Jakob Lorber Die Bergpredigt Mt. 6 - Der Prophet Jakob Lorber

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Die Bergpredigt
aus der Sicht der Bibel und
der Neuoffenbarung Jesu durch Jakob Lorber
* MATTHÄUS – KAPITEL 6 *


Wohltätigkeit – Richtlinien für Spender und Empfänger (Mt 6,1-4):

Mt 6,1: „Habt acht auf eure Almosen, dass ihr die nicht gebt vor den Leuten, dass ihr von ihnen gesehen werdet; ihr habt anders keinen Lohn bei eurem Vater im Himmel.“

„Wenn aber jemand seinem Nächsten eine Wohltat erweist, so tue er das im Stillen und mache darum nicht reden von sich und brüste sich nicht damit vor den Menschen. Denn wer das tut, der hat seinen geistigen Lohn bei Mir schon dahin genommen, dass er für seine edle Tat einen weltlichen Ruhm erhielt; dieser aber stärkt die Seele niemals, sondern verdirbt sie nur, weil er sie eitel und selbstgefällig macht.“ [GEJ.06_123,08]


Mt 6,2: „Wenn du Almosen gibst, sollst du nicht lassen vor dir posaunen, wie die Heuchler tun in den Schulen und auf den Gassen, auf dass sie von den Leuten gepriesen werden. Wahrlich ich sage euch: Sie haben ihren Lohn dahin.“

„Wenn du aber Wohltaten an den Armen übst, da tue solches im Verborgenen mit aller Freundlichkeit und zeige es nicht der Welt; denn der Vater im Himmel sieht es, und des freundlichen Gebers Gabe wird ihm angenehm sein, und Er wird sie dem Geber ersetzen hundertfach. Wer aber mit seinem Wohltun nur vor der Welt prunken will, der hat seinen Weltlohn sich auch schon genommen und hat fürder keinen mehr zu erwarten.“ [GEJ.03_112,06-07]


Mt 6,3: „Wenn du aber Almosen gibst, so lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut, auf dass dein Almosen verborgen sei.“

„So du deinem Nächsten eine Wohltat mit der rechten Hand erweist, so lass deine Linke nichts davon merken; Gott, der alles noch so Verborgene wohl sieht, wird es dir schon vergelten.“ [GEJ.09_101,03]

„Wenn jemand aber seinem Nächsten etwas Gutes tun will, so tue er das nicht vor den Augen der Welt und lasse sich darum nicht öffentlich loben und preisen, sondern er tue das im geheimen so, dass nahe seine Rechte nicht weiß, was die Linke tut, und Gott, der auch das Geheimste sieht, wird solche Werke mit Seinem Segen belohnen.“ [GEJ.07_158,03]

„Was ihr tut, das tut im Stillen, und lasst euch darum nicht loben von der Welt, denn es genügt mehr als vollkommen, so Gott, vor dem nichts unbekannt und verborgen bleibt, das sieht und weiß, was da jemand Gutes tut im Verborgenen. Wer sich aber des Guten wegen, das er getan hat, von der Welt loben und ehren lässt, der empfängt dadurch auch schon seinen Lohn für seine ausgeübten guten Werke und wird dafür dereinst in Meinem Reich einen sicher höchst geringen Lohn finden. Darum aber soll sogar deine rechte Hand nicht erfahren, was deine linke getan hat. Dieses fasst auch in euer Herz und tut danach, so werdet ihr leben und euren Lohn finden in den Himmeln!“ [GEJ.07_180,34]

„So ihr Gastmähler bereitet, da ladet nicht solche dazu, die es euch mit einem Gegengastmahl vergelten können. Dafür werdet ihr keinen Lohn im Himmel haben, denn solchen habt ihr auf der Welt empfangen. Ladet aber Dürftige, Lahme, Bresthafte, in jeder Hinsicht arme Menschen, die es euch nicht wieder vergelten können, so werdet ihr euren Lohn im Himmel haben. So leiht auch denen euer Geld, die es euch nicht wieder zurückerstatten können, so werdet ihr damit für den Himmel wuchern. Leiht ihr aber euer Geld denen, die es euch zurückerstatten können samt Interessen , so habt ihr euren Lohn dahin. Wenn ihr Almosen gebt, da tut solches im stillen, und eure rechte Hand soll nicht wissen, was die linke tut. Und euer Vater im Himmel, der im Verborgenen sieht, wird euch darum segnen und belohnen im Himmel!“ [GS.02_104,09]


Mt 6,4: „dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten öffentlich.“

„So Arme zu euch kommen und euch ihre Not klagen, so helft ihnen nach eurer Kraft und nach eurem Vermögen, denn was ihr den Armen tut, das werde Ich so ansehen, als hättet ihr es Mir getan, und Ich werde es euch vergelten schon hier und noch mehr dereinst in Meinem Reich für ewig dauernd.“ [GEJ.10_ 139,04]

„Wer aber seine armen Brüder nicht verlässt, auch dann nicht, so ihn Gott in eine Prüfung zöge, der soll aber denn auch gesegnet werden, ehe er sich's versehen wird, reichlicher zeitlich und ewig!“ [GEJ.01_125,22]

„So da kommt ein armer Heide vor deine Tür und fleht dich an um ein Almosen und du enthältst es ihm darum vor, weil er ein Heide ist, so hast du dadurch vor Mir nichts Verdienstliches fürs ewige Leben getan; so du dich aber auch des armen, hungrigen und durstigen Heiden erbarmst und gibst ihm, dessen er bedarf, so hast du vor Mir ein Mir sehr wohlgefälliges Werk der wahren Nächstenliebe getan, und Ich werde es dir vergelten hier schon hundertfach und dereinst jenseits unendlichfältig. Denn die wahre Nächstenliebe im Herzen eines Menschen – ob Jude oder Heide ist gleich – ist das einzige, wahrhaft geistige Lebenselement, durch das alle Sinnenwelt und auch alle Himmel in der Bestandsordnung erhalten werden. So ein Mensch die wahre Nächstenliebe hat und übt, so lebt er dadurch auch in der rechten Ordnung Gottes und gründet in sich das ewige Leben seiner Seele. Habe du von nun an denn auch die wahre Nächstenliebe gegen Heiden so gut wie gegen Juden, und du wirst erweckt werden durch Meines Geistes Kraft zum ewigen Leben und wirst eindringen in Meine Gottheitstiefen und wirst dadurch dann in Mir auch wahrhaft lieben deinen Gott über alles, und das ist alles, was Ich von den Menschen zur Gewinnung des ewigen Lebens verlange. Wer da solche Liebe hat, der hat vor Mir keine Sünde und braucht nicht der Juden lange und leere und vor Mir wertloseste Gebete, keine Fasten- und keine Bußwerke in Sack und Asche zu wirken.“ [GEJ.10_146,11-12]

„Reich sein auf dieser Erde und für sich nur so viel verwenden, als man zur Erhaltung seiner selbst höchst nötig braucht, also karg sein gegen sich, um desto freigebiger gegen die Armen sein zu können, dies, dies ist die größte Gottähnlichkeit schon im Fleisch dieser Erde! Aber je größer diese echte und allein wahre Gottähnlichkeit bei einem Menschen ist, desto mehr Segen und Gnade fließen ihm auch stets aus den Himmeln zu. Es geht einem solchen Menschen wie einer Sonne. Je mehr ihres Lichts sie über den Erdboden ausströmen lässt, desto heller leuchtet sie auch in sich selbst; aber wenn sie im Winter karger wird mit dem Ausspenden ihres Lichts, wenn auch nur scheinbar, so ist sie auch in sich selbst ärmlicheren und schwächeren Lichts, wenn auch da freilich nur scheinbar. Wer vieles mit Liebe und Freude gibt, dem wird auch überaus vieles wieder gegeben werden. Denn wenn du in die Mitte eines Zimmers ein starkes Licht stellst, so wird es auch stark von allen Wänden wieder zurück gegen des Lichtes Mitte strahlen und das starke Licht mit einer mächtigen Glorie einfassen, und dadurch wird das Grundlicht noch herrlicher, mächtiger und wirksamer; stellst du aber nur ein schwach schimmerndes Lämpchen in des großen Gemaches Mitte, da werden die schwach erleuchteten Wände wohl auch nur ein höchst spärliches Licht zurückgeben, und mit der Glorie des Grundlichtes wird es sehr misslich aussehen. Darum seid ihr, mit den Gütern dieser Erde überschwänglich Versehenen, freigebig, gleichwie da die Sonne am Himmel freigebig ist mit ihrem Licht, so werdet ihr auch sein und ernten gleich der Sonne. Denn nicht kannst du in ein gutes Erdreich einen guten Samen aussäen, dass er dir nicht zurückbrächte eine hundertfältige Ernte. Gute Werke eines guten Herzens aber sind wohl die beste Samenfrucht, und die arme Menschheit ist das beste Erdreich; das lasst nimmer brachliegen, sondern sät verschwenderisch in dieses Erdreich, und es wird euch stets eine hundertfältige Ernte hier und eine tausendfältige jenseits wiedergeben, wofür Ich als ein sicherer Bürge dastehe!“ [GEJ.03_192,11-16]

„Nimm du nur an, was man dir mit Freuden gibt; denn du selbst hast ein gutes Herz und teilst gern mit den Armen auch von dem wenigen, was du dir mit deiner Kunst mühsam erwirbst. So du dir von nun an aber mehr erwerben wirst, so wirst du deinem guten Herzen auch einen größeren Tätigkeitsraum gewähren können. Den Armen wohltun, ist Gott wohlgefällig, und für die Armen arbeiten und sammeln, ist herrlich vor Gott und wird allzeit schon in diesem und noch mehr im anderen Leben belohnt.“ [GEJ.09_009,05]

„Es spricht einen von euch mehrere Male ein und derselbe Arme um ein namhafteres Almosen an. Ihr habt es wohl und könntet dem Armen noch tausendmal so viel geben, als ihr ihm schon gegeben habt, aber es berührt euch seine gewisserartige Unverschämtheit bitter, und ihr weist ihm die Tür mit dem Bedeuten, er soll nicht so oftmals kommen und denken, dass man ihm allzeit, so oft es ihm einfällt, ein Almosen verabreichen wird. Ja seht, das ist für einen Weltmenschen wohl eine ganz vernünftige Rede, und es geschieht dem Bettler so eine kleine Zurechtweisung recht; aber derjenige, der dem Armen so begegnet, ist dennoch noch lange nicht reif zu Meinem Reich, der Ich Meine Sonne alle Tage aufgehen und scheinen lasse über gute und böse Menschen und zum Frommen aller Kreatur. Derselbe Strahl, der die vergoldeten Paläste der Könige verherrlicht und in der Rebe den edelsten aller Säfte reinigt, reift und sehr versüßt, leuchtet auch über Pfützen und Kloaken und ärgert sich nicht an dem Gequak der Frösche und an dem Gezirp der Grillen. Eine solche Zurückhaltsamkeit hat hinter sich noch etwas Karges, und die Kargheit und die zu ökonomische Sparsamkeit ist eben nicht sehr weit vom Geiz entfernt und trübt den Lebensmost der Seele; und solange das noch ununterbrochen der Fall ist, wird aus der Seele kein reiner und geistvoller Lebenswein. Wer aber als wohl-habend im Geben nur eine recht große Freude findet und den Armen gar nicht ansieht darum, dass er ihm schon zu öfteren Malen eine kleine Gabe verabreicht hat, der ist dann in diesem Punkt schon fähig, in Mein Reich überzugehen, so er etwa keines anderen kleinen Fehlers in seiner Seele gewärtig ist.“ [GEJ.05_125,07-10]

„Aber es gibt auch der Armen so manche, die da zu dem gutherzigen Reichen kommen und ihn um ein Almosen bitten; und haben sie eins bekommen, so vergeuden sie es und sind obendrauf oft noch höchst undankbar gegen ihren Wohltäter. Allein daraus mache sich kein Wohltäter etwas, denn je weniger Dank ihr auf dieser Welt einernten werdet, desto größer wird euer Lohn jenseits sein; denn dadurch zeigen solche Reichen erst, dass sie Gott ähnlich sind, der auch Seine Sonne über Gute und Böse aufgehen und scheinen lässt.“ [GEJ.06_ 227,16]


Weitere Hinweise zum Almosen geben – Nicht den Armen vertrösten:

„Wer immer da hat ein Vermögen und einen Besitz und hat ein Gewerbe, das ihm vielen Gewinn verschaffen kann, spart aber den Gewinn für sich und seine Kinder und schaut mit bittergesinnten Augen und Herzen herab auf die armen Brüder und scheut sich vor den armen Kindern, die aus Mangel an allen irdischen Besitztümern Hunger, Durst und Kälte leiden, und schafft sie von sich, so sie zu ihm kommen und ihn bitten um ein Almosen, und wer da sagt zu einem Bruder: ,Komm in einigen Tagen oder Wochen zu mir, und ich werde dir da tun dies und jenes‘, so aber dann der hoffende und darauf rechnende Bruder kommt und erinnert den Verheißer, dass er nun da sei, darum er bestellt ward, und der Verheißer entschuldigt sich, dass er auch nun nichts zu tun imstande sei, hat aber geheim doch das Vermögen dazu, wahrlich, wahrlich, sage Ich euch: der ist ein Feind Gottes. Denn wie will er Gott lieben, Den er nicht sieht, da er doch seinen Bruder nicht liebt, den er sieht vor sich und kennt dessen Not!? Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Wer seinen Bruder in der Not verlässt, der verlässt in einem Gott und Himmel! Und Gott wird ihn verlassen, ehe er sich's versehen wird.“ [GEJ.01_125,20-21]


Weise sein:

„Ein sanftes und weiches Herz wird von Meinem Gnadenlicht, das gar zarter und übersanfter Wesenheit ist, gar bald und leicht durchbrochen werden, und Ich Selbst werde dann einziehen in ein solches Herz mit aller Fülle Meiner Liebe und Weisheit. – Wenn ihr unter euch Arme habt, so sage Ich es euch allen: Ihr braucht ihnen nicht zu geben, dass auch sie reich würden, aber Not sollt ihr sie nicht leiden lassen. Die ihr seht und kennt, denen helft nach Recht und Billigkeit. Es wird aber noch gar viele geben auf dieser weiten Erde, die gar entsetzlich arm sind und eine übergroße Not leiden. Allein ihr kennt sie nicht und vernehmt auch nicht ihr Jammergeschrei, darum lege Ich sie euch auch nicht ans Herz, sondern die nur, die ihr kennt und die irgend zu euch kommen. Wer von euch ein Freund der Armen sein wird aus vollem Herzen, dem werde auch Ich ein Freund und ein wahrer Bruder sein, zeitlich und ewig, und er wird nicht nötig haben, die innere Weisheit von einem anderen Weisen zu erlernen, sondern Ich werde sie ihm geben in aller Fülle in sein Herz. Wer seinen nächsten armen Bruder lieben wird wie sich selbst und wird nicht hinaus stoßen eine arme Schwester, welchen Stamms und welchen Alters sie auch sei, zu dem aber werde Ich Selbst kommen allzeit und Mich ihm treulichst offenbaren. Seinem Geist, der die Liebe ist, werde Ich's sagen, und dieser wird damit erfüllen die ganze Seele und ihren Mund. Was der dann reden oder schreiben wird, das wird von Mir geredet und geschrieben sein für alle Zeiten der Zeiten. Des Hartherzigen Seele aber wird ergriffen werden von argen Geistern, und diese werden sie verderben und sie einer Tierseele gleichmachen, wie sie dann auch jenseits so offenbar werden wird. Gebt gern und gebt reichlich; denn wie ihr da austeilt, so wird es euch wieder zurückerteilt werden! Wer ein Hartherz besitzt, das wird von Meinem Gnadenlicht nicht durchbrochen werden, und in ihm wird wohnen die Finsternis und der Tod mit all seinen Schrecken. Aber ein sanftes und weiches Herz wird von Meinem Gnadenlicht, das gar zarter und übersanfter Wesenheit ist, gar bald und leicht durchbrochen werden, und Ich Selbst werde dann einziehen in ein solches Herz mit aller Fülle Meiner Liebe und Weisheit.“ [GEJ.04_079,08+04-07]

„Käme ein und derselbe Arme an jeglichem Tag zu dir, so frage ihn ja nicht, ob er anderswo nichts bekomme, denn solches würde dem Armen ein banges Herz machen, dass er sich dann lange nicht wieder getraute, zu dir zu kommen, und dein gutes Werk verlöre dadurch allen Wert vor Mir. Ich will es aber auch nicht, dass du den noch kräftigen Müßiggängern, die Arbeiten zu leisten fähig sind, das Brot der Armen teilen sollst; denen, so sie kommen, gib eine ihren Kräften angemessene Arbeit. Werden sie dir eine oder die andere Arbeit verrichten, da gib ihnen auch zu essen und zu trinken; werden sie aber die Arbeit nicht annehmen, so gib ihnen auch nichts zu essen. Denn wer da Kräfte hat, aber nicht arbeiten will, der soll auch nicht essen.“ [GEJ.02_157,08-09]


Richtlinien für Bittende:

„Wer aber schon arm ist, der bitte die wohlhabenderen Brüder um eine nötige Gabe; stößt er an harte Herzen, so wende er sich zu Mir, und es soll ihm geholfen werden. Armut und Not entschuldigen den Diebstahl und den Raub nicht, und noch weniger den Totschlag eines Beraubten. Wer arm ist, der weiß nun, wohin er sich zu wenden hat. Es ist zwar die Armut eine gar große Plage für die Menschen, aber sie trägt den edlen Keim der Demut und wahren Bescheidenheit in sich und wird darum auch stets unter den Menschen verbleiben; dennoch aber sollen die Reichen sie nicht mächtig werden lassen, ansonsten sie sehr gefährdet werden hier und dereinst auch jenseits.“ [GEJ.04_ 079,02-03]

„Es ist nicht fein von euch, hier zu betteln, denn ihr habt keines Almosens vonnöten. Warum habt ihr denn eure Häuser und Gründe in der Nähe von Samaria um ein teures Geld verpachtet und habt dann das Geld mit Wucher in die Wechselbank gelegt und seid reiche Leute geworden und bettelt nun in armer Kleidung auf fremdem Boden, auf dass ihr eure großen Wucherzinsen erspart und dabei den wahren Armen dieser Gegend das ihnen Gebührende entzieht! Habt ihr als Juden denn nicht aus dem Gesetz vernommen, dass man Gott über alles und seinen Nächsten wie sich selbst lieben soll? Heißt das aber nach dem Gesetz leben und handeln, wenn man so tut wie ihr nun? Erhebt euch von diesem Platz, ihr beiden Heuchler und Betrüger, sonst soll es euch übel ergehen. Nur wer wahrhaft arm und auch keiner Arbeit mehr fähig ist wegen seines hohen Alters oder wegen Lähmung seiner Glieder oder seiner Sinne, der hat von Gott aus das Recht, die Barmherzigkeit seiner reicheren Mitmenschen in Anspruch zu nehmen. Und wer ihm etwas gibt, dem wird es Gott auch vergelten, und dem Beteilten wird Er die Gabe segnen und ihm auch den Lohn geben für seine Geduld, mit der er seine wahre Armut ertragen hat. So aber Gott auch dem, der in seiner Unwissenheit euch irgendein Almosen verabreicht hat, indem er euch für wirkliche Arme hielt, seine Barmherzigkeit belohnen wird, da wird Er euch als Betrüger und Heuchler desto mehr und schärfer züchtigen hier und jenseits. Es heißt auch: ,Wer da guten Herzens ist und einem Propheten und Lehrer einen Lohn gibt und ihm ein Opfer darbringt, der wird dereinst auch den Lohn eines Propheten ernten!‘ Seid ihr denn etwa Propheten, vom Geist Gottes erleuchtet, auf dass ihr als ein Licht aus den Himmeln den Menschen auf der Erde vorleuchtet, die in der Nacht ihrer Sünden wandeln? Oh, das seid ihr niemals gewesen, obschon ihr schon mehrere Male, um mehr Almosen von den leichtgläubigen Menschen zu erhaschen, euch so gebärdet habt, ohne selbst bei euch an Gott zu glauben, da ihr beide schon lange im Glauben der blinden Sadduzäer steckt! Darum aber seid ihr umso strafbarer, weil ihr hier den wahren Armen dieser Gegend das ihnen Gebührende entzieht! Darum hebt euch nun nur alsbald von hier, sonst sollt ihr die Macht Dessen kennenlernen, der nun solches zu euch geredet hat!“ [GEJ.08_159,11-13]


Grenzen der Hilfsbereitschaft:

„Wer aber nicht arbeiten will, so er Arbeitskräfte hat, der soll auch nicht gespeist werden! Denn es steht geschrieben: ,Im Schweiß deines Angesichts sollst du dir dein Brot erarbeiten!‘ Aber dass sich ein Arbeitsscheuer durch ein Almosen von Gold, Silber und Erz soll seine Kost bereiten, das steht nirgends geschrieben! Die Schwachen, Alten und Bresthaften aber müssen ohnehin nach dem Gesetz von der ganzen Gemeinde erhalten und wohl versorgt werden.“ [GEJ.01_135,19]

„Du gefällst Mir als eine wirklich Arme zwar wohl, aber so ganz recht doch noch lange nicht, und das darum, weil dir das Herumbetteln lieber ist als das Arbeiten. Denn sieh, du hast noch lange keine dreißig Jahre Alters, bist stark und gesund und könntest wohl noch arbeiten und dir und deinen Zwillingen das Brot erwerben; aber dir gefällt das Betteln besser als das Arbeiten, und so hast du dich in dein Gewerbe ganz gut einstudiert, um den gewöhnlichen Weltmenschen ein Almosen herauszulocken. Aber bei Mir gelten jedoch derlei Armutsanzeigekünste gar nichts, sondern ganz allein nur die lichte Wahrheit.“ [GEJ.07_132,04]

Weitere Leitlinien hierzu s.u. Ausführungen zu Mt 7,6: „Ihr sollt das Heiligtum nicht den Hunden geben, und eure Perlen nicht vor die Säue werfen, auf dass sie dieselben nicht zertreten mit ihren Füßen und sich wenden und euch zerreißen“.


Gebetsrichtlinien: im Verborgenen, still im Herzen, in der Tat (Mt 6,5-8):

Mt 6,5: „Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler, die da gerne stehen und beten in den Schulen und an den Ecken auf den Gassen, auf dass sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich ich sage euch: Sie haben ihren Lohn dahin.“

„Ihr sollt nicht sein, wie da Jesajas gerufen hat: ,Sieh, dieses Volk ehrt Mich mit den Lippen, aber sein Herz ist fern von Mir!‘, sondern so ihr zu Mir betet, da tut das im Geist und in aller Wahrheit. Denn Gott ist ein Geist und kann nur im Geist und in der Wahrheit angebetet werden. Das wahre, Mir allein wohlgefällige Gebet im Geist besteht demnach nicht im Bewegen der Zunge, des Mundes und der Lippen, sondern allein in der tätigen Ausübung der Liebe. Was nützt es dir, so du mit vielen Pfunden Goldes eines Propheten Grab geschmückt hast, hast aber darob die Stimme eines leidenden Bruders überhört?! Meinst du, Ich werde daran ein Wohlgefallen haben? Tor! Mit zornigen Augen wirst du von Mir angesehen werden, darum du eines Toten wegen die Stimme eines Lebendigen überhört hast.“ [GEJ.04_001,14]

„Desgleichen können sich auch ganz im Stillen zwei, drei oder auch mehrere vereinen und für sich und die ganze Gemeinde bitten, aber nicht so, dass es gleichfort erfahre die Gemeinde, und Ich werde solche Bitten sicher erhören. Aber so da gingen etwa zwei, drei oder auch mehrere und würden es der Gemeinde verlautbaren, dass sie das an diesem oder jenem Tag oder in dieser und jener Tageszeit tun werden, auf dass sie dann die Gemeinde ansähe und lobte, ja am Ende gar ein solch frommes Bittwerk bezahlte, wahrlich, da wird solch ein Gebet niemals erhört werden und somit auch der Gemeinde wie denen, die da gebetet haben, nichts nützen. Denn alles das und derlei haben auch die Heiden getan und tun es noch, dass sie bei großen Gefahren in großen Scharen von einem Götzentempel zum anderen zogen, dabei allerlei dümmstes Schnitzwerk, Fahnen, Gefäße und noch eine Menge anderer Sachen trugen und ein großes Geheul machten, in die Hörner stießen, gewaltig die Zimbeln schlugen und mit den Schilden klirrten. Sie veranstalteten auch weite Wallfahrten zu den außerordentlichen und besonderen Götzengnadenbildern, und so sie dort ankamen, verrichteten sie allerlei dümmstes Bußwerk und spendeten dem Götzen große und oft ganz ansehnliche Opfer; damit war freilich den Götzenpriestern sehr geholfen, nur den dummen Wallfahrern niemals. Also derartige allgemeine Gebete und Bitten werden von Mir aus niemals erhört! Wer also bei Mir eine gute Bitte erhört haben will, der wallfahrte in sein Herz und trage Mir so ganz im Stillen seine Bitte mit ganz natürlichen und ungeschmückten Worten vor, und Ich werde ihn erhören. Aber Ich sage euch noch hinzu, dass Mir dabei ja niemand mit irgendeiner fromm aussehenden Gebärde und Miene kommt! Denn wo bei einer Bitte an Mich die gewissen heuchlerisch frommen Gesichterdrückereien vorkommen werden, da wird auch keine Bitte erhört werden; denn wer Mir nicht kommen wird so natürlich, wie er ist, und nicht bitten wird im rechten Geist der vollsten Wahrheit, der wird nicht erhört werden, sondern nur der, der Mich wahrhaft liebt, Meinen Willen tut und zu Mir ganz ohne allen Prunk und Zwang kommt, wie er ist, der wird von Mir aber auch allzeit erhört werden.“ [GEJ.06_123,10-11]

„Es wäre also das Bitten, Danken und Verehren, wie gesagt, auch schon ganz recht und gut und Mir wohlgefällig. Aber die Menschen bleiben nicht so wie ihr da vor Mir nun seid, sie fangen nur zu bald an, auf die äußerlichen Gebärden einen größeren Wert zu legen, als sie der inneren Lebenswahrheit nach sollten, und halten das allein wahre Innere in Ermangelung des Äußeren für nicht genügend und am Ende gar für wertlos; und es geht mit dieser Sache dann nur zu leicht so weit, dass gewisse, wie eingeweihte und von Gott erwählte und berufene Priester das Volk dahin zu verleiten anfangen, dass es dem gemeinen Menschen genüge, nur das von ihnen vorgeschriebene Äußere zu beachten und es höchst zu verehren, denn das eigene innere, selbst an Gott entweder bittend oder dankend gerichtete Wort sei ohne allen Wert vor Gott und habe keine Wirkung, da Gott daran nicht nur nicht das geringste Wohlgefallen, sondern nur gerechtes Missfallen habe, da solch ein eigenmächtiges inneres Beten, Bitten und Danken von Gott als eine Frechheit und Gotteslästerung angesehen werde. Was kommt da am Ende heraus? Sieh, die Menschen entfernen sich so stets mehr und mehr von Gott, anstatt dass sie sich Ihm stets mehr und mehr im Herzen und in der Liebe und im wahren, lebendigen Glauben und Vertrauen nähern sollen. Die traulich wahre und reine Liebe wird in eine gespenstische Furcht verkehrt und der lebendige Wahrheitsglaube in einen finsteren heidnischen Aberglauben, bei dem sich dann eine träge und jedes Betrugs fähige Priesterkaste irdisch sehr wohl befindet, während die sogenannte gemeine Menschheit aber dabei oft ratlos in aller geistigen Not und verzweiflungsvollen Finsternis, Armut und Blindheit schmachtet und dabei auch oft der Leib sich nicht mehr die ihm gedeihliche Nahrung verschaffen kann, weil die wie die Fliegen sich vermehrenden sogenannten von Gott allein berufenen Priester voll Trägheit und Arbeitsscheu dem armen Volk unter allerlei Verheißungen von den jenseitigen himmlischen Freuden und noch häufigeren grellsten Androhungen von ewigen Höllenstrafen, Qualen und Peinen alles ordentlich vom Mund hinwegrauben und damit ihre Bäuche mästen, wie du das nun sowohl bei den Pharisäern wie auch bei allen Heidenpriestern sehen kannst. Und sieh, das alles entsteht so nach und nach aus den anfangs freilich sehr unschuldig und sogar sittlich geziemend scheinenden äußeren Bitt-, Dank- und Gebetsgebärdungen, und Gott muss endlich wieder durch den Mund eines neuerweckten Propheten zu den Menschen rufen und schreien: ,Sieh, dieses Volk ehrt Mich mit den Lippen und eitler und toter Weltzeremonie, aber sein Herz ist fern von Mir!‘ Darum merkt euch das, und macht es zu eurer steten Lebensleitschnur: Gott ist in Sich ein Geist, voll Liebe, Wahrheit, Weisheit und Macht unveränderlich von Ewigkeit her und kann daher auch nur im Geist und in der Wahrheit, die inwendig im Menschen ist, angebetet werden.“ [GEJ.09_209,01-05]


Mt 6,6: „Wenn aber du betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater im Verborgenen; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten öffentlich.“

„So jemand denn ein Anliegen hat, dass ihm Gott als der allein wahre Schöpfer und Vater aller Menschen und Engel in diesem oder anderem helfen möchte, so gehe er mit seinem Anliegen nicht in einen Tempel oder in eine Synagoge und auch zu keinem Priester, sondern sperre sich in ein Kämmerlein, und besonders in das ganz stille seines Herzens, ein und bete darin zu Gott und bitte Ihn als den liebevollsten Vater um eine rechte Hilfe. Und der Vater, der alles im noch so Verborgenen hört und sieht, wird dem so allein recht und im Geist der Wahrheit lebendig Bittenden allzeit gerne geben, um was er rechtlich gebeten hat, dessen ihr alle völlig versichert sein könnt. Aber auf eine offen vor den Menschen zur Schau getragene Bitte, wobei oft das Herz sehr wenig empfindet, wird der Vater im Himmel niemals Sein allmächtiges Amen aussprechen.“ [GEJ.09_209,06]

„Du hast Mich noch immer nicht verstanden. Sieh, Gott der Vater von Ewigkeit ist ja weder ein Berg, noch ein Tempel, noch die Lade, und ebenso weder auf dem Berg, noch im Tempel und ebenso wenig in der Lade zu Hause. Darum sagte Ich dir: Es kommt die Zeit und sie ist nun schon da vor deinen Augen, in der die rechten Anbeter Gott den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten werden, denn so will es von nun an der Vater Selbst, dass Ihn die Menschen so anbeten sollen! Denn sieh, Gott ist ein Geist, und die Ihn anbeten, müssen Ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. Und sieh, dazu braucht es weder einen Berg noch irgendeinen Tempel, sondern lediglich ein möglichst reines, liebevolles, demütiges Herz! Ist das Herz das, was es sein soll, nämlich ein Gefäß der Liebe zu Gott, ein Gefäß voll Sanftmut und Demut, dann ist volle Wahrheit in solch einem Herzen; wo aber Wahrheit ist, da ist Licht und Freiheit, denn das Licht der Wahrheit macht jegliches Herz frei. Ist aber das Herz frei, so ist auch frei der ganze Mensch. Wer demnach mit solch einem Herzen Gott liebt, der ist ein rechter Anbeter Gottes des Vaters, und der Vater wird sein Gebet stets erhören und wird nicht sehen auf den Ort, an dem nichts gelegen ist, ob Berg oder Jerusalem, da die Erde überall gleich Gottes ist, sondern allein auf das Herz jegliches Menschen. Ich meine, dass du Mich nun wohl verstanden hast.“ [GEJ.01_027,12-15]

„So ihr aber Mich um etwas bittet, so sperrt euch in ein Kämmerlein und bittet im Verborgenen, und Ich werde erhören eure Bitte, so spricht der Herr Gott Zebaoth zu euch Menschen. Also hinweg mit all den Tempeln, Götzen, mit all den Festtagen und mit all der nichtigen und wertlosesten Zeremonie; aber dafür errichtet wahre, Mir wohlgefällige Tempel in euren Herzen, und bringt Mir Opfer der reinen uneigennützigen Liebe! Macht gut den Schaden, der durch euch den armen, blinden und zumeist eben nur durch euch belogenen und betrogenen Menschen ist zugefügt worden, und ihr werdet der Gnade Gottes gewärtig werden!“ [GEJ.10_102,18-19]

„In jeder Not und Drangsal bittet mit natürlicher Sprache im Herzen zu Mir, und ihr werdet nicht vergeblich bitten! So ihr aber Mich um etwas bittet, da macht nicht viele Worte und durchaus keine Zeremonie, sondern bittet so ganz still im geheimen Liebeskämmerlein eures Herzens.“ [GEJ.10_032,04-05]

„So ist es auch mit dem Bitten um irgendeine Gnade von Mir. Wer da durch seine Bitte etwas von Mir erhalten will, der bitte ganz still in seinem von der Liebe zu Mir erfüllten Herzen, und es wird ihm gegeben, um was er gebeten hat, so es sich mit dem Lebensheil seiner Seele verträgt.“ [GEJ.06_123,09]


Mt 6,7-8: „Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viel Worte machen. Darum sollt ihr euch ihnen nicht gleichstellen. Euer Vater weiß, was ihr bedürft, ehe ihr ihn bittet.“

„Meine lieben Freunde und Brüder! Erspart die Mühe eurer Zunge, denn die Sprache eurer Herzen gilt bei Mir in einem Wort mehr als tausend noch so schöne Worte von der Zunge gesprochen, von denen das Herz gar oft nicht viel weiß.“ [GEJ.01_195,04]

„Gott hat die Menschen auch nie gelehrt, Ihn mit den Lippen zu verehren und die Herzen kalt zu halten. Aber weil ein Samuel vor dem Volk laut gebetet hat, desgleichen mehrere Propheten, und weil David Gott dem Herrn seine Psalmen und Salomo sein Hohelied sang, so kam das Volk zum leeren Lippengebet und zu den kalten Opfern. Aber vor Gott ist solch ein Beten und Opfern ein Gräuel! Wer nicht im Herzen beten kann, der bete lieber gar nicht, auf dass er sich vor Gott nicht unanständig gebärde. Füße, Hände, Augen, Ohren und Lippen hat Gott dem Menschen nicht gegeben, dass er damit eitel und leer beten soll, sondern allein das Herz. Aber dennoch kann ein jeder Mensch auch mit den Füßen, Händen, Augen, Ohren und Lippen beten; und zwar mit den Füßen: wenn er hingeht zu den Armen und ihnen Hilfe und Trost bringt; mit den Händen: wenn er den Notleidenden unter die Arme greift; mit den Augen: wenn er gerne die Armen ansieht; mit den Ohren: wenn er gern und tatwillig Gottes Wort anhört und dieselben vor den Bitten der Armen nicht verschließt; und am Ende mit den Lippen: wenn er sich gern tröstend mit den armen, verlassenen Witwen und Waisen bespricht und für die Gefangenen nach seiner Macht und Kraft gern ein gutes Wörtlein einlegt bei denen, die die Armen oft schuldlos gefangen halten, auf dass sie dieselben freiließen. So betet der Mensch mit den Lippen auch, wenn er die Unwissenden belehrt und sie zum wahren Glauben, zur rechten Erkenntnis Gottes und zu allerlei nützlicher Tugend beredet. Das alles ist dann auch ein Gott höchst wohlgefälliges Gebet. So ihr aber nun das wisst, da tut auch danach, und ihr werdet an den Segnungen Gottes nie einen Mangel haben. Denn das heißt dann, Gott im Geist und in aller Wahrheit anbeten. Es steht zwar wohl geschrieben, dass der Mensch ohne Unterlass beten soll, so er nicht in eine Versuchung fallen will; wie läppisch und vollkommen närrisch aber wäre es, so Gott von den Menschen ein unablässiges Lippengebet verlangen würde. Da müssten denn die Menschen, um Gott wohlgefällig zu werden, Tag und Nacht in einem fort auf den Knien liegen und unaufhörlich leere, herz- und sinnlose Lippengebete, gleich den Vögeln in der Luft, herschnattern. Wann aber würden sie dann sonst eine nötige Arbeit bestellen können? Aber so ihr mit Händen, Füßen, Augen, Ohren und Lippen in einem fort so tätig seid und liebt in euren Herzen allzeit Gott und eure armen Nächsten, so betet ihr wahr und in der Tat ohne Unterlass zu Gott, der euch darum auch allzeit segnen und euch darum auch dereinst jenseits geben wird das allerglückseligste ewige Leben.“ [GEJ.02_111,04-09]

„Es ist wohl wahr, dass der Mensch Gott, seinen Schöpfer, ohne Unterlass anbeten soll, da Gott in Sich heilig und darum aller Anbetung würdig ist; aber Gott in Sich ist ein Geist und kann daher nur im Geist und in der Wahrheit angebetet werden. Was aber heißt das, Gott im Geist und in der Wahrheit anbeten? – Seht, das heißt soviel als: allzeit an den einen wahren Gott glauben, Ihn aus allen Kräften über alles lieben und Seine leichten Gebote halten. Wer das tut, der betet fürs erste ohne Unterlass, und fürs zweite betet er so zu Gott im Geist und in aller Wahrheit, denn ohne Tat ist jedes Lippengebet eine barste Lüge, mit der Gott als die ewige Wahrheit nicht verehrt, sondern nur verunehrt wird!“ [GEJ.03_036,03-05]

„Sieh, darin besteht die Mir allein wohlgefällige Opfer- und Dankesart, und außer der gibt es gar keine mehr, denn alle die Brand- und sonstigen Opfer sind ein Ekelgeruch vor den Nüstern Gottes, und alles Lippengebet ist ein Gräuel vor Gott, wo die Herzen fern sind von der wahren Liebe zu Gott und den nächsten armen Brüdern. Wem kann das unsinnige Geplärr in den Tempeln etwas nützen, wenn man der tausend armen und hungrigen Brüder außerhalb der Tempel nicht gedenkt?! Geht und stärkt zuerst die Notleidenden, speist die Hungrigen, tränkt die Durstigen, bekleidet die Nackten, tröstet die Traurigen, erlöst die Gefangenen und predigt den im Geist Armen das Evangelium, dann werdet ihr besser tun um endlos vieles, als so ihr Tag und Nacht plärrtet in den Tempeln mit euren Lippen, eure Herzen aber wären kalt und unempfindlich gegen eure armen Brüder! Sieh an die Luft, die Erde, das Meer; sieh an den Mond, die Sonne, die Sterne; sieh an die Blumen der Felder und die Bäume, und betrachte die Vögel in der Luft, die Fische im Wasser und all das Getier auf den Festen der Erde; sieh an die hohen Berge und alle die Wolken und die Winde; sieh, alles das verkündet laut die Ehre Gottes, und doch sieht Gott nicht und nimmer eitel wie ein Mensch auf all das, sondern allein nur auf ein Menschenherz, das Ihn erkennt und liebt als den allein wahren, guten, heiligen Vater. Wie soll Ihm dann ein verkehrtes Herz gefallen oder eine eitle Zeremonie mit allerlei Lippengeplärr, dahinter nichts als die bellendste Selbstsucht, Ehrsucht, Herrschgier, allerlei Hurerei und Lüge und Betrug lauern?! Daher weißt du nun, dass fürs erste Gott nicht vonnöten hat, die Ehre von den plärrenden Menschen zu nehmen, denn die ganze Unendlichkeit ist Seiner Ehre voll.“ [GEJ.03_112,08-12]

„Ihr habt es gelesen, was Mein Geist durch eines Propheten Mund gesprochen hat, als er sagte: ,Dies Volk ehrt Mich mit den Lippen, aber sein Herz ist fern von Mir!‘ Und Ich Selbst wiederhole es euch: Jedes wie immer geartete Lippengebet ist ein Gräuel vor Mir! Seid wahrhaft vernünftig und habt ein verständiges Herz, tut Gutes jedermann, der irgend eurer Hilfe bedarf! Ja, tut sogar euren Feinden Gutes, und segnet jene, die euch fluchen! Dadurch werdet ihr Mir gleichen, denn Ich lasse Meine Sonne leuchten über Gute und Schlechte, und Meine ärgsten Feinde werden täglich aus Meiner allmächtigen Hand mit Wohltaten überhäuft, nur über die zu argen Frevler wird Meine Rute geschwungen. Ja, Ich sage es euch: Ihr alle seid Kinder Meines Herzens und Brüder Meiner Seele. Darum, so ihr betet, so betet nicht den Heiden und Pharisäern gleich mit den Lippen, mittels Worten von der Fleischzunge gebildet, sondern betet, wie Ich es euch gesagt habe, im Geist und in der Wahrheit, durch lebendige Werke und Taten der Liebe an euren Nächsten, dann wird jedes Wort in Meinem Namen ein wahrhaftes Gebet sein, das Ich stets und unfehlbar erhören werde; aber die Seufzer der Lippen erhöre Ich nie.“ [GEJ.03_209,03-04]


Das Gebet der Gebete (Mt 6,9-13):

Mt 6,9-13: „Darum sollt ihr so beten: Unser Vater in dem Himmel! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel. Unser täglich Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie wir unseren Schuldigern vergeben. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.“

„Die Menschen, die Gott erkennen und Ihn über alles lieben, sollen im Herzen auch zu Ihm beten. Aber wie? Erstens durch die rechte Befolgung Seines Willens, durch die Ausübung der Werke der Nächstenliebe, und zweitens sollen sie im Herzen lebendig und voll Liebe so zu Gott reden: ,Unser liebevollster Vater, der Du wohnst in Deinen Himmeln! / Dein Reich der ewigen Liebe und Wahrheit komme tatsächlich zu uns! / Dein allein heiliger Wille, das Sein aller Wesen, werde auch unter uns so zur Tat, wie er es in allen Deinen Himmeln und Schöpfungsräumen ist! / Gib uns, Deinen Kindlein, das Brot des Lebens! / Unsere Schulden vergib uns, so wie wir unseren Brüdern, die uns beleidigt haben, vergeben! / Lass nicht Versuchungen und Reizungen zur Sünde über uns kommen, denen wir in unserer Schwäche schwer oder gar nicht widerstehen könnten, sondern befreie uns von allen Übeln! / Dein Name werde allzeit geheiligt, hoch gepriesen und über alles gelobt; denn Dein ist alle Liebe, Weisheit, Kraft und Macht ewig!‘ Seht, das ist ein rechtes Gebet zu Gott, so es von jemandem im Herzen lebendig und wahr und vollernstlich ausgesprochen wird. Aber auch dieses Gebet hat keinen Wert, so es auch von jemandem im Mund tausend Mal ausgesprochen würde, sondern es muss sich im Herzen lebendig, wahr und voll Willensernstes aussprechen, und der Mensch muss das auch durch die Tat zeigen, was die Rede seines Herzens ausspricht, sonst ist alles Beten ein Gräuel vor Gott; denn der ewig lebendige Gott, als die Liebe, Weisheit, Kraft und Macht, lässt Sich nicht durch leere und tote Lippenworte und sinnlose Opfer und Zeremonien ehren, sondern allein durch Werke nach Seinem Willen. Diese aber kann und soll ein jeder Mensch an jedem Tag und nicht nur allein am Sabbat ausüben; tut der Mensch aber das, so macht er jeden Tag zu einem wahren Sabbat und braucht nicht auf den siebten Tag der Woche zu warten, der als Tag vor Mir um kein Haar einen größeren Wert hat als ein anderer.“ [GEJ.08_092,05-07]

„So ihr aber Mich um etwas bittet, da macht nicht viele Worte und durchaus keine Zeremonie, sondern bittet so ganz still im geheimen Liebeskämmerlein eures Herzens: Unser lieber Vater, der Du im Himmel wohnst, Dein Name werde allzeit und ewig geheiligt! Dein Reich des Lebens, des Lichtes und der Wahrheit komme zu uns und bleibe bei uns! Dein allein heiliger und gerechtester Wille geschehe auf dieser Erde unter uns Menschen so, wie in Deinen Himmeln unter Deinen vollendeten Engeln! Auf dieser Erde aber gib uns das tägliche Brot! Vergib uns unsere Sünden und Schwächen, wie auch wir sie denen allzeit vergeben werden, die gegen uns gesündigt haben! Lass nicht Versuchungen über uns kommen, denen wir nicht widerstehen könnten, und befreie uns so von allem Übel, in das ein Mensch infolge einer zu mächtigen Versuchung dieser Welt und ihres argen Geistes geraten kann, denn Dein, o Vater im Himmel, ist alle Macht, alle Kraft, alle Stärke und alle Herrlichkeit, und alle Himmel sind voll derselben von Ewigkeit zu Ewigkeit! – Sieh, du Mein Freund, so soll ein jeder bitten in seinem Herzen, und seine Bitte wird erhört werden, so es ihm mit derselben völlig ernst ist, doch nicht pur mit dem Mund, sondern wahr und lebendig im Herzen! Denn Gott in Sich ist ein purster Geist und muss denn auch im Geist und dessen vollster und ernstester Wahrheit angebetet werden. Wenn du das nun einsiehst und begreifst, da tu denn auch danach und du wirst leben, wie auch ein jeder, der so tun wird!“ [GEJ.10_ 032,05-08]



Anderen vergeben führt zur Vergebung der eigenen Fehler durch Gott (Mt 6,14-15):

Mt 6,14-15: „Denn so ihr den Menschen ihre Fehler vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. Wo ihr aber den Menschen ihre Fehler nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Fehler auch nicht vergeben.“

„Vergib allen, die an dir und gegen dich gesündigt haben, so wie auch Ich dir vergeben habe, und Ich werde dann auch denen vergeben ihre Sünden gegen dich.“ [GEJ.08_080,22]

„Vergebt euch selbst eure Sünden und Dummheiten gegenseitig, erweckt eure Liebe zu Gott und zum Nächsten, so werden euch auch von Mir aus eure Sünden vergeben sein.“ [GEJ.08_193,12]

„Wer seinem größten Feind von ganzem Herzen vergeben kann, dem werden auch von Gott aus vergeben alle noch so großen Sünden.“ [GEJ.07_229,18]

„Wer aber lebt nach seinem eigenen, zumeist von der Eigenliebe und vom Hochmut gesättigten Eigendünkel und kann dem nicht von ganzem Herzen vergeben und ihn segnen zehnfach mehr, der ihn durch irgendetwas beleidigt hat, der soll aber dann auch früher oder später die unausbleiblichen Folgen der Feindschaft verkosten, gegen die er von Mir durchaus keinen Schutz zu erwarten hat, außer er hat seine Schuld an dem Feind bis auf den letzten Heller bezahlt. Darum lebt mit jedermann im Frieden und in Einigkeit. Es ist euch besser, ein Unrecht zu erdulden als jemanden auch nur ein Scheinunrecht zuzufügen. Dadurch werdet ihr euch keine Rächer ziehen, und die Geister, die sonst eure Feinde geworden wären, werden dann eure Schutzgeister werden und abwenden vieles Unheil von euren Häuptern.“ [GEJ.01_080,02]

„Denen ihr die Sünden vergeben werdet, denen sollen sie auch vergeben sein im Himmel, das heißt so viel als: Wenn wer immer aus euch nach Meinem Geist der Liebe und Weisheit seinem Bruder die Schuld, welche dieser Bruder gegen ihn hat, erlassen wird, dann will auch Ich eben diese Schuld nicht nur dem schuldigen Bruder, sondern auch dem Erlasser der Schuld jegliche Schuld von Mir nachlassen. Wenn aber jemand im Gegenteil, was der zweite Teil des Textes besagt, seinem Bruder die Schuld nicht erlassen wird, dann will ich dafür auch dem Gläubiger seine Schuld vorenthalten. Wenn aber der Gläubiger sich dem, der gegen ihn gesündigt hat, versöhnen will, der Schuldner aber will die Versöhnung nicht annehmen, da werde auch Ich gegen den Schuldner unversöhnlich bleiben, solange er sich mit seinem Gegner nicht versöhnen wird.“ [GS.01_084,19]


Wahres Fasten (Mt 6,16-18):

Mt 6,16-18: „Wenn ihr fastet, sollt ihr nicht sauer sehen wie die Heuchler, denn sie verstellen ihr Angesicht, auf dass sie vor den Leuten scheinen mit ihrem Fasten. Wahrlich ich sage euch: Sie haben ihren Lohn dahin. Wenn du aber fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Angesicht, auf dass du nicht scheinst vor den Leuten mit deinem Fasten, sondern vor deinem Vater, welcher verborgen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten öffentlich.“

Es „sind aber auch alle jene Gleisner, die da fasten und in härenen Kleidern Buße wirken und für ihre Sünden ansehnliche Opfer dem Tempel darbringen, damit sie von dem Volk als Gerechtfertigte angesehen und gelobt werden, sie selbst aber dann jeden Menschen über die Achsel ansehen, ihn als einen vermeintlichen Sünder verachten und ihm schon von weitem ausweichen, dieweil sie nicht irgend sahen, wie er gefastet, in härenen Kleidern Buße gewirkt und dem Tempel geopfert hat. Ich aber sage es euch: Derlei Menschen sind ebenfalls ein Gräuel vor Gott, denn ihr Herz ist verhärtet, und so ihr Sinn und Verstand. Sie richten ihre Nebenmenschen ohne alle Schonung und Nachsicht, sie kehren vor des Nachbars Tür und bemerken den großen Haufen Unflats vor der eigenen Hausflur nicht. O wahrlich sage Ich euch: Wie diese Tempelheiligen und -gerechten nun ausmessen, geradeso wird ihnen drüben wieder zurückgemessen werden!“ [GEJ.06_051,05-06]

„‘Wenn du fastest, da salbe dein Haupt und wasche dein Angesicht, auf dass du nicht prunkst vor den Leuten mit deinem Fasten.‘ Dieser vielsagende Vers taugt ebenfalls ganz besonders für diese Zeit, in der die Gleißnerei aller Art allenthalben den höchsten Gipfel erklommen hat. Einige laufen in die Kirchen, nur um als fromme Menschen gesehen zu werden und dass sie darum bei einem oder dem anderen Geistlichen so recht in die Gnade kommen möchten, andere, um in der Kirche ein wenig faulenzen zu können, wieder andere, um allda in irgendeinem Kirchenwinkel mit ihren bestellten Liebhabern zusammenzukommen und sich da über eine oder die andere vorhabende Gelegenheit zu sündigen gegenseitig zu verständigen. Andere wieder, um mit einem Nachbarn oder einer Nachbarin die Menschen auszurichten  oder zu sehen, mit was für Kleidern dieser und jener oder diese und jene angetan sind. Ein anderer geht wieder wegen seiner frömmelnden Anverwandten, um sich dadurch bei ihnen recht in die Achtung zu setzen, damit sie ihn dann lobten und ihn manchmal auch beschenkten. Mancher geht in die Kirche, um dadurch so manchem argen Verdacht, der auf ihm rastet, zu begegnen. Der Beste geht allenfalls mit einem halben Glauben, besser Aberglauben, in das Bethaus, um sich zwar seltener von Mir, aber dennoch von irgendeinem Heiligen einen zeitlichen Vorteil zu erbitten, aber keiner, dass er Mir die Ehre gebe! Ja, es gibt noch so manche Rücksichten, warum die Menschen in die Bethäuser rennen, nur Ich bin dabei am allerwenigsten der Grund, darum die Menschen in die Bethäuser laufen. – Sieh, das sind lauter ungewaschene Faster und haben kein gesalbtes Haupt! – So fasten die Menschen auch wirklich nur aus Furcht vor Rom, aber aus Liebe zu Mir mag niemand fasten weder in einem noch im anderen. Niemand will sich wahrhaft verleugnen, das Kreuz auf seine Schulter nehmen und Mir nachfolgen. Es will ein jeder nur scheinen, aber nicht sein, darum da zum Weltdienst ja auch der Schein genügt. Wozu denn dann das beschwerliche Sein?! Wozu die Salbung des Haupts, und wozu die Waschung des Angesichts? Denn der Welt genügt ja der Schein! Ich bin ja ohnehin der Niemand dabei! Doch es wird gar bald für jedermann die Zeit kommen, da die Ungewaschenen und Ungesalbten werden wie Spreu vom Weizen gesondert werden. Da wird der Schein von ihnen weichen, und in ihrer Nacktheit werden sie ins Feuer des Drachen geworfen werden. – Versteht solches wohl!“ [HiG.03_42.08.18,12-13]

„Wenn ihr aber fastet, da fastet in der wahren Verleugnung eurer selbst aus reiner Liebe zu Mir an allem, was die Welt euch bietet, so werdet ihr durch solches gerechte Fasten zu dem „Brot des Himmels“ gelangen. Wie eine Braut an ihrem Hochzeitstag alle ihre früheren Kleider auszieht, sich wäscht am ganzen Leib, dann ihre Brautkleider anzieht und sich schmückt mit allerlei Blumen und Edelsteinen, auf dass sie dem Bräutigam wohlgefalle so er kommt und sie führt in sein Haus, ebenso sollt ihr durch das gerechte Fasten alle eure weltlichen Kleider ausziehen, euch waschen mit lebendigem Wasser und anziehen dann Kleider der wahren Liebe, der Unschuld und aller Demut und euch schmücken mit allerlei Blumen und Edelsteinen aus den Werken der Liebe.“ [HiG.01_41.04.09,16-17]


Rechte Buße in „Sack und Asche“:

„Ich habe euch doch hinreichend klar gezeigt, worin die wahre und bei Mir allein Wert habende Buße eines Sünders besteht. Was sollen denn Sack und Asche dem Menschen für eine Heiligung seiner Seele bieten? Sack und Asche wurden bei den Alten nur als entsprechende Bilder aufgestellt, unter denen die rechte Buße zu verstehen war, denn der Sack bezeichnet die äußere Demut und die Asche die wahre innere der Seele. Aber das faule Tragen eines Sackes und das Bestreuen des Hauptes mit der Asche hat einem Menschen ebenso wenig eine Heiligung gebracht wie das Fasten und Kasteien, wie auch der Krieger, der sich vor dem Feind in eine sichere Höhle aus Furcht und Angst verkriecht, statt mit ihm mutvoll in einen Kampf zu treten, wohl auch schwerlich mit einer Siegerkrone gekrönt wird. Darum fort mit Sack und Asche, fort mit dem Kasteien und Fasten, und fort mit der Opferung der Böcke und fort mit allen anderen Tempelopfern wegen der Vergebung der Sünden, denn sie haben vor Mir nicht den allergeringsten Lebenswert. Aber dafür herbei mit einem festen und unbeugsamen Willen zur wahren inneren Lebensbesserung. Herbei mit der lebendigen Liebe zu Gott und zum Nächsten, und herbei mit dem vollen Glauben an Gott und Dessen Menschwerdung in Mir, denn nur das heiligt den Menschen und macht stark und volllebend die Seele in Meinem in ihr waltenden Geist. Bei dem bleibt, und lehrt es auch alle anderen Völker, so werdet ihr Mir das angedrohte Gericht über alle Heiden in den späten Zeiten ersparen; aber ihr müsst vor den Menschen nicht zittern und beben, sondern in gutem und mutvollem Willen ihnen den vollen göttlichen Ernst der Wahrheit offen verkünden! Und werdet auch ihr nicht ganz imstande sein, alles Heidentum vollends siegreich zu bekämpfen in kurzer Zeit, so wird aber das die reine Wahrheit in den späten Zeiten doch gar wohl vermögen. Denn das große euch von Mir angekündigte Gericht über das Reich der Lüge wird eben in dem Sieg der Wahrheit über sie bestehen, und das wird keine andere Wahrheit sein als eben diese, die Ich euch hier nun verkünde. In jenen Zeiten werde Ich wieder Männer und sogar Mägde erwecken, die den Menschen diese Wahrheit ebenso rein und klar überliefern werden aus Meinem Mund in ihren Herzen, wie Ich sie nun euch Selbst mit Meinem leiblichen Mund verkünde, und solche Wahrheit wird für alle blinden Heiden der mächtige und unerbittliche Richter sein. Also keinen Sack und keine Asche mehr, sondern in allem die volle Wahrheit und den festen Willen! So, Meine Jünger und Freunde, habe Ich nun offen und in keinen Bildern zu euch geredet, und ebenso versteht und begreift das auch ihr offen und durch die Tat, denn das Wissen allein nützt der Seele wenig oder nichts! Wer aber durch die Tat der Wahrheit ein rechtes Opfer bringt, der wird das ewige Leben ernten.“ [GEJ.08_042,02-07]

„Das ist aber ein rechtes Fasten in Sack und Asche, das Ich erwähle: Lasst los, die ihr mit Unrecht gebunden habt; lasst ledig, die ihr beschwert habt; gebt frei, die ihr bedrängt habt, und tut hinweg allerlei Last vom Nacken der Schwachen! Brecht den Hungrigen euer Brot, und die, so im Elend sind, führt in euer Haus. So ihr einen Nackten seht, so entzieht ihm nicht, was eurem Fleisch geziemt, und bekleidet ihn. Alsdann wird Mein Licht wieder hervorbrechen wie eine Morgenröte, und eure Besserung wird schnell wachsen; eure Gerechtigkeit wird dann vor euch einhergehen, und Meine alleinige Herrlichkeit wird euch zu sich nehmen. So ihr dann rufen werdet, so werde Ich antworten, und so ihr schreien werdet, da werde Ich sagen: Seht Kinder, hier bin Ich, euer Vater!“ [HiG.03_ 48.12.30,06; Jesaja 58,06-09]


Gott wohlgefälliges Fasten:

„Ich hebe das alte Fastengebot nicht auf. Wer da im guten Sinn fastet, der tut für sich zwar ein gutes Werk, denn durch ein rechtes Fasten und Beten zu Gott wird die Seele freier und geistiger; aber selig wird niemand durchs pure Fasten und Beten, sondern nur dadurch, dass er an Mich glaubt und den Willen des Vaters im Himmel tut, wie Ich euch solchen verkünde und verkündet habe. Das kann aber jedermann auch ohne die gewissen Fasten und ohne das Sich-Enthalten von gewissen Speisen und Getränken. Wer aber irgendeinen Überfluss hat und übt wahrhaft die Nächstenliebe, der fastet wahrhaft, und solch ein Fasten ist Gott wohlgefällig und dem Menschen zum ewigen Leben dienlich. Wer viel hat, der gebe auch viel, und wer wenig hat, der teile auch das wenige mit seinem noch ärmeren Nächsten, so wird er sich dadurch Schätze im Himmel sammeln! Geben aber ist schon für sich seliger als Nehmen. Wer aber vor Gott wahrhaft und zum ewigen Leben der Seele verdienstlich fasten will, der enthalte sich vom Sündigen aus Liebe zu Gott und zum Nächsten, denn die Sünden beschweren die Seele, dass sie sich schwer zu Gott erheben kann. Wer da gleich den Pharisäern und anderen Reichen Fraß und Völlerei treibt und für die Stimme der Armen taub ist, der sündigt gegen das Fastengebot, so auch ein jeder Hurer und Ehebrecher. Wenn dich das üppige Fleisch einer Jungfrau oder gar des Weibes eines anderen anzieht und verlockt, so wende deine Augen ab und enthalte dich der Lust des Fleisches, und du hast dadurch wahrhaft gefastet! Wenn dich jemand beleidigt und erzürnt hat, dem vergib; gehe hin und vergleiche dich mit ihm, und du hast dadurch gültig gefastet. Wenn du dem, der dir Böses zugefügt hat, Gutes erweist, und den segnest, der dir flucht, so fastest du wahrhaft. Was zum Mund hineingeht zur Ernährung und Kräftigung des Leibes, das verunreinigt den Menschen nicht, aber was oft aus dem Mund kommt, wie als Verleumdung, Ehrabschneidung, unflätige Worte und Reden, böser Leumund, Fluch, falsches Zeugnis und allerlei Lüge und Gotteslästerung, das verunreinigt den Menschen, und wer solches tut, der ist es, der wahrhaft das wahre Fasten bricht. Denn wahrhaft fasten heißt, sich selbst in allem verleugnen, seine ihm zugewiesene Bürde geduldig auf seine Schultern legen und Mir nachfolgen, denn Ich Selbst bin von ganzem Herzen sanftmütig und geduldig.“ [GEJ.07_085,05-13]


Falsche und echte Schätze (Mt 6,19-21):

Mt 6,19-21: „Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, da sie die Motten und der Rost fressen und da die Diebe nachgraben und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, da sie weder Motten noch Rost fressen und da die Diebe nicht nachgraben noch stehlen. Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.“

„Was nützen auch dem Menschen alle Kenntnisse und Wissenschaften der ganzen Welt, wenn er sich nicht bis zur tiefsten Lebenswurzel selbst erkennt, und das namentlich in seiner seelischen und geistigen Lebens- und Bestandessphäre?! Wird er wohl je wahrhaft glücklich sein können, auch im Besitz aller irdischen Güter, so er sich dann und wann wird fragen und sagen müssen: ,Was wird nach dem Tod mit dir werden? Wirst du irgend deiner selbst bewusst fortleben, oder wird es ganz gar sein mit dir auf ewig?‘ Wenn dem ängstlichen Fragesteller aber keine genügende Antwort wird, weder von jemand, der mehr erfahren ist, oder noch weniger aus der eigenen finsteren Weltlebenskammer, in die noch nie ein geistig Licht der Wahrheit nach gedrungen ist, was dann? Werden dem ernstlich so fragenden, sonst überreichen Mann wohl munden seine großen Schätze und Reichtümer? Bei nur einigem Bewusstsein der Liebe zum Leben wohl kaum! Denn was kann es dem Menschen nützen, so er auch gewönne alle Schätze der Erde, an seiner Seele aber Schaden litte? Weg somit mit allem, was der Rost und die Motten zerstören können! Nur was des Geistes ist, bleibt für ewig unwandelbar; alles Angehörige der Materie aber ist noch oft zahllosen Verwandlungen unterworfen, bis es den Standpunkt des Geistigen erreicht haben wird. Darum fragt um Geistiges und Seelisches, aber nimmer um Irdisches!“ [GEJ.04_140,04-06]

„Darum ist für den Menschen nichts gefährlicher zum ewigen Leben als die großen Schätze dieser Welt. Was aber nützt es dennoch dem Menschen, so er auch besäße die Schätze der ganzen Welt, aber dafür an seiner Seele Schaden litte? Ehe er sich's versehen wird, wird man seine Seele von ihm nehmen und sie werfen in große Finsternis, da ewiges Heulen und Zähneknirschen waltet! Wie viel werden ihm dann alle seine Schätze nützen!? Darum sammle sich ein jeder von euch Schätze des Geistes, die vom Rost und von den Motten nicht zerstört werden können, dann werdet ihr von allem in großer Genüge haben ewig.“ [GEJ.02_102,03-04]

„Sieh, darin liegt ganz einfach der Grund deines ganz richtigen Gefühls, das aber auch nicht bei allen Menschen gleich ist. Denn es gibt Menschen, denen der Abend weit lieber ist als der Morgen, ja es gibt Menschen, auf die eben der Morgen einen ganz unangenehmen Eindruck macht, der Mittag einen besseren und den allerbesten aber der Abend und besonders die Nacht. Allein die Menschen, die so empfinden, gehören zumeist zu der verkehrten Art, und es ist schwer, solche Menschen eines Besseren zu belehren und sie auf den rechten Glaubens- und Gefühlsweg zu bringen, denn die haben sich in dieser Welt mit allem Fleiß nur solche Schätze gesammelt, die der Rost angreift, und die die Motten verzehren. Und die einmal auf dem Punkt stehen, die sind schwer auf einen anderen zu stellen. Darum sage Ich auch euch allen: Sammelt euch in dieser Welt niemals solche Schätze, die der Rost angreift, und die leicht von den Motten verzehrt werden.“ [GEJ.06_193,06-07]

„Aber das sage Ich euch allen auch: Neben der Welt her lasse Ich Mich durchaus nicht schleppen! Denn entweder alles her oder auch alles hin; aber die gewisse Halbheit ist ein Ding der finsteren Heiden und trägt ihnen denn auch schlechte Früchte. Was kann es denn einem Menschen nützen, so er besäße alle Schätze der Welt, aber dabei großen Schaden litte an seiner Seele? Darum kümmert euch allzeit nur um Schätze, die die Motten nicht verzehren und der Rost nicht zerfressen kann, so werdet ihr auch allzeit bestens daran sein! Also, diesen Rat merkt euch auch wieder und befolgt ihn, so werdet ihr ein gutes Sein auch schon auf dieser Erde haben und die anderen Menschen, die an euch glauben werden, mit euch; alles andere aber soll schmachten, damit sein Fleisch nicht zu hochmütig werde! Denn nur Ich ganz allein bin der Herr und tue nach Meiner ewigen Weisheit allzeit, was Ich will! Die Welt möge da Zeter schreien, wie stark und mächtig sie das nur immer will und mag, und das bald über dieses und jenes, und Ich werde niemals horchen auf ihr eitles Geplärr.“ [GEJ.08_038,15-17]

„So ihr euch aber in der Folge Schätze sammelt, da sammelt euch solche, die vom Rost nicht zerstört und von den Motten nicht zernagt werden können. Was nützen dem Menschen alle Schätze der ganzen Welt, so er dabei an der Seele Schaden leidet? So in die Seele durch die Liebe zu den toten Weltschätzen der Keim des Todes gelegt worden ist, durch den die Seele in den Tod der Materie übergeht, wer wird sie dann erretten aus den ehernen Armen des Gerichts, das der Seele Liebe und Scheinleben geworden ist?“ [GEJ.08_122,04]

„Lasst euch nicht blenden von der Welt, und horcht nicht auf ihre Verlockungen; denn alle ihre Güter sind eitel und vergänglich! So ihr euch aber in dieser Welt schon Schätze sammelt, so sammelt euch vor allem solche, die kein Rost angreift und die Motten nicht verzehren. Das sind Schätze für den Geist zum ewigen Leben, zu deren vollstem Erwerb ihr alles aufbieten mögt. Wem aber auch irdische Schätze verliehen sind, der verwende sie gleich dem Bruder Lazarus, und er wird dafür Schätze des Himmels ernten. Denn wer viel hat, der gebe viel, und wer wenig hat, der gebe wenig!“ [GEJ.07_001,13]

„Darum sammelt euch allzeit Schätze, welche die Motten nicht zernagen mögen und der Rost und die Verwesung nicht zerstören können. Hütet euch vor den Gütern und Schätzen dieser Welt; denn in ihnen ruht der arge Geist der Versuchung zu allen Sünden.“ [GEJ.09_210,01-02]

„Wer sich aber nach Meiner Lehre Schätze sammelt, die Rost und die Motten nicht zerstören, der allein kann von einer wahren Glückseligkeit reden. Denn was für ewig bleibt, wird doch offenbar besser sein, als was dem scharfen Zahn der Zeit unterliegt?“ [RB.01_025,09]

„Wo dein Schatz sein wird, da wirst auch du sein mit deinem Herzen, in dem der Hauptschatz wohnt. Bin Ich dir ein köstlicher Schatz geworden in deinem Herzen, wahrlich, so sollst du Meiner ewig nimmer ledig werden, denn da Ich wohne in der Liebe, da bin Ich eigentlichst zu Hause und ziehe ewig nimmer aus – aus solcher Wohnstätte! Lass Mich daher fortwährend wohnen in deinem Herzen, und Ich werde für dich in keiner Verborgenheit wohnen! Denn nur die Liebe allein kann Meine Gegenwart ertragen, wie ein Feuer das andere! Alles aber, was nicht Feuer ist, das wird vom Feuer zerstört und verzehrt. Darum auch ziehe Ich Mich vor der Welt zurück, auf dass sie Mein Feuer nicht ergreife und zerstöre! Frage aber ja nie: ,Herr! wo bist Du?‘ – Da werde Ich dir nicht sagen: ,Hier bin Ich!‘, sondern frage sorgfältig dein Herz, ob es Mich liebt, und Ich werde in deinem Herzen, das Mich liebt, zu dir rufen: ,Hier bin Ich zu Hause in aller Fülle Meiner Liebe, Gnade und Erbarmung‘“ [JJ.01_247,15-24]


Das Auge – ein Lichtspiegel der Seele (Mt 6,22-23):

Mt 6,22-23: „Das Auge ist des Leibes Licht. Wenn dein Auge einfältig ist, so wird dein ganzer Leib licht sein; ist aber dein Auge ein Schalk, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein!“

„Wenn aber das Licht, das in dir ist, eine barste Finsternis ist, wie groß muss dann erst deine Finsternis für sich sein! Das heißt, so der Mensch schon das Falsche liebt, um dadurch einen desto freieren Spielraum für seine Bosheit zu bekommen, wie groß muss dann erst die Liebe zum Bösen selbst sein!“ [HiG.03_42.08.16,09]

„Um unendliche Dinge zu begreifen, muss man nie beim Einzelnen anfangen, auch nicht bei dem Gegenstand, den man ergründen möchte, sondern immer einfach bei sich selbst. Verstehst du dein eigenes Wesen, so wirst du auch alles andere verstehen und ergründen können. Aber solange du dir selbst nicht zur vollsten Klarheit geworden bist, kann auch alles andere in dir zu keiner Klarheit werden. Wenn das Auge blind ist, woher soll der Mensch dann Licht bekommen und wissen, worauf er steht und was ihn umgibt? Ist aber das Auge hell, dann ist auch alles hell im Menschen und um ihn herum. Und geradeso ist es auch mit dem Geistmenschen.“ [RB.02_151,10]

„Aber es gibt nun auch welche hier, die das auch sehen und hören, was ihr seht und hört, aber sie vernehmen davon doch nichts und verstehen und fassen auch nichts, denn sie sind und bleiben verstockt und blind im Herzen. Wer aber verstockt und blind im Herzen ist, der ist auch verstockt und blind im Gehirn und im ganzen Leib, denn wenn schon das, was im Menschen Licht sein soll, Finsternis ist, wie groß wird dann erst des ganzen Menschen Finsternis sein?“ [GEJ.08_062,11]


Der Dienst für zwei polare Herren ist unmöglich (Mt 6,24):

Mt 6,24: „Niemand kann zwei Herren dienen: Entweder er wird den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhangen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“

„Lasst euch darum nicht verlocken von den blinden und trügerischen Reizen der Welt, sondern seid allzeit nüchtern und schätzt den Wert der Welt richtig; gebt nicht Gold und Perlen, die ihr nun aus den Himmeln empfangen habt, für die Torheiten der Welt, so werdet ihr untereinander stets Frieden haben und den Himmel vor euch offen sehen. Werdet ihr euch aber wieder von den Reizen der Welt gefangen nehmen lassen, so werdet ihr es euch aber auch selbst zuzuschreiben haben, wenn der Himmel sich vor euch fester und fester verschließen wird; und so ihr in große Not gelangen und zum Himmel rufen werdet um Hilfe, da wird euch keine Hilfe werden! Denn es ist nicht möglich, dass jemand, der mit Wohlgefallen in was immer an der Welt hängt, zu gleicher Zeit stehen könnte in der segnenden Verbindung mit dem Himmel. Denn ein jeder Mensch ist so erschaffen und eingerichtet, dass er Böses und Gutes, Falsches und Wahres nicht in einem Herzen nebeneinander ertragen könnte, entweder das eine oder das andere, aber ewig nie beides zugleich! Ja, er kann und muss beides erkennen in seinem Verstand; aber im Herzen kann nur entweder das eine oder das andere als Lebensgrund weilen.“ [GEJ.01_167,16-17]

„Wer demnach Mein Wort und Meine Lehre hat und tut festwillig danach, der muss sein Ziel erreichen, und nichts kann ihn daran hindern; aber wer da wohl etwas nach Meinem Wort und daneben aber auch das tut, was die lose Welt begehrt, der gleicht einem Menschen, der einen halben Weg an einen Ort hin macht, so er aber kommt auf den halben Weg, gleichfort umkehrt und den schon begangenen Weg wieder zurückmacht. Auch gleicht er einem Knecht, der zwei Herren, die wider einander sind, dienen will. Wird der mit seiner Arbeit bei den zwei sich gegenseitig anfeindenden Herren zurechtkommen? Wird er beide lieben können, wenn auch nur dem Schein nach? Welches Gesicht aber werden die beiden Herren machen, so sie erfahren werden, dass der Doppelknecht jedem der zwei Herren gleich zugetan ist? Wird nicht der eine wie der andere zum Knecht sagen: ,Ei du schalkhafter Diener, wie magst du meinen ärgsten Feind auch lieben wie mich?! Diene mir allein, oder hebe dich aus meinem Dienst!‘ Denn niemand kann zwei Herren der Wahrheit nach dienen; er muss den einen dulden und den anderen verachten. Und sieh, solch ein loser und schalkhafter Knecht wird dann von beiden Herren zugleich aus dem Dienst gejagt und dann schwer mehr bei einem dritten in den Dienst aufgenommen werden, und es wird mit ihm sein, dass er zwischen zwei Stühlen auf die Erde niedersitzen wird.“ [GEJ.04_199,12-13]

„Niemand aber kann Gott und dem Mammon dieser Welt zugleich dienen, denn wer den Mammon sucht und liebt, der kann Gott nicht lieben. Wer aber Gott nicht liebt, der hat kein wahres Leben aus Gott in sich, sondern nur ein Scheinleben aus dem Fürsten dieser Welt, der in sich selbst tot ist und niemandem je etwas anderes als nur den Tod geben kann, der da seine Wesenheit ist für immerdar. Ihr wisst nun, was ihr zu tun habt; tut also das, und ihr werdet leben in Ewigkeit!“ [GEJ.06_206,11]

„Seht, niemand kann zwei Herren, die einander anfeinden, dienen, denn er muss es entweder mit dem einen oder mit dem anderen halten, und muss demnach auch mit ein Freund oder ein Feind des einen oder des anderen sein. So kann auch niemand der Welt und ihrem toten Mammon und zugleich aber auch dem lebendigen Reich Gottes dienen; denn das ist unmöglich. Darum muss der, welcher dem Reich Gottes dienen will, das Reich der Welt aus seinem Herzen schaffen. Wie aber das zu geschehen hat, das habe Ich euch allen schon gar oft nicht nur mit hellen und lebendigen Worten, sondern auch durch allerlei Taten gezeigt. Tut denn auch ihr desgleichen, und ihr werdet viele und gute Früchte ernten.“ [GEJ.08_077,14-15]

„Wer als Mein Jünger der Welt nicht völlig entsagen kann, der wird nicht stark im Gottesreich werden, denn Gott und der Welt dienen geht schwer oder auch wohl gar nicht. So aber jemand im Reich Gottes stark geworden ist, dann erst kann er wahrhaft auch aller Welt nützlichst dienen. Als in den älteren Zeiten auf den gewissen Bergen noch die wahren Schulen der Propheten bestanden, da musste der, welcher ein rechter Prophet werden wollte, sich von aller Welt völlig zurückziehen, und in sich suchen das lebendige Wort Gottes; hatte er das gefunden, so wurde er auch freigelassen und war so erst fähig, der Welt wahrhaft nützend zu dienen. Wie aber die wahren Propheten und in der Vorzeit auch die Patriarchen der Welt gedient und genützt haben, das kennt ihr aus der Schrift, und Ich brauche es euch nicht zu erzählen. Und somit kennt ihr nun Meinen Willen und Meinen Rat und könnt nun tun, wie es euch beliebt. Wer nicht zuvor völlig Gottes wird, ehe er wirkend kehrt zur Welt, den verführt die Welt und verschlingt bald und leicht sein Herz und seine Seele; wer aber zuvor ganz Gottes geworden ist, dem kann die Welt nichts mehr anhaben, denn er hat um sich einen festen Damm und für sich eine Burg erbaut, die von den Pforten der Hölle nicht überwunden werden kann.“ [GEJ.08_125,09-12]


Sorgen sind unnötig – wer nach Gottes Reich strebt, erlangt alles Nötige von Gott (Mt 6,25-34):

Mt 6,25-34: „Darum sage ich euch: Sorgt nicht für euer Leben, was ihr essen und trinken werdet, auch nicht für euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr denn Speise, und der Leib mehr denn die Kleidung? Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr denn sie? Wer ist aber unter euch, der seiner Länge eine Elle zusetzen möge, ob er gleich darum sorgt? Und warum sorgt ihr für die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Feld wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht bekleidet gewesen ist wie derselben eins. So denn Gott das Gras auf dem Feld also kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: Sollte er das nicht viel mehr euch tun, o ihr Kleingläubigen? Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen, was werden wir trinken, womit werden wir uns kleiden? Nach solchem allem trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr des alles bedürft. Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen. Darum sorgt nicht für den anderen Morgen; denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass ein jeglicher Tag seine eigene Plage habe. Suche nach Meinem Wort nur allein das Reich Gottes und seine lichtvollste Gerechtigkeit, die da vor allem besteht in der Liebe zu Gott und zum Nächsten, so wird dir alles andere ganz frei hinzugegeben werden!“

„Sorg dich auch nicht so sehr um dein Haus, und was die Deinen essen und trinken werden, denn das tun nur die Weltmenschen und die Heiden, die von Gott und respektive von Mir nichts wissen. Such nach Meinem Wort nur allein das Reich Gottes und seine lichtvollste Gerechtigkeit, die da vor allem besteht in der Liebe zu Gott und zum Nächsten, so wird dir alles andere ganz frei hinzugegeben werden! Sieh an die Blumen auf dem Feld, die nichts arbeiten und auch nichts ernten, und der Vater im Himmel sorgt dennoch so für sie, dass sie ernährt werden und dazu am Ende noch um vieles herrlicher bekleidet sind, als je Salomo in seiner höchsten Königspracht bekleidet war. Wenn aber Gott schon für das Gras so sorgt, das heute wächst und morgen abgemäht und nach einer alten Sitte in Bündeln getrocknet und in dem Ofen zu Asche verbrannt wird, um wie viel mehr wird Gott erst für jene Menschen sorgen, die Ihn lieben und Seine Gebote halten.“ [GEJ.06_069,03-05; s.a. GEJ.06_228,10]

„Doch um diesirdische Dinge sollt ihr euch nicht viel Kummer und Sorge machen, denn Ich weiß, wessen ihr eurem Leib nach bedürft. Sucht daher vor allem Mein Reich in der Liebe zu Mir und zu euch selbst untereinander; alles andere wird euch frei hinzugegeben werden!“ [GEJ.10_194,14-15]

„Daher sucht vor allem das Reich Gottes auf Erden, sucht es in euch, alles andere wird euch dann schon mit dem Gottesreich in euch gegeben werden; aber ohne dasselbe hat der Mensch – und besäße er auch alle Schätze der Erde und hätte die Wissenschaften aller Weltweisen in sich – so viel wie nichts. Ein Besitzer des Reichs Gottes in seinem Herzen aber hat alles. Er hat alle, und zwar die höchsten und tiefsten Wissenschaften in sich und hat das ewige Leben und dessen Kraft und Macht, und das ist doch sicher mehr als alles, was die Menschen auf dieser Welt je als groß und wertvollst anerkannt haben.“ [GEJ.07_126,09-10]

„Für eine jede Seele ist darum ganz allein nur das einzige notwendig, dass sie in sich suche und auch finde Mein Lebensreich im kleinen Grundlebensherzenskämmerlein, alles andere wird ihr ja ohnehin als eine freie Zugabe von Mir werden. Darum sagte Ich auch schon mehreren Malen zu euch, dass ihr euch nicht ängstlich sorgen sollt, was und wo ihr etwas zu essen und zu trinken bekommen und womit ihr euren Leib bekleiden werdet, sondern sucht vor allem nur Mein Reich und seine wahrste Gerechtigkeit in euch! Alles andere wird euch schon so hinzugegeben werden, denn der Vater im Himmel weiß es, wessen ihr zu eurem irdischen Unterhalt bedürft. So ihr heute arbeitet und esst und trinkt, so habt ihr euch für die Zeit schon hinreichend gesorgt für den Tag der Mühe. Es wäre darum eitel, sich am Tag der Arbeit auch schon für den morgigen Tag zu sorgen, wenn ihr ihn erleben werdet, so wird er schon seine Sorgen für euch mit sich bringen. Denn nur der Tag, an dem ihr noch lebt und arbeitet, ist von Mir euch auf die Rechnung gegeben; der kommende ruht noch in Meiner Hand und ist euch noch nicht auf eure Rechnung verliehen. Und es ist darum töricht, sich in irdischer Richtung heute auch schon für morgen zu sorgen; denn es steht ja doch rein nur bei Mir, ob Ich einen Menschen den kommenden Tag erleben lasse oder nicht. Ich will aber damit nicht sagen, als sollte darum ein rechter Mensch etwa Meinem Willen zufolge gar keine irdische Arbeit verrichten! Oh, das sei fern, denn der leibliche Müßiggang ist der Erzeuger und Ernährer aller Laster! Im Gegenteil soll ein jeder Mensch gar sehr emsig und tätig sein und im Schweiß des Angesichtes sein Brot essen!“ [GEJ.08_061,14-16+19-20]


Gottes Geist in sich ausbilden:

„So ihr auf Meinen Wegen wandeln und bleiben werdet wie Ich euch das lehre und gelehrt habe, so werdet ihr auch in Mir sein und Mein Geist in euch, und mit dem werdet ihr alles tun und bewirken können, was seine Weisheit euch sagen und sein Wille in euch wollen wird. Und damit ist euch jede nötige weltliche Versorgung für die Zeit eures Erdenlebens auch im allerreichlichsten Maß gegeben.“ [GEJ.07_055,13]

„Darum trachte ein jeder vor allem nur nach den Besitztümern des Geistes, welcher ist das Licht, die Wahrheit und das Leben in der Seele! Was der Leib in rechter Mäßigkeit bedarf, das wird auf dieser Erde jedem treuen Arbeiter in Meinem Weinberg schon ohnehin wie von selbst hinzufallen, denn Ich weiß es sicher wohl am besten, was dem Menschen auch in jeder leiblichen Beziehung nottut.“ [GEJ.08_163,10]

„Wenn es heißt, dass da vor allem Mein Reich gesucht werden soll und alles andere dann als freie Gabe hinzugegeben werde, so bedenkt, dieses Mein Reich ist eben nur die Liebe! Wer Mich so sucht durch die Liebe und in der Liebe, der sucht Mich im Geist und in der Wahrheit. Und dieses ist Mein Reich. Wer Mich alsdann so gefunden hat, der hat auch Mein Reich mit Mir gefunden. Und da er das gefunden hat, sagt selbst, was er hernach noch suchen sollte, das er nicht schon dadurch gefunden hätte?“ [HiG.01_40.12.01,31-32]

„Sucht aber vor allem Mich, Mein Reich und Meine Gerechtigkeit, welche da ist die Liebe, so wird euch alles andere als eine freie Zugabe gegeben werden. Aber so ihr nur die Weisheit sucht und ihre Kraft, da wird es euch ergehen wie dem, der sein Talent vergrub, und ihm dann noch das genommen ward, das er hatte, und sein Anteil die Finsternis ward! – Das beachtet darum überaus sehr tief, so ihr der Verklärung teilhaftig werden wollt amen.“ [HiG.03_47.07.22,11]

„Das Beste ist, vor allem das Reich Gottes und dessen Gerechtigkeit durch das Leben und Handeln nach Meiner Lehre in sich zu suchen. Wer das in sich gefunden hat, dem wird auch alles andere als eine freie Zugabe treulich werden, denn der Geist im Menschen ist aus Gott, und ist der im Menschen Herr geworden, so lehrt er die Seele in einer Stunde ein um gar vieles mehr, als du auf dieser Erde von noch so weisen Lehrern in tausend Jahren erlernen könntest.“ [GEJ.10_016,07]

„Es sind da freilich viele, die da sagen: „Das Suchen des Reichs Gottes wäre schon recht, wenn es irgend leichter und effektvoller zu finden wäre, und wenn irgendwo in einer Kirche oder sonstigen christlichen Gemeinde ein eigentlicher rechter Weg zum Reich Gottes anzutreffen wäre, aber so spricht Rom: ‚Ich bin der alleinig rechte Weg!‘; desgleichen sagt auch eine jede andere Kirche von sich. Wandelt man aber einen oder den anderen Weg, der zum Reich Gottes führen soll, so findet man sicher alles andere nur das verheißene Reich Gottes nicht, wenigstens nicht so, wie es sich bei jedem äußern sollte, der es im Ernst gefunden hätte!“ Ich aber sage dazu: Der so spricht, hat freilich eben wohl gerade nicht unrecht, denn so jemand eine wenn auch noch so kostbare Sache gar zu lange sucht und doch von ihr nichts findet, so gibt er mit der Zeit das Suchen samt der kostbaren Sache auf. Wer aber ist daran schuld? Der Suchende selbst, wenn er das Reich Gottes nicht da sucht, wo es zu finden ist und nicht in dem, worin es zu finden ist. Freilich ist Rom durchaus nicht der Weg dazu, London und Berlin nicht, und Petersburg auch nicht, denn es steht ja doch wohl deutlich genug geschrieben, dass das Reich Gottes nicht irgend mit äußerem Schaugepränge zum Menschen kommt, sondern es ist inwendig im Menschen. Sein Grundstein ist Christus, der einige und alleinige Gott und Herr des Himmels und der Erde, zeitlich und ewig im Raum wie in der Unendlichkeit. An Den muss das Herz glauben, Ihn lieben über alles und den Nächsten wie sich selbst. Hat der Mensch diese ganz einfache Forderung in seinem Herzen vollends erfüllt, so ist das Reich Gottes schon gefunden. Um das Übrige und das Weitere hat sich der Mensch dann nicht mehr zu bekümmern, das wird jedem hinzugegeben, wenn er irgendetwas benötigt.“ [Er.01_070,01-04]


Bitten um Unvergängliches:

„So ihr aber den Vater um etwas bittet, da bittet Ihn nicht so sehr um die Güter dieser Erde, nach denen die blinden und törichten Heiden und auch die Gottes vergessenen Juden und Pharisäer trachten, sondern bittet Ihn vielmehr um die unvergänglichen Schätze für Seele und Geist, und sie werden niemandem vorenthalten werden. Was aber die zum zeitlichen Lebenserhalt nötigen dies-irdischen Güter betrifft, so werden sie jedem, der sein Bestreben und Bitten und Suchen nur nach dem Reich Gottes und nach dessen liebevollster Gerechtigkeit richtet, frei hinzugegeben werden. Wer da stark im Geist und somit im Reich Gottes geworden ist, der wird auch ein Herr sein über die Dinge der Welt und wird niemals eine große Nährnot für seinen Leib zu erdulden haben; aber besser ist es auch für den im Geist Erweckten, in den Gütern der Himmel Gottes zu schwelgen, aber dabei sich an den Gütern dieser Erde eine kleine Not gefallen zu lassen. – Das merkt euch auch und beachtet es in der Tat!“ [GEJ.09_209,09-10]

„Bittet um das Große, so wird euch das Kleine als Zugabe geschenkt werden. Oder: Bittet um das Himmlische, so wird euch auch das Irdische hinzugegeben werden.“ [HiG.02_46.12.16,09]

„Bleibt in eurer Mir angelobten Liebe und fallt nicht ab im Glauben an Mich, so werde auch Ich mit Meinen Segnungen bei euch verbleiben! Um was ihr den Vater in Meinem Namen bitten werdet, das wird euch denn auch gegeben werden, und wo auch nur zwei oder drei von euch in Meinem Namen vollgläubig sich versammeln werden, da werde Ich im Geist Meiner Liebe, Macht und Kraft mitten unter euch sein. Um was ihr dann volltrauig bitten werdet, werde Ich euch denn auch geben, so das, um was ihr bittet, fürs Heil eurer Seelen gedeihlich ist. Würdet ihr aber um eitle Dinge dieser Welt bitten, so werden sie euch nicht gegeben werden, gleichwie auch ihr einem Kind, so es euch noch so bitten würde, kein scharfes Messer zum Spielen in die Hände geben werdet aus dem Grund, da ihr es wohl wisst, dass sich eure Kinder mit dem scharfen Messer nur zu bald und zu sicher beschädigen würden. Ihr seid aber nun in den geistigen Dingen auch noch mehr oder weniger unerfahren, und Ich allein weiß es am allerbesten, was euch nottut zur Erreichung des ewigen Lebens. Darum sucht nur vor allem Mein Reich und seine Gerechtigkeit, alles andere wird euch schon hinzugegeben werden, denn Ich weiß es allzeit und ewig, wessen ihr bedürft. So ihr Mich in der Folge aber schon um eines oder anderes bitten werdet, da bittet Mich um etwas Gerechtes, Gutes und Wahres!“ [GEJ.10_108,10-14]


Jünger sein in der Schule des Lebens:

„Nimm zwar, was man dir gibt, und gebrauche es, aber lege ja keinen Wert darauf! Denn wie gemessen da auch jede irdische Gabe ist, so ungemessen ist jedoch das irdische Leben der Menschen. Heute bist du noch der Herr deiner Schätze, und morgen fordert man deine Seele von dir. Was kannst du dann geben, um zu retten deine Seele vor dem ewigen Tod? Darum suche ein jeder vor allem das Gottesreich, und alles andere wird ihm nach Bedarf hinzugegeben werden. Was er aber empfängt, das empfängt er nicht, dass er es zusammenhäufe, sondern dass er es klug und weise benütze zum eigenen und der anderen Besten. Du wirst finden der wahrhaft Armen die Menge, deren Not soll erquicken dein Herz, weil dir nun die Mittel geistig und leiblich gegeben sind, solche Not zu lindern und fröhlich zu machen das traurige Herz des armen Bruders. Sieh, jedes fröhliche Herz, das du erquickt hast in Meinem Namen, wird dir dereinst zu einem neuen Himmel voll Seligkeiten ohne Maß und Zahl werden und wird dir schon auf dieser Erde eine Labung bereiten, die dir kein anderes Erdenglück geben kann, und wird in dir gebären den wahren Frieden, einen Frieden, den die Welt nicht kennt!“ [GEJ.02_186,05-08]

„Die Schule aber, in der Ich nach eurer Denkweise solches erlernt haben mag, besteht in der ganzen Welt nirgends; denn da bin Ich Selbst der Meister und die Schule. Wer es von Mir erlernt und zu Mir in die Schule des Lebens durch den Glauben an den nur einen, allein wahren Gott, durch die Liebe zu Ihm und aus der durch die Liebe zum Nebenmenschen kommt und nach dieser Meiner Lehre dann lebt und handelt, der ist ein rechter Jünger Meiner Schule. Und es ist das eine allein rechte und wahre Schule des Lebens für jeden Menschen, der in diese Schule eintreten und in ihr unwandelbar bis ans Ende seines diesirdischen Lebens verharren will. In dieser Schule allein wird er das jenseitige ewige Leben seiner Seele finden, und der Tod und das Gericht der Materie werden von ihm weichen. Wer in diese Meine Schule eintritt und nach ihrer Lehre tut, der wird es denn auch in sich erfahren, wie und warum eben nur Ich der Meister und die Schule Selbst bin. Aber in dieser Schule heißt es nicht, halb hin und halb her sein, sondern da heißt es: Trachtet vor allem nur nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, das alles inwendig im Menschen ist und nirgends anderswo außerhalb des Menschen mit einem Schaugepränge, und kümmert und sorgt euch nicht um die Dinge und Schätze dieser Welt, die für das Leben der Seele des Menschen keinen Wert haben weil sie vergänglich sind so wie ein noch so schön strahlender Tautropfen, den schon ein schwacher Wind verweht, denn was ein rechter Jünger Meiner Schule für den zeitlichen Unterhalt seines Leibes benötigt, wird ihm schon als eine freie Hinzugabe beschert werden. Seht an die Vögel in der Luft, die Tiere des Waldes und die der Gewässer. Sie säen nicht und ernten auch nicht, und doch sind sie alle versorgt mit allem, was sie nötig haben. Sorgt aber Gott für die Tiere, so wird Er sicher noch um vieles mehr sorgen für die Menschen, die an Ihn glauben und Ihn über alles lieben. So mögt ihr auch, euch zu einem Beispiel nehmend, das Gras und die vielen Blumen des Feldes betrachten. Wahrlich, sie sind herrlicher geziert und bekleidet, als es der König Salomo in seiner größten Pracht je war. Sorgt aber Gott als der allein wahre Vater aller Menschen schon so für die Gewächse des Feldes, die heute wohl noch stehen, aber am nächsten Tag abgemäht, getrocknet und dann zum Teil in den Öfen verbrannt und zum Teil den Haustieren verfüttert werden, so wird Er wohl um so mehr für Seine Kinder sorgen, dass sie nicht nackt auf der Erde umhergehen müssen, denn ein Mensch, der ein rechter Jünger Meiner Schule ist, wird doch besser sein denn all das Gras und alle die anderen Gewächse auf der ganzen Erde?! Darum soll sich denn auch ein rechter Jünger Meiner Schule nicht sorgen um den kommenden Tag, was er essen und trinken werde und womit bekleiden seinen Leib, denn das tun wohl die Heiden, die keine Jünger Meiner Schule sind, für Meine rechten Jünger wird, dessen sie nötigst bedürfen, schon gesorgt werden. Und so wisst ihr es nun denn auch, aus welcher Schule Ich Meine Weisheit geschöpft habe. Da um Mich aber erseht ihr schon eine ziemliche Anzahl Meiner Jünger; sie können es euch auch sagen, dass es sich mit Meiner Meisterschaft und Schule nur so und nicht anders verhält, wie Ich euch das nun gezeigt habe.“ [GEJ.09_155,08-16]

s.a. „Darum seid nicht besorgt für den morgigen Tag…“ (in seiner tieferen geistigen Bedeutung) und  ‚Das Reich Gottes‘.

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