Jakob Lorber Ordnung Gottes - Der Prophet Jakob Lorber

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Göttliche Ordnung und Zuchtrute Gottes

- Geschichtliches und Jetztzeit -

1. Die Vertreibung aus dem Paradies

„Und Gott, Selbst sichtbar Seinem Liebling, redete und sprach mit ihm wie ein Bruder zum anderen, sagend nämlich: ,Sieh‘ Mich an, Mein geliebter Adam! Nicht um dich zu prüfen, sondern um dich ganz vollkommen frei und somit Mir dich gleichmächtig wie eins zu machen, gebe Ich dir ein leichtes, kurzes Gebot nur auf eine sehr kurze Zeit; dieses sollst du halten die Zeit hindurch, da Ich bald wieder zu dir kommen werde. Hast du es gehalten treu, so will Ich bei dir bleiben, und so sollst du dann mit Mir alles wie eins haben. Sieh, alles muss sich fügen deiner Macht; aber sieh dort in geringer Ferne einen Baum mit schönen Früchten beladen; diesen habe Ich noch nicht gesegnet aus einem wohlweisen Grund! Daher sollst du nicht eher verkosten den süßen Saft des Apfels, denn an dem Tag, da du davon essen wirst vor Meiner segnenden Wiederkunft, wirst du sündigen, dich verderben und schwach, matt, blind, taub und sterblich machen! O Mein geliebter Adam, bedenke wohl die Worte deines liebevollsten Schöpfers, und verdirb Mir ja nicht Mein so weit schon gediehenes, größtes Werk Meiner Liebe und Weisheit! Denn nun hängt es nicht mehr ab von Mir und aller Meiner Allmacht, sondern einzig allein nur von dir vermöge deiner von Mir dir schwer verliehenen Freiheit deines Willens. Du kannst dich nun erhalten oder verderben! Daher halte dies leichte Gebot und werde dann ein zweiter Gott aus Mir und in Mir!‘
Und seht, es wechselte der Tag kaum siebenmal mit seiner lichtlosen Begleiterin, als auch schon dieser erste, von Gott so überhoch und ganz frei gestellte Mensch durch den wolllustvollen, verderblichen Anblick seines zweiten Ichs schwach, taub, blind und dennoch wissentlich zu seinem eigenen größten Schaden Gottes vergaß und böswillig dem so leichten und der allerhöchsten Liebe vollsten Gebot seines so überguten und heiligen Schöpfers ungehorsam wurde. Darob ergrimmte der Ewige, Heilige und zerstörte die ganze sichtbare Schöpfung vor dem Angesicht des reuigen Frevlers. Auch nicht ein Stein, der da die Größe eines Apfels hätte, blieb verschont, wie auch kein Tier, welches auch schon Jahrtausende vor dem undankbaren Menschen dankbar über die noch mageren Fluren der Erde wandelte. Da fand alles den völligen Untergang in dem unendlichen Meer des göttlichen Zornfeuers. […] Allein hier geschieht etwas, was in alle Ewigkeit kein Engel begreifen wird: Während Er, der Heilige, mit Seiner Rechten alles vernichtet im Zorn, der Entheiligung durch die Sünde des großen Frevlers wegen, schützt Seine gleich heilige Linke den weinenden Sünder! Und nur eine kleine Träne des Sünders fiel in das so mächtig grausam zornglühende Auge Gottes, und seht, aller Zorn war verschwunden, und schon lächelte eine neue Schöpfung in und aus allen endlosen Räumen den ungehorsamen Menschen an, und die Erde und alle Welten wimmelten wieder fröhlich von zahllosen Geschöpfen zum Dienst des ungehorsamen Menschen. Wie er war vor der Sünde, so blieb er begnadigt nach derselben noch fast über dreißig Jahre in aller unbegreiflichen Macht und Kraft; er fiel wieder, da er stolz vergaß im Taumel der Wollust seines so liebevollen Schöpfers. Der Schöpfer trieb ihn (das heißt: ihn auf Seinen Händen tragend) aus dem Paradies, während an einem anderen Ort die Wüste erblühen musste unter dem Fußtritt des großen Sünders.“ [HGt.01_036,06-14]


2. Der Untergang von Hanoch – die Sündflut

„Nach einer kleinen Zeit aber tat der Herr wieder die Hand von Seinem Angesicht und sagte zum Terhad: „Terhad, Ich kannte dich und wusste es lange schon, dass du ein Mann starken Geistes bist und bist kräftig in deinem Gemüt; darum denn verbarg Ich Mich auch vor dir und ließ es zu, dass du Mich suchen musstest, während Mich die anderen auf den ersten Augenblick ersehen konnten. Da du aber schon von jeher eines so starken Geistes und eines so kräftigen Gemüts warst und ließest dich selbst durch den Kerker Lamechs nicht abwendig machen von Mir, wie du Mich erkannt hast nach der Lehre Faraks, so sage Ich dir denn nun auch, dass du ein Hauptgrund warst, dass Ich Mich der Tiefe erbarmt habe; denn wahrlich, ein mächtiger Geist in der wahren Erkenntnis, ein unwandelbarer Geist kann allein ein Retter des Weltenalls werden! Und so bist du nun ein Retter Lamechs und ein Retter der Tiefe und bist ein Schirm vor Meinem Gericht, das sonst in dieser Zeit wäre ausgegossen worden über euch, und bist eine Schutzwand, die da steht zwischen Meinem Feuer und der Sünde Kahins in der Tiefe der Nacht des Todes! Und wie es nun ist, so soll es bleiben fürder! So lange ein Ort der Erde drei Menschen haben wird, die da gerecht sind vor Mir, da will Ich den Ort nicht richten. So lange eine Stadt in der Tiefe haben wird zwei Gerechte, da will Ich sie verschonen um der Gerechtigkeit der zwei willen. So lange ein Land wird haben sieben Gerechte, da will Ich dasselbe nicht heimsuchen in Meinem Zorn. Und so lange ein Volk wird haben zehn Gerechte, da will Ich es verschonen vor dem Ausbruch Meines Feuers.
Und so lange noch zwei Väter unter all Meinen Kindern leben werden, die Mich erkennen und lieben, und lehren Mich auch so erkennen und lieben ihre Kinder und Nachbarn, da will Ich kein Gras zornig ansehen auf dem ganzen Erdboden.
Wenn aber auf dem ganzen festen Land hier in der Tiefe, wie in der Höhe nicht mehr als nur ein Gerechter wird anzutreffen sein, so will Ich noch hundert und etliche Jahre warten, ob sich niemand zu Mir wende, und will darum auch zu dem Behuf allenthalben durch von Mir aus gelehrte Boten aller Kreatur predigen lassen.
Werden sich die abgefallenen Menschen danach kehren, so will Ich sie wieder aufnehmen zu Meinen Kindern; werden sie sich aber nicht zu Mir kehren, sondern nur umso fester verharren in aller Bosheit und werden sogar erschlagen die Boten, wahrlich, da soll der eine Gerechte nicht imstande sein, Meinen Grimm von der Erde abzuhalten, und Ich will dann vertilgen alle Übeltäter der Erde und Mir errichten ein neues Geschlecht auf derselben!
Diese Worte habe Ich nun vor dir, Terhad, geredet wie zu der ganzen Erde; du sollst sie darum aufzeichnen, und die sie mit dir in diesem Saal hier gehört haben, die sollen dir Zeugnis geben, dass Ich es war, der nun solches zu dir geredet hat, auf dass, so je eine solche Zeit kommen sollte, sich niemand wird entschuldigen können, als habe er solches nicht vernommen. Dieses Zeugnis sollst du allzeit und allem Volk verkünden und sollst ein wahrer Wächter dieses Meines Heiligtums sein – wie in dir, so auch in allen deinen Nachkommen!“ [HGt.02_266,01-08]

Mahal an den General: „Aber weil gerade du noch bisher der Allerbeste warst, obschon du mit keinem Haar dich mehr in der göttlichen Ordnung befandest und nun gänzlich dich durch dein Gehader von Gott getrennt hast, so ist das Gericht auch vor der Tür! Und ich sage dir: Es werden nicht zweimal zehn Jahre vergehen, und diese deine Welt wird nicht mehr sein! Adam hat sich versündigt vor Gott, und Gott hat durchs Feuer die ganze Schöpfung gerichtet! Das zerrissene Gestein der Erde gibt dir davon den unleugbarsten Beweis. Zu Ohlads Zeiten, da dies Reich auch ganz von Gott abgefallen ist, hat Gott abermals ein Feuergericht über alle Festen der Erde gesandt, und abermals wurden die Berge und die Täler zum größten Teil zerrissen durch des Feuers Gewalt! Die Quersprünge im Gestein geben dir davon Zeugnis. Bei allem dem aber schonte der Herr den Menschen und wollte ihm nur zeigen die göttliche Macht, und wie gar nichts der Mensch gegen Gott ist; nun aber wird Gott das Menschengeschlecht angreifen und wird es vertilgen so weit, als da reicht die Flut eurer Sünde!“ [HGt.03_297,08-11]

„Heute hat der Herr, Gott Himmels und der Erde, dem Noah auf der Höhe geboten, nach gerechtem Plan einen Wasserkasten zu bauen, und der Noah hat schon die Hand ans anbefohlene Werk gelegt! Wer von euch errettet werden will, der tue gerechte Buße vor Gott und suche auch andere zur wahren Buße zu bekehren, so wird er Gnade finden, und Gott wird ihn zur rechten Zeit führen aus diesem Land des Verderbens, auf dass er nicht gerichtet werde mit den Teufeln!“ [HGt.03_298,09-10]

„Der Noah sprach zum Mahal: „Bruder, du weißt die Zeit, als sich die Menschen auf der Erde sehr zu mehren anfingen seit den Zeiten Lamechs und zeugten gar schöne Töchter nachher; und du weißt, wie das die Kinder Gottes auf der Höhe merkten, sie dann bald die heilige Höhe zu verlassen anfingen und auf die Erde in die Tiefe hinab wanderten, und wie sie daselbst die Töchter der Menschen nahmen, die sie wollten, und mit ihnen Kinder zeugten! Als darum die Höhe Gottes, die Er für Seine Kinder so hoch und teuer gesegnet hatte, nahezu ganz entmannt ward, da sogar die Ehemänner hier ihre Weiber sitzen ließen und hinab zogen, um sich Weiber aus den Töchtern der Menschen zu suchen in der Tiefe, worauf dann auch bald gar viele hier zurückgelassene Weiber ihnen in die Tiefe nachfolgten und sich unten auch mit Söhnen der Erde vermählten, sieh, bald darauf sprach der Herr zu mir: ,Noah, sieh, die Menschen wollen sich von Meinem Geist nicht mehr strafen lassen; denn sie sind pur Fleisch geworden! Ich will ihnen dennoch eine Frist geben von einhundertzwanzig Jahren!‘ Wie solches der Herr zu mir geredet hatte, warst du gegenwärtig; so weißt du auch, was wir dann zur Bekehrung der zu gemeinsten Erdmenschen gewordenen Kinder Gottes nach dem Willen Gottes getan hatten durch hundert feste Jahre, und das alles ohne den geringsten bleibenden Erfolg! Denn die Kinder Gottes zeugten aus den Töchtern der Menschen mächtige und berühmte Menschen; diese wurden zu allerlei Meistern in bösen Dingen vor Gott und wurden zu harten Tyrannen gegen die Kinder der Welt und bekriegten sich auch stets gegenseitig aus lauter herrschsüchtigen Gründen. Und in solcher Gestaltung verrannen hundert Jahre und darüber! Da aber der Herr sah, dass sich die Menschen nicht nur nicht bekehrten auf seine täglichen Ermahnungen in aller Art und Gestalt, sondern in ihrer Bosheit nur stets größer und mächtiger wurden, und wie all ihr Dichten und Trachten nur böser ward immerdar, sieh, da reute es Ihn, dass Er die Menschen gemacht hatte auf der Erde, und Er war sehr bekümmert darob in Seinem Herzen! Und sieh, in dieser Zeit, ungefähr vor zweimal sieben Jahren, sprach dann der Herr wieder zu mir: ,Noah, höre! Ich will die Menschen, die Ich gemacht habe, vertilgen von der Erde, vom Menschen an bis auf das Gewürm und bis auf die Vögel unter dem Himmel; denn es reut Mich, dass Ich sie geschaffen habe auf dieser Erde!‘ Ich, Noah, aber fand dennoch Gnade vor Gott, und Er zählte mich nicht zu den Menschen der Erde, die böse geworden sind! Und sieh, Gott sah um die Zeit wieder zur Erde; diese aber war verderbt vor Seinen Augen und war voll Frevels! Gott aber sandte dennoch Boten zu den verderbten Menschen und wollte Sich ihrer erbarmen. Die Boten aber redeten zu tauben Ohren und wurden als ganz gewöhnliche Menschen betrachtet; man ließ sie gehen und achtete ihrer nicht. Darauf sah der Herr in sehr kurzer Frist wieder zur Erde und sprach zu mir: ,Noah, höre! Alle Meine Mühe und Liebe ist vergeblich! Alles Fleisches Ende ist vor Mich gekommen; denn die Erde ist voll Frevels von den Menschen! Und nun sieh da, Ich will sie alle verderben mit der Erde!‘ Und sieh, um diese Zeit musste ich auch, wie du es weißt, das Holz fällen zum Bau des Kastens, der nun da bis auf eine Kleinigkeit fertig vor uns steht!“ [HGt.03_333,02-12]

Der Herr zu Mahal: „Meinst du denn, Ich habe den Plan gefasst, je einen Menschen zu richten und zugrunde zu verderben? – Sieh, Ich tu stets nur das Gegenteil! Aber um eben die Menschheit nicht zu richten in Meiner Allmacht, muss Ich es nun leider zulassen, dass sich die Menschen selbst die Schleusen der Erde gewaltsam eröffnen, aus denen mächtige Fluten hervortreten werden und werden alles ersäufen, was da atmet in diesem größten Wohnbezirk der Erde! Ich sah das lange voraus; darum warnte Ich auch stets die Menschen. Aber nun haben sie einen Krieg sogar gegen Mich unternommen und wollen die ganze Erde mit ihren Sprengkörnern zerstören, wie sie nun auch schon einen Berg um den anderen in die Luft sprengen, und das ist ihr eigenes Gericht! Sieh, unter den Bergen aber sind große Wasserbecken und enthalten über drei Millionen Kubikmeilen Wassers; dieses Wasser aber wird hervorbrechen und wird steigen über die Hochgebirge dieser Wohnbezirke und wird auch in Dünste hüllen den Erdkreis, aus denen es gewaltsam regnen wird! O sag, tat Ich nicht recht, so Ich den einen Mir noch gehorsamen Noah diesen Kasten bauen ließ zur Rettung seines Lebens wenigstens, wenn schon sonst niemand Mich mehr hören will?!“ [HGt.03_338,12-16]

Der Herr zu Mahal: „Jeder Tropfen [Wasser], der da auf dein Haupt fällt, würde dir so eine Labung sein, wie er es der müden und nun halb getöteten Erde ist, über die eben diese Flut kommen musste, auf dass sie ja nicht sterbe und vergehe unter dem Frevel der Menschen! Diese Fluten werden die Wunden der Erde wieder heilen und vernarben, und sie wird sich wieder erholen und wird genesen und wird wieder den Menschen und Tieren zur Wohnstätte dienen!“ [HGt.03_356,01-05]


3. Der Untergang von Sodom und Gomorra

„So ist ein Volksstamm noch von dem König zu Salem mehrere Male gewarnt worden, die Landschaft von Sodom und Gomorra zu bewohnen, weil sie unter sich viele Schwefellager und teilweise Erdpech enthielt. Es wurde dem Volk auch klar und verständlich gezeigt, wie sich solchen Lagern in einem fort unreine Naturgeister entwinden und die Fleischmenschen zur Unzucht reizen; denn wie im Wein die Geister der Unzucht daheim sind und das Fleisch dazu antreiben, so ein Mensch im Übermaß davon genossen hat, ebenso sind sie auch im Schwefel und im Erdpech. Es war dem Volk auch gesagt, dass sich in einer solchen Landschaft häufig Erdbeben, Bergbrände und viele böse Gewitter einstellen und oft vielen und großen Schaden anrichten, worauf leicht Hungersnot und Pest entstehen; aber es half all solcher guter Rat sogar aus dem Mund Jehovas nichts. Weil die Landschaft sonst sehr üppig und fruchtbar war, so siedelten sich dennoch die Menschen an, und bevor zweihundert Jahre vergingen, waren allda schon nächst Sodom und Gomorra noch zehn Städte erbaut. Die Menschen wurden ganz sinnlich und trieben allerlei unbeschreibbare Unzucht und die allergrässlichste Hurerei sogar mit den Tieren.
Sie wurden abermals zu Nahors und wieder zu Tharahs Zeiten gewarnt, und es war ihnen geraten, die böse Landschaft zu verlassen, doch niemand kehrte sich daran. Tharahs Söhne waren Abraham, Nahor, der so hieß wie sein Großvater, und Haran, der den Lot gezeugt hat. Haran zog selbst hin und predigte auf Gottes Geheiß, richtete aber auch nichts aus. Lot, sein Sohn, tat dasselbe mehrere Jahre hindurch, hielt sich wechselweise bald in der einen und bald in der anderen Stadt auf und wurde dabei nahe selbst ein Opfer des Geistes der Unzucht.
Da kamen sichtbare Engel, die zuvor Abraham besuchten, und Jehova war mitten unter ihnen und gab dem Abraham treulich kund, wie es Sodom und den anderen Städten ergehen werde.
Und es wurden die beiden Engel in Gestalt von zwei kräftigen Jünglingen dahin abgesandt, um noch den Lot zu retten. Das Volk hörte die Jünglinge gar nicht an, sondern wollte noch mit ihnen die unnatürlichste Unzucht treiben. Da entkam Lot auf die Warnung der beiden Jünglinge. Nur sein Weib ward ein Opfer ihrer säumigen Neugier; es ward zur Salzsäule dem Leib nach, nach der Voraussage der Jünglinge. Denn diese sagten: ,Wir müssen nun schnell fliehen und uns nicht einmal die Zeit zum Umsehen nehmen; denn das unterirdische Feuer greift schnell um sich, und seine überall ausbrechenden Dämpfe ersticken schnell alles Naturleben und verwandeln alles schnell in ein steiniges Salz!‘ Lots Weib aber blieb dennoch einige Augenblicke stehen und war von den Dämpfen ereilt und dadurch ein Opfer.
Sieh, da hatte abermals nicht Gottes allmächtiger Wille so ganz eigentlich den vollen Untergang der bösen Landschaft verursacht, denn es wäre diesem unreifen Fleck das auch durch seine Natur widerfahren, was ihm nachher unter Abraham widerfahren ist. Aber dass dabei so viele Menschen zugrunde gegangen sind, daran war niemand schuld als der Ungehorsam ihres freien Willens.“ [GEJ.06_225,11-14]

„Es bestand aber zur Zeit Lots außer ihm auch nicht ein solcher Mensch mehr, und so bekam er die Mahnung, zu fliehen, so er nicht mit allen anderen zugrunde gehen wolle. Und Lot floh und ward gerettet; denn am selben Tag geschah der alles verheerende Ausbruch, und das große Sodom und Gomorra ging an der Stelle unter, wo nun das Tote Meer sein oft noch arges Wesen treibt und noch gar lange treiben wird.
Und seht nun, um nicht vieles besser stand es zu Josuas Zeiten mit dem alten Jericho, allwo, sage, eine Hure noch die reinste Seele hatte, darum sie auch erhalten ward, weil sie die Boten, die von Josua in die Stadt gesandt worden waren, angehört, ihre Worte beherzigt und sie in den Schutz genommen hatte! Josua, als ein reiner, vom Geist Gottes erfüllter Mensch, so wie das auch seine Priester waren, hatte den inneren, zerstörenden Ausbruch jener Stätte wohl verhüten können und hatte die argen Naturgeister mehr und mehr von dieser Stätte für immer gebannt und ihnen den Tätigkeitsraum unter dem Wassergrund des Toten Meeres angewiesen; aber dessen ungeachtet musste er den Menschen eindringlichst verbieten, auf jener gefährlichen Stätte je mehr wieder eine Stadt zu erbauen, was bis auf diesen Tag denn auch beachtet wurde und noch fernerhin beachtet werden wird.“ [GEJ.08_189,21-23]


4. Das Industriezeitalter

Der Beginn des Industriezeitalters wird im Allgemeinen im 18. Jahrhundert um 1760 datiert, wo die weltweite Industrialisierung in Großbritannien mit der Baumwollverarbeitung und Tuchproduktion ihren Anfang nahm.


4.1. Die Industrie und die drei Tiere aus der Offenbarung Johannes

Frage: „Was besagt Offb. Joh., Kap.13, V.15-18: „Und es ward ihm gegeben, dass es dem Bild des Tieres den Geist gab, dass das Bild des Tieres sogar spreche und bewirke, dass, die das Bild des Tieres nicht anbeten, getötet werden. Und es bringt alle, die Kleinen und die Großen, die Reichen und die Armen, die Freien und die Knechte dazu, dass sie sich ein Malzeichen machen auf ihrer rechten Hand oder ihrer Stirn, damit niemand kaufen oder verkaufen könne, der nicht das Malzeichen habe mit dem Namen des Tieres oder der Zahl seines Namens. Hier zeige sich die Weisheit! Wer es versteht, der berechne die Zahl des Tieres, denn es ist eines Menschen Zahl. Und seine Zahl ist 666.“
In Meinem Namen schreibe nur zu, Ich weiß schon, woran es euch gebricht! […] Und nun habt acht: Es ist fürs erste in diesem Kapitel von drei Tieren die Rede: erstens vom Hauptdrachen, zweitens vom Tier, das dem Meer entsteigt mit sieben zehnhörnigen Köpfen, und drittens von einem lammartigen Tier mit zwei Hörnern am Kopf. Wer der Hauptdrache ist, werdet ihr etwa doch schon wissen, nachdem Ich euch schon so oft, und zwar besonders in den „zwölf Stunden“, von Meinem Erzfeind hinreichende Meldung getan habe. Wollt ihr aber das zweite Tier erkennen, so wendet eure Augen auf die nahe gelegene Eigenliebe, und ihr werdet alle Attribute an ihr bestätigt finden! Es entsteigt dem „Meer“ aller habsüchtigen Begierden und hat „sieben Köpfe“, das heißt für ein jedes Gebot der Nächstenliebe einen eigenen mit „zehn Hörnern“, durch welche vom einen wie vom anderen Haupt gleichermaßen allen zehn Geboten entgegengestrebt wird. – Ein „verwundetes Haupt“ ist der überall strafbare Diebstahl und Raub. Aber schadet das dem Tier etwas? O nein, denn dieses verwundete Haupt ist ja durch all die politischen Staats- und Handelsgesetze vollkommen geheilt. Und so lebt die ganze Welt unter solchen Gesetzen und handelt danach, und spottet dadurch dem Lamm und dessen Geboten täglich. Das dritte Tier entsteigt der Erde, sieht aus wie das „Lamm“, hat aber auch „zwei Hörner“. Was etwa ist doch das? – Ich sage euch, dieses liegt euch am allernächsten! Es ist die das Wassertier sehr unterstützende und am Ende selbes sogar vergötternde allgemeine Industrie, die mit ihren zwei Hörnern den Geboten der Liebe schnurstracks entgegen strebt! Dass es so ist, blickt nur nach Amerika und England usw.! Wie sehr aber dieses dritte Tier eben solche Industrie ist, zeigen euch z.B. die grausamen Kindermisshandlungen in den englischen und amerikanischen Fabriken, da dieselben oft von fünf Uhr bis über neun Uhr abends, beständig stehend, beinahe halbnackt arbeiten müssen, und das oft schon von ihrem achten Lebensjahr an. Es wird ihnen kein Unterricht erteilt, außer dem ihrer industriellen Sklavenbestimmung! O könntet ihr das Wesen der Industrie schauen mit Mir und durch Mich, so würdet ihr sagen: „O Vater, das ist ja der Drache selbst!“ Übt dieses dritte Tier nicht alle Gewalt des zweiten Tiers, dessen Kopfwunde geheilt wurde? Und macht es nicht, dass fast von aller Erde, d.h. wenigstens von ihren Hauptbewohnern, das zweite, verwundete Tier völlig angebetet wird? Wird da nicht von angebeteten Königen, Fürsten und anderen Gründern und Erfindern allenthalben gesprochen!? Werden ihnen nicht in aller Welt Denkmäler errichtet? Macht es nicht die größten Zeichen und lässt Feuer vom Himmel fallen, d.h. lehrt es nicht ganz vernünftig vor den blinden Menschen, als sei solcher Fleiß das eigentliche Wesen aller Religion und die Gottes würdigste Verehrung, wo nicht selbst die beste Anbetung?! – Wie ist das doch ein barster Raub des Feuers vom Himmel, dem Menschen glauben machen, dass Ich auch durch Gräuel mag verehrt werden! O seht die Verführung der Erdbewohner! Das Bild des Tiers mit der Schwertwunde aller politischen Gerechtigkeit ist nun vollkommen lebendig! Die Menschen wurden genötigt, mit ihrem Blut dieses Bild aufzurichten! Und nun prangt es und redet und gebietet, tötet und wird angebetet von allen Würmern und Speichelleckern, die darum „Gelehrte“ und „Journalisten“ betitelt werden, und noch von einer Anzahl Schmeißfliegen, die von allem etwas haben müssen, um dadurch, ohne zu arbeiten, etwas zu verdienen. Es wage aber nun jemand, dieses Tier nicht anzubeten, so wird er gar bald wahrnehmen, wie viel es weltlich für ihn geschlagen hat! Das aber ist der „Geist“ im Bild des Tiers, dass die Eigenliebe und Habsucht bei all den Weltgroßen den höchsten Gipfel erreicht hat, das ist die Vollzahl 666, wobei die Eigenliebe ist gleich 600, das geraubte Himmelsfeuer gleich 60, und die Nächstenliebe endlich nur gleich 6. Statt zu geben für 1 Hundert, fordert man für 1 Hundert! Seht und begreift nun die Bezeichnung der „rechten Hand“ und der „Stirn“, sowohl bei Großen und Kleinen, Reichen und Armen, Freien und Knechten! Ist es nicht die Herrschsucht, entweder durch Macht oder Weltverstand!? Sagt, ob jemand nun ohne diese Zeichnung etwas vermag!? Was gilt ohne dieses Zeichen der Mensch dem Menschen? Wahrlich, sage Ich euch, so aus euch jemand Töchter hat, wird er sie wohl einem „Unbezeichneten“ geben, oder werden sie einen „Unbezeichneten“ verlangen? Kann jemand, wenn er nicht ein Zeichen hat oder ein Amt vom Tier erhielt, noch irgendein Weltglück machen!? – Ihr selbst seid „bezeichnet“ bis auf Meinen Knecht, den Ich mit großer Mühe bis jetzt noch unbezeichnet erhielt. Ich sage euch aber, wenn Ich es zuließe, dass er eine eurer Töchter verlangte, ihr würdet ihn ganz sonderbar bedenklich ansehen und ihm freundlich raten, davon abzusehen, da es sich doch nicht tun möchte, weil er nicht „bezeichnet“ ist! So ihr aber schon solches tätet mit einem, den Ich euch in der Nacht der Nächte zur Leuchte gemacht habe, was würdet ihr erst tun, so sich ein anderer „Unbezeichneter“ unterstände solches von euch zu verlangen? Ich sage: Ihr ließet die Töchter eher lebendig einmauern, wohl verstanden!
Ich bin der Meinung, nun dürfte euch die „Bezeichnung“ wohl so ziemlich klar sein! Wer vermag nun zu kaufen und zu verkaufen ohne dieses Zeichen? Aber die „42 Monate“ sind bald zu Ende, da die Gebote der Nächstenliebe schon über 5 mal 7-fach auf die Eigenliebe angewendet wurden. Ich aber sage euch, sucht das „Zeichen“ durch das Feuer Meiner Liebe zu vertilgen, sodann werdet ihr zum wahren, inneren Leben gelangen! Darum aber ist es gerade jetzt so schwer, zum inneren Leben aus und in Mir zu gelangen, weil das „Zeichen“ jeden in die Welt hinausbrennt. Daher lasst euch von Mir von der Welt des Tiers zurückbrennen durch Meine Liebe, so werdet ihr das Leben finden, jetzt und ewig! Das spricht der Heilige, Große, Erste und Letzte. Amen, Amen, Amen!“ [HiG.01_41.05.07]

„Es wird wohl die Industrie dieser Welt fleißigst betrieben, um schneller den Geist zu ertöten und möglicherweise auch ganz zu vernichten die ohnehin kärgliche Aussaat des Samens zum ewigen Leben! – Vom Gegenteil hört man nichts; keine Industrie will sich erheben, in welcher man eigene „Manufakturen“ errichten wohl möchte, Ich meine „Fabriken“, in denen nur Werke der christlichen Liebe, der Demut und lieblichsten Sanftmut erzeugt werden möchten und nimmer die Werke der Hölle, des Todes, des Satans. Es reisen jetzt Künstler, Gelehrte und allerlei Forscher zu Land und zu Wasser. Sie reisen zu Haufen auf allen nur möglichen Wegen und Stegen. Was wird wohl der Zweck ihrer Mühe doch sein? O der ist gar nicht schwer zu erraten! Was reimt sich auf „Welt“? Sieh, „Geld“! – Ja, das Geld, das verfluchte, bewegt nun alle die Künstler, Gelehrte und allerlei sonstige Forscher zu Land und zu Wasser. Und keiner von all den Genannten bereist die Erde aus höheren Gründen: aus Liebe zu Mir und aus Liebe zum Nächsten. Die weltliche Ehre, ob welcher in früheren Zeiten auch manche gar seltene Taten verübten, ist nun auch dem Tod verfallen. Es ist zwar kein Schade um sie, denn gar oft hat sie Brüder gegen Brüder entzündet, und zahllose Kaine erschlugen die Abel. Doch diese Triebfeder zu gräulichen Taten ist nun beinahe gänzlich verschwunden. Das Geld hat nun die Stelle der Ehre übernommen; wer dieses besitzt, dem wird alles zuteil! – Ob's ewige Leben auch?! Dieses wird einstens sich zeigen! Wohl möglich bei manchen, unmöglich bei vielen.“ [HiG.02_47.07.05,04-06]


4.2. Die Eisenbahn und ihre Auswirkungen

Die erste öffentliche Eisenbahn, die neben Gütern zum ersten Mal auch Personen beförderte, wurde im Jahr 1825 in England eröffnet.

„Gar entsetzlich wird auch über die gegenwärtigen Eisenbahnen geflucht und geschimpft. Es ist wahr, sie sind den Menschen ein böses Zeichen dieser Zeit, und Ich wollte, dass sie nicht wären; aber die Menschen wollten es, und so will Ich es auch. Saht ihr nie früher, wie die Großen und Reichen Equipagen hielten und gefahren sind kreuz und quer? Wenn aber ein Armer des Gehens müde, sie anflehte, dass sie ihn möchten ein wenig aufsitzen lassen, da war er bei nur einiger Zudringlichkeit mit der Peitsche zurechtgewiesen; ja, selbst wenn er noch zahlen wollte, wurde er nicht angenommen. Jetzt sitzt in einem und demselben Wagen ein stinkender Bauer, auch ein anderer sogenannter Vagabund, und neben ihm muss sich eine feinnasige Stadtdame platzieren, und beide fahren um denselben Preis und genießen die gleichen Rechte. Das oftmalige städtische „Fi donc!“ neben einem Rossknecht hat ganz aufgehört, und den Dienst der früheren Wohlgeruchsflakons verrichtet der Kesselrauch. Dadurch werden die feinen Nasen etwas durchgeräuchert und empfinden den unangenehmen Geruch des Bauern nicht mehr so sehr. So konnten auch früher die Kavaliere und neben ihnen die großbürgerlichen Fashionables nie geschwind genug fahren. Unglücklich der, der sich auf der Straße befand, es wurde rücksichtslos über ihn hinweg gefahren. Nun gibt es Geschwindigkeit genug, ein solcher Schnellsegler kommt auf der Eisenbahn wenigstens zu der Besinnung, dass sein Pferdefuhrwerk dagegen doch nur eine reine Pfuscherei ist. Daher lässt er seine Equipage zu Hause und fällt auf der Straße nicht mehr so oft den Wanderern lästig, denn er selbst fährt nun lieber auf der Eisenbahn als in seinem Wagen. Welch eine große Wohltat aber ist es für jene Straßenräuber von Wirten, denn diese fangen jetzt erst an, ein wenig Menschen zu werden! Und welch eine gerechte Zuchtrute für allerlei Fuhrleute, die für eine einzige Fuhre von wenig Posten nicht selten zweimal so viel verlangten, als was ihr Wagen und ihre Pferde wert waren! Die Schmiede an den Straßen, die für einen Nagel oft so viel verlangten, als wenn er von Gold wäre, kommen jetzt erst zur Einsicht beim Anblick ganzer eiserner Straßen, dass das Eisen denn doch nicht gar so teuer sein kann! Auch Wagner, Sattler und Riemer wissen erst jetzt, was ihre Ware wert ist; denn früher glaubten sie lauter Gold- und Silberwaren zu verkaufen. Auch die Haferwucherer werden nach und nach zu der Einsicht kommen, dass sie bei weitem weniger von dieser Frucht werden vonnöten haben! Und die Stadtkutscher, die früher nie wussten, was sie für ein schlechtes Fuhrwerk verlangen sollten, können jetzt um zwei Groschen fahren, und wer mehr verlangt, der kann sich selbst spazieren fahren bis zum Bahnhof hinaus, wo irgend einer ist, und dort wehmütig zusehen, wie Hunderte von Reisenden um einen geringen Fuhrlohn sich schnell weiterbewegen. Auch die Posten, die früher nie wussten, für wie viele Pferde sie einen Stall mieten sollten, haben jetzt an wenigen sogenannten Kleppern hinreichend. Und die Aktionäre werden dadurch auch, und hauptsächlich ob des sehr schnellen Beförderungsmittels, ehestens zur Einsicht gelangen, dass sie sich hier sehr gewaltig verspekuliert haben, denn da wird ihr vermeintlicher Gewinn doch sicher gehend werden so wie der Schnee an der Sonne, und sie werden auch erkennen, dass in den Wasserdämpfen nebst der mächtigen Triebkraft sich auch die vermögenauflösende befindet. Aber ungeachtet alles dessen schimpfen die Menschen über diese Zuchtrute, die sie selbst durch allerlei Mittel zuwege gebracht haben; aber: selbst getan, muss man auch selbst haben und leiden! Wenn aber Wirte, Fuhrleute und andersartige Professionisten und die Aktionäre menschlich werden, wie sich's gebührt, dann soll es auch mit der Zuchtrute besser aussehen; denn alles liegt in Meiner Hand, und Ich kann es so und so gestalten und verändern. Ich habe einmal gesagt, dass Ich an diesem Werk [Eisenbahn] kein Wohlgefallen habe, und so ist es auch; denn Mich freut die Zuchtrute nicht. Aber da sie einmal da ist, wie sie die Menschen wollten, so soll sie den Guten frommen und den Schlechten zu einem Fluch gereichen. Ihr mögt euch nun ganz ruhig ihrer bedienen, und Ich will noch den obendrauf segnen, der sich ihrer bedient, damit die Straßenräuber eine volle Züchtigung erhalten.“ [Er.01_064,11-12]  

„Es werden sogar viele können in kürzerer Zeit weite Reisen machen und werden manche können mit großer Leichtigkeit anderer Städte Theater, Bälle und dergleichen besuchen, es wird einen wahren Zentralkonflikt der Unterhaltungen und Belustigungen aller Art geben. Aber was und wie viel Ich und Mein Reich dabei gewinnen werden, höre, das ist eine ganz andere Frage! Luxus aller Art, neue Weltbedürfnisse, Stolz, Hoffart, Pracht, böse fremde Sitten, Unzucht, Hurerei, Gottesvergessenheit, Eigenliebe, Gewinnsucht, Fraß, Völlerei bei den Prassern, Vaterlandsgeringachtung, Geringschätzung alles dessen, was Mich betrifft, Kaltsinn gegen der Brüder Armut, Geringachtung sogar aller Staatsgesetze, wenn sie sich etwa auf Gewinnbeschränkungen erstrecken sollen, daraus Unzufriedenheit im allgemeinen! Doch von den weiteren schönen Folgen daraus lasst uns für jetzt noch schweigen. Die Erfahrung aber wird euch erst die Quittung über diesen baren Empfang mit blutroter Schrift unterzeichnet von zahllosen Armen übergeben! – Wie demnach ein solch industriöses Unternehmen und erst vollends das Gelingen desselben bei Mir angeschrieben ist, könnt ihr euch sehr leicht vorstellen! Die Apostel haben Mein Wort ohne Eisenbahnen in alle Erdteile überbracht. Das war doch sicher der allerwichtigste Artikel für jeden Menschen, dem an Mir und am ewigen Leben etwas gelegen ist. Und Meine Erwählten kamen zu Mir und fanden Mich sicher ohne Eisenbahnen! Aber wer weiß, zu was alles noch die Eisenbahnen dienen werden? Es gibt zwar in allen Meinen Himmeln bis jetzt noch keine Eisenbahnen, aber es könnte leicht sein, dass am Ende Ich Selbst werde den Himmel so mit lauter Eisenbahnen für die Zukunft überziehen lassen, dass er da ganz wieder metallen wird, wie er ward zu den Zeiten Noahs und Lots! Dann aber auch werde ich Meine jetzigen Lots aus den Städten führen und den Städten geben den Teil Sodoms und Gomorras!“ [HiG.03_ 42.01.30,07-09]


5. Die Jetztzeit

Jesus zu Jakob Lorber im Jahr 1849:„Es steht geschrieben von dieser Zeit, wie sie beschaffen sein wird, und seht, die vorhergesagten Erscheinungen sind nun da im Vollmaß; wer kann sie verkennen? – Sind aber nun allerunzweideutigstermaßen die vorhergeweissagten Erscheinungen eingetroffen, wer mag noch fernerhin zweifeln daran, dass nun nicht auch in der Bälde jener große Tag eintreffen werde, der eine abermalige größte, letzte und daher bleibende Ankunft Dessen mit sich bringen wird, von Dem die beiden Engel aus den Himmeln an der Stelle, an der Er hinauffuhr in Sein Reich, aussagten zu denen, die Ihm nachweinten: „Was weilt ihr nun traurig da und schaut Dem nach, der aufgefahren ist in Sein Reich? Seid getröstet und zieht nach Hause; denn dieser Jesus, den ihr nun gesehen habt auffahren in die Himmel aller Himmel, wird einst so, wie Er nun aufgefahren ist, wieder herniederkommen und richten alle Geschlechter der Erde! Wohl denen, die Er als gerecht finden wird, diese werden Seine Kinder und Er ihr Herr und Vater sein. Wehe hingegen aber allen, die in aller Ungerechtigkeit verharrt sind; wahrlich, ihre Verantwortung wird ihnen zum Mühlstein am Hals werden!“ – Was diese beiden Engel Gottes und was Ich als der Herr und Gott Selbst von der einstigen Wiederkunft Christi vorhergesagt habe, das ist nun zur Reife gekommen und wird geschehen in der Bälde; denn die Vorbereitungen sind nun schon beinahe alle ins Werk gesetzt worden. Der Menschen Herzen sehen nun aus wie diese Zeiten mit ihren grauenhaften Erscheinungen. Sie sind voll Herrschsucht, Geiz, Neid, Fraß, Völlerei und Hurerei, voll Hader, Zank, Schmähsucht, voll Raub, Krieg, Mord und Pestilenz jeglicher Art. Der Unfrieden und die Lieblosigkeit und vollste Unbarmherzigkeit hat sich ihrer bemächtigt, und dadurch ist nun auch solch eine Trübsal über die Erde gekommen, wie ihresgleichen eben diese Erde noch nicht getragen, gefühlt und geschmeckt hat. Es ist daher nötig, dass dieser trübseligsten Zeit bald ein Ende gesetzt werde, da sonst noch jene, die bisher zu den Auserwählten gezählt wurden, Schiffbruch leiden könnten. Bevor aber Ich als der Herr und Schöpfer alles Lebens wiederkommen kann, muss der Erdboden von allem Unkraut gar fein gereinigt werden, und diese Reinigung geht soeben auf allen Punkten der Erde vor sich. – Wer nun an seiner Seele wissentlich krank ist und nicht trachtet, dass seine Seele gesund werde, der wird nicht lange machen, bis er zugrunde gehen wird!“ [HiG.03_49.04.06,06-09]


5.1. Gerichtsvorhersage für Spekulanten und Wucherer

„O Herr, Du lieber heiliger Vater! Sieh, Du hast für uns unwürdigste Sünder dieses Jahr mit allem dergestalt gesegnet, dass nach der Kunde von allen Erdgegenden man sich kaum irgendwann eines so überaus gesegneten Jahres erinnert, als nun da ist dieses gegenwärtige Jahr 1847. Überall Obst in großer Menge, die Feldfrüchte überreich, auch die Erdäpfel  versprechen bis jetzt eine sehr reiche und gesunde Ernte, und der Weinstock ist auch allenthalben reichlichst beladen und lässt mit Deiner Gnade ebenfalls eine reichliche Fechsung (Ernte) erwarten. So ist auch fürs Futter der Tiere gesorgt. Kurz und gut, dies von Dir über und über gesegnete Jahr lässt nichts zu wünschen übrig, was da betrifft Deinen Segen. Aber sieh, o heiliger gerechtester Gott und Vater! Trotz dieser Deiner Segnung fängt hie und da schon wieder ein neuer, grässlichster Wucherwurm sein rein höllisches Metier zu treiben an. Er kauft um hohen Preis die heurigen Kornfechsungen zusammen, um dadurch fürs erste wo möglich den hohen Getreidepreis aufrechtzuerhalten und seinen alten Vorrat um den wahrsten Sündpreis an den Mann zu bringen, und fürs zweite, um dadurch für die Zukunft eine künstliche Getreidenot zu erzielen und damit die Getreidepreise so hoch als nur immer möglich zu heben! – O Herr! –Hast Du denn für diese allerechtesten Teufel von Wucherern keine Blitze mehr und keine Pest?! Wie lange wirst Du an ihnen denn noch Deine Geduld erproben?
Schreibe nur Meine gerechte Zornantwort als Vorhersage dessen, was Ich ehestens tun werde. Sieh, du Mein armer Knecht, Blitze würden weniger erzwecken bei dieser Sache, als dir ein schlechtes Pfennigstück zum Ankauf einer Herrschaft, und die Pest würde die Unschuldigen mit den Schuldigen treffen. Und würde Ich ob einiger Auswürflinge der Hölle die Erde verfluchen, da ginge es sogleich auf der ganzen Erde zu wie zu den Zeiten Noahs und zu den Zeiten Lots! Aber Ich habe etwas ganz Eigentümliches beschlossen, das Ich ehestens tun werde allen Wucherern und anderen Spekulanten; einen Lohn werde Ich ihnen geben, über den sich der Satan selbst samt allen seinen Engeln hoch verwundern soll! Wahrlich, wahrlich, wer jetzt lacht in seiner Fülle und seinem Reichtum, während zahllose Arme nicht wissen, woher sie morgen einige Kreuzer fürs Brot erbetteln sollen, der soll Mir in kurzer Zeit auf eine Art weinen, von welcher Art zu weinen die Welt noch nie ein Beispiel gesehen hat!Ich sage dir, das wird mehr und unaussprechlich ärger sein allen diesen Spekulanten und Wucherern und Häuser- und Wohnungsmaklern und Industriehelden und allen großen Grundkäufern, Verkäufern und Besitzern und allerlei Baumeistern und Großplanmachern und Wechslern – als Blitz, Pest und Krieg! Die Brandfackel Meines gerechten Zorns ist bereits in die Erde gesteckt; mit einem Feuermeer Meines Zorns will Ich Meinen alten Rachedurst stillen!  Die Höllenbrut, dieses alte Natterngezücht soll es fühlen, wer Ich, der lange vergessene Gott, bin! Sie, diese Brut, die den Vater schon lange missachtete und gänzlich leugnete, nun von Tag zu Tag nur noch stets mehr leugnet, wird sich wohl müssen den ewigen allmächtigen Richter gefallen lassen, aber wie gesagt auf eine Art, von der noch keiner Hölle und keiner Welt je etwas geträumt hat! Ich sage dir aber nicht wie und bestimmt wann, auf dass Ich desto leichter und desto erschrecklicher in die Häuser der angeführten Frevler an Meiner Gnade und Erbarmung als ein allerschonungslosester Dieb, Räuber und Mörder zur tiefsten Nachtzeit werde einbrechen können! Sieh, für Blitze hat man nun schon die besten Ableiter erfunden, für Pest Kordone und verschiedene Arzneien von Wirkung, und den Krieg führt man nun mit Federn und mit dem Mund in den Kammern, aber gegen Mein neues Gericht trägt die Erde kein Gegenmittel, außer das Gebet derjenigen, mit denen Ich umgehe wie mit dir, du Mein armer Knecht. Diesen aber werde Ich für die Zukunft schon sagen, wann und für wen sie zu beten haben und unter welchen Bedingungen, auf dass Mich ja nichts behindern soll, Mein Gericht, das Ich lange zurückhielt, nun einmal in aller Schwere die Frevler kosten zu lassen, so keine Besserung geschieht! Damit begnüge dich; denn diesmal sollst du einem Jona gleich kaum umsonst Mein Gericht vorhergesagt haben amen, amen, amen.“ [HiG.03_ 47.07.19]


5.2. Zeichen der letzten – heutigen – Zeit

„Jetzt ist eine tanzende und springende Zeit, die allerfinsterste! Das ist ein Zeichen, dass die Welt sehr nahe ist einem ungeahnten Sprung, und zwar einem Sprung von Meiner nun höchsten Liebe über eine unendliche Kluft ins Meer Meines höchsten Zornfeuers!
Die schändliche Kleidertracht ist ein Zeichen, dass die Welt in die schändlichste Hurerei übergegangen ist, wodurch jeder sich selbst ein finsterer Götze geworden ist und sich selbst, nahe anbetend, dient und möchte auch vor allem angebetet sein. Sieh da Sodom und Gomorra! Darum ist herangekommen das Ende!
Die stets zunehmende Ehelosigkeit, da um der reichen Wucherer wegen der ärmere Mensch ohne Weib, also wie ein halber Mensch, zu verbleiben genötigt wird, ist ein schreckliches Zeichen! Bei allen Heiden durften sogar die Sklaven Weiber nehmen. Jetzt aber setzt man dem freien Menschen Schranken, darum er arm ist und damit der Wucher keinen Schaden leide! – Darum sei verflucht diese letzte Zeit und jeder Wucher mit ihr!
Sieh an die sogenannte Industrie, dieses arge Zeichen dieser Zeit! Sie ist die Seele alles Wuchers, die Unterdrückung aller Nächstenliebe und der letzte, breiteste Weg zur Hölle. Den Beschluss werden die metallenen Wege machen! – Verstehst du dieses sprechende Zeichen dieser Zeit!?
Die stolze Erweiterung der Städte, da unter vielen tausend Häusern nicht zehn für die Armen gebaut werden, ist ein starkes Zeichen dieser Zeit. Denn auch zu Sodom schob man fremde arme Brüder aus der Stadt, um dadurch den inneren Prassern ihre Schätze zu sichern. – Verstehst du diese Zeichen?
Was gilt jetzt der Mensch dem Menschen? – Ich sage dir, man zahlt für eine Fuhre Unrat mehrere Silberstücke, doch halte einmal einen Markt von armen Menschen, dass sie gekauft würden zur Unterstützung, und du wirst einen spottschlechten Markt halten! So arg war es wieder zu Sodom nicht! – Verstehst du dieses Zeichen der letzten Zeit?
Sieh die papierne Zeit! – Welche Festigkeit soll sie bieten? Ich sage dir, sie wird keinen Druck mehr vertragen! Wie leicht aber das Papier zerrissen wird, zeigen schon die schwächsten Kinder! – Verstehst du dieses Zeichen?
Verstehst du die Farbe der Häusertünche? – Ist sie nicht die des Todes? – So steht es schon überall an den Wänden der Häuser geschrieben, um welche Zeit es sei!
Es ist durch Johannes gezeigt worden, was da geschehen wird, wenn das Brot verteuert und versteuert wird! Lies nur, was den Heuschrecken verkündet ist, so sie es täten! – Sieh, diese Zeit ist da!
Schau an, der Wucher ist bekleidet mit allem Schutz, Schild und Schirm, und eine ganze Welt voll Sachwaltern steht mit Macht ausgerüstet da, um seine „Rechte“ zu verteidigen. Sieh an, wie sie Meine Erde zerreißen und zerstücken! Soll Ich dazu schweigen? Erkenne dies Zeichen, dies letzte, dies höllische! Eigentums-Rechte über Rechte! Und doch bin Ich allein der Herr! – Daher erkenne auch dies arge Zeichen!
Sieh an die Unzucht der Weiber dieser Zeit und die gänzliche Gefühllosigkeit der Jugend, die jetzt nur fürs Leibliche erzogen wird und endlich zur frühzeitigen Hurerei vor aller Welt! – Wohin mit der Welt?! – Ja, in die Hölle mit ihr! Dies ist die letzte Zeit! – Verstehst du sie? Endlich sieh, um was jetzt fast gar alle Kirchen sich streiten! Sieh, es ist das Gold der Welt. Gold und Tod aber ist bei Mir in Hinsicht der Welt gleichbedeutend!
Sieh, das ist der wahre Antichrist, der große Wunder nun tut! Aber seine Zeit ist vor der Tür! Verstehe es, des Frevels Ende und sein letztes Gericht ist vor dir und euch allen! Amen. Amen. Amen.“ [HiG.02_42.01.25]


5.3. Luzifers Jagd

„Nun seh, da Ich dir hier gezeigt habe des Leibes Besessensein, so habe Ich dir auch gezeigt das geistige Besessensein der Menschen. Denn es verhält sich mit dem geistigen gerade so, wie mit dem leiblichen. Und es ist solches Besessensein nun so normal geworden, dass es die Menschen gar nicht mehr merken, welch scheußlichen Mutwillen die bösen Gäste mit ihnen treiben. Ja, so sehr sind die Menschen jetzt besessen, dass in ihnen das Bösgeistige und ihr Eigenes völlig eins geworden ist. Da spricht der böse Geist nur für sein Haus und das Haus für seine schnöde Wohnpartei. Denn da sind Tanz, Hurerei, Groll, Schelten, Fluchen, Rauben, Stehlen, Lügen, Stolz, Hochmut, Prahlerei, Ehrabschneidung, Neid, Geiz, Hoffahrt, Fraß, Völlerei, Spott und Hohn gegen alles Mich betreffende, Pracht, Mode, Luxus und dergleichen Eigentümlichkeiten nichts als vollkommene, untrügliche Zeichen des allerintensivsten Besessenseins. Wer es nicht glauben will, der versuche nur schnell die empfohlene Diät des Geistigen in der Selbstverleugnung und nehme mehrere kleine Dosen Meines Worts ein, und wahrlich sage Ich, er wird sich bald überzeugen, welch ein „Herr“ da in ihm wohnt. Und wird dieser durch Mich hinausgeschafft, dann werden diese Bestien gleich die ganze Welt gegen einen solchen Befreiten reizen. Wer daher nicht glauben möchte diesem Wort, der versuche nur die „Homöopathie des Geistes“, und er wird sich alsbald überzeugen, dass Ich, die ewige Wahrheit, treu bin in jeglichem Meiner Worte. Aber es ist die allgemeine Auszeitigung nicht mehr fern! – Dann dreimal wehe dem Inhaber solcher Güter! Amen. Das sage Ich, die urewige Wahrheit Selbst!“ [HiG.01_41.01.30, 11-16]

„Ein Nachtrag über das Besessensein! – Doch so Ich dir hier für die Menschheit Schauerliches im Vollmaß verkünden werde, so denke, dass Ich es bin, dem alle Dinge möglich sind! Wenn irgend bei einem Menschen, der sonst fromm und tugendhaft ist, sich böse, fremde Wesen entweder durch Gebärden, und zwar sogleich wohl erkennbar, oder auch bei besonderen Fällen, in fremdartigen Stimmen durch allerlei, mit Hohn und Spott lästernden Reden zu erkennen geben, da sie den armen Besessenen martern, schlagen und hin- und herwerfen, so hat diese Erscheinung einen dreifachen Grund. Wenn da gefragt würde: Wie kommt so ein unschuldiger Mensch zu solcher Qual, warum und wann, da denke dir zuerst: Wenn ein Reh auf der Jagd erlegt worden ist, so wird nach demselben nicht mehr gejagt werden, da wird das Erlegte nach Hause getragen als Beute der Jagd. Wo aber ein Wild von den Hunden noch im Forst gewittert wird, sieh, da geben sie keine Ruhe dem Wild und verfolgen es unausgesetzt, auf dass sie es brächten vor des Jägers tödliches Gewehr, um dann wieder frisches Blut zum Lecken zu bekommen. Und dann hat fürs dritte jeder Weidmann aber auch seine Zeit und beobachtet die Reife des Wildes und schont es zuvor sorgsam und verhütet das Gebell der Hunde, um das Wild nicht aus dem Forst zu schrecken. Das Wild aber ist schuldlos, denn es vermag nichts zu merken von des Weidmanns Tücke. Und oft geschieht es, dass es ein dummes Wild ist und bleibt wie gefesselt im dunklen Revier des Todes und lässt sich erjagen von den Hunden und töten vom Jäger. Wisse, dass der Fürst der Finsternis unablässig Jagd macht auf alle Menschen und sie sämtlich als das Wild seines großen Reviers betrachtet. Und war er früher nur ein Raubjäger, so hat er sich aber jetzt auf eine kurze Zeit zum Jagdinhaber aufgeworfen und weiß daher sein Wild zu schonen bis zur bestimmten Zeit, da er dann wieder eine große Treibjagd gibt, um mit reicher Beute beladen heimzukehren. „Solche Jagdzeiten (des Fürsten der Finsternis) aber sind vorzugsweise jene öffentlichen Belustigungen, Krieg, Zwietracht, Hurerei und dergleichen mehreres. Und da sind Tänzer, Krieger, Neider, Hurer und so fort nichts als gehetztes Wild. Wohl denen, die sich noch frühzeitig vor der Hetzzeit in Mein Revier geflüchtet haben, so ihnen die Ahnung oder Meine fernrufende Stimme verkündete, was da kommen wird gar bald über den Forst des Satans! Wehe aber den Gehetzten, wahrlich sage Ich, des Beute sie geworden sind, des sollen sie auch bleiben!
Wehe den Musikern, die da stoßen gar eifrig Tag und Nacht in die Jagdhörner des Satans, um das Wild zu betäuben und zu hetzen zu dem tödlichen Feuerrachen des Fürsten aller Teufel! Hört, ihr getreuen Söldlinge des Satans, die ihr die Sprache des Himmels stoßt in die Posaune des Todes, euer Lohn wird groß werden im Reich dessen, dem ihr so getreu dient! – Hör, du Mein Schreiber, solche können nicht besessen werden, da sie ohnehin selbst zum Jagdgefolge des Satans gehören. O zweifle nicht, dass es so ist, denn die Tanzmusik ist eine trügerisch feine Stimme des Satans und gleicht dem Gesang der Sirenen, von dem die Alten gar weise fabelten. Wer aber solche Stimme führt, ist kein Besessener mehr, sondern einer, der da selbst fangt und Besitz ergreift.
Wehe euch Tanzmeistern und Vortänzern, Ballgebern und Ballmeistern, auch ihr gehört gleich den Musikern zum Jagdgefolge des Satans und seid wohl brauchbare Schuss- und Treib-Teufel selbst! Euch brauche Ich nicht euren Lohn für dereinst auszusprechen, denn in dessen Amt ihr steht, der wird euch euren Sold schon ohnehin wohl ausgemessen haben! Ihr seid fleißige und gar treue Diener eures Herrn, jeder Arbeiter aber ist ja seines Lohnes wert! Und so könnt ihr wahrlich ganz vollkommen versichert sein, dass ihr dereinst, und zwar bald schon in der letzten Zeit der großen Lohn- und Preisverteilung durchaus nicht zu kurz kommen werdet! Denn wahrlich, es wird da gehen nach Meinem Ausspruch, und der möchte euch wohl ein sicherer Bürge dieser Verheißung sein! – Sieh, du Mein Schreiber, auch diese sind und werden nicht besessen, sondern überdenke diese Art Menschen wohl, und du wirst gar bald finden, dass sie nichts als Mammons wohlgeschmeidige Diener sind, denen es mit wohlleserlicher Schrift auf die Stirn geschrieben steht: Erlaubt es uns und gebt uns Geld, und wir wollen euch die ganze Welt vergiften und Tanzsäle errichten, in denen Sonnen ihren Auf- und Niedergang feiern mögen und Erden gleich Erbsen herumkugeln! O sieh, für so große und herrliche Pläne wird dereinst ja auch ein gar großer Preis und Lohn folgen müssen! Denn wahrlich, an solchen großdenkenden Geistern leidet der Himmel die größte Armut!
Wehe euch Schülern solcher Meister! Wahrlich, Ich sage euch, der Fürst der ewigen Nacht hat eure Namen getreu eingetragen in sein großes Buch des Todes. Und der Engel Meiner Gnade hat dafür gleichzeitig dieselben ausgelöscht aus Meinem Buch des Lebens. Und darob werdet ihr einst zu denjenigen gezogen werden, die da sagen werden: Herr, Herr, wir haben ja Deinen Namen angerufen, wir haben geglaubt, dass Du der lebendige Sohn Gottes bist, haben wir auch keine Wunderfrüchte des Glaubens getragen, so haben wir aber doch geglaubt und waren Zeugen Deiner Gnade und wirkten in der Macht Deines Namens all unser Tun, da wir wohl wussten, dass ohne Deinen Willen ja nicht einmal ein Sperling vom Dach zu fallen vermag! Ich aber werde dann so frei sein und werde ihnen keck und trockenweg entgegnen: Weicht von Mir, ihr Verfluchten und Gehetzten, Ich habe euch noch nie als Mein Eigentum erkannt: Meint ihr, dass Ich ein Räuber und Dieb bin und Mir fremdes Wild zueignen möchte!? Das sei fern! Dem ihr zu eigen geworden seid, dahin kehrt, damit euch euer Preis werde! Denn Ich kenne euren Inhaber, und Meine Gerechtigkeit geht weiter als ihr es denkt. Und darob soll des Satans sein, was er sich erworben hat, und Mein das nur, was von Meiner Stimme gelockt, früh genug Mein Revier betreten hat. Es soll dereinst der große Fürst des Todes, dem ihr euch zu eigen gemacht habt, keine Sache wider Mich haben, als wäre Ich je ungerecht gegen ihn gewesen. Sondern da soll dann das Seinige ewig sein und das Meinige ewig Mein verbleiben – und zwar das Seine in des Gerichts und aller Verdammnis Feuerqual mit und bei und in ihm, wie das Meinige in des Lebens höchster Seligkeit und Wonne mit, bei und in Mir! – Sieh, du Mein Schreiber, diese Schüler gehören schon zu den Besessenen. Denn wer da besitzt das Gebiet, dessen ist auch das, was darauf Wohnung macht. So aber jemand zur rechten Zeit der Freilassung, welche die kurze irdische Lebenszeit ist, das böse Gebiet freiwillig und gänzlich verlässt und kommt zu Mir, um auf Meinem Revier Wohnung zu machen, den werde Ich aufnehmen und ihn zu Meinem Eigentum machen. Und Ich werde Mein Gebiet wohl zu verschanzen wissen vor den Feinden und gehetzten Überläufern, auf dass Mein Gebiet ein geheiligtes bleibe und Meine Einwohner völlig gesichert seien. Hört aber alle, ihr Gehetzten, das ist Meine Stimme: Wahrlich, sage Ich euch, ihr werdet nicht hineingelassen werden auf eurer Flucht in Mein Gebiet! Denn dessen Name einmal eingetragen wurde ins Buch des Todes, für den werde Ich nimmer streiten und widerrechten! Denn es soll ewig das Recht des Grundbuchs von Mir gar sehr berücksichtigt werden.
Zu dieser Klasse sollen auch gerechnet sein alle Mode- und Luxushändler, alle die Fabrikanten solcher Scheusalsdinge des Satans und auch alle jene, die dergleichen anrühmen, verteidigen, gutheißen und sogar oft wohlmeinend fördern, wie auch alle jene, die daran teilnehmen und Geschmack daran finden. Und so auch wehe dereinst jenen, die dergleichen wohl verhindern mochten und es nicht taten aus zeitlichen Interessen! Alle diese sollen nie zu Meinem Eigentum werden, wie auch jene nicht, die diesem Wort nicht glauben werden, dass sie gerettet werden möchten. – O zweifle nicht, du Mein Schreiber! Es ist so! Und es werden einst gar viele kommen hin zu Meinem Gebiet und werden da ohne innere Buße Meinen Namen anrufen. Aber wahrlich sage Ich dir, sie werden nicht hineingelassen werden. Und sieh, da wird dann viel Lästerns und Verwünschens vorkommen und werden sich da viele anklammern an das Holz Meines Forstes, um es aus Rache zu verderben. Allein das Mark Meines festen Holzes werden sie nimmer erreichen. Und so Ich alsbald die Bäume Meines Forstes werde reinigen lassen, sieh, da bin Ich ein guter Förster und werde die Äste schon wieder zurechtbringen. Und dass Ich solches dulde und Selbst aber keine Eingriffe in des anderen Eigentum mache, geschieht, dass dereinst, wie schon gesagt, Mein Feind Mich nicht der leisesten Ungerechtigkeit beschuldigen kann. Daher suche Ich auch niemanden mit Zwang und Gewalt und will nicht jemanden bereden zu Mir, sondern wer da kommt, Mich sucht und pocht an der Tür Meines Gebiets zur rechten Zeit, und zwar laut schreiend und mit aller Gewalt pochend und reißend an der Türe Meines Gebiets, dem will Ich die Tür öffnen und ihn wohl aufnehmen. Aber wer da zur rechten Zeit nicht kommen und nicht schreien und gewaltsam pochen und reißen wird an der Tür, wahrlich sage Ich dir, um dessen Besitz werde Ich mit Meinem Feind nicht rechten, sondern was da kommen wird über Meinen Feind, wird auch kommen über sein erworbenes Eigentum! Wie aber da gekommen ist der Tod durch den Einen und wieder das Leben durch den Einen, so wird am Ende auch das Gericht gehalten werden gegen jenen Einen und alles wird gerichtet werden durch diesen Einen! So aber der Fürst der Welt gerichtet wird von dem ewigen Sohn des Vaters, da wird dann auch all sein Eigentum gerichtet werden mit und in ihm. Denn so ihr einen Verbrecher richtet, richtet ihr da nicht zugleich dessen Eingeweide? Und wird sich ein Glied lebend erhalten, wenn der Verbrecher getötet wird?! Sieh, desgleichen wird auch dereinst, und zwar nicht gar zu lange mehr, geschehen!
Überdenkt wohl, was Ich hier gesagt habe! Ich habe noch vieles verschwiegen, doch lasst das Überflüssige! Es soll da noch ein Nachtrag folgen! Amen. – Das sage Ich, die Ewige Liebe! Amen.“ [HiG.01_41.02.01]

„Das Folgende sei der Schlussnachtrag über das Besessensein! – Und so du auch hier im Allgemeinen wenig Tröstendes finden wirst, sondern Schauderhaftes über Schauderhaftes und Schreckliches über Schreckliches, ja so du vernehmen wirst darin den Donner vom großen Gericht nicht mehr fern erdröhnen, so denke, dass Ich die Ewige Liebe bin, der alle Dinge möglich sind! Denn Meine Wege sind unendlich und Meine geheimen Ratschlüsse unerforschlich! So du hier aber willst der Welt wegen Fragen stellen, so sollen sie geschrieben sein, und das sei dir gestattet! Doch so du fragst, da frage bescheiden und verständigen Herzens.
Frage: „O Herr, in welcher Ordnung kommt denn hernach das Besessensein vor, und gehören die Besessenen des Alten und Neuen Testaments wie die der neueren Zeit, deren Justinus Kerner und Professor Eschenmayer erwähnen, auch in die Ordnung der von Dir bezeichneten Besessenen?“
Antwort: Sieh, die ersten vom Jagdgefolge Satans sind die Locker in jeder böswilligen Absicht, und von den Lockern diejenigen voran, deren verführendes Unternehmen am lockendsten, reizendsten, dabei aber so gar geziemend und wohlanständig sittlich erscheint, dass demnach durch solchen feinen Betrug des Satans die Menschheit ordentlich gezwungen wird, sich von solchen Unternehmern ins ewige Verderben ziehen zu lassen.
Zu dieser ersten Klasse gehören demnach alle die Modisten im ausgedehnten Sinn, dann alle Tanz- und Ballgeber, dann alle Tanzmusiker, dann alle Tanzlehrer, Tanzmeister, Vortänzer und Vortänzerinnen, wie auch die sogenannten Frei- oder Ballet-Tänzer, wie auch alle jene, die diese Vexier-Kunst des Satans anrühmen, gutheißen und sie mit Wohlgefallen betrachten, und endlich auch noch diejenigen Jünglinge und Mädchen, deren Herz daran hängt. – So du aber in dir sagen möchtest, dich wundernd, warum der Tanz denn gar so eine gefährliche Hauptsache des Satans sein kann, und soll der Mensch denn auf der Welt niemals sich lebensfroher und heiterer Stunden erfreuen? Darauf gebe Ich dir zur Antwort: Hör, hast du denn niemals vernommen, auf welche Art der schlaue Fuchs die Hühner von den Bäumen lockt und die Schlange die zarten Vöglein in ihren Rachen? Sieh, der Fuchs wirbelt unter dem Baum, und die Hühner schauen unbesorgt dem lustigen Patron zu, werden endlich schwindlig und fallen dann vom Baum in seine Klauen. Und so auch ringelt die Schlange im Gras, da sie die Vöglein wohl sehen mögen; und so sie diese vergnügt schauen, verlassen sie alsbald ihre Zweige und fliegen ihr schnurgerade in den Rachen! – Sieh, geradeso auch lockt diese unterhöllische Vexierkunst des Satans die Menschen vom heiligen Baum des Lebens! Mehr brauche Ich dir nicht zu sagen!
Was aber die „heiteren und lebensfrohen Stunden“ betrifft, da sage Ich dir nichts als das: Werden außer Mir lebensfrohe und heitere Stunden gesucht, sieh, da muss Ich als Allwissender dir offen gestehen, dass Ich da wahrlich nicht weiß, ob solche außer bei Mir noch irgendwo zu finden sein werden. In Meiner heiligen, unendlichen Allheit gibt es keine solche! Und somit dürften solche lebensfrohen und heiteren Stunden wohl nur künstliche Griffe des Satans sein, die da gleichen den reizenden Genüssen in eitlen Träumen, durch welche die ganze Natur verderblich betrogen wird. Wem Ich als größte Erholung nicht genüge, der ist wahrhaft ein Sohn Meines größten Feindes.
Und so kommen ferner, der Ordnung nach, die Inhaber von Huren- und Spielhäusern, wie alle Kuppler und Spielverdinger, und so auch alle Hauptteilnehmer und Unterstützer und Protektoren solch höllischer Löblichkeiten des Satans. Dann alle Ränkeschmiede, Kriegsstifter und Volksaufwiegler und Verräter. Wehe ihnen, denn ihr Lohn wird sehr groß werden! Und endlich gehören dazu alle Geizigen, Wucherer, Neider, Heuchler, Schmeichler, Betrüger, Lügner, Ehrabschneider, Lästerer Meiner Gnade, Diebe, Räuber, Mörder in geistiger und leiblicher Hinsicht, und so auch alle Selbstmörder. – Sieh, alle diese gehören der Ordnung nach sämtlich zum Jagdgefolge des Satans und sind, bis auf einige der zuletzt genannten, kaum mehr besessen, sondern sie gehören zu den selbst Besitzenden, Treibenden und Ziehenden und stehen alle Nummer eins. All das „Wild“ und besonders alle „Bäume“, das „Gras“ des bösen Forstes sowie der tragende „Boden“ gehören samt und sämtlich zu den Besessenen und sind und stehen unter der Nummer zwei. Solche werden hart genesen! Und die „Bäume“, das „Gras“ und der „Boden“, als das Leibeigentum des Satans, schon gar nicht; denn solche haben sich schon begründet in alledem und stehen fest in allem Falschen aus des Satans Bösem; wehe ihnen, sie werden nicht entrinnen dem bald folgenden Weltbrand! – Dem „Wild“ aber soll noch eine kurze Gnadenzeit verliehen sein, doch zur Hetzzeit und zu der dieser folgenden Zeit der Flucht, höre, wird niemand mehr erhört werden und Einlass bekommen in Mein heiliges Revier!“ [HiG.01_41.02.02]

„Wer aber mit Mir ist im Herzen und in der Liebe und im Willen, dem wird die allerärgste Welt nie etwas anhaben können.“ [GEJ.06_151,15]


6. Die Gerichtszeit ist da

„Solches aber merke für alle Zeiten der Erde: Wenn du sehen wirst, dass das Fleisch der Weiber stets fetter, weißer, feiner und üppiger wird, wenn die Weiber mit bloßem Kopf und Gesicht, mit nackter Brust und nackten Händen einhergehen werden, wenn die Weiber lüstern den Männern nachlaufen werden und die Mütter ihre Töchter putzen und schmücken werden und werden sie am Tag und zur Nachtzeit ausführen, um durch solchen Außenflitter, welcher da ist die allerärgste Kunst des Satans, irgendeinen Mann zu fangen, auf dass er sich der Tochter ergeben und sie entweder zum Weib oder wenigstens gegen einen allerschändlichsten Unzuchtsmietlohn als Beischläferin auf Tag oder Stunde zu nehmen sich entschließen möchte – habe acht, Lamech, was Ich hier rede! –, wenn das Weib über den Mann sich erheben wird und wird ihn beherrschen wollen und ihn auch wirklich beherrscht, entweder durch ihre vom Satan erlangten Fleischreize, oder durch Schätze und Erbschaften der Welt, oder durch einen gewissen vornehmeren Stand und vorzüglichere Abkunft, wenn das weibliche Geschlecht, das untergeordnet sein sollende, auf den armen Mann mit spöttischen und verächtlichen Augen und Herzen herabblicken wird und wird ausrufen: ,Pfui, welch ein Gestank um diesen gemeinen Kerl! Wie entsetzlich hässlich ist doch dieser Mensch; welch ekelhaften Aussehens! Sieh an dies gemeine Gesindel, dies Bettelvolk!‘ – dann, Lamech – hör! –, dann hat sich die Schlange zum Herrn der Welt gemacht, schmählichst herrschend in ihrem Geschlecht!
Und dann – hör Mich wohl, Lamech! –, dann werde Ich die Welt verlassen und sie übergeben der Macht dessen, dem sie huldigt, und werde mit Fluch belegen alle Kreatur! Und Meine Ohren werde Ich verstopfen, auf dass Ich nicht vernehmen werde können das starke Jammergeschrei der Elenden auf Erden, um Mich zu erbarmen ihrer Not und ihrer Trübsal, sondern um zur festbestimmten Zeit Mein Gericht zu senden über alles Fleisch auf der Erde und Meinen Zorn zu ergießen über alles Land und über alle Kreatur! – Wahrlich, sage Ich dir, die Welt hat schon einen großen Schritt zum Verderben gemacht! Darum geh hin und verkünde allorts, was Ich dir nun gesagt habe, und ruf alles Volk zur Besserung zurück.“ [HGt.03_122,05-08]

Max Olaf: „So lässt Du nun auch auf der Erde Dinge geschehen, von denen sich niemand eine wahre Rechnung geben kann, wozu sie geschehen. Aber nur die Menschen, die blind sind, sagen: ,Herr, bist Du blind und taub geworden, da Du uns nun verschmachten lässt unter allerlei Trübsalen!‘ Ich aber denke: Du lässt wohl niemand verschmachten, sondern richtest jeden auf, der Dich anruft und auf Dich vertraut. Jene aber, die sich selbst genügen wollen und nur auf ihre Waffen all ihr Vertrauen setzen, denen geschieht es vollkommen recht, so sie mit ihrer Macht in aller Kürze vor Dir, o Herr, und vor aller Welt zuschanden werden. Die Kleinen und Demütigen aber können jubeln und frohlocken. Denn Du bist ihr Schutz und Hort und wirst es nimmer zulassen, dass sie sich vor den Großen der Welt ihres Vertrauens schämen müssten! Wohl aber werden in aller Kürze die Großen vor den Kleinen zu großen Schanden stehen, wenn Du, o Herr, ihnen die Larve abnehmen wirst! Denn sie treiben nun ein schmähliches Spiel mit den armen Völkern. Aber ich weiß es nur zu bestimmt, dass alles, was Du tust, wohlgetan ist! Und ich weiß es auch, dass Dir keine Ruchlosigkeit entgeht! Denn die da einen Hauptschlag führen wie heute über ihre Brüder, die sie Feinde nennen, die schlägst Du morgen. Und da verschwinden sie, als ob sie nie dagewesen wären, und mit ihnen ihr Amt! Darum werde allzeit geheiligt Dein allerheiligster Name! – Aber nun bekomme ich ein sonderbares Gefühl! Ich sehe zwar nichts und vernehme auch nichts, aber mir ist es, als ob soeben jetzt auf der Erde ein mächtiger Schlag geschehen wäre! O Herr, was mag das sein?“
Rede Ich: „Mein liebster Max Olaf! Ja, ja, Ich sage es dir: Heute, heute und heute! – Nacht wollen sie, und sie soll ihnen werden und alle verschlingen, die sie wollen! Den Tod wollen sie; auch der soll ihnen werden, die ihn erwählt haben zu ihrem Helfershelfer! Glanz, Ruhm und Ehre wollen sie, denn für diese müssen Tausende sich schlachten lassen! Ja, es sei! Sie werden erschrecklich glänzen, ihr Ruhm wird furchtbar sein und entsetzlich ihre Ehre! Herrschen wollen sie! Ja, sie sollen herrschen, aber wie die Pest und wie der Drache in seiner Höhle und wie der Leviathan in seiner Schlammtiefe unter dem Grund des Meeres! Lüge wollen sie, denn die Wahrheit ist ihnen ein Gräuel der Verwüstung. Daher sollen sie auch nimmer an das helle Licht der Wahrheit kommen! Einen Gott wollen sie auch, aber nur, wie sie ihn brauchen können! Daher sollen sie nimmer Mein Angesicht zu sehen bekommen! Auch wollen sie allein nur leben; alle anderen sollen nur leben, wenn sie fürs Leben der Großen taugen! Daher wird es aber sein, dass sie ewig allein leben werden! Was sie wollen, das soll ihnen werden, wie sie es wollen! – Aber bald wird eine große und schreckliche Reue in ihre Seele fallen wie ein Mühlstein aus den Wolken, und sie werden suchen, dieser Reue ledig zu werden. Aber ihr Suchen wird vergeblich sein, denn diesen Stein wird niemand vom Grab ihrer Seele heben! Oh, Ich kenne sie und ihre Gelüste und ihre Taten! Ich habe die Könige der Erde gezählt und habe wenige gefunden, die da gerecht wären vor Mir! Daher soll Nebukadnezars Los ihr Anteil werden! Aber den wenigen Gerechten will Ich auch helfen wunderbar, dass sie fürder glänzen sollen unter allen Königen und Völkern wie die hellsten Sterne unter dem Kleingeflimmer des Firmamentes.
Und heute, heute und heute soll das Gericht beginnen ! Heute sollen viele geschlagen werden! Viele Teufel sollen heute zugrunde gehen, und Satan wird der ihm gelegten Falle nicht entgehen.
Und nun, Mein Robert, geh hin und bring Wein her, und zwar den besten, den Wein des Lebens, der Liebe und der Wahrheit, auf dass wir auf das Wohl der armen Brüder der Erde trinken und sie segnen! – Also geschehe es!
[…] Als da alles in der gewünschten Ordnung sich befindet, da teile Ich Selbst das Brot und den Wein aus und sage: „Kinder! Nehmt hin und esst und trinkt alle! Trinkt auf das Wohl unserer Kinder und Brüder auf der Erde, die viele Verfolgung auszustehen haben und nun schon sehr matt und schwach geworden sind! Wahrlich, es soll ihnen geholfen werden! Aus jedem Tropfen tausendfaches Heil allen, die eines guten Herzens und Willens sind! – Ich sage euch, heute noch soll es sich vielfach bei den Guten bewähren, dass wir hier ihrer sehr gedenken, ihre Herzen und die Taten der Welt werden es ihnen kundtun! Und einigen sehr wenigen auf der Erde wird das alles Wort für Wort mitgeteilt, was hier geschieht und wie hier für die arme Erde gesorgt wird! Wir wollen aber auch der Blinden und Tauben gedenken! Aber nur die Harten werden in das Feuer gehen, das da ist ein Meister und Zerstörer des Karfunkels und des Diamanten. Denn die durch die Wahrheit des Worts nimmer sich wollen erweichen lassen, die soll das mächtige Feuer weich machen! Und unter den gewaltigen Schlägen des großen Hammers Meiner Weisheit sollen sie wie ein glühendes Erz zu einem nützlichen Gerät unseres Hauses umgearbeitet werden! Wohl werden sie noch viel Lärmens und Tobens machen und werden raten hin und her und werden noch manche Pläne entwerfen. Aber dies alles soll ein eitles Bestreben sein und wird stets den entgegengesetzten Erfolg haben von alledem, was sie dadurch erstreben möchten! Denn Ich allein bin der Herr und habe die Macht, Kronen und Zepter zu brechen, und die zerbrochenen wieder aufzurichten, so sie sich an Mich wenden! Aber wehe ihnen, wenn sie nicht bei Mir die wahre Hilfe suchen! Könige, die sich an Mich halten, will Ich aufrichten und ihnen eine rechte Weisheit geben und große Macht daraus! Und es werden dann ihre Völker laut schreien: ,Heil dir, du unser großer, von Gott uns geschenkter König und Herr! Was unser ist, das ist auch dein! Deine große Weisheit und Güte sei unsere wahre und lebendige Verfassung! Dein Wort sei unser Wille, und dein Wille unser Gesetz! Wehe jedem Frevler an deinem gesalbten Haupt!‘ Dreimal Wehe hingegen jenen Königen, Herzögen und Fürsten, die allzeit wort- und treubrüchig sind gegen ihre Nachbarn und ihre Herzen erfüllt haben mit Lug und Trug! Ich sage euch, sie werden vergehen wie die Milben eines Blatts! Denn Ich will nun die Erde fegen von allem Unkraut! Dann aber wird eine Brücke gestellt werden zwischen hier und dort, auf dass die Bewohner der Erde leichter zu uns herüberkommen sollen als bis jetzt auf der schon sehr morsch gewordenen Leiter Meines Jakob, auf der nur Engel auf und ab steigen konnten. Die Brücke aber soll sein sehr breit und so eben wie der Spiegel eines ruhigen Sees. Und es sollen weder am Anfang noch in der Mitte noch am Ende der Brücke Wächter aufgestellt sein, zu untersuchen die Elenden, Schwachen und Bresthaften. Da soll ein jeder ein vollkommener Freizügler sein und soll sich jederzeit Rat und vollkommene Hilfe von hier als von seiner wahren Heimat holen können! Auf dieser Brücke aber werden auch wir die lange verlassene Erde wieder betreten und dort unsere Kinder selbst erziehen, lehren, leiten und regieren und so das verlorene Paradies wieder aufrichten!“ [RB.01_086,03-08+14-20]


7. Die geistige Sündflut und Verhaltenswinke

„Schaut und traut aber nun außer Mir niemandem. Das spricht zu euch, der euch erschaffen, erlöst und geheiligt hat durch Sein Wort und durch Seinen Geist! – Über die Erde geht nun eine geistige Sündflut, wie einst vor viertausend Erdjahren zu den Zeiten Noahs eine materielle gegangen ist. Jene tötete das Fleisch, und diese tötet aber beides, das heißt Seele und Leib. Die Seele tötet diese Flut durch den Geist der Herrschsucht, der nun, wie einst die Wasserwogen, zum Teil aus dem Erdinnern und zum Teil aus der Luft, das heißt, aus deren bösen Geistern sich ergießt und die Seelen, die er leicht überflutet, mit der Herrschsucht verdirbt. Und diese Flut ist wie ein Feuer – und ist ebendasselbe Feuer, von dem es geschrieben steht, dass die Welt durch dasselbe zum zweiten Mal wird gerichtet werden allgemein. Wollt ihr aber von dieser argen Feuerflut nicht ergriffen werden, so bleibt fest bei Mir und urteilt ja nicht bald so und bald so, und sagt auch nicht: Dieser oder jener, oder diese oder jene Partei, oder die Großen oder die Kleinen haben recht; denn Ich sage euch: Nun hat niemand recht als bloß der nur, der sich weder hin noch her neigt, sondern ganz kerzengerade und felsenfest bei Mir verbleibt und alles Mir ganz allein überlässt, was darüber ist, Ich sage es euch offen heraus, ist Sünde.
Dies alles musste so kommen des Gottesworts wegen, welches ist Mein Wort, das Ich Selbst vor Jerusalem geredet habe über Jerusalem und desgleichen auch, wie ihr es wisst, über die ganze Welt. Es werden noch gar große Dinge geschehen, und viel Arges werdet ihr noch sehen und werdet davon reden hören, und es wird ein Volk das andere verdammen. Eine Partei wird der anderen Galgen erbauen; die noch vor kurzem sich als Freunde begrüßten, werden sich gegenseitig verraten, der Sohn den Vater und der Vater den Sohn. Fällt aber ihr über niemanden ein Urteil, sondern überlasst alles Mir allein, so werdet ihr euch in Meiner Friedensarche befinden, in der euch nichts Arges dieser Zeit wird erreichen können.
Wer aus euch hat wohl eine Macht, etwas zu wirken in der Welt und auszurichten in ihr? – Urteilt er wider die eine Partei, so sie aber siegt, wird sie dann nicht kommen und ihn ergreifen und Rechenschaft fordern von ihm? Und hält er es aber mit der anderen und siegt die erstere, wird diese nicht auch tun, wie die andere mit dem, der wider sie war? Darum, da Ich bis jetzt noch keiner Partei den Sieg vorbestimmt habe, als allein derjenigen, die mit Mir hält, so enthaltet euch jedes Lobs, wie auch jedes Tadels, denn ihr wisst es nicht, wen ihr loben oder tadeln sollt. Solches weiß allein Ich und werde jedem geben nach seinem Werk.
So aber eine Macht siegt, da gehorcht eben der Macht, die da gesiegt hat; denn sie wäre keine Macht, so sie es nicht wäre aus Mir, denn Ich allein gebe Macht und Ohnmacht. Die Macht siegt, und die Ohnmacht unterliegt. Oder war Ich, als Mich Pilatus richtete, nicht so wie jetzt und ewig der alleinige Herr der Unendlichkeit? – So Ich das Gericht des Pilatus annahm und widersetzte Mich nicht demselben, da es sich doch um Meine eigene Haut handelte, so murrt auch ihr nicht in eurer Sicherheit über das, was nun geschieht. Denn so ohne Meinen Willen kein Sperling vom Dach fällt und sogar alle Haare eures Hauptes gezählt sind, wie sollen nun diese Dinge geschehen können so ganz ohne Meinen Willen? – Ist aber das also Mein Wille, und das darum, weil es die Welt selbst so wollte und noch will, so ist es aber dabei auch Meine Sorge, die zu bewahren, die fest an Mir halten und alles Mir überlassen. Wisst ihr denn nicht, dass Meine Ratschlüsse unerforschlich und Meine Wege unergründlich sind? – Seht, Ich sende Wolkenbrüche, Blitze, Donner und Hagelschlag über die zumeist friedlichen Alpenbewohner, und die Fluten rauben ihnen Ochsen, Kühe, Schafe und Ziegen, und ihre Hütten reißen sie fort in die Abgründe, und ihrer Hände mühevolle Werke werden verwüstet, während dem reichen Städter kein Haar gekrümmt wird. So ihr da urteilen möchtet nach euren Rechtsbegriffen, wie wäre da Mein Handeln vor euren Augen? – Ich aber urteile und handle so, wie es recht ist in der Wahrheit. – So irgend die reineren Berge eine Geistespest beschleichen will, so wasche Ich sie mit den rechten Mitteln hinweg, und die Alpe wird wieder rein. Der reiche Städter aber als kein Kind der Höhe hat in seinem ungestörten Wohlleben aber auch zuallermeist seinen Lohn dahin. Der Bessere aber wird schon auch gewaschen, wennschon nicht durch einen Wolkenbruch, so aber doch durch allerlei andere Gewässer, denn ungewaschen kommt niemand in Mein Reich. – Ich brauche euch nicht wieder vorzusagen, was da alles sonderheitlich noch geschehen wird; denn es kann noch sehr viel geschehen, aber auch sehr wenig mehr, danach die Menschen sich zu Mir oder von Mir wenden werden. Das Schwert hat schon viel zu tun gehabt und hat arg gehaust; aber so die Menschen noch länger in der Herrschsuchtsflut sich herumtreiben werden, so werde Ich noch einen anderen Engel senden, nämlich den Hunger- und zugleich den Pestengel. Diese Lehrer werden den Menschen sicher ganz andere Rechtsbegriffe beibringen als jene, von denen sie jetzt belebt sind.
Euer Wahlspruch aber sei: Gebt dem Kaiser, was sein ist, und gebt vor allem aber Mir, was Mein ist, so werdet ihr mit der Welt und mit Mir Selbst am allerbesten daraus kommen. Der Zöllner hatte wohl auch kein Recht, von Mir und dem Petrus einen Mautzins zu verlangen, denn wir waren keine Fremden, sondern einheimische Kinder. Was aber Ich als der Herr und euer aller Vater tat, das tut auch ihr, so werdet ihr in allem wahrhaft Meine Kinder sein, amen. – Das sage Ich als euer Vater voll Weisheit und Liebe, amen, amen, amen.“ [HiG.03_48.11.17]

„Den Tauben und Blinden ist hart predigen. Da sie sich in die Trübsal der Welt in vollstem Maß gestürzt haben und dadurch ihre Erde, welche ist ihr Fleisch, beschmutzt haben mit dem Fluchkot der stinkenden Hölle, welcher Gestank ist eine wahre Pestilenz der Seele, so muss Ich allzeit wieder eine Sündflut aus den Himmeln regnen lassen, worunter verstanden werden die bitteren Werke der Erlösung. Und ist dadurch dann wieder ganz gewaschen worden das fluchbesudelte Erdreich der Seele, und sind durch die Winde der Gnade wieder ausgetrocknet worden die Sümpfe und Moräste, dann erst ist wieder eine Möglichkeit vorhanden, euch wieder predigen zu können die Wege zum Leben aus Mir.“ [HiG.03_40.06.17,24]

„Bleibt alle stets in der Sanftmut und Demut und dadurch in der wahren Nächstenliebe, so wird kein Gericht unter euch erzeugt werden; denn wo in jener Zeit die Menschen in Meiner Ordnung leben werden, dort wird auch kein letztes Gericht zum Vorschein kommen. Ich habe euch das nun deshalb zum Voraus gesagt, auf dass ihr es auch den anderen Menschen sagen und verkünden sollt, damit sich am Ende niemand entschuldigen kann, dass er nicht vor der Gefahr gewarnt worden sei. Sagten alle: „Herr und Meister, an unserem Eifer für die gute und wahre Sache wird es uns mit Deiner Hilfe wahrlich nicht fehlen; aber es gibt der Menschen viele auf der Erde, die groß und weit ist, und wir werden nicht in alle ihre Orte kommen können, und so wird das Böse unter dem Guten und Wahren fortwuchern, und wir werden wohl nicht imstande sein, demselben vollen Einhalt zu tun!“ Sagte Ich: „Dafür werdet ihr, wie ein jeder wahrhaft Gute in Meinem Namen, auch zu keiner Verantwortung gezogen werden. Denn es genügt, dass den Menschen die Wahrheit verkündet wird; das Leben und Handeln danach ist ihre höchst eigene Sache. Wer danach leben und handeln wird, der wird in kein Gericht kommen, sondern das ewige Leben ernten und selig werden.“ [GEJ.08_051,06-08]


7.1. Die Friedensarche

„Wie aber kann man sich vor dem Zu-Tode-Ersäufen in der geistigen Sündflut schützen? Ich sage es dir: Was Noah körperlich tat, das tue man nun geistig, und man ist für immer geschützt vor dem Zu-Tode-Ersäufen in der großen und beständigen geistigen Sündflut! Mit anderen Worten gesagt: Man gebe nach der Ordnung Gottes auch der Welt, was der Welt ist, aber vor allem Gott, was Gottes ist! Die ‚Arche Noahs‘ ist eines Menschen rechte Demut, Nächsten- und Gottesliebe. Wer recht demütig ist und voll der reinen, uneigennützigen Liebe zu Gott dem Vater und zu allen Menschen und hat stets das rege Bestreben, allen Menschen, so möglich, zu dienen in der Ordnung Gottes, der schwimmt ganz wohlbehalten und bestverwahrt über die sonst gar so leicht todbringenden Fluten aller Weltsünden hinweg, und am Ende dieser seiner irdischen Lebenslaufbahn, wenn für ihn die Flut sinken wird und sich verlaufen in ihre finsteren Tiefen, da wird seine Arche am großen Ararat des lebendigsten Reichs Gottes eine wohlgestellte Ruhe nehmen und wird dem, den sie getragen, zu einem ewigen Wohnhaus werden.“ [GEJ.03_013,07-10]

„Und so Ich euch nun schon eine geraume Zeit predige, so folgt Meiner Stimme und kehrt zurück in den Stall Meiner geliebten Lämmer, damit Ich euch werde führen als der alleinige gute Hirt auf der Weide des Lebens und ihr Mir dann Wolle gebt, so weiß wie der Schnee, und Ich euch daraus dann bereiten werde ein Kleid, welches euch schmücken wird in alle Ewigkeit.“ [HiG.03_40.06.17,25]


7.2. Der Herr beschützt die Seinen

„Tut alles, was ihr tut, aus wahrer, lebendigster Liebe zu Mir, eurem Vater, und Ich werde dann schon etwa auch wissen, womit Ich Meinen lieben Kindern eine wahre Gegenfreude werde zu machen haben! Wahrlich, wahrlich sage Ich euch: Keines Menschen Auge hat es je geschaut, keines Menschen Ohr gehört und keines Menschen Sinn je gefühlt, was Ich für jene Meiner Kinder in der Bereitschaft halte, die Mich als ihren Vater wahrhaft mit einfältigem Herzen lieben! Aber das sage Ich euch allen auch: Neben der Welt her lasse Ich Mich durchaus nicht schleppen! Denn entweder alles her oder auch alles hin; aber die gewisse Halbheit ist ein Ding der finsteren Heiden und trägt ihnen denn auch schlechte Früchte.  Was kann es denn einem Menschen nützen, so er besäße alle Schätze der Welt, aber dabei großen Schaden litte an seiner Seele? Darum kümmert euch allzeit nur um Schätze, die die Motten nicht verzehren und der Rost nicht zerfressen kann, so werdet ihr auch allzeit bestens daran sein! – Also, diesen Rat merkt euch auch wieder und befolgt ihn, so werdet ihr ein gutes Sein auch schon auf dieser Erde haben und die anderen Menschen, die an euch glauben werden, mit euch; alles andere aber soll schmachten, damit sein Fleisch nicht zu hochmütig werde! Denn nur Ich ganz allein bin der Herr und tue nach Meiner ewigen Weisheit allzeit, was Ich will! Die Welt möge da Zeter schreien, wie stark und mächtig sie das nur immer will und mag, und das bald über dieses und jenes, und Ich werde niemals horchen auf ihr eitles Geplärr! Aber was Mir Meine wahren Kinder und Freunde vortragen werden, auf das werde Ich auch horchen und dem Übel leicht und bald abhelfen; doch alles, was Welt heißt und ist, soll von nun an ums hundertfache mehr gezüchtigt werden, als es je vom Anfang der Welt her der Fall war! Das ist auch Mein Wort, und die Zeiten werden es die Menschen lehren, dass Ich nun diese Worte nicht vergeblich ausgesprochen habe. – Wehe allen Weltsüchtigen und Meinem Willen Widerspenstigen! Denn diese Erde ist eine Wiege für Meine Kinder, und diese werden nicht tüchtig ohne die Zuchtrute; und helfen da sanftere Mahnstreiche nichts, so werden dann schon schärfere und sehr ernste in die volle Anwendung gebracht werden, was da Meine Sorge sein wird.“ [GEJ.08_038,13-19]

„Sieh, es werden nun Zeiten kommen, in denen große Not und Drangsal herrschen werden, und Krieg, Hunger und Pest wird kommen. Aber die sich an Mich halten und die Ich Mein nenne, haben von allem dem nichts zu befürchten. Denn wo Mein Segen waltet, kann der Hölle Wut den Samen der Pest aller Art nicht ausstreuen und ihr Gifthauch die Bäumchen, die Ich gepflanzt habe, nimmer verderben. Aber die Bäume der Welt und alle Einrichtungen, die bisher die Welt zu ihrer vermeintlichen Ruhe und Sorglosigkeit gesetzt hat, werden in Kürze den weidlichsten Schiffbruch erleiden. Die Herren der Erde sollen es erkennen, dass Ich noch immer der Herr bin und durch alle ihre Rechnungen eine Strich ziehen werde!“ [HiG.02_50.10.14,07-08]

Es „sollen allerlei Übel die Erde nun nach der Ordnung beschleichen. Bis diese Brut vertilgt ist und es auf der Erde lichter wird, will Ich den Erdboden nicht segnen, außer dort örtlich nur, wo irgend Menschen leben, die Mich wahrhaft in ihren Herzen tragen und glauben, dass Ich bei ihnen bin und sie auch mit wenigen Broten bestens erhalten und ernähren kann. Fürchtet daher auch ihr diese Zeit nicht! So ihr auf Mich wahrhaft vertraut, wird euch nirgends hungern. Habt ihr wenig, so will Ich das Wenige segnen, und es wird für euch ein großer Überfluss vorhanden sein. Aber so ihr, im Bewusstsein Meines Segens, euch noch sorgen und kümmern würdet und würdet fragen: „Was werden wir essen und womit werden wir uns kleiden?“, dann würde Ich euch sorgen lassen und würde Mich etwas zurückziehen und Meinen armen und doch wieder sehr reichen Knecht und Bruder von euch nehmen. Dann versorgt euch mit hundert Metzen Mehl und allerlei essbaren Dingen, und ihr werdet dennoch hungern, als hättet ihr wochenlang nichts gegessen! Denn wie überall, so ist auch hier an Meinem Segen alles gelegen! Darum bleibt gleichfort ganz voll Vertrauen auf Mich, möge sich die Zeit gestalten, wie sie will, so werde Ich euch nimmer verlassen, und euch soll nicht hungern, weder geistig noch leiblich. Und wenn da schon der Knecht verreiste, so werde aber dennoch Ich stets gleich segnend bei euch sein so lange, als ihr euch nach diesem Wörtlein verhalten werdet. Also wohlgemerkt: Nicht gesorgt, gefürchtet und gekümmert solange Ich bei euch bin; es wird euch nichts geschehen! Niedergedrückt, traurig und ängstlich dürft ihr nicht sein; denn das wäre ein Aushängeschild des Herzens, das da besagen würde: „Sieh, der Herr ist wohl da; aber Er schläft und mag uns nicht helfen!“ – Weg also auch mit diesem Aushängeschild! Denn wo Ich bin, muss Freude und volle, seligste Ergebung in Meinen Willen und nicht Furcht, Kleinmut und Traurigkeit herrschen! Dann herrsche auch Ich kräftigst in solchem Herzen und in solchem Haus! Amen. Das sage Ich, euer aller segnender Gott, Herr und Vater. Amen.“ [HiG.02_47.05.16,07-11]

Beispiel Markus: „Ist schon alles recht, aber wovon werden die armen Menschen leben? Denn Du siehst es doch, dass der nimmer enden wollende Hagel alles rein zusammenschlägt und die Fluten alles Erdreich in das Meer tragen! Und Tausende von Menschen und Haustieren werden nun erschlagen, und die mit dem Leben davonkommen, werden nachher dem offenbarsten Hungertod preisgegeben sein! Das ist denn doch ein wenig zu hart und zu schwer strafend heimgesucht mit der allerdicksten Zuchtrute von der Welt!“ Sage Ich: „Weißt du, Mein lieber Markus, ein jeder redet, wie er irgendeine Sache versteht, und du redest nun auch so, wie du die Sache verstehst! Ich sage es dir: Der Herr fegt selten, aber wenn Er fegt, dann fegt Er rein! […] Ich habe diesem frevelhaftesten Unfug lange übergeduldig zugesehen, aber nun ist das Maß voll geworden, und Ich will diese unbarmherzigen und aller Treue baren Wucherhunde nun züchtigen, dass ihnen das Hören und Sehen vergehen soll für immerdar! Sieh deinen Garten und deine kleinen Äcker, es tut da weder das Wasser noch der Hagel irgendeinen Schaden; aber besieh dir hernach die andere Gegend, und du wirst da eine derartige Verwüstung finden, wie dir nicht leichtlich irgendwo eine ähnliche vorgekommen ist! Mit dieser Geißel werden die griechischen Wucherhunde aus diesem Land vertrieben werden. Denn auf den nackten Steinen werden sie keinen Weizen, kein Korn, keine Gerste, keinen Mais, keine Linsen und keine Bohnen mehr ernten, daher werden sie den wüsten Boden verlassen und sich nach Europa ziehen.“ [GEJ.03_187,13 + 188,01+05-07]

„Und Ich, der Herr, der dieses durch den Mund Johannis zu euch geredet hatte, werde die Erde auf allen Orten und Punkten mit allerlei Gericht und Kalamitäten, als durch gewaltige Kriege, durch große Teuerung und Hungersnot, durch allerlei Pestilenz unter den Menschen und Tieren, durch große Erdbeben und andere Erdstürme, durch große Überschwemmungen und auch durch Feuer heimsuchen. Aber die Meinen werde Ich in der Liebe erhalten, und sie werden an nichts Mangel zu erleiden haben.“ [HiG.03_64.04.25,21]


7.3. Nicht ängstlich werden bei Naturkatastrophen

„Zwischen dem Regen, Hagel und Schnee sind nur sehr geringe Unterschiede, welche durchgehends einen gleichen Grund haben. – Bei dem Hagel haben sich mitunter auch noch bösere ungeborene Geister mit den freien Geistern aus dem Wasser mitbegeben. Damit nun diese Geister keine weiteren Verheerungen anrichten können, so werden sie durch die Geister aus dem Wasser alsgleich gefangengenommen und festgebunden und so, von ihrem Grimm abgekühlt und gesänftet, in der Gestalt des Hagels wieder zur Erde geführt – aus welcher Ursache ein solcher Hagelsturm auch gewöhnlich mit größerer Hefigkeit als irgendein anderer Regen oder Windsturm vor sich geht. Dass dem so ist, das zeigen euch die vor einem solchen Sturm kreuz und quer fliegenden Wolken. Wenn ihr das seht, so ist der Augenblick da, wenn solche bösen Geister von der Heftigkeit der Friedensgeister kreuz und quer zusammengefangen werden, bei welcher Gelegenheit sich solche Geister dann allzeit durch ein unwilliges, vernehmbares Murren, Toben, häufiges Blitzen und Donnern kundgeben. Allein alles dieses hilft ihnen wenig oder gar nichts. Am Ende werden sie doch samt und sämtlich gefangengenommen und, wie schon bekannt, an den Ort ihrer Bestimmung geführt. Wenn sie nun die Erde erreicht haben, so werden sie von der erweichten Materie wieder aufgenommen, und die friedlichen Geister gehen dann wieder ruhig von ihren festen Klümpchen auseinander. Hat dann auch so ein Hagelsturm hie und da manchen Schaden an euren Früchten angerichtet, so sollt ihr aber euch dessen ungeachtet doch nichts daraus machen. Denn dieser Schaden steht nicht in dem allergeringsten Verhältnis zu dem, was da entstehen würde, wenn die Friedensgeister nach Meinem Willen nicht so tätig die Hand anlegten an die unzeitigen Zerstörer der Welt. Denn diese würden sich in ihrer Freiheit alsbald entzünden, und der Erde würde es ergehen wie einem großen Haufen Pulvers. Daher sollt ihr in der Zukunft auch nicht so ängstlich sein, wenn ihr solches vor euren Augen seht. Denn alles, was da geschieht, geschieht aus Liebe zu euch! Und wird auch jemand dadurch verdientermaßen ein wenig gezüchtigt, so wisst ihr ja, wenn ihr eure Kinder nur aus Liebe züchtigt, da ihr doch böse seid, um wie viel mehr werde Ich, der alleinig gute Vater, Meine Kinder nur aus Liebe züchtigen!“ [HiG.01_40.10.04, 15-18]


8. Wieder ein Volk Gottes werden

Meduhed: „Männer, Brüder, Schwestern und auch ihr schon wortverständigen Kinder! Merkt es euch alle wohl, was ich euch nun durch die große Gnade Gottes kundgeben werde! Das sei der Grund alles unseres Denkens und Handelns, dass wir nie den heiligen Willen Gottes aus den Augen unseres Herzens lassen und allzeit mit Dank und Lobpreisung denselben erfüllen bis auf einen Punkt. Denn was immer von Ihm kommt, ist groß, heilig und daher auch von größter Wichtigkeit, und scheine es unseren kleinen Weltaugen auch noch so klein, so ist es aber doch von unendlichem Wert, da es von Gott ist, der nun unser aller Herr ist, und wir, so wir sehr willig gehorsam sind Seinem Willen, auch noch Seinen großen Kindern, die ihr habt kennen gelernt unter der Felsenwand ob Hanoch, wie uns allen versprochen ist, gleich werden können. Seht, so will der Herr, unser großer Gott und seinwollender allerheiligster Vater, dass wir uns fürs erste lieben sollen, und zwar jeder seinen Nächsten als Bruder und Schwester siebenmal mehr als sich selbst. Jeder sei streng gegen sich selbst und milde und sanft und voll Liebe gegen seine Brüder und Schwestern. Nie denke einer, größer und mehr wert als der Schwächste von euren Brüdern zu sein; denn bei Gott gilt nichts als ein reines, demütiges Herz. Wem der Herr je, wie mir, Seine Gnade schenken wird, der denke sich als den Allergeringsten und sei bereit, gleich mir, allen zu dienen und nach dem Willen Gottes allen mit einem guten Beispiel voranzugehen. Nur allein Kinder sind gegen ihre Eltern vermöge ihrer ursprünglichen Schwäche und notwendigen Erziehung den unbedingtesten Gehorsam schuldig; und wenn sie zur Erkenntnis des Willen Gottes in sich werden gelangt sein, dann trete an die Stelle des Gehorsams, den ihr dann Gott allein nur schuldig seid, die kindliche Liebe und Achtung gegen die Eltern in hohem Maß. Doch sollt ihr nach dem Willen Gottes dem Weisesten von euch allzeit euer Ohr leihen und eure Augen auf ihn richten, um willig zu erfahren die Ratschlüsse Gottes fürs Allgemeine sowohl, als auch für jeden einzeln; doch hütet euch davor, je einem solchen Weisen irgend mehr Achtung, Liebe und Verehrung zu geben als einem anderen noch nicht weisen, aber doch sehr willigen, lieben Bruder.
Und da sei und bestehe die Achtung des Weisen aus Gottes Gnade von euch in nichts anderem als bloß in der Liebe Gottes, Liebe des Nächsten und dem willigsten Gehorsam gegen die Anordnungen Gottes durch das demütige Herz eines weisen Bruders.
Nie komme je eine Unwahrheit über eure Lippen, denn die Lüge ist ein Fundament alles Bösen. Fern sei von euch alle Schadenfreude über die Buße eines Sünders, sondern eure Liebe helfe einem gefallenen Bruder wieder auf die Beine. […]
Ein jeder sei untertan seinem Bruder und bereit, ihm zu dienen, aber nie befehle einer dem anderen, sondern ihr sollt euch allenthalben mit der Liebe begegnen, damit ihr einst Kinder werden mögt eines Vaters in der Liebe.
Da der Herr allzeit mehr gibt, als es dem Menschen nötig wäre zu erhalten sein Leben, so sollt ihr aber deswegen doch nicht unmäßig sein in jeglichem Genuss, sondern nach dem Willen Gottes eurer Gesundheit wegen mäßig in allem, was ihr tut und genießt; denn so spricht der Herr: ,Gesegnet sei ein gerechtes Maß und ein gerechtes Ziel, das Unmaß doch sei verflucht und verdammt die ziellosen Wege, und auf ihnen wandle nur die Hurerei und Unzucht und finde da die Nacht des Verderbens und des ewigen Todes!‘[…]  
Denn hört! So spricht der Herr: ,Solange ihr und eure Nachkommen bleiben werdet in dieser gebotenen Ordnung, solange auch wird nie ein fremdes Volk sich nähern können diesem Land und euch stören in eurem Frieden, und Ich Selbst werde euch tausenderlei schöne und nützliche Dinge erkennen und bereiten lehren; doch aber wenn ihr je aus Meiner Ordnung treten solltet und auch verbleiben in Meiner Vergessenheit und nicht wieder zurücktreten würdet sobald zu Meiner Ordnung, dann werde Ich ein anderes Volk erwecken, es führen hierher, und das wird euch unterjochen und zu Sklaven machen. Da wird dann sein ein Kaiser, der euer Heiligtum zerstören wird und wird euch schlagen und viele töten lassen und wird euch gleich Eseln vor den Pflug spannen lassen und euch züchtigen wie ein Kamel. Der wird sich alles zueignen und wird euch hungern lassen und euch verbieten, euren Durst zu löschen mit dem Saft der Früchte, sondern wird euch zum Wasser treiben wie ein zahmes Tier. Und ihr werdet für ihn müssen, wie zu Hanoch, Städte bauen und ihn gut füttern und seine Diener, damit er kräftig werde, euch zu schlagen und zu töten.
Dann werdet ihr für eure Arbeit keine Früchte und kein Brot mehr bekommen, sondern tote Zeichen nach dem Grad der Arbeit, für welche Zeichen man euch etwas weniges zu essen geben wird; ja, so ihr dann noch nicht werdet zur Ordnung zurückkehren, so werdet ihr sogar an den Kaiser von den Zeichen den fünften Teil als eine Arbeitssteuer von dem hart Erworbenen ohne Entgelt zurückgeben müssen, welches wird sein ein Zeichen, dass ihr sogar werdet bitten müssen, um nur arbeiten zu dürfen, und da werdet ihr für eine solche Erlaubnis dann die erwähnte Steuer entrichten müssen.
Und Ich sage, da wird im ganzen Land auch nicht ein Fleckchen sein, das sich nicht der Kaiser möchte zugeeignet haben. Und verteilen wird er dann das Land als ein Lehen an seine Günstlinge und Höflinge; euch aber wird er zum schmählichen Leibeigentum der Günstlinge und Höflinge machen, und diese werden Herren sein dann über euern Tod und euer Leben und euch zu essen geben gekochtes Gras und schlechte Wurzeln, denn sie werden sich die besten Früchte aneignen. Und wer sich dann an einer solchen Frucht vergreifen wird, der wird sogleich mit dem Tod bestraft werden.
Dann wird der Kaiser eure schönsten Weiber und Töchter nehmen für seine und seiner Günstlinge und Höflinge Geilheiten, und ihr aber werdet eure Knaben in den Fluss werfen und dafür seine Kinder ernähren müssen, damit sie euch dann misshandeln werden. Ich aber werde dann Meine Ohren, um nicht zu hören euer Jammergeschrei, bis ans Ende der Zeiten verstopfen, und es wird euch dann tausendmal ärger gehen, als es euch gegangen ist in Hanoch. Auch dieses alles merkt euch wohl, und schreibt es in die anbefohlenen weichen Steine!‘
So seht denn, meine lieben Brüder, was der Wille Gottes ist; darum tut, wie euch geraten, und ihr könnt so leicht, ja und noch um tausendmal leichter ein selbständiges Volk bleiben ohne auch nur irgendeinen Verlust eurer Rechte. Daher werdet voll Liebe und Gnade, und fern sei von euch der böse Eigennutz, dann werdet ihr bleiben, wie ihr seid, ein Volk Gottes.“ [HGt.01_034,07-23]


***

„Wem Mein Lebenslicht leuchtet, der wird auf dem Weg mit seinen Füßen
nicht leichtlich mehr an einen Stein stoßen, und die Dornen wird er wohl vermeiden mögen.
Wer mit Mir wandelt, der hat allenthalben schon einen wohlgebahnten Weg;
wer aber ohne Mich dem Reich Gottes, als dem inneren Reich des Lebens und aller Wahrheit, zuwandelt,
der hat wohl einen langen, schmalen und sehr dornigen Weg zu durchwandern,
wie das bei gar vielen alten Weisen aller Völker der Erde von jeher der Fall war
und auch künftighin der Fall sein und bleiben wird.“

Goßes Evangelium Johannes Band 9, Kapitel 58, Vers 1


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