KRANKHEIT, HEILUNG UND GESUNDE LEBENSFÜHRUNG
Einführung
Krankheit, Leid und Not - warum lässt Gott das zu?
Es gibt keinen Menschen, der nicht irgendwann in seinem Leben mit irgendeinem Leid konfrontiert wird, so dass wir davon ausgehen können, dass Leiden notwendigerweise zu unserem Leben mit dazu gehört. Ob uns nun eine Krankheit, die Beschwerden des Alters, enttäuschte Erwartungen und Hoffnungen, der Verlust eines geliebten Menschen oder anderweitige Schicksalsschläge treffen, Leid ist eine Grunderfahrung, die uns sowohl körperlich wie auch seelisch belastet. Wer sich in einer solchen Situation befindet, hadert oftmals mit Gott und fragt: „Warum lässt Gott das zu? Warum ich?“ Traurig ist es, wenn sich Menschen in solchen Situationen von Gott abwenden, weil sie meinen, „wenn es einen Gott gäbe, dann würde Er so etwas bestimmt nicht zulassen“. Schauen wir uns doch einmal an, warum uns so manches im Leben widerfährt, das uns Kummer und Schmerz bereitet.
Gott hat uns unser Leben geschenkt, damit wir uns im Lauf unseres Erdenwandels mehr und mehr dem geistigen und göttlichen Leben annähern sollen, das uns zu unserer Vollendung in Ihm führt [Joh 14,6; HGt.01_003,03; GEJ.04_247,09; GEJ.07_139,06-08]. Wäre unser Dasein ein ständiger Spazier-gang durch ein Paradies, würden wir wohl kaum Anstrengungen unternehmen, um an uns zu arbeiten, etwas zu verändern, was wir doch eigentlich immer gerade erst dann tun, wenn es anfängt, uns schlecht zu gehen. Um innerlich wachsen und reifen zu können braucht ein jeder Mensch seiner Individualität angemessen seine ganz eigenen Erfahrungen, die ihn in seiner Entwicklung weiterbringen. Und so liegt auch selbst in schweren Schicksalsschlägen ein Sinn, den es zu erkennen und auf Gott vertrauend anzunehmen gilt, weiß Er doch am allerbesten, was uns Not tut, um zum ewigen Leben eingehen zu können. „Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr; sondern so viel der Himmel höher ist denn die Erde, so sind auch meine Wege höher denn eure Wege und meine Gedanken denn eure Gedanken“ [Jes 55,8f.].
Neben allgemeinen entwicklungsnotwendigen Lebenserfahrungen kann es geschehen, dass aufgrund eines Abwendens von Gott und einem sich daraus entwickelnden Fehlverhalten eine Leiderfahrung auftritt, die dazu dienen soll, uns die Verkehrtheit unseres Weges zu zeigen, uns wachrütteln, uns zur Umkehr bewegen soll: „So werden wir vom Herrn gezüchtigt, auf dass wir nicht samt der Welt verdammt werden“ [1. Kor 11,32], denn „wenn nun Gott eines solchen Menschen Seele fürs ewige Leben erhalten will, so muss Er ihr durch allerlei körperliche Leiden dazu verhelfen, und zwar dadurch, dass eine solche zu sehr an der Welt hängende Seele eben durch so manche Leiden und Schmerzen mehr und mehr von der Welt abgezogen wird, ohne die sie ganz von der Materie der Welt und somit von ihrem Tod und Gericht an sich gezogen und verschlungen würde. Und seht nun, das ist der Grund, warum nun auf der Erde die Menschen so manches und vieles zu erleiden haben“ [GEJ.06_162,04-06].
Es muss aber das von uns zu tragendes Leid nicht immer von uns selbst verursacht sein, so können z.B. auftretende Krankheiten aufgrund sündhaften Verhaltens der Eltern und Voreltern erblich bedingt sein. Sie bringen die Aufgabe mit sich, dieses ererbte Familienleid anzunehmen, zu tragen oder aufzulösen, worin gerade für den Betroffenen und vielleicht auch seiner Angehörigen ganz individuell nach Gottes weiser Führung eine Möglichkeit zur seelischen Reifung und Weiterentwicklung besteht. „Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden ist's eine Gotteskraft“ [1. Kor 1,18; GEJ.06_162,01-06]. Manchmal aber prüft Gott auch ganz einfach die Stärke des vorhandenen Glaubens, und ob man auch in der Zeit der Prüfung und Not nicht von Ihm lässt [GEJ.07_134,04; HiG.03_ 56.04.27,03; GEJ.08_103,12-13].
Weiter können Krankheiten die Folge einer falschen und ungesunden Lebensweise sein. So jemand ein ausschweifendes Leben führt und in der Folge an dessen Auswirkungen erkrankt, so hat er sich dies selbst zuzuschreiben. Dabei können sich aus einem sündhaftem Verhalten entwickelnde psychische (seelische) Erkrankungen neben ihren psychischen Auswirkungen ebenfalls in psychosomatischen Erkrankungen manifestieren (Wut/Zorn kann z.B. zu Magengeschwüren führen etc.). In diesem Fall können sie ein Warnsignal sein, das zur Umkehr und Änderung der Lebensgewohnheiten aufruft. Sie können außerdem auch dazu dienen, auf diesem Weg aus dem Körper herauszuschaffen woran die Seele Schaden nehmen könnte, was ganz besonders bei Kindern über die sogenannten Kinderkrankheiten geschieht [GEJ.01_241,05-12].
Grundsätzlich wären Krankheit, Leid und Not nicht notwendig, wenn wir genau nach den Geboten Gottes leben und dadurch beständig im Herzen bei Ihm verbleiben würden, denn letzten Endes resultiert alles Leid aus einem Abwenden von Gott und einer daraus resultierenden falschen, sich außerhalb der göttlichen Ordnung befindenden Lebensweise [GEJ.09_035,05-07; GEJ.09_158,13-14].
Betrachtet man in diesem Zusammenhang das Erkranken der Menschheit im Allgemeinen wird man feststellen, dass es in dem Maß steigt, wie sie sich mehr und mehr von Gott entfernt. Und so rühren Krankheit, Leid und Not letztlich daher, dass die Menschen anstatt ein Gott wohlgefälliges Leben in Seiner Ordnung zu führen, nur alles für sich selbst tun, um ihre weltlichen und genuss-orientierten Leidenschaften zu befriedigen [GEJ.08_181,13; GEJ.06_056,01-10; GEJ.03_012,06; GEJ.10_182, 01-19; GEJ.01_242,01-04; GEJ.01_241,11-12; GEJ.10_112,01-09; GEJ.01_ 228,04].
Es ist nicht Jesus Wille, dass wir krank unser Willensfreiheitsprobeleben auf Erden durchmachen sollen. So wir aber Seinen Rat, nach den Geboten Seiner Ordnung zu leben, nicht beachten wollen, sondern das tun, was der göttlichen Ordnung entgegen ist, so sind wir selbst die Verursacher unserer Übel [GEJ.09_158,13-14].
Krankheit, Leid und Not sind demnach Aufrüttler, damit wir uns wieder Gott zuwenden und ein Ihm wohlgefälliges Leben führen. So betrachtet sind die uns von Ihm zugesandten Leiden Segnungen, die uns wieder auf den rechten Weg bringen sollen. Nehmen wir daher alles uns treffendes Leid dankbar als Chance an um aus Fehlern lernen zu können, als einen Leiter und Führer zu unserem Lebensziel, einem ewig glückseligen Leben in Gemeinschaft mit unserem himmlischen Vater. Vertrauen wir fest auf Ihn und denken wir, dass das, was unser Herr und lieber Vater tut, stets wohlgetan ist.
Mit dieser Zusammenstellung zu Krankheit, Heilung und gesunde Lebensführung aus den Lorber-Werken möchten wir dem Ursprung aller Krankheit wie auch ihrer Heilmöglichkeiten auf leiblicher, seelischer und geistiger Ebene nachgehen. Möge in ihr nicht nur der Interessierte und Suchende Antworten auf seine Fragen finden, sondern auch die erbarmungsreiche Führung unseres aller-liebevollsten himmlischen Vaters erkennen, wie Er uns alle aus unserer geschöpflichen Unvollkommenheit zur geistigen Vollendung und ewigem Glück und Leben führen will.