Die Apokalypse
- Aufklärungen zur Offenbarung Johannes -
Kapitel 8
Das siebte Siegel
„Und da es das siebente Siegel auftat, ward eine Stille in dem Himmel bei einer halben Stunde. Und ich sah die sieben Engel, die da stehen vor Gott, und ihnen wurden sieben Posaunen gegeben. Und ein anderer Engel kam und trat an den Altar und hatte ein goldenes Räucherfass; und ihm ward viel Räucherwerk gegeben, dass er es gäbe zum Gebet aller Heiligen auf den goldenen Altar vor dem Stuhl. Und der Rauch des Räucherwerks vom Gebet der Heiligen ging auf von der Hand des Engels vor Gott. Und der Engel nahm das Räucherfass und füllte es mit Feuer vom Altar und schüttete es auf die Erde. Und da geschahen Stimmen und Donner und Blitze und Erdbeben.“ (Offb.8,1-5)
Der Engel mit dem Rauchfass:
„Ich werde Mir voraus einen Engel senden, der Meine Ankunft verkünden und die Erde säubern wird mit seiner scharfen Sichel von dem Unkraut, das da allezeit dem freien Wachstum Meines Weizens hinderlich war. Und dieser Engel wird auch ein großes Rauchfass haben und wird mit demselben über die ganze Erde einen schrecklichen Rauch machen, auf dass alle Pest auf derselben in dem Rauch zugrunde gehen muss. – Versteht aber wohl, was da unter der „Sichel“ und unter dem „Rauchfass“ verstanden wird! Nämlich, wer nicht Weisheit besitzt, der soll wissen, dass die Sichel das „Schwert“ und das Rauchfass das „scharfe Geschütz“ bedeutet. Seht, mit solchen Statuten werde Ich die Welt ihrer unterhaltenden Gesellschaften und vieler anderen, dadurch entstandenen Übel wegen alsbald und unverzüglich heimsuchen. Jedoch soll Mein Engel mit der Sichel und dem Rauchfass die Häuser derjenigen verschonen, die ihres Hauses Türpfosten mit dem Wort Meiner Liebe und Meiner Erbarmung gesalbt haben. Denn Mein Wort ist eine große Gnade für den, der solches empfängt, und ist für die Pfosten der Tür ein gutes Salböl. Es wird der Engel an der Tür versuchen, ob sie knarrt am Pfosten. Wo sie knarren wird, da wird der Engel das Haus bis auf den Grund niederreißen. Da sie aber sanft aufgeht, da wird das Haus verschont werden, und zwar aus diesem Grund: Denn wahrlich, wo irgendein Mensch ist, da ist er ja nicht allein, sondern eine ganze Gesellschaft ist mit ihm. Und da bedarf es am meisten eines Hauptgesetzgebers, damit die Gesellschaft eins werde unter sich und dieses Eins sei ein Leben aus und in Mir. – Wenn aber irgendeine Gesellschaft oder ein Mensch in beständiger Angst schwebt zwischen Mir und der Welt, denen will Ich ja recht gern ihren Weltfrieden gönnen und Mich mit Meinen Statuten des ewigen Lebens zurückziehen. Und da mögen dann wohl wieder Gesellschaften der Weltunterhaltung gebildet werden. Allein Ich werde da nimmer den Friedensstörer machen und nicht eher wiederkommen, bevor Mein Engel mit der Sichel und mit dem Rauchfass erschienen ist! – Das sage Ich, der vor der Tür steht. Amen!“ [HiG.01_41.01.24,11-15]
Die ersten vier Posaunen
„Und die sieben Engel mit den sieben Posaunen hatten sich gerüstet zu posaunen. Und der erste Engel posaunte: und es ward ein Hagel und Feuer, mit Blut gemengt, und fiel auf die Erde; und der dritte Teil der Bäume verbrannte, und alles grüne Gras verbrannte. Und der andere Engel posaunte: und es fuhr wie ein großer Berg mit Feuer brennend ins Meer; und der dritte Teil des Meeres ward Blut, und der dritte Teil der lebendigen Kreaturen im Meer starben, und der dritte Teil der Schiffe wurden verderbt. Und der dritte Engel posaunte: und es fiel ein großer Stern vom Himmel, der brannte wie eine Fackel und fiel auf den dritten Teil der Wasserströme und über die Wasserbrunnen. Und der Name des Sterns heißt Wermut [1]. Und der dritte Teil der Wasser ward Wermut; und viele Menschen starben von den Wassern, weil sie waren so bitter geworden. Und der vierte Engel posaunte: und es ward geschlagen der dritte Teil der Sonne und der dritte Teil des Mondes und der dritte Teil der Sterne, dass ihr dritter Teil verfinstert ward und der Tag den dritten Teil nicht schien und die Nacht desgleichen. Und ich sah und hörte einen Engel fliegen mitten durch den Himmel und sagen mit großer Stimme: Weh, weh, weh denen, die auf Erden wohnen, vor den anderen Stimmen der Posaune der drei Engel, die noch posaunen sollen!“ (Offb.8,6-13)
Die Erde wird gereinigt:
„Das siebte Siegel seht ihr ebenfalls schon entsiegelt; und aus diesem Siegel seht ihr entsteigen allerlei riesenhaftes Gebilde. Viele Geister, mit weißen Kleidern angetan und mit großen Posaunen in ihrer Hand, fliehen nach allen Seiten hinaus. Seht, dort stößt einer in die Posaune, und der Posaune entstürzen allerlei, als: Krieg, Teuerung, Hungersnot, Pest. Seht, dort ein anderer stößt in seine Posaune, und dieser entstürzt ein verheerend Feuer; wo es hinfällt, verzehrt es alles, und die härtesten Steine macht es zerfließen wie Wassertropfen auf glühendem Eisen. Seht wieder dort, ein anderer stößt in seine Posaune, und eine große Wasserflut, welche angefüllt ist mit allerlei Geschmeiß, entstürzt derselben; und seht, dort in der Tiefe unten die alte Erde, wie sie ersäuft in dieser Flut. Und seht dort, ein vierter stößt in seine Posaune, und ein großer feuriger Drache stürzt gebunden und geknebelt dort hinab, wo ihr seht in end-loser Tiefe ein unermessliches Feuermeer wallen.“ [GS.01_016,18]
„Es fiel ein großer Stern vom Himmel“:
„Ich will der Sterne in großer Menge vom Himmel auf die Erde schleudern, damit die Bösewichte alle umkommen und Mein Licht leuchte allerorten.“ [HGt.01_001,12]
Des Lebens Wermutbecher:
„Ihr selbst habt – was Ich gar wohl weiß – unter großer Drangsal Gott oftmals um die Wegnahme eures Elends gebeten. Er aber ließ euch, die ihr zuvor in großem Wohlstand, aber dabei auch in vieler leiblichen und geistigen Trägheit als hochangesehene Leute gelebt habt, durch einige Jahre eine ernstere und härtere Schule des Lebens durchmachen, auf dass ihr nicht nur des Erdenlebens Anmut, sondern auch dessen Bitteres selbst erfahren solltet, um danach erst den wahren Wert des Lebens und dessen Zweck in euch selbst zu erforschen und zu erkennen. Ihr aber habt nun auch des Lebens Wermutbecher [2] bis zum letzten Tropfen verkostet und seid dadurch zu wahren und tief denkenden Menschen geworden, fähig zur Aufnahme des wahren und lebendigen Gotteslebenslichts aus den Himmeln, und so hat Gott denn auch nun in dem Moment eure Bitten erhört, in dem ihr Seiner Hilfe am meisten bedurftet!“ [GEJ.09_020,11-12]
[1] Wermut ist eine Pflanze mit hochkonzentrierten Bitterstoffen, die sich bei einer Überdosierung giftig auswirken können. Im AT symbolisiert Wermut Bitterkeit, und wird in Zusammenhang mit Gift erwähnt, was zum Verderben führt (5. Mo 29,17; Jer 9,14 u. 23,15).
[2] Bitterkeit, Leid