer vor euren Jüngern erscheinen. – Jene Jünger aber, bei denen die Verheißungen nicht offenbar werden, werden sich danach zu richten und es sich selbst zuzuschreiben haben, so bei ihnen die gemachten Verheißungen noch immer nicht zur Sicht gekommen sind; denn sie haben ihr Herz noch nicht völlig geöffnet der armen Nächstenmenschheit. – Die Liebe zu Gott und die freiwillige Befolgung Seines erkannten Willens sind das eigentliche Element der Himmel im Menschenherzen. Es ist das die Kammer und die Wohnstube des göttlichen Geistes in einem jeden Menschenherzen; die Nächstenliebe aber ist das Tor in diese heilige Wohnstube. Dieses Tor muss ganz geöffnet sein, damit Gottes Lebensfülle in solche Stube einziehen kann, und die Demut, Sanftmut und Geduld sind die drei weit geöffneten Fenster, durch die vom mächtigsten Licht aus den Himmeln die heilige Wohnstube Gottes im Menschenherzen allerhellst erleuchtet und mit aller Lebensfülle aus den Himmeln durchwärmt wird. – Alles liegt demnach an der freien und freudigst offensten Nächstenliebe; die höchstmögliche Selbstverleugnung ist die Offenbarung der Verheißungen selbst. Da habt ihr nun die rechte Antwort auf die allerwichtigste Lebensfrage. Überdenkt sie und tut danach, so werdet ihr gerechtfertigt vor euch selbst, vor euren Brüdern und vor Gott dastehen! Denn was nun der Herr Selbst tut, das werden auch die Menschen tun müssen, um Ihm ähnlich und so Seine Kinder zu werden.“ [GEJ.03_241,05-10]

„Ich aber sage zu euch darum: Prüft euch sorgfältig, ob nicht noch irgend starke weltliche Vorteilsgedanken euer Herz beschleichen, ob nicht zeitweiliger Hochmut, eine gewisse, zu überspannte Sparsamkeit, eine jüngste Schwester des Geizes, die Ehrsucht, richterlicher Sinn, Rechthabelust, fleischlicher Wolllustsinn und dergleichen mehreres euer Herz und somit auch eure Seele gefangen halten! Solange das bei dem einen oder dem anderen der Fall ist, wird er zu der Verheißung, das heißt zu ihrer vollen Erfüllung an ihm, nicht gelangen. Es wird oft so manchem gar nicht vieles fehlen von der vollen Besitznahme des Gottesreichs in seiner Seele, und dennoch wird er es nicht einnehmen, weil er sich zu wenig prüft und nicht acht darauf hat, was etwa noch Irdisches an seiner Seele klebt. Wird er sich aber sorgfältiger prüfen, so wird er bald finden, dass er entweder noch sehr empfindlich ist und ihn gar bald eine Kleinigkeit beleidigt.“ [GEJ.05_125,02+04]

„Es soll sich aber ein jeder Mensch zuerst gläubig nach den empfangenen guten Lehren richten und dann acht haben auf sein Gemüt, aber auch auf die in seinem Fleisch oft schlummernden bösen Leidenschaften, die sich in Trägheit, Arbeitsscheu, Wolllust, Eigenliebe, Starrsinn, Hochmut, Neid, Geiz und Herrschsucht nur zu klar kundgeben. Diesen letzteren soll er durch die Macht der Liebe zu Gott und durch die Liebe zum Nächsten, durch Geduld, Demut und Sanftmut begegnen.“ [GEJ.06_225,19]

Dazu, wie wir erfahren können, inwieweit wir Jesus‘ Lehre in unserem Alltag umsetzen, und wann und wo wir immer wieder in unsere Schwächen zurückfallen, s.Achtsamkeitsübungen‘.


4.2. Wie man seinem Nächsten bei seiner Heilung helfen kann

• Selbsterkenntnis als Voraussetzung

„Willst du vollkommen werden, so musst du dich entdecken, und es darf kein Hehl in deiner Seele sein; erst wenn alles Unordentliche aus dir heraus ist, kannst du an der Vollendung zu arbeiten anfangen. […] um vollkommen zu sein, [muss man] nicht nur das Sein, sondern auch den Schein des Bösen meiden, ohnedem es schwer sein wird, seinem Nächsten wahrhaft zu nützen, was am Ende doch der Hauptberuf eines jeden Menschen ist und sein muss, weil ohnedem sich keine wahrhaft glückliche Gesellschaft auf dieser Erde denken lässt!“ [GEJ.04_063,10-11]

„Wer sich zuvor nicht selbst erkennt, wie soll er jemand anderen und endlich gar Gott erkennen?! – Das wäre mein Grundsatz. Herr, bin ich weit vom Ziel?“ – Sage Ich: „Nein, Freund Ahab, wahrlich, du hast nun den Nagel fest auf den Kopf getroffen; so ist es! Was sich der Mensch mit seinen ihm verliehenen Kräften nicht als selbsttätig verschafft, das kann und darf ihm auch Gott nicht verschaffen, ohne ihn zu richten! Darum seid denn auch alle nicht eitel pure Hörer Meines Worts, sondern eifrige Täter desselben, so werdet ihr erst dessen Segnungen in euch wahrzunehmen anfangen! Denn das Leben ist ein Tun und kein Müßigstehen der Kräfte, durch die das Leben bedingt ist, und so muss das Leben auch durch die gleichfort währende Tätigkeit der sämtlichen Kräfte desselben sogar für ewig erhalten werden; denn in dem Sich-zur-Ruhe-Legen waltet kein bleibend Leben.“ [GEJ.01_220,05-08]


• Nicht direkt die Fehler vorsagen und Hilfe zur Selbsthilfe geben

„Mir kommt es so vor, als ob Er es haben wollte, dass ein jeder Mensch sich zuerst vollkommen selbst finden müsste, bevor der Herr am Ende Seine alles Leben vollendende Hand an ihn legt und mit Seinem Licht Wohnung nimmt in des Menschen Herzen. Aus diesem mir als vollwahr dünkenden Grund sagt der Herr denn auch niemandem direkt die Fehler des Lebens vor, sondern bloß indirekt durch gewisse Rüttler, durch die Er dann die Seele zwingt, sich selbst näher zu beschauen, ihre Fehler an Seinem Licht zu erkennen, sie von sich zu bannen und sogestaltig dann völlig in die Ordnung des Herrn einzugehen.“ [GEJ.02_188,15-16]

„Darum, wollt ihr in der Folge den Menschen wahrhaft helfen, so lehrt sie vor allem, wie sie sich vor allem selbst zu helfen haben; denn ohne eine ernst vorangehende Selbsthilfe ist auch keine Hilfe von Gott aus möglich. Vorzugsweise aber gilt das für die durch allerlei Sünden schwach und krank und oft schon ganz tot gewordene Seele des Menschen, die vermöge ihres freien Willens und rechten Verstandes von Gott aus auf sich selbst angewiesen ist und sich selbst von allen Schlacken der Materie und deren Gerichts reinigen muss, auf dass sie dann auch vom Geist gereinigt und gestärkt werden kann.“ [GEJ.08_194,08]

Wo „eine Seele in sich selbst zerstört ist durch ihr Wollen, da kann Meine Allmacht nicht helfen, sondern nur die Liebe, Lehre und Geduld, weil eine jede Seele selbst zu bauen anfangen und sich mit dem ihr verschafften Material selbst vollenden muss.“ [GEJ.04_247,04]


• Eine Heilanstalt nach Jesus Willen

Beschaffenheit und Zweck: „Markus sah sich um und ward ganz betroffen von dem Anblick dessen, was da alles in einem Nu entstanden war. Es stand ganz vollendet ein schönes aus Backsteinen gemauertes Haus rechts gen Nordost vom alten Fischerhaus und reichte mit der südöstlichen Front nahe ganz ans Meer hinaus. Es hatte ein Stockwerk mit einem bequemen Gang ums ganze Haus herum, und zu ebener Erde bestand es aus einer geräumigen Küche, aus einer großen Speisekammer und noch aus achtzehn Räumen, darunter fünf Wohnzimmern und dann dreizehn großen Gemächern zu allerlei landwirtschaftlichen Zwecken, als allerlei Getreidekammern, Fleischkammern, Kammern für Obst, Gemüse, für Hülsen- und Wurzelfrüchte. Eine große Kammer stellte einen mit weißem Marmor ausgemauerten Wasserbehälter dar, der gut seine zwanzig Quadratklafter maß und im ganzen durchgängig eine Wassertiefe von sechs Fuß hatte; das Wasser stand aber nur viereinhalb Fuß hoch, was zur Behaltung von Edelfischen tief genug war. Dieser innere Fischbehälter bekam sein reinstes Wasser aus einer ganz neuen reichlichen Quelle; es drang von unten durch kleine, aber viele Öffnungen einer Steinplatte in den Behälter bis zur bestimmten Höhe. Von da lief eine Abzugsröhre hinaus ins Meer, konnte aber, so man etwa den Behälter voll Wasser haben wollte, von außen zugestopft werden. Um den Wasserbehälter ging ein sehr schönes, durchbrochenes, zweieinhalb Schuh hohes Geländer, ebenfalls aus weißem Marmor angefertigt, und auf einer Seite war, für den Fall, dass der Wasserbehälter mit Wasser voll angelassen würde, ein sehr zierlicher Abzugskanal angefertigt, der natürlich durch die Mauer des Hauses ging und ebenfalls unfern der tieferen Abzugsröhre ins Meer mündete. Die Wände und der Fußboden waren ebenfalls mit weißem Marmor verkleidet, des Gemachs Decke aber bestand aus Zedernholz reinster und festester Art ohne Ast und Splint. Dieses Gemach war durch fünf Fenster erhellt, die alle eine marmorne Einrahmung hatten, und jedes Maß eine Höhe von fünf und eine Breite von drei Schuh. Die Fenster waren mit höchst reinen Kristalltafeln versehen und zum Auf- und Zumachen eingerichtet, wie im gleichen auch alle anderen Fenster des Hauses. Das Haupttor war aus goldähnlich schimmerndem Erz, alle Zimmertüren aber aus bestem Zedernholz gar zierlich und nett gearbeitet und mit guten Riegeln und Schlössern zweckmäßigst versehen. Der erste Stock aber war durchgängig mit Zedernholz höchst zierlich ausgetäfelt, und jedes Gemach gewährte einen wundervollsten Anblick. Zugleich aber waren zu ebener Erde wie im ersten Stockwerk alle Gemächer mit allem möglichen, was eine beste Herberge erfordert, auf das reichhaltigste eingerichtet und versehen, und die Getreidekammer war voll Getreide, die Speisekammer voll von allem möglichen, was man in einer Küche braucht. Kurz, es war nicht nur das verlangte Haus ganz nach der schon lange innegehabten luftschlösserbaulichen Idee des Markus auf das solideste hergestellt, sondern mit allen Mund- und anderen Vorräten auf das reichlichste für Jahre ausgestattet. Hinter dem Haus waren noch Stallungen für allerlei Vieh, und mehrere Fischergerätehütten waren aufs geschmackvollste und zugleich zweckmäßigste erbaut und mit allem Erforderlichen eingerichtet und reichlichst versehen, und um alle die neuen Gebäude zog sich ein bei zwanzig Joch großer, ganz dicht eingezäunter Garten, vormals eine herrenlose Sandsteppe, nun der fruchtbarste Boden, bestellt mit allerlei von den besten Fruchtbäumen. Ein paar Joch aber waren ganz mit den besten Weinreben bestellt, die alle von den schönsten und saftreichsten und schon vollreifen Trauben strotzten. Auch an Gemüse hatte es keinen Mangel.
In der Mitte des Gartens war noch ein bestes Gesundheitsbad mit einem Tempel aus Marmor errichtet. Es hatte zwei gesonderte Becken: das eine zur Heilung der Gichtbrüchigen mit sehr warmem Quellwasser und das zweite zur Heilung der Aussätzigen mit lauen Schwefel- und Natronquellen versehen, die durch Raphaels Macht nach Meinem Willen erst aus dem Innersten der Erde dahin geleitet wurden. Zugleich ersah er auch einen mit lauter Geviertsteinen eingefassten Seehafen und fünf große, bestkonstruierte Schiffe mit Segeln und Rudern im sehr geräumigen Hafen, dessen Eingang, obwohl sechs Klafter breit, zur Nachtzeit mit einer ehernen Kette ganz abzusperren war. Es war dieser Hafen genau nach der oft gehabten Idee des alten Markus, der bei der Besichtigung alles dessen, was da wunderbar entstanden war, sich immer die Augen ausrieb, da er gleichfort der Meinung war, dass er schlafe und diese Dinge so im Traum sähe.“ [GEJ.05_004,01-05]

Die Frage des Entgelts: „Es werden zu dir kommen allerlei Arme, was du denen tun wirst ohne irdisches Entgelt, das hast du Mir getan, und Meine Liebe wird es dir entgelten. Wenn jemand zu dir kommt, der nackt ist, den bekleide! Wer ohne Geld zu dir kommt, dem enthalte es nicht vor, so er dessen benötigt in der Welt! Ich wollte zwar, dass alle Menschen als Brüder ohne dieses verderbliche Tauschmittel untereinander lebten; aber da sie solches zur größeren Bequemlichkeit ihres Handels und Wandels als Weltmenschen in der Welt schon von alters her eingeführt haben, so will Ich es denn auch belassen, aber Segen wird es den Menschen erst durch Meine Liebe bringen. Lege nie einen anderen Wert als nur den Meiner Liebe darauf, so wird es dir auch Meine Liebe und Meinen Segen bringen. Wer eines Groschens benötigt, dem gib zwei, auch drei, und Meine Liebe wird es dir anderweitig zehn- und dreißigfach ersetzen. Kurz, in was du jemanden als arm erschaust, und du hilfst ihm für Meine Liebe mit freudigem Herzen, so wirst du allzeit auf Meine Entgeltung rechnen können, die nimmer unterm Weg verbleiben wird! – Es komme zum Beispiel zu dir ein sonst vermöglicher  Mensch ins Bad, der aber von der Gicht behaftet ist, so rechne ihm nach dem Maß der Billigkeit die Herberge und die Verköstigung; aber das Bad lass ihm frei. – So aber jemand kommt bloß des Vergnügens wegen ins Bad, dem rechne Bad, Herberge und Verköstigung teurer an denn einem anderen. Will er aber die Wahrheit von dir, so gib sie ihm unentgeltlich; denn darin ist er ein Armer. – So aber da kommt ein Weltkluger und will von dir die Wahrheit hören, dem gib sie nicht umsonst, sondern lass dir bezahlen für ein jedes Wort einen Groschen; denn für solch einen Wahrheitssucher hat die Wahrheit erst dann einen Wert, so er durch vieles Geld zu ihrem Besitz gekommen ist. – Wenn ein Armer hungrig zu dir gekommen ist, dem gib zu essen und zu trinken und entlass ihn nicht als einen Armen von dir; kommt aber einer, dem es ein Vergnügen macht, bei dir zu Tisch zu sein, der zahle auch das, was neben ihm ein Armer verzehrt hat. Jede Armut unterstütze umsonst, und jedes bloße Vergnügen lass dir bezahlen!“ [GEJ.05_ 006,04-13]

Die Andritzquelle, Heilquelle und möglicher Badeort: „Ihr seid letzthin hinauf gewandert zu einer Quelle, die ihr den „Ursprung der Andritz“ nennt. Nun fragt sich, was habt ihr da gesehen? – Ihr habt ein recht reines Wasser ganz ruhig aus der Erde hervorkommen sehen. Und habt ihr auch wirklich nicht bedeutende Löcher im Boden bemerkt, aus welchen das Wasser, dem Inneren der Erde entquellend, zur Oberfläche herauftritt, so habt ihr euch aber doch wenigstens denken müssen, dass dasselbe durch den Sand und anderes zerbröckeltes Gestein ganz leise durchsickert. Ferner habt ihr da noch ein eigentümliches grünes Kräutlein unter dem Wasser recht häufig wachsen sehen. Ihr habt noch gesehen Steine und Fische, wie allerlei andere, euch bekannte Gegenstände. Was aber das sonderheitlich Nützliche dieser Quelle ist, so gebe Ich euch kund, dass, so diese Quelle zu einem anständigen Badeort verwandelt würde, sie beinah die Eigenschaft hätte wir einst der euch bekannte Teich bei Jerusalem, und es würden daselbst viele bresthafte und gichtische Menschen geheilt werden. Es gibt zwar viele Quellen, aber nicht allen diesen Quellen ist beständig ein schützender Engelsgeist beigegeben. Dieser Quelle aber ist – wie ihr schon wisst – ein solcher Geist gegeben. Und daher wohnt ihr auch eine besondere heilende Kraft inne!“ [HiG.01_40.11.15.a,23-24]


4.3. Befreiung von Fremdeinflüssen

4.3.1. Grundsätzliches

„Wer nach der Weisung Mosis dem Leib nach leben wird, der wird sich vor der Besitzergreifung von Seiten der argen und unlauteren Geister allzeit und allenthalben verwahren, und das um so sicherer, so er lebendig an Mich und Meine väterliche Fürsorge glaubt und alles in Meinem Namen anfängt, tut und beendet. Ohne das aber ist er in jedem Augenblick tausend Gefahren aller Art und Gattung leider durch seine eigene Trägheit, Unwissenheit und Dummheit ausgesetzt.“ [GEJ.10_054,07]

„Ja, Mein Freund, das war ein ganz anderer Fall; da waren nicht eure Seelen, sondern lediglich nur eure Leiber dadurch verdorben, dass sich in deren Eingeweiden eine Menge böser Geister eingenistet hatten! Diese bemächtigten sich insoweit des leiblichen Organismus, dass sie darin schalten und walten konnten, wie sie wollten, und eure Seelen zogen sich unterdessen, als gegen die Masse der Geister noch viel zu wenig kräftig, zurück und mussten die argen Geister im Leib schalten und walten lassen, wie diese es nur immer wollten. Dadurch aber litten eure Seelen nicht den geringsten Schaden; denn es werden solche Besitznahmen auch nur da zugelassen, wo einen Leib eine schon insoweit gediegene Seele bewohnt, dass ihr die argen, noch höchst unreifen Seelengeister aus dem Jenseits, so sie sich wegen ihrer vermeinten Besserung noch einmal eines Fleisches bedienen, durchaus nichts anhaben können. Da ist Meine leiseste Machtäußerung hinreichend, um tausendmal tausend solcher Seelen aus dem Leib zu schaffen, wovon dich ein heute noch erfolgendes Beispiel noch mehr überzeugen wird. Sind die Geister einmal aus dem Leib, so wirst du freilich eine bedeutende Schwäche in dem Leib verspüren, die so lange anhält, bis die Seele sich wieder des gesamten Leibesorganismus bemächtigt hat. Ist dieser Akt bald erfolgt, so beherrscht den Leib wieder die alte, ganz gesunde Seele; da ist so nur dem Leib und nicht der Seele durch Meine Allmacht geholfen worden. Wo aber eine Seele in sich selbst zerstört ist durch ihr Wollen, da kann Meine Allmacht nicht helfen, sondern nur die Liebe, Lehre und Geduld, weil eine jede Seele selbst zu bauen anfangen und sich mit dem ihr verschafften Material selbst vollenden muss.“ [GEJ.04_247,02-04]

„So ein arger Geist im Mensch einmal alles sich zinsbar und dienlich gemacht hat, dann äußert er sich nicht auf eine bemerkbare Art, sondern er tut dann ganz klug nach weltlicher Weise, dass ein jeder glauben muss, solch ein Mensch sei nicht besessen, während er doch ärger besessen ist denn ein anderer, der von irgendeinem argen Geist noch so gequält wird, weil er im Haus nicht Herr werden kann. Darum sage Ich denn auch zu den Pharisäern und Schriftgelehrten: „Das [Austreibung der Teufel, V.12] kann bei euch aus mehrfachem Grund nicht mehr bewirkt werden; denn die bösen Geister in euch sind schon lange mit eurer Seele vollkommen eins geworden und machen nun in aller Fülle euer höchst eigenes böses, ehebrecherisches Leben aus. Würde Ich sie euch nehmen, so würde Ich damit euch auch euer Leben nehmen; würde Ich euch aber möglicherweise das eigentliche erste Leben erhalten, so würde euch solches doch nichts mehr nützen, indem nun eure ganze Natur durch und durch verteufelt ist! Denn wenn der unreine Geist durch Meine Macht von solchen Menschen auch ausfährt, so durchwandelt er für ihn dürre Stätten, sucht Ruhe und findet sie nicht (Mt 12,43). Da spricht er dann bei sich selbst: ,Ich will wieder umkehren in mein altes Haus; denn auf den Steppen und Wüsten gibt es für mich keine Ruhestätte, und in die Häuser, die ohnehin schon Bewohner meiner Art in Menge haben, werde ich nicht hineingelassen.‘ Wenn auf solch eine Vornahme dann der Teufel zu seinem früheren Haus kommt, so findet er es natürlich müßig, gekehrt und geschmückt. (Mt12,44) Da tritt er zurück und beruft noch sieben andere Geister, die ärger sind denn er selbst. Mit deren Hilfe dringt er dann leicht wieder in sein altes Haus, und es wohnen alle in solchem Haus, und es wird dann mit solch einem Menschen um vieles ärger, als es früher war!“ [GEJ.01_186,13-14]


4.3.2. Herr seiner Selbst werden

• Durch konsequente Nachfolge

„Wer Meiner Stimme folgen wird, der wird leben; der Taube aber wird dem ewigen Tod anheimfallen! – Mein Wort ist Meine Liebe, Gnade und Erbarmung, und dieser Same des Lebens soll an vielen Orten ausgestreut werden. Da wo er angreifen wird, da wird er Leben erwirken und die Besessenen frei machen zum Leben. Wo er aber zertreten wird, da wird der Tod sein großes Erntefest halten.“ [HiG.01_41.02.02,17]

„Es muss dir all dein Fleisch, müssen alle deine Begierden wie die allerderbsten Sklaven dir tief untertänig werden, und du musst allen deinen tollen Gewohnheiten auf einmal den barsten Abschied geben und dich sodann sogleich in allem zu Mir wenden! – Höre! – Ich sage sogleich! Denn von nun an würde dir jede Zögerung himmelhoch angerechnet werden.“ [HiG.01_40.11.04,33]

„Aber wer da zur rechten Zeit nicht kommen und nicht schreien und gewaltsam pochen und reißen wird an der Tür, wahrlich sage Ich dir, um dessen Besitz werde Ich mit Meinem Feind nicht rechten, sondern was da kommen wird über Meinen Feind, wird auch kommen über sein erworbenes Eigentum!“ [HiG.01_ 41.02.01,19]


• Durch Gedankenkontrolle zur Regelung der Wünsche und Begierden

„Du kannst denken, was du willst, so kannst du dadurch nicht sündigen, so dein Herz an einem unordentlichen Gedanken kein Wohlgefallen findet. Findest du aber an einem schlechten Gedanken ein Wohlgefallen, so verbindest du auch schon deinen Willen mit dem schlechten, aller Nächstenliebe baren Gedanken und bist nicht fern davon, solchen Gedanken, der einmal schon von deinem Wohlgefallen und von deinem Willen belebt worden ist, in die Tat übergehen zu lassen, wenn dir die Umstände günstig erscheinen und die Tat ohne äußere Gefahr zulassen. Daher ist die weise Überwachung der im Menschenherzen vorkommenden Gedanken durch das geläuterte Licht des Verstandes und der reinen Vernunft ja doch von der höchsten Wichtigkeit, weil der Gedanke der Same zur Tat ist, und es könnte die notwendige und weise Überwachung der Gedanken wahrlich nicht trefflicher ausgedrückt sein als eben dadurch, dass da Moses sagt: ,Lass dich nicht gelüsten nach diesem und jenem!‘ Denn so es dich einmal stark zu gelüsten anfängt, so ist dein Gedanke schon belebt durch dein Wohlgefallen und durch deinen Willen, und du wirst dann deine Not haben, solch einen belebten Gedanken in dir völlig zu ersticken. Der Gedanke, und die Idee, ist ja, wie früher gesagt, der Same zur Tat, die da die Frucht des Samens ist. Wie aber der Same, so dann auch die Frucht! Du kannst daher denken, was du willst; aber belebe keinen Gedanken und keine Idee eher zur Frucht, als bis du ihn vor dem Richterstuhl deines Verstandes und deiner Vernunft gehörig durchgeprüft hast! Hat der Gedanke da die Licht- und Feuerprobe bestanden, dann erst kannst du ihn zur Frucht oder Tat beleben, und es kann dich da dann schon gelüsten nach etwas Gutem und Wahrem; aber nach etwas Unordentlichem, das offenbar wider die Nächstenliebe geht, soll es dich nicht gelüsten! Und darin liegt das, was Moses in seinem letzten Gesetz ausgedrückt hat, und es liegt darin wahrlich wohl nie und nirgends der Widerspruch mit den inneren Lebensfunktionen, den du mit Hilfe deines scharfsinnigen Rabbi willst gefunden haben. Was soll, ja was kann aus einem Menschen werden, wenn er nicht schon frühzeitig lernt, seine Gedanken zu prüfen, zu ordnen und alles Unreine, Böse und Falsche aus ihnen zu scheiden? Ich sage es dir, solch ein Mensch würde schlechter und böser werden denn ein allerreißendstes und bösestes Tier! In der guten und weisen Ordnung der Gedanken liegt ja der ganze Lebenswert eines Menschen.“ [GEJ.07_036,02-04]

„Wenn ein Hausvater und Hausherr die rechte und gute Ordnung in seinem Haus erhalten will, so muss er mit seinem Gesinde nicht gemein werden und sich bald fügen in dessen allerartige Schwächen. Denn tut er das, so wird er ein Gefangener seines losen Hausgesindes, und wenn er dann zu einem oder zum anderen sagen wird: ,Tu dies!‘ oder ,Tu jenes!‘, werden ihm da seine über ihn mächtig gewordenen Diener wohl noch gehorchen? O nein, sie werden ihn nur verhöhnen und verlachen! So auch wäre es der Fall mit einem Feldherrn, so er sich unterordnete seinen Kriegern, die ihre Kraft und ihren Mut nur dem Feldherrn verdanken. Es käme der Feind, und er geböte dann den Kriegern, den mächtig drohenden Feind anzugreifen und zu besiegen, würden die Krieger dem schwach gewordenen Feldherrn wohl gehorchen? O nein, sie würden sich sträuben und sagen: ,Wie magst du, Schwacher, uns gebieten? Hast du nicht den Mut und den Willen je gehabt, uns ernstlich den Gebrauch der Waffen einüben zu lassen und tändeltest nur mit uns wie ein Spielgefährte, wie kannst du uns nun gegen den Feind führen? Du warst nie unser Meister, sondern wir die deinen! Wie wirst du es nun auf einmal anstellen, uns alten Meistern über dich ein Meister zu werden?‘ – Seht, so auch ergeht es einem jeden Menschen, der nicht schon von der frühesten Zeit an von seinen Eltern und Lehrern streng angehalten wird, sich in allen möglichen fleischlichen Leidenschaften selbst zu verleugnen, damit diese nicht die Herren und Meister über seine Seele werden! Denn sind sie einmal der Seele über den Kopf gewachsen, so hat diese dann einen schweren Stand, über alle die Begehrungen und Reizungen ihres Fleisches zu gebieten, weil sie eben in ihrem Fleisch schwach und nachgiebig und hinfällig geworden ist. Wird aber eine Seele schon von Jugend an nach der Wahrheit des klaren Verstandes vernünftig so geleitet und geübt, dass sie stets mehr Herr ihres Fleisches wird und demselben ja nicht mehr gewährt, als was ihm von der Natur aus nach Meiner Ordnung gebührt, so wird solch einer Seele auch von selbst verständlich alle Welt mit ihren Schätzen und ihren anderen Lustreizen gleichgültig, und die so nun rein im Geist starke Seele ist dadurch denn auch nicht nur Herr über ihres Leibes Leidenschaften, sondern auch ein Herr über die gesamte Natur der Welt und somit auch ein Herr über die gesamte Hölle und ihren Fürsten der Lüge und der Finsternis.“ [GEJ.08_012, 13-16]


• Durch wahres Fasten

„Wahrhaft fasten heißt, sich selbst in allem verleugnen, seine ihm zugewiesene Bürde geduldig auf seine Schultern legen und Mir nachfolgen; denn Ich Selbst bin von ganzem Herzen sanftmütig und geduldig.“ [GEJ.07_085,13]

„Ein völlig rechtes Fasten besteht darin, dass man sich enthalte von aller Sünde und sich in allen Dingen der Welt aus allen Kräften selbst verleugne, sein Kreuz auf seine Schultern nehme und so Mir nachfolge, ohne darum gar zu ängstlich im Essen und Trinken zu sein, aber auch nicht über die Notdurft  hinaus ins Schwelgen überzugehen; alles andere Fasten hat entweder wenig oder gar keinen Wert.“ [GEJ.01_207,08]

„Wer aber vor Gott wahrhaft und zum ewigen Leben der Seele verdienstlich fasten will, der enthalte sich vom Sündigen aus Liebe zu Gott und zum Nächsten; denn die Sünden beschweren die Seele, dass sie sich schwer zu Gott erheben kann.“ [GEJ.07_085,07]

Ebenso sollt ihr „alle eure weltlichen Kleider ausziehen, euch waschen mit lebendigem Wasser und anziehen dann Kleider der wahren (Gottes-)Liebe, der Unschuld und aller Demut und euch schmücken mit allerlei Blumen und Edelsteinen aus den Werken der Liebe!“ [HiG.01_ 41.04.09,17]

„Wenn ihr aber fastet, da fastet in der wahren Verleugnung eurer selbst aus reiner Liebe zu Mir an allem, was die Welt euch bietet, so werdet ihr durch solches gerechte Fasten zu dem „Brot des Himmels“ gelangen.“ [HiG.01_ 41.04.09,16]


4.3.3. Geisteinflüssen entgegentreten

Im Folgenden ein paar Beispiele, wie man nach Jesus Rat Fremdeinflüssen entgegentreten kann.


• Besetzung durch einen trägen Geist  

„Was deinen Neffen L. betrifft, so ist er von einem trägen Geist gelähmt am tätigen Willenseifer. Daher wird er wohl zu allem Guten durch was immer für Zwangsmittel nicht leichtlich anzueifern sein, und das zwar so lange, bis dieser Geist aus ihm entwichen ist. Es sind aber derlei Geister nicht hinauszubringen, denn durch anhaltendes Beten – das heißt nicht etwa stundenlange Gebete, sondern dass da im festen und lebendigen Glauben und Vertrauen mit dem Gebet an Meinem Namen angehalten wird, in welchem allein jede Bitte sichere Gewährung finden kann und wird. Wann aber das Gebet die gerechte Glaubenskraft erreicht hat, das weiß nur Ich. Das Gelingen richtet sich allzeit nach der selbsttätigen Glaubenskraft. Je mehr diese fest und unerschüttert anhält an Meinen Namen, desto näher liegt auch das Gelingen, welches allzeit in der gänzlichen, ungezweifelten Ergebung, Geduld und aller Liebe und Sanft-mut liegt. Wann aber diese den rechten Grad erreicht hat, das weiß nur Ich, wie schon gesagt. Daher darf in jeder Bitte die Geduld nicht ausgeschlossen werden, damit sich ein jeder selbst prüfe, wie stark er an Meinem Namen hält. Zu jeder Bitte aber soll hinzugesetzt werden: „Herr, führe uns nicht in die Versuchung, sondern erlöse uns vom Übel!“ – Desgleichen tue auch du, so wirst du schon erreichen, dass dein Neffe ein willig-eifriger Mensch wird. Lass ihn aber öfter mit dir beten und sage ihm, dass er auch selbst fleißig beten und sich überwinden soll. Wenn es ihn noch so viel Anstrengung kosten sollte, desto mehr Freude wird ihm in Meinem Namen der errungene Sieg über sich bereiten. Dieses ist das beste Mittel und das unfehlbar wirksamste! – Übrigens ist ein jedes Mittel, das aus Meiner Liebe in dir sprosst, ein taugliches und nach und nach zum Zweck führend. Die demütigenden sind die besseren, welche wohl nur dann anzuwenden sind, wenn ein widerspenstiger Geist sich in einem bedeutenden Grad zeigen sollte. Denn die trägen Geister haben meist kleine widerspenstige Geister bei sich als treue Gefährten. Aber wie schon gesagt: Ein anhaltendes Gebet ist gegen alles das beste Mittel! – Übrigens sehe, Mein lieber Willig, bei allen deinen Kindern nur auf die Bildung des Herzens! Denn diese zählt bei Mir allein. Alles Übrige hat bei Mir keinen Wert. Und würden deine Kinder mehr wissen denn Salomo in aller seiner Weisheit, so würde alle deine Mühe gleichen der der Goldmacher, deren Unternehmen noch allzeit zu Asche geworden ist. Lehre die Kinder daher demütig sein und vertrauen auf Meinen Namen, so wirst du ein guter Arbeiter Meines Weingartens werden und mit Meinem Lohn zufrieden sein ewig! Amen. Das sage Ich, in Dessen Namen alle Macht und Kraft verborgen ist!“ [HiG.01_41.04.18]


• Besetzung durch drei böse Geister: Trägheit, Vergnügung, Widerspruch bzw. Widerspenstigkeit

„Höre, deinen Sohn beherrschen drei Geister böser Art! Und da ist Nummer eins: der großherrliche Träge! Es sind diesem aber zwei andere beigegeben von unten her! – Der eine ist stets auf Vergnügungen bedacht, beständen sie in was immer! – Dieser Geist zieht zu seiner Bedeckung den Geist des Widerspruchs, der geheimen oder offenbaren Widerspenstigkeit und so auch aller Lüge und alles Trugs mit. – Sieh, der Träge ist und will keine Tätigkeit; sondern seine Sache ist: träge genießen. – Der zweite ist sozusagen sein Hofnarr. Und der dritte ist die Schildwache und sorgt dafür oder muss vielmehr sorgen, dass dem sich stets süß tun wollenden Geist der Trägheit ja möglichst kein Eintrag geschehen möchte. Sieh, das ist die eigentliche, verborgene Ursache vom Seelenübel des Sohnes, was da eine unkundige Folge ist dessen, dass der Knabe von mütterlicher Seite, den Töchtern entgegengehalten, zu sehr fürgedeckt wurde, wodurch er als Kind insgeheim zu willensfrei geworden ist und ohne deine Gegenwart tat, was er wollte, dieweil er wohl wusste, dass seine Schwestern aus Furcht vor mütterlicher Rüge von allen den geheimen Bübereien dir nichts melden mochten und es sich auch nicht getrauen.
Jedoch was Ich der Mutter nicht zur Last lege, das lege auch du ihr nicht zu, da die Mutterliebe zumeist völlig blind ist und neben dem Zug ihres Herzens nichts davon merkt, wie da eine Natter um die andere durch solche BlindeliebeWärme ausgehegt wird. Jedoch, da sich nun die Sache so verhält, so ist nun vor allem nötig, dem Kranken wieder zu helfen. Das aber ist das Rezept: Erstens, verlange für die Zukunft von allen deinen Kindern ein offenes Geständnis über ihn. Zweitens, lasse dem Knaben nun druchaus keinen freien Willen! Schreib ihm darum zur Erholung eine bestimmte Beschäftigung genauest vor, die er bei strenger Ahndung pünktlichst verrichten muss, so wirst du gar bald die leere Unterhaltungslust bei ihm töten. Drittens, lasse ihn vor jeder Beschäftigung bei einer Viertelstunde laut beten, und zwar allzeit recht langsam und wohlbedächtig ein Vaterunser und dann mehrere passende Stellen aus Psalmen Davids, aus den Propheten und so manches aus dem Buch Sirach. Dadurch wird er gar bald seiner üblen Gesellschaft los werden. – Und solches mag er dann beständig fortsetzen fürs ewige Leben und zur einst möglichen, sicheren Gewinnung Meiner Gnade, die mehr wiegt denn alle hohen Schulen der Schulen. Viertens aber musst du dich bei dir, d.h. im Herzen, ja nicht ärgern, sondern denken, Ich, dein himmlischer Vater, gebe auf der Erde allen Meinen Nachfolgern ein ihnen am allermeisten zusagendes Kreuz, darüber sie nicht murren sollen, sondern alles Mir wohl aufopfern. Tu desgleichen, so wirst du deinen Kindern ihren Weg mit Edelsteinen pflastern. Binde dich, fünftens, nicht allzu sehr auf den Fortgang der Schule, du weißt ja ohnehin, wie viel sie bei Mir zählt! Was liegt denn daran, ob jemand um ein Jahr früher oder später der Welt zu dienen fähig wird!? Aber alles liegt daran, wie frühzeitig er Mich erkennt und Mich zu lieben anfängt! Denn nicht von der Welt, sondern von Mir kommt alles Leben! Sechstens sollst du nicht auf das horchen, was der Knabe möchte; denn alles solches rührt von den geheimen Einflüsterungen jener von außen einwirkenden Geister her, welche auf die eine oder die andere Art ihren Einlass bekommen möchten. Es liegt auch in der Eigen-Standeswahl allzeit Eigenliebe und Eigenwille bei den Kindern, da sie nur das werden möchten, wozu sie ihrer Sinnlichkeit wegen die meiste Neigung haben, d.h. nach dem Trieb ihrer argen, innewohnenden Geister! Siebtens musst du die anderen Knaben nicht minder so handhaben, den Peter wie den Paul. Und auch dem jüngsten lasse nicht sein Begehren, außer er bittet; und dann gib ihm nur so viel, als es zu seiner Eindrittel-Befriedigung erforderlich ist. Dann wird er leiblich gesund und möglichst lenksamen Willens emporwachsen. Sieh und beachte diese sieben Punkte genau, so wirst du alsbald andere Erfolge an deinem Knaben bemerken. Sag aber auch den Mädchen, dass sie ihn ruhig lassen und den Bruder nicht mit wertlosen Worten ankneifen möchten, daran nicht viel Geschwisterliebe hängt; sondern sie sollen für den noch nicht geweckten Bruder beten und ihn so lieben, statt, wie gesagt, ihn durch beständige und allerlei Kneifereien zu reizen und zu ärgern. – Dein Weib aber soll sich verhalten gleich dir! So aber irgendeins der Geschwister den Knaben etwas Fremdes tun sieht, so soll man es dir, wie schon anfangs bemerkt, ins-geheim gleich unverhohlen anzeigen, doch, wohlgemerkt, dass solches aus Liebe und nicht aus einer Art Anrächelung geschehe! Denn für ein rachsüchtiges Anzeigen, das etwa noch hinzulügelnd geschähe, könnte der Anzeiger von Mir empfindlich gestraft werden! Was dir aber immer nutzlos Tätiges an dem Knaben bemerkbar wird, dazu verbinde ihn am nächsten Tag und, sollte das nicht hinreichen, auch für mehrere Tage, dass er dasselbe pünktlich, so wie seine Schulaufgabe, bei strengster Ahndung vollziehe; und du wirst in kurzer Zeit ihn von aller sinnlichen Unterhaltungslust losmachen! Versteh es wohl und handle danach! – Es sind aber alle deine Kinder mehr oder weniger etwas träge in einem und dem anderen Ding. Daher habe auf alle Acht! Lass sie ja nicht in andere Häuser, die nun allenthalben mit Nattern, Schlangen und Skorpionen angefüllt sind! Wie leicht ist da eine böse Erbschaft! – Ich habe dir nun alles gezeigt bis auf eins. Handle danach im Glauben und in der Liebe genau, so wirst du die Kraft Meines Worts erproben. Solches sagt dir dein Emanuel, hoch und über alles heilig, in aller Liebe! Amen.“ [HiG.01_41.06.24]


• Bekämpfung des Zornteufels

„Da eben dieser Zornteufel ein so gefährliches Wesen ist, so er sich im Besitz des menschlichen Fleischs befindet, und es gar oft notwendig ist, Kinder leiblich sterben zu lassen, ja nicht selten auch ganze Generationen durch Pest und andere verheerende Krankheiten dem Leib nach zu töten, bevor es diesem Teufel noch möglich wird, die Seele völlig in sein Wesen zu ziehen, so ist es aber auch vor allem von höchster Wichtigkeit für jeden Menschen, der seine eigene Seele und – so er Vater oder Mutter ist – auch die Seelen der Kinder zu verwahren hat, dass man die gerechte Diät kennt und dann befolgt, durch welche nicht nur die Seele gerettet werden, sondern auch der Leib des Menschen für die ewige Wohlfahrt seiner Seele ein möglichst höchstes Alter erreichen kann, was aber nicht geschehen kann, wenn die Menschen diese Diät zum größten Teil nicht wissen, und so sie solche auch wissen, aber dennoch nicht befolgen. Wie muss sich demnach ein Mensch schon von seiner Geburt an verhalten, oder wie muss er anfangs gehalten werden, damit er in der Reife seiner Jahre jene psychische und leibliche Diätordnung beachten kann, durch die allein es ihm möglich wird, ein ruhiges, hohes Alter zu erreichen und eben durch dieses hohe Alter seiner Seele einen wahren, festen, für die Ewigkeit dauernden Bestand zu sichern?
Das Kind, wenn es sich schon in der Wiege zeigt, dass es sehr empfindlicher Natur ist und leicht durch allerlei Einflüsse gereizt werden kann, sollte, solange es noch kein Gedächtnis hat, durch solche Mittel genährt werden, die das Blut nicht erhitzen, sondern nur sanft kühlend herab stimmen. Säugt die Mutter das Kind an der Brust, so enthalte sie sich von geistigen Getränken  und hauptsächlich von Gemütsbewegungen; denn durch alles das setzt sie Spezifika in ihre Brust, die eine Nahrung dieses Feuergeistes sind, kurz und gut, sie enthalte sich von solchen Speisen und Getränken, die zu sehr die Galle erzeugen oder die schon erzeugte aufrütteln. Hülsenfrüchte, besonders Bohnen, sind einer solchen Mutter durchaus nicht zu empfehlen, wohl aber mäßige Fleischbrühen, auch Braten vom Fleisch reiner Tiere und Mehlspeisen von Weizen, Roggen und weißem Mais; auch Wassergerste oder Reis ist einer solchen gedeihlich in nicht fetter Milch gekocht. Wenn aber eine Mutter das Kind nicht selbst säugt, sondern es an der Brust einer sogenannten Amme trinken lässt – was zwar nie recht gut ist –, da soll fürs erste die Amme wohl erkannt sein, wessen Geistes Kind sie ist, und hat sich's herausgestellt, dass sie eine gute und sanfte Seele ist, so muss sie dann fürs zweite dieselbe Diät im Essen und Trinken und die Zügelung ihres Gemütes beachten, wie eben diese Diät der Mutter vorgeschrieben ist. Säugt die Mutter oder die Amme das Kind, so soll es alsbald von der Brust abgespent  werden, wenn sich die ersten Zähne zeigen; denn mit den Zähnen beginnt auch das Gedächtnis bei dem Kind. Am besten wäre jedoch für ein solches Kind die Auferziehung ohne Brust. Weizenkleie gekocht und mit etwas reinem Honig gemengt, wäre die beste uranfängliche Kost für ein hitziges Blutkind. Man kann aber wohl auch Gerstenwasser, mit etwas Honig oder Zucker versüßt, nehmen; ebenso gut und manchmal noch besser sind gekochte Feigen und gekochtes Johannisbrot. Bei manchen Kindern, besonders in späterer Zeit, würde auch ein leichtes Linsenmus eine sehr beachtenswerte Kost sein, wenn jene, wie gesagt, im Alter schon etwas vorgerückt sind. Tierische Milch ist anfänglich nicht zu empfehlen, weil Tiere manchmal selbst nicht vollkommen gesund sind und somit auch keine gesunde Milch liefern können, was gewöhnlich zur Winterszeit der Fall ist. Manchmal sind aber auch schon Tiere vollblütigen und heftigen Temperaments, deren Milch so einem solchen hitzigen, vollblütigen Kind sehr übel zustatten kommen würde. Erst wenn Kinder ein bis zwei Jahre alt geworden sind, können sie mit leichter, durch Wasser verdünnter Milch bedient werden. Dagegen wird es ihnen aber nie schaden, manchmal ein gekochtes Obstmus zu genießen; denn das Obst, besonders gute Äpfel und feinere Birnen, sind sehr tauglich, das Blut zu reinigen und herab zu stimmen. Fleisch kann solchen Kindern erst dann gereicht werden, wenn sie die Zähne gewechselt haben. Bekommen die Kinder, besonders obenerwähnte, früher Fleischspeisen, so wird dadurch ihr Blut zu sehr genährt, ihr Fleisch selbst zu fett und dadurch werden ihre Transpirationswerkzeuge zu sehr verschleimt, woraus dann bald eine Menge gefährlicher Krankheiten für dergleichen Kinder entstehen.
Wenn solche Kinder bis dahin ausgereift sind, dass sie einmal gehen und reden können, dann sollten sie mit allerlei mehr ruhigen und für das kindliche Gemüt nützlich erhebenden Spielereien beschäftigt werden und es sollte dabei fortwährend die Aufmerksamkeit gehandhabt werden, dass solche Kinder sich nie zu sehr erhitzen, weder durch Bewegung, noch viel weniger durch einen Gemütsaffekt; es muss alles hinweg geräumt werden, was sie nur im geringsten ärgern könnte. Wird aber bei einem oder dem andern trotz all der Vorsichten bemerkt, dass nicht selten Gemütsaufbrausungen vorhanden sind, da ist eine zweckmäßige Strafe nie zu versäumen, welche jedoch nicht so geschwind mit Schlägen sondern viel wirksamer und gedeihlicher mit zweckmäßigem Fasten bei der Hand sein sollte; denn nichts heilt den Zorn besser als der Hunger, und Hungernde sind am wenigsten zu einer Revolution aufgelegt, während, wenn sie satt sind, ihnen durchaus nicht zu trauen wäre. Sehr gut für Kinder ist, wenn man sie dergleichen Ursachen wegen zu strafen nötig hat, dass man ihnen begreiflich macht und ihnen sagt, dass der himmlische Vater, weil sie schlimm waren, ihnen kein Brot geschickt habe. Wenn sie aber wieder vollends brav würden und den himmlischen Vater um Brot bitten würden, so werde Er ihnen gleich wieder eines geben. Dadurch werden dergleichen Kinder auf Gott aufmerksam gemacht, und es wird sich ihrer jungen Seele stets tiefer einprägen, dass sie in allem von Gott abhängt, und dass Er der getreueste Vergelter ist für alles Gute und Schlechte. Sind solche Kinder aber dann recht ruhig und sittsam geworden, dann soll es aber auch nicht versäumt sein, ihnen recht begreiflich zu zeigen, wie der himmlische Vater eine recht große Freude an ihnen hat und ihnen tagtäglich am Morgen, Mittag und Abend zuruft: „Lasst diese lieben Kleinen zu Mir kommen!“
Wenn die Kinderchen so geleitet werden, dann wird es späterhin wenig Anstände mit ihnen haben; werden sie aber nicht so geleitet, so wird es schon etwas schwerer sein, sie in späterer Zeit auf den rechten Weg zu bringen, und es wird da das Sprichwort in Erfüllung gehen, laut dessen sich ein alter Baum nicht mehr beugen lässt, außer manchmal durch Blitz und Sturm, wobei aber ein solcher Baum selten ohne Schaden davonkommt. Sind dergleichen Kinder völlig erwachsen und haben schon eine vollkommene Selbsterkenntnis erlangt, und zeigen sich bei ihnen noch hie und da merkliche Symptome von übertriebener Gemütsreizbarkeit, da ist ihnen vor allem anzuempfehlen, dass sie in allem sehr mäßig leben, früh schlafen gehen, aber noch früher aufstehen, von geistigen Getränken sich längere Zeit enthalten, wie auch vom Fleisch unreiner Tiere, und ja keine solchen Orte besuchen, wo allerlei toller Spektakel zur schlechten Belustigung der Zuseher aufgeführt wird, besonders aber jene Orte nicht, wo getanzt und gespielt wird. Dergleichen muss von solchen Brauseköpfen auf längere Zeit, wenn nicht bei manchen auf immer, gemieden werden. Sehr gut ist für solche Menschen beiderlei Geschlechts auch, wenn sie bald ehelichen; denn die Brunst  eines Brausekopfes ist viel ärger als die eines sanften Menschen. Hauptsächlich aber sollen solche Menschen nebst dieser naturgemäßen Diät auch recht oft beten und geistige Bücher lesen oder sich vorlesen lassen, wenn sie selbst nicht lesen könnten. Das wird ihre Seele stärken und ihrem Geist die Fesseln lösen, welcher leicht völlig frei wird, wenn dergleichen Menschen Meine Liebe ergreifen. Denn weil solche Menschen einer größeren Versuchung ausgesetzt sind wie andere, so sind sie aber auch eben darum Meiner Gnade um so viel näher, als um wie viel größer ihre Versuchung ist. Eben diese Menschen sind es, aus denen etwas Großes werden kann, wenn sie auf den rechten Weg gelangt sind, weil sie den gerechten Mut in sich haben. Aus diesen Menschen werden, geistig genommen, Schiffe und Paläste wie aus Eichenholz und Marmor gebaut in Meinem Reich; aus Schwämmen und Schilf wird nicht leichtlich etwas Besseres, als es ist in seiner Art.“ [Er.01_062,01-18]


• Bekämpfung des Fleischteufels

„Kein Teufel aber ist schwerer aus dem Menschen zu vertreiben als eben der Fleischteufel; der kann nur durch vieles Fasten und Beten aus dem Menschen geschafft werden.“ [GEJ.04_080,04]


• Beten und in Namen Jesu die Hände auflegen

„Ich sage dir aber, bei dieser Kranken da werden bis zu einer gewissen Zeit alle ordentlichen Mittel nicht viel fruchten! Wann es aber warm wird, da soll sie nur Bäder gebrauchen, erstens laue und dann kältere und stets kältere, so wird es wohl besser mit ihr. Aber ganz gesund wird sie nie, außer durch anhaltendes Gebet so viel möglich von ihrer Seite, und auch hauptsächlich durch das Gebet ihrer Angehörigen. – Denn dies Mädchen hat einen alten, lustigen, aber sehr blinden Familien-Geist in sich, und dieser ist über die Ohren vernarrt in dies Kind; daher zieht er bei jeder Gelegenheit und auf verschiedene Weise das Kind an sich. Allein da das Kind seiner nicht achten kann, so hat er es nun an den Augen gepackt! – Und da werden fast alle Kuren vergeblich sein, sympathetische jedoch besser als medizinische. – Magnetische Kuren werden den Geist noch mehr erwecken und erbittern; wird er dadurch auch hier zum Weichen gebracht, so wird er aber dafür, sich noch gewaltsamer rächend, auf einen anderen, dem Leben viel gefährlicheren Teil verstohlenerweise hinwenden und das Mädchen daselbst zu verstümmeln anfangen. Daher, wie Ich schon oben bemerkt habe, werden da die Heilmittel keine großen Fortschritte bringen, außer mit der Zeit Bäder und Gebet. – Besser aber als alle bisher angewandten Mittel wäre Milch von einer gesunden Kuh, frisch gemolken, in linnenen  Fetzchen warm auf die Augen gelegt und alle zwei bis drei Stunden gewechselt. Nur müssten die Fetzchen dann allzeit in reinem fließendem Wasser gereinigt werden, bevor sie wieder gebraucht werden sollten. – Jedoch die warme Zeit, Bäder und Gebet können im Vollvertrauen auf Mich allein das etwas geplagte Kind wieder völlig gesund machen; sonst aber wird ihm alles für bleibend wenig nützen. – So steht es mit dem Kind! Wenn ihr aber für es ernstlich betet und ihm in Meinem Namen im Geist die Hände auflegt, so werdet ihr dem Mädchen dadurch mehr nützen als durch alle eure anderen magischen oder medizinischen Mittel. Verstehst du A. H.-W. solches? – Betet, und Ich aber werde dann schon tun, was des Rechtens sein wird. Amen.“ [HiG.02_42.04.12]

Betreffend dem „Besessensein von einem oder mehreren wirklich bösen Geistern, die kürzer oder länger vorher in der Wirklichkeit im Leib eines oder des anderen Menschen ihre Lebensfreiheitsprobe durchgemacht haben: Von diesem dritten Übel kann kein irdischer Arzt den Menschen mehr befreien, sondern allein Ich und der auch, der von Mir aus die Kraft und Macht überkommen hat.“ [GEJ.10_209,11-12]


• Vorsicht mit eigenwilliger Hilfe!

Frage: „O Herr! Darf ich die F.G. nach dem Wunsch ihrer Mutter und ihres Arztes St. in den magnetischen Schlaf versetzen? Tat ich wohl, dass ich dem ihr innewohnenden Dämon in Deinem heiligsten Namen gebot, aus ihr zu weichen, und nimmer in sie hinein zu fahren? Darf ich diese Beschwörung wieder-holen?“
Antwort: „Höre, Mein lieber A.: Ich habe dir ja schon bei der letzten Anfrage hinreichend dargetan, wie es steht mit dieser Kranken, und was ihr helfen kann; warum fragst du nun um etwas Anderes? Meinst du denn, es wird ihr etwas Anderes helfen? Du kannst ja versuchen, was dir und dem Weltarzt St. bedünkt; aber sieh zu, dass du selbst an dir und deinem Haus keinen Schaden leidest; denn du kennst nicht die jetzige Freiheit und Arglist der Geister! Sieh, dein Wille zu tun wider Meinen Rat, in der Meinung es sei etwas Gutes, hat schon zwei grobe Geister gelockt vor die Tür deines Hauses; hab Acht, dass sie nicht einen Brand in deinen Verstand und einen in deine Wissbegierde schießen lassen, nämlich in diesem Brand würde bald alles zerstört sein, was Ich bis jetzt mühsam in deinem Herzen aufgebaut habe. […] Willst du aber schon durchaus ein guter Mitarzt sein, da tu du Gutes nur im Stillen, auf dass dir darum Niemand wird einen Dank schuldig sein; so werde Ich gerne dein gläubig Gebet erhören, und das ist auch der allerwirksamste Exorzismus! Sag nicht: Böser Geist, fahr aus, sondern sag: Guter Vater, hilf ihr! So wirst du recht bitten und beten, und Ich werde dann das rechte Übel an und in ihr heilen! Wärst du schon vollends wiedergeboren, und somit auch schon vollends Eins mit Mir, so könntest du wohl sagen: Fahr aus im Namen des Herrn Jesus Christus; und es müsste geschehen nach deinem Wort. Aber solches ist bei dir nun noch nicht der Fall; daher bete nun dafür, im Vertrauen und aller Demut und Liebe deines Herzens, und es wird da schon zur rechten Zeit geschehen, was da das Allerbeste sein wird. Amen.“  [Jakob Lorber am 2. Mai 1842, „Winke zur Kur einer Besessenen“ Sammlung neu-theosophischer Schriften No 48, 2. Auflage von 1895]


4.4. Die reinste Medizin

„Ich gebe wohl jedem gern, um was er Mich gläubig und vertrauensvoll bittet; aber um sehr vieles lieber, was zur Heilung des Geistes gehört als zur Heilung des Fleischs.
Wer da Mein Wort liest und lebt danach und hat einen starken, festen Glauben, dem wird das Wort durch seinen Glauben helfen, wie es in den Evangelien gar oft zu ersehen ist. Fehlt aber der rechte, lebendige Glaube, da wird das „Stehe auf und wandle!“ nur von geringer Wirkung sein. Sonach sind Mein Wort und der lebendige Glaube allzeit das beste Heilmittel auch fürs Fleisch, und es hat keine Apotheke ein besseres. Aber der Schwäche eures Glaubens und der ängstlichen Mattigkeit eures Vertrauens genügt diese reinste Medizin nicht und kann nicht genügen, weil ihr noch zu ängstlich am Leben des Fleisches haltet und werdet nur zu bald überkleinmütig und schwachgläubig, so über dasselbe etwas kommt.
Daher verlangt ihr nebst Meinem Wort auch eine Arznei, so entweder Lehm oder das Wasser des Teiches Siloah; ohnedem kann euch nicht geholfen werden. Und da eben liegt der böse Hund begraben, wie ihr zu sagen pflegt; denn so Ich es zulasse, dass Arzneien eure Krankheiten heilen, so schwächt das euren Glauben an Mein Wort. Helfe Ich euch aber trotz der Schwäche eures Glaubens und Vertrauens bloß durchs Wort, da wärt ihr gerichtet und gefangen, und das im Geist, aus welcher Gefangenschaft euch dann nur ein übergroßes Kreuz wieder befreien könnte, wie es auch bei den ersten Christen, die zumeist durch Wunder genötigt Mein Wort annahmen, der Fall war, dass sie hernach durch eine mächtige Prüfung erst ihres Gerichts ledig werden konnten. – Fragt euch daher selbst, was Ich hier tun soll, um euch zu erhalten.
Jede Arznei ist schwächer denn Mein Wort. Aber Mein Wort kann und darf da nicht allein wirken, weil euer Glaube noch viel zu schwach ist, was ihr gar leicht aus eurer großen Liebe zu dem irdischen Leben entnehmen könnt, denn der lebendig Gläubige sehnt sich mit Paulus nach der Auflösung, was bei euch noch lange nicht der Fall sein wird, da euch noch viel zu sehr manche Dinge der Welt am Herzen liegen. Daher müssen eures Heiles willen auch hier Arzneien neben Meinem Wort wirken, was natürlich die Heilung verzögert, besonders so das Vertrauen darauf ein mehr oder weniger ängstliches ist.
Ich habe aber ja schon im vorigen Wort gezeigt, wie die Medizinen wirken und wie die Ärzte. Habt ihr zu einer Medizin oder zu einem Arzt zu wenig Vertrauen, so nehmt eine andere Medizin, desgleichen ist auch mit dem Arzt zu tun; denn Ich sage euch noch einmal: Nicht die Medizin und nicht der Arzt helfen im eigentlichen Sinn allein, sondern hauptsächlich das festere Vertrauen. Ja, der Arzt wie die Medizin sind zumeist gleichgültig, und beide wirken nur, wenn die ruhige, vertrauensfeste Seele sich die Zeit und Mühe nimmt oder nehmen kann, die in der Arznei vorhandenen Spezifika dorthin zu verwenden, wo sie zweckdienlich sind. Ist das bei der mehr oder weniger geängstigten Seele nicht der Fall, so wirken die besten Medizinen nicht nur gar nicht, sondern oft ganz verkehrt, weil sie von der unruhigen und vertrauensschwachen Seele nicht selten an einen anderen Ort geführt werden, als wohin sie hätten geführt werden sollen.
Die Arzneien haben zufolge ihrer Spezifika wohl allzeit eine Wirkung im Fleisch. Gehen irgendwo im Fleisch gewisse Spezifika ab, so können sie aus einer guten Arznei wohl ersetzt werden und dadurch ein krankes Fleisch gesund machen, so sie von der Seele dahin verwendet werden. Werden sie aber von einer ängstlich konfusen Seele irgendwo anders hingeführt oder manchmal sogar dem Zufall überlassen, da sie dann hinkommen, wo sie das stumme Blut hinführt oder die noch stummeren Magensäfte, dann lässt sich auch schon von selbst erraten, wie es dabei mit der Heilung des Fleisches aussieht. Ich sage, da gleicht die Heilung des Fleisches der Herstellung eines schadhaften Hauses, wo die Bewohner aus zu großer Furcht, im Haus erschlagen zu werden, so es zusammenfiele, anstatt sich im schadhaften Haus umzusehen, wo es fehlt und wie zu helfen sei, nur in einen Winkel sich verkriechen, wo sie sich noch am sichersten glauben, oder manchmal wohl auch in aller Eile das Loch suchen, durch das sie am ehesten ins Freie kämen. Ist so etwas bei einer Seele der Fall, da können freilich alle Ärzte der Welt zusammenkommen, und sie werden beim besten Willen und Wollen einen kranken Leib dennoch nicht gesund machen können, weil eben diese Seele nicht mitwirkt. – Daher sind die magnetischen Kuren auch allen anderen darum vorzuziehen, weil durch sie die Seele zu jener guten Ruhe gelangt, in der sie sich Zeit nimmt, ihr Fleischhaus näher zu beschauen, wo es demselben fehlt und wie und womit ihm zu helfen ist. Wird dann dem Leib jenes Mittel beigebracht, welches die ruhige Seele im Schlaf des Fleisches als ein zweckdienliches bezeichnete, so erkennt es die Seele auch als solches und verwendet es dann auch zumeist dahin, wohin es zu verwenden ist. Und die Herstellung des Leibes geschieht dann meistens mit gutem Erfolg und manchmal durch Mittel, bei deren Namhaftmachung sicher jeder reine Verstandesarzt Reißaus nähme! Aber trotzdem wirken die seltenen Mittel dennoch, aber nicht darum, weil sie etwa die allein rechten wären, sondern darum nur, weil sie von der Seele als der allein rechten Baumeisterin ihres Fleischhauses am rechten Ort und mit rechter Intelligenz verwendet werden.
Würde die Seele der E. ebenso ruhig sein wie die Seele so mancher Somnambulen, da wäre ihr Übelchen schon lange gut. Aber da das nicht der Fall ist und sie immer von der Furcht vor ihren Eltern, weil sie keinen Arzt aufsucht – und wieder von der Furcht vor einem Arzt, was dieser tun oder sagen würde, so sie ihn nähme, ob er ihr wohl helfen oder das Leben absprechen würde – und endlich auch von der Furcht vor dem möglichen Leibestod hin und her getrieben wird, wie soll da ihre Seele Zeit haben, dort tätig zu sein, wo sie tätig sein soll? – Bei solchen Umständen muss dann aus einem Übelchen freilich ein förmliches Übel werden.
Sie gebraucht mit ihren Händen, mit ihrem Willen wohl freilich so ziemlich genau die angeratenen Mittel, aber ihre ängstliche und manchmal mehr und manchmal weniger furchtsame Seele tut es nicht und kann es auch nicht tun, weil sie fortwährend zwischen dreifacher Furcht herumspringt, wovon sie schwerlich los wird. Hier heißt es, entweder alles Heil in Meine Hände legen und nicht denken: So ich am Ende dennoch sterben müsste, was werden da meine Eltern zu meinem Mann und was zu meinen Kindern sagen? Am Ende sie etwa gar enterben? Was wird da aus ihnen werden? Welchem Jammer werden sie preisgegeben sein? – Denn Ich allein bin der Herr auch über diese Eltern und kann deine Kinder auch ohne die Hilfe deiner Eltern vollends glücklich machen!
Wenn die E. so denken wird, und ihr alle mit ihr, da wird ruhig werden ihre Seele und wird an der Heilung ihres Leibes arbeiten können. Da wird dann auch die Heilung leicht und bald erfolgen, sonst aber nur langsam und schwer, auch bei erhöhter Furcht gar nicht, weil da nur der Zufall wirkt. Denn ergreifen die wirkenden Fleischgeister aus dem Medikament die rechten Spezifika, dann geht die Heilung etwas vorwärts; ergreifen sie aber die unrechten Spezifika aus dem Arzneimittel, wie allenfalls ein blinder Maler die Farben, so geht dann die Heilung wieder rückwärts. – Kann die kranke E. ein solches Vertrauen zu Mir fassen und auch A. samt den Kindern, dass ihr euch dadurch von dem großelterlichen Haus als vollends unabhängig stellt in euren Herzen und euch denkt: „Herr! Geschehe da, was da wolle, Du allein bist unser Vater zeitlich und ewig. Von Dir und von niemand anderem hängt unser künftiges Wohl ab; denn wir wissen es ja, dass aller Menschen Hilfe, wer sie auch sein mögen, zu nichts nütze ist. Dein Wille geschehe! Wir wollen niemand fürchten, außer allein Dich, o Herr, und von niemand eine Hilfe erwarten, als allein von Dir, o Du guter Vater! – Dein wollen wir ganz sein im Leben dieser Welt und ebenso in ihrem notwendigen Tod, der uns frei machen wird vom Fleisch und uns dann endlich führen zu Dir hin, der Du bist unsere alleinige lebendige Hoffnung durch den Glauben und unsere alleinige Liebe im erweckten Leben unseres Geistes!“ – Ist euch aber diese gänzliche und vollste Hingebung an Mich nicht möglich, in der allein der alles bewirken könnende lebendige Glaube zuhause ist, da ergreift ein anderes passendes Mittel, wodurch die Ruhe der Seele bewerkstelligt werden kann. Nehmt zum Beispiel einen Arzt, um euch dadurch der großelterlichen Furcht zu entledigen, oder nehmt zum Magnetismus eure Zuflucht, was noch besser sein wird, weil dadurch die Seele die nötige Ruhe erlangen wird. Tut, was ihr wollt; aber tut alles, was ihr tut, ganz und in Meinem Namen, so werdet ihr leicht zu einem erwünschten Ziel gelangen. Aber mit der Halbheit wird euch nirgends und niemals geholfen sein. – Ich als die höchste Vollkommenheit wirke nur im Vollkommenen vollkommen, im Unvollkommenen aber wie die Sonne im Winter! Daher seid alle vollkommen in allem, wie auch Ich, euer Vater, vollkommen bin, so werdet ihr leicht überall Hilfe finden, so euch irgendetwas fehlt. Aber auf eine rein wunderbare Hilfe von Mir fürs Fleisch dürft ihr alle nicht rechnen, denn dazu gehört entweder ein nagelfestester Glaube, mit dem ihr nahehin Berge versetzen könntet, oder aber die volle Wiedergeburt des Geistes, was aber bei euch weder das eine noch das andere der Fall ist. Denn euer schwacher Glaube möchte eben darum Wunder, um durch sie vermeintlich stark zu werden, was aber gerade der umgekehrte Fall wäre; denn nichts schwächt den wahren Glauben so sehr wie ein Wunder, da es den ganzen Menschen aus dem Zustand der Freiheit gewaltsamst herausreißt und ihn in den Zustand der unausweichlichen Nötigung versetzt, welche da ist ein Tod für den Geist. Und nichts stärkt den Glauben mehr als das Kreuz; denn nur durch Kreuz und Leiden dieser Welt wird der Glaube genährt und gestärkt. Ob ihr aber als im Geist vollends Wiedergeborene eines Wunders, als unschädlich für euren Geist, fähig seid, Ich meine, darüber kann euch schon eure noch sehr schwache und in manchem Stück sinnliche Natur treulichst belehren. Aber Ich helfe euch dennoch mit und in der Natur wie ganz natürlich, nur müsst ihr euch so verhalten, wie es die Ordnung der Natur erfordert, sonst kann Ich euch selbst bei Meinem besten Willen niemals helfen außer zeitlich durch ein Gericht, womit aber in der Wahrheit sicher keinem Menschen gedient sein wird.
Auf dass ihr aber auch seht, warum Ich das Eitergeschwür der E. ein Übelchen nannte, so sage Ich: Dies Übelchen bestand anfangs bloß in einigen wenigen unordentlichen Spezifiken, welche, als nicht zum Wesen gehörig, ihren Ausweg suchten, weil sie schon seit einigen Jahren durch ungeschickte Arzneien in das Fleisch der E. gekommen sind. Sie waren früher im Fleisch zerstreut, aber nun haben sie sich gerade in der Brustgegend gefunden, vereinigt, und brachen da gewaltsam durch. Als sie sich den Ausweg bahnten, da hätte die Seele tätig mithelfen sollen, dass sie alle samt ihrem bösen Nest hinausgekommen wären. Da wäre alles schon lange gut. Aber da war die Seele zum Teil von Freude, zum Teil aber auch heimlich von einer kleinen Furcht beunruhigt und beschäftigte sich zu wenig damit, alles Fremde aus ihrem Haus zu schaffen. Dieses Fremde ist nun hartnäckig geworden und will nicht hinaus, weil es zu hart und sonach nicht so leicht mehr zu Paaren zu bringen ist. Aber dessen ungeachtet wird es sich doch fügen müssen, wenn die Seele recht energisch wirken wird. Aber ohnedem kann es sich auch noch lange halten, besonders in der ohnehin sehr hartnäckigen Fleischnatur der E.; denn alles Fleisch, das im tieferen Norden gezeugt wird, ist hartnäckiger, fester und dauerhafter, als das im Süden gezeugte, daher aber auch bei Krankheiten schwerer zu heilen. – Daher soll auch die E. nicht ängstlich sein, wenn sie länger zu leiden hat; denn fürs erste sind die Leiden ihrem Geist heilsam, und fürs zweite aber ist ihre Natur danach, und besonders, so die Seele keine rechte Ruhe hat. Diese aber muss sie sich verschaffen so oder so, da wird es ihr aber auch sicher besser werden.
Ich könnte euch eine Menge guter Mittel ansagen, die alle bei der gehörigen Ruhe der Seele die entschiedenste Wirkung täten, aber auch bei der kleinsten Furcht nicht nur keine Wirkung hervorbrächten, sondern die Sache noch verschlimmern würden. – Daher bekümmert euch zuvor um die volle Ruhe der Seele, entweder auf die eine oder auf die andere angeratene Art, dann werde Ich euch leicht helfen können amen. – Das sage Ich, der Ich jedermann helfen kann und will, der Meinen Rat vollends befolgt amen, amen, amen.“ [HiG.03_ 48.09.03,01-28 nach der 1. Auflage von 1993]

„Der da meint, Ich könne nur durch Ärzte und Medikamente helfen, der irrt sich sehr gewaltig; denn gerade da helfe Ich (meist) gar nicht, sondern lasse nur höchstens dann und wann zu, dass die verschriebenen Medizinen helfen, so ihnen hie und da in Meinem Namen getraut wird; wo aber sogar dieser allerletzte Glaube auch noch mangelt, da bleibt auch Meine Hilfe fern. Ich aber habe in dieser Angelegenheit ja schon ohnehin durch den Knecht mündlich angedeutet, dass, so ihr bittet und glaubt im Herzen ungezweifelt, so wird die Aussätzige schon wieder rein werden; so ihr aber nur glaubt, dass Ich bloß nur helfen kann, aber an Meinem Wollen zweifelt, so mögt ihr wohl sicher auch eher denken, der Aussatz wird ihren Leib eher und leichter zerstören, da er sehr böse ist, als dass die Leidende mit dem Leibesleben davon kommt. So ihr aber Glauben hättet, so groß als nur ein Senfkörnlein ist, so möchtet ihr nicht nur der Leidenden helfen, sondern wohl auch tote Leiber zum Leben erwecken! Allein euer Glaube gleicht noch einem Rohr, das vom Wind hin- und her geweht wird, und euer Herz ist voll Kleinmut, Furcht und Zaghaftigkeit; und daher seid ihr auch bei Sterbefällen eurer Verwandten über Hals und Kopf traurig, weil ihr nicht sicher seid dessen, dass euer liebevollster Vater tut und geschehen lässt und auch nicht bedenkt, dass alles, was Ich anordne, tue und geschehen lasse, nicht anders denn überaus gut ist. Wenn Ich die Aussätzige von der Welt nehme, so wird es überaus gut sein; lasse ich aber geschehen, dass sie bleibe, so wird des Guten nicht minder sein. So ihr aber denkt, dass das eine nur gut wird sein, nämlich dass sie bliebe am Leibesleben, und ein großes Unglück in der Familie beim Gegenteil, da irrt ihr euch sehr; denn alles was da geschieht nach Meinem Willen, ist überaus gut, ob so oder so; wisst ihr denn nicht, dass alle Menschenhilfe zu nichts nütze ist; Meine Sorge geht weit und hoch über und vor und nach aller Muttersorge; oder wird Der, da Er für Vater, Mutter und Kinder sorgt, nicht auch gar wohl für die Kinder allein zu sorgen im Stande sein? O ihr Kleingläubigen! wie lange werde Ich euch noch müssen vorpredigen lassen, bis ihr klug und glaubensfest werdet! O seht, der Glaube ist ein wahres Thermometer der Liebe, und zeigt genau die Grad an, wie hoch über dem Gefrierpunkt es mit der Liebe steht. Hütet euch vor dem Reif in eurem Frühling, damit die Fruchttriebe nicht verloren werden; macht mit dem Holz des Lebens einen Rauch, damit ihr nicht Schaden leiden mögt an eurem Herzen. […] So ist der lebendige Glaube an die Kraft Meines Namens wohl das unfehlbarste Heilmittel; wahrlich, und wäre die Aussätzige in Amerika, und du hier wie jetzt; erführst aber, dass sie wie jetzt leide, und wendetest dich an Mich, so möchte Ich sie retten vom Tod leiblich und geistig, wenn ihr glaubt im Herzen, aber nicht in der Einsicht, des Verstandes, so wird’s ja besser mit ihr, durch eure Bitte, Gebet und Glauben; seid ihr aber schwach, so denkt doch wenigstens, dass Ich nichts Unrechtes tun werde; und was Ich immerhin auch tun möchte, dürfte wohl sicher das Allerbeste sein! Denkt an den Jünger, der noch zuvor seinen Vater beerdigen wollte als Mir folgen; und seid eingedenk Meiner Lehre an ihn, so werdet ihr allzeit große Ruhe in euch finden! (Mt 8,21-22) Mir zu folgen in allem, ist das erste, und alles Mir übergeben, das Zweite; denn darin sind die Gebote, die Propheten, und hauptsächlich die zwei Gebote der Liebe völlig enthalten, und mit ihnen, wie schon bekannt, alles Leben; tut und handelt danach, so werdet ihr leben, und wird alles überaus wohl gehen, hier und Jenseits, Amen; das sage Ich, der allerbeste Arzt! Amen. Amen. Amen!“ [J. Lorber am 29. April1841, Sammlung neu-theosophischer Schriften No. 48, 2. Auflage von 1895]

Bitte: „O Abba Emanuel! In tiefster Demut flehe ich Dich Allerbarmer an, der Du alle Mühseligen und Beladenen erquickst, die zu Dir kommen – sieh gnädigst an das niedergebeugte Herz meiner Schwester Cäcilia, deren Welthoffnungen sämtlich zerstört sind und die nicht die Kraft besitzt, ihr umnachtetes Gemüt zu Dir, o heiliger Vater, zu erheben, bei Dem allein Trost und Friede und neues, wahres Leben zu finden ist! In der großen Finsternis ihres Herzens ahnt sie es nicht und kann es kaum glauben, dass die Pforten des Himmels in dieser großen Gnadenzeit weit geöffnet sind und dass Du, o liebevollster, heiliger Vater, all Deinen verlorenen Kindern mit ausgebreiteten, verzeihenden und segnenden Händen entgegenkommst. O, so sende Dein Licht und Deine Wahrheit in ihr Herz, das des Erdenlebens müde und überdrüssig scheint. Zeige ihr, da sie es wünscht, die Krankheit ihrer Seele sowie ihres schwächlichen Leibes! Schenke ihr mildreichst, Du göttlicher Heiland, nur etliche stärkende und wiederbelebende Worte aus Deinem von Mitleid und Erbarmung überströmenden Vaterherzen! – Ein Infusionstierchen aus der Schlammtiefe bittet Dich mit zerknirschter Seele darum! Dein allerheiligster Wille geschehe in und an dieser, zur reformierten Kirche sich bekennenden Schwester! Amen. Du aber, o heiligster Herr und Vater, bist der wahre und einzige Reformator, Erlöser, Wiederbringer und Wiedergebärer! Dir allein aller Dank, alles Lob und alle Liebe! Denn freundlich bist Du, o Herr, und Deine Güte währt ewiglich! Amen.“
Antwort des Vaters an C.: „Wer sein Auge in was immer der Welt zuwendet, der wird früher oder später gewahr werden, womit und wie die Welt ihre Verehrer, Bewerber und Arbeiter lohnt. Was ist die Welt? – Nichts als des Todes Leib, der da ist gleich einem Grab, darin nicht viel Rares zu finden ist, nämlich nichts als stinkender Moder, der allerekelhafteste Unflat und in die Verwesung übergehende Gebeine und zu allem dem eine Legion fressender Würmer! Sieh, das sind die „Schätze der Welt“! So scheußlich sie auch immer sind, so werden sie aber besonders in dieser Zeit doch mit einer solchen leidenschaftlichen Heftigkeit gesucht, dass die Menschen, so Ich sie auch, ihrer Freiheit unbeschadet, durch Meine Vaterliebe wie möglich davon abhalte, beinahe verzweifelnd, ja mit Selbstentleibungssinn umgehen, wenn Ich es nicht alsbald zulasse, dass sie in das Grab des ewigen Todes sich stürzen! – Sieh, so ist nun die Welt! Und so unaussprechlich töricht und häufig wahrhaft böse sind nun auch die Menschen in ihr beschaffen! Und Ich sage dir noch hinzu, dass es gegenwärtig unter hundert Menschen kaum einen Halbgerechten und unter tausend kaum einen Vollgerechten gibt. Denn die Welt hat sie alle mehr und weniger mit aller Blindheit geschlagen.
Sieh die schändliche Kleidermode! Ich sage dir, sie ist ein grausamer Wurm des Todes, der schon beim lebendigen Leib die Herzen anzufressen beginnt. Auf ihr liegt einer der größten Flüche von Mir! Denn sie ist die „Schminke des Todes“, durch welche schon Tausende und Millionen um das ewige Leben betrogen worden sind. – Sieh weiter den verfluchten Tanz! Dieser ist den Dampfgelegenheiten gleich, mittels welcher man sowohl in leiblicher, aber noch viel mehr geistiger Hinsicht mit wahrhaft riesenhafter Schnelle das doppelte Grab erreichen kann! Der Tänzer und die Tänzerin führt den Tod unter den Armen. Was soll dann Ich mit ihnen machen? Ich lasse sie gehen, denn sie haben ja schon ihren Lohn, um den sie sich so zerschwitzt haben!
Und weiter sieh den Wucher, den Neid, den Geiz! Diese drei sind von oben bis unten die „Seele“ der Menschenlarven. Ja sie können nicht einmal mehr „Sünder“ heißen. Denn der Sünder ist doch zuweilen reumütig und hat manchmal doch wenigstens noch den Wunsch, sich zu bessern. Allein diese Dreiheit von einer Weltseele, die jedes Menschen Wert nur nach dem ewig verfluchten Geld bestimmt, hat keine Reue. Wo ist der Reiche, den es gereuen möchte, reich zu sein! Wenn einer auch schon so viel hat, dass er, so er jährlich fünftausend Gulden verzehren möchte, allein vom Kapital hundert Jahre und länger ausreichen könnte, dann will er noch stets reicher und reicher werden. Und so er einem Armen einmal hundert Gulden schenken soll, wie ungern wird er es tun! Wie wenige unter den Reichen es gibt, die da freudigen Herzens reich sind für ihre armen Brüder und Schwestern, solches weiß Ich sicher am allerbesten. Ich sage Dir, so du sie an den Fingern zählen möchtest, da dürften dir wohl einige Finger noch übrigbleiben für diese Stadt, wo es doch mehr als fünfhundert Reiche gibt!
Sieh weiter die Treulosigkeit der nur sich selbst liebenden Menschen! Meinst du, dass einer von denen, die sich dir erklärt haben, dich deiner selbst willen geliebt hat? O glaube es Mir, sich selbst nur liebte ein jeder in dir! Allein da in deiner besseren Brust das arge Auge deiner Erklärten sich in einer gewissen Hinsicht verkleinert erblicken musste, so wurde es ihnen unbehaglich, da ihre Eigenliebe darunter litt und nicht minder stark ihre fleischliche Sinnlichkeit. Sieh, und daher wurden sie dir untreu! Und nun magst du trauern in deinem Herzen, dass Ich dich sorglich bewahrte und befreite von denen, die niemand-em als nur sich selbst liebend treu sind?! Ich sage dir aber: Freue dich vielmehr dessen, darum du trauerst! Und glaube Mir, dass du in deiner heiteren Brust durch die Heiterkeit in Mir doppelt genesen wirst und es dann Mir auch gar nicht schwer werden wird, dein Mir ergebenes Herz mit einem Mann zu belohnen schon hier, der dir ewig ein Engel des Himmels bleiben wird!
Glaube es diesem Meinem Wort: Ich bin dir näher, als du dir je träumen möchtest! Darum, so du Mich suchst mit der Liebe deines Herzens, die du an deiner Liebe Unwerte so reichlich verschwendet hast und noch verschwendest, fürwahr, schon lange hättest du Mich vollkommen gefunden! – Sieh, deine leibliche Krankheit bin Ich! Ja, Ich Selbst bin krank in Dir; ja, liebekrank bin Ich in dir! Und darum bist du selbst schwächlich und kränklich! Wende aber nun fürder alle deine Liebe von der Welt allein zu Mir, so werde Ich bald gesund und stark werden in dir, und du dann mit Mir und in Mir!
Du meinst, es fehle bei dir an der Lunge! O nein, solches ist irrig, sondern bei dir fehlt es im Herzen! Denn nicht von unten, sondern von oben bist du! Darum dir auch das Weltglück nicht wohlwill! – Wenn dein Herz geheilt wird, wirst du auch leiblich gesund sein durch und durch! Denn solches Kranksein ist ja nur deine Prüfung! – Aber die Welt, wie sie nun ist und Ich sie dir anfänglich gezeigt habe, wird dir für dein in doppelter Hinsicht krankes Herz keinen heilenden Balsam bieten, sondern allein Ich, so du dich zu Mir kehrst! Denn nur allein in Mir wirst du die vollste, freieste und heiterste Ruhe finden und nirgends anderswo, auch nicht im Kleid einer sogenannten privilegierten Barmherzigkeitsschwester und auch nicht in den kalten, gemauerten Kirchen; sondern allein bei Mir, durch das Vertrauen und durch die stets zunehmende Liebe zu Mir!
Sieh, Mein Knecht war auch ehedem, dir gleich, krank. Seit er aber Mich gefunden hat, ist er gesund und heiter und frei! Du aber kannst ebenso gesund werden, so du dich zu Mir kehren willst! Sieh, Ich, dein ewiger, heiliger Vater, werde dich nicht verlassen! Aber zu Mir musst du kommen in deinem Herzen! So du aber zu Mir kommen wirst, sollst du mit einer großen Herrlichkeit geschmückt werden! Denn Ich sehe allein auf die Konfession des Herzens; alles andere ist Mir gleich! Darum komme zu Mir, deinem Vater, zu deinem Jesus! Amen.“ [HiG.02_41.12.17.a]


4.5. Wie Jesus heilt

„Ich sehe eure Gebrechen und wähle die tauglichsten Mittel, euch zu helfen, zuerst geistig und dann auch leiblich, so das Geistige geordnet ist.“ [HiG.02_ 48.09.26,08]

„Ich sage es euch, dass Ich keines Menschen Fleisch heile, sondern wo irgend-eine Seele noch nicht zu mächtig mit ihrem Fleisch vermengt ist, mache Ich nur die Seele frei und erwecke, insoweit es sich tun lässt, den in der Seele begrabenen Geist. Dieser stärkt dann sogleich die Seele, die frei wird, und es ist ihr dann ein leichtes, alle Gebrechen des Fleisches in einem Moment in die normale Ordnung zu setzen. Das nennt man dann eine Wunderheilung, während das doch die allerordentlichste und natürlichste Heilung des Fleisches von der Welt ist! Was jemand hat, das kann er auch geben; was er aber nicht hat, das kann er auch nicht geben! – Wer eine lebendige Seele nach der Ordnung Gottes hat und einen freien Geist in ihr, der kann auch seines Bruders Seele frei machen, wenn sie noch nicht zu sehr inkarniert (verfleischlicht) ist, und diese hilft dann gar leicht ihrem kranken Fleischleib. So aber der Seelen-arzt selbst eine überaus kranke Seele hat, die viel mehr tot denn lebendig ist, wie sollte der hernach einer zweiten Seele geben, was ihm selbst gänzlich mangelt?! Darum überdenkt es euch! […] Wollt ihr aber schon Meine Jünger werden, so müsst ihr auch vor allem eure Seelen frei und stark machen, ansonsten euch die Jüngerschaft Meiner Lehre nichts nützen würde!“ [GEJ.03_ 012,08-11]

„An N.N., der da wissen möchte bezüglich eines armen Kranken, ob demselben zu helfen sei oder nicht – und was da zu tun wäre: Es kommt zwar die Frage aus einem guten Herzen, aber auch zugleich aus einem schwachen Herzen, da es noch nicht einsieht, dass Ich allzeit helfen kann und will, wenn es dem Menschen frommt zum ewigen Leben! Ich tue das um so eher, wenn Ich durch ein festes Vertrauen von irgendeinem frommen Menschen dazu gewisserart liebegenötigt werde. – Jedoch tut ihr zuerst das Eure, dann werde Ich schon auch das Meine tun, was da recht sein wird zum ewigen Leben! […] Daher tut ihr das Eurige, und Ich werde das Meinige tun entweder noch hier oder in Meinen Reichen. Denn Ich bin allzeit und überall ein Herr des Lebens und des Todes. Amen.“ [HiG.01_40.08.29.c]

„Denke, Meine Liebe ist der größte Reichtum und der herrlichste Schmuck des Lebens! Wer diese hat, der hat alles! Übe dich daher in Meiner Liebe! Sei geduldig in allem und befolge gern Meine leichten Gebote! Hab viele und große Freude an Meinem Wort und glaube es im Herzen, dass Ich es bin, der euch nun so reichlich regnen lässt das Manna aus den Himmeln, so wird es dir ein leichtes sein, dein Herz zu stärken in aller Liebe und beständigen Treue zu Mir! So du aber haben wirst ein festes Herz in Meiner Liebe, dann wird dich auch sobald jedes Übel des Leibes verlassen. Daher sollst du aber auch nicht ein geteiltes Vertrauen auf Meine Hilfe setzen, so dich noch manchmal eine kleine Leibesübelkeit befällt. Denn Ich sage es dir, sie wird vergehen, sobald dein Herz fester wird in Meiner Liebe! Sagen aber nicht schon die Menschen: „Die wahre Liebe muss gezankt werden!“? Sieh, auch Ich pflege mit denen, die Mir lieb sind, so lange durch allerlei, dem Leib unangenehme Empfindungen zu zanken, solange Ich in irgendeinem noch so verborgenen Herzenswinkel etwas entdecke, das für Meine heilige Liebe nicht taugt.“ [HiG.02_42.06.07,09-12]

„Ich sehe nur auf ein treues, Gott über alles und seine Nebenmenschen wie sich selbst liebendes Herz; wo Ich das auch in einem Heiden finde, da helfe Ich denn auch einem jeden, der Meiner Hilfe benötigt. – Aber nun sage Ich euch allen noch etwas, das um vieles wichtiger ist denn die volle Gesundheit eures Leibes, und das ist die volle Gesundheit eurer Seelen. Diese aber könnt ihr erhalten und sie zum ewigen Leben behalten, so ihr die euch mehreren wohlbekannten Gesetze genau befolgt.“ [GEJ.09_ 112,02+04]




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