Jakob Lorber Göttliche Ordnung - Der Prophet Jakob Lorber

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Göttliche Ordnung und Zuchtrute Gottes

- Grundsätzliches -

1. Das Verhältnis zwischen Gott und den Menschen

„Gott hat schon vom Urbeginn an der freien Menschheit, also dem ersten Menschenpaar, Seinen Willen treuest geoffenbart, und die Hauptnachkommen des ersten Menschenpaars waren in einer steten Verbindung mit Gott und mit den Engeln, die ehedem auch, wennschon auf einem anderen Erdkörper als Körpermenschen gelebt haben, und wurden in allen Dingen hellst belehrt und waren denn auch dadurch vollkommene Menschen und Herren der gesamten Natur; denn ihrem Willen waren sogar alle anderen Geschöpfe, wie auch die Elemente untertan. Aber ihre vielen Kinder, die sich nach und nach auf der Erde verschiedene Wohnplätze aussuchten und sohin selbständig wurden, wollten sich die Vormundschaft Gottes und noch weniger die ihrer Eltern und sonstigen Anverwandten nicht mehr gefallen lassen. Sie trachteten, in der Welt reich und berühmt zu werden, und als sie das wurden, da wurden sie auch träg und hochmütig und kümmerten sich um Gott und Seinen ihnen noch gar wohl bekannten Willen wenig mehr. Sie taten, was sie wollten. Und hat Gott sie durch allerlei Züchtigungen auch ermahnt, die Er ihnen allzeit durch allerlei Zeichen, wie durch weise Boten bekanntgemacht hatte, da lachten sie, verhöhnten Gott, Seine Mahnungen, und misshandelten die an sie gesandten Boten. Unter sich errichteten sie dann Schulen nach ihrem Sinn. Ihre Lehrer aber machten sich bald die ihnen bekannten Schwächen zunutze und richteten ihren Unterricht so ein, dass er der Gemeinde schmeichelte und sie bis zu den Sternen erhob. Eben solche Lehrer wurden als Leiter der Menschen einer Gemeinde bald zu machthabenden Königen und waren als solche auch stets die ersten Urheber der Abgötterei, des Götzentums und des entweder blinden Aberglaubens oder auch der vollkommenen Gottlosigkeit. Gott aber ließ dennoch nie ab und ließ auch unter solchen Heiden stets Männer aufstehen, die durch Lehren und Taten ihnen zeigten die große Trübsal, in der sie lebten, und ihnen auch zeigten des Lebens rechte Wege. Solche Männer aber bekamen stets nur wenige Jünger und wurden von anderen Volkslehrern und Priestern und sogenannten Weltweisen verachtet, verfolgt und für Narren erklärt, und die Hohen und Weltmächtigen wollten von solchen Demutspredigern schon gar nie etwas hören.“  [GEJ.08_128,02-05]

„Die Israeliten wurden oft mit Misswachs, Teuerung, Hungersnot und Pestilenz gestraft, wenn ihr Herz und Geist von Mir abließ und sich anderen Göttern zuwandte. In den heutigentags abgöttischen Ländern herrscht fortwährend Not und Pest mehr oder weniger. Warum denn? – Ob der Abwesenheit Meines Geistes!“ [HiG.02_47.05.16,02]

„Sie sollten aber auch das stets vor Augen haben, dass Ich allsehend und allwissend sei und sogar um jeden Gedanken weiß, den irgendwo ein Mensch in sich noch so geheim denkt. Das soll sie allzeit abhalten, irgendetwas wider die Gesetze der wahren Lebensordnung zu tun; denn so wie Ich gern jedem Menschen, der eines reinen Herzens ist, alle möglichen Gnaden aus den Himmeln erteile, ebenso aber habe ein jeder Übertreter der weisen Gesetze der wahren Lebensordnung auch Meine Zuchtrute zu befürchten.“ [GEJ.07_ 169,04]

„Sieh, Meine Geschöpfe, die nichts taugen, zerstöre Ich augenblicklich und vernichte sie auf ewig; aber für Meine Kinder habe Ich auch Strafen in Menge und will die Ungehorsamen züchtigen bis auf den letzten Tropfen ihres Bluts, und sie werden dann gewiss erkennen, dass Ich wenigstens der Herr im Haus bin, wenn sie Mich schon als liebenden, heiligen Vater nicht erkennen wollen. Wehe aber denen, die Meine väterlichen Züchtigungen verkennen und missdeuten! Ich sage noch einmal: Wehe ihnen! Diese wird der Vater verstoßen, und sie werden dann mit ihrem ewig unerbittlichen Gott zu tun haben.“ [HGt.01_003,19-20]

„Solange unter euch diese Meine Ordnung beachtet wird, so lange auch wird diese Meine Gnade sicht- und allzeit wirkbar unter euch verbleiben! Werdet ihr aber diese Meine Ordnung je wieder verlassen, so wird dies Heiligtum euch genommen werden, und statt desselben werdet ihr das Gericht über dem Altar in einer allverzehrenden Flamme erschauen. Dann werden die Kinder der Höhe mächtig kommen über euch und werden euch schlagen mit glühenden Ruten. Sieh, das ist vorderhand Mein Wille!“ [HGt.02_238,23-26]

„Wehe allen Weltsüchtigen und Meinem Willen Widerspenstigen! Denn diese Erde ist eine Wiege für Meine Kinder, und diese werden nicht tüchtig ohne die Zuchtrute, und helfen da sanftere Mahnstreiche nichts, so werden dann schon schärfere und sehr ernste in die volle Anwendung gebracht werden, was da Meine Sorge sein wird.“ [GEJ.08_038,19]

„Die Strafe ist der Lohn der Gerechtigkeit. Wer ihn nimmt, wie er ihn verdient hat, der kann noch auf Erbarmung rechnen; wer aber widerstrebt der Gerechtigkeit und ihren Folgen, der ist ein Verräter der unantastbaren Heiligkeit Gottes und wird anheimfallen den Gerichten Dessen, da keine Freiheit mehr ist, sondern die ewige Gefangennehmung in dem Zorn der Gottheit.“ [HGt.01_ 013,29]


2. Strafe und Gericht erfolgen nur dann, wenn alle Mahnungen nicht fruchten

„Was kann aber Gott, der mit Seiner Allmacht in das Leben eines Menschen nicht mehr so wie bei den Pflanzen und Tieren einwirken kann und darf, um aus dem freiesten und völlig selbständig sein sollenden Menschenleben kein gerichtetes Tier- oder Pflanzenleben zu gestalten, da anderes tun, als was sorgsame Eltern, denen das Heil und Wohl ihrer Kinder am Herzen liegt, ihren schlafsüchtigen Kindern tun? Sie versuchen, die Kleinen mittels allerlei Lärm aufzuwecken, und wollen die Kinder das Bett noch immer nicht verlassen, so müssen sie, die Eltern nämlich, nach einer Rute greifen und den zu schlafsüchtigen Kindern einige etwas unangenehme Ratschläge erteilen, die ihnen auf eine handgreifliche und wirksame Weise sagen, dass es schon sehr an der Zeit sei, aufzustehen und sich den Geschäften des hellen Tages zu widmen. Und seht, dasselbe tut gerade nun, wie auch allzeit, der Herr mit den Menschen. Oft und oft ruft Er sie durch Seine erleuchteten Boten dass sie wach werden sollen am schon ganz hellen Tag, aber die Kinder achten des Rufes der Boten nicht, beschimpfen sie gar, schaffen sie aus dem Haus und tun ihnen sogar Leid an. [= 1. Stufe: mehrmalige aufrüttelnde Mahnungen].
Da kommt der Vater Selbst und sagt laut: ,Aber Kinder, es ist schon heller Tag geworden; steht auf, und geht an euer leichtes Tagesgeschäft.‘ Da tun die Kinder, wie die Israeliten zu Mosis Zeiten, als wollten sie im Nu aufwachen und aufstehen zum leichten Tagesgeschäft. Wenn aber der Vater das Schlafgemach wieder verlässt auf eine kurze Zeit, da achten die Kinder Seines Rufes nicht mehr, sondern schlafen alsbald wieder ein und schlafen noch ärger ein denn zuvor. [= 2. Stufe: Ernsthafte Abmahnung].
Der Vater sendet wieder Boten, dass sie nachsähen, ob die Kinder schon aus dem Bett sind; aber die Boten kommen zurück und sagen: ,Vater, Deine Kinder schlafen nun noch ärger denn je zuvor einmal!‘ [= 3. Stufe: Überprüfung].
Da sagt der Vater: ,Ah, das geht nicht! Davon müssen wir sie abbringen, denn sonst gehen sie Mir noch alle zugrunde. Nun muss die Rute in Anwendung gebracht werden!‘ Da kommt der Vater abermals Selbst mit der Rute. [= 4.Stufe: Strafe]
Und sieh, einige Kinder springen aus Furcht vor der Rute wohl aus dem Bett des Todes, ziehen sich an und gehen noch ganz schlaftrunken an ihr Tagesgeschäft und murren, weil der Vater sie mit der Rute zum Wachen und Arbeiten geweckt hat; aber der größte Teil der Kinder lässt die Rute über sich schwingen, gerät in eine blinde Zornwut, steht hastig auf, stürzt sich dann auf den Vater und würgt Ihn. Was verdienen solche Kinder dann?“
Sagen die Pharisäer: „Oh, weh solchen Kindern! Über die wird der tief beleidigte Vater in einen mächtigen Zorn geraten und wird sie verstoßen aus Seinem Haus und nimmerdar erkennen als Seine Kinder. Sie werden in der Fremde und in den Wildnissen der Erde gleich den Hunden unter den harten Heiden umherirren müssen und da und dort den Dienst der elendesten Sklaven verrichten. Wer wird sich da ihrer erbarmen?!“
Sagte Raphael: „Nur der Vater allein, so sie reuig zu Ihm wieder zurückkehren; die aber nicht werden zurückkehren wollen, die wird der Vater nicht irgend eigens aufsuchen lassen und sie mahnen zur Umkehr, sondern sie werden im Elend belassen werden so lange, bis sie dasselbe selbst zur Umkehr nötigen wird. Aber ihr gehört nun unter jene Kinder, die sich doch noch, wenn auch mit vieler Mühe von des Vaters Seite und vielen Murren von ihrer Seite, am hellsten Tag aus dem Schlafbett haben treiben lassen. Da ihr nun einmal aus dem Bett seid, so steigt nicht wieder in dasselbe, sondern bleibt auf dem offenen Feld am Tag des Vaters, so wird euch der Vater liebgewinnen und euch helfen bei der Arbeit der Vollendung eures Lebens; kehrt ihr aber in euer altes Bett zurück, so werdet ihr den herzlosen Zuchtmeistern übergeben werden, welche da heißen: Armut, Not, Elend, Blindheit, Verlassenheit, Schmerz und Verzweiflung! Denn der Mensch birgt in sich die sieben Geister Gottes, die in ihm das seligste ewige Leben bereiten. Ebenso hat er auch in sich die sieben Geister der Hölle, wie ich sie zuvor benannt habe. Diese bereiten in ihm den unter ihren Bedingnissen ewigen Tod und seine Qualen. Was ich euch aber jetzt gesagt habe, ist ewige Wahrheit aus Gott. Wenn ihr euch danach kehren werdet, so werden euch eure Sünden vergeben werden, und ihr werdet zur Vollendung des Lebens eurer Seelen gelangen.“ [GEJ.07_151,10-20]

Robert: „Wie oft hast Du durch den Mund Deiner Propheten und Knechte den Kindern der Welt alle erdenklichen Gerichte als schlimme Folgen ihrer bösen Handlungen prophezeien lassen. So sich aber dann nur einige wenige Besseren an Dich in ihrem Herzen wandten, da zogst Du wieder Deine scharfe Zuchtrute zurück. Du segnetest wieder den Erdkreis und schlugst dann für die Besserung der Bösen einen ganz anderen Weg ein, als den Du durch Deine Propheten hattest anzeigen lassen. Jonas und Jeremias geben dafür das untrüglichste Zeugnis. In allen guten Verheißungen hast Du noch allzeit das Wort gehalten. Aber in den Androhungen von Strafen nur dann, so die Menschen Dich gänzlich aus den Augen gelassen haben.“ Sage Ich: „Ja, ihr habt vollkommen recht, so ist es auch! Der Grund, dass Ich angedrohte Gerichte oft nicht erfolgen lasse, liegt hauptsächlich darin, dass wirklich erfolgte Strafen die Menschen selten bessern, sondern meist nur verschlimmern. Und so lasse Ich denn, so sich nur einige wenige Gerechtere gläubig an Mich wenden, die Drohungen gerne in Segnungen umwandeln. Deshalb aber lass Ich auch die Strafen und Gerichte nur bedingungsweise androhen. Finden sie Herzen, welche die Bedingungen nur einigermaßen erfüllen, so tut es sich dann schon wieder. Und Ich segne dann für wenige Gute auch viele Schlechte mit, damit sie nicht Gelegenheit bekommen sollen, noch schlechter zu werden […]. Es ist freilich leider oft der Fall, dass die sanfte Mahnstimme Meiner Engel an den starren Ohren der Weltmenschen ungehört vorübergleitet und Ich dann genötigt bin, die Stimme der Teufel unter die tauben Menschen fahren zu lassen. Findet aber die Stimme aus den Himmeln nur irgendein kleines Gehör, lass Ich gern die Stimme der Teufel verstummen. Denn ein Vater bleibt doch stets der sanfteste Richter und schlägt nicht sogleich drein, wenn er auch schon die Zuchtrute drohend erhebt. Es ist besser, Jahrzehnte lang zu drohen und durch die Finger sehen, als ein Jahr lang zu strafen. Denn die Pflanzen auf unserer Erde sind von zartester Art und müssen mit großer Schonung behandelt werden. Die Geburtsstätte der Kinder Meines Herzens ist eine andere als die Meiner anderen Wesensteile. Ihr müsst euch stets vor Augen halten, dass eben die kleine Erde jene Geburtsstätte der Kinder Meines Herzens ist!“ [RB.02_294,10-12]

„Alles, was da geschieht, geschieht aus Liebe zu euch! Und wird auch jemand dadurch verdientermaßen ein wenig gezüchtigt, so wisst ihr ja, wenn ihr eure Kinder nur aus Liebe züchtigt, da ihr doch böse seid – um wie viel mehr werde Ich, der alleinig gute Vater, Meine Kinder nur aus Liebe züchtigen!“ [HiG.01_ 40.10.04,18]

Der Herr zum Lamech: „Erhebe dich, Mein Sohn! Meinst du denn, Ich, dein heiliger, liebevollster Vater, habe eine Lust und Freude am Strafen Meiner Kinder? Sieh, ein jeder Streich, den Ich dir geben möchte, würde Mich im Herzen bei weitem mehr schmerzen, denn dich auf deiner Haut!“ [HGt.03_ 121,07-08]

„Hast du doch nun auch einen Sohn, den du liebst mehr denn dein eigenes Leben; wenn er aber dir dann und wann unfolgsam wird, versuche ihn zu schlagen darob, und erfahre selbst, ob du nicht mehr Schmerzen leiden wirst dabei als dein Sohn! So du den Streich führen wirst, wirst du dich schon fürchten, dem Sohn wehzutun; und wird der Sohn weinen unter dem ersten schwachen Hieb, wird es dein Herz wohl vermögen, ihm noch einen zweiten Hieb zu erteilen?  – Der Sohn aber wird des geringen Schmerzes bald vergessen, und deine Vaterliebe wird ihn gar ehestens wieder völlig aussöhnen mit dir; aber wie lange und wie oft wirst du es dir in deinem Herzen heimlich bitter rückerinnerlich sagen: ,Mein Sohn ist zwar gut; aber was gäbe ich dafür, so ich ihn nicht geschlagen hätte!‘ – Sieh, das würdest du als ein echter Mensch tun! Ich aber bin mehr denn nur ein Mensch; Ich bin Gott und dein allereigentlichster Vater! Daher will Ich dich nun auch nicht schlagen, sondern segnen!“ [HGt.03_121,09-13]

Seltene, große „Offenbarungen [sind] nur mehr ein Gericht für die entartete Menschheit denn irgendein Heil. Als Adam im Paradies auf dieser Erde vor Gott gesündigt hatte, dadurch, dass er als Mensch mit freiem Willen sich den ihm wohlbekannten Willen Gottes nicht wollte gefallen lassen, da erlebte er bald eine große Offenbarung Gottes und bereute dann seine Sünde; aber diese große Offenbarung war für ihn ein Gericht.
Darauf kam wegen der entarteten Kinder der Welt, die in der Tiefe wohnten, mehrere Male eine große Offenbarung Gottes an die Menschen; aber sie war für die Kinder der Welt stets ein Gericht.
Zu den Zeiten Noahs kam wieder eine sehr große Offenbarung Gottes zu den Menschen; aber sie war für die Menschen ein sehr großes Gericht.
Zur Zeit Abrahams geschah wieder eine große Offenbarung, und zwar wegen der gar entsetzlich entarteten Bewohner von Sodom, Gomorra und der diese beiden Großstädte umgebenden zehn kleineren Städte. Sie war abermals ein Gericht für diese Menschen; das Tote Meer ist heutigentags noch ein sprechender Zeuge davon.
Der Vater Jakob hatte abermals eine große Offenbarung Gottes; aber seine Kinder mussten sie in Ägypten büßen.
Zur Zeit Mosis war eine neue, übergroße Offenbarung Gottes, und auf steinernen Tafeln mussten Gottes Donnerworte an die Menschen eingegraben werden. Aber welch ein furchtbares Gericht war diese Offenbarung Gottes, besonders für die zu blind, zu hochmütig und zu entmenscht gewordenen Ägypter, deren Hauptherrlichkeit da völlig gebrochen wurde; aber auch den Israeliten ward nichts nachgesehen.
Als die Israeliten unter Josua die Wüste verließen, geschah wieder eine große Offenbarung Gottes, und das große Jericho verschwand von der Erde.
So war es zu Samuels und zu Elias' Zeiten und auch zu den Zeiten der anderen vier großen Propheten; und seht nach, welche Gerichte darauf folgten! Selbst die kleinen Propheten waren nicht ohne Gericht in diese Welt gesandt worden.
Nun aber ist vor euren Augen die größte und unmittelbarste Offenbarung Gottes [Jesus Erdenwandel] an die Menschen; aber das ihr folgende übergroße Gericht für die Juden wird nicht lange auf sich warten lassen.
Von nun an werden nahe volle 2000 Jahre hindurch zahllos viele Seher und Propheten erweckt werden, weil auch eine noch größere Anzahl falscher Propheten und sogar höchst hochmütiger, herrschsüchtiger und aller Liebe barer falscher Christusse erstehen werden. Da werden die Gerichte aber auch gleich fortdauern, und es wird selten einen Herrscher geben, der wegen seiner Finsternis samt seinem Volk nicht ein arges Gericht zu bestehen haben wird.
Gegen Ende der angezeigten Zeit werde Ich auch stets größere Propheten erwecken, und mit ihnen werden auch die Gerichte sich mehren und ausgedehnter werden. Da werden auch kommen große Erderschütterungen und sehr verheerende Stürme der Elemente, große Teuerungen, Kriege, Hungersnot, Pestilenz und noch viele andere Übel, und, wie Ich schon vorhinein bemerkt habe, der Glaube wird – außer bei höchst wenigen – nicht unter den Menschen sein, die im Eis des Menschenhochmuts ganz erkalten werden, und ein Volk wird ziehen wider das andere.
Es werden die Menschen auch gewarnt werden durch Seher und besondere Zeichen am Firmament, woran sich aber nur die wenigen Meinen kehren werden, während die Weltmenschen das alles nur für seltene Wirkungen der Natur ansehen werden und ausspucken werden vor allen jenen, die noch an Mich glauben. Aber darauf wird geschehen eine allergrößte Offenbarung durch Meine abermalige Daniederkunft auf diese Erde; aber dieser Offenbarung wird auch schon vorangehen ein allergrößtes und schärfstes Gericht und nachfolgen eine allgemeine Sichtung der Weltmenschen durchs Feuer und sein Geschoss, auf dass dann Ich Selbst eine ganz andere Pflanzschule für wahre Menschen auf dieser Erde werde errichten können, die dann dauern wird bis ans Ende der Zeiten dieser Erde.“ [GEJ.06_150,04-17]


3. Die Menschen verursachen ihre Züchtigungen selbst – das Gesetz von Ursache und Wirkung

„Es wird so sein, wie vor den Zeiten Noahs: Die Menschen werden von ihren vielen Weltkenntnissen und erworbenen Fertigkeiten einen stets böseren Gebrauch machen und werden ganz freiwillig allerlei Gerichte aus den Tiefen Meiner Schöpfung über sich und am Ende über die ganze Erde heraufbeschwören. Da aber sage auch Ich dann mit euch, Meinen biederen Römern: Volenti non fit iniuria!  […] Wenn mit der natürlich zunehmenden Geschicklichkeit der Menschen auch ihre Selbstsucht, Habgier und Herrschsucht zunehmen wird und so die Verfinsterung der Menschengemüter, dann natürlich können davon auch die schlimmen Folgen nicht unter dem Weg verbleiben! Denn so ihr einen Fuß um den anderen schnell weiter und weiter setzt, so kann die Folge des schnellen Weiterkommens nicht ausbleiben. Wer aber mit dem Weitersetzen seiner Füße zaudert, muss sich auch gefallen lassen, so ihm sogar eine Schnecke vorkommt. Von einer Höhe herabfallen, bringt dem Leib offenbar den Tod; wenn aber jemand das aus der Erfahrung weiß und springt aber dennoch von einer großen Höhe in eine Tiefe hinab, was ist dann das? Seht, das ist blinder Mutwille, und die arge Folge davon nicht Mein Wille, sondern das unwandelbare Gesetz Meiner ewigen Ordnung, das weder örtlich speziell und noch weniger irgend allgemein aufgehoben werden kann! Oder meint ihr, dass Ich etwa darum dem Feuer seine zerstörende Hitze nehmen soll, auf dass ein Narr, der in ein Feuer sich stürzt, keinen Schaden leide?! Oder soll Ich dem Wasser das nehmen, dass es ein Wasser ist und der Mensch im selben ehestens ersticken muss, so er entweder unvorsichtig oder mit Gewalt eines anderen oder mutwillig in dasselbe fällt?!“ [GEJ.05_108,04-07]

„So Ich irgend die Menschen ihrer großen Bosheit wegen züchtige, so muss die Züchtigung ja so gestellt sein, dass sie so viel als nur immer möglich als eine natürliche Folge der Böswilligkeit erscheint, gleich als so sich jemand einen Schlag versetzt, der darauf folgende Schmerz als eine notwendige und ganz natürliche Folge sich darstellen muss, obschon eigentlich von Mir ursprünglich die Natur schon so eingerichtet ist, dass der Schlag auf das Fleisch einen Schmerz nach sich ziehen muss, weil er eine Sünde gegen die bestimmte Ruhe des Fleisches ist. Und so muss jede von Mir ausgehende Züchtigung beschaffen sein, wenn durch sie die Freiheit des Geistes und der Seele nicht untergraben werden soll. So aber darf auch bei diesem argbösen Geist keine andere Züchtigung angewendet werden, als die er sich selbst aus seinem höchsteigenen bösen Willen, aus der Ausgeburt seiner Liebe, geben wird. So er dann aus solch seiner eigenen Schöpfung des Schmerzes satt bekommen und sich gewisserart selbst ersticken wird in seiner Wut, dann erst wird es wieder möglich sein, sich ihm auf einem gelinderen Weg zu nahen. Er kommt somit nach und nach in die unterste und allerärgste Hölle, aber nicht etwa von Mir dahin verdammt, sondern durch sein eigenes Wollen. Denn er erschafft sich diese Hölle selbst aus seiner Liebe. Was aber jemandes Liebe ist, das ist auch sein Leben, und dieses darf ihm ewig nimmer genommen werden.“ [RB.02_164,07-08]

Ein Jünger zu einer Heidenpriesterin: „Du redest zwar nach deinem Begriff weise und hast von der guten Gottheit eben keinen verwerflichen Begriff, aber du kennst dessen ungeachtet das wahre Wesen Gottes nicht, und würdest du es kennen, dann würdest du mit den Weisen der Vorzeit ausrufen: ,Schrecklich ist es für den Sünder, in die Hände des allmächtigen Gottes zu geraten!‘ Gott ist wohl voll der höchsten Liebe gegen jene, die Ihn erkennen, lieben und Seine Gebote halten, aber tausendmal Wehe denen, die Ihn nicht erkennen wollen oder, so sie Ihn schon erkennen und um Seine Gebote wissen, sich aber in ihrem Herzen doch von Ihm abwenden und Seine Gebote nicht halten! Sieh, die Geschichte weist uns gar erstaunliche Beispiele von den glühendsten Zorngerichten über ganze Völker, die Gott nicht mehr erkennen wollten und nur taten, was ihren Sinnen frönte! Weil aber Gott derlei grobe und ganz verstockte Sünder und Gegner Seines heiligen Willens allzeit mit den unnachsichtlichsten, schärfsten Strafen heimsuchte und dieselben oft auf Kinder und Kindeskinder ausdehnte, so können wir nicht umhin, als ganz bestimmt anzunehmen, dass in dem einzig und alleinig wahren Gott auch Zorn und Rache wohnt, und das um so bestimmter, als solche Eigenschaft auch in allen Seinen Geschöpfen nur zu vorherrschend anzutreffen ist!  Es kommt nun bei uns Geschöpfen nur darauf an, in welche der in uns vorhandenen Eigenschaften wir uns vorwaltend hinein-gelebt haben und nach denselben handeln; denn in denselben und gleichen Eigenschaften wird sich auch Gott gegen uns verhalten. Sind wir gut, weise, liebevoll gegen Gott und unsere Nebenmenschen und barmherzig, demütig und geduldig, so wird Gott gegen uns eben auch so sein zu jeder Zeit. Er wird in uns erwecken das Bewusstsein des ewigen Lebens, und wir werden strotzen von allen Segnungen. Sind wir aber das Gegenteil, dann wird auch Gott gegen uns gleich so sein und uns züchtigen in einem fort, und das auf so lange, als wir uns nicht völlig nach Seinem Willen gebessert haben. Und sieh, darin besteht denn auch die höchste Gerechtigkeit Gottes, ohne welche Eigenschaft Gott unmöglich ein vollkommen wahrer Gott wäre! Denn Gott, der allsehende, allwissende und allfühlende, muss ja sicher doch auch zu beurteilen imstand sein, was da gut und böse ist, das heißt, was da ist entweder in Seiner ewigen Ordnung, oder was da ist wider dieselbe, und muss dann das Geschöpf, das Er mit Vernunft und freiem Willen begabt hat und zu einem höheren Lebenszweck auf dieser Erde erheben will, durch eine gerechte Erziehung auch entweder belehren oder strafen. Unser allein wahrer Gott ist daher alles in allem. Er ist die höchste und reinste Liebe, aber auch die höchste und unerbittlichste Gerechtigkeit Selbst. Meine Liebe, so du Myriaden von Jahren fortlebtest, handeltest aber immer wider den erkannten Gotteswillen, so würde Er dich nicht erhören, so du Ihn auch Tausende von Jahren auf den Knien bätest, dass Er dich von deinem Elend befreien möchte. Aber sobald du dich ermannst, allen Ernstes Seinen Willen zu dem deinen durch die Tat zu erheben, dann wird dich Gott auch erhören und wird dir helfen nach dem Maß, in welchem du Seinen Willen angenommen hast. Sieh, das ist ein wahrer und richtiger Begriff von dem allein wahren Gott, der den Himmel und diese Erde und alles, was da ist, aus Sich erschaffen hat!“ [GEJ.06_110,01-05]

„Ich aber bin dir der allein ewig rechte Vater, da Ich dich aus Mir geschaffen habe und habe dich gezeugt und erzogen bisher in aller Freiheit deines Geistes und habe dich aber als der allein ewig wahre und rechte Vater dennoch nie gezüchtigt bei aller deiner nicht seltenen Ausgelassenheit vor Mir! Sieh, der Grund davon war stets Meine unendliche Liebe, Geduld und Erbarmung, die Ich zu dir und mit dir hatte! Jetzt aber sage Ich dir, da du so stützig  gegen Mich geworden bist, dass Ich nun eine Rute zur Hand nehmen werde und werde mit dir und allen deinesgleichen tun, wie es sich gebührt für einen rechten Vater, der da voll der gerechtesten Liebe zu seinen Kindern ist! Ich aber will dir zuerst zeigen das herrliche Los derer, die Ich zu Mir genommen habe, auf dass du aus deinem tiefsten Lebensgrund erkennen sollst, wie Ich es mit Meinen Kindern meine für ewig! Dann aber will Ich dir zeigen, dass auch Ich die unbändigen Kinder, die da Meine allerliebevollste väterliche Bestimmung mit ihnen so sehr verkennen und in den Staub des nichtigen Trugs herabziehen wollen, zu züchtigen vermag ihres Heils willen und die allerstützigsten auch im Geist ewig fort züchtigen kann, so sie nimmer anerkennen wollen, dass Ich ihr allerliebevollster Vater und Gott in aller unantastbaren Heiligkeit bin.“ [HGt.03_120,07]

„Hier sahen sich die Anwesenden nach allen Richtungen um und zählten in allem etliche zwanzig Brände, darunter einen Waldbrand, der sich ganz besonders verheerend zeigte; er wütete in einem großen Bergwald hinter Emmaus und gehörte einem Jerusalemer Geizhals, der noch nie einem Armen ein dürres Reis zum Geschenk gemacht hatte. Das wussten die Anwesenden und lobten den Herrn, dass Er einmal den argen Geizhals mit der Zuchtrute ereilt hatte.“ [GEJ.08_142,07]

„Wie aber – wie ihr wisst – die Hanochiten zu Noahs Zeiten selbst die Wasserschleusen der Erde öffneten, von denen sie dann verschlungen wurden, so haben sich auch hier diese Leute selbst die Laus in den Pelz gesetzt. Ich aber sage: Nur zu in dieser Weise! Wem der ruhige und fruchtbringende Boden der Erde nicht genügt, der gehe aufs Meer und lerne da den Unterschied zwischen Frieden und Ruhe und zwischen Bewegung und Sturm. Wenn es ihm beliebt, und wenn ihn die Stürme noch nicht verschlungen haben, mag er ja wieder zurückkehren; denn neben dem Wasser geht auch noch immer der feste Boden fort, so wie neben diesen Neuerungen auch das alte Wort Gottes gleich fortbesteht und Meine Gnade für jedermann, der sie sucht. Wem aber an der nichts, sondern alles nur an den Neuerungen liegt, aus lauter entweder allgemeiner oder spezieller Ranglust, der mag sich immerhin in einen allerschnellst fahrenden Dampfwagen setzen und damit zu seinen Teufeln fahren, und er kann versichert sein, dass in Meinen Himmeln ihm kein mitleidiges Ach nachfolgen wird.“ [Er.01_065,03]

„Seht an die Berge voll Wälder und Gesträuche! Seht, diese saugen alle die ihnen zusagenden Naturgeister im entsprechend gerechten Maß auf! Geht hin und entwaldet all die Berge, und ihr werdet die Folgen davon gar sehr bitter schmeckend allerjüngstens schon verspüren! Es werden dadurch gar große Massen von freien und rohesten Naturgeistern die über die ganze Erde lagernde Luft stets mehr und mehr zu erfüllen anfangen. Diese werden, weil sie keine für sie entsprechend tauglichen Wohn- und Tätigkeitsstätten finden, anfangen sich massenhaft zu ergreifen und werden durch ihre Unruhe und durch ihren Hunger und Durst die bösesten und alles verheerenden Stürme verursachen und ganze Länder derart gänzlich zugrunde richten, dass darauf in hundert, oft tausend Jahren nichts als hie und da ein Moospflänzchen zum Vorschein kommen wird, wie es auf der weiten Erde noch heutzutage solche viele Tagereisen weit gedehnten Plätze und Flächen gibt, die ebenso vegetationsleer dastehen wie ein wüster und tauber Kalkstein an den Ufern des Toten Meeres in Unterpalästina, dahin der Jordan fließt. Ja, ist das etwa Mein Wille so? O nein! Denn wo die Menschen frei wollen und auch frei handeln müssen, um Menschen zu werden auch im Geist, da will Ich für Mich, und stellen es die Menschen noch so toll an, ganz und gar nichts, sondern Ich lasse es nur zu, dass die Menschen ganz unbeirrt das erreichen, um was sie sich so eifrig bestrebt haben, als hinge alle ihre Lebensglückseligkeit daran. Mögen dann die Folgen gut oder schlecht sein, das gilt bei Mir ein ganz Gleiches! Selbst schaffen, selbst haben! Weiß Ich auch, was in der Folge geschehen wird, so kann und darf Ich dennoch nicht hindernd dazwischenwirken mit Meiner Allmacht; denn tue Ich das, so hört der Mensch auf, ein Mensch zu sein. Er ist dann bloß eine belebte Maschine und sonst nichts und kann für sich und für Mich ewighin keinen Wert haben. Denn er gleicht einem Schreiber, der für sich keine Silbe zu schreiben imstande ist, so er aber dennoch schreiben soll, ein Schreibkundiger ihm die Hand vom A bis zum Z führen muss; und hat er auf diese Weise einen Aufsatz geschrieben, so versteht er ihn dennoch nicht. Und hat er auf diese Art auch hunderttausend Briefe geschrieben, so ist er dennoch ebenso wenig selbst ein Schreiber wie der Griffel, mit dem er geschrieben hat. Ebenso wenig wäre auch der Mensch dieser Erde ein Mensch, wenn ihm nicht durchgängig der freie Wille unangetastet und ebenso das Handeln danach belassen würde. Es kann der Wille wohl durch allerlei Lehre und Gesetze geregelt werden; aber weder Lehre noch irgendein Gesetz ist dem freien Willen ein Hemmschuh in der Ausübung dessen, was er will. Will der Wille des Menschen eine Lehre und ein Gesetz zur Richtschnur seiner Handlungen annehmen, so wird er sich selbst ohne irgendeinen inneren Zwang danach richten; will er aber das nicht, so kann ihn keine Macht der Welt und der Himmel dazu zwingen – und darf es auch nicht! Denn, wie gesagt: Ohne den freien Willen ist der Mensch kein Mensch mehr, sondern eine pure, naturbelebte Maschine, wie die Menschen mit der Zeit auch solche Maschinen erfinden werden, die dieselben künstlichsten Arbeiten verrichten werden, die nun kaum irgendein Mensch zu verrichten imstande ist. Aber eine solche Maschine wird dennoch kein Mensch sein, weder der Form und noch weniger der inneren freiwirkenden Realität nach, denn die hat keinen freien Willen und kann daher auch ewig keine für sich selbständige Handlung verrichten. Was des Menschen Wille in sie gelegt hat, das wird sie auch verrichten, und nie und nimmer irgendetwas anderes. Der Mensch aber kann aus sich heraus alles, was er nur immer will, und niemand kann ihn daran hindern. Und so kann der Mensch mit der Erde, die seinen Leib trägt und nährt, tun, was er will, und muss sich dann zumeist erst durch die Folgen belehren lassen, ob sein Wille gut oder böse war.
Es hat aber darum ein jeder Mensch die Vernunft und den daraus hervorgehenden Verstand. Er kann darum durch Lehre, durch äußere Gesetze und durch allerlei Erfahrung klug gemacht werden und kann dann das Gute, Rechte und Wahre allein wählen und sich selbst danach zur Tätigkeit bestimmen; aber er erleidet dabei dennoch keinen Zwang, da er das ja selbst frei wählt, was er als gut, recht und wahr erkennt. Dass aber Menschen zumeist aus zeitlichen Interessen gar oft alles erkannte Gute, Rechte und Wahre dennoch mit den Füßen treten und im Handeln gerade umgekehrt sich erweisen, können wir nun schon Tag für Tag an Hunderten nur zu handgreiflich erfahren, und es geht aus dem wieder hervor, dass die Freiheit des menschlichen Willens durch gar nichts gefährdet und beschränkt werden kann. Und so ist es schon möglich, dass mit den Zeiten die Menschen große Dinge erfinden können und so auch auf die Natur der Erde so einzuwirken anfangen können, dass diese am Ende ordentlich leck werden muss. Die Folgen davon werden freilich keine angenehmen sein und werden als eine sichere Strafe des schlecht verwendeten Willens erscheinen, aber nicht von Mir aus irgend gewollt, sondern durch den Willen der Menschen hervorgebracht. – Wollen die Menschen eine abermalige Sündflut, so dürfen sie nur fleißig die Berge ab- und durchgraben, und sie werden dadurch den unterirdischen Wässern die Schleusen öffnen! Wollen sie die ganze Erde in Flammen sehen, so dürfen sie nur fleißig alle Wälder vernichten, und die Naturgeister werden sich derart vermehren, dass die Erde auf einmal in ein Blitzfeuermeer eingehüllt sein wird! Werde dann etwa auch Ich die Erde durchs Feuer heimsuchen wollen?! Darum lehrt die Menschen weise sein, ansonsten sie selbst die Gerichte über sich heraufbeschwören werden! Ich weiß es aber, dass es so kommen wird, und dennoch kann und darf Ich nicht hindernd dagegen auftreten durch Meine Allmacht, sondern nur durch die Lehre.“ [GEJ.05_109,01-07]

„Solange derlei Wälder auf der Erde in gerecht reichlichem Maß bestehen und die stets aus allen Sternen zur Erde kehrenden und aus dieser Erde sich entwickelnden und aufsteigenden Naturgeister in solchen Wäldern ihre Aufnahme und wohlgeordnete Unterkunft finden, so lange werdet ihr über dem Erdboden hin weder zu heftige Elementarstürme, noch irgend zu verschiedenartig pestilenzische Krankheiten auftauchen sehen; wenn aber einmal die zu gierende Gewinnsucht der Menschen sich zu sehr an den Wäldern der Erde vergreifen wird, dann wird für die Menschen auch böse zu leben und zu bestehen sein auf dieser Erde und am bösesten dort, wo die Lichtungen der Wälder zu sehr überhandnehmen werden, was ihr euch auch merken könnt, um die Menschen vor solch einer losen Industrie rechtzeitig zu warnen.“ [GEJ.09_063,06]


4. Strenge Regenten als Zuchtrute des Herrn

Es „hat sich in allen Zeiträumen der Erde diese alte Erfahrung als stets bewährt erfunden, dass gerade unter harten und tyrannisch schlechten Regenten das Volk im Allgemeinen stets besser war und fügiger und lenksamer als unter guten und sanften Regenten. Daher denn die Gottheit dann auch zumeist schlechte Regenten über Völker aufstellen lässt, auf dass die Völker, so sie arg geworden, an ihren Regenten eine Zuchtrute haben sollen und dadurch genötigt werden, ein rechtes Bußkleid anzuziehen und sich zu bessern, wonach ihnen dann die Gottheit schon wieder bessere Regenten ganz unfehlbar geben wird und auch allzeit noch gegeben hat!“ [RB.01_024,12]

„Gegen die Zeiten der letzten Richter fingen sie schon an, in allem mehr lau und träg zu werden. Die Gebote und auch andere Satzungen fingen sie an weniger zu achten und übertraten sie zu öfteren Malen. Da bekamen sie auch gleich allerlei Ermahnungen, nach denen sich wohl die Besseren richteten; aber die Weltlicheren taten nur mehr zum Schein etwas, in ihren Herzen aber gewann gleichfort die tote Welt den Vorrang. […] Sie verlangten endlich unter Samuel mit allem Ernst einen König, und Gott der Herr sprach: ,Da sieh dir an das undankbare Volk! Mit Meiner väterlichen Regierung, unter der es gesund, reich und überansehnlich geworden ist, will es nicht mehr zufrieden sein. Zu allen den vielen großen Sünden, die es schon vor Meinem Angesicht begangen hat, tut es noch diese größte hinzu, dass es einen König verlangt! Ja, es soll einen König haben und Städte und Burgen; aber nicht zu seinem Frommen, sondern als eine scharfe und harte Zuchtrute soll es einen König haben!‘“ [GEJ.07_081,08]

„Ich könnte alles das, wie es nun besteht, wohl mit einem Gedanken ändern, und das ganze Haus des Herodes bis auf seine entferntesten Verwandten bestünde nicht mehr, aber Ich tue das dennoch nicht, weil er als eine Zuchtrute für den Geiz und für die Hoffart des Volkes von Gott zugelassen ist.“ [GEJ.08_ 115,05]

„Und der vom Volk oder von dessen herrschendem Repräsentanten, der ein König oder gar ein Kaiser ist, bestellte Richter, der das ihm durch und durch bekannte Gesetz streng und gerecht ausübt, kann nicht anders als nur wohltun, denn er reinigt das Feld der Menschensaat vom Unkraut. So du aber das tust, erfüllst du deine Pflicht und bist ein Wohltäter der ordnungsliebenden und ordnungsbeflissenen Menschen. Dass du als Richter aber hauptsächlich darauf siehst, dass vor allem ein verirrter Mensch durch das Gericht nicht so sehr gestraft, als vielmehr gebessert werde, das ist eine Tugend aus den Himmeln in deinem Herzen, denn du befolgst den ewig wahren Grundsatz der Nächstenliebe, der so lautet: „Was du vernünftiger maßen nicht willst, dass man es dir täte, das tue auch deinen Mitmenschen nicht!“ Damit aber bist du vor Gott wie vor den Menschen schon ganz in der Ordnung und hast gar nicht nötig, dich darum zu kümmern, was da eigentlich gut und was böse ist! Würden die, so da sitzen auf dem Stuhl Mosis und Aarons, auch so handeln und gehandelt haben, so würden sie nie von euch Römern unterjocht worden sein. Aber da sie nicht mehr dem alten Gesetz treu blieben, das für alle Menschen gleich gegeben ward, sondern sich eigene Satzungen machten nach ihren Gelüsten, so hat Gott denn auch sein Angesicht von ihnen abgewendet und sie gegeben unter die scharfe Zuchtrute der Heiden, unter der sie auch ihrer großen und groben Halsstarrigkeit wegen belassen werden.“ [DTT.01_022,06-08]

Cyrenius: „Das alles, was Du mir nun sagtest, ist unwidersprechlich wahr, aber ich frage Dich doch noch weiter zu meiner höchst eigenen Belehrung: Was kann man aber anwenden gegen die Widerspenstigkeit der Menschen, die vor allem gleich diesen Nazaräern an keinen Gott und an keine höhere Offenbarung mehr glauben und den Geboten Gottes mit jeder ihrer Handlungen den offenbarsten Hohn sprechen?! Soll man sie denn dann auch noch ohne schärfst sanktionierte weltliche Gesetze lassen, damit sie ohne alle Furcht ihren losen Gelüsten frönen könnten, wie es ihnen beliebig wäre, wenn sie schon seit lange her jedes göttlichen Gesetzes bar sind und es unter sich, wie mit ihren Nachbarn, weit ärger zu treiben anfangen als das reißende Wild der Wüste und Wälder?! Da, meine ich, sind scharfe, weltliche Gesetze ganz an ihrem Platz, um solche ganz wildgewordene Menschen wieder zu einer Ordnung und aus dieser zur Erkenntnis Gottes zurückzuführen!“
Sage Ich: „Allerdings; denn da ist kein anderer Weg möglich und denkbar als der durch den Zwang der weltlichen Gesetze! Aber es kommt nun wohl überaus sehr darauf an, was für Gesetze den Menschen zu geben sind! Dazu gehört eine überaus tiefe Kenntnis der menschlichen Natur; und den wahren Grund, durch den die Menschheit zur Entartung geführt ward, darf der Gesetzgeber nie aus den Augen fallen lassen, sonst gleicht er einem Arzt, der mit ein und derselben Medizin alle bei den Menschen vorkommenden Krankheiten heilen will, aber gar nicht bedenkt, dass die höchst verschiedenen Krankheiten, die den menschlichen Leib befallen können, auch höchst verschiedener Natur sind und jede einen anderen Grund hat. Ein solcher Arzt wird dann und wann wohl hie und da einen Kranken finden, für dessen Übel seine Arznei gerade taugt, und der Kranke wird darauf gesund; aber hundert andere Kranke, deren Übel einer anderen Art und Beschaffenheit sind, werden auf solch eine Arznei nicht nur nicht besser, sondern um vieles schlechter und sterben wohl gar darauf! Wenn es aber schon für den kranken Leib, den doch jeder Arzt sehen und greifen kann, schwer ist, eine rechte Arznei zu bestimmen, um wie viel schwerer ist es dann, für eine kranke Menschenseele eine rechte Arznei zu finden und zu bestimmen! Das Gesetz ist wohl die Arznei, so mit dem Gesetz die rechte Lehre, wie und warum das Gesetz zu halten ist, im Verband ist; aber denke nun selbst nach: Da hast du eine zornmütige Seele, da eine furchtsame, da wieder eine ränkesüchtige, dort eine neidische, geizige und betrugslustige Seele; wieder wirst du eine forschende Seele antreffen, und der gegenüber eine träge und schläfrige; in einem Haus sitzen vier gehorsame, demütige Seelen, in einem anderen fünf widerspenstige und so fort unter zahllos vielen Eigentümlichkeiten, Schwächen und Leidenschaften. Nun gibst du für all diese zahllos vielen Charaktere der Seelen ein gleiches Gesetz; wie aber wird es ihnen frommen? Der Furchtsame wird verzweifeln, der Zornige auf Rache und Umsturz zu sinnen beginnen, der Laue wird lau bleiben, und der Forscher wird allen Mut verlieren und innehalten mit seiner guten Arbeit; der Geizige wird noch geiziger werden, und der Hochmütige wird mit dem Zornigen eine Sache machen, und der Schlaue wird beiden seine Hände bieten! Bedenke nun diese und tausend andere der traurigsten Folgen, die aus einem unweisen, plumpen Gesetz hervorgehen müssen, so wirst du neben der Notwendigkeit eines Gesetzes auch die andere Notwendigkeit einsehen, der zufolge ein Gesetz überaus scharf und genau dahin geprüft werden muss, ob es allen möglichen Charakteren heilsam entsprechen könne oder nicht! Ist ein zu gebendes Gesetz nicht zuvor so geprüft, so soll es nicht den Menschen zur Beachtung vorgestellt werden, weil im Allgemeinen es offenbar mehr Schaden als Nutzen verursachen müsste.“ [GEJ.02_026,08-16]


5. Krankheit als Zuchtrute

5.1. Grundursachen für Pest und epidemische Krankheiten

„Alle Himmel mit allen ihren Seligkeiten ohne Zahl und Maß und Namen gehen aus der gegenseitigen wahren Nächstenliebe hervor, so wie im Gegenfall auch alle Qualen und Martern der Hölle aus der Eigenliebe. Gäbe es keine Eigenliebe, so gäbe es auch keine Hölle und auf der Erde keinen Krieg, keine Hungersnot und so auch durchaus keine Pest. Weil aber die Menschen voll Selbstsucht sind und voll der allerverderblichsten Selbstliebe, aus der die Hölle gemacht ist durch die Menschen und nicht etwa durch Mich, so müssen sich solche Menschen auch all das Üble gefallen lassen, was da hervorgeht aus der Eigenliebe und aus der Selbstsucht.“ [RB.02_266,06]

„Ich sage euch: Sucht, sei es in was immer, nie die Ehre der Welt; denn diese ist eine Pest für Seele und Geist, und ihre Folgen kommen früher oder später, die Erde verheerend, zum Vorschein.“ [HiG.03_49.04.06,52]

„Ich brauche euch nicht wieder vorzusagen, was da alles sonderheitlich noch geschehen wird; denn es kann noch sehr viel geschehen, aber auch sehr wenig mehr, danach die Menschen sich zu Mir oder von Mir wenden werden. Das Schwert hat schon viel zu tun gehabt und hat arg gehaust; aber so die Menschen noch länger in der Herrschsuchtsflut sich herumtreiben werden, so werde Ich noch einen anderen Engel senden, nämlich den Hunger- und zugleich den Pestengel. Diese Lehrer werden den Menschen sicher ganz andere Rechtsbegriffe beibringen als jene, von denen sie jetzt belebt sind.“ [HiG.03_ 48.11.17,11]

„Daran denkt niemand, dass all das Leiden, alle Krankheiten, alle Kriege, alle Teuerung, Hunger und Pest lediglich daher rühren, weil die Menschen anstatt für ihre Seele und ihren Geist nach der Ordnung Gottes alles zu tun, nur alles für ihren Leib tun!“ [GEJ.03_012,06]

„In den heutigentags abgöttischen Ländern herrscht fortwährend Not und Pest mehr oder weniger. Warum denn? – Ob der Abwesenheit Meines Geistes!“ [HiG.02_47.05.16,02]


5.2. Die Erscheinlichkeit des Bösgeistigen in Form von Krankheiten

Dass leidenschaftliche „Geister [von Verstorbenen, s.V.4] oft ganz materiell bleiben und aus ihrem eigenen bösen Willen lieber Schmeißhaufen, die schmutzigsten Tiere und hässlichsten Pflanzen bewohnen, als dass sie sich demütigten, davon zeugen zu allen Zeiten eine Menge Beispiele, und es muss hier eine gute Direktion gehandhabt werden, auf dass solches herabgeworfenes Geschmeiß sich in seiner Bosheit nicht auf edle Früchte und edle Tiere wirft; denn geschähe das, so würden Frucht und Tier zugrunde gerichtet. Einen ganz gleichen Ursprung hat die vorjährige Erdäpfelseuche ; wenn manchmal Korn- und Weizenfelder plötzlich brandig werden, so ist das wieder eine Frucht, die durch die Besitznahme solcher argen Geister materiell zum Vorschein kam. Nicht selten werfen sich solche Unholde auch über allerlei Tiere; da gibt es dann bald eine Art Seuche unter den Tieren, sogar die Fische im Wasser sind von ihnen nicht verschont. So ist auch meistens die eigentliche Pest , wie auch andere epidemische Krankheiten bei den Menschen, eine Folge solcher böser Geister, die die Menschenleiber irgend in Besitz nehmen und durch diese Besitznahme den Leib auf eine oder die andere Art gewisserart zerstören, auf welche Zerstörung leicht der natürliche Tod erfolgt, wenn nicht alsbald solche Spezifikalmittel in Meinem Namen angewendet werden, denen solche Unholde weichen müssen.“ [Er.01_031,09-10]

„Tun sie [böse Geister Verstorbener, V.2] aber nicht gut – da sie oft ausarten und die schädlichen Spezifika, statt selbe in die Pflanzen zu leiten, sogleich in die Tiere oder Menschen leiten, wodurch dann epidemische Krankheiten entstehen –, so werden sie von solchem Geschäft wieder weggenommen und in die Erde in engere Haft getan, wo sie sich mit der Bildung der Metalle und der Steine abgeben müssen.“ [Er.01_040,03]


5.3. Beispiel und Grund für die Zuchtrute epidemische Krankheit – das ‚Schwammweib‘ und ihr Wüten mit tausend Sensen

Zur Frage zu der am Kaspischen Meer ausgebrochenen Cholera „Diese Krankheit wird in der Zeit, in der ein Mensch mäßigen Schritts den Weg vom kaspischen Meer bis nach Wien, Prag und anderen Städten dieses Reichs zurücklegen würde, so er Tag und Nacht ginge, im Staat Österreich erscheinen und wird hauptsächlich Wien, Prag, Lemberg, Ollmütz und andere Städte mehr oder minder mächtig heimsuchen. Ihre Opfer wird sie diesmal hauptsächlich in den Großen und Reichen und besonders in deren Kindern nehmen. Auch das Militär wird leiden und die Priesterschaft. Wehe den Unzüchtlern und Schwelgern! Auch eure Stadt wird diesmal nicht mit ganz heiler Haut durchkommen, denn es gibt auch hier schon sehr viele Arme darum, weil die Reichen denselben auf indirektem Weg alles entziehen, ihren ohnehin schon sehr reichen Kindern noch größere Reichtümer bereiten und den Armen nichts oder nur höchst wenig davon geben wollen. Diesen sollen ihre Erben genommen werden, damit die Armen sie beerben können. Ich aber werde den Reichen diesmal schon auf eine solche Art zuheizen, dass sie sicher weich und zum Kreuz kriechen werden. Wohl wird anfangs der Arme ergriffen werden, auf dass der Reiche mitleidig werde. Wird er das, so soll diese Strafe gemildert werden. Wird er das aber nicht, da soll das „Schwammweib“ (Cholera) mit tausend Sensen unter ihnen schonungslos zu wüten anfangen – tausend Schober soll es an einem Tag schneiden!
Sieh, um die Armut zu verringern und den Reichtum der Reichen zu schützen, will man die Ehen der Armen beschränken, und das mächtig beschränken. O das ist die verfluchteste Ausgeburt der Hölle, ein Werk des Satans! Sieh, das ist der Grund aller Pest!
Durch die Vorenthaltung der Ehe und der gerechten und geordneten Zeugung der Kinder, wo der Trieb da ist, wie auch durch die gewaltige Ausrottung der Tiere aller Art sowie der Wälder wird die erlösende Aufnahme der Erdurgeister in die höheren Leitungs- und Läuterungsstufen gehindert. Wenn diese Naturgeister, die sich zuerst im Schimmel und in den Schwämmen zu regenerieren anfangen, durch diese Stufe aufgestiegen sind und die nächste Stufe zu gering finden, so dass sie nicht völlig aufgenommen werden können, dann vereinen sie sich in ein nahezu menschlich aussehendes Wesen, wandern sodann auf der Erde herum und ergreifen die Menschen und auch Tiere und Pflanzen in der Absicht, um in ihnen zu gradieren. Allein da diese Geister noch zu unreif sind, so bringen sie allem den Tod, was sie einmal ergriffen haben. Menschen sind ihnen am liebsten, weil sie da auf dem kürzesten Weg ihre völlige Freiwerdung zu erreichen wähnen, was aber wohl freilich für ihre noch höchst materielle Intelligenz ein Irrwahn ist. Weil aber die Menschen selbst zu dieser Erscheinung die Ursache sind, so lasse Ich es eben auch zu, dass sie für solchen Frevel auf das allerempfindlichste gezüchtigt werden, und das geistig und leiblich.
Seht, das ist der verruchte Grund aller Pest, die darum vorzüglich im Orient zu Hause ist, weil dort die ordentliche Zeugung der Menschen auf tyrannisch gewaltsame Weise manchmal sogar durch Verstümmelung unterdrückt wird. Wird aber nun auch im noch etwas besseren Europa, der Industrie einiger Reichen wegen, dieser Erlösungsakt für das ganze Geisterreich der Erde ebenfalls unterdrückt, so sollen darum auch die verheerendsten Folgen zum Vorschein kommen, woraus die Übriggebliebenen erkennen sollen, dass Ich die Erde nicht der Industrie, nicht der Eisenbahnen und am wenigsten der Reichen wegen erschaffen habe, sondern lediglich zur Erlösung der in ihr gebannten Urgeister!
Das versteht ja wohl: Mein Zweck ist ein anderer mit der Erde, als ihn da die gegenwärtige, vom Satan ganz in Beschlag genommene Welt erkennt! Die Erdäpfelkrankheit war schon ein Vorläufer! Wie es aber bis jetzt dieser Frucht erging durch Meine Gnade für die Menschen, um diese zu schonen, so wird es bald den Menschen selbst ergehen, so sie sich nicht bessern und ihre Gesinnungen gegen die Armen nicht ändern werden. […]
Die angezeigten Städte dieses Reichs haben das Eheverminderungssystem schon völlig entwickelt, daher sollen sie auch dafür gehörig belohnt werden. Es wird aber diesmal ganz Europa, besonders in den großen Industriestädten, ganz gewaltig gezüchtigt werden. Doch das Ganze kann durch Gebet und gute Werke an den Armen sehr gemildert werden, besonders wo die Ehen nicht gar zu arg und planmäßig unterdrückt werden. – Dies zu eurer tieferen Belehrung und Danachachtung! Amen.“ [HiG.02_47.01.10]

„Solang ihr noch Arme habt, so lang habt ihr auch Mich und Meinen Segen. So euch aber diese einmal verlassen werden, dann soll die Pest der Hölle über euch hereinbrechen und euch verderben auf ewig! – Heißt es denn nicht in der Schrift: „Verkaufe alle deine großen Güter und teile sie alle unter die Armen und folge dann Mir nach, so wirst du einen großen Schatz im Himmel finden!“ [HiG.02_47.01.01,05]


6. Beispiel und Grund für die Zuchtrute Hungersnot

„Schreib nur, Ich brauche keinen Bittkopf, Ich weiß ohnehin, was den Irländern fehlt. Diesem Volk fehlt alles. Daher diese Rute, die immerhin besser ist als der ewige Tod! Wenn dem Weisen weniges genügt, so sollst du damit auch schon genug haben; aber der Brüder wegen werde Ich schon noch etwas hinzusetzen müssen.
So Ich sage, diesem Volk fehlt alles, so heißt das so viel als, dieses Volk hat erstens keinen Gott, außer blinden Götzen aus Mittel-Welschland und dem Mammon Geld. Die Götzen sind in den Bethäusern und können weder helfen, weil sie tot sind, noch nützen, weil ihr Material schlecht und wertlos ist. Der Mammon aber befindet sich in den Händen der Wucherer und in der „Repealkasse“, die aus lauter Herrsch- und Ranglust zusammengesetzt ist. Das wird doch eine starke Rubrik sein in der Konsignation dessen, was dem Volk fehlt!
Zweitens fehlen dem Volk Menschen, und das ist auch eine starke Rubrik! O'Connell war noch ihr bester Mensch und war dennoch keinen Galgenstrick wert. Was soll's hernach mit den anderen Menschen unter ihnen und endlich mit ihnen selbst!?
O'Connell ging weg, und die anderen starben weg. Am besten wird es sein, so bald alle weg sein werden. Glück zu auf die Reise ohne Gott und ohne Menschen und ohne „Geld“ für die andere Welt! In der Hölle gibt es der Begebnisse in übergroßer Menge. Aber nur zu in dieser Weise auf die Reise in die Ewigkeit, dort sind lauter „Repealer“ zu Hause! Handeln kann das Volk zwar wie es will, aber die Folgen sind unabänderlich in Meiner Hand. Werft so viel Steine als ihr wollt in die Höhe, dass sie wieder herabfallen müssen, das ist Meine Sorge.
Drittens hat dieses Volk keine Gesetze; und wenn es schon welche hat, so achtet es sie nicht, die weltlichen so wenig wie die göttlichen, die es kaum noch dem Namen nach kennt. Dafür aber hat es desto mehr Wucherer aller Art und stets viel Militär. Und der Segen von alledem ist die Hungersnot!
Als dem Volk die Erdäpfel wohlgerieten, da wusste es kaum, was alles es daraus machen sollte: Schnaps, Syrup, Mehl, Stärke, Bier und noch eine Menge derlei Industrieartikel. Ich aber gab diese Frucht nur als ein höchst einfaches Nährmittel, das der Ärmste sich leicht bereiten kann. So aber dieses „Erdbrot für Arme“ ein Industrieartikel für den Luxus und die Geldsäcke der ohnehin Reichen werden sollte, da nur weg mit diesem Nährmittel der Armen!
In diesem Land gäbe es jetzt noch für etliche Missjahre Geld und Getreide in großer Menge in den Händen der Wucherer, aber eben da muss ja das schnöde Eigentumsrecht aufrechterhalten werden, wenn darob auch Hunderttausende ins Gras beißen müssen! – Aber schützt das Eigentum der Wucherer nur noch mehr, stellt Wachen zu ihren Kornspeichern, lasst aber dafür Hunderttausende verhungern, wahrlich, euer Lohn wird groß sein in der Hölle! Verflucht sei der Wucherer und auch das Gesetz, das ihn schützt! Ich aber sage: Dem Wucherer hängt einen Stein an den Hals und werft ihn ins Meer, da es am tiefsten ist! – So jemand einen Menschen tötet, den verurteilt ihr auch zum Tod, so aber ein solcher Geldteufel von einem Wucherer Hunderttausende tötet durch seine unersättliche Gewinnsucht, für den habt ihr kein Gesetz! O so geschieht euch, ihr dummen Briten, recht, so ihr alle Hunger sterbt samt Irland! Nur zu mit der Gerechtigkeit, es soll ja alles noch besser werden hier auf Erden!
Ich meine nun, dass es genug sei, auf dass ihr Irlands Hungersnot, ihre Ursache und ihren Grund einseht. Das aber sage Ich euch: Wenn es auch anderswo so wird um die Menschheit wie in Irland, dann wird ihr Los noch ärger sein denn das dieses Landes. Denn da gibt es für die Menschen keine andere Schule als die des Elends! – Das spricht Der, der alle Völker der Erde kennt. Amen.“ [HiG.02_47.04.11]

„Solange im verschiedensektisch christlichen Europa das Volk allgemein sich mehr um Mich bekümmerte und nach Meinem Geist strebte, solange gab es Engel in die große Menge unter den Menschen. Dadurch wurden nicht nur die Menschen, sondern auch der Erdboden gesegnet, so dass er stets reichliche Ernten trug. Aber dies Ernten brachten die Völker auf lauter industrielle Gedanken, und die Gedanken an Mich sind gesunken! Anstatt der echt geistigen Schriften, die man sowohl von Seiten Roms als auch von Seiten der niederen Staatspolitik stets mehr zu verpönen, ja förmlich als ketzerisch zu verbieten angefangen hat, hat man nun die Welt mit einer Legion sinn- und gehaltloser Journale und andere Schriften angestopft. Man hängt wieder Reliquien aus und ordnet Wallfahrten an, gründet wieder Orden und dergleichen Gräuel mehr.
Es ist dadurch für den Geist eine große Hungersnot ob der vorangegangenen, stets größer werdenden Teuerung der geistigen Nahrungsmittel eingetreten. Die Engel haben sich von dem Erdboden wieder mehr und mehr zurückgezogen, da ihnen die stets größer werdende Finsternis der Erde durchaus nicht mehr zusagt und sie die große Hurerei der Menschen, besonders der römischen, schon gar nicht anzieht. So ist daher ja auch leicht begreiflich, dass der Erdboden in der stets größeren Ermangelung der himmlischen Arbeiter auch im selben Verhältnis magere Ernten bei einer oder der anderen Fruchtgattung abgeben muss.
Im vorigen Jahr habe Ich nur die Erdbirnen  hie und da etwas über die Hälfte geschlagen, und seht, nahezu ganz Europa seufzt! Was wird denn aber dann sein, so Ich nebst den Erdbirnen auch das Korn, den Mais und die Gerste schlagen möchte und sehr wahrscheinlich auch schlagen werde, wenn die Menschheit in diesem ihrem Finsternis-, Hurerei-, Unzuchts- und allerlei Industrieeifer fortfährt und Meiner noch mehr vergisst?! Dann erst werdet ihr von großem Jammer und großer Not und vom tiefsten Elend lesen und hören, dass euch darob die Haare zu Berge stehen werden!
Ich wollte wohl die Cholera nach Europa kommen lassen. Aber es „gereute“ Mich; denn Ich entdeckte recht viele Wohltäter unter so manchem Volk. – Aber zugleich entdeckte Ich auch eine noch größere Masse Wucherer, unmittelbar der Hölle entsteigend, die in ihnen im Vollmaß ist. Diese Teufel in noch menschlichen Larven müssen Meine Strafrute fühlen nach dem Maß ihrer Frevel. Daher sollen allerlei Übel die Erde nun nach der Ordnung beschleichen. Bis diese Brut vertilgt ist und es auf der Erde lichter wird, will Ich den Erdboden nicht segnen, außer dort örtlich nur, wo irgend Menschen leben, die Mich wahrhaft in ihren Herzen tragen und glauben, dass Ich bei ihnen bin und sie auch mit wenigen Broten bestens erhalten und ernähren kann.“ [HiG.02_ 47.05.16,06-11]


7. Naturkatastrophen als Zuchtrute

„Darum ist die Erde erschaffen worden, dass sie trage in ihren Eingeweiden ein gefallenes Geschlecht der Geister, zur endlichen Wiedererstehung in ein freies ewiges Leben in und aus Mir. Solang es nun irgendwo auf der Erde ein widerspenstiges Geschlecht gibt, solang auch werden solche Erscheinungen [Erdbeben, s.V.8] umso häufiger vorkommen, je sinnlicher und gottvergessener irgendein Menschengeschlecht auf der Oberfläche der Erde wird. […] Allein weil sie aber zweckdienlich sind aus meiner Liebe und Weisheit, so werden sie vielmehr an solche Orte als warnende Mahnboten geführt, wo sich Menschen vorfinden, die von Mir kaum etwas mehr wissen als die Bäume in einem Wald. Solche Boten sagen dann solchen, Meiner vergessenden Menschen, dass Ich noch nicht gestorben bin, sondern noch bestehe in aller Meiner Macht und Kraft, und dass es von mir nur eines leisesten Winks bedarf, so kann auch solchen benachrichtigten Stellen der Erde ein ähnliches ergehen als der Gegend Ararat .“ [NS.01_40.09.27,09-11]

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