Jakob Lorber Die Bergpredigt, Mt. 7 - Der Prophet Jakob Lorber

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Die Bergpredigt
aus der Sicht der Bibel und
der Neuoffenbarung Jesu durch Jakob Lorber
* MATTHÄUS – KAPITEL 7 *


Ein jeder wird so gerichtet, wie er den Anderen richtet (Mt 7,1-2):

Mt 7,1-2: „Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet. Denn mit welcherlei Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welcherlei Maß ihr messt, wird euch gemessen werden.“


Grundsätzliche Leitlinien:

„Ich sage es euch: Wer hier richtet, der wird auch jenseits gerichtet werden; wer aber da niemanden richtet außer sich allein, der wird auch jenseits nicht gerichtet werden sondern sofort aufgenommen werden in Mein Reich!“ [GEJ.06_051,07]

„Wer da richtet, der wird dereinst auch von Mir gerichtet werden. Wer aber nicht richtet, der wird auch von Mir nicht gerichtet werden. So ihr die Sünder an euch verflucht und verdammt, so werdet ihr dereinst von Mir dasselbe zu erwarten haben; so ihr aber wandelt nach Meiner Lehre, so werdet ihr auch nicht verdammt und verflucht werden.“ [GEJ.06_244,05]

„Vergeltet nie Böses mit Bösem, so ihr alle gut werden wollt. So ihr aber die richten und strafen werdet, die sich an euch versündigten, da werdet ihr am Ende alle böse, und wird in keinem mehr sein eine rechte Liebe und irgendetwas Gutes. Der Mächtige wird sich ein Recht nehmen, die zu strafen, die sich gegen seine Gesetze versündigen; die Sünder aber werden dagegen in Rache erglühen und werden suchen, den Mächtigen zu verderben. Frage: Was für Gutes wohl wird am Ende daraus hervorgehen?! Darum richtet und verdammt niemanden, auf dass ihr nicht wieder gerichtet und verdammt werdet! Habt ihr alle diese allerwichtigste Lehre begriffen, ohne die Mein Reich nie in euch Platz fassen kann?“ [GEJ.01_074,14-16]

„So habe Ich euch und vielen anderen Menschen auch treu und offen gesagt, dass ihr niemanden richten sollt um nicht einmal selbst gerichtet zu werden, dass ihr auch niemanden verfluchen und verdammen und nie jemanden feindlich verfolgen sollt, um nicht dasselbe an euch zu erleben; denn mit dem Maß ihr ausmessen werdet, mit eben dem Maß wird es euch zurückbezahlt werden. Ja, ihr sollt nur beten für die, welche euch hassen und fluchen, und Gutes erweisen denen, die euch Arges zu tun bestrebt sind, so werdet ihr den Lohn von Mir zu erwarten haben und werdet so glühende Kohlen über den Häuptern eurer Feinde sammeln und sie so am ehesten zu euren Freunden machen! Und seht, unter dem Banner der wahren und lebendigen Nächstenliebe habe Ich euch zu lehren, zu leben und zu handeln befohlen und habe euch auch gesagt, dass man euch daran allzeit als Meine wahren Jünger erkennen wird, so ihr euch untereinander so als Brüder lieben werdet, wie Ich Selbst euch liebe, und dass man allzeit Meine wahren Nachfolger pur an den Werken der uneigennützigsten Nächstenliebe erkennen wird.“ [GEJ.09_039,11-13]

„Ein jeder aber, der aus Meinem Mund die Wege des Lichts und des Lebens kennt, der sorge hauptsächlich nur für sich dahin, dass er rein stehe vor Gott, und richte nicht seinen Nächsten! Wer das tut, der tut alles und gibt durch sein Beispiel seinem Bruder die beste und wirksamste Lehre. So dein Bruder dich gut und edel handeln sieht, da wird er bald zu dir kommen und dich fragen: ,Was hast du für einen Grund, dass du solches tust?‘ Und du wirst ihm dann treu und wahr den Grund angeben und sagen: ,Geh hin und tu desgleichen, so wirst du leben!‘ Und sieh, er wird hingehen und sich bald anschicken, das zu tun, was er an dir als Tat gesehen hat. Wenn du aber hingehst und ihm seine Fehler vorhältst und ihm dann erst die Lehre gibst wie er in der Folge handeln soll, so wird er erbost werden und wird dich fragen: ,Wer hat dich mir zum Richter bestellt? Kehr du vor deiner Tür, und ich werde schon allein die Tür meines Hauses besorgen!‘ Daher sage Ich allen: Lasst die guten Werke der Lehre vorangehen, und die Menschen werden daraus am ehesten erkennen, dass ihr wahrhaft Meine Jünger seid! Tut Gutes sogar den Feinden, und ihr werdet glühende Kohlen auf ihre Häupter sammeln.“ [GEJ.06_161,01-03]

„Der Mensch, der gegen das Gesetz sündigt, zeigt dadurch ebenso gut an, dass er ein freier Mensch ist, wie der, welcher freiwillig das Gesetz beachtet. Daher sollt ihr auch keinen Menschen richten und verdammen, sondern ihn nur mit aller Geduld und Sanftmut belehren und dem Verirrten zeigen den rechten Weg. Will er ihn wandeln, so ist es wohl und gut für ihn; will er das aber nicht, so sollt ihr ihm darum auch keinen Zwang antun, sondern ihn höchstens aus einer besseren und reineren Gemeinde ausscheiden, denn ein gezwungen gläubiger Mensch ist zehnmal schlechter als ein offen Ungläubiger und Abtrünniger.“ [GEJ.06_150,21]

„Ihr wenigen aber, die ihr bis jetzt an Meinem Namen und an Meinem Wort gehalten habt, fürchtet euch nicht und richtet auch niemanden, so werde Ich euch erhalten und nicht fallen lassen. Erwartet nichts von der Welt und ihren unsinnigen Räten, denn Ich sage euch: Das alles wird untergehen, was sich nicht an Mich anhält; ihr aber werdet bleiben, wie Ich, in Ewigkeit.“ [HiG.03_ 48.12.30,09]


Richten, bezogen auf das Richteramt:

„Wie seid ihr aber töricht, so Ich euch des Himmels goldene Schätze biete, dass ihr da noch könnt lüstern nach Kot und faulen Würmern schnappen! O ihr Toren, meint ihr, Ich werde euch Weltrichtern einen Kriminal-Plapperer machen? O ihr habt euch gewaltig geirrt! Ich Selbst bin ein gerechter Richter und als solcher brauche Ich euer Gericht nicht. Denn was von Mir gerichtet wird, das wird gerichtet bleiben ewig. Eure Gerichte aber sind ungerecht und voll Bosheit und verderben geistig alles, was sie richten. Ich aber richte jeden nach seiner Liebe, wie ihr nach eurer Blindheit eure Urteile schlecht und unheilbringend macht. Daher sollt ihr auch gar nicht richten, damit ihr nicht gerichtet werdet, sondern nur belehren,  bessern und unschädlich machen die Bosheit der Diebe, Räuber und Mörder .“ [HiG.01_40.08.11,03-05]

„Liebe sei in allen Dingen das vorherrschendste Element des Lebens eines jeden Menschen! Eine Gerechtigkeit, die nicht in der Liebe ihre Wurzeln hat, ist keine Gerechtigkeit vor Gott; und der sie als ein Richter ausübt, ist darum ein zehnfach größerer Sünder vor Gott als jener, den er verurteilt, und Gott wird ihn einst ebenso unbarmherzig richten, wie er seinen Nächsten gerichtet hat. Darum richte du niemanden und verdamme auch niemanden, und hätte er auch an dir noch so grob gesündigt, so wirst dereinst auch du nicht gerichtet und nicht verdammt werde, denn mit welchem Maß da jemand misst, mit dem gleichen Maß wird ihm dereinst in der anderen Welt wieder vergolten werden. Der strenge, nach was immer für einem Gesetz noch so gerechte, aber dabei kalte, lieblose Richter wird dereinst über sich ein ebenso streng gerechtes und unerbittliches Gericht finden; die Häscher und Scharfrichter aber sollen nie das Angesicht Gottes erschauen.“ [GEJ.01_174,07-08]

„Des Herrn Wort und Lehre ist gleich wie alle Seine Werke. Er gibt uns Seine Lehre in Samenkapseln; diese müssen wir erst säen ins Erdreich unseres Geistes, welches Erdreich da heißt Liebe, da wird der Same dann aufgehen und zu einem Baum der wahren Erkenntnis Gottes und unserer selbst werden, und wir werden von diesem Baum dann zur rechten Zeit vollreife Früchte zum ewigen Leben sammeln können. Liebe aber ist das Erste, ohne diese gedeiht keine Frucht des Geistes. Säe in die Luft den Weizen, sieh, ob er wachsen und dir eine Frucht bringen wird. So du aber das Weizenkorn legst in ein gutes Erdreich, da wird es wachsen und dir vielfache Frucht bringen. Die rechte Liebe aber ist ein rechtes Erdreich für das geistige Weizenkorn, das uns aus des Herrn Mund erteilt wird. Deshalb aber hob der Herr vor euch allen nunmehr das harte Mosaische Gesetz der Strafe auf, auf dass ihr in aller Bälde reicher werden sollt an gutem Erdreich in euren Herzen. Denn der da straft nach dem Gesetz, hat wenig oder oft wohl auch gar keine Liebe, bei ihm wird der göttliche Wortsame sonach ganz schlecht gedeihen. Der aber gestraft wird, der befindet sich ohnehin im Gericht, in dem keine Liebe ist, da das Gericht der Tod der Liebe ist. Daher sollt ihr lieber an euren Nächsten die Fehler gar nicht sogleich ersehen, sondern mit ihnen nachsichtig und geduldig sein! Und so sie in ihrer Schwäche etwas von euch verlangen, so sollt ihr ihnen nichts vorenthalten, auf dass sich die Liebe in euch selbst und gleicherweise in euren schwachen Brüdern mehre. Wird diese einmal reichlich in euch wie in euren Brüdern vorhanden sein, so wird der göttliche Same wohl gedeihen in euch, und der Schwache wird dann in seiner Stärke euch wohl ansehen und euch vielfach vergelten, was ihr ihm in seiner Schwäche erwiesen habt. So ihr aber karg seid und hart gegen eure schwachen Brüder, so werdet ihr selbst nie zu einer Gottesfrucht in euch gelangen, und das Gericht der Schwachen wird am Ende auch euch ins Verderben ziehen.“ [GEJ.01_043,04-08]

„Darum sollt ihr die Menschen nicht richten, auf dass ihr dadurch am Ende nicht zu Richtern über euch selbst werdet. Wäre es denn nicht eine allerunmenschlichste Torheit, einen leiblich kranken Menschen deshalb richten und über ihn eine gewissenlose Strafe verhängen zu wollen, weil er krank und elend geworden ist?! Eine um wie vieles größere und um gar vieles unmenschlichere Torheit aber ist es erst dann, so ihr einen seelenkranken Menschen darum richtet und verdammt, weil seine Seele aus den früher angeführten Gründen schwach und krank geworden ist! Ihr nennt solche Menschen nach euren Gesetzen und Bestimmungen Verbrecher und unterzieht sie der unerbittlichen, harten Strafe; was tut ihr aber dadurch? Ihr straft eine Seele, weil sie im Grund ohne ihr Verschulden krank geworden ist! Fragt euch selbst, wie sich vor Gott eure Gerichte ausnehmen müssen.“ [GEJ.04_036,01-03]

Es liegt vorderhand „vielmehr an dem, dass ihr in der Folge über keinen Menschen darum den Stab brecht , weil er an sich eine kranke Seele ist. Denn ihr alle habt es nun gehört und empfunden, wie auch in einer noch so kranken Seele ein völlig allergesundester Lebenskeim rastet; und wird die Seele durch eure brüderliche Mühe gesund gemacht, so habt ihr einen Gewinn gemacht, den euch ewig keine Welt bezahlen kann. Welchen Nutzen kann danach ein solch vollendeter Mensch stiften? Wer ermisst dessen Tragweite? Ihr Menschen wisst es nicht, aber Ich weiß es, wie weit solch eine Mühe sich der Mühe lohnt! Darum sage Ich es euch: Seid allzeit barmherzig auch gegen die großen Sünder und Verbrecher wider eure und wider die göttlichen Gesetze. Denn nur einer kranken Seele ist eine Sünde zu begehen möglich, einer gesunden wohl niemals, weil eine gesunde Seele gar nicht sündigen kann, da die Sünde stets nur eine Folge einer kranken Seele ist. Wer aus euch Menschen aber kann eine Seele wegen der Verletzung eines Meiner Gebote richten und strafen, da ihr doch alle unter demselben Gesetz steht? Ein Gesetz aus Mir aber besteht ja eben darin, dass ihr niemanden richten sollt! Wenn ihr eure Nächsten richtet, die sich an Meinem Gesetz versündigt haben, so versündigt ihr euch ja im gleichen Maß an Meinem Gesetz! Wie könnt ihr aber als selbst Sünder einen anderen Sünder richten und verdammen? Wisst ihr denn nicht, dass, während ihr euren seelenkranken Bruder zur harten Sühne verdammt, ihr damit auch für euch ein doppeltes Verdammungsurteil ausgesprochen habt, welches an euch dereinst, wenn nicht nach Umständen auch schon hier, vollzogen werden wird? So einer aus euch ein Sünder ist, der lege das Richteramt nieder; denn richtet er, so richtet er sich selbst in doppeltes Verderben, aus dem er schwerer frei werden wird als derjenige, den er gerichtet und verdammt hat. Kann denn je ein Blinder einen anderen führen oder ihn setzen auf den rechten Weg? Oder kann ein Tauber einem anderen Tauben etwas erzählen von der Wirkung der Harmonien der Musik, wie sie am reinsten geübt ward vom David? Oder kann ein Lahmer zum anderen sagen: ,Komm her, du Elender, ich werde dich führen auf die Herberge!‘? Werden da nicht alle beide bald ausgleiten und fallen in einen Graben? Daher merkt euch das vor allem, dass ihr niemanden richtet, und legt das auch allen denen ans Herz, die dereinst eure Jünger werden! Denn bei der Befolgung dieser Meiner Lehre werdet ihr aus Menschen Engel zeihen, bei der Nichtbefolgung aber Teufel und Richter wider euch selbst. Niemand zwar ist ganz vollkommen auf dieser Welt; doch der Vollkommenere im Verstand und im Herzen sei der Leiter und Arzt seiner kranken Brüder und Schwestern, und der selbst stark ist, der trage den Schwachen, sonst erliegt er samt dem Schwachen, und sie werden beide nicht mehr von der Stelle kommen.“ [GEJ.04_ 058,03-08]

„Ein sanfter Richter in dieser Welt wird in der anderen auch von Mir sanft gerichtet werden, und der Barmherzige wird auch bei Mir Barmherzigkeit finden. Kurz, mit welchem Maß du ausmessen wirst, mit demselben Maß wird es dir wieder eingemessen werden!“ [GEJ.10_016,16]

„Wer ein Richter ist und ein sanftes und gerechtes Gericht führt über verblendete Menschen, der wird dereinst auch von Mir so gerichtet werden. Mit welchem Maß ihr ausmesst, mit demselben Maß wird euch wieder zurückgemessen werden! Wer da barmherzig ist, der wird auch bei Mir Barmherzigkeit finden; wer aber da ist ein strenger Richter, der wird auch an Mir einen sehr strengen Richter finden, denn gerade jene Strenge, mit der er seine Nebenmenschen gerichtet hat, wird dereinst sein eigener Richter sein. Ein jeder Mensch trägt also seinen dereinstigen Richter schon in sich. Das zu deiner Richtschnur, Mein Freund!“ [GEJ.10_107,16-18]


Mit welchem Maß ausgemessen wird...:

„Mit welchem Maß ihr ausmesst, mit demselben Maß wird es euch dereinst wiedervergolten werden! Wer mit wahrer Liebe misst, dem wird es auch so zurückgemessen werden; wer aber in Zorn und Rache misst, dem wird dereinst zu seiner Heilung ganz dieselbe Arznei im sehr verdoppelten Maß wiedergereicht werden, und er wird nicht um eine Sekunde eher aus der jenseitigen bittersten Anstalt entkommen, als bis jede harte Fiber an seiner Seele weiß und weich wie Wolle gemacht worden ist.“ [GEJ.04_038,05]

„Ihr sollt in der Erweisung der Nächstenliebe keine Ausnahme machen, sondern jedem Gutes erweisen; denn wer da eine Ausnahme macht, bei dem werde auch Ich allerlei Ausnahmen machen. Wenn jemand in einer Not steckt und zu euch kommt, so erweist ihm die Nächstenliebe entweder geistig oder auch materiell; die geistige Nächstenliebe aber soll der materiellen vorangehen. Habt ihr einen Sünder bekehrt, und er steckt in einer irdischen Not, so helft ihm auch aus dieser. Hat er darauf abermals gesündigt, so ermahnt ihn in Liebe und werdet ihm nicht feind. Denn mit welchem Maß ihr in Meinem Namen ausmessen werdet, mit demselben Maß wird es euch wieder zurückgemessen werden. Richtet niemanden, so werdet auch ihr dereinst nicht gerichtet werden. So verdammt und verflucht auch niemanden, auf dass dereinst auch ihr nicht verdammt und verflucht werdet. Denen, die euch Arges tun, erweist Gutes und ihr werdet eben dadurch glühende Kohlen über ihre Häupter streuen und sie zu euren Freunden machen. So segnet auch die, welche euch hassen und fluchen, und sie werden zur Reue gelangen. Vergebt euren Feinden siebenmal siebenundsiebzig Mal; werden sie dadurch nicht besser, so könnt ihr die Sache bei einem Weltrichter anzeigen, und der unverbesserliche Feind soll aus der Gemeinde gestoßen werden. Denn wer da unverbesserlich Arges tut, der soll auch gezüchtigt werden, auf dass durch ihn die Nebenmenschen nicht länger geärgert werden. Darum seid auch der weltlichen Obrigkeit stets untertan, ob sie mild oder streng ist, denn sie hätte keine Macht, so sie ihr nicht der vielen unverbesserlichen Sünder wegen von oben verliehen wäre! Aber ihr sollt darum nicht klagsüchtig sein und ohne eine dringende Not nicht zu den Weltrichtern laufen; denn was ihr nicht wollt und wünscht, dass es euch begegne, damit verschont auch eure Nebenmenschen solange es möglich ist. Nur offenbare Diebe und Räuber und zu arge Hurer und Ehebrecher mögt ihr den Gerichten überliefern und imgleichen den, der einen Mord begangen hat. Aber ihr sollt dabei nicht erbost werden, sondern nur tun, was da nottut, alles andere überlasst Mir und den Richtern. Sieh, Mein Freund Markus, so ist in diesem Punkt Mein Wille; wer danach tun wird, der wird auch nie einen Mangel Meines Segens haben.“ [GEJ.09_159,11-18]

„Seid denn stets voll Liebe, Sanftmut, Demut, Erbarmung und Gerechtigkeit und Wahrheit gegen jedermann, und Ich werde desgleichen sein gegen euch! Werdet nicht harthörig und hartherzig gegen die Stimme der Armut, sowohl dem Geist als auch dem Leib nach, und Ich werde imgleichen es auch nicht sein gegen euch, so ihr in irgendeiner Not eure Stimme zu Mir erheben werdet. Mit dem Maß ihr ausmessen werdet, mit demselben Maß wird es euch wieder zurückgemessen werden.“ [GEJ.10_139,08]


Erst auf sich schauen, bevor man dem Anderen seine Fehler vorhält (Mt 7,3-5):

Mt 7,3-5: „Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge? Oder wie darfst du sagen zu deinem Bruder: Halt, ich will dir den Splitter aus deinem Auge ziehen, und sieh, ein Balken ist in deinem Auge? Du Heuchler, zieh am ersten den Balken aus deinem Auge; danach sieh zu, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst!“

„Wie magst du aber zu deinem Nachbarn sagen: ,Komm, dass ich dir den Splitter aus deinem Auge ziehe‘, und in deinem Auge steckt ein ordentlicher Balken? Tor! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann erst sieh, wie du mit dem Splitter im Auge deines Nachbarn fertig wirst! Ein jeder kehre zuerst vor seiner Tür, dann erst gehe er zu seinem Nachbar hin und sage: ,Vor meiner Haustür ist es nun rein; so du willst, will ich auch deine Hausflur fegen, auf dass sich die Vorübergehenden nicht ärgern über unseren Schmutz.‘“ [GEJ.06_ 222,19]

„Wer da gut sehend ist, der kann wohl zu seinem Bruder sagen, so er in dessen Auge einen Splitter erschaut: ,Bruder, lass es, dass ich dir den Splitter aus deinem Auge nehme.‘ Aber einer, der selbst nicht nur einen Splitter, sondern gar einen ganzen Balken von Sünden und Torheiten im eigenen Auge trägt, der sehe, wie er den Balken aus seinem Auge ziehen mag. Ist sein Auge rein, dann erst kann er auch seinem Bruder den Splitter aus dem Auge nehmen helfen.“ [GEJ.08_194,01]

„Tut das, was Meine Jünger tun, und richtet die Menschen nicht nach dem Außenschein, sondern nach dem inneren Wert! Kehrt allzeit nur vor eurer Haustür, und seht nicht auch schon zuvor nach des Nachbars Tür, ob der Weg zu ihr schon gefegt ist. Wenn ihr den Weg vor eurer Tür gereinigt haben werdet, dann erst könnt ihr auch zum Nachbar sagen: ,Freund, sieh, ich habe meinen Weg vor meines Hauses Tür schon gereinigt, du aber noch nicht; so du Zeit und Muße hast, da reinige denn auch den Weg zu deines Hauses Tür. Hast du aber ein anderes dringlicheres Geschäft, da lass es zu, dass ich auch deinen Weg rein mache!‘ Wenn dann dein Nachbar zu dir sagen wird: ,Tu mir den Liebesdienst!‘, dann kannst du den Weg vor deines Nachbars Tür reinigen; doch zuvor reinige den deinen.“ [GEJ.08_124,14]

„Dergleichen große und auch kleine Zwiste – sowohl zwischen Völkern als auch zwischen einzelnen Menschen – sind allzeit eine Folge der Nichtbeachtung Meiner Lehre, darin bestehend, dass da niemand zu seinem Nachbar sagen soll: „Komm her, dass ich dir deinen Splitter aus dem Auge ziehe!“, der Nachbar aber dann sagt: „Was kümmert dich mein Splitter in meinem Auge, da ich in deinem doch einen ganzen Balken entdecke? Reinige zuvor dein Auge, dann erst kannst du mir mein Auge reinigen helfen!“ Solche Kämpfe hat es schon gar viele gegeben und wird es noch mehrere geben, so irgend die Menschen nicht völlig in Meine reinste Lehre tatsächlich eingehen werden.“ [GEJ.10_029,04-05]

„Eure gegenseitigen Belehrungen mögen noch so gut und richtig sein. Was aber nützen sie, so hinter ihnen Rangeifer, Herrschlust, Eigennutz und allerlei Habsucht stecken? Wer seinen Bruder wirksam lehren will, muss zuvor den Balken aus dem eigenen Auge entfernen und dann erst voll Liebe sagen: ,Mein teuerster Bruder, ich sehe, dass ein Splitterchen dein Auge trübt. Lass mich zu dir hingehen, dass ich es dir sanft aus dem Auge nehme.‘ Seht, so wird dann jede Lehre, die sich Brüder gegenseitig erteilen, voll der herrlichsten Wirkung sein. Aber so Brüder durch ihre oft ungebetene Belehrung nur zeigen wollen, dass jeder von ihnen der Weisere und Bessere sei, ist die beste Belehrung unnütz und macht alles schlechter. Seht, Ich bin ein rechter Lehrer, denn Ich verlange von euch nichts, als dass ihr das annehmt, was allein zu eurem eigenen Frommen dienen kann. Und so müsst ihr alle gegenseitig sein, dann werden eure Worte gesegnet sein.“ [RB.01_142,05-06]

„Nicht umsonst hat unser Gottmeister auf dem Berg die herrliche und gar überaus treffliche Bemerkung für die gewissen ungebetenen Korrektoren gemacht, die nicht gar sogleich zu ihrem Nächsten sagen sollen: ,Komm Freund, dass ich dir den Splitter aus deinem Auge ziehe!‘ Sie sollen zuvor so hübsch darauf achten, ob etwa nicht gar ein ganzer Balken in den eigenen Augen stecke! Hätten sie erst diesen mit vielleicht so mancher Mühe hinausgearbeitet, dann hätten auch sie ein bedächtiges Recht, zu ihrem Bruder zu sagen, ob es ihm genehm sei, sich sein Splitterchen aus dem Auge nehmen zu lassen.“ [GEJ.04_ 168,08]


Lehrhinweise:

Es „versteht sich's ja von selbst, dass derjenige, der den Blinden führen will, selbst sehen muss, wenn er nicht samt demselben in eine Grube fallen will. Du kannst nicht sagen zum Bruder: ,Komm, dass ich dir den Splitter aus deinem Auge ziehe‘, wenn in deinem Auge etwa gar ein ganzer Balken steckt. So muss ein wahrer Lehrer frei sein von Mängeln, die ihm hinderlich sein können bei der Verwaltung seines Amts, denn da ist kein Lehrer besser denn ein unvollkommener. Weil Ich euch zu Lehrern bilde, darum zeige und erkläre Ich euch auch so vieles und Unerhörtes; so muss aber auch ein jeder vollkommene Lehrer zuvor von Gott gelehrt sein, gleichwie nun auch ihr von Gott gelehrt werdet. Der Vater im Himmel muss ihn ziehen, ansonsten er nicht zur Wahrheit in aller ihrer Lichttiefe kommt; wer aber nicht in diese kommt und dadurch nicht selbst Licht wird, wie soll es ihm dann möglich sein, die Nacht seines Nächsten zu erleuchten?! Was die Nacht erleuchten und sie umwandeln soll in den Tag, das muss ein Selbstlicht sein gleich der Sonne, die sich nun dem Aufgang naht. Wäre die Sonne aber finster und schwarz wie eine Kohle, würde sie da wohl der Erde Nacht in den schönsten Tag umwandeln? Ich meine, dass sie dann die Nacht noch schwärzer und lichtloser machen würde, als zuvor die Nacht selbst in sich schon war. Darum ist ein Lehrer, der nicht von Gott zu einem Lehrer erzogen ist, schlechter als gar kein Lehrer! Denn solch ein finsterer Lehrer ist nichts als ein Sack voll schlechter Samenkörner, aus dem alles Unkraut des finstersten Aberglaubens gestreut wird in die Furchen des von der Natur aus geistig stets und notwendig armseligen Menschenlebens. Wenn du deine Völker lesen und schreiben und rechnen lernen lassen willst, so kannst du geeignete weltliche Lehrer aufnehmen und solches schon den Kindern in den Schulhäusern beibringen lassen; aber Mein Evangelium können und dürfen nur jene mit Nutzen und Segen den anderen Menschen verkündigen, die eben jene Eigenschaften im Vollmaß besitzen, die Ich früher als zu diesem Amt erforderlich klar ausgesprochen habe. Dazu aber bedarf es keiner besonderen Schulhäuser, sondern ein rechter Himmelsbote geht von Gemeinde zu Gemeinde und sagt: ,Der Friede sei mit euch; das Reich Gottes ist nun nahezu euch gekommen!‘ Wird der Bote angenommen, so bleibe und predige er; wird er aber nicht angenommen von einer Gemeinde, die zu sehr der Welt und des Teufels ist, so ziehe er weiter und schüttle sogar zuvor den Staub von seinen Füßen! Denn solch eine Gemeinde ist auch das nicht wert, dass ein rechter Himmelsbote ihren Staub an seinen Füßen weitertrüge. Es soll aber diese Meine Lehre niemandem aufgedrungen werden, sondern ein oder mehrere Glieder sollen zuerst vernehmen die überschwänglich großen Vorteile Meiner Lehre aus den Himmeln. Wollen die Glieder die Lehre hören, so werde sie ihnen gepredigt in kurzer und bündiger Rede; wollen sie aber das nicht oder zeigen sie wenig Lust dazu, dann ziehe der Himmelsbote nur gleich wieder ab, denn Schweinen sollen die kostbaren Perlen nimmer zum Fraß vorgeworfen werden! Nun weißt du, wie es sich mit der Ausbreitung Meiner Lehre zu verhalten hat; aber von nun an darfst du diese Meine Anweisung nicht mehr vergessen! Übrigens überlasse du besonders dies heilige und allerheiligste Geschäft nur dem Mathael und seinen vier Gefährten ; denn diese wissen es nun genau, was sie in Bezug auf die Ausbreitung Meiner Lehre zu tun und anzuordnen haben werden und werden in ihrem Herzen auch stets in der Zwiesprache mit Mir bleiben, was auch ein notwendigstes Erfordernis zur wahren Ausbreitung dieser Meiner Lehre ist. Denn wer da seine Brüder, hoch oder nieder, lehrt in Meinem Namen, muss nicht aus seinem, sondern stets nur aus Meinem Brunnen schöpfen! Er soll nicht nötig haben zu denken: ,Was werde ich reden, so ich komme, vor diesem oder jenem zu reden das Wort des Herrn?‘; denn zur Zeit der Notwendigkeit wird es ihm ins Herz und auf die Zunge gelegt werden, was er zu reden hat. Wem aber diese Gnade zuteilwird, der bedenke sich nicht, dasselbe laut auszusprechen etwa aus Angst, Furcht oder Scheu vor einem Machthaber, als könnte er ihn damit beleidigen oder gar erzürnen. Denn wer die Welt mehr fürchtet denn Mich, der ist Meiner schier nicht wert, und ebenso wenig Meiner geringsten Gnade, und taugt nimmer für einen Himmelsboten.“ [GEJ.04_165,01-10]


Die Lehre Jesu nicht den Weltmenschen hinterher tragen (Mt 7,6):

Mt 7,6: „Ihr sollt das Heiligtum nicht den Hunden geben, und eure Perlen nicht vor die Säue werfen, auf dass sie dieselben nicht zertreten mit ihren Füßen und sich wenden und euch zerreißen.“

„So verlangt die rechte Demut auch nicht, dass ihr die Perlen Meiner Lehre gerade den Schweinen vorwerfen sollt. Denn es gibt Menschen, die da ärger sind denn die Schweine, und für die taugt Meine Lehre nicht; denn diese Art Menschen mögt ihr ganz füglich eher zur Räumung der Pfützen und Kloaken verwenden, bevor ihr ihnen Meine Worte und Meinen Namen kundmacht! Seht aber da nicht etwa aufs Kleid oder auf eine Außenwürde, sondern allein auf das Benehmen eines Menschen seinem Herzen und Gemüt nach! Ist das edel, sanft und geduldig, dann verkündet ihm das Evangelium und sagt: ,Der Friede sei mit dir im Namen des Herrn und mit allen Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind!‘ Ist der so zum voraus gesegnete Mensch eines wahrhaft guten Willens und Herzens, so wird der segenvolle Friede in ihm verbleiben, und das ihm bekanntgemachte Evangelium wird ehest die schönsten Himmelsfrüchte zu tragen beginnen.“ [GEJ.04_086,1112]

Predigt „den Menschen, die eines guten Willens sind; aber der argen Welt soll solches fortwährend so verborgen bleiben, gleichwie da verborgen ist die innerste Mitte der Erde. Denn solches wird ein äußerer Weltsinn nie fassen und würde euch als unsinnige Leute verdammen. Das aber wäre denn dann auch der ewige Tod seiner Seelen. Überhaupt merkt euch das: Meine Worte und Lehren und Taten sind köstlicher denn die beispiellos großen Perlen der Jarah; und solche Perlen sind nicht, dass man sie vorwerfe den Schweinen. Darum seid allzeit auf eurer Hut; denn alles, was von oben kommt, ist auch nur für diejenigen, die auch von oben her sind! Für Hunde und Schweine aber gehört nur der Unflat der Welt; denn ein Hund kehrt zu dem wieder zurück, was er gespien, und das Schwein wälzt sich in derselben Lache wieder, in der es sich einige Augenblicke früher gewälzt, besudelt und gänzlich verunreinigt hatte. Lasst euch darum Meinen Rat von Herzen angelegen sein!“ [GEJ.02_153,06-07]

„Vor nichts aber flieht mehr als vor dem Reichtum der Welt und seinen Verehrern, denn schlechter ist kein Mensch auf der ganzen Erde als einer, der nach irdischen Schätzen giert und geizt; denn der verflucht in der Tat die Liebe und alle Wahrheit des Herzens, die da kommt aus Gott. Wenn solche zu euch kommen, so weist ihnen die Tür und zeigt es ihnen, dass Gottes Wort und dessen Kraft nimmer den ungebärdigen Erdschweinen soll zum eitlen Fraß vorgeworfen werden! Ihr sollt ihnen zwar darum nicht fluchen und sie auch nicht verwünschen, denn aller Zorn und alle Rache ist des Geistes Gottes, aber sie werden dadurch zur Genüge gestraft werden, so sie von eurer Tür und Freundschaft ernstlich hintangewiesen werden. Wenn solche zu euch kommen werden in einem sie heimgesucht habenden Unglück, so erhört sie nicht; denn eine Hilfe wird nicht besser machen ihr Herz, im Gegenteil: Sie werden hernach noch vorsichtiger und klüger handeln für ihre Goldsäcke; euch aber werden sie verlachen und verspotten und eure Hilfe für eine leere Windbeutelei erklären und werden euch ausschreien als faule Maulmacher und Betrüger. Das aber sei fern, denn Gottes Kraft aus euch soll nur denen allein zugutekommen in Worten wie in Handlungen, die sich in aller Demut ihrer Herzen derer würdig gemacht haben.“ [GEJ.05_066,06-08]

„Die da draußen im Vorzimmer sind lauter solche Menschen, die an und für sich ganz rechtliche und sehr weltkluge Menschen sind, welche Eigenschaft sie auch sehr weltreich machte, aber für Mein Evangelium sind sie noch lange nicht reif und werden es in dieser Welt auch schwerlich je ganz werden. Daher sollt ihr in der Folge solchen Menschen auch Mein Wort nicht predigen, denn es wird bei ihnen nicht wurzeln und noch weniger je zu einer guten Frucht reifen. Du, Petrus, hast dem reichen Bürger wahrlich ganz tüchtige Wahrheiten gesagt, so, als hättest du sie aus Meinem Mund geredet. Welche Wirkung aber haben sie bei ihm gemacht? Sieh, gar keine! Er redet nun so frei und unbeirrt mit seinem Geschäftsfreund, als ob du nie ein Wort von Mir zu ihm gesprochen hättest! Er weiß, dass Ich hier bin; es sollte ihn wenigstens die Neugierde zu Mir führen, auf dass er sich mit Mir Selbst über das besprechen möchte, was du von Mir ihm kundgetan hast. Allein, das alles ist dem reichen Mann so gleichgültig wie eine auf dem Weg von seinem Fuß zertretene Mücke. Er steht auf uns und unsere für ihn zu geringfügige Hilfe gar nicht an, indem er ja ein sehr reicher und weltkluger Mann ist, und noch gar viele sind seinesgleichen. Seht, das sind so die rechten Weltwühlschweine, denen ihr Meine Perlen nicht vorwerfen sollt; denn diese kümmern sich um nichts anderes als nur um das, ob und was bei einer Sache materiell zu gewinnen ist. Darum hatte der reiche Mann dir denn auch vorgehalten, dass du dein gewinntragendes Gewerbe verlassen habest und Mir gewisserart um nichts und wieder nichts gefolgt seiest. Diese Menschen sind sonst recht artig und beachten gegen jedermann eine feine Sitte; aber das alles ist gleich der feinen und zierlichen Tünche eines Grabes, das dadurch äußerlich recht erbaulich anzusehen ist, aber inwendig ist es dennoch voll Totenmoders und pestilenzialischen Ekelgeruchs. Solange so ein Mensch ganz ruhig seinen Gewinn einstecken kann und ihn kein Geschäftsunglück ereilt, wird er stets in der besten und mitunter sogar freigebigen Laune sich befinden; lassen wir ihn aber bei irgendeiner Spekulation nur einmal so recht tüchtig eingehen, da schau dir dann deinen freundlichen Mann an, und fang an, mit ihm über innere, geistige Wahrheiten zu reden, und Ich stehe dir dafür, dass du noch eher hinausgeschafft wirst, als du den Mund so recht aufgemacht hast. Und sieh, darin liegt auch hauptsächlich der Grund, warum Ich dich von deinem sonst sehr löblichen Eifer abberufen habe, denn bei derlei Menschen ist jedes innere, geistige Wort ein beinahe völlig vergebliches.“ [GEJ.06_059,15-18]

„Die Freunde der toten Schätze der Erde, die Freunde ihres Mammons, sind schwer zu einem besseren Licht zu bekehren. Solches zeigt sich bei den Pharisäern, vielen anderen reichen Juden und bei den vielen Kaufleuten, Wechslern und Krämern. Diesen Leuten vom Reich Gottes zu predigen, hieße die Mohren weiß waschen zu wollen. Diese Art Menschen sind den Schweinen gleich, denen ihr die Perlen aus den Himmeln niemals als ein Futter vorlegen sollt. Denn Menschen dieser Art werden nach ihrem Leibestod erst in dem kahlen Mond ihre Todsünden abzuwaschen bekommen, und vom Reich Gottes werden sie stets hübsch weit entfernt bleiben, denn diese werden ins neue Jerusalem niemals eingelassen werden. Menschen, die aller Liebe zu Gott und zum Nächsten bar sind, die sind auch des Reichs Gottes in sich bar. Diese sollen denn auch bleiben in ihrem schwarzen Scheinlicht. Im Mond soll ihre Wohnstätte sein, und das nur auf jener Seite, die er starr, stets unverrückt, der Materie dieser Erde zuwendet.“ [GEJ.08_078,10-11]

„Geht hin in eines Menschen Haus. Findet ihr es sehr rein und auch nach Umständen möglich zierlich eingerichtet, so könnt ihr da schon bestimmt darauf rechnen, dass dieses Menschen Inneres auch nahe so bestellt sein wird. Kommt ihr aber in das Haus eines anderen Menschen und findet im Haus alles voll Schmutz und überhaupt einen gänzlichen Mangel an häuslicher Ordnung, da könnt ihr euch gleich umkehren und den euch Jüngern schon gegebenen Satz beachten, dem nach ihr die Perlen Meines Evangeliums niemals den Schweinen vorwerfen sollt! Da wäre es auch völlig vergeblich, denn wie gesagt: Ein Mensch, der keinen Schönheitssinn hat, der eigentlich eine Blüte der Wahrheit ist, der hat auch keinen Wahrheitssinn, der als ein Nutz- und Lebenssame der Blüte folgt. Ich will aber damit nicht sagen, als solle deshalb ein Mensch nichts anderes tun, als vor allem nur trachten, sein Haus, seine Gärten und seine Äcker und Wiesen durch allerlei irdisch kostbare Mittel zu einer derartigen Pracht zu erheben, dass darob alle Menschen ins größte Staunen versetzt werden müssten. Denn solch ein unermesslicher Prachtsinn würde nur zu bald in einen dicksten Eigendünkel, in Selbstliebe, Hochmut und Herrschsucht ausarten; er wäre für die ärmeren Menschen nur zu sehr ein Zeugnis, dass der Eigentümer solcher Pracht ein übermäßig reicher Mensch sein müsse. Man würde ihm etwa, um von ihm etwas zu gewinnen, zu sehr, seine Pracht bewundernd, huldigen, wodurch sich dann dieser Mensch bald und leicht übernehmen und dann noch mehr aufbieten möchte, um die Menschen für sich noch dienerischer zu machen und über die Bewunderer am Ende gar ein Herrscherrecht zu erwerben. Also mit solch einem übertriebenen Prachtschönheitssinn ist es nichts, da er am Ende noch schlechter denn die faule Schmutzhaftigkeit ist. Ein solcher Sinn heißt Hoffart und ist eine Sünde der menschlichen Natur, die der Seele niemals zum ewigen Leben verhilft. Aber der Schönheits- und Ordnungssinn, der nur mit seinem Fleiß und dem wahren Eifer für alles Schöne, Wahre und Gute etwas schafft wie dieser Garten da ist, ist eine Tugend, die jedermann bestens anzuempfehlen ist.“ [GEJ.06_136,05-07]

„Selbst erleuchtet sein durch Meine Gnade ist ein großes und unschätzbares Glück für den Menschen; aber noch tausend Mal schätzbarer ist es, mit seinem wahren Lebenslicht auch andere, die in der Finsternis wandeln, zu erleuchten, das heißt, wenn sie das Licht annehmen wollen. Aber das sei euch auch zu wiederholten Malen gesagt, dass ihr die Perlen Meiner Lehre nicht den Schweinen von Menschen vorwerfen sollt! Denn welcher Mensch einmal eine rechte Sau geworden, der bleibt auch eine Sau! Denn wenn so ein Mensch in einer gewissen guten Stunde auch ein wahres und gutes Wort recht wohlgefällig anhört und es auch aufnimmt, so geht er aber dennoch bei der nächsten Gelegenheit seiner alten Pfütze zu und wirft sich mit aller Behaglichkeit in dieselbe und bleibt gleichfort die alte Sau. Also, solchen Menschen ist kein Evangelium zu predigen, und Ich habe für solche dann schon ein anderes, das ihnen ihre eigene Natur predigen wird unter vielen Schmerzen, Heulen und Zähneknirschen.“ [GEJ.08_014,22]

„Die ersten Menschen, die auch ,die Kinder Gottes‘ genannt wurden, sind denn im Anfang in allem aus den Himmeln unterrichtet worden. Aber die Menschen wurden gewahr, dass sie weise und verständig geworden, und wurden darum eitel, einbilderisch  und hochmütig und dadurch auch stets mehr weltsinnig und selbstsüchtig. Sie benötigten des Unterrichtes aus den Himmeln nicht mehr und fingen an, sich dessen sogar zu schämen, und wurden dem feind, der sie daran erinnerte. Sie errichteten selbst Schulen und bestellten sie mit allerlei Lehrern und Priestern, die nach und nach stets mehr und mehr nur auf ihren Weltvorteil bedacht zu werden begannen denn auf den des Volkes, das in seiner Verblendung sie für eine Art Götter zu halten und zu verehren anfing und sie nun noch allerhäufigst so verehrt. So das vor aller Welt Augen nun geschieht und der Weltmensch an nichts Reingeistiges mehr glaubt, ist es dann zu verwundern, dass die reinen Geister sich stets seltener bei den weltsinnigen Menschen einfinden? O Freund, die Zulassung ist noch immer die alte, nur die Menschen sind nicht jene alten, die mit den reinen Geistern der Himmel im steten Verkehr gestanden sind.“ [GEJ.09_138,12-14]

„Findet ihr bei den Menschen, zu denen ihr kommen werdet, ein teilnehmendes Herz, und werden sie euch aufnehmen in ihre Wohnungen, so bleibt und sucht vor allem ihr mit einigem Leben behaftetes Gemüt so viel als möglich zu beleben. Werdet ihr das tun, so wird solcher Menschen stets tätiger werdendes Gemüt anfangen, ein Licht im Gehirn zu verbreiten, und die Wärme dieses Lichts wird dann anfangen, die Gehirntäfelchen mehr und mehr in eine erträgliche Ordnung zu bringen, und es werden dann solche Menschen für eine höhere Lehre bald aufnahmefähiger werden und so von Stufe zu Stufe emporsteigen zum stets reineren Licht. Findet ihr aber ein ganz totes Gemüt bei dem, zu dem ihr kommt, da zieht nur schnell weiter. Denn da sollt ihr die Perlen den Schweinen nimmer vorwerfen. Versteht das alles nun wohl!“ [GEJ.04_240,05-06]

„Aber das merkt euch auch noch hinzu: Umsonst habe Ich euch nun das alles gegeben, und so sollt ihr es an die würdigen Menschen wieder austeilen; doch den Schweinen von Menschen sollt ihr diese Perlen nicht vorwerfen! Und nun hebt euch und zieht, dahin euch der Geist leiten wird!“ [GEJ.07_166,20]

„So sie Mich Selbst nicht hören und Mir nicht glauben trotz der vielen Zeichen, die Ich vor ihren Augen gewirkt habe, so werden sie euch noch weniger hören und euren Worten glauben, wohl aber würden sie euch ins Gefängnis werfen und euch züchtigen lassen. Darum lasst das, und bleibt wo ihr seid, und predigt Mein Evangelium bei schicklicher Gelegenheit den Heiden, und gebt ihnen das Licht der Wahrheit, das Ich euch gegeben habe; doch setzt nichts hinzu und nehmt auch nichts hinweg. Umsonst habe Ich es euch gegeben, und so gebt es wieder jedem, den es danach hungert und dürstet; doch den puren Weltschweinen von Menschen sollt ihr diese Perlen nicht vorwerfen.“ [GEJ.10_ 141,13-14]


Gebetserhörung und vertrauensvolles Bitten (Mt 7,7-11):

Mt 7,7-11: „Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan. Welcher ist unter euch Menschen, so ihn sein Sohn bittet ums Brot, der ihm einen Stein biete? Oder, so er ihn bittet um einen Fisch, der ihm eine Schlange biete? So denn ihr, die ihr doch arg seid, könnt dennoch euren Kindern gute Gaben geben, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten!“

„Wer da sucht, der soll es finden, wer da bittet und fragt, dem werde eine rechte Antwort gegeben, und wer da pocht an die verschlossene Pforte, dem werde sie völlig aufgetan!“ [GEJ.05_088,06]

„Wahrlich, wahrlich sage Ich euch: Um was ihr den Vater in Meinem Namen bitten werdet, das wird euch auch gegeben werden! Wo aber ist ein Vater unter den Menschen, die doch zumeist eitel böse sind, der einem Kind, das ihn um ein Stück Brot bittet, einen Stein gäbe, oder einer Tochter, die ihn um einen Fisch bittet, eine Schlange? So aber schon die Menschen, die wie gesagt eitel böse sind, ihren Kindern gute Gaben erteilen, um wie viel mehr wird der ganz allein übergute Vater im Himmel denen Gutes erweisen, die Ihn liebend und gläubig darum bitten. Darum mögt ihr allzeit fröhlichen Herzens und frohen Muts sein, denn der heilige und übergute Vater wacht allzeit über euch und sorgt um euer Wohl und Seelenheil.“ [GEJ.09_074,11-13]

„Sucht, so sollt ihr finden, bittet, so wird man euch geben, und klopft an, so wird euch aufgetan!“ – Oder: „Betet ohne Unterlass“, d.h. habt eure Herzen beständig bei Mir, und das vollkommen, nicht aber stets zur Hälfte auch bei der Welt, so werdet ihr gar bald und leicht finden was ihr sucht, ebenso leicht und bald empfangen, um was ihr bittet, und die Pforten des Lebens werden euch ohne weiteren Verzug aufgetan werden. So aber jemand so beschaffen ist, dass er nur sucht in der „Mauer“, die da angestopft ist voll von heidnischen Schnitz- und Pinselwerken, und bittet vor Statuen und betet vor dem gebackenen Brot und klopft an die Steine, wahrlich, der wird wenig finden, noch weniger empfangen, und die Steine werden sich nicht an sein Klopfen kehren.“ [HiG.02_ 43.01.01,01-02]

„Was soll Ich dir denn geben, wenn du dich nicht aussprichst in dir, was du möchtest? – Wer kein Brot hat, der bitte ums Brot, und er wird es überkommen. Wer ein Weib möchte, der bitte um ein Weib, und es soll ihm werden. Wer die Weisheit will, der bitte um die Weisheit, und sie soll ihm werden. Und um was da jemand bittet, volltrauend, ganz bestimmten Herzens, es soll ihm werden, so es nicht törichter oder unordentlicher Art ist.“ [HiG.02_42.11.19,02]

„Wer Gott und Sein ewiges Lebensreich finden will, der muss das in sich, also in seines Herzens stillem Kämmerlein in der Liebe zu Gott und zum Nächsten zu suchen anfangen. Und wer da ernstlich zu suchen angefangen hat und im Suchen nicht nachlässt, der wird auch das finden, was er gesucht hat; aber wer im Suchen lau wird, der wird das, was er wohl finden möchte, so es ihm keine zu große Mühe kostete, auf dieser Welt und auch jenseits schwerlich oder auch gar nicht finden.“ [GEJ.08_108,13]

„Wer da suchen wird, der wird auch finden, so er auf dem noch so öden Weg nicht stehenbleibt. Wer an die Tür pochen wird, wenn auch schon in der Nacht, dem soll dennoch aufgetan werden, und wer da bitten wird mit Beharrlichkeit, dem wird auch gegeben werden, um was er gebeten hat!“ [GEJ.08_ 104,08]

„Der Mensch auf dieser Erde ist demnach durchaus nicht so verlassen, als du es meinst, denn es hängt alles von dessen freiestem Wollen und Handeln ab, ob er von Gott beaufsichtigt und geführt sein will oder nicht. Will es der Mensch, so wird es auch Gott wollen, will es aber der Mensch nicht, so ist er völlig frei von Gott aus, und Gott kümmert Sich weiter auch nicht um ihn, außer was aus der allgemeinsten Ordnung dem Naturmenschen zuzukommen bestimmt ist, als da ist das Naturleben und alles, was als Bedingung für dasselbe nötig ist. Aber weiter lässt Sich Gott mit dem Menschen nicht ein und darf Sich wegen desselben unantastbarer Freiheit nicht einlassen. Nur wenn ein Mensch Gott aus dem freien Willen des Herzens sucht und Ihn bittet, so wird Gott auch dem Bitten und Suchen des Menschen allzeit auf dem kürzesten Weg entgegenkommen, vorausgesetzt, dass es dem Menschen mit seinem Suchen und Bitten ein vollkommener Ernst ist. Sucht und bittet aber der Mensch nur versuchsweise, um sich zu überzeugen, ob an Gott und an dessen Verheißungen wohl etwas sei, so wird er von Gott auch nicht angesehen und erhört werden! Denn Gott in Sich Selbst ist die reinste Liebe und kehrt Sein Antlitz nur denen zu, die ebenfalls in der reinen Liebe ihres Herzens zu Ihm kommen und Gott Seiner Selbst willen suchen, Ihn als ihren Schöpfer dankbarst wollen kennenlernen und den heißen Wunsch haben, von Ihm selbst beschützt und geführt zu werden. Oh, die so kommen, für die weiß Gott in jedem Augenblick nur zu gut, wie es mit ihnen steht, und Er Selbst lehrt und leitet sie alle Wege; aber die von Ihm nichts wissen wollen, für die weiß dann auch Gott im vollsten Ernst nichts. Und wann sie dereinst jenseits vor Gott hingestellt und noch so sehr rufen und sagen werden: „Herr, Herr!“, so wird Gott ihnen antworten: „Weicht von Mir, ihr Fremden; denn Ich habe euch noch nie erkannt!“ Und solche Seelen werden dann viel zu dulden und zu kämpfen bekommen, bis sie sich als von Gott erkannt Ihm werden nähern können.“ [GEJ.01_092,15-18]

„Alles hängt von dem ernsten Wollen des Menschen ab; so er sich ernstlich bessert und volltrauig Gott bittet um etwas Rechtes und Gutes immer in Meinem Namen, so wird es ihm gegeben werden nach dem Maß seiner wahren Besserung und seines Glaubens und Vertrauens. Und du kannst nun mit solcher Meiner allerwahrhaftigsten Verheißung denn auch vollends zufrieden sein.“ [GEJ.06_069,10]

„Wer Mich aber ernstlich suchen wird im Herzen und in der Tat nach Meinem Wort, der wird Mich auch finden und eine größte Freude haben, dass er Mich gefunden hat. Wer Mich aber einmal wird gefunden haben, der wird Mich auch nicht mehr verlieren. Auf gewisse Augenblicke, zur größeren Probung seiner Liebe und Geduld, werde Ich wohl noch dann und wann Mein Antlitz vor ihm verhüllen, aber ihn deshalb nicht verlassen. Wohl aber denen, die Ich recht viel prüfen werde, denn aus dem werden sie erkennen, dass Ich sie überaus liebe! Denn wer viel geprüft wird und die Prüfungen wohl bestehen wird, der wird jenseits in Meinem Reich auch über Vieles und Großes gesetzt werden; wer aber weniger geprüft wird seiner Schwäche wegen, der wird auch über Wenigeres und Geringeres gesetzt werden. Ihr alle aber werdet um Meines Namens und der Wahrheit willen auch noch gar manche Proben zu bestehen bekommen, und eure Geduld, die in euch noch der schwächste Geist ist, wird der Feuerprobe nicht entgehen. Wenn aber solches über euch kommen wird, so denkt an diesen Hügel, und dass Ich euch solches zum Voraus verkündet habe; aber denkt auch im Herzen, dass Ich da im Geist zu euch kommen, euch stärken und kräftiglichst helfen werde! Dieses alles merkt euch alle auch besonders wohl! Denn in diesen Tagen und auch in den künftigen Zeiten leidet das Reich Gottes Gewalt, und die es mit Gewalt an sich reißen, die werden es auch besitzen.“ [GEJ.08_103,11-13]

„Sieh, Ich kann zwar alles wissen schon von Ewigkeit her, was mit einem Menschen wird, wenn Ich es wissen will; aber auf dass der Mensch in der Reife seiner Jahre völlig frei und unbeirrt handeln kann, so ziehe Ich auf eine bestimmte Zeit Meine Augen von ihm ab und nehme keine Wissenschaft von seinem freien Handeln, außer er bittet Mich inständigst, ihm zu helfen beim freien Kampf mit der Welt. Da sehe Ich Mich nach ihm um, helfe ihm auf den rechten Weg und verleihe ihm beim Kampf mit der Welt die nötige Kraft.“ [GEJ.02_137,16]

„Ein Zeichen Meiner Gegenwart bei, in und unter euch wird auch das sein, dass euch allzeit alles gegeben wird, um was ihr den Vater in Mir in Meinem Namen ernstlich bitten werdet. Aber es versteht sich von selbst, dass ihr Mich nicht um dumme und nichtige Dinge dieser Welt bittet; denn so ihr das tätet, da zeigtet ihr ja doch offenbar, dass ihr derlei Dinge mehr liebtet denn Mich, und das wäre dann wahrlich kein Zeichen Meiner Gegenwart bei, in und unter euch.“ [GEJ.09_043,05]


Goldene Verhaltensregel: Gegenseitig Gutes tun (Mt 7,12):

Mt 7,12: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten.“

„Meine Gesetze aber lauten: Liebe den nur einen, wahren und lebendigen Gott über alles und deine Nächsten und Mitmenschen wie dich selbst! Was du nicht willst, dass sie dir täten, das tu du auch ihnen nicht; was du aber wünschst, dass es deine Mitmenschen dir tun möchten, das tu du auch ihnen.“ [GEJ.08_ 171,10]

„Der Wille Gottes an alle Menschen aber lautet ganz kurz so: Erkenne Gott und liebe Ihn über alles und deinen Nächsten, das heißt deinen Nebenmenschen aber wie dich selbst. Sei wahrhaft und getreu gegen jedermann, und was du vernünftigerweise willst, dass man dir tue, das tu du auch deinem Nebenmenschen, so wird Friede und Einigkeit zwischen euch sein und Gottes Wohlgefallen wird über euren Häuptern strahlen wie ein rechtes Licht des Lebens.“ [GEJ.06_040,08]

„Das vornehmste und alles in sich enthaltende Gebot lautet: Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt! Sieh, das ist das vornehmste und größte Gebot! Das andere aber ist diesem gleich und lautet: Du sollst auch deinen Nächsten lieben wie dich selbst, das heißt, du sollst ihm alles dasjenige allzeit mit Freuden tun, was du auch wollen kannst, dass er dir desgleichen täte, so du es benötigst und es in seinem Vermögen stünde! An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und alle Propheten.“ [GEJ.07_198,03]

„Liebe du nur gleichfort Gott über alles und deine Nächsten, das die Menschen sind ohne Ausnahme ihres Standes und ihres Glaubens, wie dich selbst, tu ihnen, was du vernünftigermaßen auch wünschen kannst, dass sie dasselbe auch dir tun möchten, und du erfüllst dadurch das ganze Gesetz und auch alles, was die Propheten gelehrt haben. Tust du aber das, dann sind dir auch alle Sünden vergeben, und wäre ihre Zahl gleich der des Sandes im Meer und des Grases auf der Erde. So ist bei Gott alles wohl möglich, was bei den Menschen unmöglich ist.“ [GEJ.08_166,20]

„Wahrlich, wahrlich sage Ich euch allen: Wer da nach seinem Vermögen den armen und bedrängten Nebenmenschen allzeit Barmherzigkeit und Liebe erweist in aller Freundlichkeit, der wird auch bei Mir Erbarmung, Liebe und Freundlichkeit finden; denn darin besteht das wahre Reich Gottes, das in Mir nun zu euch gekommen ist, dass ihr Gott liebt über alles und eure Nächsten wie euch selbst. Wer das tut, der erfüllt das ganze Gesetz und steht in der vollen Gnade Gottes, und Jehovas segnende Hand ist über ihm. Wer in solcher Liebe verharrt, der ist und bleibt in Mir und Ich in ihm. Wer aber in Mir ist, wie auch Ich in ihm, der hat in sich das ewige Leben und wird den Tod nicht sehen und schmecken; denn er ist so schon in dieser Welt ein rechter Bürger des Reichs Gottes, in dem es ewig keinen Tod mehr gibt. Beherzigt das alle wohl, und handelt danach; denn darum kam Ich Selbst in diese Welt, um den Menschen so das wahre Gottesreich zu überbringen und sie zu erlösen von aller Blindheit und vom Tod ihrer Seelen, der euch bisher hart gefangen hielt.“ [GEJ.09_ 036,07]

„Macht womöglich alles gut, was ihr – wie Ich das schon einmal bemerkt habe – irgend Übles angerichtet habt, und ihr werdet dadurch Meiner Gnade in eurer Seele gewärtig werden. Wo ihr aber irgend an einem Menschen ein begangenes Unrecht nicht wiedergutmachen könnt, da habt doch den guten Willen dazu, und wendet euch vollgläubig im Herzen an Mich, und Ich werde eure rechte Bitte nicht unerhört lassen! Aber das sei auch euch allen gesagt, dass der nicht in Mein Reich eingehen wird, der nicht den auch noch so geringen Schaden, den er jemandem zugefügt hat, wiedergutgemacht hat. Denn was ihr nicht wollt, dass man euch tue, das tut auch eurem Nächsten nicht! Wenn aber euch jemand einen Schaden zufügt und so an euch sich versündigt, den ermahnt mit aller Sanftmut, und vergebt es ihm! Bessert er sich, so wird das euch zugutekommen; bessert er sich aber nicht, so verdammt ihn darob nicht, sondern wendet euch da wieder an Mich in eurem Herzen, und Ich werde eure gerechte Bitte auch da wahrlich nicht unerhört lassen! Tut alles, was ihr tut, in aller Liebe in Meinem Namen, und ihr werdet dadurch zu Kindern Gottes und zu Erben des Himmelreichs werden, und eure Seligkeit wird nimmer ein Ende haben, sondern ewig fortdauern! So ihr alle das wohl verstanden habt, da tut vor allem selbst danach, und lehrt auch eure Nebenmenschen danach handeln, denn dadurch werdet ihr am meisten Mein Reich, das nicht von dieser Welt ist, unter den Menschen ausbreiten, wofür euch einst ein großer Lohn in Meinem Reich zuteilwerden wird, denn was Ich euch verheiße, ist und bleibt ewige Wahrheit!“ [GEJ.10_107,05-09]

„Um Gott recht zu lieben, müsst ihr auch eure Nächsten lieben wie euch selbst und niemandem ein Unrecht zufügen. Was ihr nicht wünscht, dass man es euch antue, das tut auch euren Nebenmenschen nicht an! Ich verstehe das in einer vernünftigen und weisen Hinsicht und Beziehung; denn so könnte sonst auch ein Raubmörder verlangen, dass man darum auf ihn nicht fahnden und ihn den Gerichten übergeben soll, weil er in solcher Absicht auf niemanden fahndet, und derlei Ungereimtheiten noch eine Menge.“ [GEJ.09_012,04]


Nächsten- und Eigenliebe:

„Wie soll das zu verstehen sein: den Nächsten wie sich selbst lieben? Die Sichselbst- oder Eigenliebe ist ein Laster, somit kann die gleichförmige Nächstenliebe doch auch nichts anderes als ein Laster sein, indem die Nächstenliebe auf diese Weise die Selbst- oder Eigenliebe ja offenbar als Grund aufstellt. Will ich als ein tugendhafter Mensch leben, so darf ich mich nicht selbst lieben. Wenn ich mich aber nicht selbst lieben darf, so darf ich ja auch den Nächsten nicht lieben, indem das Liebeverhältnis zum Nächsten dem Eigenliebeverhältnis als vollkommen gleichlautend entsprechen soll. Demnach hieße ja „den Nächsten wie sich selbst lieben“ den Nächsten gar nicht lieben, weil man sich selbst auch nicht lieben soll. Seht, das wäre schon so ein gewöhnlicher Einwurf, dem zu begegnen freilich nicht gar zu schwer fallen dürfte. Indem eines jeden Menschen Eigenliebe so viel als sein eigenes Leben selbst ausmacht, so versteht sich in diesem Grad die natürliche Eigenliebe von selbst, denn keine Eigenliebe haben, hieße so viel als kein Leben haben! Es handelt sich hier demnach darum, den Unterschied zwischen der gerechten und ungerechten Eigenliebe zu erkennen. „Gerecht“ ist die Eigenliebe, wenn sie nach den Dingen der Welt kein größeres Verlangen hat, als was ihr das rechte Maß der göttlichen Ordnung zugeteilt hat, welches Maß in dem siebten, neunten und zehnten Gebot hinreichend gezeigt wurde. Verlangt die Eigenliebe über dieses Maß hinaus, so überschreitet sie die bestimmten Grenzen der göttlichen Ordnung und ist beim ersten Übertritt schon als Sünde zu betrachten. Nach diesem Maßstab ist demnach auch die Nächstenliebe einzuteilen, denn so jemand einen Bruder oder eine Schwester über dieses Maß hinaus liebt, so treibt er mit seinem Bruder oder mit seiner Schwester Abgötterei und macht ihn dadurch nicht besser, sondern schlechter. Ein jedes Übermaß sowohl der Eigen- als der Nächstenliebe ist vor Gott ein Gräuel. Den Nächsten sonach wie sich selbst lieben heißt: den Nächsten in der gegebenen göttlichen Ordnung lieben, also in jenem gerechten Maß, welches von Gott aus einem jeden Menschen von Urbeginn an zugeteilt ist. Aus dem aber wird ersichtlich, dass die Nächstenliebe sowie die Eigenliebe stets in den Schranken des gerechten göttlichen Ordnungsmaßes zu verbleiben hat. Wenn der Mann sein Weib über die Gebühr liebt, da wird er sie verderben. Sie wird eitel, wird sich hochschätzen und wird daraus eine sogenannte Kokette. Der Mann wird kaum Hände genug haben, um überall hinzugreifen, dass er die Anforderungen seines Weibes befriedigt. Auch ein Bräutigam, wenn er seine Braut zu sehr liebt, wird sie dreist und am Ende untreu machen. Also ist das gerechte Maß der Liebe allenthalben vonnöten.“ [GS.02_01-04+103,12+18-21]

„Wir sind darin und erblicken hier in der Mitte dieses großen und prachtvollen Saals ebenfalls wieder eine Sonnentafel und in deren Mitte mit rotleuchtender Schrift geschrieben: „Dies ist dem ersten [Gebot] gleich, dass du deinen Nächsten liebst wie dich selbst; darin ist das Gesetz und die Propheten.“ – Da dürfte sogleich jemand aufstehen und sagen: Wie soll das zu verstehen sein: den Nächsten wie sich selbst lieben? Die Sichselbst- oder Eigenliebe ist ein Laster, somit kann die gleichförmige Nächstenliebe doch auch nichts anderes als ein Laster sein, indem die Nächstenliebe auf diese Weise die Selbst- oder Eigenliebe ja offenbar als Grund aufstellt. Will ich als ein tugendhafter Mensch leben, so darf ich mich nicht selbst lieben. Wenn ich mich aber nicht selbst lieben darf, so darf ich ja auch den Nächsten nicht lieben, indem das Liebeverhältnis zum Nächsten dem Eigenliebeverhältnis als vollkommen gleichlautend entsprechen soll. Demnach hieße ja „den Nächsten wie sich selbst lieben“ den Nächsten gar nicht lieben, weil man sich selbst auch nicht lieben soll. Seht, das wäre schon so ein gewöhnlicher Einwurf, dem zu begegnen freilich nicht gar zu schwer fallen dürfte. Indem eines jeden Menschen Eigenliebe so viel als sein eigenes Leben selbst ausmacht, so versteht sich in diesem Grad die natürliche Eigenliebe von selbst, denn keine Eigenliebe haben, hieße so viel als kein Leben haben! Es handelt sich hier demnach darum, den Unterschied zwischen der gerechten und ungerechten Eigenliebe zu erkennen. „Gerecht“ ist die Eigenliebe, wenn sie nach den Dingen der Welt kein größeres Verlangen hat, als was ihr das rechte Maß der göttlichen Ordnung zugeteilt hat, welches Maß in dem siebten, neunten und zehnten Gebot hinreichend gezeigt wurde. Verlangt die Eigenliebe über dieses Maß hinaus, so überschreitet sie die bestimmten Grenzen der göttlichen Ordnung und ist beim ersten Übertritt schon als Sünde zu betrachten. Nach diesem Maßstab ist demnach auch die Nächstenliebe einzuteilen; denn so jemand einen Bruder oder eine Schwester über dieses Maß hinaus liebt, so treibt er mit seinem Bruder oder mit seiner Schwester Abgötterei und macht ihn dadurch nicht besser, sondern schlechter. […] Ich meine, es wird diese Beleuchtung hinreichen, um einzusehen, dass jedes Übermaß sowohl der Eigen- als der Nächstenliebe vor Gott ein Gräuel ist. Den Nächsten sonach wie sich selbst lieben heißt: den Nächsten in der gegebenen göttlichen Ordnung lieben, also in jenem gerechten Maß, welches von Gott aus einem jeden Menschen von Urbeginn an zugeteilt ist. Wer solches noch nicht gründlich einsehen möchte, dem will ich noch ein paar Beispiele hinzufügen, aus denen er klar ersehen kann, welche Folgen das eine wie das andere Übermaß mit sich bringt. […] hier braucht man nicht viel Worte, sondern nur mit den Händen nach all dem Luxus zu greifen, und man wird es auf ein Haar finden, welchen Nutzen diese Familie fürs ewige Leben durch ein an ihr verübtes Übermaß der Nächstenliebe empfangen hat. Aus dem aber wird ersichtlich, dass die Nächstenliebe sowie die Eigenliebe stets in den Schranken des gerechten göttlichen Ordnungsmaßes zu verbleiben hat. Wenn der Mann sein Weib über die Gebühr liebt, da wird er sie verderben. Sie wird eitel, wird sich hochschätzen und wird daraus eine sogenannte Kokette. Der Mann wird kaum Hände genug haben, um überall hinzugreifen, dass er die Anforderungen seines Weibs befriedigt. Auch ein Bräutigam, wenn er seine Braut zu sehr liebt, wird sie dreist und am Ende untreu machen. So ist das gerechte Maß der Liebe allenthalben vonnöten.“ [GS.02_103,01-04+12-13+18-21]


Zwei Wege und zwei Pforten (Mt 7,13-14):

Mt 7,13-14: „Geht ein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis abführt; und ihrer sind viele, die darauf wandeln. Und die Pforte ist eng, und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenige sind ihrer, die ihn finden.“

„Wer ist denn die Pforte ins wahre Himmelreich? Ich bin die Pforte, der Weg und der Himmel Selbst! Wer Mich hört, an Mich glaubt und den Vater in Mir über alles liebt, der wandelt durch die rechte Pforte alles Lebens und Seins den lichten Weg in das Reich der Himmel, das geistig geschaffen ist aus Meiner puren Liebe in der lichtesten und lebendigsten Form aus Meiner Weisheit.“ [GEJ.08_018,02]

„Darum musste Ich Selbst die Materie anziehen, mit ihr das Gericht, und muss es durchbrechen, damit Ich dadurch zur Eingangspforte ins ewige Leben werde für alle Gefallenen, wenn sie durch diese Pforte zum Leben eingehen wollen. Darum auch bin Ich die Tür zum Leben und das Leben Selbst. Wer nicht durch Mich eingeht, der kommt nicht zum Leben im Licht der ewigen Wahrheit und der Freiheit, sondern bleibt gefangen im Gericht der Materie.“ [GEJ.08_035,10]

Ein Römer zu Jesus: „Wer sich selbst und dadurch auch Dich wahrhaft und lebendig finden will, der muss durch das engste Pförtlein in sich dringen, sonst bleibt er außerhalb seines Herzlebenskämmerleins. Nur die Liebe zu Dir und zum Nächsten erweitert das sonst so enge Pförtlein, die wahre Demut macht die sonst sich so groß dünkende Seele klein, und die rechte Sanftmut macht sie schmiegsam; und nur eine so zubereitete Seele kann dann durch das enge Pförtlein in das Lebenskämmerlein ihres göttlichen Geistes dringen und daselbst mit ihm eins und dadurch in ihm auch neu- oder wiedergeboren werden. Das habe ich nun so als etwas für unser diesirdisches Probeleben unumgänglich Praktisch-Notwendiges aus Deiner großen Enthüllung herausgefunden und bin denn auch auf den wahren und rechten Grund gekommen, warum Du uns die Liebe zu Gott und zum Nächsten und die Demut und Sanftmut vor allem so teuer und wichtig ans Herz gelegt hast.“ [GEJ.08_058,04]

„Der Pfad zum wahren und lebendigen Reich Gottes ist somit ein sehr schmaler und oft mit allerlei Dornengestrüpp überwachsener. Demut und vollste Selbstverleugnung ist sein Name. Für den Weltmenschen ist er völlig ungangbar. Wer aber an Mich glaubt und Meine Gebote hält, dem werden die Dornen auf dem Pfad zum Reich Gottes nicht die Füße verwunden. Nur ein ernster Anfang ist schwer; wenn der Ernst aber bleibt und nicht durch allerlei Weltrücksichten geschwächt wird, so ist die volle Erreichung des Reichs Gottes in sich etwas ganz Leichtes. Denn solch einem stets vollernstlichen Bestreber nach dem Gottesreich in sich ist Mein Joch sanft und leicht die ihm zu tragen von Mir aufgelegte Bürde, und Ich werde den ernsten Suchern des wahren Reichs Gottes stets laut in ihren Herzen zurufen: ,Kommt alle zu Mir, die ihr mühselig und belastet seid! Ich Selbst komme euch schon mehr denn auf dem halben Weg entgegen und will euch vollauf kräftigen und erquicken!‘“ [GEJ.09_ 057,07-08]

„Im Himmel wird nur der der Erste und Größte sein, der sich der Geringste und Kleinste dünken wird; denn das werde euer Ruhm, dass ihr alle den Kindlein gleich werdet in eurem Gemüt! Wer in seinem Gemüt nicht wird wie die Kinder, der wird ins Reich Gottes nicht eingehen können; denn der Weg zum Himmel ist ein gar enger und ist belegt mit allerlei Dornen. Das größte Dornenhindernis aber ist und bleibt der Hochmut und die ganze Legion seiner Abarten. Darum hüte sich ein jeder vor dem Ehrgeiz, weil er der Vater des Neids, der Selbstsucht und am Ende, wenn er seine Nahrung findet, des dicksten Hochmuts ist, der in der Hölle seine Urheimat hat!“ [GEJ.06_236,11-12]

„Jeder aber wird zuvor mit Mir durch die enge Pforte der vollsten Selbstverleugnung ziehen müssen, bis er wird, wie Ich bin. Ein jeder muss aufhören, für sich etwas zu sein, um in Mir alles werden zu können.“ [GEJ.04_001,05]

„Ich sage euch die ewige Wahrheit aus Gott, dem Herrn alles Seins und Lebens. Wer da nicht erfüllt das Wort Gottes in sich tatsächlich, der kann in Sein Reich nicht eingehen! Jeder muss der Demut engste Pforte passieren und muss dem Herrn alles anheimstellen. Nichts als die alleinige Liebe, mit der tiefsten Demut gepaart, darf uns bleiben! Uns darf nichts beleidigen. Wir dürfen nie denken und sagen, dies und jenes gebühre uns irgend mit Recht. Denn wir alle haben nur ein Recht, nämlich das Recht der Liebe und der Demut. Alles andere ist ganz allein des Herrn! Wie aber der Herr Selbst Sich bis auf den äußersten Punkt gedemütigt hat, so müssen auch wir es tun, so wir dahin kommen wollen, wo Er ist!“ [BM.01_068,16-18]

„Wie dir dein Vertrauen den Weg zu Mir eröffnet hat, ebenso wird dir dein Glaube an Mich den Weg zum ewigen Leben eröffnen.“ [GEJ.09_204,06]

„Diese zwölf Gebote sind für den Menschen sonach nicht nur die Eingangstore zum Licht und zum Leben, sondern sie sind auch dessen unzerstörbarer Schutz und Schirm, den die Pforten und Mächte der Hölle oder das materielle Welttum nimmer zerstören und besiegen können. Wer sich sonach den Willen Gottes durch die Haltung der Gebote zu eigen gemacht hat, der hat sich auch zu eigen gemacht die göttliche Macht und die göttliche Freiheit und hat den Zustand der wahren Wiedergeburt des Geistes erreicht und ist als ein wahres Kind Gottes so vollkommen wie der Vater im Himmel Selbst. Und Ich sage euch denn nun allen, dass ihr euch eben durch genaue Haltung der Gebote vor allem bestreben sollt, schon hier auf Erden so vollkommen zu werden wie der Vater im Himmel vollkommen ist.“ [GEJ.07_054,10+12-13]

„Wandelt gleichfort auf den Wegen, die Ich euch nun treulich gezeigt habe, so werdet ihr wenig zu leiden haben, und euer Abgang von dieser Welt wird ein leichter sein!“ [GEJ.08_016,11]


Aufruf, Jesus Lehre zu leben und weiterzugeben:

„Ich bin in diese Welt gekommen, um allen Menschen zu helfen, die an Mich glauben und nach Meiner Lehre leben und handeln werden; und so bin Ich nun, wie Ich war, bevor noch diese Erde erschaffen war, und liebe auch die Menschen, die Mich noch nicht kennen und auch noch nie erkannt haben, und es soll zur rechten Zeit auch ihnen das Evangelium gepredigt werden. Wer sich danach kehren wird, der wird das ewige Leben überkommen; wer aber das Evangelium nicht annehmen wird, der wird verbleiben im alten Gericht und im alten Tod. Sorgt sonach in der Folge, dass auch die vielen Toten, die zu euch kommen und bei euch allerlei Hilfe suchen, Meine Lehre überkommen und im Geist erwachen und lebendig werden mögen, und ihr werdet ihnen dadurch wahrhaft helfen! Ich will aber, dass alle Menschen selig werden sollen! Und so Ich das will und auch darum in diese Welt gekommen bin, um allen Menschen das Tor zum ewigen Leben zu öffnen, so bin Ich nicht heute so und morgen anders, sondern stets gleich wie der Vater im Himmel, der in Mir ist, lebt, schafft, richtet und erhält. Da Ich es aber mit allen Menschen vollernstlich wohlwill, ohne Beschränkung ihres freien Willens, so kann Ich mit ihnen auch nicht tändeln und scherzen, sondern nur ernst verkehren und ihnen treu und wahr zeigen durch Lehre und Tat die Wege, auf denen sie zum ewigen und wahren Leben ihrer Seelen gelangen können, so sie es wollen.“ [GEJ.08_ 193,05-07]

„Es liegt alles daran, dass sie Mich in ihrem Herzen als das erkennen, was Ich bin; denn ihr ewiges Leben hängt ja allein von dem ab! Erkennen sie Mich nicht, so können sie auch unmöglich Den erkennen, der Mich in die Welt gesandt hat – und noch weniger, dass Ich und Der, der Mich gesandt hat, ein und dasselbe Wesen sind! Solange aber ihre Herzen das nicht erkennen, haben sie Mich nicht in sich und somit auch das ewige Leben nicht und sind im Geist tot! Denn Ich Selbst bin ja eben das ewige Leben Selbst und durch Meine Lehre der Weg zum selben. Wer demnach Mich und Meine Lehre nicht annimmt, der nimmt auch das ewige Leben nicht an, und der ewige Tod muss darum notwendig sein Anteil sein.“ [GEJ.02_024,04-05]

„Trachtet darum, dass nicht Torheit und blinder Aberglaube Platz greife inmitten Meiner Lehre des Lebens und der wahren Gotteserkenntnis auf dem alleinigen Weg der werktätigen Liebe; diese wird jedermann geben das wahre Licht und die rechte und unbegrenzte Anschauung aller Dinge der Natur- und Geisterwelt! Dies ist und bleibt ewig der allein wahre und wirksame Weg zu Mir und in Mein ewiges Reich. Ich als die Liebe von Ewigkeit bin allein das Licht, der Weg, die Tür und das ewige Leben; wer anderswo in Mein Reich des Lichts eindringen will, ist gleich wie ein Dieb und ein Räuber und wird in die äußerste Finsternis hinaus gestoßen werden schon dies und noch mehr erst dereinst jenseits. – Nun wisst ihr, was ihr zu tun habt, und was vor Mir Rechtens ist. Tut danach, und ihr werdet des rechten Weges wandeln.“ [GEJ.04_ 002,08-09]


Kennzeichen falscher Propheten (Mt 7,15-20):

Mt 7,15-20: „Seht euch vor den falschen Propheten vor, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man auch Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln? Also ein jeglicher guter Baum bringt gute Früchte; aber ein fauler Baum bringt arge Früchte. Ein guter Baum kann nicht arge Früchte bringen, und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. Ein jeglicher Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Darum an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.“


Wahre von falschen Propheten unterscheiden:

„Einen falschen Lehrer und Propheten werdet ihr leicht aus seinen selbstsüchtigen und eigenliebigen Werken und Taten erkennen; denn von den Disteln erntet man keine Feigen und von den Dornen keine Trauben.“ [GEJ.10_139,07]

„Die Zeichen, an denen ihr sie ganz leicht erkennen werdet, aber sind Großsprecherei, große und grobe Anmaßung von göttlichen Kräften, die sie nie hatten und auf dieser Welt nie haben werden, dann großer Glanz, große Pracht, ein mystischer Pomp wie bei den Heiden und die möglich größte Herrschsucht, wie auch eine nimmer zu sättigende Gier nach den größten Schätzen und Gütern dieser Welt. An diesen doch so hübsch handgreiflichen Merkmalen werden sie hoffentlich eben nicht schwer zu erkennen sein.“ [GEJ.06_022,06]

„Diese [der Sonne vergleichbare unmittelbare Offenbarung] ist nicht nur für den Menschen gültig, dem sie gegeben wird, sondern für alle Menschen, und zunächst für das Volk, dem der Prophet angehört; aber weil es echte und wahre von Gott berufene Propheten gibt, so lässt sich's daneben leicht denken, dass es auch falsche geben wird, und zwar aus folgenden leicht fasslichen und leicht begreiflichen Gründen: Ein wahrer Prophet muss bei seinen Nebenmenschen in eine Art Hochachtung kommen; denn seine Weissagungen, und mitunter auch seine Taten zum Beweis der Göttlichkeit seiner Erweckung, müssen doch dem gewöhnlichen Alltagsmenschen einen gewissen Respekt einhauchen ob die Weissagungen ihm gefallen oder nicht, und ob sie mit seinen irdischen Interessen im Einklang stehen oder nicht. Bei Menschen besseren Sinns wächst ein Prophet aber ohne seinen Willen zu einem unerreichbaren Riesen und kann sich der gewissen frommen Hochachtung und Ehrfurcht nimmer erwehren, so demütig er sonst auch ist und sein muss. Nun, das sehen andere Weltmenschen, deren Verstand oft sehr erfinderisch ist; denn an der Schlangenklugheit hat es den Kindern der Welt noch nie gemangelt. Diese Weltmenschen wollen auch ein Ansehen und mit diesem einen leicht einzusehenden irdischen Gewinn. Sie fangen an zu studieren und erfinden nicht selten mit Hilfe des Satans Dinge und machen scheinweise Reden, dass die in allem Wissen laie  Menschheit am Ende keinen Unterschied mehr zu machen versteht, was da wahr und echt und was da falsch und schlecht ist. Wie aber kann man dann dennoch einen falschen von einem echten Propheten erkennen? Ganz leicht: an den Früchten nämlich! Denn von den Dornen und Disteln sammelt man keine Trauben und Feigen! Der echte Prophet wird nie und unmöglich selbstsüchtig sein, und fern von ihm wird sein jeder Hochmut. Er wird wohl dankbar annehmen, was ihm gute und edle Herzen spenden; aber nie wird er an jemand eine taxenmäßige Forderung machen, weil er weiß, dass dieses vor Gott ein Gräuel ist, und weil Gott Seine Diener wohl erhalten kann! Der falsche Prophet aber wird sich zahlen lassen für jeden Schritt und Tritt und für jede sogenannte gottesdienstliche Handlung zum vorgeschützten und vorgelogenen Wohl der Menschheit. Der falsche Prophet wird von den Gerichten Gottes donnern und selbst in Gottes Namen richten mit Feuer und Schwert; der echte aber wird niemand richten, sondern nur ohne alles Interesse die Sünder ermahnen zur Buße und wird keinen Unterschied machen zwischen groß und klein und zwischen angesehen und unangesehen. Denn ihm gilt nur Gott allein alles und Sein Wort, alles andere ist für ihn eine eitle Torheit. In des echten Propheten Rede wird nie ein Widerspruch statthaben; stelle aber des falschen Propheten Rede ans Licht, und es wird darin von Widersprüchen wimmeln. Den echten Propheten kann nie jemand beleidigen, wie ein Lamm wird er alles ertragen, was immer auch die Welt ihm antun mag; nur gegen die Lüge und gegen den Hochmut wird er im Feuereifer aufwallen und sie beide allzeit schlagen. Der falsche Prophet ist stets ein Todfeind jeder Wahrheit und jedes besseren Fortschritts im Denken und in den Werken; niemand außer ihm soll etwas wissen oder irgendeine Erfahrung haben, auf dass ein jeder genötigt wäre, sich allzeit und in allen Dingen des teuren Rats bei ihm ums Geld zu holen. Der falsche Prophet denkt nur an sich; Gott und dessen Ordnung sind ihm lästige und lächerliche Dinge, an die er bei sich keinen Funken Glaubens hat, darum er sich auch mit dem leichtesten Gewissen von der Welt einen Gott aus Holz und Stein machen kann, wie es ihm nur beliebt. Dass dann so ein Gott für die einmal ganz durch und durch blindgemachte Menschheit leicht durch die Hände des falschen Propheten Wunder wirken kann, wird etwa doch sehr leicht begreiflich sein!“ [GEJ.03_ 204,05-16]

„Ja es wird sogar geschehen, dass die falschen Propheten sich auf goldene Throne emporschwingen werden und die wahren von Mir Erwählten und Berufenen mit aller Hast verfolgen werden. Wenn aber das eintreffen wird, dann wird auch ihr Gericht und ihr Ende über sie kommen, und Meine Lehre wird dennoch fortbestehen unter gar vielen Menschen auf der Erde; aber sie wird stets nur als ein freies Gut unter den Menschen im stillen glänzen, leuchten und trösten, nie aber als eine Herrscherin über ganze Völker auf einem Herrscherthron mit Krone, Stab und Zepter gebieten. Wo das in Meinem Namen der Fall sein wird, da werde Ich Selbst fern sein, und anstatt Meiner Liebe wird die Habsucht, der Geiz, Neid und Verfolgung aller Art und Gattung unter den Menschen zu Hause sein, und ein Betrug wird dem anderen die Hände reichen. Wenn ihr aber solche Früchte Meiner sein sollenden Lehre unter den Menschen sehen werdet, so werdet ihr es ja wohl merken, welches Geistes Kinder die auf den Thronen herrschenden Propheten sind und von wem ihre falschen Lehren stammen! Wenn du aber allzeit das Rechte und Wahre wirst haben können, wenn du nur ein Verlangen danach haben wirst, so wirst du dein Herz doch wohl nicht dem Falschen zuwenden? Und so wisst ihr nun, dass trotz all der späterhin auftauchenden falschen Propheten und Lehrer im Stillen und Prunklosen Meine reine Lehre bis ans Ende der Zeiten unter den Menschen fortbestehen wird.“ [GEJ.08_014,07-09]

„Ihr werdet sie [die falschen Propheten] gar leicht an ihren Werken erkennen! Denn auf den Dornen wachsen keine Trauben und auf den Disteln keine Feigen. Wer da etwas gibt und will dafür noch mehr zurücknehmen, der ist wahrlich Mein Jünger nicht! Denn seht, Ich gebe alles hin für die Meinen, am Ende sogar das Leben dieses Meines Leibes, und Ich nehme dafür von niemandem ein Opfer dieser Welt, sondern will nur, dass Mich der Mensch liebe über alles, auf dass Ich ihm dann noch endlos mehr und Größeres geben kann. Meint ihr, dass solches auch der Widerchrist tun wird? Oh, mitnichten! Er wird seinen Anhängern ganz entsetzlich wenig geben, etwa nichts anderes als leere, erdichtete Verheißungen im großen Jenseits, wird aber dafür gar große Opfer verlangen, so wie es nun die Templer tun, die sich für ihre mehrere Ellen langen Gebete gar vieles zahlen lassen; aber diese Gebete nützen niemand etwas, weder für diese Welt und noch weniger für die jenseitige! Und seht, geradeso wird es der Widerchrist machen, und die Meinen werden ihn und seine Jünger und Bekenner gar leicht an diesen nichtigen und hohlen Früchten erkennen.“ [GEJ.06_151,08-09]


Verhaltensregeln:

„So ihr aber erwählt einen Vorsteher und Leiter eurer Sache, so betet und prüft, dass nicht einem Unwürdigen das Amt verliehen werde; denn ein schlechter, unkluger Leiter ist einer Gesellschaft das, was ein schlechter Hirte ist seiner Herde. So er sieht den Wolf kommen, da ergreift er zuerst die Flucht, und die Schafe überlässt er dem Wolf, oder er wird am Ende selbst zu einem Wolf und so zum Würger seiner Lämmer geistig, wie es nun die Pharisäer und ihre Hohepriester sind. Sie gehen in Schafskleidern einher, aber inwendig sind sie reißende Wölfe! Sie geben kaum den Mücken eine Nahrung; aber was sie für eine Mücke gaben, dafür verlangen sie ein ganzes Kamel.“ [GEJ.02_150,05]

„Darum habt ja wohl acht, dass ihr nichts als nur den Lebensbedarf von denen annehmt, die das Evangelium annehmen werden! Denn so die Müßiggänger sähen, dass euch die Predigt und ein Zeichen viel Geld verschaffen, da erst würden sie alles aufbieten, um euch zu verdrängen. Darum wird man die echten von den falschen Propheten am ehesten an ihren Werken erkennen. Denn die echten Propheten werden stets in Meiner Armut einhergehen und von ihren Gemeinden nur das annehmen, was ihnen zum Leben notwendig ist; die falschen aber werden tun wie nun die Pharisäer, und in vielen Stücken noch um vieles ärger, und werden sich für alles, was sie vorgeblich den Gemeinden in Meinem Namen tun, gar hoch und teuer bezahlen lassen, und alle Menschen werden sie für heilige Diener Gottes halten und bei Strafe glauben müssen, dass Gott allein nur ihre Gebete erhöre und auf ihre Opfer mit großem Wohlgefallen herabschaue. Wie aber nun für alle Juden dieser eine Tempel dasteht, so werden die Gegenchristen eine zahllose Menge Tempel errichten mit großer Pracht und darin vor den Menschen ihre Zaubereien, ihr Opfer verrichten und schlechte, eigennützige Reden halten. Beten aber werden sie in fremden Zungen, um das Volk glauben zu machen, dass solche ihre Sprache die reinste und also auch die Gott am meisten wohlgefällige ist. Dies genügt für jedermann, um einen falschen Propheten zu erkennen und ihn von einem wahren wohl zu unterscheiden. Sie werden freilich ein großes Geschrei erheben und in alle Welt hinausrufen: ,Da zu uns kommt alle her; denn hier ist Christus, und dort, wo wir sind, ist Er!‘ Aber glaubt es nicht, wenn sie noch so sehr schreien und noch so große Zeichen tun; denn sie sind nicht und niemals Meine Jünger, sondern verführte Jünger Beelzebubs, von dem sie auch ihren Lohn im Pfuhl ernten werden unter Heulen und Zähneklappern! Achtet wohl darauf, und wirkt so wenig wie möglich Zeichen, sondern haltet euch an das Wort und seine ewige Wahrheit, so wird die reine Lehre unter vielen Menschen verbleiben bis ans Ende der Welt!“ [GEJ.06_179,03-04]

„An den Früchten also müsst ihr das erkennen; denn von den Disteln erntet man keine Feigen und von den Dornhecken keine Trauben! Aus dem aber wird man leicht erkennen, ob jemand Mein Jünger ist oder nicht. Meine Jünger und auch ihre Jünger werden sich allzeit lieben, wie auch Ich euch allzeit liebe; aber die unechten Jünger werden sich schon entweder offen oder heimlich ganz gewiss hassen. Denn darin besteht die eigentliche schwarze und arge Frucht der Lüge, dass sie sich stets hasst, weil eine Lüge von der anderen niemals überflügelt sein will; die Wahrheit aber sucht nur fortwährend ihresgleichen und liebt sie stets mehr und mehr, gleichwie auch ein Licht das andere niemals verdunkelt, sondern nur heller und heller zeiht (macht) und am Ende ein hellstes und vereintes Licht bewirkt. Das Licht hat sonach eine große Liebe zu noch mehr Licht; aber die Lüge hasst die Lüge, weil sie ihren Verrat fürchtet. Seht, darin besteht ein Hauptkriterium, wie man die Wahrheit von der Lüge sogar mit verbundenen Augen gar wohl unterscheiden kann! Darum wird man die falschen Evangelien auch stets ganz leicht von den echten unterscheiden können; denn die falschen werden sich gegenseitig stets verfolgen und hassen, aber die echten werden sich lieben wie Zwillingsbrüder und werden einander suchen und auch bald und leicht finden.“ [GEJ.08_079,19-21]

„Wer so redet, wie du geredet hast, dem ist es um die Wahrheit ernst, und Ich gebe ihm da gern ein rechtes Licht; wer aber da weder kalt noch warm ist, sondern lau, der ist Meines Lebenslichts auch nicht wert und wird es auch so lange nicht überkommen, als ihm darum nicht völlig ernstlich zu tun sein wird. Ich aber weiß es, dass es gar vielen Heiden aus euch schon lange ernstlich darum zu tun war, während die Juden stets lauer und lauer geworden sind; darum aber wird nun das Licht den Juden auch genommen und euch Heiden gegeben werden in aller Fülle. Aber sorgt und wacht darum, dass es dann bei euch nicht in ein neues Heidentum umgestaltet wird; denn ein solches wäre schlimmer noch denn euer jetziges! Ihr werdet zwar darum wohl sorgen, aber am Ende das Auftreten der falschen Propheten doch nicht verhindern können. Darum wacht alle, und hütet euch vor den falschen Propheten, die ihr leicht an ihren Werken erkennen werdet!“ [GEJ.08_129,15]


Satans List:

„Ich sage demnach nur, dass alle die, welche nun das Reine von Mir aus und später von euch aus haben, allzeit wohl auf der Hut sein sollen, auf dass auch sie nicht in Versuchung fallen; denn der böse Geist zieht in aller Welt wie ein brüllender und hungriger Löwe umher und sucht alle edlen und reinen Seelen zu verschlingen. Darum hütet euch vor den falschen Propheten! Das ist alles, was Ich euch nun dagegen sagen und tun kann.“ Fragte Petrus: „Herr, wenn sie irgend noch zu unseren Zeiten auftauchen sollten, wie werden sie zu erkennen sein?“ Sagte Ich: „An ihren Früchten! Auf den Dornenhecken reifen keine Feigen und auf den Disteln keine Trauben! Ich, in Meiner Lehre, bin allein die Tür zum Schafstall; wer irgendwo anders in den Stall einbricht, der ist ein Dieb und ein Räuber. Ich allein bin die rechte Tür, der Weg, das Licht, die Wahrheit und das Leben. Wer also zu Mir kommen will, der muss durch Mich und in Mir gehen auf Meinem Weg, in Meinem Licht, welches ist die ewige, unwandelbare Wahrheit in Gott.“ [GEJ.06_235,06-08]

„Aber wann der Satan seine Drachen bekleidet mit dem Lichtgewand eines Engels, da ist er dem zur Sinnlichkeit von Natur aus geneigten Menschen am gefährlichsten so, als wenn ein reißender Wolf im Schafskleid käme unter die Schafe! Kommt der Wolf als Wolf zu den Schafen, so fliehen diese nach allen Richtungen und verwirren den Todbringer, dass er stehenbleibt und nachsinnt, welchem Schaf er nachstellen soll, und am Ende ohne Beute abziehen muss; kommt er aber im Schafspelz, da fliehen die Schafe nicht, sondern haben noch obendrauf eine Freude an dem neuen zu ihnen gekommenen Schaf, das ein Wolf ist, der die ganze Herde zerreißt, ohne dass auch nur ein Schaf vor ihm flieht.“ [GEJ.01_167,14]

„Alle die Höllengeister verstehen sich überaus gut aufs Verstellen. Sie erscheinen oft äußerlich den Engeln gleich und innerlich sind und bleiben sie gleich den reißenden Tieren. Ihre Verstellungskunst geht so weit, dass sie sogar die Engel verführen könnten, und Ich bin hauptsächlich darum im Fleisch auf diese Erde gekommen, um der Hölle für ewig einen Damm zu setzen, den sie in alle Ewigkeit nimmer wird überwältigen können.“ [GEJ.06_239,01]


Der Untergang des Widerchristen:

„Es wird aber vom Untergang dieser alten Stadt Jerusalem an bis in die Zeit der neuen Stadt Gottes auf Erden wenig Licht unter den Menschen auf Erden geben; denn es werden sich nur zu bald eine Menge falscher Propheten und Priester in Meinem Namen erheben und werden falsche Wunder wirken und die Menschen betören und blind machen, ja der Antichrist wird solche Dinge mit Hilfe der Könige der Erde tun, dass sogar Meine Auserwählten, so Ich es zuließe, verlockt werden könnten, ihre Knie vor dem neuen Baal zu beugen. Aber Ich werde dann wieder eine große Drangsal unter die Menschen kommen lassen, wie sie noch nicht war unter der Sonne. Da wird der Baal gleich der großen Hure Babels gestürzt werden, und das Licht des lebendigen Worts in den Herzen vieler Menschen wird dann kommen und aufrichten und erlösen die Bedrängten und Gebeugten, und sie werden sich alle freuen in dem neuen Licht und lobpreisen Meinen Namen.“ [GEJ.07_054,06]



Gott nicht nur als Herrn verehren (Mt 7,21-23):

Mt 7,21: „Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr! Herr! ins Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.“

„Gott in Sich Selbst ist die reinste Liebe und kehrt Sein Antlitz nur denen zu, die ebenfalls in der reinen Liebe ihres Herzens zu Ihm kommen und Gott Seiner Selbst willen suchen, Ihn als ihren Schöpfer dankbarst wollen kennenlernen und den heißen Wunsch haben, von Ihm selbst beschützt und geführt zu werden. Oh, die so kommen, für die weiß Gott in jedem Augenblick nur zu gut, wie es mit ihnen steht, und Er Selbst lehrt und leitet sie alle Wege, aber die von Ihm nichts wissen wollen, für die weiß dann auch Gott im vollsten Ernst nichts! Und wann sie dereinst jenseits vor Gott hingestellt und noch so sehr rufen und sagen werden: „Herr, Herr!“, so wird Gott ihnen antworten: „Weicht von Mir ihr Fremden, denn Ich habe euch noch nie erkannt!“ Und solche Seelen werden dann viel zu dulden und zu kämpfen bekommen, bis sie sich als von Gott erkannt Ihm werden nähern können.“ [GEJ.01_092,16-18]

„Es werden nicht die in das Reich Gottes eingehen, die da zu Mir sagen werden: ,Herr, Herr!‘, sondern nur die, welche den erkannten Willen Meines Vaters im Himmel tun werden! Es ist nicht genug, dass da jemand glaubt, dass Ich Christus, der Gesalbte Gottes bin, sondern er muss auch tun, was Ich gelehrt habe, sonst nützt ihm der Glaube nichts; denn ohne die Werke ist der stärkste Glaube tot und gibt keiner Seele das ewige Leben. – Das merkt euch alle wohl und tut danach, so werdet ihr leben!“ [GEJ.06_163,07]

„Ich bin nicht in diese Welt gekommen, um allda ein Gericht zu halten, sondern um selig und lebendig zu machen jeden, der an Mich glaubt und nach Meiner Lehre lebt. Aber es wird dereinst dennoch viele geben, die zu Mir ,Herr, Herr!‘ rufen werden; aber Ich werde zu ihnen in ihren Herzen sagen: ,Was rufet ihr Fremden? Ich kenne euch nicht! Wusstet ihr, dass Ich der Herr bin und kanntet Meinen Willen – warum tatet ihr denn nicht danach?‘ Darum sage Ich nun zu euch: Es ist nicht genug, dass man Mich erkennt und glaubt, dass Ich der Herr bin, sondern man muss das auch tun, was Ich euch lehre; durch die Tat erst wird der Mensch zur vollen Gottähnlichkeit gelangen. Das Tun nach Meiner Lehre aber wird für den sicher nicht schwer sein, der Mich wohl erkannt hat und Mich liebt mehr denn alles in der Welt; wer Mich aber so liebt, der trägt Mich geistig auch schon in seinem Herzen und somit auch des Lebens Vollendung, also die volle Gottähnlichkeit, und in aller Seligkeit das ewige Leben.“ [GEJ.07_140,10-12]

„Wer zu Mir wohl sagt: ,Herr, Herr!‘, der ist noch fern vom wahren Reich Gottes; wer aber an Mich glaubt und das tut, was zu tun Ich ihn gelehrt habe, der wird das auch erreichen, was ihm verheißen und gezeigt ist, und wird erst durch das Tun in sich gewahr werden, dass die Worte, die Ich geredet habe, nicht Menschenworte, sondern wahrhaft Gottesworte sind; denn Meine Worte sind in sich selbst Liebe, Licht, Kraft und Leben. Meine Worte tun euch offen kund Meinen Willen. Wer aber Meinen Willen in sich aufnimmt und danach tut, der wird in sich das ewige Leben haben und wird leben fort und fort, so er auch, wenn es möglich wäre, dem Leib nach stürbe viele hundert Male.“ [GEJ.07_157,01]

„In Mein Reich des Lebens werden die nicht völlig eingehen, die in ihrem Glauben zu Mir sagen werden: ,Herr, Herr und Meister!‘, sondern jene nur, die nach Meiner Lehre handeln und leben werden. Denn Meine Worte, so sie von einem Menschen tatsächlich erfüllt werden, sind Leben und Gotteskraft; aber bei Menschen, die die Worte wohl hören und sie auch im Gedächtnis behalten, aber nicht danach handeln und leben, sind sie ohne Wirkung zum ewigen Leben der Seele, wohl aber werden sie ihr gereichen zum Gericht, das da ist der andere Tod im anderen Leben. Ich habe es euch nun gesagt, auf dass sich niemand damit entschuldigen kann, als habe er das nicht gewusst!“ [GEJ.09_ 082,13]

„Die aber an Mich wohl glauben werden und Herr, Herr! sagen, aber im Tun lau sein werden und nachlässig in der Liebe zum Nächsten, in denen werde Ich nicht wohnen und werde Mich ihnen nicht Selbst offenbaren, und Meine Kraft und Weisheit wird ihre Seele nicht erfüllen. Denn Ich will, dass ein jeder Mensch, dieweil er einen vollkommen freien Willen hat, nach Meinem ihm treu geoffenbarten Willen vorerst in aller Tat danach ganz frei zu Mir kommen soll, und Ich werde sodann auch zu ihm kommen, Mich ihm Selbst offenbaren und ihn dann durch den Heiligen Geist Meiner ewigen und allwaltenden Liebe mit aller Meiner Weisheit und Macht erfüllen. So sprach dereinst und spricht auch nun der Herr!‘“ [GEJ.09_158,06]

„Was nützte es dem Menschen in sich zu sagen und zu bekennen: ,Herr, Herr, Gott Himmels und der Erde, ich glaube ungezweifelt, dass Du der einzige und ewig allein wahre, allweiseste und allmächtige Schöpfer aller Sinnen- und Geisterwelten bist, und dass alles, was da lebt, denkt und will, nur aus Dir lebt, denkt und will!‘? Ich sage es euch, dass das niemandem zum wahren Heil seiner Seele etwas nützen würde, sondern nur dem wird ein solcher Glaube wahrhaft zum Heil seiner Seele nützen, der das mit aller Freude tut, was Ich zu tun ihm anbefohlen habe, denn ein freundlicher und fertiger Täter Meines Willens tut mit dem wenigen, was er tun kann, zehnfach mehr als derjenige, der sich lange bitten lässt und dann mit der Liebestat an seinem Nächsten sich rühmt und brüstet. Wie ihr es nun aus Meinem Mund vernommen habt so tut es auch, und ihr werdet dadurch erst in euch lebendigst innewerden, dass Meine Worte wahrhaft Gottes Worte sind, und ihr werdet dadurch Meinen Geist in euch erwecken, und der wird euch in alle Weisheit der Himmel leiten, euch zum ewigen Leben reinigen und euch zu wahren Gotteskindern machen.“ [GEJ.10_090,11-13]

„Sieh, es gibt nun auf der Erde schon einige, und es wird in der Folge noch mehrere geben, die zu Mir sagen werden: ,Herr, Herr!‘ Und Ich werde ihnen erwidern und sagen: ,Was ruft ihr, Fremdlinge?! Ich kenne euch nicht und habe euch noch nie erkannt! Denn ihr seid noch allzeit Kinder des Fürsten der Lüge, des Hochmuts, der Bosheit, der Nacht und aller Finsternis gewesen! Darum weicht von Mir, ihr allzeitigen Täter des Übels!‘ Und Ich sage es dir, dass dann unter ihnen viel Heulens und Zähneknirschens sein wird! Sie werden ihren Gott suchen in endlosen, nie erreichbaren Fernen und Tiefen und werden Ihn nicht finden, dieweil sie es für sich zu gemein fanden, Mich zu suchen in ihrer nächsten Nähe, nämlich im Herzen! Wahrlich, wer Gott nicht sucht, wie du Ihn gesucht hast, der wird Ihn nicht finden, auch in alle Ewigkeit nicht! Gott ist in Sich die reinste und höchst endlos mächtigste Liebe und kann darum nur durch die Liebe gefunden werden.“ [GEJ.03_110,08-11]

„Es wird da niemand etwas nützen, nur gläubig zu rufen: ,Herr, Herr!‘; denn vor Mir werden solche Bekenner stets ebenso dastehen wie Wesen, die Mich nicht kennen und auch von Mir nicht erkannt werden. Ich sage es euch für alle Ewigkeiten als von Gott aus wahr: Wer nicht vollkommen ein Täter Meiner Lehre wird, sondern bloß nur ein Hörer und dann- und wanniger Bewunderer und Lobpreiser derselben verbleibt, der bekommt Meinen Geist nicht, und Meine ganze Lehre nützt ihm so im Grund wenig oder nichts! Denn wird er nach der Ablegung des Leibes endlich ganz nackt als Seele dastehen, so wird er von Mir und von Meiner Lehre ebenso viel wissen, als hätte er auf der Erde auch nie eine Sterbenssilbe davon vernommen, was aber auch eine ganz lebensnatürliche Erscheinung ist.“ [GEJ.05_121,03-04]

„Die aber zu Mir nur wohl ,Herr, Herr!‘ rufen, ihre Hauptsorge aber pur weltlichen Dingen zuwenden und nur so nebenbei nach dem trachten werden, was des Reichs Gottes ist, zu denen werde Ich sagen: ,Was ruft ihr Weltlinge Mich, und was schreit ihr? Mein Herz hat euch noch nicht erkannt. Um was ihr euch sorgt, das bringe euch auch die von euch gewünschte Hilfe!‘ Wahrlich sage Ich euch: Solche Menschen werden diesseits schwerlich je das wahre und lebendige Reich Gottes in sich finden und werden ihren Nebenmenschen gegenüber schlechte Lehrer, Seher und Propheten darstellen; und im Jenseits wird es für solche halbtoten Seelen noch ums unvergleichbare schwerer sein, das Reich Gottes in sich zu suchen und zu finden.“ [GEJ.09_057,09]


Mt 7,22-23: „Es werden viele zu mir sagen an jenem Tag: Herr! Herr! haben wir nicht in deinem Namen geweissagt, haben wir nicht in deinem Namen Teufel ausgetrieben, und haben wir nicht in deinem Namen viele Taten getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie erkannt; weicht alle von mir, ihr Übeltäter!“

„Wenn aber nun schon in dieser Zeit, in welcher Ich noch im Fleisch auf dieser Erde unter euch wandle und lehre, sich etwelche aufgemacht haben, in Meinem Namen umherziehen und zu ihrem materiellen Vorteil auch Meine Lehre ausbreiten, aber darunter auch ihren eigenen unlauteren Samen mengen, aus dem zwischen dem mageren Weizen auf dem Acker des Lebens und dessen Wahrheit bald viel böses Unkraut emporwachsen wird, wird es dann in den späteren Zeiten zu verwundern sein, so sich in Meinem Namen noch mehrere falsche und unberufene Lehrer und Propheten erheben und mit gewaltiger Rede, mit dem Schwert in der Hand, zu den Menschen schreien werden: ,Seht, hier ist Christus!‘ oder ,Dort ist Er!‘? So aber ihr und später eure rechten und reinen Nachfolger das hören und sehen werdet, so glaubt solchen Schreiern nicht! Denn an ihren Werken werden sie ebenso leicht zu erkennen sein wie die Bäume an ihren Früchten; denn ein guter Baum bringt auch gute Früchte. Auf Dornhecken wachsen keine Trauben und auf den Disteln keine Feigen.“ [GEJ.09_071,07-08]

„Es werden zwar in den späteren Zeiten falsche und herrschsüchtige Propheten in Meinem Namen das ebenso tun, wie es nun tun die Pharisäer und ihre Anhänger, und werden Mich vor den Augen des Volkes ehren mit allerlei Zeremonie und mit Gold, Silber und Edelsteinen; aber Ich werde zu ihnen durch den Mund Meiner durch Meinen Geist Erweckten sagen: Sieh, dies elende Volk ehrt Mich, den Herrn des Lebens, mit dem Kot und mit dem Tod und Gericht der Materie, aber sein Herz ist fern von Mir! Darum werde auch Ich fern von solch einem Volk sein.“ [GEJ.09_166,09]

„Es werden die Götzentempel der Jetztzeit wohl schon lange zerstört sein; aber an ihre Stelle werden vom Widerchristen eine Unzahl anderer, und das sogar unter Meinem Namen, erbaut werden, und ihre Priester werden sich als Meine Stellvertreter auf Erden überhoch ehren lassen und werden alle Weltschätze an sich zu ziehen am allermeisten bemüht sein. Sie werden sich mästen; aber das Volk wird in großer Not sein geistig und leiblich. Seht, wenn jenes Heidentum wird überhandgenommen haben, dann wird auch ehest das große Gericht über die neue Hure Babels ausgegossen werden!“ [GEJ.08_039,14-15]

„Wie aber nun der Tempel – sage – im Namen Jehovas bestellt ist, ebenso und noch um vieles ärger wird dereinst das neue Heidentum in Meinem Namen bestellt sein; aber die Ernte seiner Früchte wird noch um vieles schlechter ausfallen, als wie da bald die Ernte dieses Tempels da unten ausfallen wird. Ihr werdet an dem neuen Heidentum wohl keine Schuld tragen, wie auch die Propheten keine Schuld tragen, dass nun der Tempel da unten so geworden ist wie er nie hätte werden sollen, sondern alle Schuld werden die Menschen tragen, denen es ihre behagliche Trägheit nicht zuließ, die Wege der Wahrheit selbsttätig zu wandeln, sondern lieber die anderen und namentlich die sogenannten Priester für sich um ihnen dargereichte schmutzigste Opfer wandeln zu lassen, aber auch nicht die Wege der Wahrheit, sondern nur die Wege des Trugs und der Lüge.“ [GEJ.08_043,17-18]

„Wahrlich, wahrlich sage Ich es euch allen: Wer Mich ehren, lieben und dadurch anbeten wird, dass er in Meinem Namen Gutes tut seinen Brüdern und Schwestern, der soll seinen ewigen Lohn haben im Himmel; wer Mich aber fürder durch allerlei Zeremonie verehren wird in einem eigens dazu erbauten Tempel, der soll auch seinen Lohn zeitlich aus dem Tempel haben! So er aber nach des Fleisches Tod zu Mir kommen und sagen wird: ,Herr, Herr, sei mir, Deinem Diener, gnädig!‘, da werde Ich dann zu ihm sagen: ,Ich kenne dich nicht; daher weich von Mir und such dir den Lohn bei dem, bei welchem du gedient hast!‘ Aus diesem Grund sollt denn auch ihr fürder mit keinem Tempel etwas mehr zu tun haben.“ [GEJ.01_049,14]

„Es werden mit der Zeit auch gar viele falsche Propheten in Meinem Namen hinaus reisen in alle Lande der Erde zu den fremden Völkern dem Schein nach wohl, um auszubreiten Meine Lehre unter allen Völkern, aber dem Hauptgrund nach nur, um von den fremden Völkern viele Erdengüter zu gewinnen, darum sie auch Meine Lehre so verkehren und umgestalten werden, wie sie für ihre Gewinngier am meisten taugen wird. Nun, derlei Boten werden solchen euch hier von Mir verheißenen Schutz nicht zu gewärtigen haben! Denn wer da nicht rein für Mich und für die wahre Verbreitung des Reichs Gottes auf Erden unter den Menschen, sondern nur für sich und für seine Welt arbeiten wird, der wird von Mir niemals anerkannt werden und von Mir auch keinen Schutz und keinen Lohn zu gewärtigen haben; der mag in sich und in seiner Welt seinen Schutz, seine Hilfe und seinen Lohn suchen! Und wird er in seiner Not auch zu Mir rufen: ,Herr, Herr, hilf mir nun in meiner großen Not!‘, so wird ihm zur Antwort in sein Herz und Gewissen gelegt werden: ,Was rufst du, Weltling, zu Mir um Hilfe?! Ich kenne dich nicht und habe dich auch noch niemals als das anerkannt, als was du bei dir selbst, ohne allen Glauben an Mich, nur des Weltgewinns wegen als ein falscher Lehrer in Meinem von dir vorgeschützten Namen in alle Welt hinaus gereist bist. Steckst du nun in der Not und im Elend, so hilf dir nur selbst; denn Ich bin dir keine Hilfe schuldig, da du für Mich auch nichts getan hast und bist weder freiwillig durch den Glauben an Mich, noch durch die wahre Liebe für das Seelenheil der Menschen, sondern nur für dein Erdenwohl in die Welt hinausgerannt! Und noch weniger bist du von Mir je dazu berufen und aufgefordert worden! Du hast dich deiner selbst wegen in die Gefahr begeben, so hilf dir nun auch selbst, oder es mögen dir diejenigen helfen, die dich hinausgesandt haben!‘ Es werden zwar auch Meine wahren Jünger mit den Weltmenschen und in der Folge mit den vielen falschen Propheten und Lehrern, vorgeblich in Meinem Namen, viel Ungemach und viele Verfolgung um Meines wahren Namens willen zu bestehen haben, aber sie werden dabei stets auf Meine Hilfe und auf Meinen besonderen Schutz und Lohn rechnen können, aber die Welt und ihre Propheten niemals!“ [GEJ.08_ 199,12-15]


Den Glauben auf einer festen Grundlage erbauen (Mt 7,24-27):

Mt 7,24-27: „Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, den vergleiche ich einem klugen Mann, der sein Haus auf einen Felsen baute. Da nun ein Platzregen fiel und ein Gewässer kam und wehten die Winde und stießen an das Haus, fiel es doch nicht; denn es war auf einen Felsen gegründet. Und wer diese meine Rede hört und tut sie nicht, der ist einem törichten Mann gleich, der sein Haus auf den Sand baute. Da nun ein Platzregen fiel und kam ein Gewässer und wehten die Winde und stießen an das Haus, da fiel es und tat einen großen Fall.“

„Wie muss aber der Mensch beschaffen sein, der sein Haus auf dem Felsen erbaut? – Der muss durchgehends nicht leicht- und abergläubisch sein, sondern allein die Wahrheit in allem suchen, die allein ihn frei und wohlerleuchtet machen kann. Ja, wird mancher fragen, wie soll man denn das anstellen? Die Antwort liegt ebenfalls in Meiner Lehre, die Ich Meinen Aposteln gegeben habe, und lautet ganz kurz so: Wer an Mich glaubt, nach Meiner Lehre lebt und handelt, zu dem werde Ich Selbst kommen und Mich ihm gerade so getreuest offenbaren, wie nun euch. Dass darin auch das einzige Kriterium der Wahrheit Meiner Lehre liegt, habt ihr nun selbst mehr als handgreiflich in mehreren noch lebenden Beispielen vor euch; denn Ich sagte darum ja auch zu Meinen Aposteln, als sie selbst nicht so recht im klaren waren, für wen sie Mich eigentlich halten sollten: So ihr an Mich glaubt und nach Meiner Lehre handeln werdet, dann erst werdet ihr auch vollends in euch erkennen, dass die Worte, die Ich zu euch geredet habe, nicht Menschenworte, sondern Gottes Worte sind. Und wieder sagte Ich zu Meinen Aposteln: Nicht nur ihr, sondern in der Folge ein jeder Mensch, der wahrhaft zu Mir kommen will, muss von Gott aus gelehrt sein; denn den der Vater oder die ewige Liebe in Mir nicht zieht, der kommt nicht zu Mir, oder mit anderen, für euch fasslicheren Worten gesagt: Wen die wahre Liebe zur Wahrheit und zum Licht nicht anzieht, und der in seiner Trägheit und Schläfrigkeit ganz behaglich verharrt und sich in der Welt so viel als möglich allen Vergnügungen und Zerstreuungen in die Arme wirft, wird der wohl irgendeinmal zum Licht der Wahrheit gelangen?“ [HiG.03_64.03.17.a,11-17]

„So ihr Meine Lehre den Menschen überbringt in der Wahrheit, die ihr von Mir überkommen habt, so macht sie auch darauf aufmerksam, dass man deren Früchte erst dann ernten kann und wird, so man von der Liebe zur Welt und ihren Schätzen sich im Herzen völlig abgewendet hat; denn die Liebe zu den Dingen der Welt ist eine dunkelgraue Wolke, die sich stets zwischen die Sehe der Seele und das Licht aus den Himmeln stellt! Aus diesem Grund haben die meisten Menschen aus dem schwachen Schimmer, der eine Folge des reinen, hinter der dunkelgrauen Wolke leuchtenden Himmelslichts ist, wohl nur so ganz schwache Ahnungen von etwas Höherem und Übersinnlichem; aber weil die besagte Wolke nicht weicht und statt heller nur zumeist immer dunkler wird und häufig ganz finster, so begreifen und fassen sie auch nichts von der reinen Weisheit aus den Himmeln, sind sonach denn auch stets voll Sorgen, voll Furcht und voll Ängste und glauben an allerlei dumme Dinge und suchen Trost und Beruhigung bei den toten Götzen und ihren Priestern, weil sie des wahren Trostes aus den Himmeln nicht gewärtig werden können, indem die besagte Wolke zwischen der Sehe der Seele und der Sonne der Himmel unverrückt liegenbleibt. Denn seht! Der Mensch gleicht da einem Wanderer, der an einem trüben Tag reist, wenn dichte Nebel Täler und Berge belagern. Obwohl solche Nebel die ganze sonst gar herrliche Gegend völlig unsichtbar machen, so besteht aber die Gegend dennoch; nur ihre reinen Abbilder können nicht zum Auge des Wanderers gelangen, und er kann sich darum auch keinen Begriff und keine Vorstellung von dem machen, was der dichte Nebel vor seinen Augen verhüllt. Er betrachtet wohl den Weg und erkennt aus den nur schwach ersichtlichen Wegzeichen, dass er etwa wohl auf dem rechten Wege wandelt. Aber es kommen oft Seitenwege, die erfüllen ihn dann schon wieder mit Furcht und Sorge, weil er nicht recht wissen kann, welcher Weg da wohl der rechte ist. Er wartet, ob nicht ein anderer Wanderer ihm nach- oder entgegenkäme. Es kommen wohl welche; aber es geht ihnen wie dem, der von ihnen das Rechte zu erfahren wünschte. Der eine meint, zu dem angesagten Ort führe etwa wohl der Mittelweg; ein anderer sagt, dass das die Stelle sei, wo der Weg zum angesagten Ort nach rechts abbiegt; ein dritter behauptet das Gegenteil, und ein vierter meint und sagt: ,Wir kennen uns hier alle nicht aus; daher kehren wir gerade um und verweilen an dem Ort, von dem wir ausgegangen sind, bis sich der Nebel verziehen wird, und wir können dann mit Sicherheit unsere Wanderschaft antreten!‘ Und seht, aus diesem Bild könnt ihr nun recht wohl ersehen, wie es nun den meisten Menschen auf der Wanderung zum Reich Gottes ergeht! Es deckt dieses ewigen herrlichen Reichs reinste Gegenden und Fluren, Berge, Täler, Gärten und Städte, Bäche, Flüsse, Ströme, Seen und Meere der vorbesprochene Nebel der Weltliebe vor den Augen der Seele. Daher sei eure Aufgabe, da Ich in euch den Nebel hinweggefegt habe, dass ihr dasselbe auch bei denen vor allem tut, bei denen ihr Mein Wort verkünden werdet; denn so ihr das unterlassen würdet, so würdet ihr Häuser auf dem Sand bauen, die nicht halten würden, so da kommen würden Stürme, Regengüsse und Fluten, sondern sie würden zusammenstürzen und von den argen Wässern fortgerissen werden. Wenn ihr aber bei der Ausbreitung Meines Worts die gewissen Nebel zuvor hinwegfegen werdet, da werdet ihr Häuser auf Felsen bauen, und werden da auch kommen Stürme, Regengüsse und Fluten, so werden sie den Häusern, die auf festen Felsen erbaut sind, nichts anhaben können. Seht, niemand kann zwei Herren, die einander anfeinden, dienen; denn er muss es entweder mit dem einen oder mit dem anderen halten und muss demnach auch mit ein Freund oder ein Feind des einen oder des anderen sein! So kann auch niemand der Welt und ihrem toten Mammon und zugleich aber auch dem lebendigen Reich Gottes dienen; denn das ist unmöglich. Darum muss der, welcher dem Reich Gottes dienen will, das Reich der Welt aus seinem Herzen schaffen! Wie aber das zu geschehen hat, das habe Ich euch allen schon gar oft nicht nur mit hellen und lebendigen Worten, sondern auch durch allerlei Taten gezeigt. Tut denn auch ihr desgleichen, und ihr werdet viele und gute Früchte ernten! Die Ernte wäre als eine große und überreiche zu erwarten, und viel Weizen stünde schon völlig zum Schnitt reif; aber der Schnitter gibt es noch wenige. Darum bittet auch ihr den Herrn der Ernte, dass Er ehest viele Schnitter dinge  für Seine Felder. Aus allem dem aber könnt ihr nun doch wohl entnehmen, was ihr bei der Ausbreitung Meiner Lehre bei den Menschen vor allem zu bewerkstelligen habt; das viele und das Außerordentliche aber braucht ihr nicht allen Menschen zu verkünden, sondern nur denen, die euch im Amt folgen werden. Was Ich aber nun euch zu einer Richtschnur gesagt habe, das sagt ihr auch denen, die euch in eurem von Mir euch anvertrauten Amt folgen werden, und es wird dann alles gut gehen!“ [GEJ.08_077,08-17]

„Einen Menschen verkehrt zu unterweisen anfangen, heißt ein Haus auf dem Sand aufbauen wollen. Wie wird es sich halten, so da Stürme und starke Regenströme über eben solch ein Haus kommen werden? Nur wer seinen Nebenmenschen lehrt in der rechten Ordnung wie Ich sie dir gezeigt habe, der baut ein Haus auf einem Felsengrund. So über ein solches Haus dann Stürme und Fluten kommen, so werden sie demselben nichts anhaben können, weil es auf einem Felsengrund erbaut ist. Und dieser Felsengrund bin Ich; mit Mir angefangen, werdet ihr alles wohl und bestens vermögen, ohne Mich aber nichts. Das merke du, Mein Freund, dir wohl.“ [GEJ.09_185,02-03]

„Es soll so auch Meine Lehre [im alleinigen Wort ohne Zeichenwirkerei zur Bekräftigung der Wahrheit, s. Kap. 220, V.12] den anderen Menschen überbracht werden, so wird sie auch bleibend gute Frucht tragen, wird sie aber den Menschen mit zu vielen Wunderzeichen aufgedrungen werden, so wird sie gleichen einer notreifen Frucht, die selten einen wahren, inneren Gehalt hat und sich für die Folge schlecht aufbewahren lässt. Denn alles Notreife hat wenig inneren Geist und geht bald und leicht in Fäulnis und in Verwesung über, denn was bald und leicht bewirkt werden kann, gleicht auch demjenigen Bauherrn, der sein Haus im Tal mit geringen Unkosten auf Sand gebaut hat, das, als Stürme und Wolkenbrüche kamen, denselben keinen Widerstand leisten konnte, sondern ward niedergerissen. Und ebenso geht es mit der Lehre vom Reich Gottes, welche mit Hilfe der vielen Zeichen und Wunder den Menschen gepredigt und aufgedrungen wurde. Ja, die Menschen nehmen die Lehre auch leicht und bald an; wenn aber mit der Zeit Versuchungen und Prüfungen über sie kommen, so wissen sie dann den Versuchungen nichts entgegenzustellen, das heißt jenen Menschen, die sie mit einer anderen und falschen Lehre versuchen als eben nur die erlebten Wunderzeichen. Wirken nun die Versucher als falsche Lehrer und Propheten ihre falschen Wunder vor den Augen solcher notreifen Christen, so haben diese notreifen Christen gar nichts, wodurch sie die innere Wahrheit Meiner Lehre bekräftigen könnten, fallen dann ab und gehen zu den falschen Lehrern und Propheten über. Denn derlei Menschen, weil sie in sich noch nicht die Wahrheit begreifen, sind gleich einem Schilfrohr, das sich vom Wind nach allen Seiten hin beugen lässt. Mit den Eichen und Zedern aber können die Winde kein solches Spiel treiben. Den Eichen und Zedern aber gleichen nur jene Menschen, die durch die pure Wahrheit Meiner Lehre zu Mir bekehrt worden sind. Vor denen mögen die falschen Lehrer und Propheten ihr tausendfaches Windspiel treiben, und sie werden sich nicht beugen, denn die Kraft der inneren Wahrheit ist mächtiger denn alle anderen Kräfte auf der ganzen Erde.“ [GEJ.10_221,01-05]

S.a. Weiteres zu Vom unklugen und klugen Bauherrn“.  


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WARUM JESUS IN GLEICHNISSEN REDETE

„Sieh, die Dinge der Natur haben ihre Ordnung und können nur in dieser ihrer eigentümlichen Ordnung bestehen; und so haben auch die Dinge des Geistes ihre höchst eigentümliche Ordnung und können außer solcher Ordnung nicht bestehen, nicht gedacht und nicht ausgesprochen werden. Aber zwischen den Naturdingen und den geistigen Dingen, weil jene aus diesen hervorgegangen sind, ist und besteht eine genaue Entsprechung, die freilich wohl nur der Herr allein am allerbesten kennt. Wenn nun der Herr uns rein Geistiges verkündet, die wir noch sämtlich in der starren Ordnung der Naturmäßigkeit uns befinden, so kann Er solches ja nur auf dem Weg der gleichnisweisen Entsprechungsbilder geschehen lassen. Um diese aber recht zu verstehen müssen wir trachten, unseren Geist durch die Beachtung der Gottesgebote zu wecken. Erst in solcher Gewecktheit werden wir darüber ins Klare kommen, was der Herr unter einem solchen entsprechenden Gleichnisbild alles gesagt und geoffenbart hat, und eben darin wird sich Sein göttlich Wort ewig von unserem menschlichen unterscheiden.“ [GEJ.01_042,05-06]

„Des Herrn Wort und Lehre ist gleich wie alle Seine Werke. Er gibt uns Seine Lehre in Samenkapseln; diese müssen wir erst säen ins Erdreich unseres Geistes, welches Erdreich da heißt Liebe, da wird der Same dann aufgehen und zu einem Baum der wahren Erkenntnis Gottes und unserer selbst werden, und wir werden von diesem Baum dann zur rechten Zeit vollreife Früchte zum ewigen Leben sammeln können. Liebe aber ist das Erste; ohne diese gedeiht keine Frucht des Geistes! Säe in die Luft den Weizen; sieh, ob er wachsen und dir eine Frucht bringen wird! So du aber das Weizenkorn legst in ein gutes Erdreich, da wird es wachsen und dir vielfache Frucht bringen. Die rechte Liebe aber ist ein rechtes Erdreich für das geistige Weizenkorn, das uns aus des Herrn Mund erteilt wird.“ [GEJ.01_043,04-05]


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„Wenn die Menschen dieser Erde bestimmt und berufen sind, Kinder Gottes zu werden, so müssen sie auch in allem Gott völlig ähnlich sein. Denn wer Gott nicht in allem völlig ähnlich wird, der wird auch kein Gotteskind und kommt nicht zu Gott, solange er nicht Gott völlig ähnlich wird. Darum aber ist nun Meine Lehre ein wahres Evangelium, weil sie den Menschen verkündet und die Wege zeigt, wie sie zur Gottähnlichkeit gelangen können. Wer demnach Mein Wort hört, an dasselbe glaubt, es in sich behält und danach tut, der wird dadurch zur Gottähnlichkeit gelangen, das ewige Leben in sich haben und ewig allerseligst sein.“
[GEJ.07_139,06-08]

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