Jakob Lorber - Apokalypse - Der Prophet Jakob Lorber

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Die Apokalypse
- Aufklärungen zur Offenbarung Johannes -
Kapitel 9

 
Die fünfte und sechste Posaune
 
„Und der fünfte Engel posaunte: und ich sah einen Stern, gefallen vom Himmel auf die Erde; und ihm ward der Schlüssel zum Brunnen des Abgrunds gegeben. Und er tat den Brunnen des Abgrunds auf; und es ging auf ein Rauch aus dem Brunnen wie ein Rauch eines großen Ofens, und es ward verfinstert die Sonne und die Luft von dem Rauch des Brunnens. Und aus dem Rauch kamen Heuschrecken auf die Erde; und ihnen ward Macht gegeben, wie die Skorpione auf Erden Macht haben. Und es ward ihnen gesagt, dass sie nicht beschädigen das Gras auf Erden noch ein Grünes noch einen Baum, sondern allein die Menschen, die nicht haben das Siegel Gottes an ihren Stirnen. Und es ward ihnen gegeben, dass sie sie nicht töteten, sondern sie quälten fünf Monate lang; und ihre Qual war wie eine Qual vom Skorpion, wenn er einen Menschen schlägt. Und in den Tagen werden die Menschen den Tod suchen, und nicht finden; werden begehren zu sterben, und der Tod wird vor ihnen fliehen. Und die Heuschrecken sind gleich den Rossen, die zum Kriege bereitet sind; und auf ihrem Haupt wie Kronen, dem Gold gleich, und ihr Antlitz gleich der Menschen Antlitz; und hatten Haare wie Weiberhaare, und ihre Zähne waren wie die der Löwen; und hatten Panzer wie eiserne Panzer, und das Rasseln ihrer Flügel wie das Rasseln an den Wagen vieler Rosse, die in den Krieg laufen;  und hatten Schwänze gleich den Skorpionen, und es waren Stacheln an ihren Schwänzen; und ihre Macht war, zu beschädigen die Menschen fünf Monate lang. Und hatten über sich einen König, den Engel des Abgrunds, des Name heißt auf Hebräisch Abaddon, und auf Griechisch hat er den Namen Apollyon [1]. Ein Wehe ist dahin; sieh, es kommen noch zwei Wehe nach dem. Und der sechste Engel posaunte: und ich hörte eine Stimme aus den vier Ecken des goldenen Altars vor Gott, die sprach zu dem sechsten Engel, der die Posaune hatte: Löse die vier Engel, die gebunden sind an dem großen Wasserstrom Euphrat. Und es wurden die vier Engel los, die bereit waren auf die Stunde und auf den Tag und auf den Monat und auf das Jahr, dass sie töteten den dritten Teil der Menschen. Und die Zahl des reisigen Volkes war vieltausendmal tausend; und ich hörte ihre Zahl. Und also sah ich die Rosse im Gesicht und die darauf saßen, dass sie hatten feurige und bläuliche und schwefelige Panzer; und die Häupter der Rosse waren wie die Häupter der Löwen, und aus ihrem Mund ging Feuer und Rauch und Schwefel. Von diesen drei Plagen ward getötet der dritte Teil der Menschen, von dem Feuer und Rauch und Schwefel, der aus ihrem Mund ging. Denn ihre Macht war in ihrem Mund; und ihre Schwänze waren den Schlangen gleich und hatten Häupter, und mit denselben taten sie Schaden. Und die übrigen Leute, die nicht getötet wurden von diesen Plagen, taten nicht Buße für die Werke ihrer Hände, dass sie nicht anbeteten die Teufel und goldenen, silbernen, ehernen, steinernen und hölzernen Götzen, welche weder sehen noch hören noch wandeln können; und taten auch nicht Buße für ihre Morde, Zauberei, Hurerei und Dieberei.“ (Offb.9,1-21)

 
Die Schlüssel zum Brunnen des Abgrunds:

„So könnt ihr alle auch völlig zufrieden sein, so Ich euch nun des allerhöchsten Himmels Schätze allerreichlichst gebe, Schätze der reinsten, heiligsten Vaterliebe, Schätze des wahren, lebendigen Jerusalems! – Wer will noch mehr? Wer ist unzufrieden mit dieser Gabe? Wem genügt sie nicht allein?! So da jemand sein sollte von solcher Blindheit, für den gebe Ich dir einen Schlüssel, der da gemacht ist aus altem Unrat der Getöteten. Mit diesem kannst du, wenn du willst, die Schleusen der Erde eröffnen; und sie, die Wundersüchtigen, sollen alle ersäuft werden in den allertrübsten Gewässern! Worin aber dieser Schlüssel besteht, braucht außer dir niemand zu wissen. – Wenn aber die Nacht des Todes jemanden ereilen wird, dann wird er sich wohl entsinnen, welch einen Schlüssel Ich dir übergab!“ [HiG.02_42.03.14.b,08-10]
 

Die vier Engel:

„Aber nun seht die vier großen, riesigen Gestalten an den Ecken; auch sie sind mit großen Posaunen versehen. Seht, der gegen Mitternacht stößt gewaltig in dieselbe; und ein Geist entstürzt der Posaune, mit einer großen Geißel zu züchtigen die Erde. Und seht, der gegen Abend stößt ebenfalls in seine Posaune, und derselben entstürzt ein anderer Geist, einen glühenden und feurigen Besen in seiner Hand tragend, zu fegen das Erdreich vom Unrat. Und seht, dort gegen Mittag stößt der große Geist ebenfalls in seine Posaune, und eine Menge Geister entstürzt derselben mit allerlei Samenkörben versehen, um zu legen eine neue Frucht in das gefegte Erdreich. Und nun seht, der Geist gegen Morgen hin stößt ebenfalls in seine Posaune; derselben entstürzt ein leuchtendes Gewölk. Zahllose Scharen erblickt ihr auf derselben. Zuoberst dieses Gewölkes erblickt ihr ein leuchtendes Kreuz, und auf dem Kreuz steht ein Mensch so sanft, so mild wie ein Lamm! Seht, dieses ist das Zeichen des Menschensohns. Und somit haben wir auch auf diesem Platz alles gesehen, was euch hier zu sehen und zu schauen zugelassen werden kann; und das alles ist das Licht der Wahrheit, aus dem ihr diese Dinge schaut.“ [GS.01_016,19-20]


Zum sechsten Engel, der die vier Engel am großen Wasserstrom Euphrat löst: siehe Kapitel 16


Nur die erleiden Schaden, die sich nicht an Jesus halten:

„Ich, der Herr, der dieses durch den Mund Johannis zu euch geredet hatte, werde die Erde auf allen Orten und Punkten mit allerlei Gericht und Kalamitäten, als durch gewaltige Kriege, durch große Teuerung und Hungersnot, durch allerlei Pestilenz unter den Menschen und Tieren, durch große Erdbeben und andere Erdstürme, durch große Überschwemmungen und auch durch Feuer heimsuchen. Aber die Meinen werde Ich in der Liebe erhalten, und sie werden an nichts Mangel zu erleiden haben. Wer Mich aber nun in dieser Meiner zweiten Ankunft wird wie und wo immer zu verfolgen trachten, den werde Ich von der Erde zu vertilgen verstehen.“ [HiG.03_64.04.25,21-22]

„Es werden nun Zeiten kommen, in denen große Not und Drangsal herrschen werden, und Krieg, Hunger und Pest wird kommen. Aber die sich an Mich halten und die Ich Mein nenne, haben von allem dem nichts zu befürchten. Denn wo Mein Segen waltet, kann der Hölle Wut den Samen der Pest aller Art nicht ausstreuen und ihr Gifthauch die Bäumchen, die Ich gepflanzt habe, nimmer verderben. Aber die Bäume der Welt und alle Einrichtungen, die bisher die Welt zu ihrer vermeintlichen Ruhe und Sorglosigkeit gesetzt hat, werden in Kürze den weidlichsten Schiffbruch erleiden. Die Herren der Erde sollen es erkennen, dass Ich noch immer der Herr bin und durch alle ihre Rechnungen eine Strich ziehen werde! Verstehe solches! Aber fürchte dich darum nicht! Denn du gehört ja auch Meiner Pflanzschule zu. Und Mein Feuer kann dich nur beleben, dich seliger machen mehr und mehr und nicht töten wie diejenigen, die Mich schnöd auf die Seite setzen, selbst herrschen wollen und Gesetze geben Meinen Kindern, die sie nicht erschaffen und denen sie kein Leben gegeben haben. Wehe solchen, so sie Mein Feuer ergreifen wird! Das wird ihnen eine böse Zeit geben!“ [HiG.02_50.10.14,07-09]

„Ich entdeckte eine noch größere Masse Wucherer, unmittelbar der Hölle entsteigend, die in ihnen im Vollmaß ist. Diese Teufel in noch menschlichen Larven müssen Meine Strafrute fühlen nach dem Maß ihrer Frevel. Daher sollen allerlei Übel die Erde nun nach der Ordnung beschleichen. Bis diese Brut vertilgt ist und es auf der Erde lichter wird, will Ich den Erdboden nicht segnen, außer dort örtlich nur, wo irgend Menschen leben, die Mich wahrhaft in ihren Herzen tragen und glauben, dass Ich bei ihnen bin und sie auch mit wenigen Broten bestens erhalten und ernähren kann. Fürchtet daher auch ihr diese Zeit nicht! So ihr auf Mich wahrhaft vertraut, wird euch nirgends hungern. Habt ihr wenig, so will Ich das Wenige segnen, und es wird für euch ein großer Über-fluss vorhanden sein.“ [HiG.02_47.05.16,07-08]

„Ich werde euch dennoch schützen, so ihr alle in Mir verbleibt, wie Ich bei euch und in euch!“ [HiG.03_48.03.25,02]


Das Los derer, die nicht Buße tun:

„Bevor jedoch das Gericht über alle diese Gottlosen kommen wird, da werden zuvor noch viele und große Zeichen am Himmel und auf der Erde geschehen. Aber es wird das Gericht und das Ende dieser Stadt noch nicht dasein; denn es wird noch gewartet werden, ob sich da jemand bessere und bekehre. Und werden die Zeichen nicht beachtet werden, so wird dann eine große Trübsal zugelassen werden, auf dass sich die Menschen zu Gott bekehren möchten. So aber auch das nichts nützen wird, dann werde Ich noch Propheten senden, die mit ihrer gewaltigen Stimme, die da klingen wird gleich den Posaunen des Krieges, in alle die vier Hauptwinde hin versuchen werden, zu erwecken die wahrhaft geistig Toten. Die da sich werden erwecken lassen zum Licht des Lebens, die werden auch auferstehen zum ewigen Leben; die aber bei solchem Posaunenruf Meiner Boten an sie nur erwachen werden in ihrem Zorn und Grimm wider Mich und wider Mein Wort, die werden auferstehen – aber nicht zum Leben, sondern zum Tod durch das Gericht, und werden dahin verworfen, wo die ewige Finsternis waltet im Gericht, und da wird sein viel Heulen und Zähneknirschen.“ [GEJ.06_173,08]
 


   
[1] Abaddon oder Apollyon bedeutet Verderber. Als Engel des Todes ist er schon im Alten Testament in engem Zusammenhang mit dem Scheol (Totenreich) erwähnt. Im Neuen Testament tritt er als der Engel des Abgrunds auf, der die Wesensmerkmale vom Satan aufweist.

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