Jakob Lorber - Apokalypse - Der Prophet Jakob Lorber

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Die Apokalypse
- Aufklärungen zur Offenbarung Johannes -
Kapitel 19


Jubel über den Untergang Babylons

„Danach hörte ich eine Stimme großer Scharen im Himmel, die sprachen: Halleluja! Heil und Preis, Ehre und Kraft sei Gott, unserem Herrn! Denn wahrhaftig und gerecht sind seine Gerichte, dass er die große Hure verurteilt hat, welche die Erde mit ihrer Hurerei verderbte, und hat das Blut seiner Knechte von ihrer Hand gefordert. Und sie sprachen zum anderenmal: Halleluja, und der Rauch geht auf ewiglich. Und die vierundzwanzig Ältesten und die vier Tiere fielen nieder und beteten an Gott, der auf dem Stuhl saß, und sprachen: Amen, Halleluja! Und eine Stimme ging aus von dem Stuhl: Lobt unseren Gott, alle seine Knechte und die ihn fürchten, beide, klein und groß! Und ich hörte wie eine Stimme einer großen Schar und wie eine Stimme großer Wasser und wie eine Stimme starker Donner, die sprachen: Halleluja! denn der allmächtige Gott hat das Reich eingenommen. Lasst uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben, denn die Hochzeit des Lamms ist gekommen, und sein Weib hat sich bereitet. Und es ward ihr gegeben, sich anzutun mit reiner und schöner Leinwand. (Die köstliche Leinwand aber ist die Gerechtigkeit der Heiligen.) Und er sprach zu mir: Schreibe: Selig sind, die zum Abendmahl (wörtlich: "Hochzeitsmahl") des Lamms berufen sind. Und er sprach zu mir: Dies sind wahrhaftige Worte Gottes. Und ich fiel vor ihn zu seinen Füßen, ihn anzubeten. Und er sprach zu mir: Sieh zu, tu es nicht! Ich bin dein Mitknecht und deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an! (Das Zeugnis aber Jesu ist der Geist der Weissagung.)“ (Offb.19,1-10)


Zum Abendmahl:

„Meine Liebe ist das wahre, große Abendmahl! Wer Meine Gebote hält, welche nichts als lauter Liebe sind, der hält auch Meine Liebe, was da ist, dass er Mich wahrhaft liebt.“ [HiG.02_41.11.18,13]


Die zum Hochzeitsmahl Berufenen:

„Viele sind berufen, aber wenige auserwählt: Diese Stelle des Evangeliums wird, wie nicht leichtlich eine andere, ganz grundfalsch nahe bei allen Religionskonfessionen verstanden, denn fast alle sind der Meinung und bei den Römern sogar des auf allen Predigerkanzeln verkündeten Glaubens, dass bloß die wenigen Auserwählten in den Himmel kommen werden, alle anderen als die vielen Berufenen aber werden unfehlbar nach dem ebenso grundfalsch verstandenen jüngsten Gerichtstag schnurgerade in die Hölle auf ewig verworfen werden. Damit aber dieser Satz des Evangeliums gründlich verstanden werden möge, will Ich ihn euch in einem Bild dartun in der Art, wie er so ganz eigentlich im Geist und in der Wahrheit verstanden werden soll. Und so vernehmt denn das Bild, welches so lautet: Es war im Morgenland ein großer, mächtiger und weiser König. Sein Reich war groß, und viele Völker beugten sich unter sein Zepter. Dieser König beschloss einmal bei sich, um seiner Untertanen mannigfache Fähigkeiten näher kennenzulernen, ein übergroßes Gastmahl zu geben, zu dem alle Hausväter mit ihren ältesten Söhnen und Töchtern zu erscheinen geladen wurden, auf dass der König die weisesten und geistreichsten Söhne aus den vielen Geladenen erwählte für seinen mannigfachen Hofdienst, und die Töchter, so sie wohlgestaltet und wohlgebildet wären, zu seinen Weibern und sonstigen Beischläferinnen. Da aber die Untertanen solche Einladung vernommen hatten, entsetzten sie sich heimlich, da sie meinten, das werde nur ein schlauer Vorwand des mächtigen Königs sein, um sie alle in die Residenz zu locken, und wenn sie dann dort wären, sie dann alle übel umzubringen, und seine Augenweide zu haben am Blut seiner Untertanen. – Daher ließ sich ein jeglicher entschuldigen, und es kam niemand von den Geladenen in den königlichen Palast. Als aber der König merkte, aus was für heimlichem Grund die vielen Geladenen zu seinem großen Gastmahl sich nicht zu kommen getrauen, da sagte er zu den Einladern: „Was soll ich nun tun? Seht, das große Gastmahl ist bereitet, wer soll es verzehren? Ich sehe aber dennoch viele Neugierige auf den Gassen und auf den Straßen und viele, die auf die Zäune steigen und dort warten und gaffen, um zu sehen, was ich mit den Geladenen und zum Gastmahl Gekommenen tun werde. Geht daher mit großer Macht hinaus an die Zäune, Gassen und Straßen, und wen immer ihr da trefft, den treibt herein, auf dass mein großes Mahl verzehrt werde. Seht dabei auch nicht auf die geziemende Bekleidung, ob hochzeitlich oder nicht, das ist nun gleich; denn nun handelt es sich vor allem um die Aufzehrung des Mahls, auf dass es nicht verderbe. Ist dieses geschehen, dann erst wollen wir untersuchen, was mein Gastmahl für Gäste hatte, und ob sie wohl alle würdig waren, an diesem meinem Gastmahl teilgenommen zu haben.“ Als die vielen Diener von ihrem großen König solches Gebot erhalten hatten, eilten sie zu allen Toren jählings hinaus und trieben alle, die sie trafen auf den Gassen, Straßen und Zäunen, zum Gastmahl des Königs, und darunter waren viele, die geladen waren. Da diese Gäste aber die große Güte und Freundlichkeit des Königs merkten, da verging ihnen bald die große törichte Furcht, und sie wurden überfröhlich und lobten und priesen dann über die Maßen die große Güte und Weisheit des Königs und konnten nicht begreifen, wie sie zu einer solchen törichten Furcht vor ihm haben gelangen können. Als das Mahl aber verzehrt war, da ging der König unter diesen vielen Gästen gar freundlichst umher und besprach sich mit den Vätern und mit den Jünglingen und besah wohl die Töchter; und wer ihm in seiner Art besonders gefiel, den wählte er aus der ganzen großen Gästegesellschaft für seinen Hofdienst und ließ jedem Gewählten sogleich königliche Gewänder antun. Das aber machte gar viele der Gäste traurig, darum, dass ihnen nicht auch solche Ehre widerfuhr. Der König aber wandte sich sobald zu den traurig Gewordenen und sagte zu ihnen: „Warum trauert ihr deshalb, dass ich einige aus euch und euren Kindern für meinen Hofstaat erwählt habe, darum, da ich sie vermöge der an ihnen entdeckten Eigenschaften wohl brauchen kann; sind sie nicht eure Kinder? Warum beneidet ihr trauernd sie um ihr Los? O seht, sie haben nichts denn eine größere und oft sehr verantwortliche Arbeit vor euch; in allem übrigen sind sie nichts mehr und nichts weniger denn ihr, meine Freunde, so sie beachten mein Gesetz. Denn sie alle, die ich da gewählt habe, haben das gleiche Gesetz und die gleiche Freiheit wie ihr und können, so sie wollen, demselben zuwiderhandeln und in solcher Handlung ein entsprechendes Gericht finden gleichwie ihr. Mir, dem Herrn, aber steht es zu, das Gesetz für sie, wie für euch, so ihr weise seid, völlig aufzuheben, auf dass in meinem großen Reich allenthalben eine große Freiheit herrsche sowohl an meinem Hofstaat als ganz besonders bei allen weisen Untertanen meines großen Reichs! Darum beruhigt euch ob der Erwählten; denn ich, euer Herr und König, bedarf auch vorzugsweise der Untertanen, derentwegen ich so ganz eigentlich diese Hofdiener erwählt habe.“ Als die Gäste solches vom König vernommen hatten, da wurden sie überfroh und priesen die große Güte und Weisheit ihres Königs. Da aber die gar sehr vielen Gäste so jubelten, fand sich unter ihnen auch ein räudiges Schaf von einem Gast. Während alle anderen jubelten und hoch frohlockten und dem großen König ‚Hosianna‘ riefen, fing dieser an, den König zu schelten und verfluchte solch eigenwillige gemeinste Herablassung des Königs zu seinem Volk. Diesen Einen aber ließ der König sobald ergreifen und ihn vor sich stellen. Als dieser einzige Schmäher vor dem König in garstigen Lumpen und Fetzen stand, da fragte ihn erbittert der König: „Elender Schmäher und Verflucher meiner Güte und großen Liebe zu meinem Volk, wie kamst du in solch unwürdigstem Anzug in meine königlichen Gemächer? Weiß ich doch, dass du von jeher aller meiner Güte und Weisheit widerstrebtest! Du wohl hattest noch nie ein Hochzeitsgewand vor mir angetan. Darum ergreift ihn, ihr meine getreuen Diener, und werft ihn in den finstersten Kerker; allda soll er heulen und gewaltigst knirschen mit seinen Zähnen!“ – Seht, nur von diesem Einen ist die Rede, dass er in den Kerker geworfen ward, aber von den Geladenen nicht. Bei denen wird nur ihre weltliche Dummheit und nicht ihre Bosheit gerügt; aber das eine räudige Schaf kommt hier als gerichtet vor. Darum lernt es nun durch dies Bild, was da ist der rechte innere Sinn dieses oben angeführten Schrifttextes und haltet darum nicht nur die Auserwählten, sondern auch die Berufenen für Meines Reichs würdig und wert amen, amen, amen.“ [HiG.03_47.05.18]

„Nähere Beleuchtung der vorherigen Parabel: Das Morgenland ist das Reich Gottes, welches da ist das rechte Reich des Lebens, oder das ewige Leben in sich selbst. Der König bin Ich, der Herr und Schöpfer aller Wesen und Dinge von Ewigkeit. Das große Gastmahl ist Meine Menschwerdung und das an sie gebundene große Werk der Erlösung, zu deren Teilnahme gar viele, ja gar überaus viele berufen sind, und vorerst die Hauptstämme Israels, die alle aber bekanntlich bis zur Stunde dazu noch nicht erscheinen wollten, teils aus Furcht vor dem nichtverstandenen mosaischen Gesetz, und teils aber auch ob der Hartnäckigkeit ihres Herzens und dessen vollstem Unglauben. Die fähigen Söhne, die für Meinen Dienst sollen auserwählt werden aus den vielen Berufenen, sind die gewesenen und die bevorstehenden Verkündiger Meines Worts. Und die schönen und wohlgebildeten Töchter, die da zu Weibern und Beischläferinnen sollen erwählt werden, sind die noch hie und da rein gebliebenen alten Lehren, Sitten und Gebräuche der Juden, die ihre Knie noch nie vor Baal [1] und Mammon [2] gebeugt haben. Die Einlader sind zum Teil Engel, Propheten und zuletzt alle die Apostel und Jünger und endlich alle jene Knechte, die Mein Wort und Meine Lehre ganz unverfälscht an die Menschen ausgebreitet haben. Und die auf den Gassen, Straßen und Zäunen sind alle Menschen, die da auf der Erde gelebt haben, noch leben und in der Zukunft hinfort noch leben werden, und zwar die auf den Gassen jene, die auf der Erde noch leben, wohl in irgendeiner christlichen Sekte stecken, aber dessen ungeachtet mit allen Torheiten der Welt behaftet sind und das rechte Licht nicht ergreifen mögen oder wollen, auf dass sie ja nicht das wahre ewige Leben überkommen mögen und vollends frei und selig werden. Die auf den Straßen sind jene, die zwar auch noch auf der Erde leben, sich aber in irgendeinem jedermann mehr oder weniger bekannten Heidentum befinden, und endlich die auf den Zäunen sind jene, die dem Leib nach schon gestorben sind und sich in der geistigen Welt ihrer Seele nach befinden und dort eben auch gleich noch zum großen Gastmahl der Erlösung durch die rechten Umkehrmittel geladen werden. Und endlich der unter allen den Geladenen und nun vielmehr förmlich mit Gewalt zum Gastmahl Getriebenen und Gezogenen befindliche Eine ohne Hochzeitsgewand ist zunächst der Satan, und im weiteren Sinn alle diejenigen, welche ihm getreu geblieben sind und durch gar kein Mittel zur Umkehr zu bewegen waren; deren Los, wie die Parabel sagt, jener Kerker sein wird, darin ewige Finsternis herrscht, und der voll ist des Heulens und Zähneknirschens, was so viel heißt als: Unter dem Heulen ist Grundfalsches, dem Himmel Entgegengesetztestes, und unter dem Zähneknirschen Grundböses und Zornglut der Hölle zu verstehen, weil, so jemand von der höchsten Zornwut entbrannt ist, er mit den Zähnen zu knirschen und zu klaffen anfängt gleich einer gereizten Hyäne oder gleich einem vor Wut entbrannten grimmigen Tiger. Mit diesen wenigen Worten ist nun die ganze Entsprechung zwischen dem materiellen Bild und seinem geistigen, wahren Inhalt enthüllt.“ [HiG.03_47.05.21,01-08]

„Das Himmel- oder Gottesreich ist gleich einem König, der seinem Sohn Hochzeit machte. Er sandte darum seine Knechte und Diener aus, auf dass sie einluden gar viele vornehme Gäste zur königlichen Hochzeit. Aber die Geladenen sagten bei sich: ,Was bedürfen wir einer königlichen Hochzeitstafel; wir haben es daheim besser und brauchen niemandem zu danken!‘ Und es wollte darum keiner der Geladenen zur königlichen Hochzeit kommen Als der König Kunde erhielt, dass die erstgeladenen Gäste nicht kommen wollten, da sandte er abermals andere Knechte aus und sprach zuvor zu ihnen: ,Sagt den Gästen: Sieh, meine Hochzeit habe ich bereitet! Meine Ochsen und mein Mastvieh ist geschlachtet, und alles ist bereitet; darum kommt alle zur Hochzeit. Da gingen die Knechte hin und richteten das treulich den einzuladenden Gästen aus. Die Geladenen aber kehrten sich abermals nicht daran, sondern verachteten das und gingen der eine auf seinen Acker, und der andere zu seiner anderartigen Hantierung, und noch andere ergriffen die Knechte und verhöhnten sie und töteten sogar etliche. Als das der König hörte, da sandte er alsbald in seinem gerechten Zorn seine Heere aus und brachte alle diese Mörder um und zündete ihre Stadt an und ließ sie von Grund aus verwüsten. Darauf sprach der König abermals zu seinen Knechten: ,Die Hochzeit ist zwar wohl bereitet, aber die geladenen Gäste waren ihrer nicht wert; darum geht nun hin auf alle die gemeinen Straßen und Gassen und ladet zur Hochzeit, wen ihr findet!‘ Und die Knechte gingen und brachten, wen sie nur immer fanden, Böse und Gute. Und seht, die Tische wurden voll besetzt! Als die Tische aber auf diese Weise bestellt waren, da ging der König hinein in den großen Speisesaal, die Gäste zu besehen. Da ersah er einen, der kein auch nur von fernehin hochzeitlich Kleid anhatte, während doch alle anderen, als sie geladen wurden, nach Hause eilten und sich so gut, als es ihnen möglich war, in der Eile hochzeitlich schmückten. Da fragte der König die Knechte: ,Warum hat denn jener Mensch sich nicht hochzeitlich geschmückt, auf dass er meine Augen erquickte und den vielen anderen Gästen kein Ärgernis gäbe?‘ Die Knechte aber sagten: ,O mächtigster König, das ist einer von den Erstgeladenen, die nicht kommen wollten! Wir fanden ihn nun beim dritten Einladen auch auf der Straße, luden ihn abermals ein und rieten ihm, dass auch er sich schmücken solle mit einem hochzeitlichen Kleid. Er aber sagte: Ei was da! Ich will mir der Hochzeit wegen keine saure Mühe machen, sondern ich werde zur Hochzeit gehen, wie ich bin! Und so ging er denn auch, wie wir ihn auf der Gasse trafen, mit den anderen Gästen zur Hochzeit herein, und wir wehrten ihm es nicht, da wir dazu von dir aus kein Recht hatten!‘ Als das der König von den Knechten vernahm, da ging er hin zu dem, der kein Hochzeitskleid anhatte, und sagte zu ihm: ,Wie mochtest du da wohl hereinkommen, ohne hochzeitlich geschmückt zu sein mit einem Hochzeitsgewand? Sieh, die Tische sind voll besetzt nun mit Armen, davon ein Teil böse war und nur ein geringer Teil gut; aber alle haben sich geschmückt so, dass nun mein Auge ein rechtes Wohlgefallen an ihnen hat! Du aber warst schon ein erstes Mal geladen und wolltest nicht folgen der Einladung, und da nun die dritte, allgemeine Einladung erging, so hast du dich doch bewegen lassen, hereinzugehen, jedoch ohne allen Hochzeitsschmuck, und hast doch des Vermögens zur Genüge für ein Hochzeitsgewand! Warum tatest du mir denn solch eine Schande an?‘ Da ward der so Gefragte im höchsten Grad unwillig über den König und wollte sich auch nicht einmal entschuldigen und den König um Vergebung bitten, sondern er blieb stumm und gab dem König keine wie immer geartete Antwort, obwohl zuvor der König ihn als Freund angeredet hatte. Diese böse Verstocktheit ärgerte aber den König so sehr, dass er zu seinen Dienern sagte: ,Dieweil dieser Mensch so verstockt ist und meine große Herablassung und Freundlichkeit nur mit Unmut, Zorn und Verachtung belohnt, so bindet ihm Hände und Füße und werfet ihn in die äußerste Finsternis hinaus! Da wird sein Heulen und Zähneklappen.‘ Ich aber sage euch hiermit, da zum wahren Reich Gottes auch von Gott aus durch Seine erweckten Knechte auch viele von euch geladen und berufen worden sind, aber auserwählt dann nur wenige; denn einmal wollten sie der Einladung gar nicht Folge leisten, darauf widersetzten sie sich derselben, wie es nun der Fall ist –, und als zum dritten Mal auch alle Heiden zur Hochzeit geladen wurden, sich schmückten und zur Hochzeit kamen, da kam der Erstgeladenen nur einer im unhochzeitlichen Gewand, und dieser ist das Bild eures Starrsinns, der euch in die äußerste Weltfinsternis und Not hinausstoßen wird. Und darum werden unter den vielen schon von Anbeginn Berufenen sich gar wenig Auserwählte befinden, und es wird so das wahre Reich Gottes von euch genommen und den Heiden gegeben werden; ihr aber werdet in eurer äußersten Weltfinsternis suchen und zanken und streiten und werdet das nun verlorene und von euch gewichene Reich Gottes nimmerdar finden bis ans Ende der Welt. Das wahre und lebendige Reich Gottes aber kommt nicht mit und besteht nicht im äußeren Schaugepränge, sondern es ist im Innersten des Menschen; denn welcher Mensch es nicht in sich hat, für den besteht es auch ewighin in der ganzen Unendlichkeit nicht und nirgends. Darin aber besteht das Reich Gottes im Menschen, dass er die Gebote Gottes hält und von nun an glaubt an Den, der in Mir zu euch gesandt worden ist. Wahrlich sage Ich euch: Wer an Mich glaubt und nach Meinem Wort tut, der hat das ewige Leben in sich und damit auch das wahre Reich Gottes; denn Ich Selbst bin die Wahrheit, das Licht, der Weg und das ewige Leben! Wer das entweder aus Meinem Mund oder auch aus dem Mund derer, die Ich als Meine rechten und gültigen Zeugen nun schon aussende und in der Folge noch mehr aussenden werde, vernimmt und nicht glaubt, dass es so und nicht anders ist und auch ewig nicht anders sein kann, der kommt nicht ins Reich Gottes, sondern er bleibt in der Nacht seines eigenen Weltgerichts. Ich habe solches nun zu euch geredet; wohl dem, der sich danach kehren wird!“ [GEJ.07_195,01]

„Der Gastgeber bin natürlich Ich Selbst, und die Speisen dieses Gastmahls bestehen in Meiner Lehre. Die Menschen in den Gassen und an den Zäunen sind jene, die Meine Lehre angenommen und auch befolgt haben und darum auch mit einem geistigen Hochzeitskleid angetan sind. Unter dem einen aber, der kein Hochzeitskleid anhatte, werden verstanden die Juden und Pharisäer, die zum Schein an Meiner Lehre auch teilnahmen, aber nicht ihrer Besserung wegen, sondern dass sie Mich nur ausspionierten, um daraus einen Grund zu formulieren, Mich zu einem Verbrecher vor Gott und der menschlichen Obrigkeit darzustellen und dann ihre Rache an Mir auszuüben. Ich als der Gastgeber aber habe solch einen Spion doch etwa gar sicher nur zu bald erkannt, mit anderen Worten: Ich habe die scheinheilige Pharisäerschaft nur zu bald bis in ihre innerste schlechte Wurzel durchschaut und habe sie bei jeder Gelegenheit, wo sie sich zu Meiner Mahlzeit einschleichen wollte, schnell ergreifen und in die äußerste Finsternis ihrer eigenen Herzensnacht hinauswerfen lassen. Den Hauptbezug hat dieses Bild auf die Zerstörung Jerusalems und die Verstoßung der Juden unter alle Völker der Erde, da sie bis zur Stunde fürs erste kein eigenes Land, keinen eigenen König und somit auch keine Heimat haben und allenthalben, wo sie sich immer aufhalten, verfolgt und missachtet werden. Und diese Juden stellen demnach sämtlich jenen Menschen dar, der zu Meiner Mahlzeit erschien und kein hochzeitliches Kleid anhatte. Und fürs zweite: es hatte auch der, der als Bild in die äußerste Finsternis hinaus gestoßen wurde, in der er sich bis zur Stunde noch immer befindet, hie und da wohl auch den Schein eines Christen erheuchelt, um bei dieser Gelegenheit sich dem Christen anheischig zu machen und von ihm Materielles zu gewinnen.“ [HiG.03_ 64.04.01.b,00-05]

 
Der Reiter auf dem weißen Pferd

„Und ich sah den Himmel aufgetan; und sieh, ein weißes Pferd. Und der darauf saß hieß Treu und Wahrhaftig, und er richtet und streitet mit Gerechtigkeit. Seine Augen sind wie eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt viele Kronen; und er hatte einen Namen geschrieben, den niemand wusste denn er selbst. Und war angetan mit einem Kleid, das mit Blut besprengt war; und sein Name heißt "das Wort Gottes". Und ihm folgte nach das Heer im Himmel auf weißen Pferden, angetan mit weißer und reiner Leinwand. Und aus seinem Mund ging ein scharfes Schwert, dass er damit die Heiden schlüge; und er wird sie regieren mit eisernem Stab; und er tritt die Kelter des Weins des grimmigen Zorns Gottes, des Allmächtigen. Und er hat einen Namen geschrieben auf seinem Kleid und auf seiner Hüfte so: Ein König aller Könige und ein Herr aller Herren.“ (Offb.19,11-16)


Das Wort Gottes:

„Die Lehre selbst muss die Wahrheit rechtfertigen. Wer in der Folge nicht leben wird aus dem Wort, der wird sterben im Gericht desselben Worts, das zu ihm gesprochen ward und er ihm nicht geglaubt und getraut hatte! Denn gleichwie Ich aus Mir vom Vater aus die Gewalt habe, jedermann, der zur Aufnahme fähig ist durch seinen Willen, das ewige Leben zu geben oder zu nehmen, ebendasselbe zu tun vermag auch Mein Wort; denn Mein Wort ist stets gleich der allmächtige und für alle Ewigkeit dauernde Ausdruck Meines Willens! Wer demnach Mein Wort vollends in sich aufnimmt und unabweichbar danach handelt und lebt, der nimmt dadurch Mich Selbst mit aller Meiner Liebe, Weisheit, Macht und Kraft auf und ist dadurch zu einem wahren Kind Gottes geworden, dem der Vater im Himmel nicht Eines vorenthalten wird, was Er hat! Mehr kann der heilige Vater nicht tun, als dass Er Sich in Mir, Seinem Sohn, Selbst leibhaftig offenbart, aus euch gerichteten Geschöpfen freieste Götter zeugt und euch sonach Seine Freunde und Brüder nennt! Bedenkt allzeit, Wer Der ist, Der euch nun das offenbart und was ihr mit dieser Offenbarung überkommet, so wird euch die materielle Welt nicht mehr anfechten, und ihr werdet über sie leicht Sieger werden, was um so notwendiger ist, als ihr, ohne die Welt in euch vollends besiegt zu haben, nicht Kinder des Vaters im Himmel werden könnt!“ [GEJ.01_083,01-05]

„Nur der wahrhaft Demütige vermag Mich wahrhaft, d.h. im Geist und in der Wahrheit, zu lieben. Wer Mich aber so liebt, der liebt Mich ja als das lebendige, ewige Wort, welches da ist Jesus Christus, und das ewige Leben und alle Dinge durch Ihn! Wer aber liebt Jesum Christum, den Gekreuzigten, und verherrlicht Ihn vor der Welt und bekennt Ihn mit großer Freudigkeit seines Herzens, den werde auch Ich, als derselbe einige Jesus Christus, verherrlichen und bekennen vor dem Vater, d.h. er wird verklärt werden im Angesicht Meiner Gottheit und aller Heiligkeit derselben. Wenn denn so, wer immer Mich liebt und verherrlich, dadurch wieder verherrlicht wird, da werden ja doch sicher an solcher Verherrlichung auch alle Meine Glieder, welches da sind die Heiligen in den Himmeln, nicht zu kurz kommen! Denn was Ich nehme, nehme Ich nicht für Mich, sondern für euch und für eure Brüder. Liebe Kinder, betrachtet diese Gabe nicht als eine menschliche, sondern als eine, die voll Lebens ist! Fasst sie wohl in eure Herzen und tut danach, so werdet ihr erkennen, dass das Wort alles in allem ist und wie das Wort bei Gott und Gott Selbst das Wort ist ewig! Amen.“ [HiG.01_41.03.20,12-14+16]


Zum Schwert der Wahrheit:
 
„Das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer denn kein zweischneidig Schwert, und dringt durch, bis dass es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens. Und keine Kreatur ist vor ihm unsichtbar, es ist aber alles bloß und entdeckt vor seinen Augen.“ [Hebr. 4,12-13]

„Wollt ihr aber siegende Kämpfer für Mein Reich sein, so macht aus der reinen Wahrheit ein scharfes Schwert; aber dasselbe sei aus der reinsten, uneigennützigsten Liebe angefertigt! Mit solchem Schwert kämpft dann mutig und habt keine Furcht vor denen, die im äußersten Fall wohl euren Leib töten, weiter aber dann nichts mehr tun können!“ [GEJ.01_201,09]


Das Ende des Tiers und des falschen Propheten

„Und ich sah einen Engel in der Sonne stehen; und er schrie mit großer Stimme und sprach zu allen Vögeln, die unter dem Himmel fliegen: Kommt und versammelt euch zu dem Abendmahl des großen Gottes, dass ihr esst das Fleisch der Könige und der Hauptleute und das Fleisch der Starken und der Pferde und derer, die darauf sitzen, und das Fleisch aller Freien und Knechte, der Kleinen und der Großen! Und ich sah das Tier und die Könige auf Erden und ihre Heere versammelt, Streit zu halten mit dem, der auf dem Pferd saß, und mit seinem Heer. Und das Tier ward gegriffen und mit ihm der falsche Prophet, der die Zeichen tat vor ihm, durch welche er verführte, die das Malzeichen des Tiers nahmen und die das Bild des Tiers anbeteten; lebendig wurden diese beiden in den feurigen Pfuhl geworfen, der mit Schwefel brannte. Und die anderen wurden erwürgt mit dem Schwert des, der auf dem Pferd saß, das aus seinem Mund ging; und alle Vögel wurden satt von ihrem Fleisch.“ (Offb.19,17-21)

„O Herr! Wie ist die Stelle im 19. Kapitel, Verse 17 u. 18 der Offenbarung Johannis zu verstehen: Kommt, sammelt euch zum großen Mahl Gottes, dass ihr essen mögt das Fleisch der Könige und das Fleisch der Heerführer und das Fleisch der Starken und das Fleisch der Rosse und derer, die darauf sitzen, und das Fleisch aller, der Freien und der Knechte, der Kleinen und der Großen?“
Antwort: „O du Mein lieber Freund! Solches verstehst du nicht?! – Sieh, sieh! Das große Mahl hast du ja schon vor dir, und du kannst danach fragen wie einer, der etwas sucht, während er es in der Hand trägt?! – Meine Liebe, diese heilige Stadt, ist ja das große Mahl, die mit der Zeit alles Welttümliche verzehren wird! Sieh, das ist das große Mahl Gottes, zu dem ihr soeben geladen werdet! Sieh, so ist der Sinn der Himmel allhier kundgetan. O Freund! Komm, komm zu dem Mahl ganz!“ [HiG.03_42.08.06]

„Es wird sonach der Messias gleichen einem reichen und guten Haus- und Gastwirt, der ein großes Gastmahl bereitet und aussendet seine Knechte und Diener nach allen Orten, Wegen, Straßen und Gassen und lässt alle gar freundlich einladen, zu kommen und teilzunehmen am großen Gastmahl. Arme und Reiche, Kleine und Große und Schwache und Starke, und auch Ohnmächtige und Mächtige werden die Einladungsstimme aus dem Mund de Boten vernehmen. Die da kommen werden, die werden auch gesättigt werden; die aber nicht werden kommen wollen, denen wird darum keine Gewalt angetan werden, dass sie kommen müssten. Ob sie kommen oder nicht kommen, das wird dem Gastwirt eins sein; den Segen der großen Mahlzeit aber werden natürlich nur jene überkommen, die der Einladung gefolgt sind. Das Gastmahl aber wird eben die Lehre des Messias sein. Wer sie anhören wird und dann danach tun, der wird ein rechter Teilnehmer am großen Gastmahl sein und den Segen davon in Fülle überkommen; wer die Lehre aber nur wohl anhören, aber sie nicht durch alle Tätigkeit ins Werk setzen wird, für den wird sie sein wie ein wohlgedeckter Tisch für jemanden, der aber nichts isst von all den guten Speisen, und für den es dann einerlei ist, ob er als Geladener zum Gastmahl kommt oder nicht.“ [GEJ.05_204,12-13]

„Der aber Meiner vergessen kann der Welt wegen, nachdem Ich ihm so vieles schon getan habe von Ewigkeit her – wahrlich, den werde Ich seiner Untreue wegen nicht mehr suchen und werde ihn gehen und fallen lassen, dahin er will. Und Ich werde Mich in Ewigkeit nicht mehr um ihn kümmern. […] Wehe denen, die mit weltbeschmutzten Händen nach Mir greifen! Diese sollen Meine Gerichte hart treffen! Denn wer die Welt mehr fürchtet als Mich, der ist Meiner nicht wert! Wer den Menschen mehr traut als Mir, ist Meiner nicht wert! Wer die Armut der Welt fürchtet, ist Meiner Schätze nicht wert! Ja, wer Mich neben der Welt herziehen will, ist Meiner nicht wert! Und ein großer Tor ist, wer Mich nicht zu seinem allerhöchsten Gut macht; auch er ist Meiner durchaus nicht wert und wird einst an der ewigen Armut dafür nagen müssen.“ [HiG.01_41.01.17,08-10]



   
[1] Heidengott

[2] Geld, Besitz, Vermögen, Welt

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