EHE UND FAMILIE
Teil II: Kindererziehung und Familienleben
- Fortsetzung -
6. Familienleben
„Will ein Staat gute Untertanen haben, so muss er sich solche schon in der Wiege zu bilden anfangen. Wollen Eltern gute Kinder haben, so müssen sie dieselben auch schon in der Wiege zu bilden anfangen, sonst werden aus ihnen Wildlinge und werden ihren Eltern zur Qual, anstatt zum Trost und zur Stütze in den alten Tagen. Werden aber die Ehen in guter Ordnung gehalten, so werden aus solchen Ehen auch Kinder in guter Ordnung hervorgehen, und aus ordentlichen Kindern werden dann auch ordentliche Staatsbürger, und solche werden dann auch ganz Bürger des Gottesreichs in ihrem Herzen werden; und damit ist dann alles erfüllt, was die göttliche Ordnung nur immer von den Menschen dieser Erde verlangen kann!“ [GEJ.03_072,19-20]
6.1. Stellung der Familienmitglieder und Verhältnis untereinander
6.1.1. Christliche Hausordnung
„So will es der Herr, unser Gott von Ewigkeit, dass ihr vollkommen untertan sein sollt euren Männern in Christo dem Herrn; denn im Mann habt ihr das Haupt Christi. Ihr Männer aber liebt eure Weiber gerechten Maßes und seid nicht hart gegen sie; aber treibt es mit der Liebe eurer Weiber nicht zu bunt, dass ihr darüber des Herrn vergessen könntet, denn die Liebe zum Herrn muss ledig sein, so als hättet ihr kein Weib. Und ihr Kinder seid vollkommen gehorsam euren Eltern in allen Dingen, die nicht wider Christum sind, denn das ist Sein Wille und ist Ihm angenehm. Ihr Eltern aber macht nicht bitter die Gemüter eurer Kinder durch harte Worte und Misshandlungen, auf dass sie nicht scheu werden vor euch und möchten dann zu feigen Kriechern und Heuchlern werden; denn einen offenbaren Trotzkopf könnt ihr durch Liebe geschmeidig machen, aber ein Heuchler und Schmeichler ist unverbesserlich.“ [Lao.01_003,28-31]
6.1.2. Stellung des Vaters
• Verhalten des Vaters gegenüber der Mutter
„Das aber ist der kurze Rat: Für alles, was Ich dir anzeigen werde, sollst du dich ernstliebend auf das Zeugnis der Schrift berufen und deinem Weib zeigen, durch Wort und Tat, dass du das Haupt bist und sie nur der Leib, dass sie dir gehorchen müsse nach Meinem Willen, wie die Sarah dem Abraham, und die Maria ihrem lieben Josef, aus welchem Grund Ich auch allzeit Meine Befehle dem Josef, nie aber der Maria, die Mich doch im Leib getragen hatte, gegeben habe, damit Meine Ordnung, aus welcher heraus alle Dinge sind gemacht worden, auch nicht im Allergeringsten verkehrt würde. Und hast du dieses getan, so zeige dann deinem Weib, dass das wahre eheliche Glück nur darin bestehe, wenn ein Verhältnis zwischen Mann und Weib gleich wird dem zwischen Gott und den Menschen, oder zwischen Geist und Seele, oder zwischen der wahren Kirche und einem ihr bestehenden Staat, und in der-gleichen wahren Verhältnisse mehr. Ferner zeige deinem Weib, dass es mit den in ihrem Herzen über ihre Männer sich erhebenden Weibern gerade so stehe wie mit den Atheisten oder Gottesleugnern, denen die Nächte zu langen Folterbanken werden, besonders, wenn sie die zeitlichen Güter dazu auch noch verlieren, was meistens zu geschehen pflegt von Mir aus, damit dann endlich, wenn sie noch nicht gar zu weit gesunken sind, doch noch eine Rückkehr möglich würde; denn der Mann lernt Mich erkennen in seiner Liebe zu Mir, das Weib aber in der Liebe des Mannes; wie kann aber ein Weib sagen, ich liebe meinen Gemahl, wenn ihr nicht jedes seiner Worte und Wünsche heilig ist.“ [HiG.01_40.07.06,04-06]
„Ihr Männer, liebt eure Weiber, gleichwie Christus auch geliebt hat die Gemeinde und hat sich selbst für sie gegeben, auf dass er sie heiligte, und hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort, auf dass er sie sich selbst darstellte als eine Gemeinde, die herrlich sei, die nicht habe einen Flecken oder Runzel oder des etwas, sondern dass sie heilig sei und unsträflich. So sollen auch die Männer ihre Weiber lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer sein Weib liebt, der liebt sich selbst. Denn niemand hat jemals sein eigen Fleisch gehasst, sondern er nährt es und pflegt sein, gleichwie auch der Herr die Gemeinde. Denn wir sind die Glieder seines Leibs, von seinem Fleisch und von seinem Gebein.“ [Eph 5,25-30]
„Liebt eure Weiber gerecht, aber macht aus ihnen nicht mehr oder weniger, als sie von Mir aus sind. Es ist genug, so ihr sie euch gleich achtet, darüber wie darunter soll eine Sünde sein.“ [HGt.03_030,21]
„Sei ein Herr deines Weibs! Belasse ihr weltlich Tun und Treiben, ihre Zunge aber wende in Meiner Sache allzeit gebietend und männlich kräftig von dir weg. Wenn sie nicht schweigt, so geh ihr aus der Zunge und zeige ihr, dass du nicht im Geringsten an ihrem Geld hängst, wohl aber sie an deiner getreuen Verwaltung desselben. Ist sie damit nicht zufrieden, dann lege ganz sorglos ihren ganzen Kram völlig in ihre Hände und Sperre, auf dass sie damit mache, was sie will. Solches jedoch kannst du als äußerstes Mittel betrachten. Wirft sie dir deine Geringschätzung gegen sie vor, dann frage sie, höchst ernstlich aber, welches Achtungsgewicht sie von ihrer Seite aufzuweisen hat in all den dir zugefügten Kränkungen? Dann aber höre sie ja nicht weiter an, sondern gehe ihr geschwind aus der Zunge. Wenn sich ein Sturm erhebt am Meer und kommt ein vorüberziehender Gegensturm, da wird Ruhe auf dem Meer. Sieh, also verhält es sich auch mit den „häuslichen Windsbräuten“. Freilich wohl muss ein solcher Gegensturm aus einem zornlosen Herzen kommen, sonst kann er mehr Schaden anrichten denn ein früherer Vorsturm!“ [HiG.02_42.11.30,11-14]
„Ich sage dir aber nun: Habe acht, dass Mir dein Weib nicht schade! Werde ein Mann und kein Weichling deines Weibs. Wende gänzlich ab dein Angesicht von ihrem Weltgott und verberge wohl Meine Sache vor des Weibs und aller deiner verdorbenen Kinder Augen, sonst wird sich aus der Brust des Weibs ein Orkan erheben, der Meiner Sache bedeutend nachteilig sein könnte und Mich endlich nötigen würde, einen gewaltigen Strich durch ihre Rechnung zu machen! – Du bist am Scheideweg – also zwischen Mir und der Welt. Du hast den freien Willen – folge Mir oder der Welt! Bis jetzt bist du der Welt gefolgt und hattest Meinen Rat, nun aber hast du der Welt Rat, so folge Mir, willst du leben!“ [HiG.03_42.12.17,05-06]
• Verhalten des Vaters gegenüber den Kindern
„Wer nicht Mein Evangelium erfüllt, nachdem er es vernommen und einigermaßen durchdacht hat, sieh, der ist noch lange nicht geschickt zu Meinem Reich, da er die Welt immer doch noch mehr fürchtet denn Mich. Er möchte Mich lieben neben der Welt her, aber sieh, Ich bin nicht neben der Welt zu lieben, da die Welt durchgehends nicht in Meiner Liebe, sondern bis auf das letzte Stäubchen nur vermöge Meiner Erbarmung beständig in Meinen unerbittlichen Gerichten steht und besteht. Denn Ich bin nur in der Liebe und Gnade erbittlich, aber ewig unzugänglich in Meinen Gerichten, die da sind die Heiligkeit Meiner ewigen Ordnung zufolge Meiner unendlichen Weisheit. So aber der um ein Lichtwort bittende Bruder gelesen hat im Buch Meiner Liebe und Gnade, dass da gesagt ist: „Sieh, die Kinder der Welt sind oft klüger denn die Kinder des Lichts!“ [Luk. 16,8] – warum mag er denn nicht die Klugheit seines Weibs anhören und liebt seine Kinder mehr denn dass es billig ist und achtet nicht streng darauf, dass die Kinder möchten treulich ihrer Mutter gehorchen in der häuslichen Klugheit, die da unvergleichlich besser ist als alle nutzlosen Wissenschaften, mit denen er seinen Kinder die Köpfe anstopfen lassen möchte. O das letztere ist durchaus nicht der rechte Weg zu Meinem Reich. Er kann ja allerdings die Kinder beschäftigen mit nützlichen Lehrgegenständen, aber dabei soll er anderseits nicht die Bestimmung des Mädchens und wieder anderseits die Bestimmung des Knaben aus den Augen und aus dem Herzen verlieren, sonst wird es ihm dereinst geschehen, dass er eine große Not an seinen Kindern erleben wird. Denn diese werden dann ihren ungebrochenen Willen über seinem Haupt aufbauen und mit ihren unge-bändigten Händen sein Herz erdrücken, da es jetzt schon zu schwach ist und zu nachgiebig in vielen Dingen, um die nun noch weichen Hände der Kinder zu bändigen. Er sollte daher nicht anhören die allfälligen Klagen seiner Kinder, sondern nur allzeit unerbittlich und streng genau untersuchen die Werke des blinden Gehorsams sowohl gegen seinen Willen wie gegen die häusliche Leitung der Mutter, die doch den größten Teil des Tags allein mit den Kindern zubringen muss. Und er soll sich aber auch zuvor liebevoll und rechtlich nach-giebig, ohne deshalb von seinen Vaterrechten etwas hintan zu geben, mit seinem Weib im geheimen verständigen und ihr in häuslicher Klugheit, nach Meinem Rat, ihren mütterlichen Wirkungskreis nicht allzu sehr schmälern. Dann wird das Ganze bald eine andere, bessere Wendung nehmen.“ [HiG.01_ 41.01.05,01-04]
„Warum bist du nicht auch so emsig für die Kinder, die Ich dir zum Reinigen gegeben habe, wie du emsig bist in Meinem Wort? Sieh, du bist zu lau für deine Mädchen, darum sie sich wenig aus dir machen. Und da sie listigerweise wohl wissen, dass du ihnen gut traust und dein Auge für ihrer Herzen Welttätigkeit schläft und du sonst nicht nach ihnen siehst außer bei einem Bedürfnis für dich, so haben sie freien, willkürlichen Raum und tun hinter deinem Rücken, besonders mit ihrem Herzen, was sie wollen. Und fragst du sie auch dann und wann um etwas, so sagen sie dir, da sie wissen, dass mit dir sehr leicht abzukommen ist, was sie wollen, nur nicht die Wahrheit bei wichtigeren Fällen. Und sieh, du bist damit zufrieden, und Ich sage dir, deine Töchter dann auch nicht minder mit dir. Ich sage dir aber, du sollst in deinem Haus eine ganz andere Ordnung einführen. Du sollst dich an jedem Tag wenigstens eine Stunde geistig mit ihnen abgeben und dabei weise liebeernstlich eine sichere „Türsperre“ anlegen, willst du dein Haus vor Unglück und Schande verwahren und es so halten, dass Ich nicht genötigt werde, das eine oder das andere deiner Mädchen zur Besserung der übrigen fallen zu lassen oder deine Kinder gänzlich der Welt zu überlassen.“ [HiG.02_ 41.12.27,01-03]
„Damit du aber doch einmal deine große Blindheit ersehen magst, daran du ganz allein Schuld bist, wie an der geistigen Verwahrlosung deiner Kinder, so will Ich aus großer Erbarmung dir das Übertörichte deines gegenwärtigen Verlangens ein wenig vor die Augen stellen. Sieh, du beschuldigst Mich einer unbilligen Forderung, darum Ich von dir eine Mir wohlgefällige Erziehung deiner Kinder verlange und dir doch nicht mehr als zwei Augen gegeben habe, mit welchen du kaum deine Ohnmacht und Blindheit zu erkennen wähnst. Ich aber sage dir, erkenntest du solches an dir, dann hättest du Mich hier nicht einer solchen Unbilligkeit beschuldigt, der Ich dir doch allzeit den sichersten, richtigsten und leichtesten Weg vorgezeichnet und nichts weiter von dir verlangt habe, als dich doch wenigstens täglich ein einziges Stündchen in Meinem Namen mit deinen Mägden so recht väterlich liebeernstlich abzugeben! Das also ist es, wozu du vielleicht tausend Augen haben möchtest. Also dieses unendlich leichte Kreuzlein willst du auch noch auf Mich schieben, der Ich für dich ohnehin schon von jeher ein weltenschweres Kreuz unausgesetzt bis auf den gegenwärtigen Augenblick zu schleppen habe! – O du bequemer Geist! Es war dir doch nicht zu viel, in der stummen Lust deines Fleischs all die Kinder zu zeugen. Aber solche geringe Forderung von Mir zur Tilgung deiner Fleischsünden ist dir ein Mühlstein am Hals! […] Worin besteht denn so ganz eigent-lich die „unerträgliche Last“ deines Kreuzleins? – Sieh, Ich will sie dir noch einmal ganz darstellen. Diese unerträglich schwere Last besteht in nichts anderem, als dass du dich ein Stündchen im Tag liebeernstlich als Vater und wahrer Lehrer über Meine dir wohlbekannten Wege mit deinen erwachsenen vier Mägden abgibst, aber nicht mit ihnen gleich einem weltlichen Liebhaber schäkerst, was sie verdirbt und dir unheimlich und untraulich macht, sondern, wie gesagt, als wahrer Vater, liebeernst!“ [HiG.02_ 42.01.06,02-05+20]
„Sieh, der Vater ist der erste Mann, den die Tochter als wahren Mann in ihrem Herzen wohlgefälligst und ehrbarst erkennen soll. Wenn aber dieser erste Mann vor seiner Tochter in aller Schwäche schmachtet und sie an ihm allerlei Schwächen gewahrt, sage Mir dann, welche Richtung wird dann wohl das Herz der Tochter in Anbetracht der anderen Männer nehmen? Sie wird die anderen Männer dann alle in gleicher Schwäche erschauen. Und wer aus der Zahl der jungen Männer ihr dann nur ein wenig zusagen wird, den wird sie ohne weiteres Bedenken auch sobald wählen, und zwar in der und aus der inneren, losen Siegesfreude, eine schwache männliche Frühjahrspuppe zu ihren Füßen schmachten und seufzen zu sehen. Sieh, solches ist auch schon zumeist der Fehler bei deinen Mägden. Sag oder urteil, wie soll Meine Allmacht ihnen da zu Hilfe kommen. Sollte Ich ihnen etwa durch eine Art unsichtbaren „himmlischen Magnetismus“ ihren schon ziemlich in eine verderbliche Gärung übergehenden Weltgeist, der von dir in sie gelegt wurde, wieder so heraus-ziehen, dass in ihnen darüber eine völlige, blinde Vergessenheit entstehen soll? Sollte Ich sie, auf Deutsch gesagt, töten? O sieh, dessen bedarf es nicht. Sondern, was da für dich wie für deine Mägde hinreichend ist, habe Ich dir treulichst gezeigt. Beachte es nur sorgfältigst, und die Folge wird dich hin-reichend überzeugen, dass derlei Übel auch ohne Allmachtswunder von Meiner göttlichen Seite gar leicht durch deine nur etwas regere Mitwirkung mit Meiner Gnade und Liebe gehoben werden können. Eifere sie an zum Guten. – Da einige darunter auch Musik lernen , eifere sie dazu an und betrachte diese Sache nicht als nutzlos und geringfügig bei ihnen. Und dein Wohlgefallen darin wird nicht wenig ihre Herzen veredeln und wird sie von vielen anderen, unreinen Gedanken abziehen. Und wie gesagt, beschäftige dich mit ihnen wenigstens täglich ein Stündchen wahrhaft in Meinem Namen geistig. Du kannst auch manchmal, da sie wohnen, nachsehen, was sie tun. Siehst du unter ihnen Augendeutereien oder Flüsterworte tauschen, da lass dir's nur einige Mal gleich laut kundgeben, warum sie so taten, und verweise es ihnen ernstlich und schäkere ja nicht mit ihnen.“ [HiG.02_42.01.06,22-26]
„Und nun höre, Mein lieber A., schließlich noch: Es ist ein kleiner Wunsch von Mir dir gegenüber – und du weißt nun schon, was Ich unter „Wunsch“ verstehe, nämlich die Vereinigung Meines Willens mit dem euren – dass du deinen Kindern nicht zuchtlos den freien Willen lassen möchtest, sondern, was du sie lernen lässt, das sollen sie willig lernen aus Gehorsam gegen dich, und nicht ob es sie freue oder nicht. Sondern so du dies oder jenes für gut findest, so muss es auch ihnen gut und recht sein, weil es dir gut und recht ist. Und es wird dann auch wirklich daraus Gutes und Rechtes, so es geheiligt wird durch den Gehorsam. Sonst aber wird alles schlecht und unnütze.“ [HiG.01_40.11.30.b,01]
„Und teile der Jugend die Zeit, da sie eines und das andere tun und lernen soll, fest und bestimmt ein, so wirst du sie frühzeitig an die notwendige Ordnung gewöhnen, welche die Grundfeste aller Weisheit und aller Liebe ist.“ [HiG.01_41.06.20,09]
„Es tut wohl jeder Vater recht, so er die kleinen unartigen Kinder mit der Rute bestraft, aber den erwachsenen Söhnen soll er stets ein weiser und sanfter Lehrer sein! Nur so ein Sohn sich auflehnte gegen den Vater, dem soll gedroht werden! Bekehrt er sich da, so soll er wieder in den alten Frieden gesetzt werden, bekehrt er sich aber nicht, da soll er verstoßen und vom Haus des Vaters und aus seinem Vaterland getrieben werden!“ [JJ.01_168,13-16]
6.1.3. Stellung der Mutter
• Verhalten der Mutter gegenüber dem Vater
„Desgleichen sollen die Weiber ihren Männern untertan sein, auf dass auch die, so nicht glauben an das Wort, durch der Weiber Wandel ohne Wort gewonnen werden, wenn sie ansehen euren keuschen Wandel in der Furcht. Ihr Schmuck soll nicht auswendig sein mit Haarflechten und Goldumhängen oder Kleideranlegen, sondern der verborgene Mensch des Herzens unverrückt mit sanftem und stillem Geist, das ist köstlich vor Gott. Denn so haben sich auch vorzeiten die heiligen Weiber geschmückt, die ihre Hoffnung auf Gott setzten und ihren Männern untertan waren, wie die Sara Abraham gehorsam war und hieß ihn Herr, deren Töchter ihr geworden seid, so ihr wohltut und euch nicht lasst schüchtern machen.“ [1. Pt 3,1-6]
„Im weiblichen Wesen muss ja die größte Geduld, Sanftmut und Demut vor-herrschen. Reden zur rechten Zeit, und schweigen zur rechten Zeit, aber allzeit voll Sanftmut, Liebe und Ergebung, das ist eines Weibes schönster Schmuck und ist ein gar liebliches Lebensflämmchen, ganz geeignet, jedes Mannes Herz zu beleben und ihn gleich sanft und weich zu machen!“ [GEJ.05_010,07+11]
„So auch sollt ihr sein und gehorsam in allem euren Männern insoweit es der allerheiligste Wille Gottes erheischt. Jedoch, sollte ein Mann – was nicht zu gedenken sein sollte – euch wider den allerheiligsten Willen Gottes zu etwas zwingen wollen, so soll auch euch gestattet sein, euer Haupt vor dem Mann zu entblößen und selben lieblich zu mahnen an seine Pflichten, hervorgehend aus Gott. Und so ihr alles dieses so genau erfüllen werdet, dann wird der Herr euch mit großen Gnaden überhäufen, und ihr werdet werden zur süßen Augenweide in unendlicher Schönheit des ewigen, heiligen Vaters, ewig und unsterblich.“ [HGt.01_036,37]
• Verhalten der Mutter gegenüber den Kindern
„So ein Weib frommen Herzens ist und hält die Gebote und erzieht ihre Kinder weise in der wahren Gottesfurcht und Liebe, so ist sie gleich auch einem Propheten, und der Geist aus Gott nimmt auch in ihrem Herzen Wohnung. Darum sollt ihr in der Folge, so ihr Mein Wort predigen werdet, die Weiber nicht, wie es bis jetzt oft der Fall war, ausschließen, sondern auch ihnen nichts vorenthalten, was euch vom Gottesreich geoffenbart worden ist, denn was die Weiber als Mütter und erste Erzieherinnen die Kinder lehren, ist bleibender und mehr wert als der Unterricht aller hohen Schulen auf der Welt. Wenn ein Weib weise ist, so werden auch ihre Kinder weise, ist ein Weib aber dumm und ungebildet, so werden auch die Kinder schwerlich zu Propheten gemacht werden können. Da gilt das Sprichwort, laut dem ein Apfel nie weit vom Baum fällt. Es ist schon ganz recht, dass ein Weib eine gute und emsige Hauswirtschafterin ist und auch ihre Kinder in der Hauswirtschaft bildet und übt, aber noch besser ist es, wenn sie als selbst vom Geist der Wahrheit aus Gott erfüllt auch ihrer Kinder Herzen mit demselben Geist erfüllt. Solchen Kindern wird dann leicht und wirksam Mein Evangelium zu predigen sein. Dies beachtet in der Folge denn auch wohl!“ [GEJ.08_213,08-12]
6.1.4. Stellung der Kinder
Dafür, wie sich die Kinder gegenüber den Eltern verhalten sollen, hat der Herr ein eigenes Gebot gegeben: „Das vierte Gebot, wie ihr es auf der Erde habt, lautet: ‚Ehre Vater und Mutter, auf dass du lange lebst und es dir wohlergehe auf Erden‘. – Dieses Gebot ist so gut göttlichen Ursprungs wie die ersten drei. Was gebietet es aber und was verheißt es? Nichts anderes als den Gehorsam der Kinder gegen ihre Eltern.“ [GS.02_077,01]
• Gottes Wohlgefallen erlangen durch die Haltung des 4. Gebots
„Seid nur also recht fromm und habt Mich, euren lieben, guten, heiligen Vater, so recht von ganzem Herzen lieb und seid willig und gehorsam euren Eltern.“ [HiG.02_42.02.06,06]
„Wenn ihr das Gebiet der Leben äußernden Kräfte durchgeht, so werdet ihr mit leichter Mühe finden, dass dasselbe auch auf zwölf ähnlichen Trägern ruht. Wie lauten aber diese Träger, welche Namen haben sie? […] Der vierte Träger heißt: Zolle allzeit Gehorsam, Liebe und Achtung denen, die dich durch die Kraft Gottes in ihnen gezeugt haben, so wirst du dadurch dir das Wohlgefallen Gottes erringen, und dieses wird sein ein mächtiger Grund aller Wohlfahrt deines Lebens!“ [GS.02_048,08-09+12]
• Warum nur die Liebe der Kinder zu ihren Eltern geboten ist
„Moses [sah] durch Meinen Geist nur zu klar ein, dass es eben nicht nötig ist, den Eltern noch eigens die Liebe zu ihren Kindern zu gebieten, weil solche den Eltern ohnehin im Vollmaß schon von Mir aus gewisserart instinktmäßig eingepflanzt worden ist, was aber eben bei den Kindern, die erst in die Schule dieses irdischen Lebens gekommen sind, nicht so sehr der Fall sein kann, weil diese erst für die rechte und wahre Liebe erzogen werden müssen. Darum kommt ja eben auf dieser Erde ein jeder Mensch so schwach und ganz ohne Erkenntnis und Liebe ins Weltleben, dass er sich dann in aller wie immer gearteten Zwanglosigkeit, als wäre er von Gott ganz verlassen, durch äußere Lehre, durch Gesetze und durch seinen freiwilligen Gehorsam zu einem freien und ganz selbständigen Menschen bilde. Und sieh, darum müssen denn auch nur besonders den Kindern zumeist Lehren und Gesetze gegeben werden und nicht so sehr den Eltern, die einst auch Kinder waren und durch die Lehren und Gesetze, für Kinder gegeben, erst zu freien und selbständigen Menschen geworden sind. Was aber insbesondere die Pflichten der Eltern gegen ihre Kinder betrifft, so haben Moses und die Propheten schon in den staatlichen Gesetzen dafür gesorgt […]. Aber es ist da rechtzeitig schon für alles gesorgt, und es können sich zwei nicht wohl ehelichen, wenn sie dem Priester nicht zuvor dartun, dass sie in den zur Ehe nötigen staatlichen Gesetzen wohl-bewandert sind.“ [GEJ.07_030,06-09]
• Durch Gehorsam zur kindlichen Liebe und Achtung
Der geisterfüllte Meduhed: „Kinder sind gegen ihre Eltern vermöge ihrer ur-sprünglichen Schwäche und notwendigen Erziehung den unbedingtesten Gehorsam schuldig; und wenn sie zur Erkenntnis des Willens Gottes in sich werden gelangt sein, dann trete an die Stelle des Gehorsams, den ihr dann Gott allein nur schuldig seid, die kindliche Liebe und Achtung gegen die Eltern in hohem Maß.“ [HGt.01_034,08]
• Das 4. Gebot gilt auch für die erwachsenen Kinder
„Es steht geschrieben: „Lasst die Kleinen zu Mir kommen und wehrt ihnen nicht, denn solcher ist das Reich der Himmel“! Und wer nicht wird gleich ihnen, wird nicht kommen alsbald in Mein Reich, als bis er wird wie sie, die da nicht grübeln, sondern in der Einfalt den Eltern aufs Wort glauben und danach tun, und selbst, wenn sie durch Meine Gnade den Eltern entwachsen sind, noch immer ihr Wort ehren, wenn sie es auch nicht benötigen. Noah fehlte, da er sich berauschte, aber er hat den Sohn verflucht, da er gelacht hat. Und die zwei, die, ihn liebend, seine Blöße bedeckt haben , hat er gesegnet. Desgleichen tut auch ihr, wollt ihr neunundneunzigmal gesegnet sein!“ [HiG.01_40.08.20,15-16]
„So ein [erwachsener, s.V.13] Sohn sich auflehnte gegen den Vater, dem soll gedroht werden! Bekehrt er sich da, so soll er wieder in den alten Frieden gesetzt werden; bekehrt er sich aber nicht, da soll er verstoßen und vom Haus des Vaters und aus seinem Vaterland getrieben werden!“ [JJ.01_168,14-16]
• Aus Liebe zu den Eltern zur Erkenntnis Gottes, seiner selbst und Nächsten
„Sieh, im vierten Gebot ist den Kindern die Liebe gegen ihre Eltern geboten! Die Eltern sind auf der Erde wohl die ersten Nächsten ihrer Kinder und lieben sie überaus. Sie sind ihre Ernährer, Beschützer und Erzieher und verdienen darum auch sicher alle Liebe und Ehre von den Kindern. Wenn denn ein gut erzogenes Kind seine Eltern liebt und ehrt, so wird es auch bemüht sein, alles das zu tun, was den Eltern eine rechte Freude macht. Und so ein Kind wird sich darum auch ein langes und gesundes Leben und ein bestes Wohlergehen auf Erden bereiten; ein Kind, das seine Eltern liebt und ehrt, das wird auch seine Geschwister lieben und ehren und stets bereit sein, ihnen alles Gute zu tun. Ein Kind oder ein Mensch aber, der seine Eltern und seine Geschwister wahrhaft liebt und ehrt, der wird auch die anderen Menschen darum lieben, weil er weiß und erkennt, dass sie alle Kinder ein und desselben Vaters im Himmel sind. Aus der ursprünglichen wahren Liebe zu den Eltern wird der Mensch zur Erkenntnis Gottes, seiner selbst und zur rechten Erkenntnis auch seiner Nebenmenschen geleitet und sieht dann bald und leicht ein, warum Gott die Menschen erschaffen hat, und was sie alle werden sollen. Dadurch gelangt er dann stets mehr und mehr zur Liebe zu Gott und durch diese zur Vollendung seines inneren, wahren, geistigen Lebens. Wer aber also seine Eltern, Geschwister und auch die anderen Nebenmenschen liebt und ehrt und darum auch Gott über alles liebt und ehrt, wird der wohl je gegen jemanden eine Sünde begehen können? Ich sage es dir: Nein, denn er wird niemanden beneiden, niemanden hassen und fluchen, niemanden töten, weder leiblich, noch durch ein Ärgernis seelisch. Er wird sich keusch und wohlgesittet gegen jedermann benehmen, wird jedem gern das Seinige lassen, wird niemand belügen und betrügen, und ist er auf dem ordentlichen Weg der Mann eines Weibs geworden, oder die züchtige Jungfrau das Weib eines Mannes, so wird er kein Verlangen tragen nach dem Weib seines Nächsten und sein Weib nicht nach dem Mann ihrer Nachbarin, und du kannst nun daraus für deinen Verstand schon ganz gut entnehmen, wie und auf welche Weise das Gesetz und alle die Propheten in den zwei Geboten der Liebe enthalten sind, und wie diese dir von Mir nun kundgegebenen zwei Gebote keine Aufhebung des Gesetzes Mosis und der anderen Propheten zulassen, sondern nur die volle Erfüllung derselben sind.“ [GEJ.07_029,01-05]
• Sich untereinander ehren durch Liebe
„Wehe dem, der seinem Vater je in etwas in den Weg zu treten sich unter-fangen würde! Den will Ich mit zornigen Augen anblicken, denn das Haupt des Vaters ist gleich der Heiligkeit Gottes. Jeder kann erhört werden, wenn er Reue tut im Herzen, aber wer antastet den geringsten Teil Meiner Heiligkeit, den wird das unauslöschbare Feuer derselben ergreifen und verzehren jeden Tropfen der Reuetränen in ihm, und er wird zerstört werden fürder ewiglich! Und wer aber antastet seine Mutter argen Herzens und ist entgegen ihrer Liebe, den will Ich nicht mehr ansehen in aller seiner Not. Denn die Mutter ist gleich der Liebe in Mir; wer diese verschmäht, der wird hart wandeln auf den heißen Wegen Jehovas. Desgleichen auch, so ein Bruder wider den anderen ist, der wird verlieren Meine Gnade, und Meine Erbarmung wird ihm fern sein; und so jemand missachtet seine Schwester, vor dem soll Mein Herz verschlossen werden. Denn eure Brüder sind auch Brüder Meiner Liebe, und eure Schwestern sind die Augenweide Meiner Liebe. Daher ehrt den Vater, und liebt die Mutter, und seid einander gegenseitig untertan in aller Liebe, damit ihr fürchten könnt Meinen Namen Jehova, und damit ihr lieben könnt Meine Liebe und euch geleiten lassen könnt von der großen Heiligkeit Meines Geistes am Tag Meiner großen Heiligkeit dreifältig zur Erlangung der Weisheit siebenfältig für die sechs Tage der Liebe, zu handeln gerecht vor Meinen Augen.“ [HGt.01_017,03-08]
Ausführlicheres zum 4. Gebot s.hier
6.2. Gestaltung des Lebens innerhalb der Familie
6.2.1. Das Familienleben religiös ausrichten
„Die Religion vernachlässige bei den Töchtern ja nicht und halte mit ihnen an im Gebet, desgleichen auch mit den Knaben, so wirst du bald des Segens Fülle in deinem Haus gar leichtlich bemerken.“ [HiG.01_41.06.20,08]
„Wenn aber in der späteren Zeit schon Kinder in Meiner Lehre wohl erzogen werden, dann werden sie als Männer voll guten und kräftigen Willens an Meiner Lehre ein leichtes Joch zu tragen haben.“ [GEJ.07_140,02]
„Wer seine Kinder wahrhaft liebt, dem muss ja doch vor allem daran gelegen sein, ihre Seelen so zu ziehen, dass sie nicht von der Materie verschlungen werden. Werden die Seelen in der rechten Ordnung erzogen, so werden sie ehest fähig, den Geist in sich aufzunehmen, und nie blöd werden, und von einem Selbstmord wird da schon nie die Rede sein. Aber bei eurer affenartigen Erziehung der Kinder, besonders in den Städten, kann es nicht anders kommen. Gewöhnt darum eure Kinder schon frühzeitig daran, das wahre Reich Gottes im Herzen zu suchen, und ihr habt sie dadurch mehr denn königlich geschmückt und habt für sie das größte und beste Erbteil erworben für zeitlich und ewig. Aus den verzärtelten Kindern aber wird nie und nimmer etwas Lebensgroßes. Wenn mit ihnen schon sonst auch nichts Arges geschieht oder sie in sonst nichts Arges übergehen, so bildet sich mit der Zeit bei ihnen doch so eine gewisse schwache Seite heraus, die kein Mensch beleidigen, ja nicht einmal antasten darf. Wird so eine schwache Seite angerührt und angetastet oder gar beleidigt, dann ist es schon aus mit solch einem Menschen. Er wird ganz rasend und grimmig werden und sich sicher an dem Beleidiger auf jede erdenkliche Art zu rächen suchen oder ihm wenigstens dahin eine ganz entsetzlich ernste Drohung machen, solchen Scherz in aller Zukunft zu meiden, da im Gegenteil ihm das ganz entsetzlich üble Folgen zuziehen würde. Solch eine schwache Seite ist im Grund eigentlich nichts aus dem freien Willen und Erkennen hervorgehend Schlechtes; aber sie ist dennoch ein Leck in der Seele, an dem sie stets verwundbar bleibt, und das nicht nur hier, sondern auch noch lange während jenseits. Darum sollt ihr bei euren Kindern auch darauf sehr sehen, dass sich in ihnen keine sogenannten schwachen Seiten herausbilden, denn sie werden der Seele das, was die sogenannten chronischen, halbvernarbten Krankheiten sind. Ist es gleichfort schönes Wetter und geht dabei ein guter Wind, so schweigen sie, und der Mensch, der sie besitzt, fühlt sich ganz gesund; fängt es aber in der Luft nur an, sich zu einem bösen Wetter vorzubereiten, so fangen solche Lecks im Fleisch auch gleich an, sich zu rühren und bringen den Menschen vor Schmerzen oft zur Verzweiflung. Wie es aber für jeden Arzt etwas besonders Schweres ist, solche alte Leibesschäden zu heilen, ebenso schwer und oft nahe noch schwerer ist es, solch alte Seelenlecks zu heilen. Wenn der Schiffer sein Schiff vor den Lecks bewahren will, muss er nicht dahin fahren, wo es im Meer allerlei Klippen und Korallenbänke gibt, sondern nur dahin, wo das Wasser die ganz gehörige Tiefe hat. Und so muss der Erzieher der Kinder als ein wahrhaft lebenskundiger Steuermann seine kleinen Lebensschifflein auch nicht in aller weltlichen klippenhaften Seichtheit herumführen, sondern sich gleich mehr auf die inneren Lebenstiefen wagen, und er wird die kleinen Schifflein vor den gefährlichen Lecks bewahren und sich dadurch die Krone eines wahren Lebenssteuermanns erringen. Wohl jedem, der auch diese Worte beherzigt; sie werden nicht ohne Segen für ihn und seine Angehörigen verbleiben!“ [GEJ.04_126,06-12]
„Nun merkt aber etwas gar Wichtiges! Erkenntnis und Liebe bestimmen den ganzen Menschen zu irgendeiner guten oder auch schlechten Tätigkeit. Ist das Erkennen ein geistiges und zu Gott hinlenkendes, so wird die Liebe auch zu dem Geistigen und sonach zu Gott sich hinneigen und auch so tätig werden, und diese Tätigkeit ist eine gute, und ihre Folgen sind der Segen aus den Himmeln des Lebens. Wird aber ein Mensch schon von der Wiege an mit nichts anderem in seinem Erkennen bereichert als mit solchem nur, was dem Leib dient, so wird auch seine Liebe ganz der Materie sich zuwenden und bald über Hals und Kopf danach tätig werden, um sich desto mehr materielle Schätze zu sammeln und durch sie dem Fleisch desto mehr Annehmlichkeiten zu bereiten. Bei dieser Gelegenheit geht dann die Seele ganz in die Materie, als in den Gegenpol des freiesten Gottesgeists, über und bildet so mit dem Gegenpol, als vom selben gefangen, eben auch den Gegenpol. Die notwendige Folge davon ist das Gericht in und durch sich selbst, der Fluch vom Leben in den Tod und so gewisserart der ewige Tod selbst. Und wer schuldet daran als eben der Mensch selbst, der sich aus seinem Erkennen, Lieben, Wollen und Tun selbst das angetan hat.“ [GEJ.05_229,04-05]
„Wahrlich, so da ist irgend ein Vater oder eine Mutter, die da nur sorgen darum, dass ihre Kinder in dieser Welt wohl versorgt werden möchten, und achten nicht höher den Wert des Lebens der Seele ihrer Kinder, die haben sich und ihren Kindern ein Grab zum ewigen Tod gegraben, denn was immer der Welt ist, das ist des Satans, so des Gerichts und des Todes der Materie!“ [GEJ.05_171,07]
„Geh in die Paläste der Reichen und erkundige dich da nach der rechten Bildung, und du wirst zumeist finden, dass da selten eine gottgewollte Herzensbildung zu Hause ist. Geh aber dann in die Hütte eines armen Landmanns und du wirst ihn in der Mitte der Seinen, das wenige Brot segnend, antreffen. Dieser betet aus seinem Geist, erzieht dadurch seine Kinder geistig und erhebt sie zu Gott. Des Reichen Gott aber ist nur sein Fleisch, das er durch alle erdenklichen Wohlgenüsse hochverehrt. Und so erzieht er seine Kinder auch nur des Fleischs wegen. Solch eine Erziehung aber kann Gott unmöglich gefallen, weil durch sie jener heilige Zweck, dessentwegen Gott die Menschen geschaffen hat, ewig nie erreicht werden kann.“ [RB.01_025,02]
„Wie die Weltmenschen aussehen ihrer inneren Natur nach, und was sie danach sind, nämlich sie sehen aus wie wandelnde Bäume, die kein Leben mehr haben, da ihre Wurzeln in keiner Erde mehr stecken, dass sie Nahrung bekämen, sondern in der Luft hängen, weil sie von den Orkanen ihres Weltsinns und ihrer Weltleidenschaften sich haben aus dem Erdreich Meiner Liebe, Weisheit und Ordnung reißen und gänzlich entwurzeln lassen.“ [HiG.02_47.07.20,05]
„Ich bin das Beste dir und jedermann, so du Mich erwählst für dein Herz auf ewig und nicht dabei denkst: „Mit diesem oder mit jenem könnte ich vielleicht auch glücklich sein.“ Ich sage dir: Alle „diese und jene“ sind gleich wie ein falscher Schmuck. Sie prunken wohl und scheinen etwas zu sein. Aber im Grund sind sie alle dennoch nichts, gleichwie da nichts ist ein falscher Schmuck, für den dir kein Wechsler etwas gibt, so du, durch Not gedrängt, ihn verkaufen müsstest. Wer aber Mich erwählt hat und denkt nicht: „Dieser und jener könnte auch mein Glück sein“, der hat einen echten, wertvollsten Schmuck sich angeschafft. Und so er dann alles verlöre, als: Reichtümer und alle seine kostbaren Freunde, so ist er aber dennoch überglücklich bei all' solchem Verlust. Denn er hat ja noch den kostbarsten Schmuck im Kasten seines Herzens, dessen endlosen Wert alle Ewigkeiten nimmer aufzehren werden. Mein Töchterlein. Da heute dein Geburtstag ist, so kann Ich, als dein wie aller Menschen und Engel Vater, dir nichts anderes wünschen, als dass du vor allem dich um solch einen Schmuck vollernstlich umsehen solltest. Alsdann erst wirst du auch alles andere erlangen können. Und was du dann erlangen wirst, das wird echt sein. Was du aber ohne solchen Hauptschmuck erlangen wirst, wird ein falscher Schmuck sein, für den dir zur Zeit der Not die Wechsler des Himmels nichts geben werden. – Also das Beste dir und jedermann! Erwähle Mich vollkommen für dein Herz, so hast du dir für ewig und auch zeitlich schon das Beste erwählt! Diesen Wunsch heute wie ewig dir und jedermann!“ [HiG.02_48.02.02.b]
6.2.2. Die christlichen Werte umsetzen
• Rechte Nächstenliebe
„So gibt es noch ferner wirklich recht gute Menschen, die das Glück haben, mit recht guten und schönen Kindern begabt zu sein. Auf diese Kinder, besonders so sie schon erwachsen sind, bilden sie sich aber dann schon einen solchen Fleck ein, dass es gerade aus ist. Solche Kinder finden dann nach der starken Einbildung ihrer Eltern schon kaum wo Ihresgleichen. Sind die Eltern, was sehr oft der Fall ist, auch noch recht wohlhabend dazu, dann haben sie natürlich einen desto größeren Wert. Aber solche Überschätzung der Kinder ist nicht Meiner Ordnung gemäß und daher Mir nicht im Geringsten wohlgefällig; denn die rechte Liebe der Eltern zu ihren Kindern soll sein wie ein rechtes Licht und die Liebe zu den armen Kindern anderer, armer Eltern wie ein großer Feuer-brand, dann wird sie sich Meines allzeitigen und ewigen Wohlgefallens und Segens zu erfreuen haben. Aber solch eine Liebe, wie sie oben gezeigt wurde, ist Mir sehr zuwider, daher Ich sie auch nie segnen werde, weder hier noch dort.“ [HiG.03_49.04.06,95-96]
Auf die Frage, wie es mit der gepriesenen Tugend der Sparsamkeit aussieht, antwortet Jesus: „Ich sage dir, dass eine rechte Sparsamkeit so lange eine Tugend ist, als sie sich nicht zu einem sehr hohen Grad versteigt, und solange nicht einer oder der andere Nebenmensch an der Seite eines zu Sparsamen mehr oder weniger benachteiligt wird, denn wenn bei der Sparsamkeit der letztere Fall eintritt, so hört sie auf, eine Tugend zu sein, geht leicht in den Geiz über und wird somit ein Laster. Daher ist mir so mancher, freilich nicht übertrieben mit seinen Gütern verschwenderische Mensch lieber als ein zu sparsamer; denn der verschwenderische Mensch lässt auch seinen Nebenmenschen etwas zukommen, und das Schlimme an ihm ist nur die oft zu unkluge Verschwendung seiner Erdengüter, denn dadurch stiftet er nichts Gutes, sondern mehr Schlimmes. Der sehr sparsame Mensch aber lässt am Ende schon gar niemandem mehr etwas Gutes zukommen, scharrt alles für sich zusammen unter dem Titel, dass man für sein Haus und seine Familie sorgen müsse. Ich aber sage dir, das Feuer deiner Liebe zu deiner Familie sei gleich einem Licht, das man in der Nacht anzündet, aber deine Liebe zu den Kindern anderer, armer Eltern sei gleich wie ein großer Feuerbrand, durch den weithin eine große Gegend erleuchtet wird. Wer das von Mir nun Ausgesprochene bei seiner haushälterischen Sparsamkeit beachtet, der wird von Mir aus in allem Glück und Segen in der Fülle haben, und solch ein Glück und solch ein Segen werden auch fortan bei seinem Haus und bei seiner Familie verbleiben, wer aber diesen Meinen ausgesprochenen Lebensgrundsatz nicht beachten wird, der wird es erleben, dass seine Kinder und Angehörigen das von ihm mühsam Ersparte nur zu bald und zumeist auf die liederlichste Weise vergeuden werden und darauf bald mit allerlei Not und Elend zu kämpfen bekommen. Daher tue du alles nach Meiner Lehre klug und weise, und bedenke bei allem wohl die Folgen und das Ende deiner Handlung.“ [GEJ.10_225,02-05]
„Wenn aber irgendein Reicher sagen möchte, meine Allernächsten sind doch meine Kinder, da sage ich, mitnichten. Denn der Herr nahm nur ein armes Kind, das am Weg bettelte, auf und sprach, wer ein solches Kind in Meinem Namen aufnimmt, der nimmt Mich auf. Mit Kindern der Reichen hat der Herr nie etwas zu tun gehabt. Aus dem Grund begeht der Reiche, wenn er ängstlich für seine Kinder sorgt, eine gar starke Sünde gegen die Nächstenliebe. Der Reiche sorgt dadurch für seine Kinder am besten, wenn er für eine dem Herrn wohlgefällige Erziehung sorgt und sein Vermögen nicht für seine Kinder spart, sondern es zum allergrößten Teil den Armen zuwendet. Tut er das, so wird der Herr seine Kinder ergreifen und sie führen den besten Weg. Tut er das nicht, so wendet der Herr Sein Angesicht weg von ihnen, zieht Seine Hände zurück und überlässt schon ihre zarteste Jugend den Händen der Welt, das heißt aber den Händen des Teufels, damit dann aus ihnen Weltkinder, Weltmenschen, was so viel sagen will als selbst Teufel werden.“ [GS.02_104,19-20]
„Denkt nun nicht, wie ihr eure Kinder versorgen werdet, Ich sage euch, dadurch werdet ihr ihnen den Tod geben, sondern vor allem trachtet stets mehr und mehr nach Meiner Freundschaft, so werden auch eure Kinder eine ungestörte Versorgung finden.“ [HiG.03_48.03.04,11]
Jesus zu einer vermögenden Frau: „Aber wie du, Mein liebes Weib, nun deinen Reichtum verwenden willst und auch wirst, da ist der Reichtum ein Segen aus den Himmeln und wird zeitlich und ewig dessen Verwaltern den größten Gewinn abwerfen. Darum, wer da recht tugendhaft sein will, der sei allzeit sparsam und haushälterisch, auf dass er zur Zeit der Not fähig sei, den Armen und Schwachen unter die Arme zu greifen. Ich sage es euch allen: Eure Liebe zu euren Kindern brenne wie ein Licht; aber die Liebe zu den fremden Kindern armer Eltern sei ein großer Feuerbrand. Denn niemand in der Welt ist ärmer denn ein armes verlassenes Kind, ob ein Knabe oder ein Mägdlein, das ist einerlei. Wer ein solch armes Kind aufnimmt in Meinem Namen und versorgt es leiblich und geistig so wie sein eigenes Blut, der nimmt Mich auf, und wer Mich aufnimmt, der nimmt auch Den auf, der Mich in diese Welt gesandt hat und vollkommen Eins ist mit Mir. Wollt ihr Segen von Gott in euren Häusern ziehen und ihn wie ein wohlbestelltes Feld zur reichen Ernte erheben, so legt in euren Häusern Pflanzschulen für arme Kinder an, und ihr sollt mit allem Segen überschüttet werden so, wie ein hoch angeschwollener Strom die niederen Ebenen, die er überschwemmt, mit Sand und Steingerölle überschüttet; aber so ihr arme, hungrige Kindlein von euch weist und sie obendrein noch angrollt, als wenn sie euch schon einen Schaden zugefügt hätten, der kaum ersetzlich wäre, da wird der Segen von euren Häusern so weichen wie der sterbende Tag vor der ihn raschen Schritts verfolgenden Nacht. Wehe dann solchen Häusern, die von solcher Nacht ereilt worden sind. Wahrlich, darin wird es nimmer wieder zu tagen beginnen! Und nun geh du, Mein liebes Weib, nach Hause und tu, was du dir vorgenommen hast, und gedenke vorzüglich der armen Witwen und Waisen!“ [GEJ.02_068,05-07]
„Wollt ihr Menschen bilden nach Meinem Sinn, da müsst ihr schon bei den Kindern anfangen, denn wahrlich sage Ich euch, der Unterricht in der Wiege ist mehr wert denn alle Hochschulen der Welt. Wer aber aus den Kindern Menschen bilden will, der muss sie lieben und muss mit ihnen eine rechte Geduld haben. Ein solches Kind ist von Natur aus mehr denn hundert Bettler arm, denn es ist arm am Geist, arm an physischen Kräften und arm an Besitztümern. Darum sage Ich euch und durch euch allen Menschen, denen dieses Evangelium gepredigt wird, noch einmal, wer ein solches Kind aufnimmt in Meinem Namen, der nimmt Mich auf, und hat er Mich so in aller Liebe aufgenommen, so hat er auch den Vater im Himmel aufgenommen, und in seinem Haus wird es da am Segen nicht fehlen. Denn solche Kinder sind der echte und wahre Segen Gottes selbst in einem Haus, da sie sind und gepflegt, genährt und zu wahren Menschen gebildet werden, und es ist da das Geschlecht einerlei, ob Knabe oder Mägdlein, in ihrer Jugend sind sie gleich den Engeln des Himmels.“ [GEJ.05_246,09-10]
„Die Ehrung aber durch die Liebe genügt für jegliches Verhältnis unter euch, sei es ein Bruder zum Bruder, oder ein Sohn zum Vater, oder ein Vater zum Sohn, oder das Weib zum Mann, oder der Mann zum Weib, oder die Schwester zur Schwester, oder der Bruder zur Schwester, oder die Schwester zum Bruder, oder die Tochter zur Mutter, oder die Mutter zur Tochter, oder der Sohn zur Mutter, und die Tochter zum Vater, oder die Mutter zum Sohn, und der Vater zur Tochter, kurz, es genügt in allem die alleinige wahre Liebe, und zwar aus dem Hauptgrund, darum Ich Selbst von euch allen ja nichts mehr verlange denn allein eure Liebe im Geist und aller Wahrheit aus ihr. […] Also noch einmal für alle Male gesagt: Die Liebe genügt und genüge euch allen!“ [HGt.02_ 063,08-14]
• Gehorsam und Demut
„Ihr Väter habt zwar viel gesprochen vom Gehorsam und habt dadurch die Herzen dieser Kinder gar wohl aufgelockert, ich sage aber, wer da liebt, kann den Gehorsam wohl zu Rat halten. Ist denn der Gehorsam nicht der geistige Weg zur Liebe, welche das Ziel alles Lebens ist?!“ [HGt.01_070,23]
„Desgleichen, ihr Jüngeren, seid untertan den Ältesten. Allesamt seid unter-einander untertan und haltet fest an der Demut. Denn Gott widersteht den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibt Er Gnade.“ [1. Pt 5,5]
„Du aber rede, wie sich's ziemt nach der heilsamen Lehre: den Alten sage, dass sie nüchtern seien, ehrbar, züchtig, gesund im Glauben, in der Liebe, in der Geduld; den alten Weibern desgleichen, dass sie sich halten wie den Heiligen ziemt, nicht Lästerinnen seien, nicht Weinsäuferinnen, gute Lehrerinnen, dass sie die jungen Weiber lehren züchtig sein, ihre Männer lieben, Kinder lieben, sittig sein, keusch, häuslich, gütig, ihren Männern untertan, auf dass nicht das Wort Gottes verlästert werde.“ [Titus 2,1-5]
„Kinder sind gegen ihre Eltern vermöge ihrer ursprünglichen Schwäche und notwendigen Erziehung den unbedingtesten Gehorsam schuldig, und wenn sie zur Erkenntnis des Willens Gottes in sich werden gelangt sein, dann trete an die Stelle des Gehorsams, den ihr dann Gott allein nur schuldig seid, die kindliche Liebe und Achtung gegen die Eltern in hohem Maß. Doch sollt ihr nach dem Willen Gottes dem Weisesten von euch allzeit euer Ohr leihen und eure Augen auf ihn richten, um willig zu erfahren die Ratschlüsse Gottes fürs Allgemeine sowohl, als auch für jeden einzeln.“ [HGt.01_034,08]
„Mir steht es zu, wie jedem von euch, die eigenen Fehler vor aller Augen zu bekennen und sich so zu demütigen vor Gott und der Erde, aber wehe dem, der möchte verkleinern den Namen seines Bruders und ihm nehmen die Ehre, die ihm Gott Selbst gegeben hat. Es ist aber demnach solche Ehre eines jeglichen Eigentum von Gott aus, und es hat niemand das Recht, ein so geheiligtes Eigen-tum des anderen anzugreifen mit seiner Zunge oder mit seiner Hand; aber jeder hat das Recht, sich zu demütigen vor Gott und vor der Erde, das ist, vor seinen erwachsenen Brüdern, nur nicht vor der Unmündigkeit, damit diese nicht hochmütig und anderartig geärgert werde.“ [HGt.01_045,10]
• Lehren und führen
„Wenn du deinen Bruder führen willst, so musst du ihn nicht so fest am Arm packen wie ein Löwe seine Beute, sondern wie eine Henne ihre Küchlein führt, so auch du deine Brüder, dann wirst du von Gott angesehen werden, dieweil du gehandelt hast nach der Ordnung der Himmel. Versuch du zuvor stets die Kraft und die Macht der Liebe, was diese vermag, und wie weit sie reicht. Sollte es sich zeigen, dass in ihrer Sanftheit wenig oder nichts ausgerichtet wird, dann erst umhülle du die Liebe mit dem Gewand des vollen Ernsts und führe so aus tiefster Liebe deinen Bruder ernst festhaltend, bis du ihn gebracht hast auf den rechten Weg. Steht er einmal darauf, dann enthülle deine Liebe, und der Bruder wird dir dann ewig ein himmlischer Freund voll Dankbarkeit bleiben. Und das ist besser, weil es ist in der Ordnung Gottes von Ewigkeit.“ [GEJ.03_059,03-04]
„Was sollen wir nun demnach hier tun, wo kein lebendiges Verlangen zugrunde liegt? Sollen wir etwa das lebendige Wort solchen Kindern auf den Rücken nachwerfen oder sie damit schoppen, wie da schoppt eine Bäuerin ihre Kapaunen? Oh, das tun wir nicht! Verstehst du! Denn täten wir solches, da würde diese überköstliche Gabe ja gar bald in ihrem höchsten Wert herabsinken wie ein schlechtes Papiergeld. Sieh, daher tun wir solches nicht eher, als bis wir lebendigst darum angegangen werden. Dieses Mädchen hat aber jetzt ihr Herz angefüllt mit allerlei Jünglings- und Heiratsgedanken und lässt ihre Augen, wie ihr Herz, allerorts umherspringen um jemanden, der sie von weitem her grüßte. Sieh, bei solcher Herzens- und Augengeschäftigkeit werden wir zwei sehr leicht ratgehalten. Lass daher dein Mädchen, bis ihr Herz eine andere Richtung nehmen wird. Dann kann sie auch etwas empfangen von Mir, aber bei dieser Verfassung nicht. Ich will zwar sehr freigebig sein, aber immer zur rechten Zeit nur und am rechten Platz!“ [HiG.02_42.05.27,02-05+15]
„Lassen wir ihnen aber ihre eitel törichte Weltfreude, lassen wir ihnen ihre abendlichen Spaziergänge, die ihnen nun um vieles lieber sind, als so sie anhören müssen noch dann und wann Mein lebendiges Wort, so es ihnen unser Freund A. vorliest. Lassen wir ihnen ihre römische, Mir aber über alles feind-liche Priesterliebe und auch die Liebe solcher, die ihnen solche Priester unter allerlei Freundschaftsvorwänden zuführen. Wir beide aber werden uns, verstehst du Mich, bei dieser Gelegenheit mit unserer Gnade und Liebe und unserem Segen so hübsch weit zurückziehen. Und die Folge wird sie dann schon lehren, und sie werden es erkennen, wenn schon zu spät, welchen Tausch sie gemacht haben und Wer sie in uns beiden verlassen hat. Sieh, Ich und du sind darum zu eifersüchtigen T-n geworden, weil wir uns unterstanden haben, den Gewissen einige unbilligende Bemerkungen zu machen. Von nun an aber wollen wir das unterlassen und sie ganz ihrem Weltsinn und ihrer Heiratslust überlassen, dass wir aber bei derlei Hochzeiten nicht zugegen sein werden, verstehe, des kannst du wohl versichert sein. Bisher habe Ich dem A. geraten, dass er ihnen vorlesen möchte Mein Wort. Er hat es auch redlich getan. Von nun an aber rate Ich ihm solches nicht mehr, denn seine älteren Töchter halten es insgeheim nur für eine alberne Dichtung aus dir und achten es nicht mehr und hören es auch nur mit einem leisen Widerwillen an. So sie nicht auf das eifrigste auf uns zugehen werden, werden wir sie lassen wie sie sind, und werden uns ihrer nicht im geringsten kümmern. Denn schläfrig und gelangweilt hören sie Mein Wort an, aber desto heiterer und lebendiger sind sie in der Gesellschaft derjenigen, die ihnen zu Gesicht stehen. Daher lassen wir sie gehen, und wir wollen keine Sache mit ihnen haben, um nicht mehr als eifer-süchtige T-n und Fadiane vor ihnen zu erscheinen!“ [HiG.03_43.00.00,03-07]
„Du hast Not mit Meiner Sache bei den überaus weltlichen Weltanverwandten, da ihnen die Welt alles, Ich aber gänzlich der Niemand bin. Allein mache dir daraus lediglich nichts. Denn fürs erste können sie dir kein Haar auf dem Haupt krümmen. Und fürs zweite habe Ich sie schon lange vorgemerkt und weiß, was Ich mit ihnen tun will. Denn wahrlich, sie werden Meiner sie stark versuchenden Falle nicht entrinnen. Es sagt aber ja schon ein altes Sprichwort unter euch: „Wer zuletzt lacht, lacht am besten.“ Sieh, so wird es auch allda gehen. Ich sage dir aber, mach frei dein Gemüt. Lass die Esel plärren. Wende deine Ohren von ihnen ab und erheitere dich bloß nur an Mir. Tu denen womöglich Gutes, die dich missachten, und segne die, welche dich heimlich, wie fluchend, verachten. Da werden die glühenden Kohlen über ihren Häuptern nicht unterm Weg verbleiben, und du wirst eine große Linderung über dein Herz bekommen.“ [HiG.02_42.11.30,07-10]
6.2.3. Sich selbst ausbilden
„Mein lieber Studiosus F.! Ich hab dich recht lieb, und es freut Mich, dass du Meiner schon öfter zu gedenken anfängst und wünschst von Mir auch „Nebenwörtlein“ zu bekommen. Aber du bist noch zu wenig reif für derlei. Aber sei du vorderhand nur recht fleißig in deinen Studien und reinige deinen Lebens- und Erkenntnisbaum von der äußersten, faulen und toten Rinde, von dem Moos und von den hie und da vorkommenden Raupennestern, da werde Ich dann den Kern deines Baums schon beleben und stärken zur Tragung edlerer Früchte. Und so wirst du ein Auserwählter sein, was nur wenigen beschieden ist. Wirst du aber nicht gut und genau erfüllen, was dir deine gegenwärtigen Studierpflichten zu erfüllen auferlegen, und wirst so nicht fleißig reinigen deinen Lebens- und Erkenntnisbaum von der äußersten, toten Rinde, vom Moos und von den Raupennestern, darunter verstanden werden die eigenen Geister der Trägheit, da wird dann der Kern deines Baums schwach und matt verbleiben, und du wirst kein Auserwählter werden und verbleiben, sondern bloß nur ein ganz einfach Berufener, wie es deren gar viele Tausende gibt. Sieh, wenn im Winter ein Brunnen stark gefroren ist, so muss die Eisdecke zuerst durchgebrochen werden, ehe man zum Wasser gelangen kann. Ebenso musst auch du zuerst durch einen rechten Fleiß das Eis deines Ver-stands durchbrechen. Dann erst muss es sich zeigen, ob dein inneres Lebenswasser entweder zum Kochen oder allein zum Waschen der schmutzigen Wäsche taugt. Das Kochwasser ist ein „Erwähltes“, und das Waschwasser ein „Berufenes“. Schau demnach, dass du ein „Kochwasser“ wirst! Es gibt aber noch gar vieles Wasser, das da weder zum Kochen noch zum Waschen taugt, sondern allein zum Tragen großer Lasten und zur Aufnahme alles Weltunflats, wie exempli gratia das Meerwasser. Daher schaue ja und sieh dich gut vor, dass sich in deinem Lebensbrunnen nicht ein „Meerwasser“ ansammle! Denn das ist vorderhand weder berufen und noch weniger erwählt, sondern allein nur gerichtet. So viel es dir nun vonnöten ist, deinen angeführten Text [Mt 20,16] zu verstehen, habe Ich dir jetzt zu verstehen gegeben. Wenn du aber reifer wirst, dann wirst du eine reifere Erläuterung erhalten. Das so zu deiner Danach-achtung!“ [HiG.02_49.01.23]
„Möchtest du, J., Mir zuliebe wohl der Welt und allen ihren stark anlockenden Reizen entsagen? Möchtest du Mich, deinen lieben, heiligen Vater, recht aus allen deinen Kräften lieben, so wie Ich dich liebe und dich bis jetzt noch immer auf Meinen Vaterhänden gleich der „Ghemela“ und der „Purista“ getragen habe, von denen du schon gehört hast, wie lieb sie Mir waren und jetzt noch immer sind? Sieh, du Mein liebes Töchterchen, Ich bin noch immer derselbe liebevollste, gute, heilige, himmlische Vater, wie Ich damals war, und bin jetzt noch viel zugänglicher denn damals. Denn jetzt stehen die Pforten der Himmel ununterbrochen offen. Damals aber waren sie verschlossen. Und so jemand damals Mich nicht durch ein außerordentliches Leben aus eigenem Antrieb und durch lange, gewaltige Selbstverleugnung fand, dann war für ihn die Erde ein erschrecklich harter Boden voll Todes. Jetzt aber ist sie schon lange durch Mein Blut gesühnt. Wie leicht ist es jetzt, zu Mir zu kommen. So du, Mein Töchter-chen, es nur einigermaßen fest willst und magst Mich allein lieben über alles, wie Ich dich über alles liebe, so will Ich dich noch dreimal inniger an Mein Vaterherz drücken als die zwei, die du kennst aus der ersten Zeit der Menschen. Erkenne aus diesen Worten nur, wie lieb Ich dich habe, so wird es dir gewiss auch nicht schwer werden, Mich, deinen guten Vater, über alles zu lieben. So du Mir recht treu wirst, hör!, da werde Ich deiner, wie schon allzeit, gar wohl gedenken an Deinem Namenstag und werde Dir ein Bindeband geben, das dich, so du Mich recht lieben wirst, gewiss mehr erfreuen wird, als gewännst du die ganze Welt!“ [HiG.02_ 42.01.29,02-07]
„Sieh, du Liebe, sieh, du Junge! Ich, dein Vater groß, dein Vater gut, dein Vater voll Liebe, Gnade, Macht, Kraft und Gewalt, dein Vater ewig, sage dir, lieb Mich, bleib Mir treu, hab große Freude an Meinen alten und neuen Worten, such Mich in der Liebe deines Herzens zu Mir, halte Meine leichten Gebote, flieh die arge, arge Welt, komm zu Mir in dir, in deinem Herzen komm zu Mir, da Ich deiner harre für und für, so will Ich dich umfangen wie ein allerzärtlichster Bräutigam umfangt eine allerinnigst geliebte Braut, und will dich zum ewigen Leben an Meine Vaterbrust drücken so, als hätte Ich in der weiten Unendlichkeit niemanden als nur dich, Mein liebes Töchterchen. Komm, o komme doch recht bald zu Mir, zu deinem so überaus guten, heiligsten, liebevollsten Vater.
Denk dir ja nicht, dass es etwa doch recht schwer sein sollte, Mich zu finden und zu Mir zu kommen! – Sieh, so du irgend gehst, da führe Ich dich an Meiner Hand! So du schläfst, da halte Ich getreue Wache an deinem Bett! So du isst, da segne Ich dir jeden Löffel voll Speise, die du zu deinem Mund führst! Ich gehe mit dir in das Bethaus! Ja, denke dir, so du deine Hühner und Küchlein fütterst, bin Ich bei dir und helfe dir, dein Geschäftchen segnend! Wenn du am Klavier sitzt und dich übst, bin Ich an deiner Seite! Nur so du irgendwann möchtest Tänze dir vorspielen, dann freilich wäre Ich wehmütig hinter dir. Und wenn du möchtest der weltlichen Dinge gedenken, da freilich auch wäre Ich hinter dir wie trauernd. Und wann du möchtest zeigen ein eigensinniges Herz und möchtest dich erheben über jemand anderen, sieh, da freilich wäre Ich auch hinter dir wie weinend. Sonst aber bin Ich ja immer bei dir! Sieh nun du, Mein liebes Töchterchen, wie leicht ist es, zu Dem zu kommen und Den zu finden, der dir mit aller Seiner Liebe stets überaus gegenwärtig ist!
So du an Mich denkst, sieh, da rede Ich, dein lieber Vater, mit Dir! Wann du betest in der Andacht deines Herzens zu Mir, sieh, da sage Ich allzeit ganz sanft und leise zu dir, „mein liebes Töchterchen! Ich, dein guter, lieber Vater, bin auch ein gar sehr heiliger Vater! Jesus Jehova ist Mein Name! Baue, baue, Mein liebes Töchterchen, auf diesen Namen! Denn Er ist über alles mächtig und heilig, überheilig! In diesem Namen wirst du das ewige Leben finden!“ Sieh, solches rufe Ich dir allzeit zu!
Und wann du aufgehört hast zu beten, da segne Ich, dein heiliger, guter Vater, dich allzeit mit Meiner mächtigen Vaterhand! Solches, o Mein Töchterchen, ist wohl gewiss und wahr! Daher darfst du nicht mehr fragen: „Aber wann wird denn der gute, heilige Vater zu mir kommen und Sich anmelden bei mir?“, denn Ich bin schon lange fest bei dir und lass dich nicht aus Meinen Augen und Händen. So dir aber diese Worte schwer zu glauben vorkommen sollten, da sammle dich nur einmal oder, noch besser, mehrere Mal in der Liebe zu Mir. Hab aber dabei wohl acht auf alle Gedanken in dieser Andachtszeit. Sieh, alle diese Gedanken werden Meine an dein Herzlein sanft, leise und still gerichteten Worte sein. Ein leiser Hauch um deine Stirn und Augen und ein ganz leichtes fiebriges Wehen durch die Brust wird dir ein sicheres Zeichen sein, dass Ich, dein guter, lieber, heiliger Vater, dich segnend stärke und so doch ganz sicher bei dir bin. Und somit segne Ich dich auch jetzt durch dieses wertvollste Angebinde. Bleib Mir treu, bleib Mir im Herzen treu, bleib Mir, deinem lieben, guten, heiligen Vater in aller Deiner Liebe treu! Solches ist der heilige Wunsch deines lieben, guten, heiligen Vaters.“ [HiG.02_42.02.15,02-15]
„Höre du, Meine liebe P.! Willst du ehestens deines kindlichen Herzens albernster Bürde los werden, dann musst du recht viel Ernst anwenden. Denn sieh, die „Schwarzen“ gehen nicht so leicht heraus wie die „Weißen“. Das heißt, finstere und unordentliche Gedanken haften viel mächtiger im Herzen und verfinstern dasselbe und finden schwer den Ausweg, darum, weil sie das Herz finster machen. Die lichten Gedanken aber kommen bald und leicht wieder heraus, weil sie selbst Licht sind und alle Winkel erleuchten und leicht wieder herausfinden, besonders so es ihnen darin neben den „Schwarzen“ etwa nicht bestens gefällt. Das menschliche Herz ist für die schwarzen Welt-gedanken ein Himmel. Aber für die himmlischen Lichtgedanken ist es eine Hölle, besonders wenn noch die Winkel des Herzens mit allerlei weltlichen Torheiten vollgepfropft sind. Willst du, Meine liebe Tochter, dein Herz rein machen, auf dass es wohlgefalle den himmlischen Geistern, darin für bleibend und siegend zu wohnen, so musst du wie eine weise Gastwirtin all das dumme, faule, schlechte und unnütze Gesinde aus deinem Haus verbannen, ja es gewaltsam hinauswerfen, dann alle Gemächer deines Herzhauses wohl fegen und reinigen, auf dass den neu anlangenden Himmelsgästen die Gaststuben gefallen und sie darin eine wohlgefällige Wohnung finden mögen und fortan darin bleiben. Meide daher jede Gelegenheit, dem dich zu nahen, was dein Herz verfinstert. So dich aber der besucht, der dir sehr schädlich ist, da halte dich fern seiner Gesellschaft, im Herzen sowohl als dem Leib nach.“ [HiG.02_ 47.03.28.a,02-05]
„So schreibe an M., die Tochter des A., die da ist die Älteste und nach eurer Rechnung die sogenannte „Majorennität“ erreicht hat, welche Rechnung freilich ganz unrichtig ist. Denn ein Mädchen ist, sobald es reif und mannbar geworden ist, „majorenn“ dem Leib nach. Dem Geist nach aber ist nur der majorenn, der da im selben die volle Wiedergeburt erlangte. Wer diese nicht erlangt, der wird wohl für ewig sehr stark „minorenn “ verbleiben. So ist auch unsere Tochter dem Leib nach schon etliche Jahre hindurch sehr stark majorenn; aber dem Geist nach noch ebenso stark minorenn. Da wäre ihr zu diesem ihrem 25. Geburtstag ihres Leibes wohl vor allem hauptsächlich zu wünschen, dass sie sich sehr befleißen möchte, in der wahren, lebendigen Lebensschule es bald dahin zu bringen, um die Majorennität des Geistes zu erlangen. Denn diese hängt von dem freiwilligen Herzensfleiß ab und kommt nicht, wie die des Leibes, mit den natürlichen Erdjahren, sondern, wie gesagt, nur einzig und allein mit dem beharrlichsten Herzensfleiß. Fleiß aber fordert vor allem einen festen Glauben an Mein Wort! Das ist das A-B-C des Lebens-buchs. Nach dem rechten Glauben fest und unverdrossen handeln, das ist das Buchstabieren und Syllabieren. Aus dem Handeln zur Liebe zu gelangen und in ihr liebtätig zu leben, das ist das Lesen aus dem Lebensbuch. Durch dieses Lesen kommt man zum Licht des Geistes und zur Gnade Gottes. Gott aber macht den Geist frei, auf dass er eins werden kann mit dem Heiligen Geist in der Gnade Gottes. In dieser Einung kommt dann die Weisheit, in ihr die wahre Gottesliebe und mit ihr das wahre ewige Leben. Und dieses ist die wahre „Majorennität des Geistes“, nach der eben unsere Tochter M.H. mit allem Fleiß streben soll. Aber es geht die Sache bei ihr etwas hart vorwärts, da sie etwas harthörig ist, im Glaubenstempel ihres Herzens noch bei weitem stärker als in ihren Leibesohren. Es hat sich ihr Gehör wohl gebessert, auch ihr Herz ist etwas gläubiger geworden, und es geht bei ihr wohl etwas vorwärts. Aber freilich beinahe so langsam wie das Korallenwachstum. Darum sammle sie sich emsiglich im Herzen und wachse mit dem Tag. Dann wird sie auch bald den wahren Tag des Lebens erreicht haben. Sie möchte auch wohl schon gern Weib, Frau und Mutter sein. Das soll sie auch werden und wird es, wenn sie klug ist. Aber ihr Geist ist mehr wert für sie als ein Mann. Daher soll sie an den Geist des Tages öfter denken als an einen Mann, so wird ihr letzterer auch nicht entgehen. Denn was ein gläubiges Herz wünscht und will, das wird ihm nimmer entgehen. Ein weises und wohlverständiges Herz aber suche vor allem das Reich Gottes und dessen Gerechtigkeit in sich selbst, so wird ihm alles andere zu einer freien Zugabe werden. Diese kurze, aber überaus wichtige Lebenslehre suche du, M.H., in deinem Herzen recht fest anzufachen, so wird dein Herz darin bald alles finden, danach es redlich Hunger hat und Durst. Damit sei dir gegeben Mein Segen, Meine Erbarmung, Meine Liebe und alle Gnade aus ihr für ewig! Amen. – Das sage und wünsche Ich, dein heiliger Vater Jesus, dir, der Ich dein Herz und deinen Geist wohl kenne für ewig.“ [HiG.02_47.03.28.b]
„Aber, Mein liebes Töchterchen, nur von der Welt zieh deine Sinne und vorzüglich aber dein Herz zurück. Denn, glaube es Mir, da Ich als der alleinige Schöpfer der Welten es wohl am allerbesten weiß, alle Welt ist ein gar nichtig Ding, und es ist vollsternstlich nichts an ihr. Glaube es Mir: Alles, was nur immer deinen Augen begegnet und dein Auge körperlich anzieht, ist eitel nichts mehr und nichts weniger als bloß nur eine fixierte Erscheinlichkeit, bestimmt zur Prüfung des unsterblichen Geistes für die kurze Zeit, in welcher das Erdenleben eines Menschen begriffen ist. Und da in geistiger Beziehung tausend Jahre kaum wert sind, ein allerschnellster Augenblick genannt zu werden, was ist demnach erst die höchst kurze Prüfungslebenszeit eines einzelnen Menschen. Sieh daher, du Mein liebes Töchterchen, wie eitel demnach es ist, sich mit dem Herzen an die gar so nichtigen Dinge der Welt zu hängen und sich Reichtümer der Welt zu sammeln für eine gebrechliche und verderbliche Einviertelsekunde zeitlichen Lebens, dafür aber dann notwendig das ewige Leben einzubüßen. Ich sage dir: Wenn es so mancher hochmütige reiche Welttor einsehen könnte und möchte, was da hinter seinem Geld und anderen Gütern steht, so würde er darob augenblicklich so heftig erschrecken, dass er von der endlos großen Angst bis auf einen Punkt verzehrt würde, was jedoch aus einem allerwichtigsten Grund nimmer zugelassen werden kann und darf, den du aber jetzt noch nicht begreifen würdest. Bete aber für alle diese an Weltschätzen Reichen. Denn sie sind ob ihrer Selbstsucht und ihrem Hochmut diejenigen, denen am allerschwersten zu helfen ist, darum sie auch in geistiger Hinsicht die allerärmsten Wesen sind. Sie werden in alle Ewigkeiten schwerlich je Mich, den Vater, zu Gesicht bekommen, da sie sich mit ihren Schätzen selbst zur Speise des Satans gestaltet haben und somit verschlungen werden von ihm und ewige Wohnung nehmen werden in seinem Bauch. Doch nun nichts mehr davon. Sondern du, Mein liebes Töchterchen, glaube diesem Wort, ja glaube fest, dass es so ist wahrhaftig wahr. Verachte die Welt, kehre dich völlig zu Mir, und du sollst dich bald, ja recht bald noch in deinem Erdenleben überhell in dir überzeugen, dass es so ist und dass diejenigen, die Mich wahrhaft lieben, ewig nimmer einen Tod schmecken werden, und du also auch gewiss und sicher nicht. Aber nur bleib Mir treu, wie Ich dir getreu bin! – Das ist der heilige Wunsch deines ewigen, heiligen Vaters. Amen.“ [HiG.02_42.03.10,07-12]
6.2.4. Auf Sittsamkeit und züchtige Kleidung achten
„Haltet alles auf eine gute Zucht der Weiber, lasst sie vor allem sich üben in der rechten Demut! Sie sollen rein, aber nie geputzt und geschmückt sein, denn der Weiber Putz und Schmuck ist des Menschen Grab und Untergang in allem. Wie aber da ist ein reines, wohlgesittetes, demütiges Weib ein rechter Segen eines Hauses, so ist ein geputztes und dadurch stolzes Weib ein Fluch über die ganze Erde.“ [GEJ.01_167,01-03]
Achtet darauf, dass die Frau „nicht prunkt mit ihren sonstigen Reizen, sondern in allem züchtig ist, ihren Leib wohl bedeckt mit Linnengewand und zur Winterszeit mit ungefärbten Tüchern aus Schafwolle, auch keine Vielzünglerin ist und nicht prahlt, als hätte sie etwas; denn es ist dem Weib sehr heilsam, so sie nichts hat, als was ihr im höchsten Grad Not tut. Eine solche Maid ist dann auch eines Mannes wert, und ihr sollt um sie freien.“ [GEJ.01_167,05]
„Eine Reiche, Geputzte, Geschmückte, die in weichen und buntgefärbten Kleidern einhergeht, ein offenes Gesicht auf der Gasse zur Schau trägt, sich gerne begrüßen lässt von den Reichen und Angesehenen und zu den Armen sagt: ,Da seht das stinkende Bettelvolk!‘ – Ich sage euch, vor einer solchen Maid flieht wie vor einem Aas! Denn eine solche Maid ist ein getreuestes Abbild der verlockenden Hölle in kleinster Gestalt, und wer eine solche freit, begeht eine gröbste Sünde wider die göttliche Ordnung.“ [GEJ.01_167,05-06]
„So da jemand fragen möchte, ob in dieser Weiberverschönerungsanstalt denn wohl im Ernst schöne Weiber gewisserart neu kreiert wurden, dem sei bemerkt, dass fürs erste der Feind des Lebens der Menschen auf Erden wohl alles Erdenkliche aufbietet zur günstigen Realisierung solcher Unternehmungen der Menschen, wo er das Wasser auf seine Mühle leiten kann, fürs zweite aber lehrt fast jedermann die Erfahrung, wie viel eine einer Weibsperson angemessene Kleidung vermag. Welche Gesichtstäuschungen werden nicht selten bewirkt, und wie gar oft das äußere Gefühl betrogen durch einen gewählten Kopfputz, durch ein Seidenkleid nach der letzten Mode und durch mehrere dergleichen Satansmittel.“ [HGt.03_130,01]
Zur Kleidermode und ihre Auswirkungen s.a. Göttliche Ordnung und Zuchtrute Gottes, Ziff. 5.2. Zeichen der letzten – heutigen – Zeit.
„Wenn du sehen wirst, dass das Fleisch der Weiber stets fetter, weißer, feiner und üppiger wird, wenn die Weiber mit bloßem Kopf und Gesicht, mit nackter Brust und nackten Händen einhergehen werden, wenn die Weiber lüstern den Männern nachlaufen werden, und die Mütter ihre Töchter putzen und schmü-cken werden, und werden sie am Tag und zur Nachtzeit ausführen, um durch solchen Außenflitter, welcher da ist die allerärgste Kunst des Satans, irgend-einen Mann zu fangen, auf dass er sich der Tochter ergeben und sie entweder zum Weib oder wenigstens gegen einen allerschändlichsten Unzuchtsmietlohn als Beischläferin auf Tag oder Stunde zu nehmen sich entschließen möchte, habe acht, Lamech, was Ich hier rede! –, wenn das Weib über den Mann sich erheben wird und wird ihn beherrschen wollen und ihn auch wirklich beherrscht, entweder durch ihre vom Satan erlangten Fleischreize, oder durch Schätze und Erbschaften der Welt, oder durch einen gewissen vornehmeren Stand und vorzüglichere Abkunft, wenn das weibliche Geschlecht, das unter-geordnet sein sollende, auf den armen Mann mit spöttischen und verächtlichen Augen und Herzen herabblicken wird und wird ausrufen ,pfui, welch ein Gestank um diesen gemeinen Kerl! Wie entsetzlich hässlich ist doch dieser Mensch, welch ekelhaften Aussehens. Sieh an dies gemeine Gesindel, dies Bettelvolk!‘ – dann, Lamech – höre! –, dann hat sich die Schlange zum Herrn der Welt gemacht, schmählichst herrschend in ihrem Geschlecht!“ [HGt.03_ 122,06]
6.2.5. Umgang mit Sexualität und Fleischeslust
• Unschuld und Reinheit erhalten
„Bewahrt eure Herzen in eurer urangestammten sittlichen Reinheit, auf dass Meine Vaterliebe in ihnen Raum haben und in euch erzeugen kann ein neues Leben, das da ist ein wahrstes, freiestes in und aus sich selbst. Dann werdet ihr nie Grund haben, zu klagen: ,Herr, Vater, wo bist Du? Warum können wir Dich nimmer sehen und nicht vernehmen Deine Vaterstimme?‘ Wahrlich sage Ich euch: Alle, die an Meiner Lehre tätig hängen, die sind es, die Mich wahrhaft lieben. Da sie Mich aber wahrhaft lieben, werde Ich entweder sichtlich oder vernehmlich stets unter ihnen sein und werde sie Selbst lehren und ziehen zu Meinen Kindern.“ [BM.01_184,09-12]
„Es ergeht einem jeden Menschen, der nicht schon von der frühesten Zeit an von seinen Eltern und Lehrern streng angehalten wird, sich in allen möglichen fleischlichen Leidenschaften selbst zu verleugnen, damit diese nicht die Herren und Meister über seine Seele werden. Denn sind sie einmal der Seele über den Kopf gewachsen, so hat diese dann einen schweren Stand, über alle die Begehr-ungen und Reizungen ihres Fleischs zu gebieten, weil sie eben in ihrem Fleisch schwach und nachgiebig und hinfällig geworden ist. Wird aber eine Seele schon von Jugend an nach der Wahrheit des klaren Verstands vernünftig so geleitet und geübt, dass sie stets mehr Herr ihres Fleischs wird und demselben ja nicht mehr gewährt, als was ihm von der Natur aus nach Meiner Ordnung gebührt, so wird solch einer Seele auch von selbstverständlich alle Welt mit ihren Schätzen und ihren anderen Lustreizen gleichgültig, und die so nun rein im Geist starke Seele ist dadurch denn auch nicht nur Herr über ihres Leibs Leidenschaften, sondern auch ein Herr über die gesamte Natur der Welt und somit auch ein Herr über die gesamte Hölle und ihren Fürsten der Lüge und der Finsternis.“ [GEJ.08_012,15-16]
„Wer immer nach Meiner Lehre eine baldige und volle Wiedergeburt im Geist seiner Seele wünscht, der führe ein möglichst keusches Leben und lasse sich nicht berücken und betören vom Fleisch der Jungfrauen und Weiber, denn dieses zieht den Lebenssinn der Seele nach außen und verhindert dadurch gewaltigst die Wachwerdung des Geistes in der Seele, ohne die aber keine volle Wiedergeburt der Seele in ihrem Geist denkbar möglich ist. Eine gute, mit Vernunft, Weisheit und Selbstverleugnung gepaarte Ehe verhindert die geistige Wiedergeburt nicht, aber die Geilheit und Wollust macht sie unmöglich. Darum flieht sie ärger denn die Pestilenz. Wollüstlinge beiderlei Geschlechts, wenn sie auch nach einer Zeit völlig in sich gehen und durch eine große Selbstver-leugnung ein völlig keusches Leben zu führen anfangen und durch solch eine rechte Buße auch die volle Vergebung ihrer Sünden erlangen, werden doch die volle geistige Wiedergeburt auf dieser Welt schwer oder auch gar nicht erlangen, sondern nur eine teilweise, denn es hat die Seele solcher Menschen zu tun genug, sich nur so weit von ihrem Fleisch frei zu machen, dass sie des Geistes Mahnungen insoweit vernehmen kann als sie zu ihrem Heil notwendig sind. Ein solcher Mensch kann zwar noch sehr gut und weise werden und viel Gutes wirken; aber zu der wundermächtigen Tatkraft wird er schwer in der Fülle gelangen. Das kann solch eine Seele erst im Jenseits erlangen. Es gleicht eine solche Seele einem Menschen, der viele Jahre lang siech und krank war und endlich durch ein wahres und rechtes Heilmittel gesund geworden ist. Ja, gesund ist nun so ein Mensch wohl und kann, wenn er hinfort ganz ordentlich lebt, auch noch ein gesundes und hohes Alter erreichen, aber die Kraft eines von der Wiege an völlig gesunden Menschen wird er kaum mehr erreichen, weil seine inneren Muskeln, Nerven und Fibern durch die lange Krankheit erstens an der gehörigen Ausbildung verhindert worden sind, und zweitens, was die Hauptsache ist, sie haben auch nicht in den verschiedenen Bewegungen und Anstrengungen geübt werden können. Wie aber ein solcher von der lange angedauert habenden Krankheit, ob Mangel an der inneren Ausbildung der Muskeln, Nerven und Fibern und ob Mangel an der Übung derselben, nicht leicht zur vollen Leibeskraft eines urgesunden Menschen gelangen kann, so geht es entsprechend einer lange krank gewesenen Seele, denn es fehlt ihr die ursprüngliche Ausbildung der wahren und reinen Liebe zu Gott, somit auch des Glaubens und des Willens. Fehlt ihr aber dies erste, so fehlt ihr dann sicher noch mehr die Übung der bezeichneten drei Stücke, und es bleibt die Mächtig-keit dieser drei Lebensstücke der Seele eines völlig gebesserten Wollüstlings stets zurück, obschon im Himmel über die volle Bekehrung eines Sünders mehr Freude waltet als über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nie bedurft haben. Denn soll eines Menschen Liebe, Glaube und Wille wahrhaft tatkräftig werden, so müssen sie schon von Jugend an gehörig ausgebildet und dann recht geübt werden. Aber wie Ich die Macht habe, jede noch so schwere und langdauernde Krankheit so vollkommen zu heilen, dass der von Mir geheilte Mensch auch so kräftig wird, als wäre er von der Geburt an nie krank gewesen, ebenso kann von nun an die Seele eines vollends bekehrten Sünders auch noch zu jener inneren Kraft gelangen wie die Seele eines Gerechten, der einer Buße nie bedurft hatte. Aber es kostet sie das viele sich selbst verleugnende Mühe. Wer da Kinder hat, der übe sie schon von früher Jugend an in den drei Stücken, und sie werden dann mit der Besiegung der Welt in sich ein leichtes haben. Seht, das alles gebe Ich euch nur als einen guten Rat und nicht als irgendein Gesetz, denn unter dem Mussgesetz kannst du Mensch nicht der freie Gründer deines Heils werden. Wer sich aber solchen Meinen Rat selbst in seinem Willen als ein Mussgesetz auferlegt und danach handelt und lebt, der tut wohl daran.“ [GEJ.08_041,07-14]
„Denn das sollt ihr wissen, dass kein Hurer oder Unreiner oder Geiziger, welcher ist ein Götzendiener, Erbe hat in dem Reich Christi und Gottes. Lasst euch von niemandem verführen mit vergeblichen Worten, denn um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Unglaubens. Darum seid nicht ihr Mitgenossen. Denn ihr ward weiland Finsternis, nun aber seid ihr ein Licht in dem Herrn. Wandelt wie die Kinder des Lichts, die Frucht des Geistes ist allerlei Gütigkeit und Gerechtigkeit und Wahrheit, und prüft, was da sei wohlgefällig dem Herrn, und habt nicht Gemeinschaft mit den unfrucht-baren Werken der Finsternis, straft sie aber vielmehr. Denn was heimlich von ihnen geschieht, das ist auch zu sagen schändlich. Das alles aber wird offenbar, wenn's vom Licht gestraft wird; denn alles, was offenbar ist, das ist Licht.“ [Eph 5,5-1]
• Nicht den Reizungsgefahren aussetzen
„Nehmen wir an eine zarte, frühreife Maid, bloß nur physisch. Sie zählt noch kaum etwa zwölf Jahre, ist aber schon in allen ihren Leibesteilen derart ausgebildet, dass sie das Aussehen eines mannbaren Mädchens hat. Solch eine Maid reizt dann jeden Mann, der nur ein wenig sinnlicher Natur ist mächtiger denn hundert auch noch so schöne, aber an Jahren reife Dirnen. Eine solche frühreife Maid ist dann ihrem Leib nach hundert Gefahren ausgesetzt, und es gehört von Seiten ihrer Eltern die größte Sorgsamkeit dazu, solch eine zu früh reif gewordene Tochter vor allen den ihren großen Reizen nachstellenden Feinden zu bewahren. Wird sie zu früh einem lüsternen Mann gegeben, so wird sie leicht verdorben in ihrer Fruchtbarkeit, wird sie zu sehr eingesperrt und von aller schlimmen Luft abgehalten, so wird ihr Fleisch, wie man zu sagen pflegt, mockig. Sie wird bleich, zehrt ab und erreicht selten ein nennenswertes Alter. Bekommt sie wenig Kost, und das nur eine Magerkost, so wird sie traurig und zehrt am Ende auch früh ab, wird sie gut genährt, so wird sie noch fetter und unbehilflicher und dadurch träg, so dass ihr Blut bald absteht und sie bald das Aussehen einer Leiche überkommt, was dann ihrem Leib offenbar einen frühen Tod bringen muss.“ [GEJ.02_217,02]
„Zugleich aber soll das allen Eltern ans Herz gelegt sein, dass sie ihre er-wachsenen Kinder nicht den Reizungsgefahren aussetzen sollen. Denn ein brennbares Material kann leicht in den Brand geraten; wenn aber einmal die Flammen von allen Seiten lichterloh aufschlagen, dann geht es mit dem schnellen Löschen oft gar nicht mehr, und ohne Opfer schlägt keine Flamme auf. Wenn sie gelöscht ist, zeigt sich dann auch bald der Schaden, den sie verursacht hat. Darum sollen besonders die Jungfrauen wohl gekleidet, aber nie reizend bekleidet einher gehen, und die Jünglinge sollen nicht dem Müßiggang preisgegeben werden, denn der Müßiggang ist stets der Zeuger aller Laster und Sünden.“ [GEJ.03_066,09-10]
„Wer da schwach ist hinsichtlich der Fleischliebe, sei es Mann oder Weib, der wird so lange in dieser Schwäche versucht werden, bis er den letzten Tropfen solch unreiner Liebe aus sich verbannt hat. Und solange solches nicht erfolgt ist, kann er nicht eingehen in sein Innerstes, allda das Reich Gottes seiner harrt.“ [HiG.02_43.06.13.b,04]
„Daher enthalte sich jeder vom Fleisch der Weiber so viel als möglich, wenn er das ewige Leben ernten will; das Weib aber reize niemanden, so es nicht verdammt werden will, sondern selig!“ [HGt.03_129,11-12]
Weiteres s.u. 6.3.2. Vergnügungen und Freizeitgestaltung.
• Ein Beispiel für sittenrein gehaltene Töchter
„Es waren aber darunter auch fünf Mägde, die da Urenkelinnen waren zum Kisehel. Sie waren von ausnehmender Schönheit, und es hatte in einem Alter von dreißig bis vierzig Jahren noch keine einen Mann, obschon eine große Menge Bewerber. Denn ihr schlichter, frommer Vater lehrte sie Mich suchen und allein Mich lieben. So sie solches täten, sagte er gar oft zu ihnen, so werde Jehova ihnen schon zur rechten Zeit ausgewählte Männer geben, mit welchen sie eine große Freude haben würden, vielleicht gar Söhne vom Hauptstamm Adams. Durch solche gute Lehre geleitet, liebten diese fünf Mägde den Jehova stets mehr und mehr trotz ihrer für die Urzeit noch sehr zarten Jugend. Ich ließ sie darum von Zeit zu Zeit Meine Liebe recht tief schmecken, und so waren sie auch unsichtbarerweise in Mich, ihren Jehova, ganz förmlich verliebt und mochten nimmerdar ihre Herzen von Mir abwenden, sondern ihre große Sehnsucht nach Mir stieg von Tag zu Tag, ja oft von Stunde zu Stunde. Sie liebten sich aber auch gegenseitig fast unzertrennbar, und zwar so, dass eine tat, was die übrigen taten, und die übrigen, was die eine tat. Alles, was sie nur immer ansahen, entzückte sie, denn sie erkannten in allem ein teures Ange-denken ihres alleinigen Geliebten. Besonders aber, so sie irgendein frisches, ungewöhnliches Blümchen fanden, das musste schon gar gewiss von Mir für sie bestimmt worden sein. Da war's aber dann auch wieder völlig aus mit ihnen; denn alsbald nahmen sie mit großer, liebezitternder Ehrfurcht das Blümchen und eilten damit überfreudig zum Vater und zeigten ihm, was gar so überaus Schönes ihnen ihr heiliger Geliebter schon wieder beschert habe. Darüber freute sich dann auch ihr Vater über die Maßen und dankte Mir auch allzeit tief im Herzen, dass Ich seine lieben Kinder behütet habe vor so manchen unkeuschen Nachstellungen der männlichen Lüsternheit. Und nach voll-brachtem Dank opferte er sie Mir wieder auf und bat Mich inbrünstigst, mit Meiner Liebe noch ferner gnädigst und barmherzigst die Herzen seiner Töchter zu ziehen, welche Bitte Ich bei diesen Umständen sicher nicht unerfüllt habe dahingehen lassen. Und so wuchsen diese fünf Mägde pur in Meiner Liebe auf und wurden dadurch auch stets schöner und reizender und zarter, geistig und leiblich. Ja, ihre Schönheit war so groß, dass alle gegenwärtigen Erden-schönheiten gegen sie nicht einmal einen kleinen Tautropfen ausmachen möchten, so sie auch in eins vereinigt werden könnten; denn für ihre große Liebe zu Mir ließ Ich sie auch, soviel es leiblich nur immer möglich ist, so recht vollends himmlisch schön werden, darum sie auch von jedermann ,Die schönen Kinder der Liebe‘ benamst wurden. […] Und der hohe Abedam erwiderte dem Zuriel: „Höre, Zuriel, blind und stumm war die Gabe, als sie von Meiner Hand in deines Weibes Schoß gelegt wurde, und unrein und voll Schmutz erblickte sie das Licht der Erde! Du hast sie nach Meinem Willen gereinigt mit allem Fleiß deines Herzens und hast Mir fünf schmucke Bäumchen des Lebens gezogen, die gar bald in Meinem Garten die herrlichsten Früchte tragen werden, des sei versichert. Die Jüngste werde Ich segnen für die ganze Erde, und ihre Nachkommen sollen das große Ende aller Dinge schauen. Durch die anderen aber soll gesegnet sein des Geistes künstliches Wirken, denn es werden Zeiten kommen, da ihr der Künste bedürfen werdet, und sie werden ein Segen sein denen, die sie weise benutzen werden, aber auch ein Gericht für jene, die sich eigennützig derselben bedienen werden. Du, Zuriel, aber sollst den Tod ewig nimmer schmecken. Sieh, jetzt habe Ich deinen Geist frei gemacht vom Fleisch, damit er ein Herr sei in seinem fleischigen Haus und im selben nach Gefallen aus- und eingehen kann, ganz jedoch sollst du nicht eher dein Haus verlassen, als bis Ich dich werde rufen lassen. Ich sage es dir, im Reich des Liebelichts sollst du dereinst mit all den Deinen die schönste Wohnung haben, wahrlich, schöner denn alle sichtbaren Himmel und größer denn sie, für jetzt aber bleib bei Mir mit den Deinen! Amen.“ [HGt.01_180,07-14+24-27]
6.2.6. Partnerwahl
• Rechte Partnersuche
„Musst Meiner nicht vergessen! Und nicht dein Auge und dein Herz schlank gewachsenen jungen Männern durchs Fenster insgeheim ehesüchtig nach-senden, und zwar heute diesem, morgen jenem und übermorgen einem dritten usw., sondern stets Meiner gedenken und dein Auge und dein Herz Mir nach-senden und lieben Einen nur. Und dieser Eine bin Ich, dein heiliger, liebe-vollster Vater. In dieser allein gerechten Liebe wirst du leben zeitlich glücklich und ewig dann im Schoß deines Vaters. Die Menschenliebe, sieh, liebe G., ist kein nütze, wenn sie nicht aus Meiner Liebe stammt. So du aber aus Mir zu jemandem dich hinneigen möchtest, da sieh, ob er im Besitz Meiner Liebe ist. Ist er das, so ist er dir gleich und deinem Herzen der Nächste. Ist er's aber nicht, da betrachte ihn als einen irrenden Bruder, der noch zwischen Himmel und Hölle wandelt und seine Augen mehr auf Abgründe ewiger Nacht als zu Mir, dem ihm noch völlig unbekannten „Vater“, richtet. Der Gerecht-Liebe-Lichte wird dich wenden zum Licht, woher du und der Liebe-Lichte im Geist stammt. Der Abgrundforschende aber wird dein Auge kehren, dahin er sein eigenes gewendet hat. Wenn der finstere Abgrund sein Augenlicht verzehren und er beim nächsten Tritt in den Abgrund fallen wird, so wird sein Fall dich zum Mitfall zwingen. Und es möchte dann schwer halten, dich im Abgrund aller Nacht wiederzufinden und loszulösen von den Ketten, welche eine arge Weltliebe um dein zartes Herz geschmiedet hätte tausendfältig. Daher, Meine liebe G., liebe nur Mich! Ja, sei oder werde ganz verliebt in Mich, gleich einer Magdalena. Und mit dem Herzen sieh nur Dem nach, den Ich dir, erfüllt mit Meiner Liebe, vorstellen werde! Jeden anderen aber achte und liebe, insoweit auch er ein Mensch ist. Gegen die Armen aber sei mitleidig und für die arg Irrenden und Fallenden bete zu Mir, deinem Gott und Vater, so wirst du voll-kommen Meine liebe, glückliche G. sein hier, und dort in Meinem Schoß ewig!“ [HiG.01_41.05.28,03-09]
• Notwendigkeit einer gewissen Reife, um sich auf jemanden einzulassen
„Der Mann soll vor seinem vierundzwanzigsten Jahr keine Jungfrau anrühren – ihr wisst es, wie und wo es zu verstehen ist vor allem –, und die Jungfrau soll wenigstens vollkommen achtzehn Jahre zählen oder mindestens volle siebzehn, unter dieser Zeit ist sie nur notreif und soll keinen Mann erkennen. Denn vor dieser Zeit ist hie und da eine nur notreif; wird sie zu früh berührt von einem geilen Mann, so ist sie schon brüchigen Fleischs und zu einer schwachen und leidenschaftlichen Seele geworden. Es ist schwer, eines Mannes brüchiges Fleisch zu heilen, aber noch um vieles schwerer das einer Jungfrau, so sie vor der Zeit brüchig geworden ist. Denn fürs erste wird sie nicht leichtlich ganz gesunde Kinder zur Welt bringen, und fürs zweite wird sie darauf von Woche zu Woche beischlafsüchtiger und am Ende gar eine Hure, die da ist ein elendester Schandfleck beim Menschengeschlecht, nicht so sehr für sich selbst, als vielmehr für jene, durch deren Nachlässigkeit sie dazu gemacht wurde.“ [GEJ.04_080,10-11]
„Schließlich muss Ich euch, namentlich den Eltern, diesen Meinen göttlich väterlichen Rat noch hinzufügen, dass ihr eure Söhne ja nicht eher ehelichen lassen sollt, und wären sie auch in allem weltlichen Erhaltungsvermögen dazu wohl versehen, sei es im Amt oder Habe, bevor sie nicht wenigstens zur Hälfte wiedergeboren worden sind, damit dann ihre Weiber durch sie geheiligt werden möchten, um gesegnete Früchte zur Welt zu bringen, die da bald selbst ein Segen des Himmels einer ganzen großen Generation leicht werden, wodurch ihr euch dann ein großes Reich gleich dem des Abraham in den Himmeln gründen werdet, worüber ihr euch freuen werdet ewig mehr und mehr über die stets sich mehrenden Herrlichkeiten, hervorgehend aus eurem gesegneten Samen. Eure Töchter aber gebt Meinen Söhnen, die da sind gekommen aus Meiner Liebe zu euch und haben auf der Welt Mich wohl erkannt, und haben sich ziehen lassen von Meiner Liebe und leiten von Meiner Weisheit, und allzeit hören Meine Stimme und ihre Augen geheftet haben nach Meinem Herzen. Dadurch werdet ihr Mich zum segnenden Schwiegervater eurer Töchter machen. Und Ich sage euch, da ihr Mich dadurch gemacht habt zum nächsten Anverwandten, so könnt ihr euch wohl leicht von selbst denken, dass Ich Meine Mitschwieger dereinst nicht werde zugrunde gehen lassen, und so Ich sage, dass sie in Meinem Haus wohnen werden und an Meiner Haustafel speisen sollen allezeit und gewiss große Freude haben mit den überschönen Enkeln Meiner lieben Söhne und ihrer durch sie gesegneten Töchter, und so sie an Meiner Vaterhand geführt werden in alle Meine Reiche und da schauen werden Meine großen Herrlichkeiten, dann erst werden sie es fassen, was das heißen will, Mich zum Mitschwieger zu haben!“ [HiG.03_40.06.17,32-33]
• Warnung vor zu frühem Verliebtsein
„Ein besonderer Rat geht an die Eltern, dass sie ihre Kinder vor nichts so sorg-fältigst warnen sollen wie vor dem sogenannten Verliebtwerden, denn ein gewisses lebendiges Zauberbild, das ein Verliebtsein vom Anderen vorspiegelt und das sich mit dem Geist einmal verbunden hat, bringt man schwerer aus einem jugendlichen Gemüt, gleich welchen Geschlechts, als einen Berg von seiner Stelle. Und einem solchem unzeitigen Verliebtwerden liegt die größte geistige Unzucht zugrunde, denn Unzucht oder Hurerei ist alles, was auf den Betrug des Geistes absieht. Da aber die Liebe am meisten des Geistes ist, so ist ein Betrug der Liebe oder eine offenbare Verschuldung an dieser der wahren geistigen Unzucht tiefster und unterster Grad oder die eigentliche unterste Hölle.“ [GS.02_116,11-14]
6.2.7. Über die Berufswahl und die Stellung in der Gesellschaft
Agrikola: „Ja, das ist wahrlich wahr eine Goldlehre [Kinder in ihren Talenten zu fördern, damit sie später Anderen damit dienen können, s.V.1-4], und auch wir Römer werden sie uns zunutze machen, und ich schon ganz besonders, denn fürs erste habe ich selbst Kinder, und fürs zweite werden die jungen Menschen, die ich von hier nach Rom mitnehme, ebenso gebildet werden, wie es mir ihre Talente zeigen werden. Natürlich muss eine gewisse Grundbildung bei allen gleich vorangehen als das Lesen der Schriften, das Schreiben und das Rechnen, wie auch das Verstehen der Sprachen, die im ganzen römischen Reich von den Menschen gesprochen werden, denn ohne diese notwendigen Vorkenntnisse lässt sich aus den Menschen nicht viel machen. Dann aber soll ein jeder Mensch nach seinem hervorragendsten Talent gebildet werden. Herr, ist es recht so?“ Sagte Ich: „Allerdings, denn es müssen alle Menschen zuvor gehen, mit den Händen greifen, mit den Augen schauen und mit den Ohren hören können, bevor sie zu irgendeiner Verrichtung einer Tat fähig werden. Und so sind die gewissen von dir angezeigten Vorkenntnisse dem Menschen auch nötig, um mit ihrer Hilfe leichter zur wahren Lebensweisheit gelangen zu können. Aber es soll dabei dennoch wohl darauf gesehen werden, dass die Menschen diese Vorkenntnisse und ihre Erlernung nicht zur Hauptsache machen und nicht ihr Leben lang sich mit dem Studieren der Schriften und Sprachen abgeben und dabei die innere, geisterweckende Bildung vergessen, in der am Ende doch ganz allein aller Wert des Lebens besteht. Denn was nützte es einem Menschen, so er alle Schriften der Welt schreiben und verstehen und aller Menschen Zungen reden könnte, an seiner Seele aber Schaden litte?!“ [GEJ.07_126,07-08]
„Was das Weltliche betrifft, so geht Mich das nichts an; denn das ist eine Sache des menschlichen Weltverstands. Sie [junge Männer, s. Kap.142, V.18] können weltlich werden, was sich für sie ehrlichermaßen ergeben kann, das kommt bei mir zu gar keinem Ansehen, sondern nur das, was sie wirken werden nach Meiner Lehre und dadurch nach dem Willen Gottes. Das äußere Ansehen der Person hat vor Mir nicht den allergeringsten Wert, wohl aber das Ansehen seines durch Gottes Wort erleuchteten Herzens, das voll Leben ist durch die Liebe zu Gott und durch die Liebe zum Nächsten. Aber so da jemand ein hohes weltliches Amt bekleidet, so ist er dadurch auch in den Stand gesetzt, desto mehr Gutes zu wirken, und tut er das, so wird auch sein Amt vor Mir einen ver-dienstlichen Wert haben, aber das hohe Amt für sich gar keinen.“ [GEJ.06_143, 01-02]
„Wer da hat ein Amt, der hat es ja der nützlichen Amtierung wegen, nicht aber etwa des Gehaltes oder der Bequemlichkeit wegen. Sucht aber jemand ein bequemes Amt, so ist er ein Unzüchtler, da er wohlleben möchte, ohne wohl-zutun gleich einem, der die Ehe flieht und scheut sich zu sorgen für Weib und Kind, aber dafür aller Weiberwelt den Hof macht, und am Ende seines Fleisches Lust und Begierde sich entweder mit den schmutzigsten Huren oder wohl durch Selbstbefleckung stillt.“ [HiG.03_41.05.06,01]
„Die Menschen selbst haben Gott auf die Seite und ihren eigenen Hochmuts-dämon auf den Thron gesetzt, und was sie einst taten, das tun sie noch, denn überall sorgen die Eltern ja bei ihren Kindern, dass sie etwas Besseres und Höheres werden als sie selbst. Der einfache Bauer, wenn er auch seinen Wunsch nicht ausführen kann, so hat er ihn doch wenigstens im Herzen, demzufolge sein Sohn ein großer Herr und seine Tochter, wenn sie nur irgend ein weicheres Gesicht hat, wenigstens eine Bürgersfrau in einer Stadt oder das Weib irgend eines Landbeamten werden möchte. Ein Schuster ist weit entfernt, seine Kinder sein Handwerk lernen zu lassen, und hat er eine etwas mehr schöne als hässliche Tochter, da wäre es keinem seines Handwerks zu raten, sie zum Weib zu verlangen, weil sie leicht eine Beamtenfrau, wenn nicht noch mehr werden kann. Der Schuhmacherssohn muss natürlich studieren und dann je mehr desto besser werden. Ist die Tochter eines solchen Toren wirklich eine Rätin geworden und der Sohn etwa gar ein Kriminalaktuar, dann darf es der Vater ja nicht gar zu keck weg mehr wagen, sich seinen hochgestellten Kindern mit aufgesetztem Hut zu nahen. Es kränkt ihn zwar sehr, und er weint oft gar bittere Tränen, dass ihn seine Kinder nicht mehr kennen wollen, aber es geschieht ihm recht. Warum war er ein solcher Esel und hatte Freude daran, sich statt zwei Stützen für sein Alter nur zwei Tyrannen heranzubilden?! Darum geschieht es jedermann recht, und der ganzen Menschheit geschieht es recht, dass sie von oben bis unten und über und über tyrannisiert wird, denn sie selbst hat ja die größte Freude daran, Tyrannen aus ihren eigenen Kindern zu bilden. Wer lässt denn die Kinder studieren? Die Eltern. Warum? Damit die Kinder etwas werden sollen. Und was sollen die Kinder werden? Ganz natürlich, wenn es möglich ist allezeit mehr als die Eltern, denn überall heißt es: „Ich lasse meinen Sohn studieren, auf dass er einst entweder ein Geistlicher oder ein Staatsbeamter werden möchte, und wenn er es zu einem Hofrat oder gar zu einem Minister bringen könnte, oder als Geistlicher womöglich zu einem Bischof, so wäre es mir wohl am liebsten.“ So spricht das Gemüt eines Vaters, und ebenso das Herz einer Mutter. Aber dass ein Vater sagen möchte: „Ich lasse meine Kinder nur darum studieren, dass sie sich recht nützliche Kenntnisse sammeln sollen, um dann mit weisem Vorteil das zu sein, was ich selber bin oder auch etwas Geringeres, aber gut und recht!“, das wird nicht leichtlich gehört werden, noch weniger Mein Wort: „Wer unter euch der Erste sein will, der sei der Letzte und euer aller Knecht.“ Das habe Ich geboten und sieh, kaum ein Bettler befolgt dieses Gebot, aber was der Satan befiehlt durch seinen Dämon, nach dem rennt klein und groß, Kind und Greis. Daher geschieht aber der Welt auch zehnmal und hundertmal recht, dass sie mit Schwert und Feuer tyrannisiert wird, denn sie hat ja selbst das größte Wohlgefallen daran. Hört auf, aus den Kindern Tyrannen zu erziehen, und werdet selbst lieber die Letzten als die Ersten, dann werden die Tyrannen auf den Thronen bald allein dastehen, und weil ihr tief drunten stehen werdet, so werden auch sie tief herab von ihrer Höhe steigen müssen, um nicht auf selber verlassen zugrunde zu gehen. Aber wenn ihr aus euren Kindern stets mehr und mehr Staffeln zu dem Thron baut, da muss dieser ja stets höher werden, und je höher er wird, desto weiter kann er die Steine schleudern von seinem erhabenen Standpunkt, und desto härter treffen sie auch euch Untenstehende. Und Ich lasse es recht gerne zu, dass der Höheren Macht wachse, damit die Narren unten doch etwas haben, das sie demütigt und ihnen zeigt, was sie sein sollen und nicht sind. Und so sind die Regenten nunmehr von Mir bemächtigt und tun sehr recht, wenn sie die dumme Menschheit drücken so viel als nur möglich, denn sie verdient nichts Besseres. Lässt der Vater seinem Sohn nicht einen besseren Rock machen, als er ihn trägt? Und die Mutter geht mit ihren Töchtern in die Modeläden und sucht stundenlang Zeug aus, in denen sich ihre Töchter desto besser ausnehmen möchten, um dadurch mehr „Eroberungen“ zu machen. Warum denn Eroberungen? Erunterungen wären's nach Meinen Worten, nach denen die Menschheit streben sollte. Weil aber Eroberungen, da sind die Tyrannen recht, ja sie sind sogar Engel, weil sie die Eroberungssucht so viel als möglich durch Steuern und andere lästige Gesetze herabdrücken. So spricht der Vater zu seinem Sohn: „Du musst dir ein solches Benehmen aneignen, dass du alle Augen und Ohren auf dich ziehst und dadurch unentbehrlich wirst einer ganzen Gesellschaft, oder mit anderen Worten gesagt: Suche der Erste in der Gesellschaft zu werden.“ –Warum sagt der Vater nicht lieber, „Sohn, zieh dich zurück. Es ist besser, dass du vom untersten Standpunkt deine Augen auf die Gesellschaft richtest, als dass die Gesellschaft auf dich alle ihre Augen richte.“ Oder was ist wohl besser, der Grundstein eines Gebäudes oder ein Dachgiebel desselben zu sein? Wenn aber ein Sturm kommen wird und wird zerstören Dach und Haus, wird er wohl auch den Grundstein von seiner Stelle bringen?“ [Er.01_063,14-21]
6.2.8. Die Frage der Haustierhaltung
„Nehmt lieber Kinder armer Eltern in eure reichen Häuser denn nutzlose und leicht große Gefahr bringende Hunde, so werdet ihr nie von der bösesten Tobsucht, die vom Gift des Satans, den die Hunde in sich tragen, herstammt, befallen werden.“ [GEJ.02_067,18]
„Seid in Zukunft Menschenfreunde und keine Hundefreunde mehr. Wozu müsst ihr Hunde halten im Übermaß? Hunde sollen diejenigen halten, die ihrer nötig haben bei Jagden der wilden, reißenden Tiere, und die Schafhirten großer Herden als Schutz gegen die Wölfe, Bären und Hyänen, außer diesen bedarf niemand eines Hundes. Wer aber schon einen hält, der halte ihn an einer Kette wohl angehängt, auf dass sich die Armen nicht der bösen Hunde wegen fürchten, in eure Häuser zu treten und euch um ein Almosen zu bitten. Wer aus euch künftighin solchen Rat nicht befolgen wird, der soll von seinen Hunden denselben Lohn erhalten, der dir zuteil ward [Tobsucht, s.V.4-5].“ [GEJ.02_ 067,17]
Beispiel Lazarus, dem von Jesus‘ Hunde zum Schutz gegeben wurden:
Jesus zu Lazarus: „Sieh, du hast dir zur Bewachung deiner Häuser römische Soldaten um ein bedeutendes Geld gemietet. Da kann Ich dir auch ganz andere Wächter verschaffen, die werden dich sehr wenig kosten und sich dabei doch von niemand bestechen lassen. Sie werden deine Feinde instinktmäßig schnell erkennen und sie mit fürchterlichem Geheul weit über deine Besitzgrenzen hinaustreiben, aber ebenso werden sie die wahren Freunde deines Hauses wohl erkennen und sie nicht von dannen treiben, sondern sie werden sie unbeirrt hereingehen lassen. Sagte Lazarus: „O Herr, da verschaffe mir nur bald solche Wächter, es wird ihnen bei mir sicher nichts abgehen,“ Sagte Ich: „Nun, so gehen wir ein wenig hinaus ins Freie, und die Wächter werden sogleich dasein.“ Wir gingen nun hinaus in den großen Hofraum, und sogleich liefen uns sieben große Hunde entgegen, machten ein starkes Gebell und schmeichelten sich darauf um uns herum. Alle waren von der Größe eines zweijährigen Rindes und hatten ein starkes Gebiss und eine braune, zottige Behaarung. Lazarus hatte daran eine große Freude und fragte Mich, wie eine rechte Wohnung für diese Tiere bestellt sein solle. Und Ich stellte ihm eine solche in einem Augenblick und am tauglichsten Ort bloß durch die Macht Meines Willens her, was den Lazarus in ein höchstes Erstaunen setzte, aber die Jünger erklärten ihm das.“ [GEJ.06_160,03-07]
„Ich aber ging mit Lazarus und seinen beiden Schwestern ins Freie. Als wir in den großen Hofraum kamen, da verspürten die großen Hunde, dass sich Fremde dem Orte Bethania nahten, und sie rannten mit starkem Gebell an die Tore des großen Hofraums, und Lazarus fragte Mich, was dies zu bedeuten habe. Ich sagte zu ihm: „Etliche Juden und ein paar alte Pharisäer, die heute gerade nichts zu tun hatten, wollten dich besuchen und dich bei der Gelegenheit vor Mir warnen, aber sie haben das nur darum unternommen, um bei dir auszukund-schaften, ob Ich Mich etwa bei dir aufhalte, oder wohin Ich von dir weiter etwa den Weg eingeschlagen habe. Und sieh, die Hunde merken das genau, dass das keine Freunde von dir und von Mir sind, und laufen darum an die Tore, um jene Juden und Pharisäer zum schnellen Rückzug zu nötigen. Denn sowie die An-kommenden nur von weitem dieser Tiere ansichtig werden, werden sie jählings umkehren und so fußgeläufig als möglich das Weite suchen. Darauf werden die Hunde auch wieder ganz ruhig heimkehren.“ Wir bewegten uns darauf nach derselben Richtung hin, in der die Hunde vorausliefen. Wir hatten aber noch kaum das Tor erreicht, als wir auch schon eines schwarzen Klubs Menschen ansichtig wurden. Da verließen die Hunde das Tor mit furchtbarem Gebell und rannten mit wütiger Hast den Ankommenden entgegen. Als aber diese der Hunde ansichtig wurden, da kehrten sie pfeilschnell um und liefen in völliger Raserei davon.“ [GEJ.06_164,01]
6.3. Gestaltung des Gesellschaftsleben
6.3.1. Unterhaltungsstunden und Zusammenkünfte
• Weltliche Konversationen und Geplauder
„Die Unterhaltung ist ein Vergnügen des sterblichen Menschen, durch welches er sich zeitlich den ewigen Tod versüßt. Ja, ein solches Vergnügen ist darum eine wahre Unterhaltung, weil der Geist dabei zu unterst gehalten wird, und die tote Lust des Todes zu oberst. Konversation, wie sie in der Welt üblich ist, ist ein barster „Zapfenstreich“ für den Geist. Beim Soldaten folgt zwar auf den Zapfenstreich ein früher Tagesweckruf, weil die Naturwelt dem steten Tag- und Nachtwechsel unterworfen ist. Aber für den Geist gibt es nur einen Tag oder eine Nacht. Wenn für die Nacht des Geistes aber einmal der Zapfenstreich getrommelt wurde, da wird schwerlich mehr ein Tagesweckruf folgen einer unendlichen Nacht. Verstehst du nun die „Konversation der Welt“? Die Reunionen, wie sie jetzt gehandhabt werden unter Ballmusik, Fraß und Hurerei aller Art, wenn auch bei dreifacher Wachsbeleuchtung und freiem Eintritt, sind im Ernst wahrhafte Reunionen der Menschen zum ewigen Tod. Denn die Menschen ergreifen hier mit vereinten Kräften das Ruder am Lebensschiff, um desto schneller und sicherer auf die angenehmste Weise von der Welt in den ewigen Tod hinüber zu segeln. Dass sie dieses Ziel nicht leichtlich verfehlen, sorgt schon der Fürst der Nacht und des Todes. Das also ist die „Reunion der Welt“. Visiten sind gegenseitige Erkundigungen, ob jemand im Geist noch tot ist, und sind aber dann auch wieder gegenseitige Komplimente über das ruhige Wohlbefinden im Tod. Denn findet ein Visitant jemanden lebendigen Geistes, da wird er ihm nicht mehr viele Visiten machen. Denn er ist in der Furcht, dass der Lebendige möchte zu ihm sagen, dass er, der Visitant, ein Toter ist. Beim Toten aber hat er das nicht zu befürchten.“ [HiG.02_ 43.09.27,02-05]
„Also diesem Menschen lasse Ich sagen, dass er sein zu nichts taugendes, über-schwänglich vielfältiges Visitenmachen so viel als nur immer möglich einstellen und dafür lieber anfangen soll, Mir, Seinem Vater, Visiten zu machen! Das wird ihm mehr nützen, zeitlich und ewig, als alle die tausend und abermals tausend Visiten, die er den Menschen für nichts und wieder nichts schon gemacht hat. Sieh, in deiner vermeinten Freiheit bist du nur ein Sklave deines Fleisches, deiner Begierden und deiner freien Weltlust unter den Menschen, mit denen du gern tolles Zeug plauderst und hintendrein lachst über deine eigenen Torheiten.“ [HiG.01_40.11.04,04-05+33]
„Weltliche Konversation aber mit den Kindern von Seite der Eltern ist ein Gift für ihre Herzen, ja Ich sage dir, ein wahres Klapperschlangengift. Und sieh, doch hättest du dazu eher Kraft, Sucht und Begierde, mit deinen Töchtern zu reden wie mit den verteufelten Masken auf einer höllischen Tanzredoute. Da du dich in solchem nicht zu erkennen scheinst, muss Ich dir es schon deutlich unter die Augen reiben, dass du durch manche solche läppisch-törichten Ge-spräche und unüberdacht hingeworfenen Wortschlammbröckchen deinen Töchtern bis jetzt mehr geschadet als im eigentlichen, rein geistigen Sinn genützt hast.“ [HiG.02_42.01.06,07ff]
„Und das sage ihr auch, dass die wahre Liebe ein wenig gezankt sein muss, daher Ich mit ihr auch ein wenig zanken muss. Das ist aber Mein Zank, dass sie ihre Töchter ein bisschen zu wenig zu Mir kehrt und ihnen viel am Tag von weltlichen Dingen, aber nur wenig von Mir erzählt oder sich von ihnen erzählen lässt. Denn sage und melde ihr, dass Ich sehr eifersüchtig bin und daher ungern sehe, wenn von anderen Dingen als von Mir geplaudert wird. Ich gleiche einem leidenschaftlichen Liebhaber, der hinter der Tür seiner Geliebten horcht und lauscht und aus übergroßen Freuden in die wonnigste Entzückung gerät, so er seine so innigst Geliebte von nichts als von ihm schwärmen hört; aber auch alsbald traurig wird, sobald seine Geliebte ihr Gespräch auf andere, nicht auf ihren Geliebten Bezug habende Dinge lenkt, wobei dann der traurige Liebhaber zu denken und bei sich selbst zu sprechen anfängt: „O du meine zu innigst Geliebte, wenn du mich liebst, wie ich dich liebe, wie können da noch andere Gedanken dir in den Sinn kommen, während ich doch beständig an dich denke und vor deiner Tür gar ängstlich, um den baldigsten Einlass flehend, harre!?“ [HiG.01_40.10.28,05-08]
„Ohlad! Ich habe dich und deine Brüder angesehen und habe Mich darüber erfreut, dass sie umgekehrt sind und haben ihr Herz und ihre Seele gekehrt nach Mir, aber Ich habe noch etwas wider sie, und das ist von sehr bedeutender Art für ihren Geist. In der Welt zwar erscheint es billig, auch gerecht und ganz unschuldig; aber nicht so erscheint es Mir! Was aber ist es, das Ich wider sie habe? Hör! Sie haben eine Leidenschaft, bei gewissen ihnen zu Gesicht stehenden Familien Besuche unter allerlei freundschaftlichen Vorwänden, die sie sich selbst machen, abzustatten und im Gegenteil wieder Besuche zu empfangen. Von dieser argen Leidenschaft ist selbst Danel als der Weiseste nicht ausgenommen. Die Männer haben eine große Freude, so sie von schönen Weibern Besuche bekommen und freuen sich sehr, so sie wieder solch schönen Weibern können Gegenbesuche machen. Die Weiber aber dagegen lechzen ordentlich nach männlichen Besuchen, je mehr deren und je öfter dergleichen es gibt, desto lustiger und ganz närrisch freundlicher werden sie. Die Weiber besuchen zwar dagegen die Männer weniger als ihresgleichen, aber da möchte oft der ganze Himmel aus Ärger feuerglühend werden, was für entsetzlich dümmstes Zeug sie da zusammenklatschen. Je unsinniger und je wertloser und dümmer es ist, desto mehr macht es ihnen Vergnügen; und je läppischer, je närrischer, je dümmer und je spaßhafter und lächerlicher es bei einer solchen Gesellschaft zugeht, desto angenehmer und schätzbarer ist sie auch und wird darum auch vorzugsweise gern besucht. Ganz besonders aber sehen die Weiber, jung wie alt, darauf, dass sich in einer solchen Klatschgesellschaft, die Ich von Grund aus hasse, stets mehrere junge Wesen männlichen Geschlechts einfinden, die sich so recht aufs Hofmachen verstehen und dabei aber auch allerlei lustige Spiele zu arrangieren wissen, um durch sie den Weibern eine an-genehme Erheiterung zu verschaffen, und je unsinniger und dümmer, und je leerer und nichtssagender derlei Spiele sind, desto beliebter sind sie auch, und ganz besonders dann, wenn sie von wohlgestalteten Jünglingen ausgeführt werden. Sieh, solche Weiber haben deine neunundneunzig Brüder und solche Kinder, das Weib des Danel aber ist die größte Klatschliebhaberin darunter. Wahrlich, das ist Mir ein Ekel der Ekel! Ich möchte lieber ein Aas in Meinem Mund halten tausend Jahre, als eine solche galante Gesellschaftsliebhaberin auch nur eine Sekunde lang von fern her ansehen. Der Grund davon liegt darin, weil das eine allerbeste Art ist den Geist aus Mir zu verderben und zu töten, denn bei derlei Zusammenkünften lernt das Weib wie der Mann am besten, Meiner zu vergessen und sich ganz der lustigen und schmeichelnden Welt in die giftigen Schlangenarme zu werfen. Wer denkt in einer solchen Klatsch-, Spiel-, Plausch- und Lachgesellschaft an Mich, während Ich ihm doch in jedem Augenblick das Leben erhalten muss?! Darum verfluche Ich auch alle solche Gesellschaften, wo sich die Menschen der Belustigung wegen besuchen, und nicht, dass sie sich besprechen und belehren möchten von Mir, und seien diese Besuche von noch so geringer Art, so seien sie dennoch verflucht, besonders, so Kinder dazu mitgezogen werden, in denen dadurch jeder bessere Same alsbald erstickt wird. Geh daher hinaus und verkündige solchen Meinen Willen deinen neunundneunzig Brüdern, und diese sollen desgleichen tun ihren stumpfen Weibern und Kindern, und sage, dass Ich niemanden eher mit Meiner Gnade segnen werde, als bis er sein Haus so geordnet wird haben. Wird dieses Übel nicht aus der Wurzel vertilgt, so werde Ich Mein Gericht statt der Gnade solcher Welt geben. Amen.“
Der Ohlad aber sprach in der tiefsten Demut darauf zum Herrn: „O Herr, Dein überheiliger Name werde geheiligt, und Dein Wille geschehe allzeit wie ewig. Ich, ein armseligster, elender Wurm vor Dir im Staub meiner völligen Nichtig-keit aber wage dennoch aus dem Grund meiner großen Not Dir entgegen eine Frage zu tun, und Du, o Vater, voll der unendlichsten Liebe, Erbarmung und Geduld, wirst mir darob ja nicht gram werden.“
Und der Herr sprach aus der Wolke: „So stehe denn auf, und rede! Ich werde Mein Ohr an deinen Mund legen.“
Und der Ohlad erhob sich und sprach: „O Herr, sag mir nach Deiner Gnade, sollen wir Menschen nimmer unsere Nachbarn besuchen und uns nimmer, selbst auf eine ganz ehrbare Weise, mit unseren Brüdern und Schwestern vergnügen? Sieh, wir armseligen Menschen haben ja ohnehin wenig Erhei-terndes auf dieser mageren Erde. Müssen wir auch noch unsere gegenseitigen geselligen Besuche und Besprechungen gänzlich meiden, so bleibt uns dann ja rein nichts übrig, als sich irgendwo in ein Loch einzupferchen und daselbst zu nagen an der eigenen trübseligsten Langeweile. Daher möchte ich Dich, o Herr, doch wohl bitten im Namen aller meiner Brüder und Schwestern, dass Du in dieser Hinsicht Deinen Willen ein wenig nur mildern möchtest. Wäre es denn Dir nicht wohlgefällig, mir eine Regel zu geben, ja ein Gesetz sogar, nach dem irgend Gesellschaften dennoch stattfinden dürften?“
Und der Herr sprach darauf zum Ohlad: „Ich wusste es ja, dass auch du noch ein kranker Esel bist; darum verlangst du solches von Mir wider alle Meine Ordnung. Sieh, du Ochs, auf der Erde Boden wachsen gesegnete und verfluchte Pflanzen, Gesträuche, Bäume und Früchte, die gesegneten entstammen dem Himmel, und die verfluchten der Hölle. Die Früchte der letzten Art sind nicht selten anlockender als die der ersten. Möchtest du da nicht auch sagen, ,Herr, nimm ihnen das tödliche Gift, auf dass wir sie genießen können, gleich wie die gesegneten?‘
Ich aber sage dir, das tu Ich nimmer, denn Ich habe ohnehin auf eine verfluchte dreißig gesegnete gesetzt, und das wird doch genug sein. Dazu steht es dir noch frei, die verfluchten Pflanzen auszurotten und dafür lauter gesegnete anzubauen. Ist das nicht genug? So habe Ich auch dem Menschen eine Gesell-schafterin und eine Gehilfin gegeben, und sieh, der erste Mensch Adam war damit zufrieden. Wollt ihr denn mehr sein, als da war das erste Menschenpaar auf der Erde? Hat nicht ein jeder Vater seine Kinder und desgleichen eine jede Mutter? Und hat nicht ein jeder Hausbesitzer sein Gesinde, seine Knechte und Mägde, die auch Menschen sind? Was will er da noch mehr? Adam hatte nur ein Weib und später seine Kinder und hatte keine Knechte und keine Mägde, und sieh, er war damit zufrieden! Warum wollt ihr denn mehr, als da aus Meiner Ordnung dem Adam gegeben ward? O ihr Nimmersatte, darum wollt ihr mehr, weil ihr an Mir kein Genüge habt! Ich bin euch zu wenig, darum wollt ihr Unterhaltungen der Welt. Darum wollt ihr lachen und klatschen und spielen in munteren Zirkeln, weil Ich euch langweile. Adam hatte an Meiner Gesell-schaft genug, und der Eva genügte der Adam und ihre Kinder, darum lebte er neunhundertdreißig Jahre zufrieden ohne Gesellschaftsspiele. Warum wollt ihr denn mehr? Ich aber sage dir, da Ich dich schon gesalbt habe, so ihr euch besucht in Meinem Namen, wie es Adam tat bei seinen Kindern sogar, dann soll auch jede Gesellschaft gesegnet sein, denn wo zwei oder drei in Meinem Namen versammelt sind, da bin Ich mitten unter ihnen. Wo sich aber irgend Besuchsgesellschaften bilden wegen was immer für weltlichen Vergnügen, da soll der Satan unter ihnen sein und soll nach seiner Lust erwürgen seine Kinder. Frage Mich daher nicht wieder willst du Mich nicht zum letzten Mal gefragt haben, sondern gehe eilends, und erfülle Meinen Willen. Amen.“
Auf diese Rede schlug sich der Ohlad auf die Brust, verneigte sich dann tiefst vor dem Altar und ging dann sogleich hinaus zu den neunundneunzig harrenden Brüdern, berief da sogleich den Danel zu sich und sagte zu ihm alles, wie er es vom Herrn vernommen hatte.
Danel aber sprach dagegen: „Fürwahr, so du mir diese Sachlage nicht mit einem so erhabenen Ernst nun dargetan hättest, ich könnte es kaum glauben, dass der große, erhabene, heilige Gott Sich mit solchen Kleinigkeiten abgäbe. Es muss aber dennoch etwas daran gelegen sein, da uns der Herr bei Nicht-ablegung dieses so offenbaren Lasters Seine Gnade vorenthalten will und will uns dafür geben nur ein bitteres Gericht. Ich werde sogleich des Herrn Willen bekanntmachen. Für mich und mein Haus stehe ich gut, da wird sicher keine Gesellschaft mehr gegeben und keine mehr besucht außer in der Art, wie es der Herr haben will, in Seinem allerheiligsten Namen nämlich nur. Aber was da die übrigen betrifft, so kann ich natürlich nicht gutstehen, was sie darauf machen werden.“
Und der Ohlad sprach: „Das kümmere vorderhand weder dich, noch mich, da wird schon der Herr das Seinige tun.“
Darauf kehrte sich der Danel sogleich zu den achtundneunzig, wie zu den Kindern und Weibern, und machte ihnen den Willen des Herrn bekannt gerade so, wie er ihn vom Ohlad vernommen hatte. Die Männer kehrten sich bald danach, aber die Weiber und die erwachseneren Kinder fingen an zu schluchzen und mitunter heimlich gar zu weinen und zu schmähen und sprachen: „Das kann Gott nicht geredet haben! Das ist eine Erfindung Ohlads, der zehn Zauberer von der Höhe und nun auch des berühmten Danels, der seinen Mantel allzeit gehörig nach dem Wind zu drehen versteht! Warum sollen uns denn nicht auch in einer Gesellschaft mehrere Männer lieben? Warum sollen wir denn nur für einen Mann allein dasein und uns allein für einen putzen und schönmachen? Warum sollen unsere Töchter nicht die Gelegenheit haben, allerlei Bekanntschaften mit der jungen Männerwelt zu machen, auf dass sie sich daselbst den ihnen am meisten zu Gesicht stehenden Mann erwählen möchten? Und warum sollen unsere Söhne nicht die Mädchen kennenlernen? Sollen sie denn am Ende weiberlos verbleiben? Wo aber, außer in gesellschaftlichen Zirkeln, bietet sich wohl eine Gelegenheit dazu? Zudem besuchen wir ja ohnehin nur lauter honette, altadelige Häuser und werden von ihnen wieder besucht. Gott kann gar nicht weise sein, wenn Er so etwas von uns verlangt. Täten wir dabei etwas Schlechtes, so wäre das etwas anderes, aber wir vergnügen uns dabei ja nur allzeit auf die unschuldigste Weise von der Welt! Wie soll, wie kann das einem weisen Gott zuwider sein?“
Der Danel aber sprach zu ihnen: „O ihr Weiber, ihr murrt über die An-ordnungen Gottes! Wisst ihr nicht, wie Er noch allezeit die Widerspenstigen gezüchtigt hat? Zu kleinlich kommt euch hier die Sache vor, um die Sich hier Gott annimmt, deshalb sagt ihr, Gott müsse nicht weise sein! O ihr blinden Törinnen! Wer erschuf denn das kleine Mücklein, wer die Blattmilbe, wer die zahllosen Würmchen in einem Sumpf, wer die Haare eures Haupts? Sind das nicht lauter höchst unbedeutend scheinende Dinge? Und dennoch gibt Sich der große Gott mit ihnen ab! Wer außer dem Werkmeister aber weiß es besser, was seinem Werk frommt? Wenn uns aber hier der große Werkmeister Selbst die Lebensregeln gibt, sollen wir sie da nicht sogleich allerdankbarst annehmen und befolgen? Scheint euch das Übel auch klein und nichtig zu sein, weil ihr euch daran schon gewöhnt habt, soll es darum auch bei Gott so sein? O, der Herr wird Sich ewig nie nach unserer großen Torheit richten, wohl aber liegt es an uns, Seinen Geschöpfen, dass wir uns richten nach Seinem Willen, denn Er allein weiß es ja nur, was uns frommt! Vergiftet aber nicht ein Tropfen Gifts schon zehn Maß Wassers so, dass wir es nimmer heilsam und unschädlich genießen mögen?! So man aber einen gesunden Wassertropfen in zehn Maß Gifts täte, wird dieser das Gift auch so entgegen unschädlich machen? Also ist der Tod mächtiger denn das Leben, und wir können es gar leicht verlieren! Daher heißt es, die Regeln wohl betrachten und danach leben, wie es der Herr des Lebens will! Versteht mich, und murrt nimmer! Amen.“
Nach dieser Rede Danels traten mehrere Jünglinge und Weiber zusammen und richteten folgende Rede an den Danel, sagend nämlich: „Geehrter und hochansehnlicher Gefährte unserer Männer und Väter! Wir haben deiner Rede mit der gespanntesten Aufmerksamkeit zugehört und haben so manches deiner Rede wahr und gut gefunden, manches aber wohl auch unverständlich. Wir fragen dich daher, was du mit dem Tropfen Gifts in den zehn Maß Wassers und dann wieder umgekehrt mit dem Tropfen Wassers in den zehn Maß Gifts so ganz eigentlich hast sagen wollen, und was mit dem, wie wir im Namen Gottes wohl in Gesellschaften zusammenkommen dürften. Gib uns über diese zwei Hauptpunkte näheren Aufschluss, auf dass es uns darüber hell werde.“
Und der Danel nahm da sogleich alle seine Sinne zusammen und sprach darauf: „So hört mich denn an, ich will mit der Gnade des Herrn, die dort aus Seinem Heiligtum mich hell anstrahlt, euch die Sache so klar vor eure Augen stellen, als wie klar da scheint die Sonne am hellsten Mittag, die jetzt freilich wohl nicht scheint, weil sie von den dichtesten Rauchmassen, welche den brennenden Bergen entqualmen, überdeckt ist. Ihr seid Gefäße vom noch gesunden, lebendigen Wasser, welches da ist euer Leben aus Gott; die Gesellschaften aber sind das Gift für euren lebendigen Geist, und das aus dem Grund, weil ihr in denselben durch allerlei dummes Geklatsch und Geplauder, durch das euch so dummsüße Sich-ehren-Lassen – gewöhnlich auf Kosten schmählicher Erniedrigung und Ehrabschneidung anderer, meistens harmloser Menschen – und durch noch allerart dumme und eure Lachlust kitzelnde Spiele Gott stets mehr und mehr vergesst und am Ende in eurem zu oft angeregten Hochmutskitzel zu denken und förmlich einzusehen anfangt, als sei alle Welt bloß nur euretwegen da, und als hänge von eurem Geklatsche und von eurer Gunst das Heil der ganzen Welt ab. Seht, das ist wider alle Liebe des Nächsten, daher wider die göttliche Ordnung und daher ein Gift für das Leben eures Geistes, der euch als ein gesundes, lebendiges Wasser von Gott ursprünglich ist eingehaucht worden. Ein Tropfen von diesem Gift, das ist so viel wie eine noch so kleine und unschädlich scheinende Visite im Namen der Welt in euch, vergiftet leicht den ganzen gesunden Geist, auf dass er dann ohnmächtig wird, in eurer Seele dahinsinkt und eben dadurch aber eure Seele anregt, dass sie dann sehr hoch-mutskitzelhaft empfindlich wird und stets mehr und mehr zu suchen anfängt, wie und wo sie die rechte Anerkennung ihrer Hoheit finden möchte. Und das alles tut sie darum, weil sie zufolge der Erlahmung des vergifteten Geistes keinen Leiter nach oben mehr hat und sich am Ende selbst als das herrschende Lebensprinzip ansieht, was aber im höchsten Grad gefehlt ist aus dem zwar geheimen, aber dennoch allerhöchst wichtigen Grund, weil unsere Seelen als lebende Substanzen unserer Leiber von unten her sind, und nur allein der Geist ist von oben her, um die abgefallene Seele von ihrer alten Schlacke zu erlösen in der Zeit dieses irdischen Lebens. Solches aber kann nur durch die Gnade Gottes dann geschehen, so wir nicht alles Mögliche aufbieten, um unsern Geist zu verderben, sondern unser Leben nach dem heiligen Willen dessen einrichten, der es uns als ein allerhöchstes Gut für ewig gegeben hat. Ich meine nun, dass es hinreichend klar genug dargestellt ist, was da besagt ein Gifttropfen in zehn Maß gesunden Wassers. Was aber da den Gegensatz betrifft, so ist er wohl zu klar, als dass man darüber viele Worte verlieren sollte. Wenn ein Mensch einmal ganz verdorben ist, wird ihn ein Wort der Wahrheit wohl bessern? So wenig man einen mächtigen Brand mit einem Tropfen Wassers zu löschen imstande sein wird, ebenso wenig wird auch eine gute Ermahnung bei einem weltlich Verdorbenen auszurichten vermögen. Geht hin zu einem Bergbrand, und löscht denselben mit einem Tropfen Wassers, wenn ihr es könnt. So habe ich jetzt in euch schon gar viele gesunde Tropfen des lebendigen Wassers fallen lassen, aber eure alte Leidenschaft lodert noch, und ich halte sie noch nicht für gelöscht, und es wird noch sicher über euch ein ganz mächtiger Wolkenbruch sich ergießen müssen, bis ihr vollends erlöschen werdet in eurer großen Tor-heit! Ich meine, das wird doch auch klar genug geredet sein?! Was aber die im Namen Gottes allein gerechten Visiten betrifft, so ist das wohl an und für sich zu klar, als dass ich mich darüber weitläufiger ausdrücken sollte. Beachtet daher dies Gesagte zuvor genau in euch, und es wird sich dann schon von selbst hervortun, wie wir uns im Namen Gottes besuchen sollen. Versteht solches wohl im Namen Dessen, durch dessen Gnade ich so zu euch habe zu reden vermocht!“ [HGt.03_181,02-184,15]
• Zusammenkünfte im Namen Jesu
„Liebe Freunde, Brüder und Kinder! Ich, der Herr, euer Gott, Vater, Meister und Bruder, Ich, euer Lehrer und Führer, mache euch kund und zu wissen, dass Ich es allzeit wie jetzt gern sehe, so ihr irgend zusammenkommt in Meinem Namen und führt da gute Gespräche von Mir und von der Liebe des Nächsten. Denn derlei gute Reden erheitern den Geist und erfreuen das Gemüt, und das ist gut. Denn ihr sollt wohl allzeit fröhlich sein in Meinem Namen und auch euren Leib erquicken mit guter Speise und gutem Trank im gerechten Maß und Ziel.“ [HiG.02_47.03.14,01]
• Liebeernstliche Stunden im Herrn
„Nur das einzig Geringe, das „tägliche Stündchen“, verlange Ich von dir für so viele deiner Gebrechen und Sünden vor Mir, deinem Vater. Und du hast Mich einer Unbilligkeit beschuldigen können, als wenn Meine Liebe und Weisheit unvollkommen wäre, da sie unausführbare Forderungen stelle an die Kräfte der Menschen. Oder meinst du denn, so du Meinen Weg wandeln möchtest, dass Ich dir nicht voll behilflich sein möchte? Habe Ich dir bis jetzt nicht alles liebeernstlich angezeigt, was nur immer dein Haus nachteilig hätte belangen mögen, damit du Mich ergreifen könntest und Ich dir dann hülfe, wie Ich dir noch allzeit geholfen habe? Und doch konntest du Mich einer Unbilligkeit wegen des leichten Kreuzes beschuldigen! […] Worin besteht denn so ganz eigentlich die „unerträgliche Last“ deines Kreuzleins? – Sieh, Ich will sie dir noch einmal ganz darstellen! Diese unerträglich schwere Last besteht in nichts anderem, als dass du dich ein Stündchen im Tag liebeernstlich als Vater und wahrer Lehrer über Meine dir wohlbekannten Wege mit deinen erwachsenen vier Mägden abgibst, aber nicht mit ihnen gleich einem weltlichen Liebhaber schäkerst, was sie verdirbt und dir unheimlich und untraulich macht, sondern, wie gesagt, als wahrer Vater, liebeernst! So dich aber deine Mägde so als Vater ersehen werden, werden sie sich auch nicht verbergen vor dir und werden dich wahrhaft achten und durch ihr Benehmen auch deine Achtung zu erstreben suchen.“ [HiG.02_42.01.06,07ff]
„Bist Du, liebster, heiliger Vater, nicht grämlich auf mich, weil ich fast alle Sonntage zu meiner Tante gehe und mich dort ein wenig unterhalte? Antwort: Ja, Mein liebes Töchterchen, das ist Mir wohl freilich nicht sehr angenehm, weil du dadurch stets mehr Sinn für die Welt in dich aufnimmst, durch den du mit der Zeit Mich stets mehr und mehr vergessen könntest, was Mich dann wohl sehr schmerzen würde, so du Mir endlich völlig untreu werden möchtest. Daher wäre es Mir wohl lieber, wenn du gerade nicht an jedem Sonntag dich zur Tante abholen ließest, sondern nur dann und wann, wenn du schon die Tante besuchen musst, von der du außer einem kleinen Imbiss und einigen sehr wohlfeilen, nichtssagenden Spielereien eben nicht viel Besseres bekommst. Wenn du aber in deinem Herzchen so manchmal, statt allzeit zur Tante, zu Mir kämst, da könnte Ich dir mit etwas viel Besseren aufwarten als deine Tante, die sehr eitel ist. Sieh also, du Mein liebes Töchterchen, mit deinem regelmäßigen Zur-Tante-Gehen bin Ich schon nicht so recht einverstanden, verbiete es dir aber auch nicht im Geringsten, dahin zu gehen. Du kannst tun, wie es dir Freude macht. Denn sieh, mich erfreut ja eine erzwungene Liebe nicht, sondern nur eine freie. Wenn du Mich manchmal frei deiner Tante vorziehen wirst, dann wird es mich freuen. Aber so Ich dich dazu zwingen möchte oder müsste, da würde Mich deines Herzens Opfer nicht freuen. Gerade wie es dich auch nicht freuen möchte, so dich jemand nur dann lieb hätte, so du ihn dazu zwingen müsstest, gerade so ist es auch bei Mir! Die sind Mir stets die Liebsten, die von selbst zu Mir kommen, Mich allzeit im Herzen aufsuchen und Mich dann von ganzem Herzen über alles lieb haben. Sie habe aber dann auch Ich über alles lieb und eröffne ihnen alle Schätze Meiner Himmel. Tu du, Mein liebes Töchterchen, denn auch so, so wirst du bald in Meiner großen Liebe groß werden und wirst sehen, wie übergut und überreich Ich, als dein wahrer Vater, bin und was alles Ich denen geben kann, die Mich über alles lieben. Das beherzige du, Mein liebes Töchterchen, nur recht von ganzem Herzen, dann wirst du bald ganz in Mein Vaterherz kommen! Das sage und verheiße Ich, dein lieber Vater, dir! Amen.“ [HiG.02_47.05.30.a,03-10]
„Da du von Mir gern erfahren möchtest, ob du zu deiner Welttante nach Obersteier auf ihre Herrschaft gehen oder daheimbleiben sollst, um als Gesunde gesund zu werden, sage Ich dir: So du Mich mehr liebst als deine Welttante, dann bleibe du zu Hause bei deinen Eltern […] So entschuldige dich mit der Wahrheit und bleibe daheim, so du es willst. Willst du aber lieber dem Ruf und der Einladung deiner Welttante folgen, so kannst du das auch tun. Aber es wird dir nicht dienen, dieweil du dir wohl leicht denken kannst, dass Ich auf Herrschaften, Schlössern und Burgen ebenso wenig zu Hause bin wie Gold in den Kloaken, und daher auch fern mit Meiner Hilfe. Tu also, was du willst, Ich werde dir darob nicht gram sein. Aber mit dir auf die „Herrschaft“ gehe Ich auf keinen Fall. Wäre deine Tante gleich deiner Mutter eine Bürgerin geworden statt einer „Herrschaftsinhaberin“, so wäre sie Mir recht lieb. Aber als „Herr-schaftsinhaberin“ steht sie Mir fern und soll von Mir nur das haben, was Ich aller Welt gebe durch Meine Geister, nämlich Boden, Sonnenschein, Regen, Wind, Schnee und endlich den Tod des Leibes und, wenn sie sehr „herrschaft-lichen“ Sinns wird, auch den Tod der Seele und des Geistes.“ [HiG.02_ 47.07.13,01-06]
„Was aber die „heiteren und lebensfrohen Stunden“ betrifft, da sage Ich dir nichts als das: Werden außer Mir lebensfrohe und heitere Stunden gesucht, sieh, da muss Ich als Allwissender dir offen gestehen, dass Ich da wahrlich nicht weiß, ob solche außer bei Mir noch irgendwo zu finden sein werden. In Meiner heiligen, unendlichen Allheit gibt es keine solche! Und somit dürften solche lebensfrohen und heiteren Stunden wohl nur künstliche Griffe des Satans sein, die da gleichen den reizenden Genüssen in eitlen Träumen, durch welche die ganze Natur verderblich betrogen wird. Wem Ich als größte Erholung nicht genüge, der ist wahrhaft ein Sohn Meines größten Feindes.“ [HiG.01_41.02.02,07]
„Sieh, wer Mich liebt, der muss Mich ganz lieben! Wenn sich die Meinen irgendeiner Weltbelustigung manchmal mehr freuen denn Meiner Liebe, sieh, das kränkt Mich schon! Denn Ich bin ein Todfeind von aller Weltkoketterie!“ [HiG.02_43.11.19,06]
„Um sich Meines Wohlgefallens zu versichern, ist es nicht genug, wenn man Meine Worte nur gerne und beifällig liest und hört, sondern man muss sich auch lebendig im Herzen danach kehren! Der aber kehrt sich nicht danach, dem weltliche Verlustigungen und Erheiterungen dann und wann recht sehr am Herzen liegen! Genug! Mehr sage Ich nicht. Wer dies Kleine ehrt, sei des Größeren wert! Das sagt der Herr!“ [HiG.02_44.05.10,03-05]
„Daher bemüht euch, aus euren „Erholungsstunden“ in stiller Ruhe und Zurückgezogenheit eures Gemüts Mir geweihte Stunden zu machen, so könnt ihr früh erfahren, wie überaus gut und voll Liebe Ich, euer Vater, bin. Und wahrlich, in einer Minute möchte Ich euch da mehr geben, denn alle Welt in tausend Jahren. So euch aber eure Erholungsstunden zu was anderem dienen, so werdet ihr auch ebenso sicher erfahren, wie fremd, unerforschlich und unerbitt-lich Ich jenen zu bleiben pflege, die den Unrat der Welt und allen Trug des Satans Mir vorziehen.“ [HiG.01_41.03.13,19-20]
6.3.2. Vergnügungen und Freizeitgestaltung
• Über den Müßiggang
Im Kapitel „Erziehung der Kinder“, Abschnitt „Aufgaben der Eltern“, Punkt „Zur Tätigkeit anleiten“ wurde schon gezeigt, wie schädlich die Trägheit für den Menschen und seine Entwicklung ist. Auch vor dem Müßiggang warnt der himmlische Vater: „Hütet euch auch insbesondere vor dem Müßiggang, denn dieser ist ein wahres Samenkorn für alle möglichen Laster!“ [GEJ.01_220,16]
„Gedächtnistage [sind] wahre Faulenz- und Fresstage, an welchen zwar nichts Knechtisches gearbeitet, dafür aber desto mehr gesündigt wird. Und endlich fürs dritte sind solche Gedächtnistage bei so manchem nichts als Langeweiltage. Haben die Menschen allenfalls in ein Bethaus hineingeschmeckt, dann gehen sie nach Hause und wissen sich dann auch, besonders nach dem Essen, vor lauter Langweile nicht zu helfen, ganz besonders noch dann, wenn es nachmittags regnet und dazu noch etwa jemandes Börse für so eine recht massive Nachmittags-Promenade nicht recht probehaltig ist, gleicherweise auch bei manchen Dirnen und Mädchen, wenn sie durch ein Ungewitter verhindert werden, mit ihren Buhlknechten an den verabredeten Orten aus lauter frommer und erbaulicher Erinnerung der Bedeutung des Feiertags zusammenzukommen. – O es wird Mir oft an derlei „Feiertagen“ so gedient, dass ihr euch keinen Begriff davon machen könnt! Fürwahr, alle diese Feiertage sind oft volle Arbeitstage des Satans. Ihm wird da ein gutes Opfer gebracht, so, dass er sich's ja gar nicht besser wünschen kann. Denn es wird gefressen, gesoffen, gefaulenzt, Ehre abgeschnitten, sich hoffärtig gekleidet, gelustwandelt in sehr vielfachem Sinn, gespielt, geunzüchtigt mit den Augen mehr als an einem Werktag, wirklich gehurt, auch geflucht und getanzt. Sagt Mir, ob an einem Feiertag mehr für die Hölle gearbeitet werden könnte, als es ohnehin gearbeitet und dem Satan bestmöglich gedient wird.
Wenn Ich euch denn nun sage, dass Ich um der Bosheit der Menschen willen ein abgesagter Feind von solchen „Feiertagen“ bin, so meine Ich, dass ihr dieses ganz natürlich finden werdet. Oder möchtet ihr wohl den Tagen Freunde sein, die euch erinnern und sagen möchten: „An diesem Tag sind wir alle oder diese und jene Kinder, Brüder und Freunde von den Räubern und Mördern auf das grausamste gemordet worden“? Also wende Ich samt allen Meinen Engeln an allen solchen Sonn- und anderen Feiertagen, welche da wahre Hinrichtungstage Meiner Kinder sind, Mein Angesicht völlig von der Erde hinweg und will nicht anschauen die Gräuelszenen, die da an und von der Menschheit vorzugsweise begangen werden. – Wollt daher auch ihr keinen allfälligen Feiertag mit eurer Jahreserinnerungsfeier unter euch gründen, sondern es sei euch ein jeder Tag ein Ruhetag in Meiner Gnade, Liebe und Erbarmung! Ja ein jeder Tag sei euch ein Festtag, da Ich ja an jedem Tage des Jahres euch stets gleich Meine Gnade, Liebe und Erbarmung erwies. Da ihr aber heute schon besserermaßen euch in Meinem Namen versammelt habt, so denket vorzugsweise dabei an Mich! Kehrt eure Herzen zu Mir, und Ich werde dann nicht ermangeln, unter euch Mich einzufinden. Aber nur macht daraus keine Gewohnheit und haltet diesen Tag nicht für besser als einen andern. Dann werde Ich mit Wohlgefallen auf euch schauen und allzeit unter euch sein, wann immer ihr euch versammeln werdet in Meinem Namen. Ihr wisst ja alle, wie wenig Ich bei Meinem menschlichen Sein auf der Erde auf den alten Sabbat gehalten habe. Und Ich habe darum auch keinen Feiertag eingesetzt, da Ich wohl sah, welche Früchte mit der Zeit die Feiertage tragen würden.“ [HiG.02_43.03.14,04-11]
„Legt ab all das, was da nicht taugt in Meinem Haus, in Meinem Reich. Denn wo Ich bin, da ist auch Mein Reich, und dieses Reich ist der Himmel innerster und höchster! Dieser Himmel aber ist nicht ein Himmel des Müßiggangs und der ewigen Trägheit, sondern ein Himmel der vollsten Tätigkeit, in die ihr alle von nun an stets tiefer und tiefer werdet eingeführt werden, jeder von euch in dem, wozu er schon auf der Erde talentierte Vorübungen machte. […] Aber in der Müßigkeit suche du ja nicht den Grund der Seligkeit, sondern in der größten Tätigkeit, die sich hier [im Himmel] in größter Fülle ewig vorfinden wird!“ und „Oder meinst du etwa noch, nach dem Empfang des Lichts tritt ein ewiger, allenfalls wollüstiger Müßiggang ein? O nein, sage Ich dir, die rechte Tätigkeit tritt erst im Licht ein. Vor dem Empfang des Lichts ging jede Handlung nur darauf hin, das Licht zu empfangen. Ist das Licht aber da, ist der Tempel der Sonne geöffnet, dann erst fängt die große Tätigkeit des wiedergeborenen Geistes an.“ [BM.01_034,06+20; BM.01_127,07]
„Jeder ist ein barster Müßiggänger, der nicht beachtet das Wort des Lebens vom Anfang bis zum Ende, auf dass er in sich auffinden möchte den Brunnen Jakobs, darin das lebendige Wasser ist für die rechte Taufe, in der Wieder-geburt des Geistes, aufbewahrt zum ewigen Leben!“ [HiG.02_ 47.06.08,02]
„Darum noch einmal gesagt: Hütet euch vor allem vor dem Müßiggang, denn er ist der Weg und die breite Tür zu allen erdenklichen Lastern!“ [GEJ.01_220,19]
• Öffentliche Orte
„Sage den ängstlichen Müttern, sie sollen ihre Töchter […] der Gewinnung eines Ehegatten willen nicht auf öffentliche Örter führen, sondern zu Mir, zu Mir sollen sie sie bringen, und Ich sage dir: Nicht eine ihrer Begierden soll ungesegnet und unbefriedigt bleiben, denn Ich bin ein reicher Gott, der an allem den unendlichsten Überfluss hat, der alles im höchsten Übermaß geben kann und auch geben will.“ [HGt.01_002,02]
„Wer Vater ist und eine Tochter mit einem entsprechenden Äußern hat, darf rechnen, dass mit ihr, besonders in einer Stadt, oftmals begierliche Unzucht getrieben wird. Zwar wird man hier sagen: Das tut ja nichts, Gedanken und unausführbare Begierden sind zollfrei. Ich aber setze hinzu und sage: Allerdings, für den Blinden im Geist, der über die Materie hinaus auch nicht um ein Haar breit zu schauen vermag. Was würde aber ein Vater sagen, so ihm das geistige Auge geöffnet würde und er dann alle diese Wollüstlinge vor sich erblickte, die seine Tochter auf jede erdenkliche Art vor seinen Augen schänden? Das Fleisch der Tochter kann zwar behütet werden. Wer behütet aber ihren Geist und dessen ausstrahlende Sphäre, mit welcher sich diese Fleischbolde in Verbindung setzen und sie in ihre schändliche Sucht ver-kehren? Meint ihr, das sei von keinem nachteiligen Einfluss für eure Tochter? Da irrt ihr euch gewaltig! Führt ihr eure Tochter öfter auf solche Plätze, wo sie von vielen sinnlichen Augen betrachtet wird, so wird sie in kurzer Zeit sinnlich fleischlich gestimmt werden und heimlich anfangen, eure elterlichen sittlichen Ermahnungen zu bespötteln und zu belachen. Ihr Sinn wird mehr und mehr dahin gerichtet werden, wo sie solche sinnlichen Männer wittert. Es wird hier vielleicht mancher sagen: Nein, das ist zu arg, eine Übertreibung. Was soll eine unschuldige Begierde oder ein geheimer wollüstiger Gedanke ohne weitere Berührung auf ein fremdes Objekt für eine nachteilige Wirkung haben? Ich sage hierzu nichts als: An Menschen solcher Ansicht und Geistesgewecktheit ist diese Mitteilung ebenso wenig gerichtet, wie die Sonne an den Mittelpunkt der Erde. Sodann frage ich diejenigen, die auf dem Gebiet des sogenannten Somnambulismus Erfahrung gesammelt und selbst die Beobachtung gemacht haben, welche störende Wirkung auf magnetische Personen sich nähernde Fleischbolde hervorbrachten, woher diese Wirkung kommt und worin sie ihren Grund hat? Hat doch auch ein solcher ungebetene Gast die Somnambule nicht berührt, und dennoch empfindet sie im Augenblick des Eintritts eines solchen Gastes eine krampfhafte und nicht selten schmerzliche Wirkung. Seht, der Grund liegt in der sogleich erfolgten schändlichen Herabziehung der geistigen Sphäre der Somnambule. Bei der Somnambulen aber entsteht daraus kein moralisches Übel, weil ihre Sphäre abgeschlossener ist, und weil jede Somnam-bule sogleich alles Mögliche aufbietet, um einen solchen Gast von sich zu entfernen. Frage: Geschieht das auch im natürlichen Zustand, wo die Sphäre eines jeden Menschen viel ausgedehnter ist und er die Empfindung des Nach-teils in sich nicht wahrnimmt? Fürwahr, die Einwirkung ist im naturmäßigen Zustand noch um vieles ärger als im somnambulen, aus welchem Grund auch für dergleichen unkeusche Gedanken und Begierden ein eigenes Gebot gegeben ist, dass sich ein jeder derselben enthalten und entschlagen soll.“ [GS.02_ 113,07-12]
Ein Wink des Herrn an Lazarus, der die Ankunft von mehreren hundert Gästen in seiner Herberge ankündigte (s.V.4): „Die Jugend aber lasst in den kleinen Saal treten, auf dass sie nicht der Gaff- und Geilsucht der Fremden zu sehr ausgesetzt sei!“ [GEJ.07_014,05]
Zu Zorn neigenden Menschen (s.V.13): „Sind dergleichen Kinder völlig er-wachsen und haben schon eine vollkommene Selbsterkenntnis erlangt – d.h. insoweit als man in natürlicher Hinsicht diesen Begriff ausdehnt – und zeigen sich bei ihnen noch hie und da merkliche Symptome von übertriebener Gemüts-reizbarkeit, da ist ihnen vor allem anzuempfehlen, dass sie in allem sehr mäßig leben, früh schlafen gehen, aber noch früher aufstehen, von geistigen Getränken sich längere Zeit enthalten, wie auch vom Fleisch unreiner Tiere, und ja keine solchen Orte besuchen, wo allerlei toller Spektakel zur schlechten Belustigung der Zuseher ausgeführt wird, besonders aber jene Orte nicht, wo getanzt und gespielt wird. Dergleichen muss von solchen Brauseköpfen auf längere Zeit, wenn nicht bei manchen auf immer, gemieden werden.“ [Er.01_062,17]
• Lokale, Wirtshäuser, und nächtlicher Aufenthalt im Freien
„Es ist für die Menschen auch sehr schlecht, sich in solchen Örtern und Gemächern aufzuhalten, in denen sie statt der belebenden, rein atmosphärischen Luft nur Stickluft einatmen, in der nur sehr wenig Sauerstoff, aber desto mehr giftigen Stickstoffs vorhanden ist, und nota bene besonders in jenen ver-fluchten Wirtskneipen, in denen sich die Gäste durch den allerabscheulichsten Tabakrauch für den Gestank der Hölle auf das kräftigste vorbereiten.“ [Er.01_ 011,07]
„Aber nicht nur für den Leib, sondern noch bei weitem mehr für Seele und Geist ist das abendliche Gasthausschmausen bei Bier und Tabakdampf überaus schädlich, da dabei durch die schlechte Kost in den Leib allerlei scheußliche Spezifika aufgenommen werden, die dann Seele und Geist trüb machen. Zu dem gesellt sich aber noch die Nacht der Erde, in der auch das allerschlechteste psychische Spezifikalgesindel in den Luftraum der Erde aufsteigt und im selben wo und wie nur möglich durch das Fleisch, das es augenblicklich durchdringt, die Seele mit allerlei Scheußlichkeiten besudelt und nicht selten mit unkeuschen Gedanken und Begierden erfüllt. Sieh, du Mein lieber Freund A., Ich bin auch ein leiblicher Arzt, wirst du Meinem Rat folgen, dann wirst du stets recht gesund und stark in deinem Leib wie in deiner Seele sein, und dein Geist wird leicht Meister derselben werden.“ [HiG.03_47.04.18.b,07-08]
„Nur soll sie sich abends nicht zu lange im Freien aufhalten! Denn die Abende dieses Jahres sind besonders in den flachen, tiefer liegenden Gegenden voll unreiner Geister als Vorboten von einer leichteren Art Cholera, welche in nicht gar zu langer Zeit diese Gegenden hie und da beschleichen wird. Die von dieser Krankheit verschont werden wollen, müssen sich daher schon jetzt vor der Abendluft recht in acht nehmen, besonders Weiber, Mädchen und Kinder jedes Geschlechts. Auch Männer tun besser, wenn sie möglicherweise des Abends vor zehn Uhr im Haus sich befinden. Wird diese Krankheit auch schon nicht so gefährlich sein wie die eigentliche Cholera, so wird sie aber dennoch große Schwächen im Fleisch zurücklassen bei denen, die aufkommen werden.“ [HiG.02_48.06.29,03-04]
„Diese gegenwärtige Bier-, Tabakrauch-, Kaffeehaus- und Hurenfreiheit wird doch etwa keinem wahren Christen als wünschenswürdig erscheinen? Daher muss sie aus der Wurzel ausgerottet werden.“ [HiG.03_48.05.21,10]
• Bevorzugte Aufenthaltsorte persönlicher Teufel
„Aber da wir nun schon davon reden, so will Ich euch gleichwohl auch die besonders wohnlichen Örtlichkeiten der persönlichen Teufel etwas näher bezeichnen, und so hört denn: Seht unter den Menschen jene öffentlichen Häuser und Gebäude an, in denen viel betrüglicher Handel und Wandel ge-trieben wird, wie zum Beispiel nun im Tempel und in vielen anderen Kauf- und Verkaufshäusern. Das sind denn auch besondere Wohnörtlichkeiten für die vielen persönlichen Teufel. So sind auch jene Häuser, in denen allerlei Unzucht, Hurerei und Ehebruch getrieben wird, ebenfalls besondere Ortswohnlichkeiten für die persönlichen Teufel. Ebenso auch sind jene Berge und Höhlen, in denen die Menschen mit großer Hast und Gier dem Gold, Silber und anderen Erdschätzen nachgraben, von den persönlichen Teufeln sehr stark und mächtig bewohnte Örtlichkeiten, desgleichen Wälder und Höhlen, in denen sich Diebe, Räuber und Mörder aufhalten, so auch die Kriegslager und -felder, die Wege der kaufmännischen Karawanen und die Flüsse, Seen und Meere, auf denen ein starker Gewinnhandel betrieben wird. Und weiter sind die Länder und Gründe, Wiesen, Äcker, Weinberge und Wälder der harten Heiden und auch der jüdischen geizigen und hartherzigen Reichen besonders beliebte Wohnorte für die persönlichen Teufel, imgleichen auch die Luft über und in den bezeichneten Wohnörtlichkeiten und das Feuer, die Wolken und der Regen, und auch alle Götzentempel und falschen Orakel. Ferner halten sich die persön-lichen Teufel gar sehr zahlreich dort auf, wo ihr eine große irdische Pracht und den mit ihr noch verbundenen starken Hochmut erschaut. An Orten aber, die von Menschen nicht bewohnt werden und auch von ihren Sünden nicht verun-reinigt worden sind, halten sich auch die persönlichen Teufel nicht auf, außer es bereisete sie eine weltgewinnsüchtige Menschenkarawane, dieser zuliebe würden sich dann dort auch die persönlichen Teufel bald wohnlich einfinden.“ [GEJ.08_036,06-10]
„Da Ich euch nun aber auch die Wohnörtlichkeiten der argen und bösen Seelen, die die eigentlichen persönlichen Teufel sind, angezeigt habe, so meidet, wenn ihr euch noch irgend schwach fühlt, dieselben, denn an solchen Orten droht dem Schwachen noch immer Gefahr. Wer sich aber als ein noch Schwacher in eine Gefahr begibt, der kommt auch leicht in der Gefahr um, oder er kommt zum wenigsten nicht leicht ganz ohne Schaden davon.“ [GEJ.08_037,10]
• Komödiantische Lach- und Spaßgesellschaften
„Teufel lachen allzeit, wenn ihnen ein böser Streich gelingt, in den Himmeln aber lacht nie jemand, sondern man ist nur stets voll des herzlichsten und freundlichsten Wohlwollens gegen alle noch so armselige Kreatur und voll Mitleidens mit jedem leidenden Bruder, der noch auf der Erde seine Zeit durchzumachen hat. Merkt euch für alle Zukunft dieses! Wann die Menschen viel über die Schwächen ihrer Brüder werden zu lachen anfangen, dann wird der Glaube verschwinden gleich der Sonne nach dem Untergang, und es wird kalt werden die Liebe in der Menschen Herzen, wie nun diese Nacht kalt geworden ist, und da wird unter den Menschen eine Not sein, wie auf der Erde nie eine ähnliche bestanden hat! Merkt euch diese Lehre aus den Himmeln. Straft eure Kinder, so sie lachen; lieber hört sie weinen denn lachen. Denn das Lachen entsteht aus der Hölle, die allzeit voll des höhnischsten Lachens ist. Es gibt wohl Zustände, wo es aber nur den Männern zusteht, eine dumme Sache und eine eigensinnige Blödheit zu belachen, dann aber ist das Lachen eine wohlverdiente Strafe für den, der des Auslachens wert ist. So aber jemand nur zum Vergnügen lacht und Dinge, Begebnisse und lächerliche Reden aufsucht, damit er zum Lachen gereizt wird, der ist ein Narr! Denn nur eines Narren Herz kann zur Lache gereizt werden; ein jeder nur einigermaßen weise Mensch aber begreift gar leicht und bald des Lebens heiligen Ernst, und es wird ihm schwer in den Sinn kommen, dass er über etwas lache. Darum lacht in Zukunft nicht mehr und wendet ab euer Gesicht von Possenreißern und Komödianten, die sich zahlen lassen dafür, dass sie euch für die Hölle zurichten. Seid allzeit nüchternen Herzens, damit ihr das Wohlgefallen Gottes habt und damit die wahre Ehre!“ [GEJ.01_169,16-21]
„Es ist zwar wohl der Witz auch ein Produkt der Weisheit; aber er steht als solches auf der alleruntersten Stufe derselben. Alle sogenannte Satirik ist fortwährend auf gewisse menschliche Schwachheiten berechnet und ist daher ein schlechter Fechtmeister; denn ein Held, welcher nur gegen Kinder zu Feld zieht und will vor diesen Schwächlingen seine Stärke zeigen, beim Anblick eines wirklichen Helden aber Berge über sich ruft, verdient wahrlich diesen Namen nicht.“ [GS.02_048,05]
„Ich meine, unter der Heiterkeit und Munterkeit des Herzens werdet ihr wohl keine ausgelassene, unlautere und unsittliche Spaßmacherei verstehen, denn dergleichen bleibe fern von euch, sondern jene Heiterkeit und Munterkeit, die eines ehrbaren und kerngesunden Ehepaares Herz erfüllen, oder die gotter-gebene Menschen nach guten und Gott wohlgefälligen Handlungen empfinden.“ [GEJ.04_167,16]
„Wünscht euch nicht zu viel Lebensheiterkeit, solange ihr noch im Fleisch wandelt; denn durch sie verirrt sich die Seele leicht ins Weltliche und Materielle und findet dann den rechten Weg zum Leben sehr schwer mehr in der rechten Vollkommenheit.“ [GEJ.10_069,12]
• Musikalische Vorstellungen
„So ist es auch mit der Musik bei dieser Komödie der Fall! Sie ist ein Gold, mit dem ein Unrathaufen vergoldet ist, der aber dennoch durch das schöne Gold hindurch gar gewaltig stinkt, und das ganz besonders für junge Menschen, deren sinnliche Nüstern sehr empfindlich sind. Die Handlung ist zwar in höllischer Art wahr. Denn so tun rein höllische Geister. Der sogenannte „Don Juan“ ist aus der dritten Hölle, sein Gefährte aus der zweiten und das meiste andere Personal aus der ersten. Nun frage dich selbst, ob solch höllisches Zeug wohl tauglich ist, mit Himmlischem bekleidet zu werden? Vor der Welt erscheint die Sache wohl, als bestünde gerade hier die größte Harmonie zwischen der Handlung und zwischen der Musik. Aber vor Mir ist gerade hier die größte Disharmonie zwischen der Handlung und zwischen der Musik. Denn je abgefeimter irgendeine Handlung ist, desto weniger taugt sie für die edle Musik. Du denkst zwar nun und sprichst bei dir, durch eine solche schändliche Handlung, die ihr höllisches Ziel erreicht, können Menschen ja doch nur eher abgeschreckt, als zu ähnlichen Handlungen verleitet werden. Ich aber sage dir, Beispiele sind gleich einem Zugpflaster, das auch die guten Säfte auszieht und die schlechten desto fester in der Haut lässt. Es hört wohl öfter auf ein Zugpflaster der Schmerz auf, aber nicht wegen der Verminderung der schlechten Säfte, sondern nur darum, weil durch das Zugpflaster die Gegend, die früher noch für den Schmerz empfindlich war, zufolge der Entziehung der guten Säfte, förmlich abgetötet wurde. Und sieh, gerade so geht es auch mit der sogenannten moralischen Besserung durch die Aufführung höllischer Handlungsweisen. Sie ziehen die edlen Gefühle aus der besseren Seele und töten dann die halbe Seele durch die zurückgelassenen unedlen Gefühle, deren Geburtsort die Hölle ist. Und es braucht dann wieder recht viel, bis die böse Wunde geheilt und die halbgetötete Seele wieder belebt wird. Sieh, das ist eine vollkommene „Rezension“ über deine gestrige Musikkomödie. Die Welt würde sie kaum gutheißen, aber in den Himmeln wird nur so geurteilt. Wenn jemand aber über Worte Töne setzt, so soll er allezeit nur über Worte aus den Himmeln Töne setzen, aber nie über Weltworte. Weil die Töne an und für sich himmlisch rein sind. Am besten aber ist es, die Töne allein zu setzen und sie in ihren melodischen und harmonischen Weisen anzuhören. Denn dann sind sie gleich der Rede in den Himmeln, die sich in einer Zustandsferne auch als die reinste Musik vernehmen lässt.“ [HiG.02_44.06.06,05-14]
• Tanzveranstaltungen und –unterricht
„Den Tänzern und Tänzerinnen sage ohne Scheu, dass sie allesamt vom Satan übel hergenommen sind. Er fasst sie nämlich allesamt bei den Füßen und dreht sich mit ihnen schnell in einem Wirbelkreis herum, damit sie dadurch ganz durch und durch schwindlig werden und weder stehen, noch gehen, noch sitzen, noch schlafen, noch rasten, noch sehen, noch hören, noch fühlen, noch riechen, noch schmecken, noch empfinden können; denn sie sind wie Tote, daher kann ihnen weder geraten noch geholfen werden. Und wollten sie noch zu Mir sich wenden, so würde es ihnen ergehen wie einem, den ein Starker bei den Füßen nähme und ihn schnell in einem Kreis um sich herumtriebe, würde dieser auch zum Himmel emporblicken, so würde er keine Sonne, sondern nur einen lichten Streifen erblicken, der ihn erblinden würde, damit er dann seine Augen schließen und gar nichts mehr sehen möchte.“ [HGt.01_001,06]
„Sieh weiter den verfluchten Tanz! Dieser ist den Dampfgelegenheiten gleich, mittels welcher man sowohl in leiblicher, aber noch viel mehr geistiger Hinsicht mit wahrhaft riesenhafter Schnelle das doppelte Grab erreichen kann! Der Tänzer und die Tänzerin führt den Tod unter den Armen. Was soll dann Ich mit ihnen machen? Ich lasse sie gehen, denn sie haben ja schon ihren Lohn, um den sie sich so zerschwitzt haben.“ [HiG.02_ 41.12.17.a,10]
„Es ist eine Tanzunterhaltung, eine „Réunion“ und ein „Ball“ ein offenes Grab voller Unrat. Das „Casino“ ist ein Aas von großen toten Amphibien. Und eine solche „Ressource“ ist ein Abgrund, da in der untersten Tiefe der Satan ein blumengeziertes Fass aufgestellt hat, damit man den hie und da doch mancher geistig empfindlichen Nase sich bemerklich machenden groben, verführenden Gestank seines Unrats nicht merken soll. […] „Denn“, sagte er sich selbst, „hier will ich mir eine gute Mahlzeit bereiten und will vom zarten Fleisch der Kinder zu leben anfangen und nicht immer das zähe Fleisch der ausgemergelten Huren fressen; die sollen in der Zukunft meine (Höllen-)Engel verkauen und verdauen. Ich werde mich hinter den wohlriechenden, anlockend schönen Blüm-chen verborgen halten, da mich niemand bemerken soll. Und so dann die blumensüchtigen Kindlein hinströmen, werde ich sie ergreifen, verschlingen, verdauen und sie als feinen Unrat hinunterlassen ins Fass im Abgrund. Da sollen dann die Eltern sehen, wie sie dieselben von da wieder herausbekommen, so wahr ich, Satan, der Mächtigste bin! Einen Fixstern vom hohen Himmel zu reißen, soll ihnen leichter sein, als da heraus auch nur ein Haar eines Kindes, sei's eines Fräuleins oder auch Jünglings, zu retten!“ Da habt ihr geoffenbart des Satans eigenes Wort und eigenen Plan. Was meint ihr, wie Mir eine solche Anstalt gefällt? Ich habe euch jetzt väterlich und göttlich fürsorgend die große Gefahr in aller Meiner unbestechbaren Wahrheit gezeigt. In der ganzen Tiefe seiner Bosheit steht der Satan entblößt vor euch, Meinen wenigen Kindern. Daher beherzigt wohl Meine Liebe und diese aus ihr fließende große Gnade eures heiligen Vaters und seid auf der Hut! Denn wer den Feind sieht, der kann ihn fliehen. Wehe aber den Blinden und Tauben und denen, die sich nicht kehren werden nach Meinem Rat. Ich will eher in allen Höllen Meine Engel senden, zu bekehren die Verirrten und erleuchten die Finsternisse alldort, als dass Ich ein solches Fass auch nur mit einem erbarmenden Blick ansehen würde!“ [HiG.01_40.07.17.a,02-07]
„Zu dieser ersten Klasse [von Besessenen, s.V.1-2] gehören demnach alle die Modisten im ausgedehnten Sinn, dann alle Tanz- und Ballgeber, dann alle Tanzmusiker, dann alle Tanzlehrer, Tanzmeister, Vortänzer und Vortänzer-innen, wie auch die sogenannten Frei- oder Ballet-Tänzer, wie auch alle jene, die diese Vexier-Kunst des Satans anrühmen, gutheißen und sie mit Wohlgefallen betrachten, und endlich auch noch diejenigen Jünglinge und Mädchen, deren Herz daran hängt. So du aber in dir sagen möchtest, dich wundernd, warum der Tanz denn gar so eine gefährliche Hauptsache des Satans sein kann, und soll der Mensch denn auf der Welt niemals sich lebensfroher und heiterer Stunden erfreuen? Darauf gebe Ich dir zur Antwort, hör, hast du denn niemals vernommen, auf welche Art der schlaue Fuchs die Hühner von den Bäumen lockt und die Schlange die zarten Vöglein in ihren Rachen? Sieh, der Fuchs wirbelt unter dem Baum, und die Hühner schauen unbesorgt dem lustigen Patron zu, werden endlich schwindlig und fallen dann vom Baum in seine Klauen. Und so auch ringelt die Schlange im Gras, da sie die Vöglein wohl sehen mögen; und so sie diese vergnügt schauen, verlassen sie alsbald ihre Zweige und fliegen ihr schnurgerade in den Rachen. Sieh, geradeso auch lockt diese unterhöllische Vexierkunst des Satans die Menschen vom heiligen Baum des Lebens! Mehr brauche Ich dir nicht zu sagen!“ [HiG.01_41.02.02,04-06]
„Was jedoch den befragten Tanz betrifft, so habe Ich schon hinreichend gezeigt, welches Wohlgefallen Ich daran habe und was er für Folgen hat. Nur so viel setze Ich hinzu, dass ja keiner unter was immer für Namen und Art beschönigend sich entschuldigen möchte, sonst wird er nimmer von seinem „Dreher“ los werden. Denn wie es im Gehirn einen solchen Wurm gibt, als eine böse Krankheit, den ihr den Dreher nennt, so gibt es auch einen „geistigen Dreher“, der viel schwerer als der natürliche zu heilen ist und der nun eine allgemeine Pest geworden ist. Eltern aber, die da ihre Kinder im Tanz unterrichten lassen, legen sich selbst eine große verantwortliche Last auf den Hals, wenn dadurch ihre Kinder von was immer für bösen Geistern verdorben werden. Entweder die Mädchen in der Fruchtbarkeit, in ihrer Reinigung, in ihrer heimlichen Zucht, in ihrer Sittlichkeit des Herzens, im wahren Glauben und in der reinen Liebe zu Mir und daraus dereinst zu einem allfälligen Gatten, im häuslichen Fleiß und in wahrer christlicher Tugend, Geduld, Sanftmut, Beharrlichkeit in allen Prüfungen und Nöten, ja sogar in dem jedem Weib so nötigen frommen Frohsinn, allzeitigen Nüchternheit, Frische, Heiterkeit und Munterkeit ihres keuschen Gemüts und stillen Ruhe des Geistes. Oder die Knaben durch Unlust zu allen ernsten Betrachtungen in der Gottesfurcht, in der geheimen Zucht, in der zu frühen Entwicklung des Geschlechtstriebes und dadurch hernach aber auch in allem, was Mich, den Urheber alles Guten und Wahren der Liebe, betrifft. Seht, so solches geschieht und auch notwendig geschehen muss, so denkt selbst, wer daran schuld ist und wer es dereinst zu verantworten haben wird! Und ihr werdet dann gleichen jenem Feigenbaum, der fruchtlos dastand, während es Mich unter seinen Zweigen hungerte. Denn ihr Eltern seid solche Feigenbäume, eure Kinder aber sind die Frucht. Sind diese aber verdorben worden durch den bekannten „Dreher“, so oder so, da wird frühzeitig die Blüte und Frucht abfallen von den Zweigen. Und wird der Herr vorüberziehen und den Baum leer finden, so wird Er tun, was Er getan hat mit dem Feigenbaum! Das merkt euch wohl, ihr Eltern, und bedenkt, wer Der ist, der euch solches sagt!“ [HiG.01_40.12.14,10-12]
„Der zweite Weg, ebenso gefährlich wie der erste, sind die öffentlichen Tanz-belustigungen, wo ihr immer annehmen könnt, dass auf einem Ball oder sonstigen Tanzunterhaltung sich auch allzeit zehnfach so viel unsichtbare fleischsüchtige, unreine Seelen einfinden, als sonst Gäste auf einem solchen Ball beisammen sind. Auf diesem Weg kommen sie am leichtesten in das Fleisch, welches hier sehr aufgeregt wird und daher überaus stark aufnahmefähig ist für derlei schmutziges Seelengesindel. Aus diesem Grund empfinden denn auch Menschen nach einem solchen Ball für alles Höhere und Erhabenere einen förmlichen Widerwillen, was in den Städten, besonders bei Studierenden, von jedermann leicht beobachtet werden kann, da nicht selten früher recht fleißige Studierende nach einem Ball, anstatt an ihre Bücher zu denken, nur fortwährend den weißen Nacken, Busen, Arm und die Augen ihrer Tänzerin vor dem Gesicht haben und ihr Sinn sich fast mit nichts anderem mehr beschäftigt als bloß nur mit dem Gegenstand, der auf dem Ball ihnen eine so große Lust bereitet hatte. Mancher Studierende lässt darob das Studieren gar sein; mancher aber studiert darauf statt der Wissenschaft nur das Brot, um sobald als möglich mit seiner lieblichen Tänzerin ein Paar zu werden, und gehe es ihm schon wie es wolle. Und wird so ein Paar auch wirklich ein Ehepaar, so ist das aber auch ein Ehepaar, welches einem eigentlichen Ehepaar ebenso wenig gleichsieht als die Nacht dem Tag. Die erste Zeit wird bei einem solchen Ehepaar bloß mit der sinnlichen Lust zugebracht, so dass binnen kurzer Zeit fast alle Spezifika, die dahin bestimmt sind um Zeugungskraft zu bilden, bis unter Null verbraucht werden. Dann tritt gewöhnlich bald eine gänzliche Erschlaffung des Fleischs und besonders der Genitalien ein. In solchen Fällen sucht dann der solchen Leuten innewohnende Fleischteufel darin einen Regress , dass er der Seele, besonders durch die Nieren, einflüstert wie gewisserart ein Hausarzt, sich an anderes Fleisch zu wenden. Dadurch wird dem Manne sein Weib bald zum Ekel, und der Mann seinem Weib. Sie fängt an, nach und nach sich nach jugendlichen Hausfreunden umzusehen, er aber geht gewöhnlich abends frische Luft suchen, und wenn er vermögender ist, so macht er Reisen wegen größerer Luftveränderung. Und so geht die Sache fort, bis sich mit der Zeit ein solches Ehepaar dergestalt überdrüssig wird, dass es sich bald scheiden lässt, oder es lässt einander ohne gerichtliche Scheidung sitzen, oder wenn es in einem Haus mehr nobel und adlig zugeht, so wird dahin eine Konvenienz getroffen, dass ein jeder Teil bezüglich seiner sinnlichen Lust tun kann, wie es ihm am besten gefällt. Derlei Erscheinungen, die gegenwärtig sehr an der Tagesordnung sind, sind lauter Früchte der Ball- und Tanzunterhaltungen und sind Folgen vom Besessensein von oberwähnten argen Fleischpatronen.
Dieses Besessensein äußert sich anfänglich zwar nie mit der Heftigkeit als wie bei manchen, die durch hitzige Getränke derlei unreine Geister in sich aufgenommen haben, die Geister aus den hitzigen Getränken werden jedoch leicht durch ein kräftiges Gebet der Seele durch ihren Geist hinausgeschafft, worauf dann wieder der normale Zustand des Fleischs eintreten kann, aber die Besitzungen auf dem Weg öffentlicher Tanzbelustigungen sind nicht so leicht hinauszubringen, und es wird dazu schon sehr viel Fasten, Beten und Selbst-verleugnung erfordert, wodurch die Seele sich mehr und mehr mit ihrem Geist vereinigt, dieser dann durch sie greift und das arge Gesindel aus dem Haus der Seele schafft.“ [Er.01_059,06-07+09]
„Aber wo ist nun ein solcher Tänzer und eine solche Tänzerin, die das täten? – Gewöhnlich fressen sie schon während und nach dem Tanz noch mehr als vorher und wollen sich dadurch wieder restaurieren, was ebenso viel heißt, als dem Fleischteufel leibeslebenslängliche Pension und Unterkunft mit Seele und Blut zu garantieren. Manche Tänzerin und mancher Tänzer, wenn sie zu viel solcher Gäste in sich aufgenommen haben, gehen auch ihrem Leib nach in kurzer Zeit zugrunde; denn diese argen Fleischbolde, wenn sie in den Nieren und in den Genitalteilen nicht Platz finden, richten auch ihre Wohnungen in der Milz, Leber oder auch in der Lunge auf. Wo aber ein solcher Höllenemigrant seine Wohnung aufrichtet, da tötet er gewisserart das Fleisch, und die Folgen davon sind Milz- und Leberverhärtungen und in der Lunge Lungensucht, Abzehrung oder auch, wenn zwei oder mehrere sich auf die Lunge geworfen haben, die sogenannte galoppierende Lungensucht.“ [Er.01_059,10-11]
„Schreibe nur zu, denn Ich kenne gar wohl die Frage und die ängstliche Bitte. Aber es ist zu spät, dass Ich darob euch eine Antwort des Friedens geben möchte, bevor da gar bald kommen wird über die drei tanzsüchtigen Töchter des weltfürchtenden A. eine Antwort Meines Gerichts. Denn Ich habe viele Worte des Friedens verschwendet; diese Töchter aber haben nichts davon verstanden und sind schalkhaften Herzens geblieben und sehen ihre Mutter hinterm Rücken mit ärgerlichen Augen an, so ihnen diese, Mir zuliebe, nicht gönnen will, danach ihr Herz gelüstet, und schmähen heimlich jetzt schon jeden, der ein Widerrechtler ihrer Sinnenlust ist oder „verräterisch“ an ihnen handelt. Sieh, der Tanzboden hat ihre Ohren schon hinreichend abgeschliffen und glatt gemacht, so dass die Stimme Meiner Milde, heimlich verachtet, abprallt und nicht mehr zum Herzen gelangen kann. Daher werde Ich gar bald mit einer anderen Stimme sie heimsuchen, dass sie Mich als Richter solcher weltsüchtigen und welthorchenden Kinder werden erkennen müssen, da Ich ihnen als liebevollster, warnender Vater zu gering war. Denn sie wissen es so gut wie ihr, dass Mir der ewig verfluchte Tanz unter was immer für einer Form, unter was immer für einer Bedingung und an was immer für einem Ort eines der allerwiderlichsten Laster ist, weil es fürs erste nichts als eine Art sodo-mitischer Unzucht ist, durch welche sich heidnische Völker zu allen möglichen Ausschweifungen aufreizen ließen; und fürs zweite, weil eben dieses Laster heutzutage sogar unter einem weltlich-moralischen Anstrich gar pflichtfrei, ohne eine Missbilligung, Gang und Gäbe geworden ist. Darum soll es nun aber auch tausendmal tausend Male verflucht sein! Und fürs dritte ist der Tanz ein allerwiderlichstes Laster, weil er sogar schon die Kinder von Mir gänzlich abwendet und ihre Herzen geistig versteinert, die Mädchen verdirbt und sie häufig unfruchtbar oder doch sehr oft schlecht fruchtbar macht, und die Frucht im Leib schon mit einem oft unwiderstehlichen Trieb nach diesem Laster versieht, der sich dann schon nach wenigen Jahren kundgibt, und weil es noch dazu, wie kein anderes Laster, den Menschen, der sich ihm ergeben hat, nicht nur auf eine Zeit, sondern mit sehr seltener Ausnahme für immer von Mir abzieht, so dass ein solcher sich dann nimmer zu Mir kehren mag, außer durch ein Gericht, welches ihn aber wenig mehr nützen wird. Denn zu dem Ich im Gericht komme, über den ist Mein Zorn gekommen mit dem ewigen Tod. Das beste Mittel gegen diese widerliche Sucht aber ist dieses, dass ihr Eltern euch der Welt zwar äußerlich gerade nicht widersetzt, aber durch ernste und wohlmeinende Darstellung Meines Willens bei euren Kindern zu bewirken trachtet, dass sie sich selbst verleugnen und selber widersprechen sollen den tollen Anforderungen der Welt. Denn so die Kinder unter was immer für einem verständigen Grund nicht zum Tanz gehen wollen, so wird die Welt die Eltern gewiss in aller Ruhe lassen. Im Gegenteil aber wird ihr alleiniges Bemühen, außer einem gänzlichen Weltbruch, wenig fruchten und nützen. Mögt ihr der Welt vernünftigste Gegenreden stellen, so viel ihr nur immer wollt, so wird euch diese allzeit etwas zu erwidern wissen, das euch betrüben wird, und eure Kinder werden von ihr verschlungen werden so oder so und werden am Ende euch in ihren Herzen zu hassen anfangen und eure größten Peiniger werden. Gestattet ihr ihnen aber, den Anforderungen der Welt zu folgen, da wisst ihr ja ohnehin, welchen Dienst ihr dadurch Mir leisten mögt. O hätte der A. sich früher an Mich gewendet statt dass er seine blinde Verwandtschaft fürchtete, so hätte er nun alles gewonnen. Allein er hat Mich damals ärgerlich auf eine Minute zurückgesetzt. So möge er nun auch in allem Ernst schauen, wie er in allem wieder zu Meiner Ordnung zurückkehren wird. Denn Ich werde dereinst mit denjenigen Eltern nicht gut zu sprechen sein, die Mir ihre Kinder anders zurückbringen, als Ich sie ihnen gegeben habe. Denn da soll jeder, der zu Mir kommen will, sein gleich den Kindern. Wenn aber die Kinder, gleich der Welt, voll Ärgernisse sein werden, da will Ich alles zur Hölle schicken und soll die reine Lebenswohnung Meiner Heiligen nimmer befleckt werden mit dem Drachenblut solcher weltverdorbenen Kinder. Denn hört, es liegt Mir nichts an tausend Welten voll solcher Kinder. Denn Mein Reich und Meine Schöpfung ist unendlich. Und es liegt Mir an Millionen Welten gerade so viel, wie an einem wurmstichigen Apfel, der unreif vom Baum gefallen ist und zertreten wird. Aber jedem von euch muss alles an Mir gelegen sein, so er will, dass Ich ihn ansehe in Meiner Erbarmung. Der aber Meiner vergessen kann der Welt wegen, nachdem Ich ihm so vieles schon getan habe von Ewigkeit her, wahrlich, den werde Ich seiner Untreue wegen nicht mehr suchen und werde ihn gehen und fallen lassen, dahin er will. Und Ich werde Mich in Ewigkeit nicht mehr um ihn kümmern, da Ich auf ihn nicht anstehe, wohl aber er auf Mich. Sieh, Ich bin ein überreicher Bräutigam und freie und lasse Mich freien. Wo Ich aber freie, da bin Ich voll Eifersucht; und wehe denen, die Meine Hand ausschlagen. Wo Ich aber gefreit werde, da bin Ich spröde und schau Mir die Freier wohl an, ob sie mit Hochzeitskleidern angetan sind? Wehe denen, die mit weltbeschmutzten Händen nach Mir greifen! Diese sollen Meine Gerichte hart treffen! Denn wer die Welt mehr fürchtet als Mich, der ist Meiner nicht wert! Wer den Menschen mehr traut als Mir, ist Meiner nicht wert! Wer die Armut der Welt fürchtet, ist Meiner Schätze nicht wert! Ja, wer Mich neben der Welt herziehen will, ist Meiner nicht wert! Und ein großer Tor ist, wer Mich nicht zu seinem allerhöchsten Gut macht, auch er ist Meiner durchaus nicht wert und wird einst an der ewigen Armut dafür nagen müssen. Dir aber, Meinem Knecht, sage Ich, dass du mit diesen drei tanzsüchtigen Töchtern so lange nichts zu tun haben sollst bis Ich es dir anzeigen werde. Auch sollst du derzeit keine Silbe mit ihnen wechseln. Denn sie haben dein Wort im Herzen verspottet, darum du nicht ihrer Sache warst. Sonst, wenn diese drei nicht anwesend sind, kannst du wohl ins Haus des A. treten und dann der Häuslichen deinen Unterricht geben in der Tonsprache. Aber wohlgemerkt, zu einer anderen Zeit nicht, auch nicht einmal über den Tisch, als bis Ich es dir anzeigen werde. Denn dass Ich das von dir fordere, geschieht aus Liebe für den A. und dessen Weib. Das ist alles, was da wohl zu beachten und zu berücksichtigen ist, und ohne dieses ist kein Heil!“ [HiG.01_41.01.17,01-12]
„So aber der Herr den Aposteln gebot, den ganz unschuldig scheinenden Staub abzuschütteln, der an ihren Füßen kleben blieb, da sie doch als Seine Boten voll heiligen Geistes in Seinem Namen eine solche Stadt betraten, was glauben Sie wohl, liebe W., was der Herr sagen wird zum Staub, der am Fuß eines Tänzers oder einer Tänzerin kleben bleibt, der da erzeugt wird in der Reitschule des Satans? Oder lehrt uns nicht schon die Natur selbst, eine wie geringe Portion Gift schon hinreicht, dem Menschen das Leben zu nehmen, während in der ganzen Natur uns auch nicht ein Mittel bekannt ist, das da eine ebenso große Heilkraft besäße, um den Kranken ebenso schleunig gesund zu machen, wie schnell ein Gran Gift den Gesunden tötet? Und von einem Mittel aber, den Toten wieder lebendig zu machen, schweigt die ganze Natur, während sie doch zahllose tödliche in unabsehbarer Menge besitzt. Und sehen Sie, wie uns schon der Herr durch die Natur lehrt, so lehrte Er einst die Apostel und lehrt Seine Liebhaber noch zur Stunde im Geist laut sprechend, indem Er uns noch dieselben heiligen Worte beständig zuruft: „Hört, ihr finsteren Menschen dieser Welt, Ich allein bin der Weg und das Leben, wandelt auf Meinem Weg! Niemand kann zum Vater gelangen anderswo denn durch Mich, denn Ich allein bin der rechte Weg und die Tür zum Herzen des Vaters, und bin das Herz oder die ewige Liebe des Vaters Selbst.“ Sehen Sie, daraus aber geht ja doch übersonnenklar hervor, dass es somit fürs ewige Leben nur einen Weg und nur ein Mittel gibt, weil der Herr, der ganz allein nur der Weg und das Lebens-Mittel ist, nur ein einziger Herr, nur ein Vater, ein Christus und ein und derselbe heilige Geist aller Macht und Kraft und Liebe und allen Lebens ist, während es unzählige und unendliche Scharen der Satane und Teufel als Herren der Verdammnis oder des ewigen Todes gibt, von denen jeglicher seine eigenen listigen Wege zum Tod führend besitzt. Wenn man aber nun diese ewig unumstößliche Wahrheit so recht betrachtet, so wird es hernach gewiss nicht schwer werden, zu begreifen, warum der liebevollste Herr des Lebens die Apostel vor dem Staub gewarnt hatte, und warum sich jeder christlich sein sollende Mensch noch unendlichmal mehr vor jenem Staub hüten soll, der gar so unglaublich tödlich in des Satans Reitschule aus dem vertrockneten Schlamm aller Unzucht und Hurerei und in so unglaublicher endloser Menge aufgestampft wird mit den verächtlichsten Füßen aller Heuchelei, alles Trugs und aller erdenklichen Verführung!“ [HiG.03_41.01.02,27-30]
„Nun sehe, da Ich dir hier gezeigt habe des Leibes Besessensein, so habe Ich dir auch gezeigt das geistige Besessensein der Menschen. Denn es verhält sich mit dem geistigen gerade so, wie mit dem leiblichen. Und es ist solches Besessensein darob nun so normal geworden, dass es die Menschen gar nicht mehr merken, welch scheußlichen Mutwillen die bösen Gäste mit ihnen treiben. Ja, so sehr sind die Menschen jetzt besessen, dass in ihnen das Bösgeistige und ihr Eigenes völlig eins geworden ist. Da spricht der böse Geist nur für sein Haus und das Haus für seine schnöde Wohnpartei. Denn da sind Tanz, Hurerei, Groll, Schelten, Fluchen, Rauben, Stehlen, Lügen, Stolz, Hochmut, Prahlerei, Ehrabschneidung, Neid, Geiz, Hoffahrt, Fraß, Völlerei, Spott und Hohn gegen alles Mich betreffende, Pracht, Mode, Luxus und dergleichen Eigentümlich-keiten nichts als vollkommene, untrügliche Zeichen des allerintensivsten Beses-senseins. Wer es nicht glauben will, der versuche nur schnell die empfohlene Diät des Geistigen in der Selbstverleugnung und nehme mehrere kleine Dosen Meines Worts ein, und wahrlich sage Ich, er wird sich bald überzeugen, welch ein Herr da in ihm wohnt. Und wird dieser durch Mich hinausgeschafft, dann werden diese Bestien gleich die ganze Welt gegen einen solchen Befreiten reizen. Wer daher nicht glauben möchte diesem Wort, der versuche nur die Homöopathie des Geistes, und er wird sich alsbald überzeugen, dass Ich, die ewige Wahrheit, treu bin in jeglichem Meiner Worte. Aber es ist die allgemeine Auszeitigung nicht mehr fern! Dann dreimal wehe dem Inhaber solcher Güter! Amen. Das sage Ich, die urewige Wahrheit Selbst!“ [HiG.01_41.01.30,11-16]
• Glücksspiel
„Den Spielern sage, dass sie zuerst ihr Leben und hernach aber alles, was ihnen zu diesem gegeben wurde, verspielen. Denn das Spiel ist ein Brunnen voll giftigen Unrats; die Spieler glauben aber, es sei eine verborgene Goldquelle. Daher wühlen sie täglich in demselben, schlürfen den Pesthauch in die Nüstern, vergiften sich durch und durch und finden statt des vermeintlichen Goldes des Geistes ewigen Tod.“ [HGt.01_001,08]
• Vergnügungsreisen
„Es gibt immer Menschen und Geister, die stets der Meinung sind, dass man in der Fremde mehr sehen, erfahren und lernen kann als daheim; und doch scheint überall ein und dieselbe Sonne. Ja, man kann in der Fremde wohl andere Gegenden, andere Menschen und andere Sitten und Sprachen kennenlernen; ob aber dabei das Herz etwas gewonnen hat, das ist eine andere Sache! Wer nur aus purer Neugierde in die Fremde zieht, um sich dort besser zu vergnügen und zu zerstreuen, der wird für seines Herzens Bildung wenig gewinnen; wer aber in die Fremde zieht, um den dortigen Menschen zu nützen und ihnen zu bringen ein neues Licht, der wandere und wirke, und die Reise wird ihm viel Gewinns abwerfen!“ [GEJ.02_036,18-19]
„Es werden sogar viele können in kürzerer Zeit weite Reisen machen und werden manche können mit großer Leichtigkeit anderer Städte Theater, Bälle und dergleichen besuchen, – es wird einen wahren Zentralkonflikt der Unterhaltungen und Belustigungen aller Art geben. Aber was und wie viel Ich und Mein Reich dabei gewinnen werden, höre, das ist eine ganz andere Frage! Luxus aller Art, neue Weltbedürfnisse, Stolz, Hoffart, Pracht, böse fremde Sitten, Unzucht, Hurerei, Gottesvergessenheit, Eigenliebe, Gewinnsucht, Fraß, Völlerei bei den Prassern, Vaterlandsgeringachtung, Geringschätzung alles dessen, was Mich betrifft, Kaltsinn gegen der Brüder Armut, Geringachtung sogar aller Staatsgesetze, wenn sie sich etwa auf Gewinnbeschränkungen erstrecken sollen, daraus Unzufriedenheit im allgemeinen. Doch von den weiteren schönen Folgen daraus lasst uns für jetzt noch schweigen. Die Erfahrung aber wird euch erst die Quittung über diesen baren Empfang mit blutroter Schrift unterzeichnet von zahllosen Armen übergeben.“ [HiG.03_4 2.01.30,07]
Geistige Auswirkungen von weltlichen Reisen: „Alle von Natur aus besseren Menschen werden von Geistern auf eine manchmal mehr und weniger fühlbare Weise unterwiesen in allerlei geistiger und natürlicher Wissenschaft, und so war es denn auch bei euch auf eine mehr fühlbare Art der Fall. Und je natur-gemäßer, einfacher und in sich gekehrter die Menschen irgend in der Welt leben, desto mehr und lebhafter stehen sie auch mit den besseren und guten Geistern aus dem Jenseits in Verbindung. Und das war denn auch bei euch und mit euch der Fall. Als ihr aber dann durch eure vielen Reisen weltläufiger geworden seid, da haben euch auch eure Lehr- und Leitgeister verlassen und euch euren eigenen Erkenntnissen, eurer Vernunft, eurem Verstand und eurem eigenen freien Willen anheimgegeben.“ [GEJ.06_040,04-06]
Zum Fliegen:
„Danke du Gott, dass Er den Menschen keine Flügel zum Fliegen gegeben hat; denn könnte der Mensch auch noch fliegen, da wäre gar nichts mehr sicher vor ihm! Er würde mit solcher Fähigkeit die Erde in kurzer Zeit leicht noch ärger zurichten als ein ägyptisches Heuschreckenheer eine Wiese und ein Feld, auf das es sich hinwirft. Darum beneide du die Vögel nicht um ihre Flugfähigkeit, und wünsche diese den Menschen nicht! Für sie genügt die Bewegungsfähigkeit, die sie haben; denn sie kommen noch schnell genug weiter, um einander zu bekriegen. Nur so ein Mensch seinem Nächsten zu Hilfe kommen soll, da wäre es gut, dass er sich schneller bewege; aber bei solchen Gelegenheiten lassen sich die Menschen sehr Zeit und wünschen sich die Flugfähigkeit der Vögel nicht.“ [GEJ.08_191,10]
„Vorderhand ist es aber um vieles besser für den Menschen, dass er leiblich nicht fliegen kann; denn könnte er auch das, so würde er bald zum größten Raubtier auf der Erdoberfläche werden, und er würde der Kultur des Erdbodens nimmer gedenken. Besser ist es daher für den Menschen, so seine Seele geistig recht flügge wird, der Mensch aber seinem Leib nach schön fein auf dem Boden der Erde verbleibt, für den er auch die leibliche Einrichtung hat. Der Mensch kommt mit seinen Füßen noch weit genug und gar oft nur zu weit; und kommt er mit seinen Füßen nicht schnell genug fort, so hat er dazu der tauglichen Tiere in Genüge, die schnellfüßiger sind als er und ihn nach einiger Abrichtung in sehr abgekürzter Zeit von einem Ort zum anderen bringen können, und er kann sich auch Schiffe bauen, mittels denen er über das Meer wie auf trockenem Land fahren kann.“ [GEJ.10_228,05-06]
• Aufenthalt in der Natur und den Bergen
„Erheitert euch mit allerlei nützlichen Betrachtungen! Seht euch diese schöne Gegend an, betrachtet die Blumen und verschiedenes anderes und gedenkt dabei, wie das alles ein guter Gott mittels Seiner Weisheit und Allmacht aus Sich heraus erschaffen hat, und seid Ihm darob recht sehr dankbar in euren Herzen, so werdet ihr die Zeit am allernützlichsten zubringen und dabei eine große Freude haben in euren Herzen!“ [GEJ.07_064,11]
„Geht gerne auf Berge! Denn auch Ich, als Ich im Leib wandelte auf der Erde, ging häufig auf Berge. Auf einem Berg ward Ich verklärt; auf einem Berg trieb Ich den größten Versucher von dannen; auf einem Berg predigte Ich das Himmelreich; auf einem Berg betete Ich, und auf einem Berg ward Ich gekreuzigt.“ [Er.01_029,09]
„So geht nur öfter auf Berge und weilt recht gerne auf selben! Da werdet ihr allzeit in Fülle den Segen der ewigen Liebe des heiligen Vaters erfahren.“ [HiG.01_41.05.15,07]
„Auf solchen Höhen findet der Wanderer gastfreundlichst dasjenige, was ihm in der Tiefe alle Mühe und Anstrengung nicht zu geben vermag. Daher ist es wohl gar gut und nützlich in jeder Hinsicht, sich zu öfteren Malen die Mühe nicht gereuen zu lassen, eine oder die andere Gebirgshöhe zu besteigen. Der Gewinn ist ja ein doppelter und reichlicher: Fürs erste werden dadurch alle naturmäßigen Lebensgeister gestärkt. Jedoch ist dieser Gewinn der geringere, obschon eine Gebirgsbesteigung besser ist denn zehn Apotheken und ebenso viele der renommiertesten Ärzte. Bei weitem größer aber ist der Nutzen für den Geist, weil er da eine so große Stärkung von seiner ursprünglichen Heimat aus bekommt.“ [HiG.02_42.05.25,10-12]
„Auf Berge gehen ist wohl gut und recht, aber nicht zu jeder Zeit! Und wer von der Besteigung eines Bergs einen Nutzen haben will für Leib, Seele und Geist, der muss es in Meinem Namen tun und am Berg recht von ganzem Herzen zu Mir beten und Mir allein die Ehre geben. So werde Ich ihn segnen und machen, dass er auf der Höhe nur von den reinsten Geistern umhütet wird, wodurch dann sein Leib, seine Seele und Geist über die Maßen erheitert und dreifach gestärkt wird. Es muss aber auch eine rechte Zeit sein, wie solches schon oben bemerkt wurde. Die rechte Zeit aber ist der halbe Monat September und von da weiter bis zum halben Oktober; und im Frühling vom halben Mai bis zum halben Juni. Um diese Zeit beziehen die reinsten Geister die Höhen und segnen alles, was sich da befindet in Meinem Namen. Aber vor und nach dieser Zeit, als etwa im Winter oder im hohen Sommer, ist es nicht gut und rätlich die Berge zu besteigen. Fürs erste, weil da auf den Höhen gewöhnlich nur die unreinen Geister ihr Wesen und allerlei heimlichen, argen Mutwillen treiben und eine große Freude haben, jemandem irgendeinen Leck anzuhängen. Und fürs zweite, weil zu der Zeit die Höhen nicht in Meinem Segen stehen und demnach dem Wanderer und Besucher sind wie eine Stiefmutter ihren Stief-kindern!“ [HiG.02_47.07.15,01-03]
„Wenn ihr ein nächstes Mal eine Gebirgshöhe in Meinem Namen betretet, da richtet es so ein, dass ihr fürs erste euch im Voraus um den nächsten Weg bekümmert, und fürs zweite, dass ihr auf einer solchen Höhe wenigstens drei Stunden lang verweilt. Denn wenn es sich um eine äußere Anschauung eines Wunders handelt, da muss das Sinnenwesen zuerst durch den weitgedehnten Anblick der äußeren Dinge gewisserart voll gesättigt werden. Durch diese Vollsättigung gerät dann das Gemüt in eine Art Betäubung, welche nicht unähnlich ist dem euch bekannten magnetischen Zustand. Wenn ihr euch da dann an Mich wendet im Geist der Liebe und aller Wahrheit, sodann erst kann Ich das innere Auge der Seele mit dem Auge des Geistes verbinden und diese doppelte innere Sehe dann richten vor das Auge des Leibs. Dadurch könnt ihr dann in den Stand gesetzt werden, Dinge der Natur in einem ganz anderen Licht zu schauen und mitten unter den naturmäßigen Dingen Geistiges so zu entdecken, dass dasselbe im strengen Verhältnis mit den naturmäßigen Dingen gewisserart durchsichtig bildlich zur Erscheinung kommt und so seinen Standpunkt einnimmt, wie die Ursache zur Wirkung. Wenn ihr aber schon eine Speise zu euch nehmt, die nur für den Magen berechnet ist, da verweilt ihr nach der Mahlzeit eine kurze Zeit in der Ruhe und sagt, solches sei der Verdauung wegen nötig. Meint ihr denn, eine solche Ruhe sei nur dem Magen zuträglich, so er seine Speise zu sich genommen hat?“ [HiG.01_41.05.22,01-04]
„Geht mit Mir gerne auf Berge und Höhen! Da sollt ihr allzeit entweder eine Bergpredigt oder eine Verklärung oder eine Sättigung mit wenig Brot oder eine Reinigung vom Aussatz oder einen Sieg über die stärksten Versuchungen, eine Erweckung vom geistigen Tod und derart vieles und für euch jetzt noch Unaussprechliches erfahren! Ja, nehmt sogar Kinder mit, und ihr sollt den Segen der Berge auch an ihnen gar deutlich erkennen. Und wer da ist schwachen Leibs, der soll nicht fürchten die gesegneten Berge, denn ihre Scheitel sind umflossen vom stärkenden Hauch der Geister des Lebens. Fürwahr, auf den Bergen und Höhen, da drehen sich selige Reihen und schmücken die duftenden Scheitel mit goldenen Blumen der ewigen Liebe.“ [HiG.01_41.05.15,02-03]
Weiteres zum Segen der Berge s. hier.
• Der Wunsch Jesu, gegenwärtig zu sein
„Schreibe nur, was du hast! Aber auf die gewisse menschliche Art zu gratu-lieren, ist Meine Sache nicht, sondern zu lehren, zu ziehen, zu führen und den Wanderer auf jene Wege zu lenken, die da führen in Mein Reich. Und in der Art will Ich dir auch jetzt für deinen Mann etwas geben.
Hör du, Mein lieber A., recht wohl, was Ich dir nun durch Meinen Knecht kundtun werde. Ich sage dir, es tut dir und deinem Haus not. Sieh, du hast wohl einen recht festen Glauben, aber deine Liebe in deinem Herzen ist noch bei weitem nicht so fest wie dein Glaube, und das darum, weil du noch stets deine Liebe an Meine sichtbare Persönlichkeit hängst und suchst Mich irgend zu vernehmen und zu erschauen. Und erst so du Mich irgend erschautest oder wenigstens vernähmst, da würde dann auch dein Herz für Mich vollkräftig entflammen. Und sieh, gerade so steht es auch mit deiner Familie. Ihr liebt alle den Christus, der einst lehrte auf der Welt oder der da wiederkommen möchte, zu richten die Welt, also den vergangenen oder den zukünftigen Christus liebt ihr nur. Aber das ist gefehlt! Denn bei solcher Verfassung kann Ich Mich euch nicht nahen als euer Vater in der Gegenwart, sondern nur als der der Vergangenheit oder der der Zukunft, und kann euch nicht kräftigen, weil ihr Mich nur in eurer Erinnerung ehrt, aber nicht in eurem Herzen lebendig liebt. Wie aber die Erinnerung ihre Gegenstände bald recht lebhaft erfasst und bald wieder ganz fallen lässt, so ist es auch bei euch mit Mir der Fall. Lest ihr gerade etwas Erbauliches von Mir, dann seid ihr wie voll Liebe zu Mir, aber das ist nicht Liebe, sondern nur eine zeitweilige Aufregung eures Erinnerungsvermögens. Sobald ihr euch umkehrt und etwas anderes erschaut, da schließt sich eure Erinnerungskammer im Kopf, und Ich bin draußen, als wäre Ich kaum je darin gewesen. Ihr könnt dann Visiten machen, mit der Welt verkehren, euch belustigen mit weltlichen Dingen, allerlei Zeug plaudern, euren Leib zierlich bekleiden. Und so irgendein Freund oder eine Freundin euch besucht, da könnt ihr mehr Freude haben, als je irgend in der kurz dauernden Erinnerung an Mich! Denn an alledem hindert euch der vergangene wie der zukünftige Christus nicht, der wohl in eurer Erinnerung, aber nicht in euren Herzen wohnt. Ich aber sage dir und deiner Familie und euch allen: Der vergangene und der zukünftige Christus wird euch wenig nützen, so ihr nicht den gegenwärtigen lebendig in euren Herzen tragt! So Ich Meinen Knecht heute von euch nähme, durch den Ich euch bereits vier Jahre lang tagtäglich Erfrischungen zusende und euch so nur ein bisschen von der Weltfreundlichkeit heimsuchen lasse, da werdet ihr Mich nach und nach so schön unvermerkt aus eurer Erinnerung spielen, dass dieser Erinnerung kleine Fünklein euer Herz kaum mehr auf Augenblicke für Mich entzünden werden.
Ihr freut euch nun wohl allzeit, wenn ihr von Mir etwas vernehmt. Aber eure Freude ist nicht bleibend, weil sie mit eurer Erinnerung gleichen Schritt geht. Und ihr freut euch dann bald danach auf irgendein vorhabendes weltliches Vergnügen mehr als auf Mich und macht Pläne, was ihr tun werdet, ohne zu bedenken, dass ihr ohne Mich nie etwas tun könnt und noch viel weniger tun sollt. Und so Ich euch daran hindern möchte, dann könnt ihr darob sogar traurig werden und sagen: Aber dürfen wir denn gar keine Freude haben? Ich aber sage: Ihr sollt ja Freude haben, und nimmer soll die Freude von euch genom-men werden, aber Ich sollte stets eure größte Freude sein!
Fragt euch selbst: Was bietet euch wohl eure eigengemachte Freude? Wie lange dauert sie? Wenige Stunden habt ihr wieder unnütz mit der dummen Welt vergeudet, dumm verplaudert und verlacht. Dann steht ihr wieder am alten Fleck! Und nur Meiner endlosen Liebe und Geduld habt ihr es zu verdanken, dass ihr nach einer jeden weltlichen Freude nicht zurück, also dem Tod näher gekommen seid. Bei solchen Verhältnissen ist von einem merklichen Fortschritt zu Mir noch lange keine Rede, und Ich bleibe stets noch euer „vergangener“ oder „zukünftiger“ Christus.
Ich aber sage dir dies alles gerade an diesem deinem Tag, auf dass du mit deinem ganzen Haus für die Zukunft Mir näher kommen mögst, als das bis jetzt der Fall war. Du kennst die Wege zu Mir. Willst du aus dem vergangenen oder zukünftigen Christus dir einen gegenwärtigen, lebendigen Christus bereiten, so musst du vollernstlich auf diesen Wegen wandeln und dein Haus mit dir! So wirst du Mich von deiner Erinnerung in dein Herz bringen und wirst dann erst jene Freude überkommen, die dir keine Welt und keine Ewigkeit mehr wird nehmen können auch nur auf einen allerkürzesten Augenblick. Diese endlose Freude aber wirst du nicht eher überkommen, als bis du mit Paulus wirst sagen können „nun lebe nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir!“ Sieh, alle Welt ist Mein Feind, wie aber kann jemand sagen, dass er Mich liebe, so er andererseits dennoch der Welt die Hand zum Gruß bietet? Beachte daher diese Meine neue Belehrung und Vermahnung, so wirst du bald zu jener Freude gelangen, die niemand mehr von dir nehmen wird! – Das sei dir Mein Wunsch und Meine väterliche „Gratulation“ zu diesem deinem Tag. Und Meine Gnade, Liebe und Erbarmung sei mit dir ewig! Amen.“ [HiG.02_44.04.21,01]
6.4. Mahnungen des Herrn
6.4.1. Die Gefährlichkeit der Welt nicht unterschätzen
„Sieh, die Welt ist sehr geschmeidig und verstellerisch und weiß ihr totes Zeug mit dem geistig scheinenden so geschickt zu verschmelzen, dass du es, wenn schon nicht als geistig, so aber doch als ganz unschädlich ansiehst. Aber dem ist nicht so. Und Ich sage dir, das Weltliche ist nirgends und niemals gefähr-licher, als so es unscheinbar, ganz unschädlich scheinend und ganz kleinlaut und geringfügig auftritt. Denn so es grell auftritt, dann gewahrt es sogar ein Blinder und kann demselben begegnen. Tritt es aber in ganz leisen und unschuldig scheinenden Graden auf, dann ist es ein schleichendes Gift, das da seine Opfer nimmer auslässt und höchst sicher hinabzieht ins Verderben des ewigen Todes. Es gleicht da einem Vampir, der seine Beute in einen aller-süßesten Schlaf fächelt, um dann ganz ungestört derselben den letzten Bluts-tropfen auszusaugen!“ [HiG.02_43.09.08.b,03-04]
„Für Menschen, die noch so halb hin halb her sind, oder wenn du ihr Geistiges und ihr Materielles in die Waagschale legst und auf keiner Seite einen Fürschlag merkst, da gibt dann in irgendeiner seelischen Leidenschaftssache eines in der gleichen Leidenschaftssache steckenden Dämons Zutat auf die materielle Seite der moralischen Waage schon ein recht merkliches Über-gewicht, und die Seele windet sich dann von selbst schon schwerer aus dem Materiellen ins Geistige hinüber. Verweilt aber die Seele im Materiellen, so hängen sich dann auch nach und nach stets mehrere gleichgesinnte Dämonen an die materielle Lebenswaagschale, der Fürschlag wird stets merklicher, das Materielle wird so denn stets gewichtiger und das Geistige natürlich geringer. Und sieh, da zeigt es sich dann, dass die ,Teufel‘ der Juden oder die ,Dämonen‘ der Griechen am Ende einer Seele in der Zeit ihrer Selbstbildung doch einen sehr bedeutenden Schaden zufügen können, ohne den eigentlichen Willen gehabt zu haben, ihr zu schaden!“ [GEJ.05_094,08-09]
„Ich will, um diese wichtige Sache heller zu machen, sogar ein Beispiel anführen: Nehmen wir einen Menschen, der sich schon in allem Möglichen besiegt hat; aber eine schwache Seite hat er dennoch, und diese achtet er ihrer Geringfügigkeit halber gar nicht, denn sie besteht ja nur darin, dass er manchmal gerne Besuche abstattet und auch eine rechte Freude hat, so ihn jemand besucht. Die Sache scheint so unschuldig als nur immer möglich zu sein. Wenn wir aber diese schwache Seite näher beleuchten wollen, so ist sie nichts anderes als noch ein tüchtiger Strick des Satans. Dieser lauert, wenn er einmal mit jemandem in Verbindung ist, genau ab, wann sich dem Geist des Menschen etwas besonders radikal Heilbringendes naht. Ist solches der Fall, so zieht er an dem Strick, die schwache Seite wird zur starken, und unser Tugendheld geht mit aller seiner sonstigen Tugendfülle, dahin ihn die schwache Seite zieht, und entgeht auf diese Weise allzeit der guten Gelegenheit, in der er von Mir einen näheren Besuch zu seiner Heiligung hätte empfangen können. Und so eine schwache Seite bleibt dem Menschen oft bis zum Grab, was freilich wohl recht traurig ist!“ [HGt.02_199,08-11]
„Noch misslicher aber ist die Lage, wenn das Alleinsein mit einer Lebensgefahr bedroht ist, wenn auch oft nur zum Schein; aber dessen ungeachtet ist ein solches Alleinsein auch noch um tausendmal besser als die anmutigste und schönste Gesellschaft. Denn in solchem Alleinsein bedroht einen nur ein scheinbarer Untergang, für den es noch eine Rettung gäbe, so er auch wirklich erfolgt wäre. In der bezeichneten anmutigen und schönen Gesellschaft aber bedrohen einen Menschen nicht selten tausend wirkliche Gefahren, jede voll-kommen tauglich, Seele und Geist ganz zu verderben und in die Hölle zu bringen, von der es nahezu keinen Ausweg mehr gibt!“ [BM.01_013,02]
6.4.2. Darauf Acht geben, mit wem die Kinder zusammenkommen
„Halte auch deine Kinder hübsch im Zaum und lass sie nicht in die Welt springen, und verrammle wohl die Fenster deines Hauses, damit durch dieselben nicht ihre Sinne verwirrt werden! Der Welt stehen zwar wohl alle Pforten der Welt offen und alle Fensterläden ihrer Häuser. Allein nicht so soll es bei denen sein, die Ich zu Meinen Kindern aufnehmen möchte.“ [HiG.01_ 40.10.13,10]
„Hütet sie sorgfältigst vor Zusammenkünften mit fremden Kindern, die eine Welterziehung genießen, sonst habt ihr selbst schwere Hagelwolken zusammengezogen. Und da wird nicht eine Ähre des Weizens verschont bleiben.“ [HiG.01_40.06.08,13]
„Lass sie [deine Kinder] ja nicht in andere Häuser, die nun allenthalben mit Nattern und Schlangen und Skorpionen angefüllt sind; wie leicht ist da eine böse Erbschaft!“ [HiG.01_41.06.24,19]
„Lass deine Töchter M., W., P. und J. nicht mehr zu jenem Nachbar und habe ein sorgsames Auge auf sie und dulde nicht die gefährlichen Zusammenkünfte, sonst wirst du dir üble Tage bereiten! Was alles dahinter lauert, das sehe nur Ich! Willst du aber deine eigenen Kinder mit der Zeit zu Judassen machen, so kannst du es ja auch tun, so dir etwa diese Warnung und ihr Gegenstand zu geringfügig sein sollte. Doch die Folge möchte dir wohl klärlich machen, ob Ich schärfer sehe oder du!“ [HiG.02_41.12.27,05-06]
„Darum verfluche Ich auch alle solche Gesellschaften, wo sich die Menschen der Belustigung wegen besuchen, und nicht, dass sie sich besprechen und belehren möchten von Mir, und seien diese Besuche von noch so geringer Art, so seien sie dennoch verflucht, besonders, so Kinder dazu mitgezogen werden, in denen dadurch jeder bessere Same alsbald erstickt wird.“ [HGt.03_181,15]
6.4.3. Jesus treu bleiben
„Ich, dein lieber, heiliger Vater, sage und rate dir, dass du Mir treu verbleiben sollst! Und solches sage Ich dir, weil Ich es bei dir erschaue, dass dein Herz anfängt, sich ein wenig hin und her zu schwingen zwischen Mir und der Welt. Solches aber ist nicht gut, da das Herz, so oft es sich zur Welt hinaus schwingt, allzeit, gleich einem in einen Brunnen gelassenen Eimer, allerlei Arges in sich aufnimmt, wie Misstrauen, Ärger, Bangigkeit, Lauigkeit in allem Guten und wahrhaft geistig Schönen, Gefallsucht, Untreue, Zorn, Neid, Hoffahrt und Rachlust. Sieh, diese großen Übel sind anfänglich gar klein; sind sie aber einmal als böser Samen im Herzen aufgenommen, so wachsen sie sehr schnell an und ersticken als ärgstes Unkraut gar bald jedes edle Körnchen, das Ich zuvor ins Herz gesät habe.“ [HiG.02_42.06.07.b,02-05]
„Ich werde hinfort kein Wörtchen an sie richten, da sie Meine letzte väterliche Liebewarnung nicht beachtet hat, die darin bestand, dass Ich ihr anzeigte, wie sie sich zwischen Mir und der Welt zu schwingen hat angefangen. Sag ihr, dass vor Meinen Augen kein Ding verborgen ist. Niemand kommt bei Mir auf mit was immer für einer Unwahrheit in seinem Herzen. Solches aber missfällt Mir, dass sie stumm wird, da sie für sich anfängt so manche Geheimnisse in ihrem Herzen zu sammeln und dieselben zu verbergen sucht, entweder durch Wort-losigkeit oder durch Worte anderen Sinns. Sag ihr, bis jetzt noch war Ich, der heilige Vater Selbst, ihr großer Schutzgeist, da Ich ihr aus Meiner großen Liebe habe eine Gelegenheit verschaffen wollen, durch welche sie ehestens zur völligen Wiedergeburt des Geistes gelangt wäre. Sieh, da ersah sie jedoch ein paar unbärtige Weltknaben, an denen ihre Augen mehr Wohlgefallen fanden als an Mir! Sie kehrte Mir den Rücken in ihrem Herzen. Und darum auch habe Ich ihr nun an Meiner Statt einen mittelstarken Geist beigesellt, der sie in ihrer weltlichen Ordnung leiten und ihren Leib wohlgefällig ausbilden soll für die Lüsternheit der Weltmenschen, was ihr nun auch seit kurzer Zeit zum aller-liebsten geworden ist. O sieh, sieh, wie veränderlich und wetterwendisch doch die Menschen sind. Die Mich heute liebend umfangen, die sind des anderen Tags voll Freuden in ihrem Herzen, wenn der Satan wieder die ersten Ketten um ihren Nacken geworfen hat!“ [HiG.02_43.05.10,05-09]
6.4.4. Streben der Menschen in dieser Zeit
„Diese an sich ganz wertlose und Mir höchst zuwidere Sache [Pferdewettrennen, s.V.1] ist aber dennoch ein treffliches Bild der Menschheit und ihres Strebens in dieser Zeit.
Der Wirkungskreis der jetzigen Menschen ist gleich einer solchen Wettrennbahn, in der jeder nach Kräften sich zu Tode rennt, aber dennoch nicht um ein Haarbreit weiterkommt. Denn von dem Standpunkt, von wo er ausläuft, auf demselben Standpunkt bleibt er auch stehen, gewöhnlich für die ganze Ewigkeit.
Das dreimalige Herumrennen aber entspricht dem dreifachen Weltrennen der Menschheit. Es ist gleich dem, wie da ein Mensch in seiner frühen Jugendzeit einmal einen fleischlichen Sündenzyklus in aller Eilfertigkeit und mit überaus großem Leichtsinn durchtobt mit Fressen und Saufen, Mode und Hurerei, Tanzen und Spielen und dergleichen mehr. Nach diesem ersten Rennen kommt der sogenannte männliche, zweite Zyklus, bestehend aus Lug und Trug, Neid und Geiz, Scheelsucht und Ehrabschneidung, Stolz, Hochmut und Herrschsucht, Gewinn-, Gold- und Geldlust, Lieblosigkeit, Unbarmherzigkeit, Un-glaube und endlich volle Gottlosigkeit und dergleichen mehr.
Darauf kommt dann das dritte Rennen, wenn so ein „Weltwettrenner“ sich nicht schon beim ersten oder zweiten Durchrennen seiner Weltwirkungs-Kreisbahn zu Tode gerannt hat. Dies dritte Rennen heißt die Altersschwäche des Leibs und noch mehr der Seele und gar am allermeisten des Geistes und ist nur im tempo moderato von den ersten zwei unterschieden. Es entspricht auch dem alten Sprichwort „Jung gewohnt, alt getan“.
Und so gleicht ein „Rennen“ dem anderen auf ein Haar. Und der Mensch, der solche Bahn durchlaufen hat, bleibt sich gleich und ist dann im Alter auch selten um ein Haar besser, als er es in seiner Jugend war.
Der Lohn, eine wertlose Preisfahne bei der heutigen Wettrennerei, ist eben auch völlig dieser gleich, nur mit dem Unterschied, der Wettrenner bekommt sie in die Hand und gibt sie daheim wieder ab für einen ferneren gleichen Zweck; der Weltwettrenner aber wird damit zugedeckt, aber auch nur zum Schein, denn am Grab wird diese Ehrenfahne ihm ebenfalls wieder abgenommen für einen ferneren gleichen Zweck bei einem anderen Weltrenner. Diese Fahne ist dann bei gar vielen auch ein Siegeszeichen und Aushängeschild, dass der Tod über sie gesiegt hat, und nicht sie über den Tod! – Ein trauriger Preis für so viel eitle Mühe und Arbeit in dieser Welt, für diese Welt!
Ganz am Ende kommt noch das: „sonst nichts als die gewöhnliche Gage!“ Diese ganz gewöhnliche Gage für all die eitel törichten Weltrenner ist das jedermann wohlbekannte Grab, die Verwesung, und anstatt der Auferstehung der ganz gewöhnliche ewige Tod oder die Hölle!“ [HiG.02_47.07.18,02-08]
6.4.5. Verlockungen und Verstrickungen
„Wisse, dass der Fürst der Finsternis unablässig Jagd macht auf alle Menschen und sie sämtlich als das Wild seines großen Reviers betrachtet. Und war er früher nur ein Raubjäger, so hat er sich aber jetzt auf eine kurze Zeit zum Jagdinhaber aufgeworfen und weiß daher sein Wild zu schonen bis zur bestimmten Zeit, da er dann wieder eine große Treibjagd gibt, um mit reicher Beute beladen heimzukehren.
Solche Jagdzeiten aber sind vorzugsweise jene öffentlichen Belustigungen, Krieg, Zwietracht, Hurerei und dergleichen mehreres. Und da sind Tänzer, Krieger, Neider, Hurer und so fort nichts als gehetztes Wild. Wohl denen, die sich noch frühzeitig vor der Hetzzeit in Mein Revier geflüchtet haben, so ihnen die Ahnung oder Meine fernrufende Stimme verkündete, was da kommen wird gar bald über den Forst des Satans. Wehe aber den Gehetzten, wahrlich sage Ich, des Beute sie geworden sind, des sollen sie auch bleiben!
Wehe den Musikern, die da stoßen gar eifrig Tag und Nacht in die Jagdhörner des Satans, um das Wild zu betäuben und zu hetzen zu dem tödlichen Feuerrachen des Fürsten aller Teufel! Hört, ihr getreuen Söldlinge des Satans, die ihr die Sprache des Himmels stoßt in die Posaune des Todes, euer Lohn wird groß werden im Reich dessen, dem ihr so getreu dient. Hör, du Mein Schreiber, solche können nicht besessen werden, da sie ohnehin selbst zum Jagdgefolge des Satans gehören. O zweifle nicht, dass es so ist, denn die Tanz-musik ist eine trügerisch feine Stimme des Satans und gleicht dem Gesang der Sirenen, von dem die Alten gar weise fabelten. Wer aber solche Stimme führt, ist kein Besessener mehr, sondern einer, der da selbst fangt und Besitz ergreift.
Wehe euch Tanzmeistern und Vortänzern, Ballgebern und Ballmeistern, auch ihr gehört gleich den Musikern zum Jagdgefolge des Satans und seid wohl brauchbare Schuss- und Treib-Teufel selbst! Euch brauche Ich nicht euren Lohn für dereinst auszusprechen, denn in dessen Amt ihr steht, der wird euch euren Sold schon ohnehin wohl ausgemessen haben! Ihr seid fleißige und gar treue Diener eures Herrn; jeder Arbeiter aber ist ja seines Lohns wert. Und so könnt ihr wahrlich ganz vollkommen versichert sein, dass ihr dereinst, und zwar bald schon in der letzten Zeit der großen Lohn- und Preisverteilung durchaus nicht zu kurz kommen werdet. Denn wahrlich, es wird da gehen nach Meinem Ausspruch, und der möchte euch wohl ein sicherer Bürge dieser Verheißung sein. Sieh, du Mein Schreiber, auch diese sind und werden nicht besessen, sondern überdenke diese Art Menschen wohl, und du wirst gar bald finden, dass sie nichts als Mammons wohlgeschmeidige Diener sind, denen es mit wohlleserlicher Schrift auf die Stirn geschrieben steht: „Erlaubt es uns und gebt uns Geld, und wir wollen euch die ganze Welt vergiften und Tanzsäle errichten, in denen Sonnen ihren Auf- und Niedergang feiern mögen und Erden gleich Erbsen herumkugeln!“ O sieh, für so große und herrliche Pläne wird dereinst ja auch ein gar großer Preis und Lohn folgen müssen. Denn wahrlich, an solchen großdenkenden Geistern leidet der Himmel die größte Armut!
Wehe euch Schülern solcher Meister! Wahrlich, Ich sage euch, der Fürst der ewigen Nacht hat eure Namen getreu eingetragen in sein großes Buch des Todes. Und der Engel Meiner Gnade hat dafür gleichzeitig dieselben ausgelöscht aus Meinem Buch des Lebens. Und darob werdet ihr einst zu den-jenigen gezogen werden, die da sagen werden: „Herr, Herr, wir haben ja Deinen Namen angerufen, wir haben geglaubt, dass Du der lebendige Sohn Gottes bist, haben wir auch keine Wunderfrüchte des Glaubens getragen, so haben wir aber doch geglaubt und waren Zeugen Deiner Gnade und wirkten in der Macht Deines Namens all unser Tun, da wir wohl wussten, dass ohne Deinen Willen ja nicht einmal ein Sperling vom Dach zu fallen vermag!“ Ich aber werde dann so frei sein und werde ihnen keck und trockenweg entgegnen: „Weicht von Mir, ihr Verfluchten und Gehetzten, Ich habe euch noch nie als Mein Eigentum erkannt, meint ihr, dass Ich ein Räuber und Dieb bin und Mir fremdes Wild zueignen möchte? Das sei fern! Dem ihr zu eigen geworden seid, dahin kehrt, damit euch euer Preis werde! Denn Ich kenne euren Inhaber, und Meine Gerechtigkeit geht weiter als ihr es denkt. Und darob soll des Satans sein, was er sich erworben hat, und Mein das nur, was von Meiner Stimme gelockt, früh genug Mein Revier betreten hat. Es soll dereinst der große Fürst des Todes, dem ihr euch zu eigen gemacht habt, keine Sache wider Mich haben, als wäre Ich je ungerecht gegen ihn gewesen. Sondern da soll dann das Seinige ewig sein und das Meinige ewig Mein verbleiben, und zwar das Seine in des Gerichts und aller Verdammnis Feuerqual mit und bei und in ihm, wie das Meinige in des Lebens höchster Seligkeit und Wonne mit, bei und in Mir!“ Sieh, du Mein Schreiber, diese „Schüler“ gehören schon zu den Besessenen. Denn wer da besitzt das Gebiet, dessen ist auch das, was darauf Wohnung macht. So aber jemand zur rechten Zeit der Freilassung, welche die kurze irdische Lebenszeit ist, das böse Gebiet freiwillig und gänzlich verlässt und kommt zu Mir, um auf Meinem Revier Wohnung zu machen, den werde Ich aufnehmen und ihn zu Meinem Eigentum machen. Und Ich werde Mein Gebiet wohl zu verschanzen wissen vor den Feinden und gehetzten Überläufern, auf dass Mein Gebiet ein geheiligtes bleibe und Meine Einwohner völlig gesichert seien.
Hört aber alle, ihr Gehetzten, das ist Meine Stimme: Wahrlich, sage Ich euch, ihr werdet nicht hineingelassen werden auf eurer Flucht in Mein Gebiet! Denn dessen Name einmal eingetragen wurde ins Buch des Todes, für den werde Ich nimmer streiten und widerrechten. Denn es soll ewig das Recht des Grund-buchs von Mir gar sehr berücksichtigt werden.
Zu dieser Klasse sollen auch gerechnet sein alle Mode- und Luxushändler, alle die Fabrikanten solcher Scheusalsdinge des Satans und auch alle jene, die dergleichen anrühmen, verteidigen, gutheißen und sogar oft wohlmeinend fördern, wie auch alle jene, die daran teilnehmen und Geschmack daran finden. Und so auch wehe dereinst jenen, die dergleichen wohl verhindern mochten und es nicht taten aus zeitlichen Interessen. Alle diese sollen nie zu Meinem Eigentum werden, wie auch jene nicht, die diesem Wort nicht glauben werden, dass sie gerettet werden möchten. O zweifle nicht, du Mein Schreiber! Es ist so! Und es werden einst gar viele kommen hin zu Meinem Gebiet und werden da ohne innere Buße Meinen Namen anrufen. Aber wahrlich sage Ich dir, sie werden nicht hineingelassen werden. Und sieh, da wird dann viel Lästerns und Verwünschens vorkommen und werden sich da viele anklammern an das Holz Meines Forstes, um es aus Rache zu verderben. Allein das Mark Meines festen Holzes werden sie nimmer erreichen. Und so Ich alsbald die Bäume Meines Forstes werde reinigen lassen, sieh, da bin Ich ein guter Förster und werde die Äste schon wieder zurechtbringen. Und dass Ich solches dulde und Selbst aber keine Eingriffe in des anderen Eigentum mache, geschieht, dass dereinst, wie schon gesagt, Mein Feind Mich nicht der leisesten Ungerechtigkeit beschul-digen kann. Daher suche Ich auch niemanden mit Zwang und Gewalt und will nicht jemanden bereden zu Mir, sondern wer da kommt, Mich sucht und pocht an der Tür Meines Gebiets zur rechten Zeit, und zwar laut schreiend und mit aller Gewalt pochend und reißend an der Türe Meines Gebiets, dem will Ich die Tür öffnen und ihn wohl aufnehmen. Aber wer da zur rechten Zeit nicht kommen und nicht schreien und gewaltsam pochen und reißen wird an der Tür, wahrlich sage Ich dir, um dessen Besitz werde Ich mit Meinem Feind nicht rechten, sondern was da kommen wird über Meinen Feind, wird auch kommen über sein erworbenes Eigentum! Wie aber da gekommen ist der Tod durch den Einen und wieder das Leben durch den Einen, so wird am Ende auch das Gericht gehalten werden gegen jenen Einen und alles wird gerichtet werden durch diesen Einen! So aber der Fürst der Welt gerichtet wird von dem ewigen Sohn des Vaters, da wird dann auch all sein Eigentum gerichtet werden mit und in ihm. Denn so ihr einen Verbrecher richtet, richtet ihr da nicht zugleich dessen Eingeweide? Und wird sich ein Glied lebend erhalten, wenn der Verbrecher getötet wird? Sieh, desgleichen wird auch dereinst, und zwar nicht gar zu lange mehr, geschehen!“ [HiG.01_41.02.01,05-21]
6.4.6. Ein Bild unserer Zeit
„Solches aber merke für alle Zeiten der Erde: Wenn du sehen wirst, dass das Fleisch der Weiber stets fetter, weißer, feiner und üppiger wird; wenn die Weiber mit bloßem Kopf und Gesicht, mit nackter Brust und nackten Händen einhergehen werden; wenn die Weiber lüstern den Männern nachlaufen werden und die Mütter ihre Töchter putzen und schmücken werden und werden sie am Tag und zur Nachtzeit ausführen, um durch solchen Außenflitter, welcher da ist die allerärgste Kunst des Satans, irgendeinen Mann zu fangen, auf dass er sich der Tochter ergeben und sie entweder zum Weib oder wenigstens gegen einen allerschändlichsten Unzuchtsmietlohn als Beischläferin auf Tag oder Stunde zu nehmen sich entschließen möchte […]; wenn das Weib über den Mann sich erheben wird und wird ihn beherrschen wollen und ihn auch wirklich be-herrscht, entweder durch ihre vom Satan erlangten Fleischreize, oder durch Schätze und Erbschaften der Welt, oder durch einen gewissen vornehmeren Stand und vorzüglichere Abkunft; wenn das weibliche Geschlecht, das unter-geordnet sein sollende, auf den armen Mann mit spöttischen und verächtlichen Augen und Herzen herabblicken wird […] dann hat sich die Schlange zum Herrn der Welt gemacht, schmählichst herrschend in ihrem Geschlecht!“ [HGt.03_122,05-06]
„Ich sage euch, unter sieben Tausenden gibt es kaum eine, die da nicht durch ihre überverteufelte Putz- und Gefallsucht nicht selten in einer Sekunde, wohlverstanden in einer Sekunde!, bei hundert Todsünden begeht! Denn wie sehen jetzt ihre verfluchten Kleider aus, besonders an den öffentlichen Orten? Ich mag sie nicht näher bestimmen; nur so viel sage Ich euch, dass zu Hanoch selbst in den letzten allerverworfensten Zeiten die offenbarsten Tageshuren viel züchtiger und ehrsamer sich kleideten und die Hauptschamteile ihres Leibes bei weitem mehr verborgen hielten denn jetzt ein Frauenzimmer von der züchtigsten Art. Hatte damals eine solche Tageshure eine Sache mit einem Mann, so war sie selbst in diesem sich ganz hingebenden Moment so verschleiert und bedeckt, dass der lüsterne Mann von ihr lediglich nichts zu sehen bekam denn allein, darum er zu ihr kam. Aber jetzt fängt schon ein zehnjähriges Kind von einem Frauenzimmer an, ihre hervorstechenden Reize zu erkennen, besieht sich zu wiederholten Malen in einem verteufelten Spiegel, und wird sie dann erwachsener und erwachsener und gewahrt an sich einen nur einigermaßen üppigen Leib, da möchte sie sich aber auch schon beinahe ganz halbnackt tragen, wenn es nur halbwegs Mode wäre und die Stadtwachen solches duldeten. Doch, was sie sich offenbar zu tun nicht getraut, das tut sie doch vollkommen in ihrem Herzen und studiert und sinnt nur darauf, alle Männer zu verbrennen und zu vergeilen. Wahrlich, wahrlich, sage Ich, eine Frauenperson in der Zeit ist ärger denn ein Hunderttausend der ärgsten Teufel aus der untersten Hölle! Die fliehen doch vor Meinem Namen, eine solche Weibsfigur aber lacht nur über Mich und Meinen Namen und beugt sich nicht im allergeringsten vor Mir, und so auch noch viel weniger vor Meinem Namen, vor dem sich doch alle Himmel, alle Welten und alle Höllen vor Ehrfurcht beugen müssen. Wahrlich, wahrlich, sage Ich euch, wie Ich es vielen in der Zeit schon gesagt habe, entweder offenbar durch wohlvernehmliche Worte oder durch ein heimliches Gefühl im Herzen, es wäre den Frauenzimmern dieser Zeit unaussprechlich viel besser, so da wäre jede von zehn Millionen Teufeln besessen. Da wäre sie doch noch davon zu befreien, denn für alle diese zehn Millionen Teufel langte die Kraft Meines Namens hinreichend aus, sie alle auszutreiben. Rufe aber auch Meinen Namen zehn Jahre lang über eine jetztzeitige Putzfigur aus, und sie wird von ihrer grenzenlosen Schamlosigkeit und Putz-, Hoffart-, Gefall- und Fang- und Verlocksucht auch nicht einen Faden fahrenlassen! Meinst du, derlei Geschöpfe werden dereinst in die Hölle kommen, etwa in die unterste? Da irrst du dich! So arg und böse und überschrecklich es da auch immer aussehen mag und wirklich aussieht und ist, so wäre aber dieser Ort doch noch viel zu gut für derlei Wesen, denn alle Satane und Teufel allda fliehen doch vor Meinem Namen, müssen sich auf den Boden werfen sogar schon vor jeglichem dahin gesandten Strafengel. Tun solches auch diese Weltfiguren? Daher ist für sie auch schon gehörig gesorgt auf eine selbst für die höchsten Engel unerhörte Weise! Wenn sie dieses ihr scheußliches Erdenleben gar bald elendst genug beenden werden müssen und sich nicht vom Grund aus bessern werden und werden Mir Früchte der wahren innersten Buße bringen, wahrlich, wahrlich, wahrlich, diese Brut soll dereinst die ganze unendliche Fülle Meines Zorns ewig, ewig, ewig auf das allerfühlbarste empfinden! O du, Meine reine Ghemela , sieh, welch ein endloser Unterschied da nur waltet zwischen dir und den Weibern und Mägden dieser Zeit! Welch eine Kluft, die zwei Unendlichkeiten scheidet. Du, o Ghemela, ruhst auf Meinem Herzen, diese aber haben sich so weit, Mich verachtend, von Mir entfernt, dass sie Meine sonst endlos weit langende Hand doch nimmerdar zu erreichen vermag. Sieh, sie sind in eine zweite Unend-lichkeit von Mir abgewichen, ja, in die Unendlichkeit Meines allerbittersten Zorns sind sie gewichen!“ [HGt.02_002,05-18]
„Den Kleiderpracht- und Modesüchtigen sage ernstlich, dass sie nackt vor ihrem gerechtesten Richter stehen. Ihre Pracht wird vergehen wie ein Schaum, ihre Herrschsucht und Pracht wird in die niedrigste Sklaverei verwandelt werden, und sie werden sich ewig ihrer Torheit schämen müssen. Ist denn nicht ein großer Tor der, welcher sich vornimmt, einen Schmeißhaufen vergolden zu wollen, und die Edelsteine aber, statt in Gold, in den schmutzigsten Kot fassen lässt?! Oh, dass es der Irrsinnigen jetzt in der Welt doch gar so viele gibt! Das Licht halten sie für Finsternis, und die Finsternis fürs Licht!“ [HGt.01_001,11]
„Jetzt ist eine tanzende und springende Zeit, die allerfinsterste! Das ist ein Zeichen, dass die Welt sehr nahe ist einen ungeahnten Sprung, und zwar einem Sprung von Meiner nun höchsten Liebe über eine unendliche Kluft ins Meer Meines höchsten Zornfeuers!
Die schändliche Kleidertracht ist ein Zeichen, dass die Welt in die schänd-lichste Hurerei übergegangen ist, wodurch jeder sich selbst ein finsterer Götze geworden ist und sich selbst, nahe anbetend, dient und möchte auch vor allem angebetet sein. Sieh da Sodom und Gomorra! Darum ist herangekommen das Ende!
Die stets zunehmende Ehelosigkeit, da um der reichen Wucherer wegen der ärmere Mensch ohne Weib, also wie ein halber Mensch, zu verbleiben genötigt wird, ist ein schreckliches Zeichen! Bei allen Heiden durften sogar die Sklaven Weiber nehmen. Jetzt aber setzt man dem freien Menschen Schranken, darum er arm ist und damit der Wucher keinen Schaden leide! Darum sei verflucht diese letzte Zeit und jeder Wucher mit ihr!
Sieh an die sogenannte Industrie, dieses arge Zeichen dieser Zeit! Sie ist die Seele alles Wuchers, die Unterdrückung aller Nächstenliebe und der letzte, breiteste Weg zur Hölle. Den Beschluss werden die metallenen Wege machen! – Verstehst du dieses sprechende Zeichen dieser Zeit!?
Die stolze Erweiterung der Städte, da unter vielen tausend Häusern nicht zehn für die Armen gebaut werden, ist ein starkes Zeichen dieser Zeit. Denn auch zu Sodom schob man fremde arme Brüder aus der Stadt, um dadurch den inneren (einheimischen) Prassern ihre Schätze zu sichern. – Verstehst du diese Zeichen?
Was gilt jetzt der Mensch dem Menschen? Ich sage dir, man zahlt für eine Fuhre Unrat mehrere Silberstücke, doch halte einmal einen Markt von armen Menschen, dass sie gekauft würden zur Unterstützung, und du wirst einen spottschlechten Markt halten! So arg war es wieder zu Sodom nicht! – Verstehst du dieses Zeichen der letzten Zeit?
Sieh die papierne Zeit! Welche Festigkeit soll sie bieten? Ich sage dir, sie wird keinen Druck mehr vertragen! Wie leicht aber das Papier zerrissen wird, zeigen schon die schwächsten Kinder! – Verstehst du dieses Zeichen?
Verstehst du die Farbe der Häusertünche? – Ist sie nicht die des Todes? So steht es schon überall an den Wänden der Häuser geschrieben, um welche Zeit es sei!
Es ist durch Johannes gezeigt worden, was da geschehen wird, wenn das Brot verteuert und versteuert wird! Lies nur, was den Heuschrecken verkündet ist, so sie es täten! – Sieh, diese Zeit ist da!
Schau an, der Wucher ist bekleidet mit allem Schutz, Schild und Schirm, und eine ganze Welt voll Sachwaltern steht mit Macht ausgerüstet da, um seine „Rechte“ zu verteidigen. Sieh an, wie sie Meine Erde zerreißen und zerstücken! Soll Ich dazu schweigen? Erkenne dies Zeichen, dies letzte, dies höllische! Eigentums-Rechte über Rechte! Und doch bin Ich allein der Herr! – Daher erkenne auch dies arge Zeichen!
Sieh an die Unzucht der Weiber dieser Zeit und die gänzliche Gefühllosigkeit der Jugend, die jetzt nur fürs Leibliche erzogen wird und endlich zur früh-zeitigen Hurerei vor aller Welt! Wohin mit der Welt?! Ja, in die Hölle mit ihr! Dies ist die letzte Zeit! – Verstehst du sie?
Endlich sieh, um was jetzt fast gar alle Kirchen sich streiten! Sieh, es ist das Gold der Welt. Gold und Tod aber ist bei Mir in Hinsicht der Welt gleich-bedeutend!
Sieh, das ist der wahre Antichrist, der große Wunder nun tut! Aber seine Zeit ist vor der Tür! Versteh es, des Frevels Ende und sein letztes Gericht ist vor dir und euch allen! Amen. Amen. Amen.“ [HiG.02_42.01.25]
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„Bleibt alle stets in der Sanftmut und Demut und dadurch in der wahren Nächstenliebe, so wird kein Gericht unter euch erzeugt werden; denn wo in jener Zeit die Menschen in Meiner Ordnung leben werden, dort wird auch kein letztes Gericht zum Vorschein kommen. Ich habe euch das nun deshalb zum Voraus gesagt, auf dass ihr es auch den anderen Menschen sagen und verkünden sollt, damit sich am Ende niemand entschuldigen kann, dass er nicht vor der Gefahr gewarnt worden sei.“Sagten alle: „Herr und Meister, an unserem Eifer für die gute und wahre Sache wird es uns mit Deiner Hilfe wahrlich nicht fehlen; aber es gibt der Menschen viele auf der Erde, die groß und weit ist, und wir werden nicht in alle ihre Orte kommen können, und so wird das Böse unter dem Guten und Wahren fortwuchern, und wir werden wohl nicht imstande sein, demselben vollen Einhalt zu tun!“Sagte Ich: „Dafür werdet ihr, wie ein jeder wahrhaft Gute in Meinem Namen, auch zu keiner Verantwortung gezogen werden. Denn es genügt, dass den Menschen die Wahrheit verkündet wird; das Leben und Handeln danach ist ihre höchst eigene Sache. Wer danach leben und handeln wird, der wird in kein Gericht kommen, sondern das ewige Leben ernten und selig werden.“ [GEJ.08_051,06-08]