Jakob Lorber - Speisegebote Moses - Der Prophet Jakob Lorber

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Hat Jesus die Speisegebote des Alten Testaments
nach Markus 7,15 und Apostelgeschichte 10, 9-29 aufgehoben?


Viele Christen gehen davon aus, dass Jesus laut Markus 7,15 und Apostel-geschichte 10,9-29 die Speisegebote des Alten Testaments aufgehoben habe. Was sagt Er uns nun durch Jakob Lorber dazu?


Markus 7, 15 (Luther-Bibel 1912):

„Es ist nichts außerhalb des Menschen, das ihn könnte gemein machen, so es in ihn geht; sondern was von ihm ausgeht, das ist's, was den Menschen gemein macht.“


Jesus durch Jakob Lorber:

„Sagte Ich [zu den Pharisäern]: „So es euch kein Gewissen machte, nahezu alle Satzungen Mosis aufzuheben und an ihre Stelle eure welt- und selbstsüchtigen Gesetze zu stellen, da ihr doch niemals Herr und Meister wart, dem alle Gewalt im Himmel und auf Erden innewohnt, wie fragt ihr Mich nun darum, ob dadurch am Gesetz nicht gerüttelt werde, so Ich euch anrate und erlaube, im Notfall unter gewissen Zubereitungsbedingungen das Fleisch auch anderer Tiere zu essen, die Moses zu essen den Juden vorenthalten hat?!
Was durch den Mund unter gerechter und zweckdienlicher Zubereitung in den Menschen zur Stillung seines Hungers kommt, das verunreinigt ihn niemals; aber was zum Mund aus dem Herzen, in Worte oder Gedanken verkleidet, herauskommt wie Lüge, böser Leumund, Meineid, schmutzige und unzüchtige Reden, Flüche, Lästerungen, Ehrabschneidung, Verleitung zur Hurerei und zum Ehebruch und verführerische Reden zu allerlei Sünden und Lastern, das verunreinigt wahrhaft den ganzen Menschen. Aber was unter guter und zweckdienlicher Zubereitung als Leibesspeise in den Menschen kommt und auf dem natürlichen Weg auch wieder aus dem Leib hinausgeschafft wird, das, wie schon gesagt, verunreinigt den Menschen nicht. Ich aber habe ja nicht gesagt, dass ihr das tun sollt, sondern nur, dass ihr das im Notfall so und so tun könnt, und habe dadurch keine Satzung Mosis aufgehoben.“ [GEJ.09_127,05-07]

„Sagte Ich [zum Wirt]: „Hab keine Scheu vor uns Juden! Wir haben schon zu mehreren Malen Griechen- und Römerkost zu uns genommen und sind darob [deswegen] nicht unrein geworden; denn was nach Bedarf und mit rechtem Ziel und als eine für den Menschen seit alters her anerkannte und möglichst rein bereitete Speise zum Mund in den Magen hineinkommt, das verunreinigt den Menschen nicht, doch was zum Mund aus dem Herzen herauskommt, wie Lästerung, Ehrabschneidung, arger Leumund und allerlei Lüge, unflätige Reden und allerlei Schelterei, das verunreinigt wohl den ganzen Menschen. Darum bringe du, Weib, deine nach griechischer Art bereiteten Fische nur ohne Scheu auf den Tisch, und wir werden sie schon verzehren!“ [GEJ.10_126,08]

„Werdet also als die Ausbreiter dieser Meiner Lehre nirgends und niemals schwach in was immer für einer alten Satzung, nicht einmal in der Wahl der Speisen; denn was zum Mund hineingeht mit Maß und Ziel, verunreinigt den Menschen niemals, sondern nur das verunreinigt den Menschen, was vom Herzen durch den Mund zum Schaden des Nebenmenschen herauskommt! So werdet ihr mit dieser Lehre den wahren Segen und das wahre Heil den Menschen geben für bleibend, das in tausend Jahren und abermals tausend Jahren ebenso rein dastehen wird, wie Ich Selbst es nun euch gebe und gegeben habe!“ [GEJ.05_131,08; Mt 15,11; 1.Tim 4,4]


Apostelgeschichte 10,9-29 (Luther-Bibel 1912):

„Des anderen Tages, da diese auf dem Weg waren und nahe zur Stadt kamen, stieg Petrus hinauf auf den Söller zu beten, um die sechste Stunde. Und als er hungrig ward, wollte er essen. Da sie ihm aber zubereiteten, ward er entzückt und sah den Himmel aufgetan und herniederfahren zu ihm ein Gefäß wie ein großes leinenes Tuch, an vier Zipfeln gebunden, und es ward niedergelassen auf die Erde. Darin waren allerlei vierfüßige Tiere der Erde und wilde Tiere und Gewürm und Vögel des Himmels. Und es geschah eine Stimme zu ihm: Steh auf, Petrus, schlachte und iss! Petrus aber sprach: O nein, Herr, denn ich habe noch nie etwas Gemeines oder Unreines gegessen. Und die Stimme sprach zum anderen mal zu ihm: Was Gott gereinigt hat, das mach du nicht gemein. Und das geschah zu drei Malen; und das Gefäß ward wieder aufgenommen gen Himmel. Als aber Petrus sich in sich selbst bekümmerte, was das Gesicht wäre, das er gesehen hatte, sieh, da fragten die Männer, von Kornelius gesandt, nach dem Haus Simons und standen an der Tür, riefen und forschten, ob Simon, mit dem Zunamen Petrus, allda zur Herberge wäre. Indem aber Petrus nachsann über das Gesicht, sprach der Geist zu ihm: Sieh, drei Männer suchen dich; aber steh auf, steig hinab und zieh mit ihnen und zweifle nicht; denn ich habe sie gesandt.
Da stieg Petrus hinab zu den Männern, die von Kornelius zu ihm gesandt waren, und sprach: Sieh, ich bin's, den ihr sucht; was ist die Sache, darum ihr hier seid? Sie aber sprachen: Kornelius, der Hauptmann, ein frommer und gottesfürchtiger Mann und gutes Gerüchts bei dem ganzen Volk der Juden, hat Befehl empfangen von einem heiligen Engel, dass er dich sollte fordern lassen in sein Haus und Worte von dir hören. Da rief er sie hinein und beherbergte sie. Des anderen Tags zog Petrus aus mit ihnen, und etliche Brüder von Joppe gingen mit ihm. Und des anderen Tags kamen sie gen Cäsarea. Kornelius aber wartete auf sie und hatte zusammengerufen seine Verwandten und Freunde. Und als Petrus hineinkam, ging ihm Kornelius entgegen und fiel zu seinen Füßen und betete ihn an. Petrus aber richtete ihn auf und sprach: Steh auf, ich bin auch ein Mensch. Und als er sich mit ihm besprochen hatte, ging er hinein und fand ihrer viele, die zusammengekommen waren. Und er sprach zu ihnen: Ihr wisst, wie es ein unerlaubtes Ding ist einem jüdischen Mann, sich zu tun oder zu kommen zu einem Fremdling; aber Gott hat mir gezeigt, keinen Menschen gemein oder unrein zu heißen. Darum habe ich mich nicht geweigert zu kommen als ich ward hergefordert.“

„Ich weiß und bin gewiss in dem Herrn Jesus, dass nichts gemein ist an sich selbst; nur dem, der es rechnet für gemein, dem ist's gemein.“ [Rö 14,14]


Jesus durch Jakob Lorber:

„Petrus selbst, bevor er noch von Jerusalem abzog, wo er sich besonders im Haus des Lazarus oder im Haus des Nikodemus oder dem des Joseph von Arimathea aufzuhalten pflegte, fand sich genötigt, eben in Jerusalem eine sogenannte Kirchenversammlung zu halten, in der er an diese Gemeinden hinaus schrieb, was sie teilweise als noch Juden und teilweise als Christen streng zu beobachten hätten, welche Kirchenversammlung durch den Evangelisten Lukas auch ganz kurz berührt ist und auch wenig Früchte trug, worüber wieder bei einer Zusammenkunft Paulus dem Petrus ganz scharfe Vorwürfe machte, da er mit den Juden noch vollkommen ein Jude sein wollte und auf ihre Satzungen, die Ich aufgehoben habe, einen zu großen Wert legte und den an Mich gläubigen Juden das Gewissen erschwerte, so er sich aber allein unter den Heiden befand, über die von Mir aufgehobenen Gebräuche und Sitten der Juden schmähte und mit ihnen hielt.
Aus diesem Grund berief Ich ihn (Petrus) hernach Selbst, dass er sich zum römischen Obersten Cornelius verfügen solle, weil dieser es wünsche, um ihn sowie auch seine ganze Familie in Meinem Namen zu taufen und sie dadurch zu befähigen in Meinem Geist, als in ihnen wirkend, zu Mir zu kommen.
Petrus ging, und als er beim Haus des Cornelius ankam, das in der Mitte eines großen Gartens stand, da hungerte es ihn sehr, und er bat Mich, dass Ich ihn für sein bevorstehendes Amt auch dem Leib nach stärken möchte. Und seht, Ich entsandte für Petrus sichtbar einen Engel aus dem Himmel, der ihm, in einem weißen Tuch eingewickelt, Speisen brachte, deren Genuss den Juden verboten war. Petrus sagte darauf als er die Speisen besah: Herr! Das sind ja lauter den Juden verbotene unreine Speisen, wie kann ich sie zu mir nehmen? – Ich aber sagte zu ihm: „Was Ich gereinigt habe, das ist auch für die Juden rein; daher esse sie, und dann gehe hin und verrichte, was dir aufgetragen ist!“ Petrus verzehrte darauf die unreinen Speisen und ging sodann zu Cornelius.“ [HiG.03_ 64.03.22.a,15-18]

„Petrus aber fragte noch und sagte: „Herr, sündigen die sonst oft sehr achtbaren Heiden nicht, so sie das Fleisch der unreinen Tiere essen? Denn uns Juden ist es untersagt, und wer es äße, würde eine grobe Sünde gegen das Gesetz Mosis begehen.“ Sagte Ich: „Im Notfall kannst auch du als ein strenger Jude aller Tiere Fleisch essen, und es wird dir gut dienen; denn alle Nahrung, die zu nehmen ein Mensch durch die Not gezwungen wird, ist von Mir aus gereinigt, nur muss er dabei eine noch größere Mäßigkeit beachten!
Das Fleisch der Schweine ist gut; aber es muss das geschlachtete Tier sehr gut ausbluten, dann bei sieben Tage lang in Salz und Essig mit Thymiankräutl eingeschwert liegen. Darauf nehme man es aus solcher Beize, trockne es mit Linnen gut ab und hänge es dann einige Wochen lang in den Rauch von gutem Holz und Kräutern, bis es völlig hart und ganz trocken wird. So man es dann genießen will, so siede man es zuvor in halb Wasser und halb Wein mit Thymian und Steinwürzlein [Petersilie], und man wird damit ein gutes und gesundes Nährmittel auf dem Tisch haben; doch müssen diese Tiere stets im Winter geschlachtet werden. Wie da aber mit den Schweinen, so ist auch mit den andern unreinen Tieren zu verfahren, so ihr Fleisch bei mäßigem Genuss dem Menschen nicht schaden soll. Wie aber mit den Landtieren, ebenso auch mit dem verschiedenartigen Gevögel der Luft und mit dem mannigfachen Getier in den großen Meeren! Und nun wirst du, Petrus, etwa wohl wissen, was du essen darfst und wie, damit du nicht sündigst wider deinen Magen und auch nicht wider deine Seele!“ [GEJ.05_239,06-10]

„Nehmt aber zuvor bei eurem Wirt etwas Brot und Wein zu euch; das Fleisch der Schweine aber esst nicht, bevor ihr es nicht nach Meinem Rat werdet zubereitet haben!“ [GEJ.10_054,10]

„Ich machte sie auf viele Wurzelfrüchte aufmerksam, die sie aus der von Mir gegebenen Beschreibung recht gut erkennen, anpflanzen und hernach zum Genuss bereiten konnten. So machte Ich sie auch damit bekannt, wie sie das Fleisch der Schweine, der Hirsche, der Rehe, der Gemsen, Gazellen, der wilden und zahmen Hasen und einer Menge Vögel zubereiten sollen, auf dass sie es essen können und ihnen solche Kost nicht schade. So zeigte Ich ihnen auch, wie und zu welcher Zeit man diese Tiere am leichtesten fangen, töten und ihr Fleisch dann gebeizt und wohl geräuchert auf eine längere Zeit zum nötigen Genuss aufbewahren kann.“ [GEJ.06_222,02]


„Das Testament, das von Gott zuvor bestätigt ist auf Christum,
wird nicht aufgehoben.“
Gal 3,17


Zu Moses Speisegeboten im Allgemeinen s. hier.


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