Jakob Lorber Gesundheitspflege - Der Prophet Jakob Lorber

Direkt zum Seiteninhalt

KRANKHEIT, HEILUNG UND GESUNDE LEBENSFÜHRUNG

Teil III: Gesundheitspflege

Inhalt

1. Ernährung
1.1. Einfachheit und Mäßigkeit
1.2. Beispiel der einfachen Lebensweise bei den Urvätern
1.3. Reine, frisch und gut zubereitete Speise
1.4. Gemeinschaftlichkeit und Regelmäßigkeit
1.5. Vom rechten Fasten
1.5.1. Gott wohlgefälliges Fasten
1.5.2. Übertreibung kann zur Sünde werden

2. Kleidung
2.1. Einfache Bekleidung
2.2. Luftdurchlässige Kleidung
2.3. Sittsame Kleidung, kein Prunk und Putz
2.4. Die Schädlichkeit der Kleidermode

3. Tätigkeit und Ruhe
3.1. In der Tätigkeit liegt das Leben
3.2. Ruhe
3.2.1. Rechte Ruhe in Gott
3.2.2. In der Ruhe sich selbst beschauen
3.2.3. Meditation
3.2.4. Ausruhen zur Stärkung der Kräfte
3.3. Untätige Ruhe – Müßiggang und Trägheit
3.4. Wahre Sabbatfeier
3.4.1. Ein jeder Tag soll eine wahre Sabbatfeier sein
3.4.2. Der Sabbat soll kein Tag des Müßiggangs sein
3.4.3. Gestaltung des Sabbat-(Sonn-)tags
3.5. Erholung
3.6. Ausgehen und Vergnügungsstunden
3.6.1. Aufenthalt in den Bergen
3.6.2. Ein Wort zum Verreisen
3.6.3. Verhaltenswinke bei einer Sonnenfinsternis
3.6.4. Ausgehen am Abend
3.6.5. Schlechte Örtlichkeiten meiden
3.7. Unterhaltungsveranstaltungen
3.7.1. Komödiantische Lach- und Spaßgesellschaften
3.7.2. Musikalische Vorstellungen
3.7.3. Tanzveranstaltungen
3.8. Freude im Herrn

4. Schlaf
4.1. Die Schlafweise unserer Urväter
4.2. Zu langer Schlaf schwächt Leib und Seele
4.3. Nachtruhe auf Liegestühlen
4.4. Ein Gesundheitstipp der Römer

5. Familienleben
5.1. Ehe
5.1.1. Voraussetzungen
5.1.2. Wahre gültige Ehe vor Gott
5.2. Sexualität
5.2.1. Die Sexualkraft soll innerhalb der Ehe gebraucht werden
5.2.2. Die Sexualkraft ist zum Kinderzeugen gegeben
5.2.3. Folgen außerhalb der Ordnung ausgeübter Sexualität
5.3. Kindererziehung
5.3.1. Zum Glauben an Gott erziehen
5.3.2. Zum Gehorsam erziehen
5.3.3. Zur Tätigkeit anleiten
5.3.4. Herzensbildung vor Verstandesbildung
5.3.5. Schädlichkeit der Verzärtelung
5.3.6. Vor den Reizen der Welt schützen

6. Seelenpflege
6.1. Ärger und Zorn vermeiden
6.2. Demut üben
6.3. Einfaches Leben führen
6.4. Jesus treu bleiben




Auszug aus unserer Zusammenstellung, die Sie bei uns als A5-Buch zum reinen Druckkostenpreis zzgl. real anfallender DHL-Versandkosten beziehen können. Kontakt

1. Ernährung

1.1. Einfachheit und Mäßigkeit

„Es [ist] aber auch vor allem von höchster Wichtigkeit für jeden Menschen, der seine eigene Seele und – so er Vater oder Mutter ist – auch die Seelen der Kinder zu verwahren hat, dass man die gerechte Diät kennt und dann befolgt, durch welche nicht nur die Seele gerettet werden, sondern auch der Leib des Menschen für die ewige Wohlfahrt seiner Seele ein möglichst höchstes Alter erreichen kann, was aber nicht geschehen kann, wenn die Menschen diese Diät zum größten Teil nicht wissen, und so sie solche auch wissen, aber dennoch nicht befolgen. Wie muss sich demnach ein Mensch schon von seiner Geburt an verhalten, oder wie muss er anfangs gehalten werden, damit er in der Reife seiner Jahre jene psychische und leibliche Diätordnung beachten kann, durch die allein es ihm möglich wird, ein ruhiges, hohes Alter zu erreichen und eben durch dieses hohe Alter seiner Seele einen wahren, festen, für die Ewigkeit dauernden Bestand zu sichern?“ [Er.01_062,01-02]

„Will daher ein Mensch dem Leib und der Seele nach vollkommen gesund bleiben, so soll er von Kindheit an mäßig mit einer reinen Speise  ernährt werden.“ [GEJ.10_210,01]

„Desgleichen tut auch ihr: lebt möglichst einfach! Stopft euren Magen nicht unnötigerweise mit allerlei Unrat aus allen bekannten Reichen der Natur, sondern genießt das dem Leib wohltut: Eine einfache Kost aus dem (dazu) bestimmten Reich der Pflanzen und von denen nur diejenigen, die von alters her schon für das nährende Brot dem Menschen bestimmt waren. Und das versteht sich von selbst: Alles mit gerechtem Ziel und Maß! So könnt ihr versichert sein, dass euer Leib durchs ganze Leben von keiner Krankheit geplagt sein wird, und ihr dadurch ohne alle Impfung und andere ärztliche Tollheit ein für euch unbegreiflich hohes Alter erreichen werdet; und wenn Ich dann einen solchen Menschen abberufen werde von dieser Welt in Mein Reich, so wird es geschehen so leicht als wie Jemand gar süß einschläft, nachdem er den ganzen Tag über treu, redlich und fleißig gearbeitet hat.“ [Sammlung neu-theosophischer Schriften No 48, 2. Auflage 1895, Seite 10, Kundgabe an Jakob Lorber am 7. Februar 1841; s.a. GEJ.05_239,03-05; GEJ.08_082,11]

„Wer denn in einer wahren Ordnung leben will, der sei mäßig in allem; denn jedes Unmaß muss mit der Zeit für Leib, Seele und Geist nachteilige Folgen haben!“ [GEJ.04_167,14]

„Bei solcher [einfacher, s.V.3.] Kost würde der Leib nie zu jener Wülstigkeit gelangen, in welcher er träg, schläfrig und schwerfällig wird, dass dann die Seele über Hals und Kopf zu tun hat, solch eine schwerfällige Maschine in der Bewegung zu erhalten, geschweige, dass sie sich neben solch einer Arbeit noch mit etwas anderem beschäftigen könnte.“ [Er.01_035,08]

„Wer nach der Weisung Mosis dem Leib nach leben wird, der wird sich vor der Besitzergreifung von Seiten der argen und unlauteren Geister allzeit und allenthalben verwahren, und das um so sicherer, so er lebendig an Mich und Meine väterliche Fürsorge glaubt und alles in Meinem Namen anfängt, tut und beendet. Ohne das aber ist er in jedem Augenblick tausend Gefahren aller Art und Gattung leider durch seine eigene Trägheit, Unwissenheit und Dummheit ausgesetzt.“ [GEJ.10_054,07]


1.2. Beispiel der einfachen Lebensweise bei den Urvätern

„Sieh, die Urmenschen, die in der gleichen, ihnen durch Meinen Geist gezeigten Ordnung und Einfachheit geblieben sind, wussten von keiner dem Leibestod vorangehenden Krankheit etwas; sie erreichten zumeist ein sehr hohes Alter, wurden nie krank und schliefen am Ende ganz ruhig ein, und ihre Seele empfand dabei keine Schmerzen und keine Todesangst. Ihre Nahrung war aber auch immer eine gleiche, und nicht heute so und morgen anders. Zumeist lebten sie von Milch, Brot und guten und reifen Baumfrüchten; ein solches Gericht war ihr ganzes Leben hindurch ihre Leibesnahrung, und zur Stillung ihres Durstes diente das frische Quellwasser. Aus diesem Grund waren ihre Leibesnerven stets von denselben guten und unschädlichen Seelensubstanzen ernährt, und es konnte sich keine böse, unreine und somit schädliche Seelen-substanz in den Leib hineinschmuggeln; daher blieben diese Menschen stets gleich kräftig und gesund, sowohl geistig als auch leiblich.“ [GEJ.10_182,02-04]

„Worin bestand denn die Kost jener früheren, einfachen Menschen? Die Kost bestand zumeist in Hülsenfrüchten, die ganz einfach, weich gekocht, etwas gesalzen und dann nie in heißem Zustand genossen wurden. So war auch einfaches Brot, Milch und Honig ebenfalls eine gar uralte, einfache Kost, bei welcher die Menschen zumeist ein sehr hohes Alter erreichten und fortwährend bis zum letzten Augenblick ihres Lebens im Besitz des zweiten Gesichtes waren.“ [Er.01_035,04-05]


1.3. Reine, frisch und gut zubereitete Speise

„Der Mensch muss essen und trinken zur Erhaltung des Leibeslebens; aber die Speisen und der Trank sollen rein und frisch sein. Und so ist es für den Leib auch gut und gesund, ihn möglichst rein zu halten, und ebenso auch in allem rein, mäßig und nüchtern zu sein. Und so sind derlei Verordnungen auch gut und heilsam nicht nur für die Juden, sondern für alle Menschen; denn in einem kranken Leib kann auch die Seele sich nicht so leicht zu dem erheben, was ihr Heil fördern und sie zum ewigen Leben kräftigen kann.“ [GEJ.09_069,05]

„Darum seid in allem mäßig und nüchtern, und ihr werdet in einem stets gesunden Leib auch eine gesunde und heitere Seele haben. Wer aber da Speise für sich und für andere bereitet, der bereite sie frisch und gut, so wird sie ihm nicht schaden.“ [GEJ.05_239,05]

„Wohl kann jedermann dann und wann mäßig den Wein genießen, jedoch nie so viel, dass er sich berauscht fühlen würde. Fleischspeisen sollten nur zu gewissen Zeiten, und da nie länger als sieben Tage nacheinander, sehr mäßig und allzeit von frisch geschlachteten Tieren genossen werden, und da ist das Fleisch der Fische besser als das Fleisch der Tauben, das Fleisch der Tauben besser als das der Hühner, das Fleisch der Hühner besser als das Lämmer-fleisch, dieses besser als das Ziegenfleisch, und dieses besser als das Kälber-und Rindfleisch, wie unter den Brotarten das Weizenbrot das dienlichste ist; jedoch soll von den angezeigten Speisen nie mehr als eine mit etwas Brot genossen werden, so wie auch das Obst allzeit nur mäßig und allzeit von bester Reife nur sollte genossen werden, desgleichen auch einige Wurzelfrüchte, aber nur eine auf einmal. Bei solcher Kost würde der Leib nie zu jener Wülstigkeit gelangen, in welcher er träg, schläfrig und schwerfällig wird, dass dann die Seele über Hals und Kopf zu tun hat, solch eine schwerfällige Maschine in der Bewegung zu erhalten, geschweige, dass sie sich neben solch einer Arbeit noch mit etwas anderem beschäftigen könnte.“ [Er.01_035,06-08]

„Fische von guter Art, die sich in reinen Gewässern aufhalten, sind in der Art Zubereitung, in welcher wir sie genossen haben, die allergesündeste Kost für den menschlichen Leib. Wo aber derlei Fische nicht zu haben sind, da ist das Weizen- und Gerstenbrot an und für sich die gesündeste Nahrung des Menschen, so wie auch die Milch von gesunden Kühen, Ziegen und Schafen. Unter den Hülsenfrüchten nehmen die Linsen den ersten Rang ein, wie auch zur Bereitung des Muses (Brei) der große persische Maisweizen. Fleisch ist nur von einigen Hühnern und Tauben, dann vom gesunden und reinen Rind, so wie auch von Ziegen und Schafen im vollkommen blutlosen Zustand, entweder gebraten oder gekocht, als Speise zu genießen; das gebratene aber ist dem gekochten vorzuziehen. Das Blut der Tiere aber soll von niemandem genossen werden. Das jetzt von Mir dir Vorgesagte ist und bleibt für den Menschen die einfachste, reinste und gesündeste Kost; alles andere – besonders im Übermaß genossen – ist für den Menschen schädlich, besonders wenn es zuvor nicht jene Zurichtung bekommt, durch die das Bösnaturgeistartige völlig ausgeschieden wird. Das genießbare Obst muss erstens vollkommen reif sein. In solchem Zustand kann man es dann auch mäßig genießen; es ist aber dennoch im gekochten, gebratenen oder gedörrten Zustand gesünder als in seinem rohen, weil durch das Sieden, Braten und Dörren die schlechten und noch ungegorenen Naturlebensgeister hinausgeschafft werden. Und dasselbe ist auch mit den Wurzeln der Fall.“ [GEJ.10_210,05-10]


1.4. Gemeinschaftlichkeit und Regelmäßigkeit

„Essen sollt ihr gemeinschaftlich am Morgen, um die Mitte des Tages und am Abend, aber allzeit sehr mäßig und stets in großer Furcht des Herrn, nachdem ihr Ihm allzeit vorher und nachher gedankt habt, damit die Speise gesegnet und ihr dadurch der Tod genommen werde. So jemand dieses je unterlassen wird, der wird alsbald der üblen Folgen gewahr werden. Wer es vergessen wird dreimal, den will Ich strafen mit einem langen Schlaf; wer es aber unterlassen wird aus einer trägen Faulheit, der soll dick werden wie ein Ochse und fett wie ein Schwein und dumm wie ein Esel, und die Kinder sollen seiner spotten und lachen aus vollem Hals über das Ekelhafte seiner Gestalt. Und so er wird wieder werden wollen gleich den allzeit Gehorsamen, so wird er müssen viel fasten und essen trockenes Brot. Wer es aber unterlassen wird aus starrem Ungehorsam und aus Geringachtung dieses Meines leichten Gebots aus Liebe zu euch, über den wird kommen die Begierde der Unzucht und aller Hurerei, da er leicht fallen wird in die Sünde und durch diese in den Tod und zu bestehen haben wird einen großen Kampf, zu bekämpfen die starke Schlange der Verführung Evas, und Ich werde ihn nicht ansehen früher, als bis er in großer Reue gesiegt hat über sein Fleisch.“ [HGt.01_017,21-23]

„Bitte im Herzen Gott vor dem Essen, dass Er dir und allen Menschen die Speisen und den Trank segnen möchte, und Er wird solche Bitte allzeit erhören, und dir wird dann jegliche für die Menschen bestimmte Speise wohl dienen und deinen Leib wahrhaft nähren und stärken! So sei es und bleibe es!“ [GEJ.09_011,11]


1.5. Vom rechten Fasten

1.5.1. Gott wohlgefälliges Fasten

„Wer fastet zur rechten Zeit, tut besser als der, welcher allzeit schwelgt und prasst; aber es ist dennoch ein Unterschied zwischen Fasten und Fasten! Ein völlig rechtes Fasten besteht darin, dass man sich enthalte von aller Sünde und sich in allen Dingen der Welt aus allen Kräften selbst verleugne, sein Kreuz  auf seine Schultern nehme und so Mir nachfolge, ohne darum gar zu ängstlich im Essen und Trinken zu sein, aber auch nicht über die Notdurft [das Nötige] hinaus ins Schwelgen überzugehen; alles andere Fasten hat entweder wenig oder gar keinen Wert.“ [GEJ.01_207,08]

„Ich hebe das alte Fastengebot nicht auf. Wer da im guten Sinn fastet, der tut für sich zwar ein gutes Werk, denn durch ein rechtes Fasten und Beten zu Gott wird die Seele freier und geistiger; aber selig wird niemand durchs pure Fasten und Beten, sondern nur dadurch, dass er an Mich glaubt und den Willen des Vaters im Himmel tut, wie Ich euch solchen verkünde und verkündet habe. Das kann aber jedermann auch ohne die gewissen Fasten und ohne das SichEnthalten von gewissen Speisen und Getränken. Wer aber irgendeinen Überfluss hat und übt wahrhaft die Nächstenliebe, der fastet wahrhaft, und solch ein Fasten ist Gott wohlgefällig und dem Menschen zum ewigen Leben dienlich. Wer viel hat, der gebe auch viel, und wer wenig hat, der teile auch das wenige mit seinem noch ärmeren Nächsten, so wird er sich dadurch Schätze im Himmel sammeln! Geben aber ist schon für sich seliger als Nehmen. Wer aber vor Gott wahrhaft und zum ewigen Leben der Seele verdienstlich fasten will, der enthalte sich vom Sündigen aus Liebe zu Gott und zum Nächsten; denn die Sünden beschweren die Seele, dass sie sich schwer zu Gott erheben kann. Wer da gleich den Pharisäern und anderen Reichen Fraß und Völlerei treibt und für die Stimme der Armen taub ist, der sündigt gegen das Fastengebot, so auch ein jeder Hurer und Ehebrecher. Wenn dich das üppige Fleisch einer Jungfrau oder gar des Weibes eines anderen anzieht und verlockt, so wende deine Augen ab und enthalte dich der Lust des Fleisches, und du hast dadurch wahrhaft gefastet! Wenn dich jemand beleidigt und erzürnt hat, dem vergib; geh hin und vergleich dich mit ihm, und du hast dadurch gültig gefastet. Wenn du dem, der dir Böses zugefügt hat, Gutes erweist, und den segnest, der dir flucht, so fastest du wahrhaft. Was zum Mund hineingeht zur Ernährung und Kräftigung des Leibes, das verunreinigt den Menschen nicht; aber was oft aus dem Mund kommt, wie als Verleumdung, Ehrabschneidung, unflätige Worte und Reden, böser Leumund, Fluch, falsches Zeugnis und allerlei Lüge und Gotteslästerung, das verunreinigt den Menschen, und wer solches tut, der ist es, der wahrhaft das wahre Fasten bricht. Denn wahrhaft fasten heißt, sich selbst in allem verleugnen, seine ihm zugewiesene Bürde geduldig auf seine Schultern legen und Mir nachfolgen; denn Ich Selbst bin von ganzem Herzen sanftmütig und geduldig. Ob aber jemand dies oder jenes isst, um sich zu sättigen, so ist das einerlei; nur soll ein jeder darauf sehen, dass die Speisen rein und auch gut genießbar sind. Besonders sollt ihr mit dem Fleischessen behutsam sein, so ihr am Leib lange und dauernd gesund bleiben wollt. Das Fleisch von erstickten Tieren dient keinem Menschen zur Gesundheit, da es böse Geister in den Nerven des Leibes erzeugt, und das Fleisch der als unrein bezeichneten Tiere ist nur gesund zu genießen, wenn es so zubereitet wird, wie Ich euch solches schon angezeigt habe.  Wenn ihr aber hinausziehen werdet in alle Welt unter allerlei Völker in Meinem Namen, da esst, was man euch vorsetzen wird! Aber esst und trinkt nie über ein rechtes Maß, so werdet ihr die rechte Faste halten; alles andere aber ist Aberglaube und eine große Dummheit der Menschen, von der sie erlöst werden sollen, wenn sie es selbst wollen.“ [GEJ.07_085,05-15; s.a. HGt.01_099,03-06]

Jesus zu A.: „Ich sage dir: Sei froh und heiter, denn Ich bin bei dir! Iss und trinke. Denn von Mir hängt es ab, ob dir Speise und Trank dienen oder nicht. Ich sage dir, du magst fasten und seufzen und trauern, so werde Ich dir darum dennoch nicht helfen. – Aber durch den Vollglauben und durch deine wahre Liebe zu Mir und daraus zu deinen Brüdern werde Ich dir allzeit helfen!“ [HiG.02_48.09.26,13-14]


1.5.2. Übertreibung kann zur Sünde werden

„Ein übertriebenes und grundloses Fasten ist ebenso eine Torheit und kann sogar zur Sünde werden wie ein übertriebenes Schwelgen.“ [GEJ.04_ 167,14; s.a. GEJ.05_222,06-07]

„Es gibt da Menschen, die durch eine gewisse Kasteiung ihres Leibes in die Welt der Geister dringen wollen und dann mit deren Hilfe bezwingen die Kräfte der Natur; das ist dann nicht nur zu nichts nütze der Seele, sondern über die Maßen schädlich. Da fällt die Seele dann als eine notreife Frucht vom Baum des Lebens, deren Lebenskern allzeit faul, hohl, taub und somit tot ist. Ein derartiges Kasteien und Fasten ist darum nicht nur keine Tugend, sondern eine überaus grobe Sünde!“ [GEJ.01_207,09-10]

„Übrigens aber wird niemand darum das ewige Leben der Seele überkommen, weil er viel gefastet hat, sondern nur der, welcher den Willen Dessen tut, der Mich gesandt hat.“ [GEJ.08_138,07]


Weiterführendes zum Thema Ernährung s.a. unsere Zusammenstellung aus den Lorber-Werken: ‚Ernährungsleitlinien zur Gesunderhaltung von Leib, Seele und Geist‘. 


2. Kleidung

2.1. Einfache Bekleidung

„Gott hat den Menschen erschaffen ohne Kleid und erschuf ihn nach Seinem Ebenmaß, und Gott gefiel so die Gestalt des Menschen, weil sie Sein Ebenmaß war. Gott aber zeigte dem Menschen auch sich ein Gewand zu machen, damit er vor Kälte schützen konnte seine Haut; aber darum lehrte Gott die ersten Menschen nicht, sich Kleider zu machen, dass sie dieselben als eine hoffärtige Zierde ihrer Glieder tragen sollen. Und noch weniger lehrte Gott den Menschen, sich darum ein verbrämtes  Kleid zu machen, dass er im selben allein nur Gott würdig anbeten soll . Darum kleidet euch zwar nun nach eurem Stand, aber einfach, und legt auf den Rock und Mantel keinen anderen Wert als allein den, dass er bedecke den Leib; was darüber ist, das ist schon vom Übel und trägt keine guten Früchte.“ [GEJ.06_123,17-18]

„Kauf ihnen [deinen Töchtern, V.2] linnene Gewänder , oder noch besser, kaufe Riste  und lass deine Töchter spinnen, so wirst du für deine Töchter ein Gewand schaffen, das ihnen viel mehr nützen wird als dein modernes Zeug […]. Kleide deine Kinder wie oben angezeigt; vielleicht wirst du einige Nach-ahmer finden, und diese wieder etwelche andere! So wird sich nach und nach der Luxus selbst verlieren, wenn er keinen Absatz finden wird.“ [Er.01_064,02-03]

„Der Mensch, wenn sein Inneres in der Ordnung ist, ist und bleibt ein Mensch auch in den dürftigsten Kleidern.“ [GEJ.06_128,15-16]


• Beispiel Maria

„Sieh an die Maria, die Mutter Meines Fleisches! Sie ist rein mit weißer Wäsche angetan und trägt darüber eine ganz ordinäre  blaue Schürze, und sie ist gut genug bekleidet! Am Haupt trägt sie gewöhnlich einen viereckigen Sonnenschirm, so wie alle anderen Weiber, die Mir aus Galiläa und Judäa gefolgt sind, und sie taugen so gerade am besten für unsere Gesellschaft.“ [GEJ.01_052,06]


• Beispiel Jesus

„Sieh, so wie Ich aber war, bin Ich noch: weltlich ungeschliffen, geraden, aber stets ewig wahren Worts, ein Feind aller Weltpracht.“ [HiG.02_47.06.03,05]

„Er [Jesus] trägt darum auch einen schön rosenroten Leibrock, um zu zeigen, wie ganz Er noch immer Sein Volk liebt. Aber durch den blauen, weiten Mantel zeigt Er an, dass Er auch zu uns Heiden gekommen ist, um auch uns zu Seinen Kindern umzugestalten. Der Mantel umfasst die ganze Welt, und dazu gehören auch alle Heiden.“ [GEJ.03_156,07]

Auf Wunsch eines Malers, erklärt Jesus, wie Er dargestellt sein möchte: „Die Gestalt sei angetan mit einem himmelblauen, israelitischen, weiten Faltenrock mit weißen, fingerbreiten Brämen .“ [HiG.01_40.06.01,15]


2.2. Luftdurchlässige Kleidung

„Kleide dich immer recht reinlich, nett und schön! Aber ein zu übertriebenes Stärken ist nicht schön, nicht sittig und für den Leib sogar nicht gut, weil gestärkte Kleider zu wenig die Haut berühren und durch die Berührung keine wohltätige Frottierung zuwege bringen können, anderseits aber auch zu viel kühlende Luft an die mit Schweiß gefüllte Haut treten lassen, die dann den Schweiß oft zurücktreibt und hie und da in den Gefäßen verhärten macht und die Ausdünstung der Haut nicht durchlässt, woraus dann gar leicht allerlei rheumatische Leiden entstehen.“ [HiG.02_49.06.26,09]

Die Frau soll halten „ihren Leib wohl bedeckt mit Linnengewand  und zur Winterszeit mit ungefärbten Tüchern aus Schafwolle.“ [GEJ.01_ 167,05]

Anmerkung:
Leinen ist atmungsaktiv und luftdurchlässig. Es ist kühlend, weil es viel Feuchtigkeit aufnehmen kann, sie aber gleich wieder abgibt. Ebenso ist es schmutzabweisend, antibakteriell, antistatisch.
Schafwolle ist atmungsaktiv und temperaturausgleichend, sodass sie im Winter wärmt und im Sommer kühlt. Sie kann Feuchtigkeit aufnehmen ohne sich nass anzufühlen, ist schmutzabweisend, antibakteriell, antistatisch.
Baumwolle ist atmungsaktiv und sehr wasseraufnahmefähig, bindet somit in einem hohen Maß Schweiß und Wasser, trocknet nur sehr langsam. Dadurch gerät viel kühle Luft an die schweißgetränkte Haut.
Synthetische Fasern sind Kunststoffe, die aus nicht nachwachsenden Rohstoffen (so z.B. Polyester, Polyacryl, Polyamid auf Erdölbasis) gewonnen werden, es bedarf eines relativ hohen Aufwands und Chemieeinsatzes um diese Fasern zu erzeugen. Sie haben keine temperaturausgleichende Eigenschaften, der Schweiß kann nicht gut nach außen transportiert werden, die Bakterien bleiben an den Fasern haften. So sammelt sich gerade bei Polyester in sehr hohem Maß der Schweiß am Körper, Polyacryl entwickelt bei starker Erhitzung die extrem giftige Blausäure, die über die Atemwege oder die Haut in den Körper gelangen. Fleece wird aus recycelten PET-Flaschen hergestellt, während des Waschgangs werden Fasern herausgewaschen, und gelangen somit wieder in das Öko-System. Kunstfasern laden sich elektrostatisch auf und schmelzen bei Hitze.


2.3. Sittsame Kleidung, kein Prunk und Putz

„Sie [die Frauen] sollen rein, aber nie geputzt und geschmückt sein; denn der Weiber Putz und Schmuck ist des Menschen Grab und Untergang in allem. Wie aber da ist ein reines, wohlgesittetes, demütiges Weib ein rechter Segen eines Hauses, so ist ein geputztes und dadurch stolzes Weib ein Fluch über die ganze Erde.“ [GEJ.01_167,02-03]

„So da jemand fragen möchte, ob in dieser Weiberverschönerungsanstalt denn wohl im Ernst schöne Weiber gewisserart neu kreiert wurden, dem sei bemerkt, dass fürs erste der Feind des Lebens der Menschen auf Erden wohl alles Erdenkliche aufbietet zur günstigen Realisierung solcher Unternehmungen der Menschen, wo er das Wasser auf seine Mühle leiten kann; fürs zweite aber lehrt fast jedermann die Erfahrung, wie viel eine einer Weibsperson angemessene Kleidung vermag. Welche Gesichtstäuschungen werden nicht selten bewirkt, und wie gar oft das äußere Gefühl betrogen durch einen gewählten Kopfputz, durch ein Seidenkleid nach der letzten Mode und durch mehrere dergleichen Satansmittel.“ [HGt.03_130,01]

Achtet darauf, dass die Frau „nicht prunkt mit ihren sonstigen Reizen, sondern in allem züchtig ist, ihren Leib wohl bedeckt.“ [GEJ.01_167,05]

„Eine Reiche, Geputzte, Geschmückte, die in weichen und buntgefärbten Kleidern einhergeht, ein offenes Gesicht auf der Gasse zur Schau trägt, sich gerne begrüßen lässt von den Reichen und Angesehenen und zu den Armen sagt: ,Da seht das stinkende Bettelvolk!‘ – Ich sage euch, vor einer solchen Maid flieht wie vor einem Aas! Denn eine solche Maid ist ein getreuestes Abbild der verlockenden Hölle in kleinster Gestalt, und wer eine solche freit, begeht eine gröbste Sünde wider die göttliche Ordnung.“ [GEJ.01_167,05-06]  


2.4. Die Schädlichkeit der Kleidermode

„Sieh die schändliche Kleidermode! Ich sage dir, sie ist ein grausamer Wurm des Todes, der schon beim lebendigen Leib die Herzen anzufressen beginnt. Auf ihr liegt einer der größten Flüche von Mir! Denn sie ist die „Schminke des Todes“, durch welche schon Tausende und Millionen um das ewige Leben betrogen worden sind.“ [HiG.02_41.12.17.a,09]

„Die schändliche Kleidertracht ist ein Zeichen, dass die Welt in die schändlichste Hurerei übergegangen ist, wodurch jeder sich selbst ein finsterer Götze geworden ist und sich selbst, nahe anbetend, dient und möchte auch vor allem angebetet sein. – Sieh da Sodom und Gomorra! – Darum ist herangekommen das Ende!“ [HiG.02_42.01.25,02]

Es „treiben alle jene die barste Hurerei, die ihren Leib in moderne weiche Kleider hüllen. Denn so da jemand sagt: Man lebt in der Welt und muss so auch der Welt wegen nach der Mode sich tragen, ansonsten man für einen Tropf gehalten würde, der nicht Sitte und Anstand beachtet. – O du Tor! Wer ist denn mehr, Ich oder die Welt? – So Ich dir aber sage, dass, so du der Welt huldigst, Ich dich verstoßen werde auf ewig, wird dir dann auch noch deine dumme Welt mehr sein als Ich, der dir das Leben gab und dir dasselbe wieder nehmen kann, wann Er will, auf ewig? – Den Anstand der Welt magst du wohl berück-sichtigen; aber der Anstand, den Ich, dein Gott und Herr, von dir zu fordern wohl das erste Recht habe, ist dir wie nichts, und du meinst, Ich werde dir das schon durch die Finger sehen. – Oh, solche Meine Nachsicht wird dir bald ganz entsetzlich teuer zu stehen kommen. Der ewige Abgrund wird es dir zeigen, wie viel Nachsicht Ich mit solchen Welteseln hatte. Da spricht ein Weltesel zum anderen und eine Weltsau zur anderen: Aber hör, wo hast du denn deinen Frack und dein Beinkleid machen lassen? Ah, dieser herrliche Schnitt, wie angegossen! Vortrefflich, ausgezeichnet! Du bist aber auch gewachsen wie ein Adonis, dir steht alles überaus gut, und alles nach der letzten, somit neuesten Mode! Nein, das muss ich dir gleich nachmachen, denn nur mit solch gewählter Eleganz kann man bei dem schönen Geschlecht als Sieger erscheinen!
Noch mehr Modephilosophie besitzt das weibliche Geschlecht, denn dieses kann Stunden, Tage und Wochen mit nichts als Moden-, Kleiderstoffe-, Bänder- und Spitzengeplauder zubringen, ohne nur einmal dabei zu bedenken, ob solch ein tollstes hurerisches Geplauder Mir etwa doch missfallen könnte! – Ich aber sage: O, nur zu und fortgefahren in solch dümmster Mode- und Kleiderhurerei, in diesem gewebten Götzenopfer für euer stinkendes Fleisch, fürs Totenhaus eurer Seele und eures Geistes. Gerade so recht gezierten Fleisches werdet ihr dem Satan am besten gefallen; denn das ist seine Hauptsache, dass die Gräber übertüncht und die Schmeißhaufen vergoldet werden.  Aber bei Mir, der Ich nur an der Zierde des Geistes Mein Wohlgefallen habe, werden solche erpichte Mode- und Kleiderhurer nie einen Einlass finden, denn Ich habe vor nichts einen größeren Ekel, als vor den sogenannten Modehelden und vor den Modeheldinnen! Wahrlich, so ihr Menschen nach dem Pariser Ton nackt einhergingt und trügt offen eure Scham, da könntet ihr noch gar wohl selig werden. Da ihr aber euer Totenhaus so sehr ausschmückt, werdet ihr im selben zugrunde gehen ewiglich. Denn das alles ist die barste Hurerei, der barste Ehebruch, die schnödeste Geilerei und Unzucht am eigenen Wesen. Es ist ein geistiger Selbstmord, für dessen Heilung selbst in den Gärten des Himmels kein Kräutlein wächst. Denn wer da ob seines starken Triebs eine Dirne beschläft, der kommt nach dem Akt gewöhnlich wieder zu sich und fühlt nicht selten Reue über seine sündige Tat; dem ist daher auch zu verzeihen, da er einsieht, dass er gefehlt hatte. Aber so ein Modeaas, so ein Zierluder kommt nie zur Besinnung, nie zur Reue, und hält das schändliche, hoffärtige, selbstsüchtige, überhurerische Aufputzen seines Totenhauses noch obendrauf nicht nur für keine Sünde, sondern für ehrbar und geziemend und schämt sich aber dabei nicht selten des dürftigen Bruders, der armen Schwester, ja, hört es, es schämt sich nicht selten seiner armen Eltern, es schämt sich Meiner! Es schämt sich, bloß weil es einen nach der neuesten Mode gezierten Mottensack herumträgt, zu Mir zu beten, es schämt sich, Meinen Namen öffentlich zu bekennen. Ich frage hier, ob es noch eine größere Art von Hurerei gibt, als da ist die Mode- und Kleiderhurerei? – Ich aber sage dazu: Jeder Sünder wird bei Mir eher Eingang finden, als solch ein dümmster Zierlümmel und eine modistische Ziersau. Für diese, wie sie sind in ihrer echten Pariser Art, soll der Himmel wohl ewig nie geöffnet werden.
Wer Mich lästert, vor den kann Ich hintreten und ihm zeigen, wie er Mich ohne Grund gelästert hat, und er wird sein Irren einsehen und wird weinen, darum er Mir Unrecht tat, und Ich werde ihm vergeben, und er wird Mir ein Paulus werden. Was ist aber mit dem zu machen, der sich Meiner offenbar schämt?
Wahrlich, für den weiß Ich kein Mittel! Denn dessen sich jemand schämt, dem weicht er ewig sorgfältiger aus als der Pest; und das ist eben die Hauptnatur des Satans – das hochgepriesene Schamgefühl nämlich! Eltern, prägt euren Kindern nur recht viel Scham- und Ehrgefühl der Welt ein, dann werdet ihr sie schon auf den besten Weg zur Hölle setzen, von dem sie dann später nicht leicht mehr um ein Haarbreit abweichen werden! Lehrt die Mädchen ja recht streng und ernstlich, ihre Füße aus purer Scham zu verbergen, aber dafür den A... recht auszuschoppen, Brust und Arme aber dennoch nach der Mode mehr bloß zu tragen, nur zu so. So ist es gerade recht, um der Hölle vollends versichert zu sein. O, ihr dümmsten Menschen, was ist denn am Leib ehrbarer oder schändlicher? Ist denn nicht der ganze Leib Mein Werk? Wo aber steht es geschrieben, dass Ich auch Schändliches dem Leib angefügt habe? Ihr seid schändliche Mode- und Kleiderhurer, die ihr bloß, weil es Mode ist, einige Teile eures Leibes schändlich und andere ehrbar findet. Und würde es Mode sein, den nackten A... zur Schau zu tragen und das Gesicht zu verhüllen bis auf die Augen, so würdet ihr es tun und würdet den Steiß für den ehrbarsten Teil eures Leibes halten. O, ihr großen Narren, ihr überdummen Esel und barsten Schweine, seht ihr denn nicht ein, dass ihr eben durch die elende Mode in euren Kleidern von der Hölle aus die am allerscheußlichsten Gefoppten seid?! – Daher lasst einmal ab von dieser größten aller eurer Torheiten, die allein hinreichend ist, euch den Himmel auf ewig zu vernageln! Würden die Menschen nackt untereinander umhergehen, da würden sie viel demütiger und züchtiger sein; da sie aber ihren Leib zieren, auf dass er sich gefälliger ausnehmen möchte, so brennen sie fortwährend nach fleischlicher Lust und verdammen sich selbst stets tiefer und tiefer in den ewigen Tod hinein. Wer wird sie daraus befreien können, so sie sich des ewigen Befreiers stets mehr zu schämen anfangen, je feiner sie ihren Leib bekleiden nach der Mode? Wahrlich, eher werden Räuber und Mörder und die nackten Sodomiten Mein Angesicht schauen, als die Zierbengel und alle die Putzdocken. Das sagt der arme, nur in nötige Kleider gehüllte, aber allmächtige Herr Jesus amen, amen, amen.“ [HiG.03_47.06.12,03ff]

Nachtrag:
„Nach den Modehelden und ihren Genossinnen treiben noch die Industrieritter eben auch die barste Hurerei, Ehebruch und dergleichen. Diese sind im Grund noch ärger als die Modehelden und Modeheldinnen, denn sie sind schon buchstäblich des Satans rechter Arm und tragen auch als solche sein Zeichen auf der Stirn und in der Hand. Diese Zeichen verschaffen ihnen die mannigfache Einsicht, und Geld und Fleiß legen sie ihnen in die Hand. Dann erbauen sie große künstliche Werkstätten, in denen statt dürftiger Menschen Maschinen arbeiten und in kurzer Zeit eine große Menge allerlei neuer Waren erzeugen, wie allerlei moderne Stoffe für Kleider und andere Hausverzierungen und andere tausenderlei Dinge für die sogenannte moderne galante Welt. Darauf studieren die Schneider Tag und Nacht, um irgendeinen neuen Schnitt zu erfinden, um ihre Kunden mehr anzulocken. Und die Modistinnen tun desgleichen und suchen stets neuere, auffallendere und schreiendere Formen und locken dadurch ihre Kunden und preisen ihre Produkte allzeit als etwas Außerordentliches an. Diese nun stets häufiger und zahlreicher werdende Art Menschen sind zumeist ohne Glauben, ohne Religion, ohne Gewissen und ohne die leiseste Nächstenliebe; ihnen gilt der Mensch gar nichts, sondern nur als Käufer und reichlicher Abnehmer ihrer Artikel, wenn er seine Zahlungen richtig leistet. Ist das aus gewissen Gründen aber öfter nicht der Fall, so wird gegen ihn sogleich die schonungsloseste Exekution verhängt, und deckt diese die Forderung nicht, so wird über den Zahlungsunfähigen auch noch der Kerker verhängt, ganz nach Meinem Wort, da Ich sagte: „So ihr aber euer Geld ausleiht, so leiht es den Armen, die es euch nicht wiedererstatten können, so werdet ihr in Meinem Reich einen ewigen Schatz finden. Und sorgt nicht, was ihr essen und trinken werdet und womit euren Leib bekleiden, nach allem dem trachten die Heiden. Ihr aber sucht nur vor allem das Gottesreich und Seine Gerechtigkeit, alles andere wird euch als eine freie Gabe hinzugegeben werden.“ Das ist Mein Wort, das ist Gottes Wort, das ist Mein Wille, das ist Gottes Wille!
Wie verhält sich zu diesem die oben gezeigte industrielle Weltsatanshurerei? – Sie verhält sich gerade, wie unterste Hölle und oberster Himmel sich gegeneinander verhalten; daher es auch gar nicht nötig ist, den Lohn für solche Werke und sogenannte zeitgeistige Fortschritte in dem ewigen großen Jenseits näher zu bestimmen. Denn derlei Menschen stehen schon zu tief in der Hölle, als dass Meine Heiligkeit mit ihnen in eine nähere Berührung treten könnte. Auch sind sie Mir zu elend und schlecht, als dass Meine Liebe ihnen ein „Wehe euch“ zurufen könnte; denn es würde sie nicht erschrecken, und sie würden darum keine Buße tun, sondern noch mehr fabrizieren und noch mehr kaufen und verkaufen. Wahrlich, diesem Geschlecht sollen bald seine Krämerstühle und Buden auf das schmählichste umgestoßen und sie selbst mit glühenden Stricken hinausgetrieben werden in das ewige Feuermeer Meines Zorns! – Ich will aber jedem Sünder gnädig und barmherzig sein; aber dieses Geschlecht soll schonungslos behandelt werden, weil es wie kein anderes mit dem größten Gleichmut Meinem Wort zu allen Zeiten den tatsächlichsten Hohn spricht. Die Seele eines solchen Krämers ist aber auch das Scheußlichste alles Scheußlichen, sie ist ein stinkendster Polyp, der mit tausend Rachen fortwährend alles zu verschlingen bemüht ist, was er nur immer erreichen und ergreifen kann. Daher zeigte Ich es auch im Tempel, wie angenehm Mir dies Geschlecht ist. Ich schonte sicher jedes Sünders – der Ehebrecherin Schuld schrieb Ich in den Sand; von einer Buhldirne ließ Ich Mir die Füße salben; bei einem Zöllner und öffentlichen Sünder speiste Ich; die voll Aussatzes der Geilerei waren, reinigte Ich; Meinen Verräter begrüßte Ich als einen Freund; den Mörder am Kreuz nahm Ich ins ewige Paradies auf, und für alle, die Mich kreuzigten und kreuzigen ließen, bat Ich am Kreuz sterbend den heiligen Vater um Vergebung. Nur die Industrieritter wurden ohne Rücksicht und Schonung aus dem Tempel mit Stricken getrieben, und der reiche Prasser musste zur Hölle. Aus dem könnt ihr schon den Maßstab finden, wie dies Geschlecht bei Mir in Gnaden steht und stehen wird ewig. Amen, amen, amen.“ [HiG.03_ 47.06.13]

3. Tätigkeit und Ruhe

3.1. In der Tätigkeit liegt das Leben

„Tätigkeit ist die Erhaltung und stete Stärkung des Lebens; darum sind alle Dinge tätig, und der Mensch soll darum überaus tätig sein, weil er am meisten von Gott mit dem Leben beteilt ist. Da aber der Mensch vorzugsweise ein geistiges Leben hat, so soll er auch dasselbe vorzugsweise üben in der Liebe zu Gott, damit er es nicht verliere! Sieh, darum lässt der allmächtige Gott uns arbeiten!“ [HGt.02_209,21-23]

„Nur Tätigkeit über Tätigkeit zum allgemeinen Wohl der Menschen! Denn alles Leben ist eine Frucht der beständigen und nie zu ermüdenden Tätigkeit Gottes und kann daher nur durch die wahre Tätigkeit erhalten und für eine ewige Dauer bewahrt werden, während aus der Untätigkeit nichts als der Tod zum Vorschein kommt und kommen muss.“ [GEJ.01_221,06]

„Weil eben im klarsten Schauen und Erkennen die wahre Lebensseligkeit nicht besteht, sondern nur in der stets zu steigernden Liebtätigkeit, darum muss denn auch eine jede Seele sich diese zuvor zum einzigen Lebenselement machen, ohnedem sie niemals zur inneren Lebensklarheit gelangen kann, denn die Liebtätigkeit ist ein inneres Lebensfeuer, das durch seine stets zunehmende Regewerdung zu einer hell leuchtenden Flamme werden muss. Ist aber dieses Lebenselement in der Seele vollwach geworden, so dass die Seele so selbst ganz zu diesem Lebenselement wird, was so viel sagen will als: der ganze Mensch ist im Geist neu- und so wiedergeboren, dann bleibt die Seele trotz ihrer inneren Klarheit, die eine Folge der bis auf die möglich höchste Stufe gesteigerten Liebtätigkeit ist, auch stets im möglich höchsten Grad tätig, und ihre Seligkeit und ihre Klarheit steigert sich nach den Graden ihrer Liebtätigkeit und nicht nach den Graden ihrer Klarheit, zu der sie ohne die Liebtätigkeit ohnehin nie und niemals gelangen kann, denn es ist das schon von Ewigkeit her von Gott so verordnet, dass kein Geist und keine Menschenseele ohne eine entsprechende Tätigkeit je zum Licht gelangen kann.“ [GEJ.09_142,02-03]

„Sieh, Ich Selbst bin das Licht allenthalben, das Licht ist Mein Gewand darum, weil die ewige unermüdetste Tätigkeit Mein Grundwesen ist und diese Tätigkeit Mich sonach allenthalben durchdringt und umgibt. Wo eine große Tätigkeit zu Hause ist, da ist auch ein großes Licht vorhanden; denn das Licht ist an und für sich nichts als eine pure Erscheinung der Tätigkeit der Engel und besseren Menschengeister. Je höher in der Tätigkeit diese stehen, je größer auch ist ihr Licht.“ [BM.01_047,08]

Ihr sollt „aus Meinem steten und frühen Morgenbesuch die Tätigkeit und den rechten Eifer kennenlernen und sollt Mir auch darin gleichen und die Menschen, denen ihr Mein Evangelium predigen werdet, dessen wohl erinnern; denn nur durch den rechten Eifer und durch eine frühe Tätigkeit kann der Mensch zum wahren Reich Gottes in sich gelangen und es dann auch für ewig behalten. Dass Ich aber auch die Abend gern im Freien zubringe, dadurch zeige Ich euch an, erstens, dass der Mensch auch am Abend seines Erdenlebens tätig sein soll, um zu kräftigen das innere Lebenslicht. Denn wer sich zu früh zur trägen Ruhe begibt und sich in seinem Haus dem sorglosen Schlaf ergibt, der wird es leicht erleben, dass Diebe bei ihm einbrechen und ihn seiner Schätze berauben werden; wer aber lange wach bleibt, dem wird solch ein Unheil so leicht nicht begegnen. Der andere und zweite Grund, warum Ich auch die Abende gern im Freien zubringe, aber besteht in dem: Ihr mögt daraus ersehen, dass dann erst am Abend eine freie Ruhe zu einer wahren Seligkeit wird, so man schon vom frühen Morgen an den Tag über bis zum Abend hin vollauf tätig gewesen ist.“ [GEJ.09_152,06-08]


3.2. Ruhe

3.2.1. Rechte Ruhe in Gott

„Das Leben ist ein Tun und kein Müßigstehen der Kräfte, durch die das Leben bedingt ist, und so muss das Leben auch durch die gleichfort währende Tätigkeit der sämtlichen Kräfte desselben sogar für ewig erhalten werden, denn in dem Sich-zur-Ruhe-Legen waltet kein bleibend Leben. Das gewisse Wohlgefühl, das euch die Ruhe beut [gibt], ist nichts als ein teilweiser Tod der zum Leben erforderlichen Kräfte; wer dann stets mehr und mehr an der tatlosen Ruhe, besonders der geistigen Lebenskräfte, ein behagliches Wohlgefallen findet, der schiebt sich dadurch eben auch stets mehr dem wirklichen Tod in die Arme, aus denen ihn auch kein Gott gar zu leicht mehr befreien wird! Ja, es gibt auch eine rechte Ruhe voll Lebens; aber die ist in Gott und ist für jeden Menschen ein unnennbar beseligendes Gefühl der Zufriedenheit, nach dem Willen Gottes tätig zu sein. Dieses beseligendste Zufriedenheitsgefühl und die klarste Erkenntnis, wahrhaft nach der Ordnung Gottes gleichfort gehandelt zu haben, ist die bewusste rechte Ruhe in Gott, die allein voll Lebens ist, weil voll Tatkraft und Handlung danach. Jede andere Ruhe, die in einem Aufhören der Lebenskräfte besteht, aber ist, wie schon gesagt, ein wahrer Tod insoweit, als inwieweit die verschiedenen Lebenskräfte sich der Tätigkeit entzogen haben und dieselbe nicht wieder ergreifen.“ [GEJ.01_220,08-11]

Es „gehört ein ruhiges, leidenschaftsfreies Gemüt, das nur durch eine gänzliche Selbstverleugnung, Demut, Geduld und reinste Liebe erreicht werden kann, dazu, damit das Ebenmaß Gottes im Geist des Menschen ebenso rein und wahr widerstrahle wie die Erdsonne aus einem ruhigsten Wasserspiegel.“ [GEJ.02_ 148,09]

„Die wahre Ruhe im Herrn besteht sonach in der wahren Liebe im Herzen zu Ihm und in der unablässigen Tätigkeit danach zur Erhaltung der ewigen Ordnung. Alles andere ist vor Gott ein Gräuel voll menschlicher Torheit.“ [JJ.01_158,15-16]


3.2.2. In der Ruhe sich selbst beschauen

Raphael zu Suetal, der viel Nichtssagendes redet (V.1-20): „Ich meine, dass du, Freund, ein Schwätzer bist und gar nicht still sein kannst! […] Versuch dich doch einmal, ob du schweigen und im Stillen bloß nur denken kannst; denn eine gewisse äußere Ruhe ist notwendig zur Erweckung des Geistes, ohne welche dieser allergewichtigste Lebensakt nie in die erfüllende Wirklichkeit übergehen kann. – Sieh, in eines Hauses Innerem ist seit langem schon alles in der höchsten Unordnung; voll Schmutz und allerlei Unflat sind dessen Gemächer. Aber der Hausherr hat stets auswärts etwas zu tun und nimmt sich daher nie eine rechte Zeit dazu, um das Innerste seines Hauses rein zu machen; da er aber zur Nachtzeit dennoch darin die Ruhe nehmen muss und die unreine Luft einatmet, so wird er krank und schwach, und es wird ihm fürder schwer werden, sein Haus zu reinigen und in der schlechten Luft zu genesen. Und sieh, so ist dein Herz auch ein Haus der Seele und vorzüglich des Geistes. Wenn du aber immer nach außen hinaus tätig bist, wann wirst du da dein Lebenshaus reinigen, auf dass dein Geist gedeihe in der guten Luft deiner Seele? So ist fürs Gedeihen der Seele und des Geistes in ihr vor allem, was du tust, die äußere Ruhe notwendig! […] Das Leben ist freilich ein Kampf, aber nicht ein ausschließlich äußerer, sondern ein ganz gewaltiger innerer gegen den äußeren! Der äußere Mensch muss am Ende von dem inneren total überwunden werden, ansonsten stirbt der innere Mensch mit dem äußeren. Lass darum nun deiner Fleischzunge vom inneren Menschen einen Zaum anlegen, auf dass sie ruhe, damit die innere Gedankenzunge der Seele tätig werde und erkenne, wie sehr mistig und unlauter es noch aussieht in ihrem Lebenshaus. […] Willst du aber dein Innerstes erkennen, so musst du deine Sinne ja vor allem nach innen richten, gleichwie du deine Augen dahin wenden musst, wo du etwas erschauen willst; wie willst du aber den Aufgang sehen, so deine Augen dem Abend zugewandt sind?“ [GEJ.03_060,20-21+061,01-03+05+08]

„Reinheit und klare Anschauung bis in den Grund des eigenen sowohl als auch eines anderen Wesens [kann] einzig und allein nur durch ein ruhiges und bescheidenes Auftreten in der stillen, in sich gezogenen Einsamkeit von Gott bewirkt werden.“ [HiG.01_40.07.30,07]

„Nichts ist dem ganzen Menschen heilsamer als eine zeitweilige innere Sichselbstbeschauung! Wer sich und seine Kräfte erforschen will, der muss sich zu öfteren Malen selbst erforschen und innerlich beschauen.“ [GEJ.01_224,08]

„Ruht und denkt im Stillen lebendig nach über euer Tun und Lassen, über den euch wohlbekannten Willen Gottes, und ob ihr demselben nachgekommen seid zu den verschiedenen Zeiten eures Lebens, so habt ihr euch innerlich selbst beschaut und dadurch stets mehr und mehr dem Eindringen des Satans in euch den Weg erschwert. Denn dieser sucht nichts emsiger, als durch allerlei äußere, nichtssagende Gaukeleien den Menschen an seiner inneren Sichselbstbeschauung zu verhindern. Denn hat der Mensch einmal durch Übung irgendeine Fertigkeit in der Beschauung seines Inneren erreicht, so findet er in sich auch nur zu leicht und zu bald, welche Fallen ihm der Satan gelegt hat, und kann dann diese weidlichst zerstören und zunichte machen und aller künftigen Arglist desselben Feindes auf das energischste vorbauen. Das weiß der Satan nur zu gut und ist daher alleremsigst beschäftigt, durch allerlei die Seele nach außen ziehende Gaukeleien eben die Seele selbst zu beschäftigen, und er hat dann hinter der Wand ein ganz leichtes, unvermerkt der Seele allerlei Fallen aufzurichten, in die sie sich am Ende derart verstricken muss, dass sie dann fürder zu einer Sichselbstanschauung gar nicht mehr gelangen kann, was sehr schlimm ist. Denn dadurch wird die Seele dann stets mehr von ihrem Geist getrennt und kann denselben nicht mehr erwecken, und das ist dann schon der Beginn des zweiten Todes im Menschen. – Nun wisst ihr, worin die innere Sichselbstanschauung besteht. Macht darum von nun an bis gen Mittag eine solche Übung im Stillen und lasst euch bis dahin durch keine äußere Erscheinung stören! Denn der Satan wird sicher nicht unterlassen, euch durch irgend ein oder das andere äußere Spektakel davon abzuziehen. Aber dann erinnert euch, dass Ich euch solches vorausgesagt habe, und kehrt ja wieder schnell in euch selbst zurück!“ [GEJ.01_224,10-13]

„Ihr habt nun eine neue Art und Weise gesehen, wie der Mensch von der Materie ins stets reiner und reiner Geistige übergehen, und wie er auf diesem Weg [der Sichselbstbeschauung, s. Kap. 225,13] ein Herr über sich selbst und dadurch am Ende auch über die ganze äußere Weltnatur werden kann. Darum pflegt von Zeit zu Zeit diesen Weg in Meinem Namen, und ihr werdet zu einer großen Macht über eure Leidenschaften und daraus über die ganze Naturwelt und jenseits über alle Kreatur gelangen. […] – Glaubt aber ja nicht, dass ihr nun schon dem Satan seinen bösen Mut völlig abgekauft habt! Sooft ihr wieder solche Übung mit euch vornehmen werdet, da werdet ihr auch von ihm beunruhigt werden, solange ihr im Geist nicht völlig neu geboren werdet.“ [GEJ.01_226,01+03]


3.2.3. Meditation

Es „muss ja notwendig ein jeder, der in das Leben seines Geistes eingehen will, sich tagtäglich auf eine Zeitlang in die vollkommene Ruhe seines Geistes begeben und muss in dieser nicht etwa mit allerlei Gedanken umherschweifen, sondern er muss einen Gedanken nur fassen und diesen als ein bestimmtes Objekt unverwandt betrachten. Der beste Gedanke ist hier freilich der Herr. Und wenn jemand solches mit Eifer und aller möglichen Selbstverleugnung fort und fort tun wird, so wird dadurch die Sehe wie das Gehör seines Geistes stets mehr und mehr an innerer Schärfe gewinnen, und nach einer eben nicht zu langen Zeit werden diese beiden Sinneswerkzeuge des Geistes so sehr erhöht werden, dass er mit der größten Leichtigkeit dort geistige Formen von der wunderbarsten Art erblicken wird, wo er vorher nichts als eine formlose Leere zu erschauen wähnte. Und so wird er auch mit eben der Leichtigkeit Töne und Worte vernehmen, wo ihm ehedem eine ewige Stille zu sein schien. Ich meine, ihr werdet mich verstehen, was ich euch damit habe sagen wollen und werdet hoffentlich auch einsehen, dass euer Einwurf hinsichtlich des Schauens um ein Bedeutendes eitler war als meine Beheißung, wie geartet ihr eure Sehe zum ferneren Anblick dieser Herrlichkeiten stärken sollt.“ [GS.02_044,16-17]

Wer den kürzesten Weg zur geistigen Wiedergeburt nehmen will, der, so sagt der Herr: „muss sich den allerernstesten Willensvorsatz machen, ja in alle Ewigkeit nicht mehr sündigen zu wollen. Dann muss er sich ganz fest vor-nehmen, mit der Welt ganz zu brechen, und sich ganz Mir übergeben, und in seiner Liebe eine große Sehnsucht haben nach Mir, und muss in dieser großen Sehnsucht tagtäglich sich von der Welt und allen Geschäften in ihr zurückziehen und wenigstens sieben Viertelstunden lang bei verschlossenen Türen und Fenstern weder beten noch etwas lesen, sondern er muss diese Zeit in der völligen Ruhe, bloß nur sich in seinem Innersten mit Mir beschäftigend, zubringen.“ [HiG.03_40.08.18,42-43]


3.2.4. Ausruhen zur Stärkung der Kräfte

„Die Tätigkeit ist zwar das eigentlichste Hauptwesen des Geistes; aber dann und wann ist es auch gut, dass er ein wenig ruht. Denn in der Ruhe sammeln sich wieder die erschöpften Kräfte der Seele, die da ist ein Organ des Geistes zur neuen Tätigkeit.“ [RB.02_281,02]

„Nach getaner Arbeit ist eine mäßige Ruhe gut den Gliedern des Leibes, aber dafür eine übermäßige schlechter als gar keine.“ [GEJ.01_220,20]

„Nun aber wollen wir drei Stunden lang eine stärkende Ruhe nehmen auf diesem Platz!“ [GEJ.03_226,15]

Beispiel aus der geistigen Welt:
„Zu den Zeiten Christi hat der Herr Selbst gezeigt, dass Er nach getaner Arbeit gleich einem jeden anderen Menschen geruht hat. So müssen auch die Geister hier [auf der Geistigen Sonne] Ruheperioden haben, in denen sie sich wieder zum neuen Unterricht stärken; und so tritt auch, besonders beim Übertritt von einem Lehrgarten in den anderen eine bedeutende Ruheperiode ein. In dieser wird den Schülern gegönnt, mit ihren Lehrern, wenn sie danach eine Lust haben, sogar Besuche bei ihren Anverwandten auf dem wirklichen Erdkörper abzustatten, welches aber gewöhnlich allzeit nur dann geschieht, wenn ihre verwandten Erdbewohner im tiefen Schlaf sind und im wachen Zustand nur höchst selten etwas davon wissen, besonders dann schon gar nicht, wenn sie mehr irdisch denn geistig gesinnt sind.“ [GS.02_072,18]


3.3. Untätige Ruhe – Müßiggang und Trägheit

„Legt ab all das, was da nicht taugt in Meinem Haus, in Meinem Reich. Denn wo Ich bin, da ist auch Mein Reich, und dieses Reich ist der Himmel innerster und höchster! Dieser Himmel aber ist nicht ein Himmel des Müßiggangs und der ewigen Trägheit, sondern ein Himmel der vollsten Tätigkeit, in die ihr alle von nun an stets tiefer und tiefer werdet eingeführt werden: jeder von euch in dem, wozu er schon auf der Erde talentierte Vorübungen machte. […] Aber in der Müßigkeit suche du ja nicht den Grund der Seligkeit, sondern in der größten Tätigkeit, die sich hier in größter Fülle ewig vorfinden wird!“ und „Oder meinst du etwa noch, nach dem Empfang des Lichtes tritt ein ewiger, allenfalls wollüstiger Müßiggang ein? O nein, sage Ich dir, die rechte Tätigkeit tritt erst im Licht ein. Vor dem Empfang des Lichts ging jede Handlung nur darauf hin, das Licht zu empfangen. Ist das Licht aber da, ist der Tempel der Sonne geöffnet, dann erst fängt die große Tätigkeit des wiedergeborenen Geistes an!“ [BM.01_034,06+20; BM.01_127,07]

„Die Trägheit ist als ein unvermeidbares Gerichtsanhängsel der Leibesmaterie für die stets wacher und tätiger werden sollende Seele, wodurch sie allein zur vollen Gleichwerdung des Geistes Gottes in ihr und dadurch zur Gottähnlichkeit gelangen kann, ihr größter Feind.“ [GEJ. 10_020,04]

„Die Trägheit in allem ist gewisserart der Tod und das Gericht eines jeden Wesens. Darum denn ermuntert auch eure Nebenmenschen zur Tätigkeit, denn in der Tätigkeit bildet sich das Leben, in der Trägheit aber der Tod. Mit dem habe ich euch nun auch in dieser Richtung ein gutes und wahres Licht gegeben; benützt es der Wahrheit gemäß, und es wird euch gute Früchte tragen!“ [GEJ.08_147,07-08]

„Und sieh, Freund, das ist auch eine gute Lehre für alle jene, die sich gern der gewissen süßen und sorglosen Trägheit ergeben! Wer stets tätig ist, dem genügt leicht eine kleine Ruhe zur Stärkung seines ganzen Wesens; und ist er gestärkt, so sehnt er sich gleich wieder nach der Tätigkeit und findet nur in ihr sein wahres Behagen.“ [GEJ.09_196,14]  

„Wo aber der Müßiggang sich einmal in eine Seele eingenistet hat, da nistet sich auch bald das Laster ein; denn der Müßiggang ist nichts als eine sich selbst wohltuende Liebe, die jede Tätigkeit für jemand anderen um so mehr flieht, weil sie im Grund des Grundes nur das will, dass alle anderen zu ihren Gunsten und Nutzen arbeiten sollen! Darum hütet euch auch insbesondere vor dem Müßiggang; denn dieser ist ein wahres Samenkorn für alle möglichen Laster!“ [GEJ.01_220,15-16]

„Wer mit seinem Herzen bei Mir ist, der kann mit seinen Gliedern unbeirrt sein nötiges Tagewerk verrichten, wie er mag und kann, und wie es sein Gewerbe erfordert, und er widmet Mir dennoch die vollste und wahrste Aufmerksamkeit; jede andere aber hat vor Mir ohnehin keinen Wert.“ [GEJ.06_060,02]

„In der Müßigkeit suche du ja nicht den Grund der Seligkeit, sondern in der größten Tätigkeit.“ [BM.01_034,20]

„Wer nicht mehr arbeiten will, weil ihm die Mühe zu groß dünkt, der hat auch keinen Lohn zu gewärtigen und soll denn auch nicht essen, sondern Hunger leiden. So aber schon der leibliche Hunger schmerzt, um so schmerzhafter wird dann erst der geistige Hunger sein für jeden, der schon einmal vom Brot aus den Himmeln gegessen hat, sich aber dann keine weitere Mühe gab, dass ihm ein großer Vorrat von diesem Brot zuteilwerde und seine Seele dann von dem Vorrat lebe für ewig. – Das wahre Brot und der wahre Trank aus den Himmeln aber bin Ich in der ewigen Wahrheit alles dessen, was Ich euch gelehrt habe. Ihr habt zwar von diesem Brot und Wein einen großen Vorrat überkommen; seht aber nun selbst wohl zu, dass er bei euch keine Verminderung erleide! Um dem kräftig vorzubeugen, seid denn gleichfort tätig in Meinem Namen! Meine Liebe stärke und Meine Weisheit führe euch!“ [GEJ.10_117,15-18]


3.4. Wahre Sabbatfeier

3.4.1. Ein jeder Tag soll eine wahre Sabbatfeier sein

„Ihr aber, liebt Mich, da Ich euch so sehr liebe! Wann Mich aber jemand von euch flammend in seinem Herzen lieben wird, dann wird er auch in sich den wahren, lebendigen Sabbat halten und wird den vorbildenden Sabbath der Juden in sich zum allgemeinen, stets mit Meinem Segen erfüllten machen. Solchen Sabbat sollt ihr allzeit in euch lebendig heiligen und so in euch den Erinnerungstag festsetzen. Dann werdet ihr diejenigen wahrhaftigen Anbeter Gottes sein, welche überall und allzeit Gott im Geist und in der Wahrheit anbeten und an jedem Tag Mir ein herrliches Fest in Ihrem Herzen bereiten.“ [HiG.02_43.03.14,15-16]

„So soll auch keine Regel sein unter euch, und sollt auch nicht halten auf gewisse Tage und Zeiten als wären sie irgend besser oder schlechter, oder dass Gott nur gewisse Tage gesetzt hätte, an denen Er eure Gebete anhören und eure Opfer annehmen möchte. Ich sage euch: Bei Gott sind alle Tage gleich, und der beste ist unter vielen der, an dem ihr wahrhaft Gutes eurem Nächsten erwiesen habt. Und so soll in Zukunft den wahren und Gott allein wohlgefälligen Sabbattag nur eure gute Tat bestimmen. An welchem Tag ihr Gutes tun werdet, an demselben Tag wird auch der rechte Sabbat sein, der bei Gott gerechnet wird.“ [GEJ.01_202,10-11]

„Jeder Tag mit guten Taten erfüllt ist ein wahrer Sabbat, und an jedem Tag, an dem man etwas entschieden Gutes verübt hat, hat man eben dadurch auch eine wahre Sabbatfeier begangen. Darum sollst du am heutigen Sabbat Gutes tun, soviel du nur immer kannst und magst, und dir wird es wahrlich zu keiner Sünde gerechnet werden, außer von den argen Weltnarren, die sogar den Wind verfluchen, so er an einem Sabbat weht, sowie den Regen und die Scharen durch die Lüfte dahinfliegender Vögel. Solche Narren aber sollen uns nie zu einem nachahmungswürdigen, sondern nur zu einem über alles zu verabscheuenden Beispiel dienen, denn sie verfluchen das Gute und wollen ihr Böses von aller Welt hochgerühmt wissen. Das also zu deiner Danachachtung für jeglichen Sabbat.“ [GEJ.01_240,02]


3.4.2. Der Sabbat soll kein Tag des Müßiggangs sein

„Was aber ist das dann für ein Gottesdienst, so ihr nur des Sabbats Gottes gedenkt, unter der Woche aber nie?! Ist denn Gott nicht an jedem Tag der gleiche unveränderliche Gott? Lässt Er nicht an jedem Tag, ob er ein Sabbat oder Werktag sei, Seine Sonne aufgehen und ihr Licht spenden über Gerechte und Ungerechte, deren es stets bei weitem mehr gibt als der Gerechten? Arbeitet Gott nicht Selbst an jedem Tag gleich? Wenn aber der Herr Sich keinen Feiertag nimmt, warum sollen dann die Menschen sich Feiertage bloß des Müßiggangs wegen stellen? Denn etwas anderes beachten sie auch nicht so pünktlich an einem Sabbat als den Müßiggang. Mit dem aber erweisen sie Gott gewiss den schlechtesten Dienst! Denn Gott will, dass sich die Menschen gleichfort und stets mehr und mehr die Liebetätigkeit angewöhnen sollen, um dereinst im anderen Leben aller Arbeit und Mühe fähig zu sein und in solcher Tätigkeit auch allein die wahre und höchste Seligkeit zu suchen und zu finden! Sollten die Menschen aber in sich das zu bewirken wohl je durch den Müßiggang imstande sein?! Ich sage es dir: Nimmermehr! – Am Werktag übt sich der Mensch, ob er gleich arbeitet, nur in der Selbstsucht; denn da arbeitet er für sein Fleisch und nennt das sein, was er sich erarbeitet hat. Wer das Erarbeitete von ihm haben will, muss es ihm entweder durch Arbeit oder Geld abkaufen, ansonsten er von niemandem etwas von irgend einer Bedeutung bekommen dürfte. So nun die Menschen an den Werktagen nur ihre Selbstsucht pflegen und am Sabbat aber, als dem einzigen Tag, an dem sie sich in der Liebetätigkeit üben sollen, nur dem starrsten Müßiggang obliegen, so fragt es sich großernstlich, wann sich dann die Menschen in dem allein wahren Gottesdienst üben sollen oder üben mögen, welcher Dienst lediglich in der liebevollen Bedienung des Nächsten besteht! […] So aber der Herr, Dessen Werk ein Tag wie der andere ist, für die Menschen fort und fort tätig ist und will, dass die Menschen Ihm als Seine Kinder in allem gleichen sollen, wie möglich wohl kann Er je gewollt haben, dass die Menschen nach sechs Selbstsuchtstagen Gott am siebten durch den starren Müßiggang etwa gar wohlgefällig dienen sollen und Ihn, Der ewig tätig ist, ehren durch die Trägheit?!“ [GEJ.01_050,05-08+10]

„Bei euch heißt es, man soll an dem als Sabbat gebotenen Feiertag keine knechtliche Arbeit verrichten, worunter nämlich alle Erwerbstätigkeit verstanden wird. Wohl aber ist es erlaubt, Spektakel aufzuführen, zu spielen, gleich den Heiden zu tanzen. Einen Tag vor dem Sabbat zu fasten ist geboten, um am Sabbat desto besser und mehr fressen zu können. So ist auch den Wirten erlaubt, ihre Speisen zu verkaufen und ihre Gäste an einem Feiertag mehr als an einem sonstigen zu betrügen. Das heißt demnach rechtlichermaßen den Sabbat heiligen; nur keine mehr gesegnete Arbeit auf dem Feld und auf dem Acker darf verrichtet werden, alles andere aber ist für den Sabbat tauglich. Der Herr aber hat auf der Welt gezeigt, dass man auch am Sabbat gar füglich arbeiten und Gutes wirken kann. Wenn aber der Herr Selbst am Sabbat gearbeitet hat, da meine ich, soll jeder Mensch des Beweises genug haben, dass unter „Heiligung des Sabbats“ etwas ganz anderes verstanden werden soll als nicht zu arbeiten, noch in die Hände zu nehmen, was nützlich und ersprießlich ist.“ [GS.02_076, 12-13]

„Zugleich aber dürfte euch auch die Frage begreiflich sein, ob sich eure Sonntagsheiligung wohl als eine Sabbatsheiligung in der Wahrheit ausnimmt, ob man durch eine Stunde kirchlichen Andachtsdienstes, dann aber durch lauter Weltunterhaltungen wohl zum inneren, ewig lebendigen Ruhetag des Herrn gelangen kann? Wenn ich mit euch auf der Erde wäre, da möchte ich wohl einen sehr hohen Preis auf den Beweis setzen, ob sich durch das Kirchenlaufen, dann durchs tüchtige Fressen, endlich durchs Spazierengehen, Fahren oder Reiten, mitunter auch durchs Tanzen, Spielen und Saufen, nicht selten durch Lügen und Betrügen, durchs gewöhnlich ehrabschneiderische Visitemachen und dergleichen mehr Unternehmungen der wahre Sabbat im Geist finden und heiligen lässt. Wer weiß, ob es nicht Philosophen gibt, die solchen Beweis zu liefern imstande wären, bei uns möchte er sich freilich ausnehmen wie eine falsche Münze.“ [GS.02_076,19-20]


3.4.3. Gestaltung des Sabbat-(Sonn-)tags

„Die wahre Sabbatruhe besteht demnach in einer vernünftigen Feier von aller schweren Arbeit; ohne Not soll man nicht die Hand an sie legen, aber in der Not ist jeder Mensch verpflichtet, seinem Bruder zu helfen. Mehr aber noch, als sich von aller schweren Arbeit enthalten, soll eine jede Seele jede Leidenschaft zur Seite schaffen! Denn die Leidenschaften sind Stürme der Seele, sie wühlen ihr Lebenswasser auf, und Gottes Ebenmaß wird dann in der Seele so zerrissen,  wie das Ebenmaß der Sonne auf den Wogen des Meeres zerrissen wird. Es blitzt wohl das Bild der Sonne aus den Wogen, aber in welcher Verzerrtheit! Und so der Sturm lang währt, so entsteigen dem bewegten Meer bald schwere Dünste und füllen die Himmelsluft der Seele mit schweren Wolken; diese hindern dann das Licht der Geistessonne völlig, an das Lebensgewässer der Seele zu gelangen, und die Seele wird finster, kann nicht mehr unterscheiden Wahres vom Falschen und hält das Blendwerk der Hölle für ein Himmelslicht.“ [GEJ.02_148,12-13]

„Nun aber wollen wir ruhen und uns abermals in der inneren Selbstbeschauung üben, welche da ist eine wahre Sabbatfeier in Gott!“ Auf diese Worte aus Meinem Mund ward alles still im Haus, und wir saßen so bei drei Stunden. Nach dieser Zeit aber sagte Ich: „Nun ist der Sabbat vollbracht, und wir können nun auch unseren Gliedern eine nötige Ruhe spenden!“ Darauf begab sich alles zur Ruhe des Fleisches, und es ward schon ziemlich spät am Morgen, als wir die Lager verließen.“ [GEJ.02_166,18-20]

„In diesem Haus mögt ihr zu Meinem Gedächtnis immer zusammenkommen, ob an einem Sabbat oder an einem anderen Tag, denn ein jeder Tag ist des Herrn, nicht allein der Sabbat, an dem ihr in der Folge ebenso Gutes tun mögt wie an einem anderen Tag.“ [GEJ.01_049,15]

„Denke ja nicht, als wäre da zu diesem Geschäft ein Tag tauglicher denn ein anderer, oder es müsste Mir an einem bestimmten Tag zuvor irgendein Opfer dargebracht werden, bevor sich jemand in seinem Herzen mir nahen dürfte! O Horadal, solches denk ja nicht! Denn wie der liebende Mensch schon bei euch seiner Braut oder seinem lieben Weib nicht Tag und Stunde bestimmt, wann er sie und sie ihn lieben soll, so ist es auch bei Mir; wann immer jemand das Herz zu Mir erhebt, ist es Mir ganz vollkommen recht! Daher auch soll der Sabbat nur ein Tag der allgemeinen Unterweisung, nicht aber etwa ein ausschließlicher Tag Meiner Liebe sein; dieser aber ist demnach jeder Tag gleich. Daher liebt Mich allzeit; den Sabbat aber behaltet für einen Tag der Unterweisung in Meiner Liebe, so werdet ihr leben ewig!“ [HGt.02_110,15-18]


3.5. Erholung

„Werden außer Mir lebensfrohe und heitere Stunden  gesucht, sieh, da muss Ich als Allwissender dir offen gestehen, dass Ich da wahrlich nicht weiß, ob solche außer bei Mir noch irgendwo zu finden sein werden. In Meiner heiligen, unendlichen Allheit gibt es keine solche! Und somit dürften solche lebens-frohen und heiteren Stunden wohl nur künstliche Griffe des Satans sein, die da gleichen den reizenden Genüssen in eitlen Träumen, durch welche die ganze Natur verderblich betrogen wird. Wem Ich als größte Erholung nicht genüge, der ist wahrhaft ein Sohn Meines größten Feindes.“ [HiG.01_41.02.02,07]

„Daher bemüht euch, aus euren „Erholungsstunden“ in stiller Ruhe und Zurückgezogenheit eures Gemüts Mir geweihte Stunden zu machen – so könnt ihr früh erfahren, wie überaus gut und voll Liebe Ich, euer Vater, bin. Und wahrlich, in einer Minute möchte Ich euch da mehr geben, denn alle Welt in tausend Jahren. So euch aber eure Erholungsstunden zu was anderem dienen, so werdet ihr auch ebenso sicher erfahren, wie fremd, unerforschlich und unerbittlich Ich jenen zu bleiben pflege, die den Unrat der Welt und allen Trug des Satans Mir vorziehen.“ [HiG.01_41.03.13,19-20]

„Um sich Meines Wohlgefallens zu versichern, [ist es] nicht genug, wenn man Meine Worte nur gerne und beifällig liest und hört, sondern man muss sich auch lebendig im Herzen danach kehren! Der aber kehrt sich nicht danach, dem weltliche Verlustigungen und Erheiterungen dann und wann recht sehr am Herzen liegen! Genug! Mehr sage Ich nicht. – Wer dies Kleine ehrt, sei des Größeren wert! Das sagt der Herr! Amen.“ [HiG.02_44.05.10,03-05]


3.6. Ausgehen und Vergnügungsstunden

„Erheitert euch mit allerlei nützlichen Betrachtungen! Seht euch diese schöne Gegend an, betrachtet die Blumen und verschiedenes anderes und gedenkt dabei, wie das alles ein guter Gott mittels Seiner Weisheit und Allmacht aus Sich heraus erschaffen hat, und seid Ihm darob recht sehr dankbar in euren Herzen, so werdet ihr die Zeit am allernützlichsten zubringen und dabei eine große Freude haben in euren Herzen!“ [GEJ.07_064,11]


3.6.1. Aufenthalt in den Bergen

„So geht nur öfter auf Berge und weilt recht gern auf selben! Da werdet ihr allzeit in Fülle den Segen der ewigen Liebe des Heiligen Vaters erfahren.“ [HiG.01_41.05.15,07]

„Liebe Kinder, so ihr Mir nachfolgt, da folgt völlig in allem Mir nach; habt nicht Lust zu wandeln in tiefen Tälern, Gräben und Schluchten, die da sind oft voll Ungeziefer, unreiner Luft und nicht selten unter den Nachbarn voll Hader, Zank, Hass und aller Dieberei und gegenseitigen Fluchs, sondern geht mit Mir gern auf Berge und Höhen! Da sollt ihr allzeit entweder eine Bergpredigt, oder eine Verklärung, oder eine Sättigung mit wenig Brot, oder eine Reinigung vom Aussatz, oder einen Sieg über die stärksten Versuchungen, eine Erweckung vom Tod und derart vieles und für euch jetzt noch Unaussprechliches erfahren; ja, nehmt sogar Kinder mit, und ihr sollt den Segen der Berge an ihnen gar deutlich erkennen! Wer da ist schwachen Leibes, der soll nicht fürchten die gesegneten Berge, denn ihre Scheitel sind umflossen vom stärkenden Hauch der Geister des Lebens. Fürwahr, auf den Bergen und Höhen, da drehen sich selige Reihen und schmücken die duftenden Scheitel mit goldenen Blumen der ewigen Liebe! […] Ich brauch' euch nicht mehreres von allen den heiligen Bergen zu sagen, auch nicht von der Schule der Seher und Künder des ewigen Worts aus Mir; geht nur öfter auf Berge, und weilt recht gern auf selben, da werdet ihr allzeit die Fülle des Segens der ewigen Liebe des Heiligen Vaters erfahren!“ [Gr.01_001,01-02+05]

„Hauptsächlich aber sind jene Stellen auf der Erde ihre [der reinen Geister, V3] sichtbaren Niederkunftsplätze, die ihrer bedeutenden Höhe wegen fortwährend mit Schnee und Eis bedeckt sind. Und darin liegt auch der Grund, warum solche Gegenden für fast jeden Menschen eine wie ihr zu sagen pflegt magische, beseligende und zugleich das ganze menschliche Gemüt erheiternde, stärkende und beruhigende Anziehungskraft haben. Wer da traurigen Herzens ist und voll Unruhe in seinem Gemüt, der begebe sich in Meinem Namen auf eine solche Höhe oder gehe wenigstens in ihre Nähe, und sein Gemüt wird wie mit einem stärkenden Balsam übergossen werden. – Während das Gemüt in den tieferen Regionen stets dumpfer, schwieriger und leidender wird, ähnlich dem Gefühl eines Bergschluchten- und Höhlenbesteigers, wird eben das Gefühl bei einem, der eine solche reinere Höhe erstiegen hat, heiterer und heiterer, und wer da hinaufkommt, mag füglicherweise ausrufen: „Herr, hier ist gut sein!“ Aber da sage Ich dann dazu: „Es ist noch nicht an der Zeit für dich, hier zu bleiben!“ Aber dessen ungeachtet sage Ich dennoch: Geht gern auf Berge! Denn auch Ich, als Ich im Leib wandelte auf der Erde, ging häufig auf Berge. Auf einem Berg ward Ich verklärt, auf einem Berg trieb Ich den größten Versucher von dannen; auf einem Berg predigte Ich das Himmelreich, auf einem Berg betete Ich, und auf einem Berg ward Ich gekreuzigt! Darum geht gern auf die Berge, denn nicht nur euer Geist, sondern auch euer Leib gewinnt mehr dabei als aus hundert Apotheken.“ [Er.01_029,07-09]

„Auf solchen Höhen findet der Wanderer gastfreundlichst dasjenige, was ihm in der Tiefe alle Mühe und Anstrengung nicht zu geben vermag. Daher ist es wohl gar gut und nützlich in jeder Hinsicht, sich zu öfteren Malen die Mühe nicht gereuen zu lassen, eine oder die andere Gebirgshöhe zu besteigen. Der Gewinn ist ja ein doppelter und reichlicher: Fürs erste werden dadurch alle naturmäßigen Lebensgeister gestärkt. Jedoch ist dieser Gewinn der geringere, obschon eine Gebirgsbesteigung besser ist denn zehn Apotheken und ebenso viele der renommiertesten Ärzte. Bei weitem größer aber ist der Nutzen für den Geist, weil er da eine so große Stärkung von seiner ursprünglichen Heimat aus bekommt.“ [HiG.02_42.05.25,10-12]

„Wenn ihr ein nächstes Mal eine Gebirgshöhe in Meinem Namen betretet, da richtet es so ein, dass ihr fürs erste euch im Voraus um den nächsten Weg bekümmert, und fürs zweite, dass ihr auf einer solchen Höhe wenigstens drei Stunden lang verweilt. Denn wenn es sich um eine äußere Anschauung eines Wunders handelt, da muss das Sinnenwesen zuerst durch den weitgedehnten Anblick der äußeren Dinge gewisserart voll gesättigt werden. Durch diese Vollsättigung gerät dann das Gemüt in eine Art Betäubung, welche nicht unähnlich ist dem euch bekannten magnetischen Zustand. Wenn ihr euch da dann an Mich wendet im Geist der Liebe und aller Wahrheit, sodann erst kann Ich das innere Auge der Seele mit dem Auge des Geistes verbinden und diese doppelte innere Sehe dann richten vor das Auge des Leibes. Dadurch könnt ihr dann in den Stand gesetzt werden, Dinge der Natur in einem ganz anderen Licht zu schauen und mitten unter den naturmäßigen Dingen Geistiges so zu entdecken, dass dasselbe im strengen Verhältnis mit den naturmäßigen Dingen gewisserart durchsichtig bildlich zur Erscheinung kommt und so seinen Stand-punkt einnimmt, wie die Ursache zur Wirkung. Wenn ihr aber schon eine Speise zu euch nehmt, die nur für den Magen berechnet ist, da verweilt ihr nach der Mahlzeit eine kurze Zeit in der Ruhe und sagt, solches sei der Verdauung wegen nötig. Meint ihr denn, eine solche Ruhe sei nur dem Magen zuträglich, so er seine Speise zu sich genommen hat?“ [HiG.01_41.05.22,01-04]

Zu beachten: Mögliche Folgen einer Bergbesteigung zur Unzeit:
„Auf Berge gehen ist wohl gut und recht, aber nicht zu jeder Zeit! Und wer von der Besteigung eines Berges einen Nutzen haben will für Leib, Seele und Geist, der muss es in Meinem Namen tun und am Berg recht von ganzem Herzen zu Mir beten und Mir allein die Ehre geben. So werde Ich ihn segnen und machen, dass er auf der Höhe nur von den reinsten Geistern umhütet wird, wodurch dann sein Leib, seine Seele und Geist über die Maßen erheitert und dreifach gestärkt wird. Es muss aber auch eine rechte Zeit sein, wie solches schon oben bemerkt wurde. Die rechte Zeit aber ist der halbe Monat September und von da weiter bis zum halben Oktober; und im Frühling vom halben Mai bis zum halben Juni. Um diese Zeit beziehen die reinsten Geister die Höhen und segnen alles, was sich da befindet in Meinem Namen. Aber vor und nach dieser Zeit, als etwa im Winter oder im hohen Sommer, ist es nicht gut und rätlich die Berge zu besteigen. Fürs erste, weil da auf den Höhen gewöhnlich nur die unreinen Geister ihr Wesen und allerlei heimlichen, argen Mutwillen treiben und eine große Freude haben, jemandem irgendeinen Leck anzuhängen. Und fürs zweite, weil zu der Zeit die Höhen nicht in Meinem Segen stehen und demnach dem Wanderer und Besucher sind wie eine Stiefmutter ihren Stiefkindern. […] Menschen, die tiefgelegene Städte und Dörfer bewohnen, die sollen außer an den obbenannten zwei günstigen Zeitpunkten nicht die Höhen der Berge besuchen, außer in einem dringend notwendigen Fall, und dann nur unter Gebet und gerechtem Fasten, d.h. mäßig gefüllten Magens, sonst holen sie sich wenigstens für den Leib eine Krankheit, die sich allzeit darauf in einem Vierteljahr hervortut und dem Fleisch viel zu schaffen macht. Starke Rheumatismen, Gicht, Zahn- und Halsschmerzen und auch nicht selten Nerven-fieber  sind die gewöhnlichen Folgen einer unzeitigen Bergbesteigung. Bei Frauenzimmern auch Lungenentzündung, Lungensucht und Blutgang.  Dass dabei Seele und Geist wenig oder nichts gewinnen, versteht sich von selbst. Jedermann aber kann in der für höhere Gebirge ungünstigen Besteigungszeit kleinere und niedere Berge mit viel Nutzen bereisen. Jedoch viel höher als dreihundert Klafter  dürfen sie nicht sein, denn was darüber ist, gehört schon der Alpenwelt an, die in obgenannten Zeiten Meines besonderen Segens völlig entblödet ist und je höher hinauf desto mehr. Hier habt ihr die Regeln, wie und wann die Berge mit Nutzen zu besteigen und zu bereisen sind! Will aber jemand aus was immer für einem Nebengrund auch zu den als ungünstig bezeichneten Zeiten auf diesen oder jenen schon bedeutend hohen Berg gehen, so muss er es sich selbst zuschreiben, so er sich dabei wenigstens für seinen Leib einige nachträgliche Leiden abholt.“ [HiG.02_47.07.15,01-03+05-08]


3.6.2. Ein Wort zum Verreisen

„Es gibt immer Menschen und Geister, die stets der Meinung sind, dass man in der Fremde mehr sehen, erfahren und lernen kann als daheim; und doch scheint überall ein und dieselbe Sonne. Ja, man kann in der Fremde wohl andere Gegenden, andere Menschen und andere Sitten und Sprachen kennenlernen; ob aber dabei das Herz etwas gewonnen hat, das ist eine andere Sache! Wer nur aus purer Neugierde in die Fremde zieht, um sich dort besser zu vergnügen und zu zerstreuen, der wird für seines Herzens Bildung wenig gewinnen; wer aber in die Fremde zieht, um den dortigen Menschen zu nützen und ihnen zu bringen ein neues Licht, der wandere und wirke, und die Reise wird ihm viel Gewinn abwerfen!“ [GEJ.02_036,18-19]

„Es werden sogar viele können in kürzerer Zeit weite Reisen machen und werden manche können mit großer Leichtigkeit anderer Städte Theater, Bälle und dergleichen besuchen, es wird einen wahren Zentralkonflikt der Unter-haltungen und Belustigungen aller Art geben. Aber was und wie viel Ich und Mein Reich dabei gewinnen werden, höre, das ist eine ganz andere Frage! – Luxus aller Art, neue Weltbedürfnisse, Stolz, Hoffart, Pracht, böse fremde Sitten, Unzucht, Hurerei, Gottesvergessenheit, Eigenliebe, Gewinnsucht, Fraß, Völlerei bei den Prassern, Vaterlandsgeringachtung, Geringschätzung alles dessen, was Mich betrifft, Kaltsinn gegen der Brüder Armut, Geringachtung sogar aller Staatsgesetze, wenn sie sich etwa auf Gewinnbeschränkungen erstrecken sollen, daraus Unzufriedenheit im Allgemeinen! Doch von den weiteren schönen Folgen daraus lasst uns für jetzt noch schweigen. Die Erfahrung aber wird euch erst die Quittung über diesen baren Empfang mit blutroter Schrift unterzeichnet von zahllosen Armen übergeben!“ [HiG.03_ 42.01.30,07]

Zu Pilgerreisen:
„Sie [die Heiden] veranstalteten auch weite Wallfahrten zu den außerordentlichen und besonderen Götzengnadenbildern, und so sie dort ankamen, verrichteten sie allerlei dümmstes Bußwerk und spendeten dem Götzen große und oft ganz ansehnliche Opfer; damit war freilich den Götzenpriestern sehr geholfen, nur den dummen Wallfahrern niemals. Also derartige allgemeine Gebete und Bitten werden von Mir aus niemals erhört!  Wer also bei Mir eine gute Bitte erhört haben will, der wallfahrte in sein Herz und trage Mir so ganz im Stillen seine Bitte mit ganz natürlichen und ungeschmückten Worten vor, und Ich werde ihn erhören. Aber Ich sage euch noch hinzu, dass Mir dabei ja niemand mit irgendeiner fromm aussehenden Gebärde und Miene kommt! Denn wo bei einer Bitte an Mich die gewissen heuchlerisch frommen Gesichterdrückereien vorkommen werden, da wird auch keine Bitte erhört werden; denn wer Mir nicht kommen wird so natürlich, wie er ist, und nicht bitten wird im rechten Geist der vollsten Wahrheit, der wird nicht erhört werden, sondern nur der, der Mich wahrhaft liebt, Meinen Willen tut und zu Mir ganz ohne allen Prunk und Zwang kommt, wie er ist, der wird von Mir aber auch allzeit erhört werden.“ [GEJ.06_123,10-11]

„Zu dieser Klasse gehören aber auch jene falschen Propheten, die den armen, einfältigen Menschen predigen mit großem Ernst und Eifer: „Geht dahin oder dorthin und verrichtet zu diesem oder jenem Gnadenbild eine sogenannte Wallfahrt und vergesst ein nach Kräften reichliches Opfer nicht zu Hause, so werdet ihr bei jenem Bild – gewöhnlich eine Maria vorstellend – die Vergebung eurer Sünden und noch andere unbeschreibliche Gnaden für euren Haushalt in großer Menge erlangen!“ Wenn dann das arme, blinde Volk einem solchen Eselsgeplärr von einem falschen Propheten, wie die Erfahrung lehrt, wirklich scharenweise folgt und am Ort, wo die Gnaden ausgeteilt werden, noch gewöhnlich ein größeres Eselsgeplärr von Mirakeln und zahllosen Gnadenausspendungen vernimmt und auf diese Weise in seinem Geist nicht selten ganz totgemacht wird, da sage Ich: Solch falsche Propheten sollen einst ihren gehörigen Lohn finden, denn diese wissen nichts und wollen nichts wissen, wie man Gott im Geist und in der Wahrheit anbeten soll. Sie sind nichts als von der Welt privilegierte Diener des Mammons. Ihr Gnadenbild, von Menschenhand gewöhnlich schlecht und unästhetisch verfertigt, ist ihnen bei weitem mehr als Gott, denn das Bild trägt ihnen Geld ein, Gott aber nicht, weil Er ohnehin überall der Gleiche sei. Diese werden einst sehr viel Lohn der Pharisäer bekommen! Alle, die dergleichen lehren und das Volk zu den Bildern kehren, sind die vollkommensten Antichristen und falsche Propheten, vor denen sich jedermann wie vor der Pest hüten solle, weil sie die Kunst verstehen, durch allerlei Prunkwerk das Volk zu berücken und durch falsche Wunderwerke im Geist zu töten. Daher sollt ihr dergleichen Orte nicht besuchen; denn sie sind voll von ansteckender Geistespest.“ [Er.01_072,11-14]

Auf die Frage, was von einem sein wollenden Stellvertreter Gottes auf Erden zu halten ist (s.V.19): „Ich sage euch, ebenso viel als von seiner Heiligkeit, von seinen ihm untergeordneten Eminenzen, vom Stuhl Petri in Rom, welche Stadt Petrus nie gesehen hat, und von den Kreuzpartikeln etwa desjenigen Kreuzes, auf dem Ich gekreuzigt wurde, das sich aus höchst weisen Gründen auf der ganzen Erde ebenso wenig als echt irgend mehr vorfindet als wie wenig Mein Leibrock, der zu Trier in Deutschland zu öfteren Malen gezeigt wurde, echt ist oder die Gebeine der Drei Könige zu Köln oder die drei eisernen Nägel in Mailand, da es deren in allen römischen und griechischen Kirchen zusammen eine solche Anzahl gibt, dass man mit ihnen eine Eisenbahn von nahe einer Meile Länge herstellen könnte. Das Weitere könnt ihr euch wohl selbst denken, und Ich brauche euch darüber nicht viel mehr zu sagen. Dass man bis jetzt bereits über drei echte Köpfe Johannes des Täufers gefunden hat, wird euch mehr oder weniger bekannt sein sowie auch, dass man in der Grotte Meiner Geburt noch fortwährend versteinerte Milch Meiner Mutter Maria auffindet und um Geld an die frommen Pilger verkauft nebst vielen anderen heiligen Reliquien.“ [HiG.03_64.03.19,20-21]

Zum Fliegen:
„Danke du Gott, dass Er den Menschen keine Flügel zum Fliegen gegeben hat; denn könnte der Mensch auch noch fliegen, da wäre gar nichts mehr sicher vor ihm! Er würde mit solcher Fähigkeit die Erde in kurzer Zeit leicht noch ärger zurichten als ein ägyptisches Heuschreckenheer eine Wiese und ein Feld, auf das es sich hinwirft. Darum beneide du die Vögel nicht um ihre Flugfähigkeit, und wünsche diese den Menschen nicht! Für sie genügt die Bewegungsfähigkeit, die sie haben; denn sie kommen noch schnell genug weiter, um einander zu bekriegen. Nur so ein Mensch seinem Nächsten zu Hilfe kommen soll, da wäre es gut, dass er sich schneller bewege; aber bei solchen Gelegenheiten lassen sich die Menschen sehr Zeit und wünschen sich die Flugfähigkeit der Vögel nicht.“ [GEJ.08_191,10]

„Vorderhand ist es aber um vieles besser für den Menschen, dass er leiblich nicht fliegen kann; denn könnte er auch das, so würde er bald zum größten Raubtier auf der Erdoberfläche werden, und er würde der Kultur des Erdbodens nimmer gedenken. Besser ist es daher für den Menschen, so seine Seele geistig recht flügge wird, der Mensch aber seinem Leib nach schön fein auf dem Boden der Erde verbleibt, für den er auch die leibliche Einrichtung hat. Der Mensch kommt mit seinen Füßen noch weit genug und gar oft nur zu weit; und kommt er mit seinen Füßen nicht schnell genug fort, so hat er dazu der tauglichen Tiere in Genüge, die schnellfüßiger sind als er und ihn nach einiger Abrichtung in sehr abgekürzter Zeit von einem Ort zum anderen bringen können, und er kann sich auch Schiffe bauen, mittels denen er über das Meer wie auf trockenem Land fahren kann.“ [GEJ.10_228,05-06]


3.6.3. Verhaltenswinke bei einer Sonnenfinsternis

„Da habt ihr eine kleine Vorsichtsmaßregel bezüglich der morgigen Finsternis der Sonne in Hinsicht auf die Gesundheit des Leibes. […] Solches aber könnt ihr euch wohl denken: Wenn der Segen für alle Natur in den Strahlen der Sonne aus Mir liegt, so wird zur Zeit, wenn der Sonne Strahlen eine Unterbrechung erhalten – arggeistiger Umtriebe zu solchen Gelegenheiten nicht zu gedenken, die da doch eine hauptarge Rolle spielen – , infolge obiger Unterbrechung wohl das Gegenteil stattfinden. Wollt ihr aber mit heiler Haut davon kommen, so verseht euch heute noch mit Wasser für die Küche bis zum Mittag des morgigen Tages, nehmt euer Frühstück vor dem Eintritt der Erscheinung und esst und trinkt während der Erscheinung nichts, und im Freien den ganzen Tag nichts, sondern in den Zimmern, welche während der Erscheinung geschlossen bleiben sollten, und sollen gut geräuchert sein mit Wacholderbeeren. So ist es auch viel besser, während der Erscheinung in den Zimmern zu bleiben, als im Freien zuzubringen; wer aber schon ins Freie will, der beschmiere seine Haut mit Baumöl , das mit einigen Tropfen Wacholderöls gemengt sein kann; auch das Haupt kann er damit bestreichen, welches während der Erscheinung zu bedecken ist; im Mund aber halte er einige zerkaute Wacholderbeeren, und trage auch welche bei sich in den Taschen; vorzüglich aber halte jeder fest in der Liebe, im Glauben und Vertrauen, so darf er furchtlos sein. – Ergötzen aber soll sich ja niemand daran, sondern denken, dass da solche Erscheinungen noch einen ganz anderen Grund haben, als die mathematische Astronomie. Sonst dürfte es geschehen, dass für so manchen die Schaugebühr für derlei Weltspektakel ziemlich hoch ausfallen möchte. Solches aber beachtet wohl, so werdet ihr gesund verbleiben am Leib! Amen.
NB. Ich sage es dir und sage es euch allen Meinen Lieben: Du und sie sollen den 71. Psalm Davids, besonders vom 13. bis zu dem letzten 24. Vers nehmen und beten, so wird euch daraus ein großer Trost und eine mächtige Hilfe werden, schützend euch vor allem, das sich irgend feindlich nahen will; aber mit großem, vertrauensvollstem, wahrem Ernst müssen die Verse in eurer ganzen Wesenheit ausgesprochen werden. – Solches beachtet ja unerlässlich; bedenkt, wer Der ist, Der euch erteilt solchen Rat, und warum Er ihn euch erteilt! Amen. Amen.“ [Jakob Lorber am 27.06.1842, Sammlung neu-theosophischer Schriften No 48,  Heil-Diät- und Lebenslehrwinke]


3.6.4. Ausgehen am Abend

• Vorsicht bei Gasthausbesuchen

„Aber nicht nur für den Leib, sondern noch bei weitem mehr für Seele und Geist ist das abendliche Gasthausschmausen bei Bier und Tabakdampf überaus schädlich, da dabei durch die schlechte Kost in den Leib allerlei scheußliche Spezifika aufgenommen werden, die dann Seele und Geist trüb machen. Zu dem gesellt sich aber noch die Nacht der Erde, in der auch das allerschlechteste psychische Spezifikalgesindel in den Luftraum der Erde aufsteigt und im selben wo und wie nur möglich durch das Fleisch, das es augenblicklich durchdringt, die Seele mit allerlei Scheußlichkeiten besudelt und nicht selten mit unkeuschen Gedanken und Begierden erfüllt. Sieh, du Mein lieber Freund A., Ich bin auch ein leiblicher Arzt; wirst du Meinem Rat folgen, dann wirst du stets recht gesund und stark in deinem Leib wie in deiner Seele sein, und dein Geist wird leicht Meister derselben werden.“ [HiG.03_47.04.18.b,07-08; s.a. Er.01_011,07]


• Vorsicht bei Aufenthalt im Freien wenn Krankheiten und Epidemien grassieren

„Nur soll sie sich abends nicht zu lange im Freien aufhalten! Denn die Abende dieses Jahres sind besonders in den flachen, tiefer liegenden Gegenden voll unreiner Geister, als Vorboten von einer leichteren Art Cholera, welche in nicht gar zu langer Zeit diese Gegenden hie und da beschleichen wird. Die von dieser Krankheit verschont werden wollen, müssen sich daher schon jetzt vor der Abendluft recht in acht nehmen, besonders Weiber, Mädchen und Kinder jedes Geschlechts. Auch Männer tun besser, wenn sie möglicherweise des Abends vor zehn Uhr im Haus sich befinden. Wird diese Krankheit auch schon nicht so gefährlich sein wie die eigentliche Cholera, so wird sie aber dennoch große Schwächen im Fleisch zurücklassen bei denen, die aufkommen werden.“ [HiG.02_48.06.29,03-04]

„Die Weiber und Mädchen sollen nun sehr ernstlich sich an Mich anschließen, sonst werden sie allerartige gewaltigste Schiffbrüche erleiden. Der Satan hat nun auch Legionen fleischlich unreinster Geister flottgemacht, welche nichts eifriger zu tun haben werden, als in die Bäuche der Weiber und Mädchen zu fahren und diese dann auf das Elendste zu plagen. Was bald ausbrechende Seuchen nicht töten werden, das wird von dieser Brut entweder heimlich oder wohl auch offenbar geplagt werden. Daher sollen besonders die Mädchen bald nach dem (Sonnen-) Untergang sich in die Stuben zurückziehen und allda zu Mir beten, so werden sie vor allen den Plagen gesichert sein.“ [HiG.03_ 48.07.11,11-12]


3.6.5. Schlechte Örtlichkeiten meiden

„Aber da wir nun schon davon reden, so will Ich euch gleichwohl auch die besonders wohnlichen Örtlichkeiten der persönlichen Teufel etwas näher bezeichnen, und so hört denn: Seht unter den Menschen jene öffentlichen Häuser und Gebäude an, in denen viel betrüglicher Handel und Wandel getrieben wird, wie zum Beispiel nun im Tempel und in vielen anderen Kauf- und Verkaufshäusern! Das sind denn auch besondere Wohnörtlichkeiten für die vielen persönlichen Teufel. So sind auch jene Häuser, in denen allerlei Unzucht, Hurerei und Ehebruch getrieben wird, ebenfalls besondere Ortswohnlichkeiten für die persönlichen Teufel. Ebenso auch sind jene Berge und Höhlen, in denen die Menschen mit großer Hast und Gier dem Gold, Silber und anderen Erdschätzen nachgraben, von den persönlichen Teufeln sehr stark und mächtig bewohnte Örtlichkeiten; desgleichen Wälder und Höhlen, in denen sich Diebe, Räuber und Mörder aufhalten; so auch die Kriegslager und -felder, die Wege der kaufmännischen Karawanen und die Flüsse, Seen und Meere, auf denen ein starker Gewinnhandel betrieben wird. Und weiter sind die Länder und Gründe, Wiesen, Äcker, Weinberge und Wälder der harten Heiden und auch der jüdischen geizigen und hartherzigen Reichen besonders beliebte Wohnorte für die persönlichen Teufel, imgleichen auch die Luft über und in den bezeichneten Wohnörtlichkeiten und das Feuer, die Wolken und der Regen, und auch alle Götzentempel und falschen Orakel. Ferner halten sich die persönlichen Teufel gar sehr zahlreich dort auf, wo ihr eine große irdische Pracht und den mit ihr noch verbundenen starken Hochmut erschaut. An Orten aber, die von Menschen nicht bewohnt werden und auch von ihren Sünden nicht verunreinigt worden sind, halten sich auch die persönlichen Teufel nicht auf, außer es bereiste sie eine weltgewinnsüchtige Menschenkarawane; dieser zuliebe würden sich dann dort auch die persönlichen Teufel bald wohnlich einfinden.“ [GEJ.08_036,06-11]

„Sage den ängstlichen Müttern: sie sollen ihre Töchter nicht in der Furcht vor den Männern und der Welt erziehen, denn was man fürchtet, dem gehorcht man blindlings in der Versuchung, und dem Gefürchteten wird der Sieg leicht werden, sondern sie sollen sie lieber in Meiner Furcht und Liebe erziehen, damit Ich Sieger werde, damit sie die Welt verachten und in Meiner unbe-grenzten Liebe schwelgen. Sie sollen sie der Gewinnung eines Ehegatten willen nicht auf öffentliche Örter führen, sondern zu Mir, zu Mir sollen sie sie bringen, und Ich sage dir: Nicht eine ihrer Begierden soll ungesegnet und unbefriedigt bleiben; denn Ich bin ein reicher Gott, der an allem den unendlichsten Überfluss hat, der alles im höchsten Übermaß geben kann und auch geben will.“ [HGt.01_002,02]

„Wer Vater ist und eine Tochter mit einem entsprechenden Äußern hat, darf rechnen, dass mit ihr, besonders in einer Stadt, oftmals begierliche Unzucht getrieben wird. Zwar wird man hier sagen: Das tut ja nichts, Gedanken und unausführbare Begierden sind zollfrei. Ich aber setze hinzu und sage: Allerdings, für den Blinden im Geist, der über die Materie hinaus auch nicht um ein Haar breit zu schauen vermag. Was würde aber ein Vater sagen, so ihm das geistige Auge geöffnet würde und er dann alle diese Wollüstlinge vor sich erblickte, die seine Tochter auf jede erdenkliche Art vor seinen Augen schänden? Das Fleisch der Tochter kann zwar behütet werden. Wer behütet aber ihren Geist und dessen ausstrahlende Sphäre, mit welcher sich diese Fleischbolde in Verbindung setzen und sie in ihre schändliche Sucht verkehren? Meint ihr, das sei von keinem nachteiligen Einfluss für eure Tochter? Da irrt ihr euch gewaltig! Führt ihr eure Tochter öfter auf solche Plätze, wo sie von vielen sinnlichen Augen betrachtet wird, so wird sie in kurzer Zeit sinnlich fleischlich gestimmt werden und heimlich anfangen, eure elterlichen sittlichen Ermahnungen zu bespötteln und zu belachen. Ihr Sinn wird mehr und mehr dahin gerichtet werden, wo sie solche sinnlichen Männer wittert. Es wird hier vielleicht mancher sagen: Nein, das ist zu arg, eine Übertreibung. Was soll eine unschuldige Begierde oder ein geheimer wollüstiger Gedanke ohne weitere Berührung auf ein fremdes Objekt für eine nachteilige Wirkung haben? Ich sage hierzu nichts als: An Menschen solcher Ansicht und Geistesgewecktheit ist diese Mitteilung ebenso wenig gerichtet, wie die Sonne an den Mittelpunkt der Erde. Sodann frage ich diejenigen, die auf dem Gebiet des sogenannten Somnambulismus Erfahrung gesammelt und selbst die Beobachtung gemacht haben, welche störende Wirkung auf magnetische Personen sich nähernde Fleischbolde hervorbrachten, woher diese Wirkung kommt und worin sie ihren Grund hat? Hat doch auch ein solcher ungebetene Gast die Somnambule nicht berührt, und dennoch empfindet sie im Augenblick des Eintritts eines solchen Gastes eine krampfhafte und nicht selten schmerzliche Wirkung. Seht, der Grund liegt in der sogleich erfolgten schändlichen Herabziehung der geistigen Sphäre der Somnambule. Bei der Somnambulen aber entsteht daraus kein moralisches Übel, weil ihre Sphäre abgeschlossener ist, und weil jede Somnambule sogleich alles Mögliche aufbietet, um einen solchen Gast von sich zu entfernen. Frage: Geschieht das auch im natürlichen Zustand, wo die Sphäre eines jeden Menschen viel ausgedehnter ist und er die Empfindung des Nachteils in sich nicht wahrnimmt? Fürwahr, die Einwirkung ist im naturmäßigen Zustand noch um vieles ärger als im somnambulen, aus welchem Grund auch für dergleichen unkeusche Gedanken und Begierden ein eigenes Gebot gegeben ist, dass sich ein jeder derselben enthalten und entschlagen soll.“ [GS.02_113, 07-12]

„Die Jugend aber lasst in den kleinen Saal treten, auf dass sie nicht der Gaff und Geilsucht der Fremden zu sehr ausgesetzt sei!“ [GEJ.07_014,05]

Zu Zorn neigender Kinder: „Sind dergleichen Kinder völlig erwachsen und haben schon eine vollkommene Selbsterkenntnis erlangt, d.h. insoweit als man in natürlicher Hinsicht diesen Begriff ausdehnt, und zeigen sich bei ihnen noch hie und da merkliche Symptome von übertriebener Gemütsreizbarkeit, da ist ihnen vor allem anzuempfehlen, dass sie in allem sehr mäßig leben, früh schlafen gehen, aber noch früher aufstehen, von geistigen Getränken sich längere Zeit enthalten, wie auch vom Fleisch unreiner Tiere, und ja keine solchen Orte besuchen, wo allerlei toller Spektakel zur schlechten Belustigung der Zuseher ausgeführt wird, besonders aber jene Orte nicht, wo getanzt und gespielt wird. Dergleichen muss von solchen Brauseköpfen auf längere Zeit, wenn nicht bei manchen auf immer, gemieden werden.“ [Er.062,17]


3.7. Unterhaltungsveranstaltungen

3.7.1. Komödiantische Lach- und Spaßgesellschaften

„Ich meine, unter der Heiterkeit und Munterkeit des Herzens werdet ihr wohl keine ausgelassene, unlautere und unsittliche Spaßmacherei verstehen – denn dergleichen bleibe fern von euch! – sondern jene Heiterkeit und Munterkeit, die eines ehrbaren und kerngesunden Ehepaares Herz erfüllen, oder die gottergebene Menschen nach guten und Gott wohlgefälligen Handlungen empfinden.“ [GEJ.04_167,16]

„Wünscht euch nicht zu viel Lebensheiterkeit, solange ihr noch im Fleisch wandelt; denn durch sie verirrt sich die Seele leicht ins Weltliche und Materielle und findet dann den rechten Weg zum Leben sehr schwer mehr in der rechten Vollkommenheit.“ [GEJ.10_069,12]

„Teufel lachen allzeit, wenn ihnen ein böser Streich gelingt; in den Himmeln aber lacht nie jemand, sondern man ist nur stets voll des herzlichsten und freundlichsten Wohlwollens gegen alle noch so armselige Kreatur und voll Mitleidens mit jedem leidenden Bruder, der noch auf der Erde seine Zeit durchzumachen hat. Merkt euch für alle Zukunft dieses! Wann die Menschen viel über die Schwächen ihrer Brüder werden zu lachen anfangen, dann wird der Glaube verschwinden gleich der Sonne nach dem Untergang, und es wird kalt werden die Liebe in der Menschen Herzen, wie nun diese Nacht kalt geworden ist, und da wird unter den Menschen eine Not sein, wie auf der Erde nie eine ähnliche bestanden hat! Merkt euch diese Lehre aus den Himmeln! Straft eure Kinder, so sie lachen; lieber hört sie weinen denn lachen! Denn das Lachen entsteht aus der Hölle, die allzeit voll des höhnischsten Lachens ist. Es gibt wohl Zustände, wo es aber nur den Männern zusteht, eine dumme Sache und eine eigensinnige Blödheit zu belachen, dann aber ist das Lachen eine wohlverdiente Strafe für den, der des Auslachens wert ist. So aber jemand nur zum Vergnügen lacht und Dinge, Begebnisse und lächerliche Reden aufsucht, damit er zum Lachen gereizt wird, der ist ein Narr! Denn nur eines Narren Herz kann zur Lache gereizt werden; ein jeder nur einigermaßen weise Mensch aber begreift gar leicht und bald des Lebens heiligen Ernst, und es wird ihm schwer in den Sinn kommen, dass er über etwas lache. Darum lacht in Zukunft nicht mehr und wendet ab euer Gesicht von Possenreißern und Komödianten, die sich zahlen lassen dafür, dass sie euch für die Hölle zurichten. Seid allzeit nüchternen Herzens, damit ihr das Wohlgefallen Gottes habt und damit die wahre Ehre!“ [GEJ.01_169,16-21]

„Alle sogenannte Satirik  ist fortwährend auf gewisse menschliche Schwachheiten berechnet und ist daher ein schlechter Fechtmeister; denn ein Held, welcher nur gegen Kinder zu Feld zieht und will vor diesen Schwächlingen seine Stärke zeigen, beim Anblick eines wirklichen Helden aber Berge über sich ruft, verdient wahrlich diesen Namen nicht.“ [GS.02_048,05]


3.7.2. Musikalische Vorstellungen

„So ist es auch mit der Musik bei dieser Komödie der Fall! Sie ist ein Gold, mit dem ein Unrathaufen vergoldet ist, der aber dennoch durch das schöne Gold hindurch gar gewaltig stinkt, und das ganz besonders für junge Menschen, deren sinnliche Nüstern sehr empfindlich sind! Die Handlung ist zwar in höllischer Art wahr. Denn so tun rein höllische Geister. Der sogenannte „Don Juan“ ist aus der dritten Hölle, sein Gefährte aus der zweiten und das meiste andere Personal aus der ersten! – Nun frage dich selbst, ob solch höllisches Zeug wohl tauglich ist, mit Himmlischem bekleidet zu werden?! – Vor der Welt erscheint die Sache wohl, als bestünde gerade hier die größte Harmonie zwischen der Handlung und zwischen der Musik. Aber vor Mir ist gerade hier die größte Disharmonie zwischen der Handlung und zwischen der Musik. Denn je abgefeimter irgendeine Handlung ist, desto weniger taugt sie für die edle Musik! Du denkst zwar nun und sprichst bei dir: Durch eine solche schändliche Handlung, die ihr höllisches Ziel erreicht, können Menschen ja doch nur eher abgeschreckt, als zu ähnlichen Handlungen verleitet werden. Ich aber sage dir: Beispiele sind gleich einem Zugpflaster, das auch die guten Säfte auszieht und die schlechten desto fester in der Haut lässt! – Es hört wohl öfter auf ein Zugpflaster der Schmerz auf, aber nicht wegen der Verminderung der schlechten Säfte, sondern nur darum, weil durch das Zugpflaster die Gegend, die früher noch für den Schmerz empfindlich war, zufolge der Entziehung der guten Säfte, förmlich abgetötet wurde. Und sieh, gerade so geht es auch mit der sogenannten moralischen Besserung durch die Aufführung höllischer Handlungsweisen! Sie ziehen die edlen Gefühle aus der besseren Seele und töten dann die halbe Seele durch die zurückgelassenen unedlen Gefühle, deren Geburtsort die Hölle ist. Und es braucht dann wieder recht viel, bis die böse Wunde geheilt und die halbgetötete Seele wieder belebt wird! Sieh, das ist eine vollkommene „Rezension“ über deine gestrige Musikkomödie. – Die Welt würde sie kaum gutheißen; aber in den Himmeln wird nur so geurteilt. Wenn jemand aber über Worte Töne setzt, so soll er allzeit nur über Worte aus den Himmeln Töne setzen, aber nie über Weltworte, weil die Töne an und für sich himmlisch rein sind. Am besten aber ist es, die Töne allein zu setzen und sie in ihren melodischen und harmonischen Weisen anzuhören. Denn dann sind sie gleich der Rede in den Himmeln, die sich in einer Zustandsferne auch als die reinste Musik vernehmen lässt! Solches also verstehe und beachte wohl!“ [HiG.02_44.06.06,05-14]

Weiterführendes s. Musik


3.7.3. Tanzveranstaltungen

Gefährlich „sind die öffentlichen Tanzbelustigungen, wo ihr immer annehmen könnt, dass auf einem Ball oder sonstigen Tanzunterhaltung sich auch allzeit zehnfach so viel unsichtbare fleischsüchtige, unreine Seelen einfinden, als sonst Gäste auf einem solchen Ball beisammen sind. Auf diesem Weg kommen sie am leichtesten in das Fleisch, welches hier sehr aufgeregt wird und daher überaus stark aufnahmefähig ist für derlei schmutziges Seelengesindel. Aus diesem Grund empfinden denn auch Menschen nach einem solchen Ball für alles Höhere und Erhabenere einen förmlichen Widerwillen, was in den Städten, besonders bei Studierenden, von jedermann leicht beobachtet werden kann, da nicht selten früher recht fleißige Studierende nach einem Ball, anstatt an ihre Bücher zu denken, nur fortwährend den weißen Nacken, Busen, Arm und die Augen ihrer Tänzerin vor dem Gesicht haben und ihr Sinn sich fast mit nichts anderem mehr beschäftigt als bloß nur mit dem Gegenstand, der auf dem Ball ihnen eine so große Lust bereitet hatte. Mancher Studierende lässt darob das Studieren gar sein; mancher aber studiert darauf statt der Wissenschaft nur das Brot, um sobald als möglich mit seiner lieblichen Tänzerin ein Paar zu werden – und gehe es ihm schon wie es wolle. Und wird so ein Paar auch wirklich ein Ehepaar, so ist das aber auch ein Ehepaar, welches einem eigentlichen Ehepaar ebenso wenig gleichsieht als die Nacht dem Tag.“ [Er.01_059, 06-07]

„So du aber in dir sagen möchtest, dich wundernd, warum der Tanz denn gar so eine gefährliche Hauptsache des Satans sein kann, und soll der Mensch denn auf der Welt niemals sich lebensfroher und heiterer Stunden erfreuen? – Darauf gebe Ich dir zur Antwort: Höre, hast du denn niemals vernommen, auf welche Art der schlaue Fuchs die Hühner von den Bäumen lockt und die Schlange die zarten Vöglein in ihren Rachen? Sieh, der Fuchs wirbelt unter dem Baum, und die Hühner schauen unbesorgt dem lustigen Patron zu, werden endlich schwindlig und fallen dann vom Baum in seine Klauen. Und so auch ringelt die Schlange im Gras, da sie die Vöglein wohl sehen mögen; und so sie diese vergnügt schauen, verlassen sie alsbald ihre Zweige und fliegen ihr schnurgerade in den Rachen! – Sieh, geradeso auch lockt diese unterhöllische Vexierkunst des Satans die Menschen vom heiligen Baum des Lebens! Mehr brauche Ich dir nicht zu sagen!“ [HiG.01_41.02.02,05-06]

„Die Tanzmusik ist eine trügerisch feine Stimme des Satans und gleicht dem Gesang der Sirenen, von dem die Alten gar weise fabelten. Wer aber solche Stimme führt, ist kein Besessener mehr, sondern einer, der da selbst fangt und Besitz ergreift. Wehe euch Tanzmeistern und Vortänzern, Ballgebern und Ballmeistern, auch ihr gehört gleich den Musikern zum Jagdgefolge des Satans und seid wohl brauchbare Schuss- und Treib-Teufel selbst! Euch brauche Ich nicht euren Lohn für dereinst auszusprechen, denn in dessen Amt ihr steht, der wird euch euren Sold schon ohnehin wohl ausgemessen haben! Ihr seid fleißige und gar treue Diener eures Herrn; jeder Arbeiter aber ist ja seines Lohnes wert! Und so könnt ihr wahrlich ganz vollkommen versichert sein, dass ihr dereinst, und zwar bald schon in der letzten Zeit der großen Lohn- und Preisverteilung durchaus nicht zu kurz kommen werdet! Denn wahrlich, es wird da gehen nach Meinem Ausspruch, und der möchte euch wohl ein sicherer Bürge dieser Verheißung sein!“ [HiG.01_41.02.01,08-09]

Weiteres zu den Auswirkungen vom Tanz s.u. HiG.01_40.07.17.a,02-07; HiG.01_40.12.14,10-12; HiG.01_41.01.17,01-12; HiG.02_41.12.17.a,10.


3.8. Freude im Herrn

„Schreibe nur, was du hast! Aber auf die gewisse menschliche Art zu gratulieren, ist Meine Sache nicht – sondern zu lehren, zu ziehen, zu führen und den Wanderer auf jene Wege zu lenken, die da führen in Mein Reich. Und in der Art will Ich dir auch jetzt für deinen Mann etwas geben!
Höre du, Mein lieber A., recht wohl, was Ich dir nun durch Meinen Knecht kundtun werde! Ich sage dir, es tut dir und deinem Haus not! Sieh, du hast wohl einen recht festen Glauben; aber deine Liebe in deinem Herzen ist noch bei weitem nicht so fest wie dein Glaube, und das darum, weil du noch stets deine Liebe an Meine sichtbare Persönlichkeit hängst und suchst Mich irgend zu vernehmen und zu erschauen. Und erst so du Mich irgend erschautest oder wenigstens vernähmst, da würde dann auch dein Herz für Mich vollkräftig entflammen. Und sieh, gerade so steht es auch mit deiner Familie! Ihr liebt alle den Christus, der einst lehrte auf der Welt oder der da wiederkommen möchte, zu richten die Welt – also den vergangenen oder den zukünftigen Christus liebt ihr nur! Aber das ist gefehlt! Denn bei solcher Verfassung kann Ich Mich euch nicht nahen als euer Vater in der Gegenwart, sondern nur als der der Vergangenheit oder der der Zukunft, und kann euch nicht kräftigen, weil ihr Mich nur in eurer Erinnerung ehrt, aber nicht in eurem Herzen lebendig liebt! Wie aber die Erinnerung ihre Gegenstände bald recht lebhaft erfasst und bald wieder ganz fallen lässt, so ist es auch bei euch mit Mir der Fall! – Lest ihr gerade etwas Erbauliches von Mir, dann seid ihr wie voll Liebe zu Mir, aber das ist nicht Liebe, sondern nur eine zeitweilige Aufregung eures Erinnerungs-vermögens. Sobald ihr euch umkehrt und etwas anderes erschaut, da schließt sich eure Erinnerungskammer im Kopf, und Ich bin draußen, als wäre Ich kaum je darin gewesen. Ihr könnt dann Visiten machen, mit der Welt verkehren, euch belustigen mit weltlichen Dingen, allerlei Zeug plaudern, euren Leib zierlich bekleiden. Und so irgendein Freund oder eine Freundin euch besucht, da könnt ihr mehr Freude haben, als je irgend in der kurz dauernden Erinnerung an Mich! Denn an alledem hindert euch der vergangene wie der zukünftige Christus nicht, der wohl in eurer Erinnerung, aber nicht in euren Herzen wohnt! – Ich aber sage dir und deiner Familie und euch allen: Der vergangene und der zukünftige Christus wird euch wenig nützen, so ihr nicht den gegenwärtigen lebendig in euren Herzen tragt! So Ich Meinen Knecht heute von euch nähme, durch den Ich euch bereits vier Jahre lang tagtäglich Erfrischungen zusende und euch so nur ein bisschen von der Weltfreundlichkeit heimsuchen lasse, da werdet ihr Mich nach und nach so schön unvermerkt aus eurer Erinnerung spielen, dass dieser Erinnerung kleine Fünklein euer Herz kaum mehr auf Augenblicke für Mich entzünden werden.
Ihr freut euch nun wohl allzeit, wenn ihr von Mir etwas vernehmt. Aber eure Freude ist nicht bleibend, weil sie mit eurer Erinnerung gleichen Schritt geht. Und ihr freut euch dann bald danach auf irgendein vorhabendes weltliches Vergnügen mehr als auf Mich und macht Pläne, was ihr tun werdet, ohne zu bedenken, dass ihr ohne Mich nie etwas tun könnt und noch viel weniger tun sollt. Und so Ich euch daran hindern möchte, dann könnt ihr darob sogar traurig werden und sagen: Aber dürfen wir denn gar keine Freude haben?! – Ich aber sage: Ihr sollt ja Freude haben, und nimmer soll die Freude von euch genommen werden – aber Ich sollte stets eure größte Freude sein!
Fragt euch selbst: Was bietet euch wohl eure eigengemachte Freude? Wie lange dauert sie? – Wenige Stunden habt ihr wieder unnütz mit der dummen Welt vergeudet, dumm verplaudert und verlacht. Dann steht ihr wieder am alten Fleck! Und nur Meiner endlosen Liebe und Geduld habt ihr es zu verdanken, dass ihr nach einer jeden weltlichen Freude nicht zurück, so dem Tod näher gekommen seid! Bei solchen Verhältnissen ist von einem merklichen Fortschritt zu Mir noch lange keine Rede, und Ich bleibe stets noch euer „vergangener“ oder „zukünftiger“ Christus.
Ich aber sage dir dies alles gerade an diesem deinem Tag, auf dass du mit deinem ganzen Haus für die Zukunft Mir näher kommen mögst, als das bis jetzt der Fall war! Du kennst die Wege zu Mir. Willst du aus dem vergangenen oder zukünftigen Christus dir einen gegenwärtigen, lebendigen Christus bereiten, so musst du vollernstlich auf diesen Wegen wandeln und dein Haus mit dir! – So wirst du Mich von deiner Erinnerung in dein Herz bringen und wirst dann erst jene Freude überkommen, die dir keine Welt und keine Ewigkeit mehr wird nehmen können auch nur auf einen allerkürzesten Augenblick! Diese endlose Freude aber wirst du nicht eher überkommen, als bis du mit Paulus wirst sagen können: „Nun lebe nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir!“ Sieh, alle Welt ist Mein Feind; wie aber kann jemand sagen, dass er Mich liebe, so er andererseits dennoch der Welt die Hand zum Gruß bietet?! – Beachte daher diese Meine neue Belehrung und Vermahnung, so wirst du bald zu jener Freude gelangen, die niemand mehr von dir nehmen wird! – Das sei dir Mein Wunsch und Meine väterliche „Gratulation“ zu diesem deinem Tag! Und Meine Gnade, Liebe und Erbarmung sei mit dir ewig! Amen.“ [HiG.02_44.04.21,01]

4. Schlaf

„So der Leib ruht, muss die Seele Frieden haben; sonst ruht der Leib schlecht, und der Geist kann sich unterdessen nicht üben in der Beschauung seiner selbst und in der Ähnlichwerdung seiner Urform in Gott. Wie aber der Schlaf als Ruhe des Leibes eine Wohltat Gottes durch die Natur ist, so ist der Friede der Seele jene innere, stille Wärme der ewigen Liebe, aus welcher erst dem Geist jener Stoff bereitet wird, dass er sich damit voll bilde, um dadurch wieder dereinst zu werden ein wahres Gefäß zur Aufnahme der Liebe und so des Lebens aus Gott.“ [HGt.01_048,13]


4.1. Die Schlafweise unserer Urväter

„Adam und seine ersten Nachkommen hatten weder Zelte noch Hütten oder gar für alles ganz bequem eingerichtete Häuser; der Erde Boden und ein schattiger Baum war ihnen alles, und sie ruhten gar viele Nächte unter dem freien Himmel und waren gesund und stark. Nicht einmal eine Leibesdecke wussten sie sich anzufertigen; ein Feigenlaubkranz zur Bedeckung der Scham war ihre ganze Leibesbekleidung, und alle erreichten ein Alter von mehreren hundert Jahren! Nun aber haben die Menschen alle Lebensbequemlichkeiten erfunden und sich für ein verlorenes irdisches Paradies viele hunderttausende selbst geschaffen, und sieh, jetzt sind hundert Jahre Alters ein Wunder geworden! – Sieh, daran schuldet die Verweichlichung der Menschen, die sich dadurch selbst der Natur dieses Weltkörpers entfremden, der in allem die Bestimmung hat, die Menschen zu tragen und zu ernähren, und stark und gesund zu erhalten! Darum sei du, Mein Ouran, ums Nachtlager für diese vielen Gäste ganz unbesorgt; der gute und gesunde Boden wird sie alle ganz wohl beherbergen! Wen einmal der Schlaf übermannt, der ruht auf einem Kissen aus Stein ganz gut aus; geniert ihn der Stein unter dem Haupt, dann ist der Mensch nimmer müde und zu sehr der Ruhe bedürftig, und da kann er sich schon wieder aufrichten und an die Arbeit gehen!“ [GEJ.03_211,03-05]


4.2. Zu langer Schlaf schwächt Leib und Seele

„Weiche Betten machen die Menschen weich und benehmen ihnen der Glieder nötige Kraft, und ein zu langer Schlaf schwächt die Seele und des Leibes Muskeln.“ [GEJ.03_211,06]

„Langschläfer [werden] auch nie ein besonders hohes Alter erreichen. Wer seinem Leib in der Jugend fünf Stunden und im Alter sechs Stunden Schlafruhe gönnt, der wird auch zumeist ein hohes Alter erreichen und wird lange ein jugendliches Aussehen behalten, während ein Langschläfer bald altert, ein faltiges Gesicht und graue Haare bekommt und im etwas vorgerückten Alter wie ein Schatten einhergeht.“ [GEJ.01_220,13]


4.3. Nachtruhe auf Liegestühlen

„Ich sage euch sogar in leiblich-ärztlicher Beziehung, dass die Menschen ihr Leibesleben gut um ein Drittel verlängern würden, so sie sich statt ihrer ebenen Nachtlager gute Ruhebänke und Ruhestühle herrichten würden in der Art, wie du sie hier siehst! Denn mit den Ebenlagern erleidet der Blutstand und -gang zwischen Tag und Nacht eine zu starke Veränderung, von der allein schon frühzeitig allerlei Hemmnisse und Veränderungen in den Verdauungs- und Ernährungsorganen eintreten. Aber in dieser Nachtruheart wird alles viele Jahre in der größten Ordnung verbleiben.“ [GEJ.05_196,06]

„Abraham, Isaak und Jakob schliefen nur in gewissen Ruhe- und Lehnstühlen, kannten keine Ebenlager und erreichten darum bei sonstiger Lebensnüchternheit jeglicher ein sehr hohes Alter bei vollster Seelenkraft; als aber später die Menschen nicht mehr darauf achteten, fiel ihre Lebenszeit mehr als um die Hälfte der Jahre herab.“ [GEJ.05_196,07]


4.4. Ein Gesundheitstipp der Römer

„Die Römer sagten: Im Schlaf dünste der Mensch allzeit die Krankheit aus; hat diese nicht den gerechten Raum, sich im Schlafgemach zu zerstreuen, so fällt sie wieder auf den Menschen zurück, und er wird krank. Aus diesem Grund hatten dann reiche Römer sogar Fontänen  in ihren großen Schlafsälen, die die Luft reinigten und die bösen Dünste an sich zogen. Und so war auch in dieser Burg das Schlafgemach des Cyrenius der größte Saal und war versehen mit zwei Fontänen mit breiten Wasserbassins, in denen mehrere Meerzwiebeln herumschwammen.“ [JJ.01_138,17-20]


Anmerkung: Als Raumluftreiniger und -entgifter gelten auch:
Bogenhanf (Sanseveria): Anspruchslos, regelt die Luftfeuchtigkeit, wandelt giftige Stoffe in Sauerstoff um.
Goldene Efeurute (Epipremnum aureum): Kletterpflanze, die horizontal oder vertikal wachsen kann. Sie gedeiht im Zimmer auch an sehr schattigen Orten, an denen viele andere Zimmerpflanzen wegen Lichtmangels eingehen. Nimmt Schadstoffe aus der Umwelt auf und löst sie auf.
Schafwolle: Umwelt-Schadstoffe werden durch in der Schafwolle enthaltenen bestimmten Eiweißstrukturen festgehalten und unschädlich gemacht. Je größer die Fläche ist, die die Wolle (z.B. Felle, Wollteppich, Wolldecken, Wollstoffe) in einem Raum einnimmt, desto stärker ist die Wirkung. Die naturmäßig in ihr gespeicherte Feuchtigkeit verhindert eine elektrostatische Aufladung. Und sie nimmt kaum Schmutz auf, die Schuppen an der Faseroberfläche stoßen ihn regelrecht ab. Zur Pflege gelegentlich im Freien auslüften, am besten an einem Nebeltag, da die eindringende Feuchtigkeit eine auffrischende und zugleich mild reinigende Wirkung hat. Sonnenstrahlen vermeiden.


5. Familienleben

5.1. Ehe

5.1.1. Voraussetzungen

„Schließlich muss ich euch, namentlich den Eltern, diesen Meinen väterlichen Rat noch hinzufügen, dass ihr eure Söhne ja nicht eher ehelichen lassen sollt, und wären sie dazu auch in allem weltlichen Erhaltungsvermögen, es sei im Amt oder Habe wohl versehen, bevor sie nicht wenigstens zur Hälfte wieder-geboren worden sind, damit dann ihre Weiber durch sie geheiligt werden möchten, um gesegnete Früchte zur Welt zu bringen […]. Eure Töchter aber gebt Meinen Söhnen, die da sind gekommen aus Meiner Liebe zu euch, und haben auf der Welt Mich wohl erkannt, und sich ziehen lassen von Meiner Liebe, und leiten von Meiner Weisheit, da sie allzeit hören Meine Stimme, und ihre Auge geheftet haben nach Meinem Herzen.“ [HiG.03_40.06.15,32-33]

„Wie man sich aber ein rechtmäßiges Weib zu nehmen hat, so ist solches nach der Ordnung aus den Himmeln schon durch Moses verordnet worden und hat fürder bis ans Weltende dabei zu verbleiben. […] Wer in solcher Ordnung verbleibt, der wird auch die Früchte des Segens von oben ernten; wer aber wider solche Ordnung handelt, der wird die Früchte des Fluches ernten.“ [GEJ.03_066,06-07]


5.1.2. Wahre gültige Ehe vor Gott

„Wenn ihr wissen wollt, wie die Ehen im Himmel geschlossen werden, so dienen euch die Ehen in der Sonne zu einem Beispiel. Denn solche Ehen dauern dann auch für ewig, während eure zumeist allerschlechtesten Ehen, da sie nichts als lauter Alleräußerlichstes und daher vor Mir Greuelhaftestes zum Grund haben, höchstens bis zum Grab, manchmal aber nicht bis dahin dauern. Denn glaubt es Mir: Die allerverächtlichste Ehe, welche auf der Erde geschlossen wird, ist eine Geld- oder Güter-Ehe, diese hat auch ganz sicher allda ein ewiges Ende, wo ihr Grund doch sicher ein Ende hat. – Also sind auch nicht minder verderblich und verächtlich diejenigen Ehen, welche die Sinn-lichkeit und gegenseitige reizende Leibesformen zum Grund haben, denn auch diese vergehen allmählich wie ihr schlechter Grund. – Dergleichen sind auch politische Ehen, auch sie dauern nicht länger als ihr Grund. – Also sind auch die vorzeitigen Jugendehen, denn auch diese vergehen wie ihr Grund. – Desgleichen die Glanzehen, auch diese vergehen wie ihr verderblicher Grund. Nur Ehen, die allein Mich zum Grund haben, werden ewig bestehen, weil ihr Grund ein ewiger ist! Darum also habe Ich euch auch solches gegeben, damit ihr daraus ersehen sollt, wie die wahren Ehen geschlossen und beschaffen sein, und welchen Grund sie haben sollen.“ [NS.01_23,29-32]

„Wirst du in der Kraft deines Geistes dich befinden, dann wird es dir ein Leichtes sein, die Kraft des Geistes in deinem Weib dir wahrhaft zu vermählen, welches wird sein eine wahre Ehe vor Gott. Verbindest du dich aber mit deinem Weib nur nach deiner Begierde, die noch unreif ist, so wirst du durch solchen Verband deinen Geist mit dem Geist deines Weibes nur zusammen-knebeln, wodurch dann aus zwei Geistern ein unbehilflicher Sklave wird, und wird da nicht können ein Geist dem anderen die heilige Lebensfreiheit je verschaffen, sondern noch die ursprüngliche in der stets mächtigeren Umstrickung verlieren.“ [GS.02_048,18]


5.2. Sexualität

5.2.1. Die Sexualkraft soll innerhalb der Ehe gebraucht werden

„Die Ehe ist eben die erste Ordnung, in der die Menschheit gezeugt werden muss, so sie je in eine höhere Ordnung eingangsfähig werden soll. Die Ehe ist eine freie Einung zweier Herzen, zweier Seelen, zweier Geister, aus welcher einst die große Einung in Mir und mit Mir Selbst hervorgehen soll als ein Endzweck alles Seins. Wie und wann aber sollte das erreicht werden, wenn dazu nicht der erste Same durch eine wohlgeordnete, rechte Ehe und durch die durch sie bedingte geordnete Zeugung gelegt werden soll?!“ [HiG.02_ 47.06.10,16-17]


5.2.2. Die Sexualkraft ist zum Kinderzeugen gegeben

„Die Eheleute sollen nur so viel tun, als da zur Zeugung eines Menschen unumgänglich notwendig ist!“ [GEJ.04_231,03] und es soll „wohl und sehr gewissenhaft beachtet werden, dass die Zeugung nicht aus gemeiner Geilheit verübt werde, sondern aus wahrhafter Liebe und seelischer Neigung“ [GEJ.04_ 231,05].

„Kinder, auf diese ordentliche Art gezeugt und im Mutterleib ungestört aus-gereift, werden erstens schon seelenvollkommener in die Welt kommen, weil die Seele in einem vollkommen ausgebildeten Organismus doch sicher eher und leichter für ihren geistigen Herd sorgen kann als bei einem ganz verdorbenen, an dem sie gleichfort zu bessern und zu flicken hat; und zweitens ist sie selbst reiner und heller, weil sie nicht von den geilen Unzuchtsgeistern, die durch die oft täglichen geilen Nachzeugungen in des Embryo Fleisch und auch Seele hineingezeugt werden, verunreinigt ist. Wie leicht kann solch eine Seele ihr Gemüt schon in der zartesten Kindheit gleich einem Samuel zu Gott erheben aus wahrer kindlicher, allerunschuldigster Liebe! Und welch eine herrliche Urlebensgrundzeichnung wird auf diese Weise aus der wahren Gemütstiefe dem jungen, zarten Gehirn vor jeder materiellen Zeichnung ganz licht und hell eingeprägt, aus welchem Licht sich dann ein Kind die später kommenden Bilder aus der materiellen Welt in der rechten Bedeutung und Beziehung erklären wird, weil diese Bilder auf einen lichtvollen und lebenswahren Grund gewisserart eingepflanzt werden und erweitert und wie in ihre Einzelteile zerlegt und, als durch und durch besterleuchtet, von der Seele auch leicht durch und durch beschaut und begriffen werden. Bei solchen Kindern fängt sich schon frühzeitig eine Außenlebenssphäre zu bilden an, und sie werden bald und leicht hellsehend, und ihrem Willen wird sich alles in Meiner Ordnung Seiende zu fügen anfangen. Was sind dagegen die schon im Mutterleib verdorbenen Kinder? Ich sag es euch: Kaum mehr als scheinbelebte Schattenbilder des Lebens! Und was ist hauptsächlich daran schuld? Das, was Ich euch bisher sattsam als Folge der Geilheit gezeigt habe!“ [GEJ.04_231,06-08]

„Nehmt hin Meinen Segen zum ewigen Leben! Zeugt aus euch wahre, lebendige Früchte der reinen Liebe! Fern sei eurem Leib die stumme Befriedigung dessen, daran das Fleisch und somit auch die Sünde hängt, – so werdet ihr stets wandeln wahrhaft und getreu vor Mir; wer aber da wohltut seinem Fleisch, es nährt über das gerechte Maß und es dann durch alle Wollust sucht zu ergötzen, der nährt seine eigene Sünde und räumt durch die Wollust des Fleisches dem ewigen Tod alle Gewalt über sich ein. Daher bezähmt allzeit eure Begierden, so es nicht Zeit ist, dass ihr Mir zeugt eine lebendige Frucht; wenn es aber Zeit ist, dann ruft zu Mir, damit Ich euch halte, wenn ihr der Sünde ein Opfer bringt, und ihr darum nicht fallt, sondern bleibt in Meiner Gnade. Denn wer da fällt, der steht schwer auf, und bei jedem Fall wird der Geist mit einem neuen Totengefängnis umgeben. Wenn er dann erstehen möchte aus der Gefangenschaft des Fleisches, welches ist die alte Sünde und der alte Tod des Geistes, wie wird es ihm dann ergehen, wenn er statt einer Rinde mehrere hunderte wird zu durchbrechen haben, da immer eine um die andere hartnäckiger wird?! Daher sorgt euch nur um das, was des Geistes ist; das Fleisch aber übergebt Mir und tut im selben Meinen Willen, auf dass es kraftlos werde, so werdet ihr im Geist allzeit in dem Grad wachsen und zunehmen, in welchem euer Tod abnimmt, welcher da ist die Sünde oder das Fleisch. Daher sage Ich es euch noch einmal: Nährt, stärkt und ergötzt euer Fleisch nicht; denn dadurch nährt, stärkt und ergötzt ihr euren eigenen Tod, welcher nun den Geist umgibt als letzter Kerker vor seiner Wiederbefreiung oder Wiedererstehung zum vollsten ewigen Leben aus Mir und in Mir!“ [HGt.02_089,03-08]

„Dem Mann [ist] von Mir aus nur ein Weib bestimmt trotz seiner reichhaltigeren Zeugungsfähigkeit. Was aber diese betrifft, so ist sie nicht gegeben der Vielzeugerei, sondern nur der kräftigen Zeugerei wegen; und so kann ein Mann mit einem Weib zwar wenigere, aber dafür desto kräftigere Kinder zeugen, während bei der Vielzeugerei nur die größten und unreifsten Schwächlinge zum Vorschein kommen können. Denn jeder Same wird eine schlechte oder gar keine Frucht erwecken, so er nicht vorher zur vollen Reife gelangt ist. So ist es auch bei dem Menschen umso mehr der Fall, wo es sich doch um die Erweckung der alleredelsten Frucht handelt. So bleibe es bei einem Weib, und dieses tut genug, wenn es alle drei Jahre nur eine Frucht ausreift.“ [HGt.03_063,11-15]

„Achte die zeugende Kraft in dir wie die aufnehmende im Weib; denn sieh, Gott, dein Herr, hat dieses allmächtige Fünklein aus Seiner höchsten und tiefsten Liebe in dich gelegt. Missbrauche daher nie diese heilige Kraft Gottes in dir und zerstreue sie nicht vergeblich; so wirst du ein allzeitiger Mehrer deines eigenen Lebens und des Lebens deiner gezeugten Kinder sein.“ [GS.02_ 048,14]

„Sieh, das ist Meine Ordnung, aus welcher alle Dinge hervorgegangen sind! Wenn du nun zeugst deinesgleichen aus dieser Ordnung heraus, aus der du von Mir Selbst bist geschaffen und gewisserart gezeugt worden, so ist deine Zeugung ja gerecht, da sie in der Ordnung ist, in welcher Ich Selbst bin. Zeugst du aber nur blind oder taub, dann zeugst du nicht, sondern zerstörst nur, was Ich Selbst fürs ewig freie Sein geschaffen und gezeugt hatte, und das ist dann doch natürlich wider Meinen Willen, welcher [...] ja nur allein das eigentliche fest bestimmte Sein jedes von Mir gezeugten und geschaffenen Wesens ist. Solchem Meinem Willen entgegenhandeln aber ist ja die Sünde oder der Tod des von Mir gezeugten Wesens! Daher muss die Zeugung in aller Ordnung geschehen!“ [HGt.02_135,15-18]


5.2.3. Folgen von außerhalb der Ordnung Gottes ausgeübter Sexualität

„Würden die Menschen dieses Laster meiden und den Beischlaf nur so oft begehen, als wie oft er zur Erweckung einer Frucht in eines ordentlichen Weibes Leib notwendig ist, Ich sage es euch: Nicht einen gäbe es unter euch, der nicht mindestens ein Hellseher wäre! So aber, wie es unter euch Sitte ist, vergeudet der Mann wie das Weib die besten Kräfte durch das oft tägliche Verpuffen der alleredelsten und seelenverwandtesten Lebenssäfte und hat demnach nimmer einen Vorrat, aus dem sich am Ende ein stets intensiveres Licht in der Seele ansammeln könnte! Darum aber werden sie stets mehr und mehr träge und polypenartig genusssüchtige Wesen. Sie sind selten eines hellen Gedankens fähig und sind furchtsam, feig, sehr materiell, launisch und wetterwendisch, selbstsüchtig, neidisch und eifersüchtig. Sie können schwer oder oft gar nimmer etwas Geistiges begreifen; denn ihre Phantasie schweift immer im Reiz des stinkenden Fleisches umher und mag sich nimmer zu etwas Höherem und Geistigem empor zu erheben. Und gibt es darunter schon auch dann und wann etwelche Menschen, die wenigstens in fleischgierlichkeitslosen Momenten irgendeinen flüchtigen Blick nach oben senden, da kommen doch gleich, wie schwarze Wolken am Himmel, fleischsinnliche Gedanken und verdecken das Höhere derart, dass die Seele dessen rein vergisst und sich gleich wieder in den stinkenden Pfuhl der Fleischeslust stürzt!“ [GEJ.04_230,02-03]  

„Wer da treibt Unzucht und Hurerei, der ist sehr krank in seiner Seele! Denn durch diese Sünde wird das Herz des Menschen von Tag zu Tag härter, gefühlloser und unbarmherziger gegen die Nebenmenschen und liebt am Ende nichts als sich selbst und den Gegenstand, mit dem es geilen kann, aber nicht des Gegenstandes selbst willen, sondern des Geilens willen. Ein solches Herz flieht dann das Gotteswort, das ihn abmahnt von seiner bösen Begierde, und wird am Ende sogar ein Feind derer, die das Wort Gottes im Herzen bewahren und danach leben. Viele von euch leiden an dieser Krankheit, und Ich bin darum wieder zu euch gekommen, um euch von dieser sehr bösen und tödlichen Krankheit zu heilen. Wer aus euch sich von dieser bösesten Krankheit befallen weiß, der vertraue sich Mir an, und Ich werde ihn heilen!“ [GEJ.01_086,03]

„Wer immer nach Meiner Lehre eine baldige und volle Wiedergeburt im Geist seiner Seele wünscht, der führe ein möglichst keusches Leben und lasse sich nicht berücken und betören vom Fleisch der Jungfrauen und Weiber; denn dieses zieht den Lebenssinn der Seele nach außen und verhindert dadurch gewaltigst die Wachwerdung des Geistes in der Seele, ohne die aber keine volle Wiedergeburt der Seele in ihrem Geist denkbar möglich ist!“  [GEJ.08_041,07]


5.3. Kindererziehung

5.3.1. Zum Glauben an Gott erziehen

„Das größte Glück der Menschen aber besteht einzig und allein nur darin, dass sie schon in den frühen Kinderjahren den einen und allein wahren Gott kennen und Ihn als den wahrsten und besten Vater aller Menschen über alles lieben lernen. Die Heiden aber kennen diesen Vater nicht, weil sie von solchen Eltern abstammen, die Ihn auch nicht erkannt hatten. Und seht, darum sind solche Kinder, die aus eurer Mitte an die finsteren Heiden hintan gegeben worden sind, in der geistigen Hinsicht übel daran, weil sie unter den Heiden ihren wahren Vater im Himmel, der ein ewiger Geist ist voll Güte, Liebe, Weisheit und endloser Macht, nicht erkennen und über alles lieben lernen können. […] Menschen, die recht fromm sind und den Vater über alles lieben und nach Seinen Geboten leben, bekommen schon in dieser Welt die Stimme des Vaters zu hören und auch zu sehen Sein Angesicht. Seid ihr, Meine lieben Kindlein, darum nur recht fromm, so werdet ihr solch ein größtes Glück auch schon auf dieser Welt genießen!“ [GEJ.08_219,04+20]

„Soll eines Menschen Liebe, Glaube und Wille wahrhaft tatkräftig werden, so müssen sie schon von Jugend an gehörig ausgebildet und dann recht geübt werden. Wer da Kinder hat, der übe sie schon von früher Jugend an in den drei Stücken, und sie werden dann mit der Besiegung der Welt in sich ein leichtes haben!“ [GEJ.08_041,11+13]

„Lehrt früh die Kindlein den Vater im Himmel lieben, zeigt ihnen, wie gut und liebevoll Er ist, wie Er alles, was da ist, zum Besten der Menschen höchst gut, schön und weise erschaffen hat, und wie gar so sehr Er besonders den kleinen, Ihn über alles liebenden Kindlein zugetan ist! Macht sie bei jeder besonderen Gelegenheit aufmerksam, dass so etwas alles der Vater im Himmel anordnet und geschehen macht und lässt, so werdet ihr die Herzen der Kleinen zu Mir kehren, und Meine Liebe wird in ihnen ehest zu wuchern anfangen! Wenn ihr so die Kleinen leiten werdet, dann wird eure leichte Mühe euch bald die güldensten Früchte tragen, – sonst aber Dornen und Disteln, auf denen weder Trauben noch Feigen wachsen!“ [GEJ.04_220,12]  

„Gewöhnt darum eure Kinder schon frühzeitig daran, das wahre Reich Gottes im Herzen zu suchen, und ihr habt sie dadurch mehr denn königlich geschmückt und habt für sie das größte und beste Erbteil erworben für zeitlich und ewig!“ [GEJ.04_126,07]

„Wollt ihr Menschen bilden nach Meinem Sinn, da müsst ihr schon bei den Kindern anfangen; denn wahrlich sage Ich euch: Der Unterricht in der Wiege ist mehr wert denn alle Hochschulen der Welt! Wer aber aus den Kindern Menschen bilden will, der muss sie lieben und muss mit ihnen eine rechte Geduld haben. Ein solches Kind ist von Natur aus mehr denn hundert Bettler arm; denn es ist arm am Geist, arm an physischen Kräften und arm an Besitztümern. Darum sage Ich euch und durch euch allen Menschen, denen dieses Evangelium gepredigt wird, noch einmal: Wer ein solches Kind aufnimmt in Meinem Namen, der nimmt Mich auf, und hat er Mich so in aller Liebe aufgenommen, so hat er auch den Vater im Himmel aufgenommen, und in seinem Haus wird es da am Segen nicht fehlen. Denn solche Kinder sind der echte und wahre Segen Gottes selbst in einem Haus, da sie sind und gepflegt, genährt und zu wahren Menschen gebildet werden, und es ist da das Geschlecht einerlei, ob Knabe oder Mägdlein; in ihrer Jugend sind sie gleich den Engeln des Himmels.“ [GEJ.05_246,09-10]


5.3.2. Zum Gehorsam erziehen

„Ändert eure Sinne, ordnet eure Begierden, wascht euch mit der Liebe, werdet einander gleich in der Demut, im Gehorsam und in der wohlgeordneten Zucht eurer Kinder; lasst ab von der Hurerei und zeugt im Segen Gottes eure Kinder, und seid denselben wahre Väter und Mütter in der Liebe und Gnade Gottes; lehrt sie vorerst gehorchen eurer weisen Liebe und darin finden die große Liebe, den heiligen Willen und so auch die unschätzbare Gnade Gottes.“ [HGt.01_035,37]

„Kinder sind gegen ihre Eltern vermöge ihrer ursprünglichen Schwäche und notwendigen Erziehung den unbedingtesten Gehorsam schuldig; und wenn sie zur Erkenntnis des Willens Gottes in sich werden gelangt sein, dann trete an die Stelle des Gehorsams, den ihr dann Gott allein nur schuldig seid, die kindliche Liebe und Achtung gegen die Eltern in hohem Maß. Doch sollt ihr nach dem Willen Gottes dem Weisesten von euch allzeit euer Ohr leihen und eure Augen auf ihn richten, um willig zu erfahren die Ratschlüsse Gottes fürs Allgemeine sowohl, als auch für jeden einzeln.“ [HGt.01_034,08]

„Was ist denn mit einem Kind, in welchem sich oft auch schon gar früh ein böser Wille kundgibt? Muss es nicht dem weisen Willen seiner Eltern gehorchen und seinen Willen am Ende nur dazu gebrauchen, allein das zu tun, was seine Eltern wollen? Und hat es sich mit der Zeit stets mehr und mehr in dem Willen seiner Eltern zurechtgefunden, so wird es dann selbst weise, weiß dann, was recht und gut ist und verabscheut aus sich selbst das Böse, Falsche und Ungerechte. Es kommt dadurch erst zum wahren Selbstbewusstsein und zur wahren, vernunftgemäßen Selbständigkeit. Würde das Kind aber je dazu gelangt sein, so es nicht der weisen Eltern Willen zu dem seinigen gemacht hätte?! Und so können auch wir Menschen erst dann zum wahren Selbstbewusstsein und zur wahren Lebensselbständigkeit gelangen, so wir durch unseren freiwilligen Gehorsam den uns geoffenbarten göttlichen Willen ganz zu dem unsrigen machen; denn in dem göttlichen Willen muss doch offenbar deshalb auch die höchste Freiheit walten, weil Gott Selbst das weiseste und somit freieste Wesen ist. Und so wir je irgendeinen Anspruch auf eine wahre Lebensfreiheit machen wollen, so können wir diese nur dadurch erreichen, dass wir als ganz eins mit Ihm denken, fühlen und wollen und dann auch völlig so handeln.“ [GEJ.06_143,13-14]

„[…] für den unreifen Geist der Kinder ist überall nichts nachteiliger als eine, wenn auch von den Eltern zugelassene Eigenmächtigkeit. Denn dadurch begründen sich die Kinder zuallererst in der Hoffart und im Eigensinn, welche zwei Untugenden die unzerstörbaren Grundsteine aller nur erdenklichen folgenden Laster sind. […] die Menschen der Erde sind schon zuallermeist überaus beschränkt eigensinnigen Geistes, aus welchem Grund sie auch in eben diese schroffe Erde gelegt wurden. Daher ist ihnen auch nichts saurer als ein pünktlicher Gehorsam, welcher die alleinige Schule zur Gewinnung der wahren, geistigen, inneren Willenskraft ist. – Darum aber gelangen auch äußerst wenige Menschen dieser Erde in ihrem Leibesleben zu dieser Kraft, welche im Grund doch nur die Bedingung ihres Hierseins ist.“ [NS.01_015,18-19]


5.3.3. Zur Tätigkeit anleiten

„Wird der Mensch schon von seiner Kindheit an zur rechten Tätigkeit angehalten und erzogen im Gehorsam, in der Demut, Sanftmut und in der rechten Selbstverleugnung, so wird er in der reinen und wahren Erkenntnis Gottes und in der Liebe zu Ihm bald stark und mächtig werden, und Gott wird Sich ihm dann unbeschadet seiner Willensfreiheit, von neuem offenbaren können, und es wird dann heller und lebendiger in der Seele; aber da die Menschen die ihnen angeborene Trägheit nicht bekämpfen und besiegen lernen, weil dazu schon die Eltern zu lässig sind, so ersticken die Menschen schon lange eher in der ihnen notwendig angeborenen Trägheit, bevor sie nur einen Versuch gemacht haben, dieselbe in sich zu bekämpfen und zu besiegen.“ [GEJ.08_196,03]

„Teile der Jugend die Zeit, da sie eines und das andere tun und lernen soll, fest und bestimmt ein, so wirst du sie frühzeitig an die notwendige Ordnung gewöhnen, welche die Grundfeste aller Weisheit und aller Liebe ist.“ [HiG.01_ 41.06.20,09]

„Nur durch den rechten Eifer und durch eine frühe Tätigkeit kann der Mensch zum wahren Reich Gottes in sich gelangen und es dann auch für ewig behalten.“ [GEJ.09_152,06]


5.3.4. Herzensbildung vor Verstandesbildung

„Sehe bei allen deinen Kindern nur auf die Bildung des Herzens! Denn diese zählt bei Mir allein. Alles Übrige hat bei Mir keinen Wert. Und würden deine Kinder mehr wissen denn Salomo in aller seiner Weisheit, so würde alle deine Mühe gleichen der der Goldmacher, deren Unternehmen noch allzeit zu Asche geworden ist. Lehre die Kinder daher demütig sein und vertrauen auf Meinen Namen, so wirst du ein guter Arbeiter Meines Weingartens werden und mit Meinem Lohn zufrieden sein ewig!“ [HiG.01_41.04.18,08-09]

„Wo immer man mit der Verstandesbildung der Gemütsbildung vorangeht, ist die Bildung verkehrt.“ [GEJ.04_219,10]


5.3.5. Schädlichkeit der Verzärtelung

„Die Kinder aber sollen mit wahrer und ernster Liebe behandelt und erzogen werden. Jede Verzärtelung und Nachgiebigkeit von Seiten der Eltern ist ein großer Seelenschaden für die Kinder, der den Eltern als Schuld gerechnet werden wird.“ [GEJ.08_022,07]

„Betrachtet nur so ein recht verzärteltes Kind, wenn es nicht schon von frühester Zeit an stets mehr und mehr an Tätigkeit gewöhnt worden ist, was für ein ganz entsetzlich trauriges Gesicht es machen wird, so es etwa nach dem zurückgelegten zwölften Jahr in eine ganz ernste und anhaltende, wenn auch seinen Kräften angemessene Tätigkeit treten muss! Es fängt an zu weinen, wird voll Traurigkeit, voll Missmut, voll Ärger auch und voll Zorn gegen jene, die es zu einer anhaltenden Arbeit anzutreiben anfangen. Seht dagegen ein Kind von gleichem Alter an, das schon von seiner frühesten Jugend mit Arbeiten stets ernster Art, die den Kräften angemessen waren, beschäftigt wurde! Mit welcher Freude und mit welch einem Behagen tummelt sich so ein Kind den ganzen Tag herum, ohne müde zu werden! Wie aber in einer trägen Seele eine große Furcht vor aller ernsten und anhaltenden Tätigkeit stets daheim ist, so ist in der Seele auch aus derselben Quelle herrührend die Furcht vor dem Tod, ja sogar vor einer etwas gefährlicheren Krankheit vorhanden. Ihr werdet auch schon öfter zu erleben die Gelegenheit gehabt haben, dass so recht fleißige und sehr arbeitsame Menschen bei weitem keine so große Furcht vor dem Sterben haben wie jene arbeitsscheuen, aber dabei doch wohllebensheiteren und -lüsternen sie haben; und diese Furcht verliert sich nicht eher, als bis solche Seelen eine rechte Tätigkeit ergriffen haben.“ [GEJ.04_127,04-07]

„Aus den verzärtelten Kindern aber wird nie und nimmer etwas Lebensgroßes! Wenn mit ihnen schon sonst auch nichts Arges geschieht oder sie in sonst nichts Arges übergehen, so bildet sich mit der Zeit bei ihnen doch so eine gewisse schwache Seite heraus, die kein Mensch beleidigen, ja nicht einmal antasten darf. Wird so eine schwache Seite angerührt und angetastet oder gar beleidigt, dann ist es schon aus mit solch einem Menschen. Er wird ganz rasend und grimmig werden und sich sicher an dem Beleidiger auf jede erdenkliche Art zu rächen suchen oder ihm wenigstens dahin eine ganz entsetzlich ernste Drohung machen, solchen Scherz in aller Zukunft zu meiden, da im Gegenteil ihm das ganz entsetzlich üble Folgen zuziehen würde. Solch eine schwache Seite ist im Grund eigentlich nichts aus dem freien Willen und Erkennen hervorgehend Schlechtes; aber sie ist dennoch ein Leck in der Seele, an dem sie stets verwundbar bleibt, und das nicht nur hier, sondern auch noch lange während jenseits. Darum sollt ihr bei euren Kindern auch darauf sehr sehen, dass sich in ihnen keine sogenannten schwachen Seiten herausbilden, denn sie werden der Seele das, was die sogenannten chronischen, halbvernarbten Krankheiten sind. Ist es gleichfort schönes Wetter und geht dabei ein guter Wind, so schweigen sie, und der Mensch, der sie besitzt, fühlt sich ganz gesund; fängt es aber in der Luft nur an, sich zu einem bösen Wetter vorzubereiten, so fangen solche Lecks im Fleisch auch gleich an, sich zu rühren und bringen den Menschen vor Schmerzen oft zur Verzweiflung. Wie es aber für jeden Arzt etwas besonders Schweres ist, solche alte Leibesschäden zu heilen, ebenso schwer und oft nahe noch schwerer ist es, solch alte Seelenlecks zu heilen. Wenn der Schiffer sein Schiff vor den Lecks bewahren will, muss er nicht dahin fahren, wo es im Meer allerlei Klippen und Korallenbänke gibt, sondern nur  dahin, wo das Wasser die ganz gehörige Tiefe hat. Und so muss der Erzieher der Kinder als ein wahrhaft lebenskundiger Steuermann seine kleinen Lebensschifflein auch nicht in aller weltlichen klippenhaften Seichtheit herum-führen, sondern sich gleich mehr auf die inneren Lebenstiefen wagen, und er wird die kleinen Schifflein vor den gefährlichen Lecks bewahren und sich dadurch die Krone eines wahren Lebenssteuermannes erringen! Wohl jedem, der auch diese Worte beherzigt; sie werden nicht ohne Segen für ihn und seine Angehörigen verbleiben!“ [GEJ.04_126,08-12]

„Strenge und dabei weise Eltern werden auch gute, gehorsame und dienstfertige Kinder haben, die ihre Eltern lieben und ehren werden, wogegen den zu nachgiebigen Eltern die  Kinder nur zu bald über den Kopf wachsen und sie am Ende aus dem Haus treiben und stoßen werden.“ [GEJ.02_055,05]


5.3.6. Vor den Reizen der Welt schützen

„Zugleich aber soll das allen Eltern ans Herz gelegt sein, dass sie ihre erwachsenen Kinder nicht den Reizungsgefahren aussetzen sollen! Denn ein brennbares Material kann leicht in den Brand geraten; wenn aber einmal die Flammen von allen Seiten lichterloh aufschlagen, dann geht es mit dem schnellen Löschen oft gar nicht mehr, und ohne Opfer schlägt keine Flamme auf! Wenn sie gelöscht ist, zeigt sich dann auch bald der Schaden, den sie verursacht hat. Darum sollen besonders die Jungfrauen wohl gekleidet, aber nie reizend bekleidet einher gehen, und die Jünglinge sollen nicht dem Müßiggang preisgegeben werden; denn der Müßiggang ist stets der Zeuger aller Laster und Sünden.“ [GEJ.03_066,09-10]

„Hütet sie [die Kinder, s.V.11+12] sorgfältigst vor Zusammenkünften mit fremden Kindern, die eine Welterziehung genießen, sonst habt ihr selbst schwere Hagelwolken zusammengezogen. Und da wird nicht eine Ähre des Weizens verschont bleiben.“ [HiG.01_40.06.08,13]

„Halte auch deine Kinder hübsch im Zaum und lasse sie nicht in die Welt springen, und verrammle wohl die Fenster deines Hauses, damit durch dieselben nicht ihre Sinne verwirrt werden! Der Welt stehen zwar wohl alle Pforten der Welt offen und alle Fensterläden ihrer Häuser. Allein nicht so soll es bei denen sein, die Ich zu Meinen Kindern aufnehmen möchte.“ [HiG.01_ 40.10.13,10]

„Wer seine Kinder wahrhaft liebt, dem muss ja doch vor allem daran gelegen sein, ihre Seelen so zu ziehen, dass sie nicht von der Materie verschlungen werden. Werden die Seelen in der rechten Ordnung erzogen, so werden sie ehest fähig, den Geist in sich aufzunehmen, und nie blöd werden.“ [GEJ.04_ 126,06]

„Wird aber ein Mensch schon von der Wiege an mit nichts anderem in seinem Erkennen bereichert als mit solchem nur, was dem Leib dient, so wird auch seine Liebe ganz der Materie sich zuwenden und bald über Hals und Kopf danach tätig werden, um sich desto mehr materielle Schätze zu sammeln und durch sie dem Fleisch desto mehr Annehmlichkeiten zu bereiten. Bei dieser Gelegenheit geht dann die Seele ganz in die Materie, als in den Gegenpol des freiesten Gottesgeistes, über und bildet so mit dem Gegenpol, als vom selben gefangen, eben auch den Gegenpol. Die notwendige Folge davon ist das Gericht in und durch sich selbst, der Fluch vom Leben in den Tod und so gewisserart der ewige Tod selbst. Und wer schuldet daran – als eben der Mensch selbst, der sich aus seinem Erkennen, Lieben, Wollen und Tun selbst das angetan hat!“ [GEJ.05_229,05]

„Wahrlich, so da ist irgend ein Vater oder eine Mutter, die da nur sorgen darum, dass ihre Kinder in dieser Welt wohl versorgt werden möchten, und achten nicht höher den Wert des Lebens der Seele ihrer Kinder, die haben sich und ihren Kindern ein Grab zum ewigen Tod gegraben; denn was immer der Welt ist, das ist des Satans, also des Gerichtes und des Todes der Materie!“ [GEJ.05_171,07] 


6. Seelenpflege

6.1. Ärger und Zorn vermeiden

„Der Ärger ist der nötigen leiblichen Gesundheit gar nicht zuträglich, denn er erzeugt zu viel Galle, und diese verpestet das Blut und setzt das menschliche Leben jeden Augenblick aufs Spiel. So hüte dich auch in dieser Hinsicht ganz besonders vor zu großem Ärger, ansonsten du bald dein Leibesleben einbüßen würdest. Bedenk das alles wohl, so wirst du auch physisches Übel nicht zu befürchten haben!“ [GEJ.06_164,13]

Eine sehr gefährliche Art von Besessensein [V.1] „besteht in der Besitznahme des irdischen Fleischs durch den Zornteufel. Dieses Besessensein ist das allergefährlichste, weil ein solcher Zornteufel nie allein ein Fleisch besitzt, sondern allzeit noch eine Legion dienstbarer böser Geister mit ihm. Zorn ist der allerschroffste Gegensatz der Liebe und bildet den eigentlichen Hauptbestandteil des Satans. Der Zorn aber kann ohne Nahrung nicht bestehen; daher hat er allzeit eine zahllose Menge Nährgeister um sich, an denen er saugt und zehrt. Gleich so wie die Liebe nicht ohne Nahrung, die da ist die Gegenliebe, bestehen kann, so kann auch der Zorn nicht ohne Gegenzorn, der da ist seine Nahrung, bestehen.“ [Er.01_061,02-03]

Bei jenen Menschen, bei denen sich „merkliche Symptome von übertriebener Gemütsreizbarkeit zeigen, da ist ihnen vor allem anzuempfehlen, dass sie in allem sehr mäßig leben, früh schlafen gehen, aber noch früher aufstehen, von geistigen Getränken  sich längere Zeit enthalten, wie auch vom Fleisch unreiner Tiere , und ja keine solchen Orte besuchen, wo allerlei toller Spektakel zur schlechten Belustigung der Zuseher aufgeführt wird, besonders aber jene Orte nicht, wo getanzt und gespielt wird. Dergleichen muss von solchen Brauseköpfen auf längere Zeit, wenn nicht bei manchen auf immer, gemieden werden. […] Hauptsächlich aber sollen solche Menschen nebst dieser naturmäßigen Diät auch recht oft beten und geistige Bücher lesen oder sich vorlesen lassen, wenn sie selbst nicht lesen könnten. Das wird ihre Seele stärken und ihrem Geist die Fesseln lösen, welcher leicht völlig frei wird, wenn dergleichen Menschen Meine Liebe ergreifen. Denn weil solche Menschen einer größeren Versuchung ausgesetzt sind wie andere, so sind sie aber auch eben darum Meiner Gnade um so viel näher, als um wie viel größer ihre Versuchung ist. Eben diese Menschen sind es, aus denen etwas Großes werden kann, wenn sie auf den rechten Weg gelangt sind, weil sie den gerechten Mut in sich haben. Aus diesen Menschen werden, geistig genommen, Schiffe und Paläste wie aus Eichenholz und Marmor gebaut in Meinem Reich; aus Schwämmen und Schilf wird nicht leichtlich etwas Besseres, als es ist in seiner Art.“ [Er.01_062,17-18]


6.2. Demut üben

„Da habt ihr ganz wahr und richtig geurteilt: Ohne Mich kann niemand etwas wirken zum Heil seiner Seele; und hat er auch alles nach den ihm geoffenbarten Gesetzen wie aus eigener Willenskraft getan, so soll er aber dennoch in sich bekennen, dass er ein fauler und träger Diener war, und soll in allem Guten, das er gewirkt hat, Gott allein die Ehre geben, und Gott wird ihn so denn auch allzeit stärken und kräftigen. Wer Gott in allem Guten die Ehre gibt, der ist Ihm wohlgefällig und ein rechter Knecht und Diener nach Seinem Herzen. Den wird Gott nicht verlassen, sondern schirmen mit Seiner Hand, der Gott in seinem Herzen nicht verlässt; wer aber in seinem Herzen Gott verlässt und Seiner wenig oder oft gar nicht achtet, sich selbst ein Herr zu sein dünkt und nach seinem Weltverstand handelt, und so ihm etwas gelungen ist, sich nur dafür ehren lässt und von seiner Klugheit und von seinen edlen Taten spricht, der belohnt sich auch selbst und hat von Gott keinen Lohn zu erwarten. Was ihr denn immer tut, das gut und wahr ist, das tut in Meinem Namen, und Ich werde mit euch sein und euch stärken und kräftigen!“ [GEJ.09_159,03-04]


6.3. Einfaches Leben führen

„Darum bleibt nun nur noch recht lang bei dem, was ihr habt, denn eine zu große Verbesserung in irdischen Dingen ist stets eine wahre und dauernde Verschlimmerung im Geistigen, das der Mensch doch nur allein kultivieren soll mit allen Kräften seines Lebens. Was nützt es dem Menschen, so er auch alle Schätze der Welt für sich gewinnen könnte, litte aber dadurch den größten Schaden an seiner Seele?! Kennt ihr denn noch nicht die kurze Lebensdauer alles Fleisches auf dieser Erde und das endliche Los des Fleisches? Ob du nun als ein Kaiser oder als ein Bettler stirbst, so ist das für jenseits alles eins! Wer hier viel hatte, der wird jenseits viel entbehren müssen, wer aber hier wenig oder auch wohl nichts hatte, der wird jenseits auch wenig oder nichts zu entbehren haben und wird desto leichter und eher zu den inneren und allein wahren, lebendigen Geistesschätzen gelangen. Darum waren die Urväter dieser Erde so glückliche Menschen, weil sie ihre diesirdischen Lebensbedürfnisse so einfach als möglich befriedigten. Wie aber dann besonders jene Menschen, die sich in den tiefer liegenden Tälern aufhielten, Städte zu erbauen anfingen, so ist damit auch die Hoffart in sie gefahren. Sie verweichlichten, wurden träge und verfielen bald in allerlei Laster und mit ihnen in allerlei Elend. Was Gutes hatten sie davon? Sie verloren Gott aus den Augen ihrer Seelen, und alle innere Lebenskraft des Geistes verließ sie, dass sie gleich vielen von euch an kein Leben nach dem Tod des Leibes mehr glauben konnten. War das nicht ein gar entsetzlicher Umtausch, so man für die größere Bequemlichkeit des materiellen Lebens das Geistige so gut wie völlig verlor? Wer darum ein Weiser unter euch ist, der suche nun wieder das unnötigerweise zu gute und bequeme Materieleben für das reine, wahre, geistige umzutauschen, und er wird da besser tun um ein endlos Großes, als so er die größten Erfindungen machte, wie man ganz sicher und vogelschnell über alle Meere fahren kann. Einmal wird er dennoch sterben müssen! Was werden ihm dann seine großen Erfindungen für seine Seele nützen?! Bleibt darum bei dem, was ihr habt! Legt keinen Wert darauf, und sucht vor allem, wie ihr mehr und mehr auf dem Weg des Geistes wandeln mögt, so werdet ihr dadurch die größte und beste Erfindung für die große Schifffahrt aus diesem Irdischen ins andere, jenseitige Geistige gemacht haben! Was sicher für ewig währt, das zu erreichen setzt alle eure Kräfte und Mittel in die vollste Bewegung; ums Irdische für den Leib aber sorgt euch nur insoweit, als es vernunftgemäß nötig ist! Dass ein Mensch essen und trinken muss und seinen Leib schützen gegen Kälte und große Hitze, das ist eine ganz natürliche Sache; aber wer eben für den Leib mehr tut als für die Seele und am Ende gar für den Leib allein sorgt, dagegen für die Wohlfahrt der Seele gar nicht, die doch ewig leben soll, der ist ein wahrhaftigst blinder und überdummer Narr. Ja, wenn jemand seinem Leib ein ewiges Leben wider den Willen Gottes verschaffen kann – was unmöglich ist –, der sorge sich dann bloß um die Wohlfahrt seines Leibes; sonst aber sorge er sich um das, was ewig dauern wird und muss, weil es Gott so angeordnet hat!“ [GEJ.07_222,09-16]


6.4. Jesus treu bleiben

„Ich, dein lieber, heiliger Vater, sage und rate dir, dass du Mir treu verbleiben sollst! – Und solches sage Ich dir, weil Ich es bei dir erschaue, dass dein Herz anfängt, sich ein wenig hin und her zu schwingen zwischen Mir und der Welt. Solches aber ist nicht gut, da das Herz, so oft es sich zur Welt hinaus schwingt, allzeit, gleich einem in einen Brunnen gelassenen Eimer, allerlei Arges in sich aufnimmt, wie Misstrauen, Ärger, Bangigkeit, Lauigkeit in allem Guten und wahrhaft geistig Schönen, Gefallsucht, Untreue, Zorn, Neid, Hoffart und Rachlust. Sieh, diese großen Übel sind anfänglich gar klein; sind sie aber einmal als böser Samen im Herzen aufgenommen, so wachsen sie sehr schnell an und ersticken als ärgstes Unkraut gar bald jedes edle Körnchen, das Ich zuvor ins Herz gesät habe. Sieh, da dein Herz sich in einer solchen kleinen Gefahr befindet, erinnere Ich, dein heiliger, lieber Vater, dich daran, auf dass du Mir ja keinen Schaden leiden möchtest.“ [HiG.02_ 42.06.07.b,02-05]


* * * * * *

„Darum bleibt alle stets in der Sanftmut und Demut
und dadurch in der wahren Nächstenliebe,
so wird kein Gericht unter euch erzeugt werden;
denn wo in jener Zeit die Menschen in Meiner Ordnung leben werden,
dort wird auch kein letztes Gericht zum Vorschein kommen.
Ich habe euch das nun deshalb zum Voraus gesagt,
auf dass ihr es auch den anderen Menschen sagen und verkünden sollt,
damit sich am Ende niemand entschuldigen kann,
dass er nicht vor der Gefahr gewarnt worden sei.“

GEJ.08_051,06


Zurück zum Seiteninhalt