Jakob Lorber - Endzeit, Aufschlüsse zu Jesaja und Obadja - Der Prophet Jakob Lorber

Direkt zum Seiteninhalt
Die Voraussagen zur Endzeit
im Buch Jesaja und im Buch Obadja
Jesus während Seines Erdenwandels
zur Voraussage des Propheten Jesaja:
 
„Ich sage euch, dass es wahrlich auch so geschehen wird
jetzt schon in jüngster Zeit, und dann nach etwa gegen
neunzehnhundert Jahren wieder im Vollmaß.“
                                           [GEJ.07_174,10-11]
 

Auch als A5-Heft erhältlich.
Weitere Infos hier.
AUS DEM BUCH JESAJA


Erklärung des zweiten Kapitels Jesaja

„Das ist es, was Jesaja, der Sohn Amoz', sah von Juda und Jerusalem: Es wird zur letzten Zeit der Berg, darauf des Herrn Haus steht, gewiss höher sein denn alle Berge und wird über alle Höhen erhaben werden, und alle Heiden werden dahin laufen.“ (Jes.2,2)
 
„Bin nicht Ich der Berg aller Berge, auf dem das wahre Haus Gottes steht? Was aber ist das sehr wohnliche Haus? Das ist Mein Wort, das Ich schon durch alle die Propheten zu euch, ihr Juden, durch mehrere Jahrhunderte geredet habe und nun Selbst aus dem Mund eines Menschensohns rede. Ich bin sonach der Berg, und Mein Wort ist das wohnliche Haus auf dem Berg, und da um uns stehen die Heiden aus allen Teilen der Erde, die hierhergekommen sind, zu besehen den Berg und Wohnung zu nehmen in seinem höchst geräumigen Haus. Aber für die Juden, wie sie nun sind, ist das wahrlich die letzte Zeit, weil sie den Berg und sein Haus fliehen und die Hohen es sogar zu zerstören drohen.“ [GEJ.07_ 171,07+09-10]


Viele Völker werden (das heißt in der Zukunft) hingehen und sagen: Kommt und lasst uns auf den Berg des Herrn gehen zum Haus des Gottes Jakobs, dass Er uns lehre Seine Wege und wir dann wandeln auf Seinen Steigen; denn von Zion wird das Gesetz ausgehen und von Jerusalem Sein Wort!“ (Jes.2,3)

„Dass hier unter Zion (Z'e on = Er will) ebenfalls der Berg, also der Herr oder Ich, und unter Jerusalem das Haus Gottes auf dem Berg, also Mein Wort und Meine Lehre zu verstehen ist für jetzt und für alle Zukunft, das wird nun wohl auch schier keinem Zweifel mehr unterliegen.
Wer aber sind nun die Völker, die da sagen: ,Kommt und lasst uns auf den Berg des Herrn, das heißt zum Menschensohn oder Gottmenschen, gehen und zum Haus des Gottes Jakobs, dass Er uns lehre Seine Wege und wir dann wandeln auf Seinen Steigen!‘? Seht, diese Völker sind jene Menschen, die in aller Zukunft sich zu Mir bekehren werden, sich Mein Wort aneignen und Meinen Willen tun werden; denn die Wege zum Leben zeigt ja Mein Wort, und die Steige sind Mein den Menschen durch das Wort kundgemachter Wille, dessen genaue Befolgung freilich bedeutend unbequemer ist als die pure Anhörung Meines Worts, wie auch sicher um gar vieles bequemer auf einer breiten und ebenen Straße zu wandeln ist, als zu gehen auf schmalen und oft sehr steilen Steigen. Aber wer in sich selbst auf den höchsten aller Berge und da in Mein lebendiges Wort, welches ist das Haus Gottes auf dem Berg, kommen will, der muss nicht pur auf der Straße, die zum Berg führt, wandeln und auf ihrer Fläche stehenbleiben, sondern er muss sich auch an die schmalen und oft sehr steilen Steige machen; denn nur auf diesen gelangt er vollends auf den Berg und da in das lebendige Haus Gottes.
Was dieses bedeutet, habe Ich euch nun schon erklärt, wie auch, was der Prophet eigentlich unter Z'e on und unter Jerusalem verstanden haben will; darum sagt er denn auch, dass von Z'e on das Gesetz, also Mein Wille, und von Jerusalem, oder aus Meinem Mund natürlich, Mein Wort komme. Wer also Mein Wort, das Ich zu allen Zeiten durch die Propheten zu den Menschen geredet habe, hört, es annimmt und danach lebt, der kommt dadurch zu Mir und so auch zum lebendigen Wort und seiner Kraft; denn Ich Selbst bin ja das lebendige Wort und seine Kraft, und alles, was der endlose Raum fasst, ist ja auch nur Mein lebendiges Wort und seine ewige Kraft und Macht.
Wer durch das Handeln nach dem Gesetz nicht auf die volle Höhe des Bergs des Herrn und ins Haus Gottes oder zum inneren lebendigen Wort aus Gott und zu Gottes lebendigem Wort in sich gelangt, der erkennt auch nicht den wahren, inneren, lebendigen Geist des Gesetzes und der Propheten.“ [GEJ.07_171,13-19+24]


„Der Herr wird richten unter den Heiden und strafen die Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen; denn es wird kein Volk wider das andere ein Schwert aufheben, und die Menschen werden hinfort nicht mehr kriegen lernen.“ (Jes.2,4)

„Wer sind die Heiden, und wer die Völker? – Die Heiden sind alle jene, die den einen, wahren Gott nicht kennen und an Seiner Statt tote Götzen und den Mammon dieser Welt anbeten und am meisten verehren. Von solchen ist das Judentum nach allen Seiten hin umlagert, und wohin ihr nun in der Welt gehen wollt, ob gen Morgen, gen Mittag, gen Abend oder gen Mitternacht, so werdet ihr nichts als Heiden in aller Art und Gattung antreffen! Ihr wisst aber, wie nun von allen Seiten der Welt die Heiden hohen und niederen Standes und von nah und weit zu Mir gekommen sind. Sie hörten Mein Wort und sahen Meine Zeichen, wurden voll Glaubens, nahmen an Meine Lehre, und Mein Wort richtet und rechtet nun unter ihnen, wodurch sie aufhören Heiden zu sein und übergehen zu der Zahl der Gesalbten Gottes und zu der Zahl des wahren Volks Gottes.
Aber auch sie werden nicht bleiben, wie sie nun belehrt und bestellt sind; denn es werden bald falsche Gesalbte unter ihnen aufstehen, werden auch Zeichen tun, berücken Könige und Fürsten, werden sich bald eine große Weltmacht aneignen und mit Feuer und Schwert die Menschen verfolgen, die sich nicht zu ihnen werden bekennen wollen, und sich am Ende in viele Sekten und Parteien spalten, und das sind eben die vielen Völker, die Ich als der Herr strafen werde ihrer Lieblosigkeit, ihrer Falschheit, ihres Eigennutzes, ihres Hochmuts, ihres Starrsinns, ihrer Herrschsucht und ihres bösen Haders und gegenseitigen Verfolgens und Kriegführens wegen. Bis aber diese Zeit kommen wird, wird es noch eine Weile dauern, wie es von Noah an bis jetzt gedauert hat.
Wie es aber war zu den Zeiten Noahs, da die Menschen freiten und sich freien ließen, große Feste und Gastmähler hielten, sich groß ehren ließen und gegen jene verheerende Kriege führten, die sich vor ihren Götzen nicht beugen wollten, wo dann bald die große Flut kam und die Täter des Übels alle ersäufte, ebenso wird es auch sein in jener künftigen Zeit. Aber dann wird der Herr mit dem Feuer Seines Eifers und Seines Zorns kommen und alle solche Täter des Übels hinwegfegen von der Erde.
Da wird es kommen, dass die verschonten Reinen und Guten und die wahren Freunde der Wahrheit und des Lichts aus Gott aus den Schwertern Pflugscharen, aus den Spießen Sicheln machen und die Kunst Krieg zu führen vollends aufgeben werden, und es wird dann fürder kein wahres gesalbtes Volk wider das andere mehr ein Schwert erheben, außer den noch irgend in den Wüsten der Erde übriggebliebene Heiden; aber auch diese werden ermahnt und dann von der Erde gefegt werden.
Da wird die Erde gesegnet werden von neuem. Ihr Boden wird tragen hundertfältige Frucht von allem, und den Ältesten wird die Macht gegeben sein über alle Elemente. Sieh, so ist dem Geist nach für diese Erde zu verstehen der vierte Vers.“ [GEJ.07_172,05-11]


„Kommt nun, ihr vom Hause Jakob, lasst uns wandeln im Licht des Herrn!“ (Jes.2,5)

„Aber innerhalb dieses naturmäßig wahren, geistigen Sinns ist freilich noch ein tieferer rein geistiger und himmlischer Sinn verborgen, den aber ihr nun mit eurem noch puren Weltverstand nicht fassen könntet, und solcher ist auch nicht mit Worten darzustellen. So ihr aber auf dem Berg des Herrn werdet in das Haus Gottes eingegangen sein und sodann kommen von diesem Haus Jakobs, wie davon der Prophet spricht im kurzen fünften Vers, dann erst werdet ihr wandeln im wahren Licht des Geistes aus Gott.“ [GEJ.07_172,12]


„Du, Herr, aber hast zugelassen Deinem Volk, dass es fahren ließ das Haus Jakobs; denn Deine Völker treiben es nun ärger denn die Fremden im Aufgang! Sie sind nun auch Tagewähler [und Zeichendeuter] wie die Philister und machen der fremden Kinder viele zu den ihrigen. Ihr Land ist voll Silber und Gold, und ihrer Schätze ist kein Ende; und ihr Land ist auch voll Rosse, und ihrer Wagen ist kein Ende. Auch ist ihr Land voll Götzen, und sie, die Menschen, beten an ihrer Hände Werk, das ihre Finger gemacht haben. Da bückt sich der Pöbel, und da demütigt sich der Junker. Das wirst Du, Herr, ihnen nicht vergeben. Zieh denn hin, du treuloses Volk, zu den Felsen der Berge, und verbirg dich in die Erde aus Furcht vor dem Herrn und vor Seiner herrlichen Majestät!“ (Jes.2,6-10)

„Diese fünf Verse gehören auf ein Feld, weil sie den elenden Zustand der Kirche oder des Hauses Gottes auf Erden anzeigen, und das bei den Juden, die vor dieser Zeit waren, sowohl als bei denen, die nach uns sein und kommen werden.
Die Trägheit in der Ausübung der Gebote Gottes aber ist der Grund, warum Ich es zulasse, dass Mein Volk das Haus Jakobs auf dem Berg des Herrn fahren lässt und das Handeln der rohesten und trägsten Völker, die in den Morgenlanden gleich den wilden Tieren hausen, ganz getreulich nachahmt.
Und was nun die Pharisäer und die ihnen gleichen Juden tun, das werden auch unsere Nachkommen tun: Sie werden im Volk eine Menge Tage einsetzen, denen sie eine besondere Kraft und Wirkung andichten werden, und wer dagegen zeugen wird, den werden sie mit Feuer und Schwert verfolgen. So werden sie auch sein Zeichendeuter, werden um Geld den Menschen Glück und Unglück vorherverkünden und sich dafür ganz außerordentlich loben und bezahlen lassen, denn solch eine müßige Arbeit trägt am Ende ja doch mehr ein als die Pflugschar und die Sichel.
Damit aber ihr müßiges Einkommen desto größer wird, so werden sie, wie nun die Pharisäer, ihre Apostel in alle Welt hinaus senden und die Fremden zu ihren Kindern machen. Diese waren schon als finstere Heiden zu nichts nütze; wenn sie aber dann des wahrsten Weltphilistertums werden, so werden sie noch ums Hundertfache ärger werden als sie ehedem waren! Dadurch aber wird ihr finsteres Land voll Silbers und Golds werden, und ihre Gier nach den Schätzen dieser Welt wird kein Ende und kein Ziel haben, und so auch ihre Herrschsucht und Kriegswut, was der Prophet im Bild durch die Rosse und Wagen in einer Unzahl ausdrückt. Aber auch ihr Herrschterritorium wird sein voll Götzen und Tempel, wie solches trotz der persönlichen Warnung Gottes schon Salomo der Weise angefangen hat, der seiner fremden Weiber wegen Götzentempel um Jerusalem errichten ließ. Vor solchen Götzen werden die blinden Narren sich bücken und anbeten ihrer eigenen Hände und Finger Werk in der dummen Meinung, Gott dadurch angenehm zu werden. Und wer das nicht tun wird, der wird verfolgt werden dem Leib nach auf Leben und Tod. Denn es werden viele Könige des größeren Glanzes ihrer Throne wegen auf den Unsinn der Weltphilister halten und werden mit Feuer und Schwert verfolgen die stets wenigen Freunde des Lichts und der lebendigen Wahrheit. Und sieh, da wird kommen der Herr und wird strafen solche Völker, die unter Seinem Namen so viele Menschen berückt haben!
Da wird auf einmal von allen Seiten auftauchen das wahre, lebendige Licht, und die Freunde der Nacht werden geschlagen werden für immerhin. Sie werden zwar fliehen zu den Felsen (die Großen und Mächtigen der Erde) und werden sich vergraben unter ihr unfruchtbares Erdreich, aus Furcht vor der Wahrheit und Majestät des Herrn; aber es wird ihnen das wenig nützen.“ [GEJ.07_174,02-08]


„Denn alle hohen Augen werden erniedrigt werden, und die hohe Männer sind, werden sich bücken müssen; der Herr aber wird allein hoch sein zu der Zeit. Denn der Tag des Herrn Zebaoth wird gehen über alles Hoffärtige und Hohe und über alles Erhabene, dass es erniedrigt werde; auch über alle hohen und erhabenen Zedern auf dem Libanon und über alle Eichen in Basan; über alle hohen Berge und über alle erhabenen Hügel; über alle hohen Türme und über alle festen Mauern; über alle Schiffe im Meer und über alle köstliche Arbeit, dass sich bücken muss alle Höhe der Menschen und sich demütigen müssen, die hohe Männer sind, und der Herr allein hoch sei zu der Zeit. Und mit den Götzen wird's ganz aus sein.
Da wird man in der Felsen Höhlen gehen und in der Erde Klüfte vor der Furcht des Herrn und vor seiner herrlichen Majestät, wenn er sich aufmachen wird, zu schrecken die Erde. Zu der Zeit wird jedermann wegwerfen seine silbernen und goldenen Götzen, die er sich hat machen lassen, anzubeten, in die Löcher der Maulwürfe und der Fledermäuse, auf dass er möge in die Steinritzen und Felsklüfte kriechen vor der Furcht des Herrn und vor seiner herrlichen Majestät, wenn er sich aufmachen wird, zu schrecken die Erde. So lasst nun ab von dem Menschen, der Odem in der Nase hat; denn für was ist er zu achten? (Jes.2,11-22)

„Denn es spricht der Prophet nun wieder weiter und sagt laut: ,Denn alle hohen Augen (Herrscherstolz) werden gedemütigt werden, und alle die hohen Leute werden sich bücken müssen; denn der Herr wird allein hoch sein zu der selbigen Zeit und dann ewig immer fort und fort. Denn des Herrn Zebaoth Tag (Licht) wird gehen über alles Hoffärtige und Hohe und über alles vor der Welt Erhabene, dass es erniedrigt werde also auch über alle erhabenen Zedern Libanons (Priester) und über alle Eichen in Basan (Hauptstützen des Götzenpriestertums zu aller Zeit); über alle hohen Berge (Regenten) und über alle erhabenen Hügel (alle Hoffähigen); über alle hohen Türme (Feldherren) und über alle festen Mauern (Kriegsheere); auch über alle Schiffe auf dem Meer (solche, die am Staatsruder sitzen) und über alle irdisch köstliche Arbeit (die große Staatenindustrie). Und das wird geschehen, auf dass sich alles bücken muss, was hoch ist unter den Menschen, und sehr gedemütigt werden alle hohen Leute und der Herr allein hoch sei zu der Zeit. Mit den Götzen aber wird es dann ganz aus sein in jener Zeit. Ja, da wird man wohl auch noch in die Höhlen der Felsen gehen und in der Erde Klüfte (des Mammons Verstecke), und das aus Furcht vor dem Herrn und vor Seiner herrlichen Majestät (das Licht der ewigen Wahrheit), so Er Sich aufmachen wird, zu schrecken (strafen) die Erde. Ja, zu der Zeit wird ein jeder hinwerfen seine silbernen und goldenen Götzen in die Löcher der Maulwürfe und Fledermäuse – welche Götzen er sich machen ließ zur Anbetung –, auf dass er sich desto leichter verkriechen könne in die Steinritzen und Felsenklüfte aus Furcht vor dem Herrn und vor Seiner herrlichen Majestät, so Er Sich aufmachen wird, zu schrecken die Erde; aber es wird das niemandem irgendetwas nützen. Darum lasst nun ab von dem Menschen, der irgendeinen Odem in der Nase hat (der Odem in der Nase bezeichnet den weltlichen Hochmut); denn ihr wisst es nicht, wie hoch er etwa in der Welt steht!‘“ [GEJ.07_174,09]
 
„Nun, da habt ihr die ganze, leicht fassliche Erklärung des ganzen zweiten, höchst beachtenswerten Kapitels des Propheten Jesaja! Die letzten Verse erklären sich von selbst, so man die Bedeutung der ersten wohl verstanden hat. Aber Ich sage euch, dass es wahrlich auch so geschehen wird jetzt schon in jüngster Zeit und dann nach etwa gegen neunzehnhundert Jahren wieder im Vollmaß; denn es gibt selbst in Meinem Rat kein anderes Mittel, so dem Menschen die vollste Willensfreiheit belassen werden muss, als nur dies einzige, mit dem man von Zeit zu Zeit der menschlichen Trägheit fruchtbringend begegnen kann; denn sie ist die Wurzel aller Sünden und Laster! – Habt ihr das alles wohl verstanden? – Ihr werdet nun wohl weniger Freude in euch darüber empfinden, aber eine desto größere die künftigen Völker, so ihnen neuerdings diese Kunde gegeben wird in ihrer großen Drangsal und in der Zeit, in welcher sich ein Volk wider das andere erheben wird, um es zu verderben.“ [GEJ.07_ 174,10-12]
 


Erklärung des dritten Kapitels Jesaja

„Sieh, der Herr, Herr Zebaoth wird von Jerusalem nehmen allerlei Vorrat und desgleichen von ganz Juda, allen Vorrat des Brots und allen Vorrat des Wassers!“ (Jes.3,1)

„Auch dieses folgende Kapitel hat seine weissagende Geltung für jetzt und für die Folge jener Zeiten, die Ich euch ehedem kundgegeben habe.
So aber lautet der erste sehr bedeutungsvolle Vers des Propheten: ,Sieh, der Herr, Herr Zebaoth wird von Jerusalem nehmen allerlei Vorrat und desgleichen von ganz Juda, allen Vorrat des Brotes und allen Vorrat des Wassers!‘ Unter dem Ausdruck ,Jerusalem‘ versteht hier das gegenwärtige Judentum, wie es jetzt ist und schon lange früher auch so war; unter ,Juda‘ aber versteht die künftigen Generationen, die dann durch die Annahme Meiner Lehre zu dem Stamm Juda gezählt werden. Diese werden durch ihre große Trägheit auch in einem noch viel größeren Maß dasselbe Los zu gewärtigen haben wie nun im engeren Maß die Juden.
Unter der Wegnahme des Brotvorrats versteht die Wegnahme der Liebe und der Erbarmung, und unter der Wegnahme des Wasservorrats versteht die Wegnahme der wahren Weisheit aus Gott, und die Folge davon wird sein, dass sie alle in großer Irre und Finsternis der Seele wandeln werden und keiner dem anderen wird raten können; und so auch einer dem anderen etwas raten wird, so wird ihm der Rat- und Lichtbedürftige doch nicht trauen und wird sagen: ,Wie redest du mit mir vom Licht und befindest dich in der gleichen Finsternis wie ich!‘ Dass dann die Menschen durch ihr eigenes Verschulden infolge ihrer Trägheit völlig hilflos dastehen werden, gibt der Prophet in den folgenden Versen treulich so kund.“ [GEJ.07_175,01-04]


„So werden ihnen weggenommen werden Starke und Kriegsleute, Richter, Propheten, Wahrsager und Älteste; Räte und weise Werkleute und kluge Redner und Hauptleute über fünfzig, wie auch die ehrlichen Leute.“ (Jes.3,2-3)

„Wer sind denn die Starken und die Kriegsleute? Das sind solche, wie dereinst war der David voll Glauben und Vertrauen auf Mich, und die Kriegsleute sind solche Menschen, die sich von dem Glauben und Vertrauen des Einen voll begeistern lassen, auf dass sie allzeit siegen über alle noch so vielen Feinde des Guten und Wahren aus Gott.
Wenn aber bei den Menschen der volle Mangel des lebendigen Wassers aus den Himmeln eingetreten ist und alles Fleisch mit seinen Seelen sich in der dicksten Finsternis befindet, wer wird dann unter den Menschen ein rechter und gerechter Richter sein? Wer wird da haben die Gabe der Weissagung? Und so sie auch jemand noch für sich hätte, wer wird ihm glauben ohne inneren Verstand, dass es so ist?! Wer wird für die Geistesblinden und -tauben wahrsagen können? Und wen wird die finstere Menschheit wegen hervorragender Weisheit als einen wahren Ältesten erwählen und zu ihrem Hirten machen mögen? Daher erkennt nun diese Sache recht!
Wem Brot und Wasser in ihrer geistigen Bedeutung weggenommen sind, dem ist dadurch alles genommen; denn wen Gott mit der geistigen Blindheit straft und züchtigt, der ist am meisten gestraft und gezüchtigt. Denn dem ist dadurch alles genommen, und er steht völlig rat- und hilflos da. Das ist aber dann auch schon das äußerste Mittel, mit dem der zu überhandgenommen habenden Trägheit der Menschen und allen ihren vielen Lastern stets am allerwirksamsten begegnet werden kann. Dass aber die Menschen sich mit der Wegnahme des geistigen Brots und Wassers wahrhaft im größten Elend befinden müssen, und was ihnen dadurch noch alles benommen ist, bezeugt der Prophet noch weiter im dritten Vers, wo er ausdrücklich sagt: Den Menschen werden genommen werden auch die Räte oder Ratgeber und weise Werkleute in allen Zweigen der menschlichen Bedürfnisse, so auch kluge Redner, die sonst mit ihrer Weisheit gar vieles Gute bewirkt haben. Das Übelste an der Sache aber ist die miterfolgte Wegnahme der, sage, fünfzig Hauptleute! Wer sind diese, und was hat die Zahl fünfzig hier zu tun? Das werden wir nun gleich ganz wohl einsehen.
Wenn wir uns eine ganz große und vollkommen geordnete Gemeinde von Menschen vorstellen, so hat sie, so sie mit allem wohl versorgt sein will, in allem numerisch fünfzig Hauptzweige zu ihren Lebensbedürfnissen schon von alters her zu besorgen und zu bestellen. Was darüber ist, gehört schon der Hoffart an, und was darunter, das ist dann schon Schwäche, Mangel und Armseligkeit. Damit aber jeder einzelne Zweig der gezählten Bedürfnisse nutzwirkend versehen und gehandhabt wird, so muss er auch einen kundigen Hauptmann als Vorsteher und Leiter an der Spitze haben, der sich im Betrieb seines Werks von Anfang bis zu Ende wohl auskennt; fehlt der und steht an seiner Stelle ein Unkundiger, so wird dieser Bedürfniszweig der ganzen Gemeinde bald schlechte oder auch gar keine Früchte mehr zu tragen anfangen. Wie wird aber eine große Gemeinde erst dann bestehen, wenn sie durch ihre Trägheit und Fahrlässigkeit endlich aller fünfzig Hauptleute bar wird? Ich sag es euch: Gerade so wie die große Gemeinde der Juden nun besteht, in der nur gewisse Diebe und Räuber noch etwas besitzen und sich auf Kosten der Armen mästen und für ihre Bäuche sorgen, dafür aber Tausende in der tiefsten Armut hilflos verschmachten. Denn wo ist der weise Hauptmann, der für sie sorgte und ihnen Arbeit und Brot gäbe in einem oder dem anderen Erwerbszweig? Seht, dieser ist nicht da in gar manchen Zweigen, und somit ist auch alles andere nicht da! Es gibt zwar nun wohl auch noch gewisse Hauptleute, die den verschiedenen Zweigen vorstehen, aber nicht fürs Volk, sondern für sich, und sie sind darum nur Diebe und Räuber und keine rechten Hauptleute wie zu den Zeiten Meiner Richter.
Ihr habt nun gesehen, wie das äußere und innere Wohl der Menschen einer großen Gemeinde von den Hauptleitern in den verschiedenen Bedürfniszweigen abhängt; aber von wem hängt denn in einem Land, das von einem Fürsten oder Könige regiert wird, eine rechte Aufstellung der besprochenen Hauptleute in einer großen Menschengemeinde vor allem ab? Seht, eben von einem weisen König!“ [GEJ.07_175,05-14]


„Was sagt aber unser Prophet da, was der Herr den trägen, gottvergessenen Gemeinden noch tun wird? Hört, seine Worte lauten ferner so:

„Ich, spricht der Herr, will ihnen Jünglinge zu Fürsten geben, und Kindische sollen über sie herrschen! Und das Volk wird Schinderei treiben, ein Mensch wider den anderen, ein jeglicher sogar wider seinen Nächsten, und der Junge wird sich stolz erheben über den Alten und ein loser, betrügerischer Mann über den Ehrlichen!“ (Jes.3,4-5)

„Die Worte des Propheten sind hier für sich so klar und wahr, dass sie keiner weiteren Erklärung bedürfen; nur auf die großen und offenbar bösesten Folgen kann Ich euch aufmerksam machen, obschon sie auch leicht von selbst zu finden sind. Wenn bei einem  solchen Wirrwarr in einem Land einmal alle Lebensverhältnisse in die größte Unordnung geraten und durch die Not alle Menschen einer Gemeinde in die größte Unzufriedenheit gesetzt werden, dann gibt es denn auch eine schonungslose Empörung über die andere. Das Volk erwacht und steht auf und treibt Fürsten und die selbstsüchtigen Hauptleute in die Flucht oder erwürgt sie gar. Und da ist es, wo man sagt: ,Ein Volk zieht wider das andere.‘ Denn der Mensch vermöge seiner trägen Beschaffenheit lässt sich so lange noch allen Druck gefallen, wie er in seiner Blindheit noch seinen Magen mit einer noch so mageren Kost füllen kann; wenn aber einmal auch diese aufhört und er nichts als den Hungertod vor seinen Augen hat, dann erwacht er sicher und wird zu einer hungerwütenden Hyäne. Und bis dahin muss es kommen, damit die Menschheit zum Erwachen kommt.“ [GEJ.07_175, 15-18]

„Nun aber ist alles zerstört und niedergemacht. Wem nur irgendeine Schuld gegeben werden kann, dass er durch seine unbarmherzige Selbstsucht auch zum allgemeinen Völkerunglück beigetragen hat, der fällt als ein leider trauriges Opfer der allgemeinen Volksrache. Aber was dann? Die Menschen haben nun keinen, gar keinen, weder einen guten noch einen bösen, Führer mehr. Sie befinden sich in der vollendetsten Anarchie, in der am Ende ein jeder tun kann, was er will; ein anderer, Stärkerer, kann ihn aber auch strafen nach seiner Herzenslust.“ [GEJ.07_176,01]


Dann wird einer seinen Bruder aus seines Vaters Haus ergreifen: Du hast Kleider; sei unser Fürst, hilf du diesem Einsturz! Er aber wird zu der Zeit schwören und sagen: Ich bin kein Arzt; es ist weder Brot noch Kleid in meinem Hause; setzt mich nicht zum Fürsten im Volk! Denn Jerusalem fällt dahin, und Juda liegt da, weil ihre Zunge und ihr Tun gegen den Herrn ist, dass sie den Augen seiner Majestät widerstreben.  Ihres Wesens haben sie kein Hehl und rühmen ihre Sünde wie die zu Sodom und verbergen sie nicht. Weh ihrer Seele! denn damit bringen sie sich selbst in alles Unglück. Predigt von den Gerechten, dass sie es gut haben; denn sie werden die Frucht ihrer Werke essen. Weh aber den Gottlosen! denn sie haben es übel, und es wird ihnen vergolten werden, wie sie es verdienen. Kinder sind Gebieter meines Volkes, und Weiber herrschen über sie. Mein Volk, deine Leiter verführen dich und zerstören den Weg, da du gehen sollst. Aber der Herr steht da, zu rechten, und ist aufgetreten, die Völker zu richten. Und der Herr geht ins Gericht mit den Ältesten seines Volkes und mit seinen Fürsten: Denn ihr habt den Weinberg verderbt, und der Raub von den Armen ist in eurem Hause. Warum zertretet ihr mein Volk und zerschlaget die Person der Elenden? spricht der Herr, Herr Zebaoth.
Und der Herr spricht: Darum dass die Töchter Zions stolz sind und gehen mit aufgerichtetem Halse, mit geschminkten Angesichtern, treten einher und schwänzen und haben köstliche Schuhe an ihren Füßen, so wird der Herr den Scheitel der Töchter Zions kahl machen, und der Herr wird ihr Geschmeide wegnehmen. Zu der Zeit wird der Herr den Schmuck an den köstlichen Schuhen wegnehmen und die Heftel, die Spangen, die Kettlein, die Armspangen, die Hauben, die Flitter, die Gebräme Randbesatz eines Kleides, die Schnürlein, die Bisamäpfel, die Ohrenspangen, die Ringe, die Haarbänder, die Feierkleider, die Mäntel, die Schleier, die Beutel, die Spiegel, die Koller, die Borten, die Überwürfe; und es wird Gestank für guten Geruch sein, und ein Strick für einen Gürtel, und eine Glatze für krauses Haar, und für einen weiten Mantel ein enger Sack; solches alles anstatt deiner Schöne. Die Mannschaft wird durchs Schwert fallen und deine Krieger im Streit. Und ihre Tore werden trauern und klagen, und sie wird jämmerlich sitzen auf der Erde; dass sieben Weiber werden zu der Zeit einen Mann ergreifen und sprechen: Wir wollen uns selbst nähren und kleiden; lass uns nur nach deinen Namen heißen, dass unsre Schmach von uns genommen werde.“ (Jes.3,6-27)

„Da treten dann die Weiseren zusammen und sagen: ,So geht es nicht, und so kann es auch nicht bleiben! Wir Weiseren und Mächtigeren wollen uns einverstehen und das Volk dahin stimmen, dass es mit uns wähle ein weises Oberhaupt. Und es ist ein Großhaus, das zwei Brüder von mancher anerkannten Erfahrung innehabe! Was geschieht da und dann? Der Prophet soll es uns ganz getreulich sagen! Und was sagt da der Prophet? Hört! Er sagt: ‚Dann wird einer seinen Bruder aus seines Bruders Haus ergreifen und sagen: Du hast Kleider (Kenntnisse und Erfahrungen), sei unser Fürst und hilf du diesem Umfall!‘ Er aber wird zu der Zeit sagen und schwören: ,Hört, ich bin kein Arzt, und es ist weder Brot (Glaubens-Gutes) noch Kleid (Glaubens-Wahres) in meinem Haus! Setzt mich darum nicht zum Fürsten im Volk!‘ Denn Jerusalem ist reif und fällt dahin, und Juda (die späte Zeit) liegt ebenfalls da; denn ihre Zunge und ihr Tun ist wider den Herrn, indem sie den Augen Seiner Majestät (dem Licht Seiner Weisheit) widerstreben. Es ist das vor aller Welt offen und kundig. Ihr Wesen hat kein Hehl; denn sie rühmen ihre Sünde wie zu Sodom und Gomorra und sind frech und verbergen sich sogar nicht. Wehe ihrer Seele; denn damit bringen sie sich selbst in alles Unglück!‘ Aber der gewählte Fürst, der allenfalls auch Ich Selbst sein könnte, sagt weiter: ,Geht und predigt zuvor den Gerechten, dass sie gut werden, und sie werden dann die Frucht ihrer Werke essen! Wehe aber den Trägen und Gottlosen; denn sie sind allzeit böse, und es wird ihnen vergolten werden nach ihren Werken, und wie sie es verdient haben! Hört, darum sind Kinder Fürsten Meines Volks, und sogar Weiber herrschen über sie. Mein Volk, deine (falschen) Tröster verführen dich (siehe Rom!) und zerstören den Weg, den du gehen sollst! Aber der Herr steht da, zu rechten, und ist (nun) aufgetreten, die Völker zu richten. Und der Herr kommt zu Gericht mit den Ältesten Seines Volks (die Schrift) und mit seinen Fürsten (die Erweckten in der jüngeren Zeit); denn ihr (Pharisäer und Römer) habt den Weinberg verderbt, und der Raub von den Armen ist in eurem Haus. Warum zertretet ihr Mein Volk, und warum zerschlagt ihr noch mehr die Person der Elenden? Also spricht (nun) voll des höchsten Ernstes der Herr. Und der Herr spricht weiter: Darum, dass die Töchter Zions stolz sind (die falschen Lehren der Hure Babels) und gehen mit aufgerichtetem Hals und mit geschminkten Angesichtern, treten (übermütig) stolz einher, schwänzeln (gleich einem hungrigen Hund) und tragen gar köstliche Schuhe an ihren Füßen, darum wird der Herr die Scheitel der Töchter Zions kahl machen (den Verstand nehmen), und Er wird darin noch ihr einziges und bestes Geschmeide wegnehmen. Zu jener Zeit wird der Herr ihnen auch wegnehmen den Schmuck an den köstlichen Schuhen (die Blindgläubigen), und die Hefte (treuen Anhänger) und die Spangen (die verschiedenen Orden), die Ketten, Armspangen und die Hauben (als das abergläubische Zunftwesen), die Flitter, die Gebräme, all die Goldschnürlein, Bisamäpfel, die Ohrenspangen,, die Ringe und Haarbänder, die Feierkleider, die Mäntel, die Schleier und die (großen) Beutel, die Spiegel, die Koller, die Borten und die Kittel (alles die glänzende Zeremonie der Hure Babels). Da wird dann Gestank für den guten Geruch werden, ein loses Band für den guten Gürtel, eine Glatze für ein krauses Haar (Schlangenklugheit der Hure Babels), und für einen weiten Mantel wird ihr werden ein enger Sack; und solches alles wird ihr werden an der Stelle ihrer vermeinten Schöne. Dein Pöbel wird durch das Schwert fallen, und deine Krieger im Streit. Und ihre Tore werden trauern und klagen (weil niemand mehr durch sie wird gehen wollen), und sie wird jämmerlich sitzen auf der Erde. Es werden aber in jener Zeit die Kriege die Männer so rar machen, dass dann sieben Weiber einen Mann ergreifen werden (oder aus den sieben Sakramenten wird nur eins werden) und sprechen werden: Wir wollen uns selbst nähren und kleiden, lass uns aber nur nach deinem Namen heißen, auf dass unsere Schmach von uns genommen werde!‘
Und seht nun, meine Freunde: Was der Prophet da gesagt hat, das wird so gewiss in Erfüllung gehen, als wie gewiss und wahr Ich euch das nun Selbst erläutert habe. Denn die Menschen können für eine größere Länge der Zeit die Wahrheit nicht ertragen, werden müde und versinken allzeit wieder in ihre alte, Gericht und Tod bringende Trägheit, und es lässt sich dann wahrlich nichts anderes tun, als durch die äußersten Mittel die Menschen wieder zu erwecken und sie wieder in die alte Tätigkeit auf den Wegen und Steigen des Lichts und Lebens zu versetzen.
Darum sage Ich es euch nun noch einmal: Warnt die Menschen vor allem vor der geistigen Trägheit; denn mit ihr treten dann alle die Übel ein, von denen der Prophet geredet hat, und Ich muss sie leider zulassen! Denkt darüber nach!“ [GEJ.07_176,02-11]


Erklärung des vierzehnten Kapitels Jesaja

Auf eine Anfrage des Ans. H. antwortet der Herr: „Mit dem Papst kann es sein gut und schlecht. Wird er sich rein nur an das Geistige wenden und die weltliche Herrschaft niederlegen, dann wird es mit ihm gut werden und er wird zum reinen Licht kommen. Wird er aber wieder ein Weltfürst, da wird es ihm schlecht ergehen samt allen, die durch den Glauben Roms mit ihm verbunden sind, und es wird mit Rom sein und werden, wie es der Prophet Jesaja geweissagt hat, als er über Babel und Assur so redete:

‚Zu der Zeit, so der Herr den Kindern Ruhe geben wird von deinem Jammer und Leid und von dem harten Dienst, darin du stets gewesen bist, so werden die Kinder ein solches Sprichwörtlein führen wider den Beherrscher Babels (Roms) und sagen: Wie ist es mit deinem Treiben gar so aus, und der Zins hat sein Ende! Der Herr hat die Rute deiner Gottlosigkeit zerbrochen und zunichte gemacht die deiner Weltherrschaft, die die Völker schlug in deinem steten Grimm ohne Aufhören und mit Wüten herrschte über die Heiden (alle Katholiken und andere Konfessionen) und verfolgte sie stets ohne alle Barmherzigkeit. Wie ruht alle Welt und ist still und jauchzt fröhlich! Sogar die Tannen über dir und die Zedern auf dem Libanon freuen sich und sagen: ‚Weil du liegst, da kommt niemand herauf, der uns abhaue.‘ Wohl erzitterte sogar die Hölle drunten vor dir, so du ihr entgegenkamst. Sie erweckte dir ihre Toten, wie auch alle Böcke der Welt, und heißt alle Herrscher der Heiden (Irrgläubige aller Konfessionen) von ihren Thronen für dich aufstehen; aber diese werden zueinander sagen und zu dir reden: ‚Sieh, (was sollen wir tun?) Du bist geschlagen wie wir, und es geht dir gleichwie uns. Deine Pracht ist hinunter zur Hölle gefahren samt dem Klang der Harfen. Also werden die Motten auch dein Bett und die Würmer deine Decke sein!‘ Wie bist du als ein schöner Morgenstern denn nun vom Himmel gefallen, wie (als eine schönste Zeder Libanons) zur Erde gefällt worden, die du doch selbst eine Richterin warst allen Heiden? Gedachtest du doch stets in deinem Herzen: ‚Ich allein kann in den Himmel steigen und meinen Stuhl über alle Sterne Gottes erhöhen! Ich allein will mich setzen auf den Berg des Stifts an der Seite gegen Mitternacht und will über die hohen Wolken fahren und gleich sein dem Allerhöchsten!‘ (Als Stellvertreter Gottes!) Aber der Herr spricht: Ja, zur Hölle fährst du, zur Seite der Grube. Wer dich dann ansehen wird und anschauen, und hell ansehen, der wird sagen: ‚Ist das der Mann, der die Welt erzittern und die Königreiche beben machte? Der den Erdboden wüst machte und die Städte auf selbem zerbrach und nimmer losgeben wollte seine Gefangenen? Wohl liegen wir Könige der Heiden auch danieder, aber doch mit Ehren, ein jeglicher in seinem Haus; du aber bist verworfen von deinem Grab wie ein verachteter Zweig, wie ein Kleid der Erschlagenen, so mit dem Schwert erstochen sind und dann hinunterfahren zu den Steinhaufen der Hölle, wie eine zertretene Leiche.‘ Du wirst nicht begraben werden wie die Könige der Heiden, denn du hast dein Land verderbt und erschlagen dein eigen Volk; darum wird man auch deines boshaftigen Samens nimmer gedenken.
(Zu den Engeln aber wird der Herr sagen:) ‚Richtet nun zu, dass man seine Kinder schlage und schlachte um seiner Väter Missetaten wegen, auf dass sie nimmer aufkommen, noch ihr Land wieder erben und den Erdboden voll Städte machen.‘ Und Ich, spricht der Herr, will über sie kommen und zu Babel (Rom) ausrotten ihr Gedächtnis und ihre Übrigen (Kardinäle) und Neffen (Erzbischöfe) und Nachkommen (alle Bischöfe und Untergebenen) und will sie machen zu Erben der Igel und zu einem Wassersee und kehren mit dem Besen des Verderbens, spricht der Herr; denn der Herr Zebaoth hat geschworen und gesagt: Was gilt es, es soll gehen, wie Ich denke, und solle bleiben, wie Ich es im Sinn habe, dass Assur (das Papsttum) zerschlagen werde in Meinem Land (das reine Gotteswort) und Ich ihn zertrete auf Meinen Bergen (die rechten Erkenntnisse aus dem Wort), auf dass sein Joch (Roms finsteres Heidentum) von ihnen genommen werde und seine Bürde (Richteramt Roms) von ihrem Hals komme. Das ist der Anschlag, den der Herr hat über alle Lande, und das ist die ausgestreckte Hand Jehovas über alle Heiden. Der Herr Zebaoth hat es beschlossen; wer will es wehren? Und Seine Hand ist ausgestreckt; wer will sie wenden?‘ (Jes.14,3-27)

Ich meine, Mein alter Prophet Jesajas spricht hier so ziemlich klar, was es für die Zukunft mit dem Papsttum für eine Bewandtnis haben werde, so es sich nicht vom Grund aus bessert und rein zu Mir ganz allein zurückkehrt und so auch nur von Mir ganz allein Hilfe erwartet. Wird sich aber der nun schon vertriebene Fürst Roms an die Könige der Erde wenden, da wird er auch von ihnen gerade jene Hilfe und Aufrichtung erlangen, wie sie der Prophet Jesajas schon vor zweitausend Jahren vorherverkündigt hatte. Denn lauteten damals seine Worte auch gegen das wirkliche alte Babel dem naturmäßigen Sinn nach, so lauten und beziehen sie sich nun im geistigen Sinn aber auch auf das neue geistige Babel (Rom), das in der Entsprechung vollends der alten Welthure gleicht. Kurz und gut, wird sich Rom bessern, so soll es ihm ergehen wie dem verlorenen Sohn; wird es sich aber nicht bessern, dann soll ihm das Los des reichen Prassers zuteilwerden, wie auch all seinen blinden Anhängern und seinen Helfern. – Mehr braucht ihr nicht zu wissen. Betet aber für den Kranken, dass ihm geholfen werde, da werdet ihr ein gutes Werk verrichten und dafür eines rechten Segens teilhaftig werden für ewig amen. Das spricht der Herr, amen, amen, amen.“

[HiG.03_49.01.13]


*******

AUS DEM BUCH OBADJA


Erklärung des ersten Kapitels Obadja

„Der Prophet Obadja“
Das heißt: Der Prophet der Gegenwart und Zukunft, oder der Prophet des Äußeren und Inneren, wie auch des äußeren Glaubens und der inneren Liebe.

„Von der Edomiter Strafe und der Israeliten Erlösung
Das heißt: Vom Gericht der Welt und von der Freilöse der Kinder der Liebe Gottes, oder von der Weltmenschen Verworfenheit und von der Herrlichkeit der wahren Anbeter und Liebhaber des Herrn Gott Zebaoth in Jesu Christo, wie auch von dem Zugrundegehen der Weltkirche und ihrer Diener und der Auferstehung der wahren, lebendigen Kirche in der reinen Liebe zu Gott, dem Herrn in Jesu Christo.

„Dies ist das Gesicht Obadjas. So spricht der Herr von Edom: ,Wir haben vom Herrn gehört, dass eine Botschaft unter die Heiden gesandt sei, wohlauf, lasst uns wider sie streiten!‘“ (Obd.1,1)
Dies ist das Licht der Gegenwart und der Zukunft, des Äußeren und des Inneren, des Weltglaubens und des inneren Liebelichts im Herrn. So zeugt der Herr vor der Welt und ihren ungerechten, lieblosen Werken. Wir Kinder im Licht der Liebe zum Herrn wissen es aus Ihm, dass die Welt das Gnadenlicht des Herrn verkehrt in Arges, Geiziges, Selbstliebiges und Hurerisches, und achtet des Herrn nicht im geringsten Seiner Selbst willen, sondern macht aus Ihm nur eine falsche, schlechte Ware, um sie als echte an uns zu verkaufen. Wohl uns, und alle Liebe und Anbetung dem Herrn, da Er uns solches angezeigt hat. Wir wollen uns daher in unserem, von Liebe und Gnade des Herrn erfüllten Herzen aufmachen und kämpfen gegen alles, was der Welt und nicht des Herrn ist!

„Sieh, Ich habe dich gering gemacht unter den Heiden und sehr verachtet.“ (Obd.1,2)
Höre Welt! Du bist gerichtet! Deine Liebe ist ein kalter Ofen im Winter und dein Licht zur barsten Finsternis geworden, und all dein Tun, Treiben und dein großes Geschrei gleicht einem besoffenen Esel, der mit verbundenen Augen und dicht verstopften Ohren auf dem Eis herumtanzt zur Lache der Zuschauer.

„Der Hochmut deines Herzens hat dich betrogen, weil du in der Felsen Klüften wohnst in deinen hohen Schlössern, und sprichst in deinem Herzen: ,Wer will mich zu Boden stoßen?‘“ (Obd.1,3)
Deine irrwähnige göttliche Machtvollkommenheit hat dein Herz oder deine Liebe von Mir abgezogen und hat es erfüllt mit Hochmut, Stolz, Zorn, Rache, Hurerei und allem Gericht, indem du, als die am meisten gerichtete Hure, auch am meisten richten wolltest und auch gerichtet hast nach deinem eigenen Sinn weil du glaubtest, dazu darum ein Recht zu haben, da du dein loses Wesen listigerweise auf Mein Wort, missdeutend, gebaut hast wie auf Felsen und Klüfte (verkehrten Wortsinn und unentwirrbare Geheimnisse) und dich trügerischer- und schändlichst eigenmächtigerweise gesetzt hast auf den Thron Meiner Mir allein zukommenden Macht (hohe Schlösser) und sprichst vom geraubten Thron herab: „Kommt alle zu mir! Denn außer mir ist kein Heil, keine Liebe, keine Gnade, keine Erbarmung, kein Licht und kein Leben! Ich allein wohne auf dem Felsen, und keine Hölle kann mich überwältigen!“

„Wenn du denn gleich in die Höhe führst wie ein Adler und machtest dein Nest zwischen den Sternen, dennoch will Ich dich von dannen herunterstürzen, spricht der Herr!“ (Obd.1,4)
Ich dein Herr und dein Gott donnere dir nun in dein lange schon verstopftes Ohr und in dein zum Stein verstocktes und verhärtetes Herz von allen Seiten her: Wenn du nun dich auch erheben möchtest durch allerlei Künste und möchtest auch Licht predigen und in alle Duldung übergehen und aufgeben all dein scharf sehendes Richteramt, und möchtest auch zusammenziehen alle Weisen aus Mir, und möchtest dir erbauen eine Wohnung unter ihnen im Bereich Meines Gnadenlichts, so werde Ich dich dennoch, deiner alten Hurerei willen, ergreifen und hinabschleudern in die Tiefe deines Unflats. Tu, was du willst, Ich will dich aber nimmer ansehen in deiner Art und will dich nimmer erkennen in deinem Gewand, und dein Nest soll eine zeugende Lagerstätte deiner Hurerei verbleiben! – So donnere Ich, dein Gott und dein Herr!

„Wenn Diebe oder Räuber zur Nacht über dich kommen werden, wie sollst du da zunichte werden! Ja, sie sollen genug stehlen! Und wenn die Weinleser über dich kommen, so sollen sie dir keine Nachlese übriglassen!“ (Obd.1,5)
In deiner großen Nacht will Ich in deinem Schoß Weise erwecken und will vielen geben heilige Gesichte. Diese sollen deinen alten Schleier lichten und dich aller Kreatur zeigen in deinem wahren Licht und elendem, ärgstem Zustand! Wie wirst du da aus deiner grässlichsten Nacht Meinem allerhellsten Licht aus den Himmeln begegnen?! – Ja, Ich sage dir, diese werden dir alle deine kostbaren Kleider ausziehen und du wirst als eine alte, schändliche Hure und Ehebrecherin nackt, von Meinem mächtigen Licht beleuchtet, vor der ganzen Welt dastehen! Deine Kostbarkeiten von großem Wert, die du noch verborgen hältst, werden dir genommen werden. Und zur Zeit der großen Ernte in Meinem Weinberg jenseits soll dir nicht einmal die Nachlese der Gassenbuben übrigbleiben, sondern vom Sand sollst du dich sättigen und am dürren Moos den Durst stillen!

„Wie sollen sie den Esau ausforschen und seine Schätze suchen!“ (Obd.1,6)
O wie sollst du da ausgeforscht werden, du Weltbuhlerin (Esau)! Und wie wirst du dich selbst aussuchen in allen deinen Winkeln! Aber du sollst nichts finden in dir. Denn was du hattest aus Mir, ist dir genommen worden, du Heidenkönigin! Du wirst umsonst geprüft werden, denn die dich durchsuchen werden, sollen fürder nichts in dir finden.

„Alle deine eigenen Bundesgenossen werden dich zum Bund hinaus stoßen, die Leute, auf die du deinen Trost setztest, werden dich betrügen und überwältigen; die dein Brot essen, werden dich verraten ehe du es merken wirst.“ (Obd.1,7)
Alle deine Anhänger, die du dir zu eigen angebunden hast mit deiner langen Doppelzunge Macht, werden dich in ihren Herzen gar höchlichst verabscheuen. Und diejenigen blinden Leute, auf die du bautest wie auf einen Felsen, werden dich überlisten mit der Macht ihrer Nacht und werden dir nehmen alle deine Macht. Ja, sogar deine geweihten Knechte, Diener und Söldner, also deine Geschworenen und Gesalbten, werden dich vor der ganzen Welt enthüllen und dich dem Volk zeigen wie du bist in deiner Art voll Torheit, voll Lüge und voll Betrugs. Du aber sollst es nicht einmal merken, wie es diese anstellen werden, um an dir den lang verdienten Hochverrat zu begehen.

„Was gilt's, spricht der Herr, Ich will zu selbiger Zeit die Weisen zu Edom zunichte machen und die Klugheit auf dem Gebirge Esau.“ (Obd.1,8,)
Was gilt es? – So donnert der Herr: Du wähnst unüberwindlich zu sein, weil du dich den Machthabern der Erde aufgedrungen hast und diese dich in den Waffenschutz aufgenommen haben. Und du glaubst, Ich werde dir darum nichts anhaben können, weil du dazu auch noch eine Menge Weiser hast und eine Menge Scharfzüngler, die für deine ewig sein sollenden Rechte sprechen!? – Ich, dein Herr, aber will zu dieser deiner letzten Zeit deine Weisen zu Toren machen, die alle Welt auf den ersten Blick erkennen soll, und alle deine Prunk-erhabenheit zur allgemeinen Weltlache. Da sehe du dann weiter, was es da mit dir für eine Bewandtnis in Zukunft haben soll! Also deine falsche Liebe (Edom) und all dein falsches Licht (Esau) sollen auf ewig zunichte werden.

„Denn deine Starken zu Theman sollen zagen, auf dass sie alle auf dem Gebirge Esau durch den Mord ausgerottet werden…“ (Obd.1,9)
Deine Starken im Wort (zu Theman), welche sich Gottesgelehrte nennen, aber dennoch von Gott noch nie eine Silbe vernommen haben, sondern alle ihre diplomatische Gottesgelehrtheit von der Welt her haben, will Ich ängstigen in ihrem Weltgewissen. Und wenn sie ein Konzilium ihrer doktorlichen Weisheit halten werden, da will Ich sie gerade auf den Scheitel ihrer Weisheit schlagen und sie zugrunde richten lassen von den schwächsten Meiner weisen Kinder in der Wiege Meiner Liebe, Gnade und Erbarmung!

„… um des Frevels willen, an deinem Bruder Jakob begangen.“ (Obd.1,10)
Und das will Ich tun des großen Frevels willen, welchen dieses dein samaritisches Geschlecht an Mir und Meinem Wort verübt hat.

„Zu der Zeit, da du wider ihn standest, da die Fremden sein Heer gefangen wegführten und Ausländer zu seinen Toren einzogen und über Jerusalem das Los warfen, da warst du gleich wie derselben einer. Darum sollst du zu allen Schanden werden und ewiglich ausgerottet sein!“ (Obd.1,11)
Du warst allzeit gleich den ärgsten Heiden. Wenn du auch gewaltig gegen sie kämpftest, da sie Mein Wort zertraten und an dessen Stelle das finstere Heidentum einsetzten und über Mein Wort gleich Tigern herfielen, so bist du aber dennoch im Besitz Meines Worts, nicht nur ihnen völlig gleich, sondern ärger um vieles als sie. Ich aber sage dir, eben darum sollst du in deiner Wirkung ausgerottet werden ewiglich! Deine Bekenner sollst du an den Fingern zählen und sollst schuldig werden aller Welt!

„Du sollst nicht mehr deine Lust sehen an deinem Bruder zur Zeit seines Elends und sollst dich nicht freuen über die Kinder Juda zur Zeit ihres Jammers und sollst mit deinem Maul nicht zu stolz reden zur Zeit ihrer Angst!“ (Obd.1,12)
Bis jetzt jubeltest du, so du sahst Meine Bekenner in irgendeinem Elend und schobst alles als Schuld ihres Ketzertums gegen dich auf sie und nanntest das eine gerechte Züchtigung und stimmtest Lobgesänge an, wenn durch deine Ranglust und arge List tausende Meiner Bekenner getötet worden sind. Aber in der Zukunft sollst du diese Freude nimmermehr haben! Du sollst dich nicht freuen über die Prüfungen der Meinen, und deine Gesandten sollen mit ihnen nichts richten in der Zeit ihrer Probe!

„Du sollst nicht zum Tor Meines Volks einziehen zur Zeit ihres Jammers! Du sollst nicht wider sein Heer schicken zur Zeit seines Jammers!“ (Obd.1,13)
Du sollst nicht in das geheime Gnadenlicht eindringen zur Zeit der Heimsuchung Meiner Bekenner. Mit Ekel sollst du erfüllt sein gegen Meine Erbarmung, Liebe und Gnade für Meine Bekenner. Wenn sie an weltlichen Dingen darben und fasten werden, da soll dir alle Lust vergehen, dich zu freuen über Meine Bekenner. Wenn sie von Mir geläutert werden, auch da werden deine Prediger zu großen Schanden werden vor ihnen.

„Du sollst nicht stehen an den Wegscheiden, seine Entronnenen zu morden! Du sollst seine übrigen nicht verraten zur Zeit der Angst!“ (Obd.1,14)
Wenn du dich an die Wege stellen möchtest, um in dein Netz zu fangen die Schwachen Meiner Bekenner, da wird dir solches nicht zugelassen werden! Und wirst du dich an die Höfe der Könige wenden, da sollst du abgewiesen werden in deinen verräterischen Forderungen zur Zeit der Umwandlung Meiner Bekenner!

„Denn der Tag des Herrn ist nah über alle Heiden. Wie du getan hast, so soll dir wieder geschehen, und wie du verdient hast, so soll dir's wieder auf den Kopf kommen!“ (Obd.1,15)
Sieh, Mein Tag der Gnade, des Lichts und der Liebe ist herangekommen über die Meinen; aber als ein Gerichtstag über alle Heiden und umso mehr noch über dich. Wie du es mit anderen getrieben hast, so sollen sie es nun treiben mit dir! Und dein lange schon wohlverdienter Lohn soll über dein Haupt kommen!

„Denn wir ihr auf Meinem heiligen Berg getrunken habt, so sollen alle Heiden täglich trinken! Ja, sie sollen's aussaugen und verschlingen, dass es sei, als wäre nie etwas dagewesen!“ (Obd.1,16)
Wie du aber deine Weltmacht auf Mein Wort fälschlich und arglistig gestützt hast und hast dir große Ehre, Gold und Edelsteine verschafft, desgleichen sollen nun deine Heiden dir tun und sollen dich gleich Blutigeln aussaugen bis auf den letzten Lebenstropfen! Ja sie, die durch dich Heiden geworden sind, sollen über dich von allen Seiten herfallen und dich völlig verschlingen, dass du darob sein sollst, als wärst du nie gewesen.

„Aber auf dem Berg Zion sollen noch etliche gerettet werden, die sollen Heiligtum sein, und das Haus Jakob soll seine Besitzer besitzen.“ (Obd.1,17)
Aber von den Bekennern Meines Worts, die da sind im Glaubenswahren, werden diejenigen zum lebendigen Wort in ihnen und somit zur völligen Wiedergeburt des Geistes gelangen, die durch ihren Glauben Mich, den Herrn, in der Liebe ihres Herzens werktätig ergriffen haben. Diese sollen dann aber auch ein geistiges Amt (Heiligtum) überkommen und Mein lebendiges Wort. Das Haus Jakobs soll ihrer Glaubens- und Liebegerechtigkeit zu eigen werden, und so das Haus Jakob seine Besitzer besitzen.

„Und das Haus Jakob soll ein Feuer werden und das Haus Joseph eine Flamme! Aber das Haus Esau Stroh, das werden sie anzünden und verzehren, dass vom Haus Esau nichts übrigbleibe. Denn der Herr hat's geredet!“ (Obd.1,18)
Das lebendige Wort wird ein Feuer werden in den Herzen derer, die es besitzen werden, und eine leuchtende Flamme denen, an die es aus dem Mund der Besitzer übergehen wird, in dessen Licht sie gleich dem Besitzer schauen sollen die großen Wundergeheimnisse Meines Reichs! Alles menschliche, weltgelehrte Wort aber soll dagegen werden wie ein leeres, dürres Stroh; desgleichen auch alle studierten Mundpredigten und Kanzelreden, wenn das Haus Jakobs und das Haus Josephs über das Haus Esaus kommen werden! Und es soll vom Haus Esaus nach dem Brand nichts mehr übrigbleiben.

„Denn der Herr hat es geredet“
Das heißt: Solches wird ganz gewiss geschehen, hier zeitlich und jenseits ewig!

„Und die gegen Mittag werden das Gebirge Esau und die in den Gründen werden die Philister besitzen. Ja sie werden das Feld Ephraims und das Feld Samarias besitzen, und Benjamin das Gebirge Gilead.“ (Obd.1,19)
Die im Licht der inneren, wahren Weisheit sind, die werden auch alle Welt-weisheit unterjochen und sie am Ende zunichtemachen. Welche aber in dem Feuer der Liebe stehen, also die eigentlichen Besitzer des Hauses Jakobs, aus welchem erst das Haus Josephs hervorgeht, werden in der Fülle gefangen nehmen die falschen Propheten, Lehrer, Prediger, Redner und Gesetzgeber, welche da sind Diener, Knechte und auch Herren im Haus Esaus! Ja sie werden das Reich der Liebe und das Reich der Gnade aus Mir besitzen, das heißt, das Reich der Himmel, und zwar das Haus Jakobs den zweiten, das Haus Josephs den ersten oder untersten Weisheits- und Gnadenhimmel. Benjamin aber, oder die reine Liebe zu Mir das Gebirge Gilead, oder die Kraft des lebendigen Worts aus Mir in ihnen, oder den obersten Liebe- und Unschuldshimmel. Denn Benjamin bezeichnet Meiner reinsten Liebe Kinder, die da zu Mir kommen sollen und denen solches niemand verwehren soll ewiglich, da solcher ist das wahre, oberste Reich der Himmel!

„Und die Vertriebenen dieses Heeres der Kinder Israel, so unter den Kanaanitern bis gen Zarpath sind, und die Vertriebenen der Stadt Jerusalem, die zu Sepharad sind, werden die Städte gegen Mittag besitzen.“ (Obd.1,20)
Die aber von den Weltklugen und Weltpriestern am meisten gehassten sogenannten Ketzer, die darum so genannt werden, weil sie statt des Weltreligionskrams und Tandelmarkts das reine Evangelium ergriffen haben, und nun darum auch nur als Geduldete hie und da unter den Kanaanitern bestehen und ebenso auch die Altgläubigen, welche von jeher beim Wort geblieben sind und jetzt gänzlich unbeachtet leben, sollen in der Weisheit und Liebe geweckt werden, das ist die Städte gen Mittag beziehen.

„Und es werden Heilande heraufkommen auf den Berg Zion, das Gebirge Esau zu richten! – So wird das Königreich des Herrn sein.“ (Obd.1,21)
Und es werden von allen Seiten, das heißt aus allen Glaubensrichtungen übereinstimmende, im Geist mächtig geweckte Besitzer des lebendigen Worts von Mir aufgestellt werden, auf den Berg Zion kommen und werden aller Welt ein neues Licht anzünden und sie somit richten in ihrer grenzenlosen Torheit und sie „strafen“, das heißt, mit ihrem Licht zur wahren Buße und Umkehr bringen.
Und das wird sein Mein Reich auf Erden, oder Ich als der ewige König unter Meinen getreuen Bekennern, Liebhabern, Kindern und wahren Anbetern Meines Namens im Geist und aller Wahrheit. Und der Tod wird seine Rechte einbüßen, wo der König des Lebens so herrschen wird, das heißt, der Tod des Geistes, aber nicht etwa des Fleisches. Denn dieses muss getötet werden, wenn der Geist lebendig werden soll, da es die eigentliche Erbsünde des unsterb-lichen Geistes ist, also ein Erbe des Satans durch Meine Erbarmung aber nur auf eine kurze Zeit zu tragen!

Das ist also das Verständnis dieses Propheten in weltlicher und geistiger Hinsicht, allgemein betrachtet. – Es hat aber alles dieses auch noch einen besonderen Sinn für jeden Menschen. Wer solches fassen will, der nehme sein Weltliches unter Esau und sein Geistiges unter Jakob oder Israel, so hat er es ganz für sich anwendbar. – Solches ist demnach auch zu beachten! Amen.“

[HiG.02_43.05.06]


*******

Weiteres zur Endzeit:
- Aufschlüsse zum Matthäus-Evangelium, Kapitel 24, siehe hier
- Aufschlüsse zur Offenbarung Johannes, siehe hier
- Zeichen der Zeit, Weltgericht und Wiederkunft Jesu, siehe hier


Zurück zum Seiteninhalt