Jakob Lorber - Hölle und Himmel - Der Prophet Jakob Lorber

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Hölle und Himmel


I. Die Hölle
 1. Der Ursprung der Hölle
 2. Die Herkunft des Wortes 'Hölle'
 3. Wahre Weisheit
 4. Leib und Materie gehören zur Hölle an sich
 5. Höllische Worte auf dieser Welt
 6. Die geistige Hölle schuf sich der Mensch selbst
 7. Versuchungen der Welt als Gegenpol zum Gottesfunken in der Seele
 8. Große Liebe zur Welt ist Sünde wider Gott
 9. Die Rachsucht als Wesensmerkmal der Hölle
10. Wie es in der jenseitigen Hölle zugeht
11. Das Entstehen und Vergehen der materiellen Schöpfungen
12. Das Ende aller materiellen Welten
13. Die Erscheinlichkeit der Hölle im Äußeren

II. Wer ist Satan und der Teufel

III. Leben und Tod - die beiden Pole des Daseins

IV. Die Struktur der Hölle
1. Die Örtlichkeit der Hölle
2. Wesen und Erscheinlichkeit der Hölle im Menschen
3. Das Wesen der drei Höllenstufen
3.1. Das Wesen der ersten Hölle
3.2. Das Wesen der zweiten Hölle
3.3. Das Wesen der dritten Hölle
4. Der Weg zur Hölle
5. Charakterliches Fehlverhalten führt in die Hölle
5.1. Der Weg in die erste Hölle
5.2. Der Weg in die zweite Hölle
5.3. Der Weg in die dritte Hölle
6. Wie kommt man aus der Hölle heraus und in den Himmel?

V. Die Struktur des Himmels
1. Die Örtlichkeit des Himmels
2. Die drei Grade des Himmels
2.1. Erster oder unterster Himmel/Weisheitshimmel
2.2. Zweiter oder mittägiger Himmel/Liebe-Weisheitshimmel
2.3. Höchster Himmel/Liebehimmel
2.4. Das Heilige Jerusalem, die 'Goldene Stadt'

VI. Der Weg zum Himmelreich
1. Wegweiser Liebe
2. Erkenntnisweg der Verstorbenen

VII. Das himmlische und höllische Prinzip im Menschen



I. Die Hölle

1. Der Ursprung der Hölle

Jesus erklärt: Höre, Mein lieber Freund, meinst du denn, dass die Gottheit die Hölle eingerichtet habe? Oh, da bist du in einem großen Irrtum! Siehe, das haben von alten Urzeiten her die argen Geister selbst getan. Die Gottheit hat es ihnen nur zugelassen, um sie nicht im geringsten in ihrer Freiheit zu beirren. Aber dass sie eine Hölle je erschaffen hätte, das kann in allen Himmeln kein Wesen sich auch nur im entferntesten Sinn denken. Denn so die Gottheit eine Hölle erschaffen könnte, da müsste in ihr auch Sünde und somit Böses sein, was für die Gottheit eine Unmöglichkeit wäre. Denn es ist nicht möglich, dass die Gottheit wider ihre eigene ewige Ordnung handeln könnte. Und so ist es auch unmöglich zu denken, dass die Gottheit aus sich im eigentlichsten Sinn des Wortes eine Hölle erschaffen könnte.
Aber zulassen kann und muss sie es den freiesten Geistern, wenn sie sich aus ihrer ganz verkehrten ursprünglichen Ordnung heraus selbst Zustände bereiten, die allerdings sehr arg und schlimm sind. In der ganzen Unendlichkeit aber wirst du nirgends einen Ort finden, der da schon von der Gottheit aus als eine Hölle gestaltet wäre. Denn es gibt nirgends eine Hölle außer im Menschen selbst. Wenn aber der Mensch ganz freiwillig in sich durch gänzliche Nichtbeachtung des Gotteswortes die Hölle ausbildet und sich nimmer an die leichte Beachtung der Gottesgebote kehrt: was kann da die Gottheit dafür, so ein Geist sie freiwillig flieht, verspottet und lästert? Da aber die Gottheit allein das wahre Leben und auch das Licht allen Lichtes ist und sonach auch die alleinige vollste Seligkeit aller Wesen, so ist es auch wohl erklärlich, dass ein gottloser Zustand durchaus nichts Angenehmes an sich haben kann, da es ohne Gott kein Leben, kein Licht, kein Wahres und kein Gutes geben kann! Ein Mensch aber, der die Gottheit verlässt, aus sich hinausschafft und keine mehr annehmen will, muss ja in sich eine wahre Hölle gestalten, die in allem böse und arg sein muss. Wenn es dann solch einem gottlosen Menschengeist notwendig sehr schlecht ergehen muss – und je länger er in dem gottlosen Zustand beharrt, desto schlechter –, da kann die Gottheit nichts dafür. Denn würde die Gottheit sich durch ihre Allmacht eines Wesens trotzdem bemächtigen, obschon das Wesen aus eigenem freiesten Willen ihr auf das hartnäckigste widerstrebt, so würde das solch ein Wesen augenblicklich gänzlich vernichten, was wider alle göttliche Ordnung wäre (RB.01_030,06-09; GEJ.06-240,01).


2. Die Herkunft des Wortes “Hölle”

Erklärung des Wortes SHEOULA (Hölle): “SHE”', auch “SHEI” oder “SHEA” heißt “es dürstet”. “OUL” auch “VOUL”: “der in sich selbst verlassene Mensch”, man könnte auch “Tiermensch” sagen. Das “A” bezieht sich auf die innere Weisheit und Erkenntnis. Dieser Buchstabe geht auf die äußere Form der alten ägyptischen Pyramiden zurück, die wiederum eine großmaßstäbliche Nachbildung der Gehirnpyramiden sind. Die Pyramiden sollten den Menschen als Schulhäuser dienen in denen man Weisheit lernen kann. Denn PIRA Ml DAI heißt so viel wie: “Gib mir Weisheit!”
Weil nun die Pyramiden dazu dienten, gab man ihnen den richtigen und sehr bezeichnenden Namen SHE' OU LA. Davon nahm der alte Hebräer sein abgekürztes SHEOL', der Grieche sein SCHOLE, der Römer seine SCHOLA, der Deutsche seine SCHULE und der Perser und Inder sein SCHEHOL. Da aber die alten Weisen in ihrer Hellsicht wussten, an welch bedauerlichen Ort die Seelen der alles Materielle liebenden Weltmenschen nach dem Tod gelangen, nannten sie eben diesen Zustand SHE OUL A, nämlich “Hölle”. Ein solcher Zustand wurde nun von den alten Weisen mit dem Ausdruck “Tod” belegt. Und weil das eine ewig gleiche und bleibende Eigenschaft alles dessen ist, was da “Welt” und “Materie” heißt, wird einem klar, warum man solches den “ewigen Tod” nannte. Solange eine Seele hier oder jenseits in einem solchen Zustand verbleibt, ist sie im Zustand des “ewigen Todes”. Eine schwierige Lebensaufgabe ist es, sich davon loszuwinden und so manche Seele braucht ein Weltenalter, bis sie aus sich selbst heraus wieder zu etwas kommt (GEJ.05_072,02-09).


3. Wahre Weisheit

Der Mensch hat äußere und innere Sinne. Die äußeren um Äußeres zu fassen, und die inneren um Inneres zu fassen. Die Weisheit ist ein Angehör der inneren Sinne des Geistes und nicht der äußeren des Leibes. Daher muss sie auch von innen heraus und nicht von außen hinein erlernt werden. Hierzu erteilt allein der Geist der Seele den erforderlichen inneren Unterricht, dem der große Geist Gottes alles völlig enthüllt eingehaucht hat, was da geschaffen ward und noch ewigfort geschaffen wird (BM.01_050,19-20).
Liebe und Weisheit sind von Ewigkeit her vollkommen Eins. Die Weisheit ist die Frucht der Liebe und geht aus derselben hervor wie das Licht aus der Wärme (GS.01_051,21+23). Sie ist gleich dem ausstrahlenden Licht aus Gott durch alle unendlichen ewigen Räume, und die Liebe ist gleich dem inwendigst erschauten Wahrheitslicht unmittelbar aus Gott (GS.02_086,14). Wer in seine durch die Demut gereinigte Seele die Wahrheit aufnimmt und diese tatsächlich als solche erkennt, den macht dann ebensolche Wahrheit im Geist frei, und diese Freiheit des Geistes oder das Eingehen des Geistes in solche Freiheit ist dann auch das eigentliche Eingehen in das Reich Gottes (GEJ.01_018,09).
Liebe und Weisheit sind der große Kreislauf, in dem sich alle Dinge bewegen und regen: Die Liebe erzeugt die Weisheit, und die Weisheit wieder die Liebe. Der Urgrund alles Lichts ist die Liebe als die ewige Lebenswärme der Gottheit. Ist uns aber die Wärme gegeben, so erzeugt sie dann gleichfort auch Licht in dem Grad, als sich die Wärme in uns vermehrt. Die Wärme aber vermehrt sich wiederum durch das reicher werdende Licht. Und es geht stets das eine aus dem anderen hervor, das Licht aus der Wärme und die Wärme wieder aus dem Licht. Wie aber diese beiden Urelemente alles Lebens sich gegenseitig stets neu erzeugen und gebären, ernähren, kräftigen und erhalten – ebenso sind auch wir im kleinsten Maßstab bestimmt, uns gegenseitig durch Liebe und Weisheit zu kräftigen. Das ist der Wille und die ewige Ordnung des Herrn (RB.02_255,05-06).
Die Weisheit ist das Licht der Liebe, und dieses Lichtes Ausstrahlung ist wesenhafte, ewige Wahrheit (HGt.03_049,14).
Wer die [wahre, göttliche] Weisheit im Vollmaß besitzt, wird auch in allen Dingen die vollkommenste Erkenntnis haben (BM.01_131,08).

Jesus: Dies ist die Bestimmung aller Meiner Kinder, dass sie sich hier auf dieser Erde gleichfort üben sollen im einstigen großen Geschäft in Meinen Himmeln, denn dort wird alles und allein nur die Liebe zu tun haben, und jede Weisheit, die nicht dem Flammenlicht der Liebe entstammt, wird in Meinen Himmeln für immer und ewig nie eine Aufnahme finden und eben also auch nichts zu tun bekommen (GEJ.04_097,09).


4. Leib und Materie gehören zur Hölle an sich

Der Leib ist – weil vergänglich, mit Schmerz und Leid behaftet und zum Sterben verurteilt – für die Menschen die Hölle im engeren Sinn; die materielle Welt um ihn herum dagegen die Hölle im weiteren Sinn. Wer nun viel für sein leibliches Wohl sorgt, der sorgt auch für seine eigene Hölle und nährt sein Gericht und seinen Tod zu seinem eigenen seelischen Nachteil. Zwar muss der Leib ein gewisses Maß an Nahrung bekommen, damit die Seele ihr Lebensziel erreichen kann. Wer aber zu ängstlich für alles Leibliche sorgt, der sorgt für seine Hölle und für seinen Tod (GEJ.02_210,08-10).


5. Höllische Orte auf dieser Welt

Die Hölle findest du überall dort, wo es Gottesverächter, Feinde alles Guten und Wahren, Lügner, Betrüger, Diebe, Räuber, Mörder, Geizige, Ehr- und Herrschsüchtige, Hoffärtige, lieblose Hurer und Ehebrecher gibt. Willst du wissen, wie es in einer solchen Hölle aussieht, brauchst du nur Wesen, Gemüt und Taten solcher Menschen anschauen: In der Hölle will jeder der Erste, der Höchste und Mächtigste sein und alle anderen tyrannisieren und unterdrücken (GEJ.10_110,10-12).


6. Die geistige Hölle schuf sich der Mensch selbst

Jesus: Es glaube aber ja niemand, Ich selbst habe dereinst die Hölle geschaffen. Auch ist sie keineswegs ein Ort zur ewigen Bestrafung der Übeltäter dieser Erde. Sie hat sich vielmehr von selbst gebildet und zwar aus jenen vielen Menschenseelen, die auf dieser Erde jede göttliche Offenbarung verhöhnten, Gott leugneten und nur taten, was ihrer leiblichen Sinnlichkeit und ihrem Machtstreben diente. Zur Verführung des Volkes wurden Götzen erfunden, die es dann anbeten oder denen es Opfer bringen musste. Wer sich weigerte, wurde grausam gemartert. So könnt ihr vielleicht erahnen, welche Macht die Hölle über die ganze Erde ausübte, und wie sehr es nun an der Zeit war, dass Ich Selbst in die Materie herabstieg, um dieses Gericht zu durchbrechen und dadurch der sich selbst geschaffenen Hölle einen Damm zu setzen, den sie nicht mehr so durchbrechen kann, wie es bis jetzt der Fall war. Ich, der Allerheiligste, musste Mich mit der Unvollkommenheit der geschöpflichen Schwachheit bekleiden, um Mich der Hölle zu nähern. Nun bin ich in ihrer Mitte, und alle Teufel und Satane fliehen vor Mir. – Nun habe ich euch erklärt, was die Hölle ist, was sie tat, zum Teil noch tut, und was die Erlösung ist (GEJ.06_240,01-04).
(Seit die Gottheit zum Körpermenschen ward, hat sie auch die ganze materielle Schöpfung auf ihren Namen genommen und damit jeden Menschen von Satana unabhängig und dem eigenen Gewissen zinsbar gemacht. Alle Welt ruht nun auf der Schulter Gottes und auf denen der freien Menschen (RB.02_181,17)).
Welt und Hölle gehören zusammen wie der Leib und die Seele. Die Hölle bedient sich der äußeren Welt geradeso, wie sich die Einzelseele ihres Leibes bedient. Ist die Seele ein Engel durch ihre Liebe zu Gott und zum Nächsten, so wird auch der Leib nur Gutes tun, weil die Seele den Leib regiert. Ist aber die Seele ein Teufel, so ist es auch ihr Leib.
Wie früher, muss auch jetzt und künftig jede Seele im Fleisch ihre Willens- und Erkenntnis-Freiheitsprobe durchmachen. Eine solche kann jedoch ohne zugelassene Anregungen zum Guten wie zum Bösen nie stattfinden. Nun haben aber die Menschen durch Mich eine Hilfe an die Hand bekommen, mit der sie dem Satanischen in sich begegnen können. Die es nicht tun, werden der neuen Hölle noch mehr verfallen, als es die Alten bis heute taten (GEJ.06_240,06-08)


7. Die Versuchungen der Welt als Gegenpol zum Gottesfunken in der Seele

Gott schuf den Menschen geistig nach Seinem Vorbild, also rein und gut. Da der Geist des Menschen zu seiner Vervollkommnung aber den Weg des Fleisches durchmachen muss, stammen alle sogenannten bösen und gottfernen Eigenschaften aus der satanischen Materie dieser Erde, wenngleich von Gott ausdrücklich zugelassen. Das polare Gegengewicht zum Gottesfunken in der menschlichen Seele ist die Versuchung. Diese wohnt nicht nur im Fleisch des Menschen, sondern in der gesamten irdischen Materie. Weil aber die Materie das nicht ist, als was sie dir erscheint, erscheint sie dem in der Lebensprobe befindlichen Menschen gegenüber als Lüge und Trug, also als ein Scheingeist. Er ist da, weil die verlockende Materie fürs Fleisch des Menschen notwendig ist; er ist aber auch nicht da, weil die Materie nicht das ist, was sie zu sein scheint. Dieser Truggeist nun, als durch und durch Lüge, ist der Geist aller materiellen Welten und eben das, was wir Satan, Teufel oder Luzifer nennen (GEJ.05_070,04-06).


8. Große Liebe zur Welt ist Sünde wider Gott

Liebt ein Mensch das Weltliche und ihre materiellen Güter über alles, versündigt er sich zwangsläufig gegen die Ordnung Gottes. Von dieser wurde er zwar zeitweise in die Materie gestellt, aber nur dazu, deren Unwichtigkeit und Vergänglichkeit zu durchschauen und mit seinem freiem Willen den satanischen Versuchungen zu widerstehen. Der Lohn dafür ist die Unsterblichkeit seiner Seele. Erliegt der Mensch aber der weltlichen Versuchung, bedeutet dies ein Rückschritt in seiner seelischen Entwicklung (GEJ.05_70,07).


9. Die Rachsucht als Wesensmerkmal der Hölle

Jesus: An einem weiteren Beispiel will ich dir das Wesen der Hölle klarmachen: Stell dir zwei benachbarte, stolze und herrschsüchtige Könige vor. Sie stehen rein äußerlich in bester Freundschaft und wenn einer den anderen besucht, so überbieten sie sich gegenseitig an Freundlichkeit, umarmen und küssen sich. Heimlich jedoch wünscht jeder dem anderen den Tod und wartet nur auf eine günstige Gelegenheit um sich seines Nachbarn entledigen zu können. Irgendwann findet sich dann ein Grund und die beiden überfallen sich mit einem Krieg. Der Stärkere besiegt den Schwächeren und diesem bleibt nichts als die Flucht. Der Besiegte geht nun eiligst zu einem dritten, noch mächtigeren Nachbar und wiegelt diesen gegen seinen Feind auf, verrät ihm dessen strategische Schwachstellen und bietet sich darüber hinaus selbst zum Führer an. Unversehens wird der frühere Sieger überfallen und aller seiner Güter und Länder beraubt. Wenn sich dieser durch Flucht retten kann, wird er bald in einen Vierten einen Verbündeten finden, der gegen den Dritten zieht und ihn möglicherweise besiegt, und die Geschichte hat dann eine Weile scheinbar Ruhe. Die Besiegten aber ruhen in ihrem Inneren keineswegs, sondern jeder sucht für sich nach einer Gelegenheit, sich an allen Siegern auf das Grausamste zu rächen. Und sieh, so wird ein höllisches Gemüt von seinem inneren bösen Wurm immer weiter und weiter angetrieben. Und wie du an diesem Beispiel gesehen hast, so ist die ganze Hölle bestellt. Wie aber willst du in diesen Wesen eine Besserung Ihres schwarzen Gemütes bewirken? (GEJ.06,_237,06-09)


10. Wie es in der jenseitigen Hölle zugeht

Kannst du dir vorstellen, wie die Seelen solcher Menschen im Jenseits miteinander umgehen, die zu Lebzeiten schon von grenzenloser Selbstsucht und schrankenlosem Hochmut geprägt waren? Bedenke dabei aber, dass sie auch im Jenseits ganz frei sind, dass kein Gesetz sie auf irgendeine Art bindet, und ein jeder tun kann, was er will. Wenn du dir das vor Augen führst, so wirst du eine Anarchie vorfinden, die auf der Erde beispiellos ist: Jeder will der höchste Herr sein; solche, die im Gleichen bös und falsch sind rotten sich gegen jene zusammen, die auf anderem Gebiet Tyrannen sind. Das ergibt einen ewigen Hader, Zank, Krieg und gegenseitige Verstümmelungen. Und klauben sich letztere wieder zusammen, sinnen sie erst recht auf Rache.
Für jede Art von Bosheit bilden sich eigene, große Vereine, die eine Weile in scheinbarer Harmonie zusammenhalten. Haben sie einen andern Verein bestürmt, ihn gesprengt und Beute gemacht, will dann bei deren Aufteilung jeder der Anführer gewesen sein und somit auch die meiste Beute haben. Dadurch geraten dann die Sieger untereinander in Streit: Zuerst wird gelost. Ist einem durch damit der größte Teil zugefallen, werden ihm dann noch so allerlei Proben auferlegt. Dabei wird ihm vieles versprochen, sogar die Krönung zum König und Gott aller Vereine. Geht er jedoch auf die Bedingungen nicht ein, erhält er den kleinsten Teil der Beute, was ihn natürlich in eine geheime Wut versetzt. Nimmt er dagegen die Proben an, wird er fürchterlich gedemütigt und muss sich alle möglichen Beschimpfungen und Marter gefallen lassen. Hier gilt dann euer römisches Sprichwort: AUT CAESAR, AUT NIHIL, also: alles oder nichts. Hat er die Proben endlich überstanden, wird er zwar kurzzeitig König. Diese Ehre dauert aber nicht lange, denn es gibt bald Meutereien, und der alte Machthaber wird abgesetzt, und ein neuer Diktator gelangt über allerlei Intrigen und Verschwörungen an seine Stelle. – Zwar werden von Zeit zu Zeit bessere Lehrer zu solchen in sich zerstrittenen Horden gesandt. Aber denen geht es meist nicht besser als jenen Engeln, die damals nach Sodom und Gomorra geschickt wurden: Jede Gruppe möchte die starken Wesen gleich dazu missbrauchen, ihre jeweiligen Feinde zu vernichten. Daraus kannst du ersehen, wie es mit der Besserung dieser Geister bestellt ist (GEJ.06_238,02-06).


11. Das Entstehen und Vergehen der materiellen Schöpfungen

Gott, als in Sich Selbst die reinste Liebe, kann nicht anders, als Seine Gedanken und Ideen lieben, wenngleich sie auch Sein (satanischer) Gegenpol in Form der Geschöpfe sind. Und so wird selbst ein Stein nicht ewig ein Stein bleiben. Nach einer für euch unvorstellbar langen Zeit wird auch diese Erde, wie auch alle anderen Gestirne im Weltall umgestaltet werden, und zwar in gottverwandte, selbständige Geistwesen. Daraus aber werden wieder neue materielle Schöpfungen hervorgehen, die – jedes in seiner Art – fortgeführt und fortgebildet werden. Dazu sind mehr als Äonen mal Äonen von Erdjahren erforderlich. Die gegenwärtige Schöpfung wird indes nicht plötzlich zu existieren aufhören, sondern das geschieht langsam und teilweise. Ähnlich wie in einem Urwald, in dem die alten Bäume absterben, verfaulen und schließlich ganz zu Wasser, Luft und Äther werden und damit in einen anderen Stoff übergehen. An ihrer Stelle entwachsen dann wieder eine Menge anderer Bäume dem Boden. Wie aber der Geist Gottes im Kleinen wirkt, so wirkt er auch im Großen.


12. Das Ende aller materiellen Welten

Jesus: Wenn einmal alle Erden und Sonnen in lauter Menschen aufgelöst sein werden, dann wird nur noch Luzifer übrig bleiben. In völliger Einsamkeit wird er sich wohl oder übel dann zur Umkehr anschicken müssen. Dann wird keine materielle Sonne und keine materielle Erde mehr im endlosen Weltraum kreisen, sondern alles wird von den seligen freien Wesen erfüllt sein, denen Ich von Ewigkeit zu Ewigkeit Gott und Vater sein werde. Dieser selige Zustand wird kein Ende haben. Wann aber dies alles so sein wird, kann nach der Anzahl der Erdjahre nicht ausgedrückt werden: Die Zahl ist größer als es Sandkörner in den Meeren und Grashalme auf der Erde gibt, und größer als die Zahl der Wassertropfen in den Meeren (GEJ.02_063,03-04).


13. Die Erscheinlichkeit der Hölle im Äußerlichen

Die Hölle auf der Erde ist genauso gegenwärtig wie im absoluten geistigen Zustand, weil der Leib nur das tut, was der Geist will und bestimmt (GS.02_111,09).

Und so ist auch jeder Weltkörper eine äußerliche Erscheinlichkeit der Hölle und entspricht ihrem Wesen.
Auf der Oberfläche ist der erste Grad der Hölle in der polypenartigen Genusssucht, die mit aller Gier alles verzehrt, was da besteht, zu erkennen.
In der mehr inneren Rinde der Erde beurkundet sich das Fasten und Magerwerden; es besteht nirgends eine Vegetation. Wie im starren und rachebrütenden Tode liegt alles da; höchstens zeigen sich hier und da Feuerquellen und andere heiße Wasserquellen als entsprechende Bilder des schon überall durchblickenden Zorns der Geister dieser Hölle, wobei auch schon der zweite Grad der Hölle erreicht ist.
Im Inwendigen der Erde, dem dritten Grad der Hölle, gibt es nichts als ein fortwährendes mächtigstes Durcheinandergedränge. Ein Feuer weckt und erstickt das andere. Jeder Wassertropfen, der da hineingelangt, wird sobald in glühenden Dampf verwandelt. Je mehr aber hier vorgeht, desto größer stellt sich die Reaktion über der Oberfläche der Erde dar und dämpft allezeit mit der größten Leichtigkeit alle diese inneren Reaktionen. Und so ist es vom Herrn weise eingeleitet, dass Ihm auch alle diese Höllen trotz stärksten Widerwillens zur ewigen Erhaltung der Dinge dienen müssen. Und dieser Mußdienst, welcher den höllischen Geistern wohlbekannt ist, ist ihre größte Qual, weil sie da sehen, wie trotz ihres Widerwillens all ihre Aktion im Allgemeinen der göttlichen Ordnung auf ein Haar entsprechen muss. – Das ist aber auch zugleich die unendliche Liebe und Weisheit des Herrn, denn auf diesem Weg ist es allein möglich, diesen argen Wesen in ihrer herrschsüchtigen Handlungsweise Schranken zu setzen. Denn sehen sie, dass Sich der Herr ihre bösesten Unternehmungen allzeit zugute machen kann, da werden sie erbost und tun gar nichts mehr, – bis sie wieder einen neuen Plan gefasst haben, um ihn gegen den Herrn in Ausführung zu bringen. Welchen der Herr natürlich auch wie die früheren zu benützen weiß (GS.02_108,12-15).


II. Wer ist Satan und der Teufel?

Was man 'Satan' und 'Teufel' nennt, ist die Welt mit aller ihrer verführerischen Pracht. Freilich wohl ist alle Materie, aus der die Welt besteht, auch nur ein Werk Gottes, und es liegt in ihr Göttliches verborgen; aber daneben liegt in ihr auch Lüge, Trug und Verführung, woraus dann Neid, Geiz, Hass, Hochmut, Verfolgung entsteht und daraus hervorgehend allerlei Laster ohne Zahl und Maß.
Und siehe, eben dieses Falsche, die Lüge und der Trug, ist geistig genommen der 'Satan', und alle die einzelnen, daraus notwendig hervorgehenden Laster sind eben das, was man 'Teufel' nennt; und eine jede Seele, die irgendeinem der zahllos vielen Laster als begründet ergeben ist, ist ein Teufel in Person und ein tätiger Ausdruck eines oder des andern Schlechten und Bösen, und es ist in einer solchen Seele ein schwer zu erlöschender Trieb, nur gleichfort Böses zu tun in der Art, in der sie sich lebensbegründet hat in der Zeit ihres fleischlichen Seins.
Da aber eine jede Seele auch nach dem Leibestod fortlebt und sich in der Region dieser Erde aufhält, so ist es gerade eben nichts Seltenes, dass eine solche Seele sich auch in die Außenlebenssphären der Menschen begibt und durch diese mit ihrer irgend bösen Begierlichkeit auch in jenem Menschen (Böses) zu erwecken strebt, in dessen Lebenssphäre sie eine ganz willkommene Nahrung dadurch findet, dass der noch im Fleisch wandelnde Mensch einen nicht unbedeutenden natürlichen Hang und Zug für ein gleiches Laster in seinem Fleisch trägt, gewöhnlich infolge einer schlechten und vernachlässigten Grunderziehung. Solche Seelen bemächtigen sich öfters sogar des Fleisches der Menschen und quälen dadurch gar eine hie und da schwache Seele, und der Herr aber lässt solches zu, um eben bei der Seele solch ein Leck auszubessern; denn dadurch bekommt die geplagte Seele dann erst einen wahren und lebendigen Widerwillen gegen eine lasterhafte Schwäche ihres Fleisches und verwendet am Ende alle Tätigkeit darauf, darin stark zu werden, worin sie ehedem schwach war, wozu ihr des Herrn Gnade auch zeitgerecht zu Hilfe kommt.
Diese verkehrten Seelen haben dabei durchaus keine gottesgegnerischen Absichten; denn fürs erste kennen sie Gott nicht von der fernsten Ferne, und fürs zweite sind sie zu blind, dumm und blöd, um irgendeine Absicht fassen zu können. Denn außer sich erkennen sie gar kein Bedürfnis und handeln nur aus purer Selbstsucht. Sie reißen nur das an sich, was ihrer Selbstsucht frönt, und sind unter sich selbst höchst misstrauisch; daher ist bei ihnen eine Kommunkraft (gemeinsame Kraft) gar nie denkbar, und du hast darin denn ganz recht, dass ihre Kraft null und nichtig ist. Ja, sie ist null und nichtig für Menschen, die einmal völlig in die Liebe und in den Willen des Herrn eingegangen sind; aber für Menschen, die noch so halb hin halb her sind, oder wenn du ihr Geistiges und ihr Materielles in die Waagschale legst und auf keiner Seite einen Fürschlag merkst, da gibt dann in irgendeiner seelischen Leidenschaftssache eines in der gleichen Leidenschaftssache steckenden Dämons Zutat auf die materielle Seite der moralischen Waage schon ein recht merkliches Übergewicht, und die Seele windet sich dann von selbst schon schwerer aus dem Materiellen ins Geistige hinüber.
Verweilt aber die Seele im Materiellen, so hängen sich dann auch nach und nach stets mehrere gleichgesinnte Dämonen an die materielle Lebenswaagschale, der Fürschlag wird stets merklicher, das Materielle wird also denn stets gewichtiger und das Geistige natürlich geringer. Und da zeigt es sich dann, dass die 'Teufel' oder die 'Dämonen' am Ende einer Seele in der Zeit ihrer Selbstbildung doch einen sehr bedeutenden Schaden zufügen können, ohne den eigentlichen Willen gehabt zu haben, ihr zu schaden (GEJ.05_Kap 94).


III. Leben und Tod - die beiden Pole des Daseins

Die ganze Schöpfung und alles, was wir mit unseren Sinnen nur immer wahrnehmen, sind fixierte Gedanken, Ideen und Begriffe Gottes. Dabei ist ein fixierter Gedanke und so auch eine Idee keine eigentliche Idee mehr, sondern macht schon als ein wohlgeformtes Bild oder als eine schon geordnete Handlung den Gegenpol zum Pol des Lebens – Gott – aus.
Im ersten (positiven) Pol ist Leben, Tätigkeit und Freiheit, im zweiten (negativen) oder Gegenpol der Tod, die Trägheit und das Gericht, worin dann auch die Hölle, der Satan und die Teufel bestehen.
Der sinnlichen Leib, und soweit die Seele mit dem Leib durch seinen Nerven- und Blutäther verbunden ist, sind im Gericht und somit im Tod desselben haftend, von dem sich die Seele aber dadurch, dass sie durch ihren freien Willen nach den Gesetzen Gottes dem rein Geistigen nachstrebt, befreien und ganz eins werden kann mit ihrem Geist aus Gott, wodurch sie sonach als selbsttätig und selbständig von ihrem alten Tod in das freie, ewige Leben übergeht.
Erkenntnis und Liebe bestimmen den ganzen Menschen zu irgendeiner guten oder auch schlechten Tätigkeit. Ist das Erkennen ein geistiges und zu Gott hinlenkendes, so wird die Liebe auch zu dem Geistigen und sonach zu Gott sich hinneigen und auch also tätig werden, und diese Tätigkeit ist eine gute, und ihre Folgen sind der Segen aus den Himmeln des Lebens.
Wird aber ein Mensch schon von der Wiege an mit nichts anderem in seinem Erkennen bereichert als mit solchem nur, was dem Leib dient, so wird sich auch seine Liebe ganz der Materie zuwenden und bald über Hals und Kopf danach tätig werden, um sich desto mehr materielle Schätze zu sammeln und durch sie dem Fleisch desto mehr Annehmlichkeiten zu bereiten. Bei dieser Gelegenheit geht dann die Seele ganz in die Materie, als in den Gegenpol des freiesten Gottesgeistes, über und bildet so mit dem Gegenpol, als vom selben gefangen, eben auch den Gegenpol. Die notwendige Folge davon ist das Gericht in und durch sich selbst, der Fluch vom Leben in den Tod und also gewisserart der ewige Tod selbst. Und wer schuldet daran – als eben der Mensch selbst, der sich aus seinem Erkennen, Lieben, Wollen und Tun selbst das angetan hat. Da wird es dann viel kosten, sie wieder aus ihrem Gericht und ihrer gegenpolischen Gefangenschaft zu erlösen, diesseits schon sehr schwer und jenseits noch schwerer, obschon gerade nicht unmöglich. Aber dazu wird eine sehr lange Abödung in ihrem eigenen Gericht und Tod nötig sein, bis das immerhin noch ein bisschen Geistige der Seele das eigene oft weltengroße Materielle in sich ganz aufgezehrt hat und endlich durch den Hunger genötigt wird, nach einer geistigen Nahrung eine große Sehnsucht zu empfinden. Das wird wohl allzeit werden, aber nach einer für euch undenklich langen Zeitenfolge (GEJ.05_Kap 122).


IV. Die Struktur der Hölle

1. Die Örtlichkeit der Hölle

Die Hölle ist wie der Himmel ein reiner Seinszustand (GS.01_039,10). Sie wird in drei Grade oder drei Stufen eingeteilt, wobei die unterste die schlimmste ist (RB.02_162,09; GEJ.07_170,14).
Die Hölle ist ein Zustand, in welchen sich ein freies Wesen durch seine Liebeart und Handlung, versetzen kann, und ein Mensch gehört der Hölle solange an, solange er nach ihren Prinzipien handelt. Ihre Prinzipien bzw. ihr Fundament sind Herrschsucht, Eigenliebe und Selbstsucht. Werden diese und die damit verbundene Eigenschaften ausgebildet, wird die Hölle zur Hauptpolarität im Menschen, in die sie immer tiefer hinein, also von ihrem ersten bis in ihren dritten Grad gelangen kann. Herrschsucht, Eigenliebe und Selbstsucht sind den himmlischen Prinzipien der Demut, Liebe zu Gott und Liebe zum Nächsten entgegen. Ist die Hölle positiv, so macht der ganze Mensch schon die Hölle aus, wie er leibt und lebt; ist aber der Himmel positiv, so ist eben auch schon der ganze Mensch der Himmel selbst, wie er leibt und lebt, und niemand wird je in einen andern Himmel oder in eine andere Hölle gelangen, als die er in sich trägt (GS.02_118).


2. Wesen und Erscheinlichkeit der Hölle im Menschen

Ein jeder Mensch trägt gewisse Schwächen in sich, die da die gewöhnlichen Fesseln des Geistes sind, durch die er wie in einer festen Hülse eingeschlossen ist (HiG.02_42.05.31,06). Gibt er diesen Schwächen nach, so entwickeln sich daraus Laster, die gewisse Folgen nach sich ziehen. Nur wer die Folgen des Lasters erschaut oder erfährt und seinen Grund völlig erkennt, wird dadurch eine feste Abneigung gegen es empfinden. Denn erst durch die Erkenntnis kann man ein vollkommen fester Gegner des Lasters werden, es aus freiem Wollen ablegen, und damit die Fesseln des Geistes lösen (GS.02_106,02).
Bleibt der Mensch in seinen Schwächen verhaftet und verstrickt sich mehr und mehr in sie, fällt er immer tiefer in seine eigenen Abgründe, manchmal sogar bis in seine unterste Hölle. Wie dies geschieht, soll nun in der Folge aufgezeigt werden.
Es gibt eine Hölle, die in drei Grade geschieden ist, wobei der unterste der allerschlimmste ist (RB.02_162,09).


3. Das Wesen der drei Höllenstufen

3.1. Das Wesen der ersten Hölle

Selbstsucht und Selbstliebe führen zu einem stets tieferen Zurücksinken in das Tierische, d.h. es findet für die Seele eine Rückentwicklung in denjenigen untersten Tierzustand statt, aus dem sie früher vom Herrn durch so viele Stufen aufwärts bis zum freien Menschen erhoben wurde.
Der Selbstsucht und Selbstliebe liegt die Genusslust zugrunde, aus der sich das Laster der Genusssucht entwickelt, und so ist die Seele in diesem ersten höllischen Zustand nichts als ein Genuss- oder Fresspolyp, der auf die Befriedigung seiner Begierden abzielt, und in deren Nichtbefriedigung die Möglichkeit des Todes sieht, was in ihr ein großes Vernichtungsgefühl hervorruft.
Um sie aus diesem höllischen Zustand zu befreien, hat es der Herr so eingerichtet, dass die Seele in ihrer Genussbegierde niemals eine Befriedigung finden kann, und dadurch der sich in der Seele noch immer vorfindende Geist mehr und mehr von der Sinnlichkeit befreit. Dies ist die einzige Möglichkeit, durch die eine solche Seele samt ihrem Geist noch möglicherweise rettbar ist und sein kann. Denn wird die Seele weiter fortgenährt, so wird sie in ihrer Begierde immer stärker, und da wird von der Rettung des Geistes wohl ewig nie eine Rede sein können.
Wenn aber der Geist mit einer solchen selbstsüchtigen Seele völlig eins geworden ist, so ist auch seine ganze Liebe in die Begierlichkeit der Seele übergegangen.
Wird er nun durch das Fasten der Seele freier, so schafft er es gewöhnlich nicht sich zu befreien, sondern fühlt sich überaus tief beleidigt und gekränkt. Er wird böswillig, weil man ihn durch Vorenthalt der Nahrung für seine leibhaftige Seele hat verkümmern lassen, um ihn dadurch zu bändigen. Aus solcher Beleidigung und Kränkung geht der Geist in einen Zorn über und verlangt Entschädigung, die er in der zweiten Hölle findet (GS.02_106,12-16; GS.02_107,09).


3.2. Das Wesen der zweiten Hölle

Der Zorn ist es, der in die zweite Hölle führt. Er ist eine Frucht der übermäßigen Selbstliebe, die ihre Wurzeln in der Herrschsucht hat, welche die Triebfeder zu allen Lastern ist und die dritte oder unterste Hölle zu ihrem Wohnsitz hat (GS.02_106,17-18).
In der zweiten Hölle, die auf die erste folgt, wächst dann der Geist in seiner Unzufriedenheit und seinem Zorn. Durch den andauernden Nahrungsentzug schrumpft die begierliche Seele mehr und mehr zusammen, und der mit ihr verschmolzene Geist gewinnt durch diese Absonderungsmethode mehr Freiheit. Er hat noch einmal die Chance umzukehren, sich zu kräftigen und die Seele mehr und mehr zu erheben.
Im gewöhnlichen, schlimmen Fall erwacht der Geist zwar auch, fühlt sich noch mehr gekränkt und beleidigt, da er sich selbst mit vernachlässigt fühlt. Er wird noch zorniger und lässt in seinem Zorn stets mehr die Idee in sich aufkeimen, sich aus einem Selbstgenugtuungsgefühl bei der Gottheit zu rächen. Er wird mehr und mehr zu einem Verächter Gottes, also einem Teufel. Da er durch das Absondern von der Seele auch in der Erkenntnis wächst, unzerstörbar zu sein, entwickelt er in sich die satanische Idee, dass die Gottheit sich vor seiner ständig wachsenden Macht fürchte und sich darum vor ihm verberge. Durch diese Idee wird das übermächtige Selbstgefühl des Geistes immer stärker und er fängt an, die Gottheit zu verachten und bitter zu hassen, sich selbst aber als ein höheres Wesen anzusehen. In dem Maß wie sein Selbstgefühl wächst, wächst auch sein Rachegefühl und seine Abscheu gegen die Gottheit, die gleichermaßen für ihn stets ohnmächtiger wird. Tritt dieser Fall ein, dann ist die dritte Hölle auch schon fertig (GS.02_107,10-14).


3.3. Das Wesen der dritten Hölle

Durch die Erkenntnis, dass nach der ewigen göttlichen Ordnung in der ganzen Schöpfung nichts Vernichtbares vorhanden ist und auch das Allerkleinste neben dem Allergrößten bestehen kann, hat der Geist seine zunächst noch in der ersten Hölle vorherrschende Angst vor einer ewigen Vernichtung verloren und kommt sich stark vor. Es keimt ein Herrschergefühl auf, wonach er glaubt für die Gottheit notwendig und unentbehrlich zu sein, dass sie ohne ihn nicht bestehen könne. Er wächst in dem Wahn, wenn er sich mit anderen vereinen würde, dass sie sich zusammen über die Gottheit erheben könnten und sie zu ihren Füßen liegen müsse. Das ist die rein höllische Philosophie und der eigentliche Grund alles Lasters, dessen Name Herrschsucht ist (GS.02_108,07+10-11).


4. Der Weg zur Hölle

Alle Eigenschaften, die dem Menschen gegeben sind, sind nach oben oder nach unten der höchsten Ausbildung fähig. Sie geben sich zunächst als schwer zu zügelnde Leidenschaften kund und es kann sich ein jeder frei entscheiden, ob er sie bezähmen und überwinden will oder ihnen nachgeben und frönen. Es ist ihm die Freiheit gegeben, sich bis in die innerste Wohnung Gottes zu erheben oder aber auch so tief zu fallen wie Satan selbst, der in die tiefste Tiefe des Verderbens fiel, aus der er kaum je einen Rückgang finden wird, weil dem Laster von Gott aus eine ebenso endlose Vervollkommnungsfähigkeit gegeben ist wie der Tugend ( GEJ.02_060,01-05).
Wer das Wahre erkennt, dasselbe jedoch absichtlich ins Falsche verkehrt und aus eigener innerer Bosheit dagegen handelt, wandelt auf dem Weg zur Hölle. Wo die Eigenliebe und daraus hervorgehende Herrschsucht über alles gebieten will, so dass aus diesem Grundbösen heraus aller gute Same des Lichts in den Samen des Unkrautes verwandelt wird, richtet die Nächstenliebe zugrunde und verfällt in Verfinsterung.
Bei seinem Leibesleben hat der Mensch nun die Möglichkeit, sich vom Treiben der Welt mitreißen zu lassen, und damit in eine stets dichter und dichter werdenden Nacht, damit immer tiefer in die Hölle zu versinken, oder aber sein Leben nach der bekannten göttlichen Wahrheit auszurichten, wodurch er das Wahre und das Falsche, das Gute und das Böse vom Grund aus in sich erkennt, damit zur wahren Bedeutung des Lebens findet und nur noch äußerst schwer verloren gehen kann (GS.01_020,08-26).
Auf den Wegen der Finsternis wandelt, wer zwar gerecht handelt, dies jedoch lediglich aus Eigenliebe tut. Denn seine Liebe ist, als ein Gerechter angesehen zu werden, allseitiges Wohlgefallen und die hohe Schätzung der Welt. Wer aus dieser Motivation heraus handelt, besitzt nichts anderes als seine eigene Liebe, die kein Licht hat, wenn ihr das Licht der Welt genommen ist. Das Licht des Geistes und seine Gerechtigkeit aber ist Christus (GS.01_028,12).
Wer nur wegen sofort folgenden oder eines künftigen Lohnes wegen Gutes tut, handelt aus Eigenliebe. Denn wer das Gute und Rechte für was immer für einen eigenen Nutzen tut, der liebt sich selbst über die Maßen und bietet alles auf, um sich selbst möglichst wohl zu versorgen (GS.01_029,02-04, GS.01_030,17).
Je reicher jemand an irdischem Vermögen und dabei ärmer an Wohltaten ist, oder je weiter sich jemand durch eine Wisstümlichkeit vom Herrn entfernt, umso finsterer wird das Tal seines Aufenthalts sein (GS.01_028,01-02).
Überheblichkeit – ein weiterer Weg zur Hölle. Überheblich sein bedeutet, eine Menge am Anderen zu bemängeln wissen und sich selbst damit über den anderen zu erheben. Auch wenn die Menschen dabei überaus höflich und freundschaftlich miteinander umgehen, so traut dennoch keiner dem Anderen und erachtet es für notwendig, durch allerlei Schliche alles über den Anderen zu erfahren. Eine solche eigennützige Freundschaft und ein solch fein beabsichtigtes Hofmachen ist jedoch nichts anderes als eine freche Koketterie, welche an und für sich nichts anderes als eine Wurzel oder ein Same zur eigentlichen Hurerei ist. Denn also wirft auch eine habsüchtige und wollüstige Hure einem Mann freundliche und viel versprechende Blicke zu, um ihn in ihr Netz zu locken und dann von ihm etwas zu bekommen, wie auch ein Geier eine Schildkröte in die Höhe trägt, um dann durch ihren Fall eine gute Fressbeute zu erhalten (GS.01_033,04+08-09).
Letztendlich verzehrt eine jede Begierlich- und Lasterhaftigkeit, der der Mensch frönt, sein Wesen, führt in den Tod, da „fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede. Denn fleischlich gesinnt sein ist wie eine Feindschaft wider Gott… Die aber fleischlich sind, können Gott nicht gefallen“ (Rö 8,6-7). Und so erfahren diejenigen, deren Element die Sinnenbefriedigung, die Fleischeslust ist, ein jämmerliches Los. Ihr Fleisch oder vielmehr ihre fleischliche Lust, wohin auch immer sie sich ausrichten mag, muss gänzlich auf die ekelhafteste Weise aufgezehrt sein, bevor sie in einen solchen Zustand kommen können, in welchem überhaupt noch irgendeine Hilfe für sie möglich ist (GS.01_018,01; GS.01_017,13-14).
Der allerböseste Teufel im menschlichen Fleisch, die Quelle alles Übels unter dem menschlichen Geschlecht, und vollkommen gleichartig mit der untersten und tiefsten Hölle ist die Ranglust, denn darin sind alle Übel vereinigt. Nach ihr will ein jeder der Vorzüglichere sein, kann er es nicht sein, so flucht er und geht in einen unauslöschlichen Rachedurst über.
Ranglust und Zornmütigkeit gehen miteinander einher, sie bedienen sich der Hinterlist und Verstellung. Kein Laster kann so viele in sein Verderben ziehen wie dieses. Ein Mensch, der sehr viel dieses Dämons in sich hat, wird sich bald Unterwürflinge bilden, anfangs natürlich unter dem Namen „Freunde“; aber diese Freunde werden aus lauter Freundschaft das tun müssen, was ihr gebietender Hauptfreund will, und das darum, weil er sie in seinen rangsüchtigen Dämon hineingezogen hat. Diese seine Freunde werden wieder Freunde wählen und in den nämlichen Dämon hineinziehen, in den sie selbst hineingezogen wurden. Dadurch aber wird der Haupträdelsführer schon ein Oberhaupt, und weil die Sache gut geht, so fängt er an zu gebieten, und sein Dämon wird bald Tausende in sein Garn ziehen, und sie alle werden tanzen, wie er pfeift (Er.01_063,10-12).


5. Charakterliches Fehlverhalten führt in die Hölle

5.1. Der Weg in die erste Hölle

Lebt ein Mensch nach himmlischer Art, so tut er alles aus selbstloser, wahrer Liebe und für das Wachsen in der Erkenntnis Gottes.
Lebt er nach höllischer Art, so geschieht jede Handlung aus Eigennutz, was zu Hochmut und einem Verachten des Nächsten führt. Daraus entsteht ein Herrschbedürfnis, das von Neid und innerem Hass gegen diejenigen begleitet ist, die ihm im Wege stehen. In der Folge keimt der Wunsch nach dem Tod und Ruin des Anderen auf, worauf von nun an hingearbeitet wird. Folgen können Raub, Mord und Krieg sein (GS.02_109,02-07).


5.2. Der Weg in die zweite Hölle

Die sich aus dem Herrschbedürfnis entwickelnde Gier nach immer mehr, lässt auch Hass, Zorn, Neid wachsen. Nach außen hin freundlich, höflich und voll scheinbarer gegenseitiger Liebe ist man in sich voller Hass und versucht durch Trug und Hinterlist den Anderen zu fangen und zu verderben, woraus sich eine richtige Todesfeindschaft entwickelt (GS.02_109,06-09).


5.3. Der Weg in die dritte Hölle

Der Grund der untersten Hölle ist eine unersättliche Herrschlust und Gier, die sich bis ins Unendliche ausdehnen will. Herrschlust und Eitelkeit gehen miteinander einher und haben ein und dieselbe Stammwurzel, nämlich den Hochmut (GS.02_112,06; GS.02_114,02).
Man hasst alles, was nicht der eigenen Begierde und Selbstliebe huldigt. Besonders durch die Fleischesliebe ist man ein gröbster materieller Egoist, liebt niemanden außer sich und will, dass alles seiner Begierde Zusagende einem allein dienen solle (GS.02_113,05).
Die Gier nach der Befriedigung seiner Begierden steigert sich bis zur Perversion und man empfindet einen immer größeren Zorn, Grimm, Wut und Rache, vor allem wenn man sein eigenes Unvermögen verspürt. Daraus entsteht eine unvorstellbare Rachelust an Gott und der ganzen Schöpfung (GS.02_113,02+06+13).


Beispiel Eifersucht

Eifersucht ist nichts anderes als die Erweckung der Eigenliebe, der Selbst- und Herrschsucht. Der Eifersüchtige ist nicht darum eifersüchtig, weil etwa sein erwählter Gegenstand zu wenig Liebe hätte, sondern nur darum, weil er selbst in seiner Forderung verkürzt wird und seinen Wert zu gering angesetzt findet in demjenigen Gegenstand, von dem er eben die höchste Achtung erwartete (GS.02_117,09-10).
Und so keimt die Eifersucht besonders zwischen den Geschlechtern auf, wo die Eigenliebe vorherrschend die Beziehung gestalten möchte. Der eine Teil versucht, durch Flirterei mit Anderen den anderen Teil eifersüchtig zu machen, der hierauf mit Eifersucht reagiert, aus der Zorn, Wut und Rache entstehen. Aus dem daraus resultierenden Verhalten (z.B. sich abwenden, Vorwürfe und Streit, selbst eifersüchtig machen) fühlt sich der erstere Teil dann wieder in seiner Eitelkeit gekränkt, woraus wiederum eifersüchtige Gefühle und die damit verbundenen Folgen entstehen. Man sucht jede Gelegenheit, wo der eine den anderen darin zu übertreffen sucht, seine Verachtung auf das Unbarmherzigste und mit allen möglichen Mitteln fühlen zu lassen (GS.02_115,01-06).


Beispiel nicht vergebene Verletzungen

Liebeschulden sind die hartnäckigsten, da sie zumeist den ganzen Geist betreffen, denn alles, was die Liebe ist, macht das eigentliche Wesen des Geistes aus (GS.02_116,07).
Nicht vergebene Verletzungen führen zu Wut und Verachtung. Werden sie nicht aufgearbeitet und wird dann an ihnen in irgend einer Weise gerührt, brechen die alten Wunden von neuem mit einer bei weitem größerer Heftigkeit wieder auf. Und das ist dann ein viel schmerzvollerer Zustand als zu dem Zeitpunkt, wo sie zugeführt wurden, woraus ein noch größerer Zorn, Verachtung und Rachelust entstehen (GS.02_116,04-05+08-10).


Beispiel Unzucht, Hurerei und Geilerei aller Art

Von allen Lastern ist das böseste die Hurerei, die Unzucht und Geilerei aller Art und Gattung (GEJ.06_056,01), denn die Unzucht hat nichts anderes zum Grundmotiv als die Genusssucht, die ein unverkennbares Kind der mit der Herrschliebe einhergehenden Eigenliebe ist (GS.02_080,20; GS.02_081,08; s.a. Ausführungen zur Sexualität).
In einem unzeitigen Verliebtsein liegt schon die Gefahr der größten geistigen Unzucht zugrunde, da man sich hierdurch von dem Anderen ein lebendiges Zauberbild macht, das dann in der Alltagsrealität der Beziehung keinen Bestand mehr hat. Und so liegt in diesem unzeitigen Verliebtsein die größte geistige Unzucht zugrunde, denn Unzucht oder Hurerei ist alles, was auf den Betrug des Geistes abzielt. Da aber die Liebe am meisten des Geistes ist, so ist ein Betrug der Liebe oder eine offenbare Verschuldung an dieser der wahren geistigen Unzucht tiefster oder unterster Grad oder die eigentliche unterste Hölle (GS.02_116,11-13).
„Siehe hier das Bild - und wisse, dass der Fürst der Finsternis unablässig Jagd macht auf alle Menschen und sie sämtlich als das Wild seines großen Revieres betrachtet. Und war er früher nur ein Raubjäger, so hat er sich aber jetzt auf eine kurze Zeit zum Jagdinhaber aufgeworfen und weiß daher sein Wild zu schonen bis zur bestimmten Zeit, da er dann wieder eine große Treibjagd gibt, um mit reicher Beute beladen heimzukehren. Solche 'Jagdzeiten' aber sind vorzugsweise jene öffentlichen Belustigungen, Krieg, Zwietracht, Hurerei und dergleichen mehreres. Und da sind die Tänzer, Krieger, Neider, Hurer und so fort nichts als gehetztes 'Wild'. - Wohl denen, die sich noch frühzeitig vor der Hetzzeit in Mein Revier geflüchtet haben, so ihnen die Ahnung oder Meine fernrufende Stimme verkündete, was da kommen wird gar bald über den Forst des Satans! - Wehe aber den Gehetzten, wahrlich sage Ich, des Beute sie geworden sind, des sollen sie auch bleiben!“ (HiG.01_41.02.01,05-06)


6. Wie kommt man aus der Hölle heraus und in den Himmel?

Grundsätzlich ist es der Grad der Eigenliebe und der Liebe zum Herrn, der den eigenen Aufenthaltsort, den Seinszustand, bestimmt, der, solange die vollkommene geistige Wiedergeburt nicht erreicht ist, wiederum eine vollkommen gerechte und von der großen Liebe und Erbarmung des Herrn abgeleitete Läuterungsschule zum ewigen Leben ist (GS.01_040,10-15). Hierbei wird der Mensch nach seinen Innenwert bemessen, der eine Wirkung des Lichts aus der Weisheit ist, die aus dem Glaubenswahren an den Herrn entspringt, und aus diesem Glaubenswahren dann auch in einem entsprechenden Grad aus dem Liebtätigkeitsguten, das einen unteren Grad der eigentlichen Liebe zum Herrn ausmacht (GS.01_041,07).
Das Schlüsselwort um in sich die Grundhölle zu unterjochen heißt Vergebung. Voraussetzung ist das Bereuen über das Geschehene und die Hinwendung zu Jesus. Man vergebe dabei dem beleidigten wie dem beleidigendem Teil von ganzem Herzen im Namen des Herrn und segne den Beleidigten wie die Beleidigenden ebenfalls im Namen des Herrn, was aber vollernstlich geschehen muss, und so ist die ganze Hölle im Menschen schon unterjocht (GS.02_117,12-14).
Beispiele für die große Liebe, Gnade und Erbarmung des Herrn bei einem wahrhaftigen Bereuen sind der Missetäter am Kreuz, die Frau am Jakobsbrunnen, die Ehebrecherin, deren Schuld Jesus in den Sand schrieb sowie Maria Magdalena.
Nur wer Gott Seiner Selbst wegen sucht und begehrt, nähert sich der wahren Liebe und Gnade des Herrn. Zwar ist niemand gänzlich verloren, wohl aber dauert es für manchen hundert, tausend und noch tausend Jahre bis er zur Aufnahme einer höheren Gnade fähig wird (GS.01-020,17-18), wobei der Himmel kein Belohnungsort ist für die guten Werke, die der Mensch auf der Erde vollbracht hat, sondern in nichts anderem als in der eigenen Liebe zum Herrn besteht (GS.01_032,09).


V. Die Struktur des Himmels - GS.02_004 -

1. Die Örtlichkeit des Himmels

Grundsätzlich sind Himmel und Hölle reine Seinszustände, und ein jeder kann durch Ausrichtung seines Lebens schon hier auf Erden in sie hineingelangen (GS.01_039,10).
Örtlich gesehen befindet sich der Himmel im großen jenseitigen Geisterreich in den reinen Ätherräumen über der Luftregion der Weltkörper. Sie bilden die lichten Wohnungen der Himmelsbürger (GS.02_004,05-13; s.a. GEJ.07_169,09;). In ihn erheben sich die geläuterten Menschen entsprechend ihrem geistigen Aufstieg aus der Luftregion der Weltkörper. Aber auch hier im schon vollendeten freien Leben gibt es noch sehr große Unterschiede, denn ein Leben, das sich erst vor kurzem zu erkennen angefangen hat, kann offenbar nicht so mächtig sein wie ein Leben, das sich schon vor Ewigkeiten in aller Fülle und Tiefe der hellsten Wahrheit nach erkannt und ergriffen hat. Erst ein solches Leben ist ein Herr der Unendlichkeit geworden, und alle Weltkörper mit allem dem, was sie tragen, stehen in der Gewalt dieses Lebens (s.a. GEJ.03_032,07).
Das Zentrum des unendlichen Gottgeistes, das Heilige Jerusalem, die ‚goldene Stadt‘, befindet sich in unserer Hülsenglobe, und zwar in der geistigen Sphäre ihrer Urzentralsonne Regulus (s.a. RB.01_140,03).
Die Himmelsbewohner sind Menschen, die den Zustand der geistigen Vollendung, die geistige Wiedergeburt erlangt haben, sie gehen in das Himmelreich ein. Sie sind zum Unterschied der reinen Urgeister oder geschaffenen Engel „gewordene Engel“.
Im Liebehimmel sind alle seligen Geister von gleicher Größe, denn wo der Herr wohnt, ist nirgends ein Unterschied, wohl aber in anderen Himmelsgebieten, wo der Herr nur in Seiner Gnadensonne gegenwärtig ist (GS.02_004,02).


2. Die drei Grade des Himmels

Der Himmel hat ebenso drei Grade, wie auch die Hölle drei Grade oder Stufen hat: der oberste für die hundertfache Frucht an guten Werken, der untere für die sechzigfache und der unterste für die dreißigfache Frucht. Unter die 30 aber wird nicht angesehen, und wer da hat unter die 30, dem wird es weggenommen und dem hinzugelegt werden, der da hat 30, 60 oder 100 (s.a. GEJ.07_170,14; GEJ.01_191,16-17).
Der erste oder unterste Himmel, auch Weisheitshimmel genannt, befindet sich in der Himmelssphäre gegen Abend hin, der zweite oder mittägige Himmel, auch Liebe- und Weisheitshimmel genannt, befindet sich in der Himmelssphäre gegen Mittag hin, der höchste Himmel im ewigen Morgen (s.a. RB.02_283,12, GEJ.07_001,02-07).
Die beiden ersten Himmel sind unendlich und fassen alle die zahllosen Myriaden Geister, welche irdischermaßen ehedem auf ihren Weltkörpern rechtlich gelebt haben. Und dazu sind diese beiden Himmel noch so eingeteilt, dass in entsprechender Form die Planetargeister gerade an jener Stelle des Himmels ihre freien seligen Wohnungen haben, wo sich naturmäßigerseits ihr Erdkörper befindet. Sein geistiger Flächenraum ist ein endlos weitgedehnter und alle Sonnen und Planeten in sich wie einzelne Punkte fassender.


2.1. Erster oder unterster Himmel/Weisheitshimmel

Er ist der naturmäßig-geistige Himmel, der die pure Weisheit und die aus ihr hervorgehende Liebachtung zum Herrn inne hat. Es fehlt hier jedoch an der alleinigen demutsvollen und innigsten Liebe zum Vater in Jesus. Seine Bewohner sind die seligen Menschen unseres Erdkörpers, die in Verbindung mit allen anderen Gestirnsmenschen stehen, und wie in einzelne, wenn schon zahllos viele Vereine getrennt sind.
Wer in den ersten Himmel eingeht, hat den ersten Vollendungsgrad erreicht, er ist durch das Erkennen alles Schlechten in sich und Ablegen seiner fleischlichen Leidenschaften und Sinnlichkeiten sündenfrei und damit Herr über sich geworden (s.a. GEJ.07_155,06).
Es herrscht hier noch ein minderer Grad der eigentlichen großen Seligkeit, weil sich die hier befindlichen lebensvollendeten Geister mit der Zeit ebenso langweilen, wie es einen Menschen langweilen würde, wenn er eine noch so schöne Landschaft hundert Jahre fort und fort betrachten und bewundern müsste (s.a. GEJ.07_066,15+067,01).


2.2. Zweiter oder mittägiger Himmel/Liebe-Weisheitshimmel

Der zweite Himmel ist konkreter als der erste Himmel und besteht aus dem Glaubenswahren in der Liebe zum Nächsten und daraus zum Herrn. In ihn kann man nur unter einer höheren Leitung gelangen.
In ihm richtet sich das Leben immer mehr und ausschließlicher auf die Liebetätigkeit aus, d.h. auf die Mitwirkung am großen Werk der Erlösung der noch im Bann der Materie harrenden Seelen. Seine Bewohner sind aus tiefstem Herzen demütig und all ihr Streben und Leben ist die alleinige Liebe im Herrn. Es kommt hier der Vater in Jesus wesenhaft gestaltlich zuweilen zu denen, die nach Ihm heißest verlangen und leitet die vollgereiften Seelen mit sich in den höchsten Himmel (s.a. GS.02_001-003).
Wer in diesen Himmel eingeht, hat den zweiten Vollendungsgrad erreicht, der Mensch ist ganz vom Willen Gottes erfüllt, handelt nur noch danach und begeht keine Sünde mehr, wodurch die volle Vereinigung von Seele und Geist des Menschen im Menschen (= geistige Wiedergeburt) stattfindet (s.a. GEJ.07_155,07-08).
Die Seligkeit hier liegt nicht mehr wie im Weisheitshimmel hauptsächlich auf dem Gebiet der Erkenntnis, sondern auf dem Tätigkeitsfeld. Sie besteht darin, dass die mit ihrem Geist vereinte Seele mit wahrhaft göttlicher Schöpferkraft ausgestattet ist und aus göttlicher Weisheit alles bewirken kann, was Gott selbst hervorbringt, doch stets aus großer Liebe zum Herrn nur dann handelt, wenn es Sein ausdrücklicher Wille ist (s.a. GEJ.07_067,02).


2.3. Höchster Himmel/Liebehimmel

Dieser höchste Himmel umgibt alle anderen Himmel, trägt und leitet sie. Die seligen Geister der Erde haben hier einen unbegrenzten Wirkungskreis aus der Liebe des Herrn und können sich frei überall hin verfügen, und der eigentlich schon beinahe allerhöchste Seligkeitsgrad besteht darin, dass die Seele Gott, den alleinigen Herrn und Schöpfer der Unendlichkeit, als ihren höchsten Lebensfreund fort und fort um sich haben, Ihn ohne alles Maß und ohne alle Grenzen lieben und mit Ihm in einem Augenblick die ganze geistige und materielle Schöpfung übersehen kann (s.a. GEJ.07_067,03).


2.4. Das Heilige Jerusalem, die „Goldene Stadt“

In ihr wohnt das göttliche Ur-Grundwesen, sie ist das Urmachtzentrum Gottes, der Vater als der allervollkommenste Urgeistmensch in der Hülle der verklärten, für alle Zeit mit dem Vater zu einer Person vereinten Jesusseele, die ganze Fülle der Gottheit wesentlich gestaltlich (s.a. Er.001_070,08; RB.02_283,12ff). Von diesem Vater in Jesus gehen in alle Ewigkeit die Lebenskräfte des heiligen Gottesgeistfeuers in die ganze Unendlichkeit aus, um die Wesen der Schöpfung zu gestalten, zu erhalten und sie schließlich im Menschen zur Gotteskindschaft zu reifen. Und zu diesem Vater in Jesus kehren dann in den gereiften Ebenbildern oder Gotteskindern die ausgesandten Lebenskräfte des heiligen Gottgeistes in vollkommener Freiheit und Selbständigkeit gleichsam als Selbstgötter zurück (s.a. GEJ.04_056,01-04, GEJ.06_226,08-10)
Wer in diesen allerhöchsten Himmel eingeht, hat den dritten Vollendungsgrad, die vollkommene geistige Wiedergeburt erreicht. Es überkommt ihn die Geistestaufe aus dem Himmel, wodurch der mit der Seele vereinte Geist des Menschen vollkommen in die Liebe in Gott Selbst übergeht, und vollends mit Seinem heiligen Geist in aller Liebe, Kraft, Macht und Gewalt erfüllt wird, wodurch er dann eben auch vollkommen Eins mit Ihm wird (s.a. GEJ.07_155,13-16; GEJ.01_002,13-16; HiG.03_42.02.26,08; Ste.01_030,01-10).
Die allerhöchste Seligkeit besteht in diesem Himmel darin, dass sich die mit ihrem Geist vereinte Seele, als nun ebenfalls mit Gott durch die Liebe völlig vereint, auch in der vollsten göttlichen Freiheit befindet (s.a. GEJ.07_067,04).




Der Weg zum Himmelreich

1. Wegweiser Liebe

Nirgendwo gibt es einen geschaffenen Himmel und auch keine geschaffene Hölle. Und so macht zwischen dem höchsten Himmel und der untersten Hölle die materielle Räumlichkeit keinen Unterschied, sondern allein die geistige, die mit der materiellen nichts gemein hat. Alles kommt aus dem Herzen des Menschen. Daher ist der Himmel oder die Hölle für einen jeden gerade da, wo er sich in seinem Seinszustand befindet (GEJ.02_008,06-07; GEJ.06_033,04-08; GEJ.08_018,06-08).
Im Herzen ist die Liebe, die das Leben der Seele ist. Ist diese geistig und somit nach der Ordnung in Gott gut, so hat die Seele auch ein wahres und vollkommenes Leben in sich und lebt vollkommen in großer Klarheit ewig fort, und das ist dann schon ein rechtes ewiges Leben; ist aber die Liebe in der Seele eine materielle und somit eine tote, weil gerichtete, so ist das Leben der Seele auch gleich der Liebe in ihr. Solch ein Leben kann jedoch kein wahres, sondern nur ein Schein- und Trugleben sein. Und weil es das ist, so ist es auch kein ewiges Leben, weil es in seiner Unart nicht fortbestehen kann, sondern sich ändern muss entweder zum Guten oder im schlimmsten Fall zum Grundbösen, das das harte Mußgericht und der eigentliche ewige Tod ist, aus dessen harten Banden sich eine Seele ebenso schwer losmachen wird, als da ein harter Stein sich selbst in ein reines und fließendes Quellwasser umwandeln kann. Es ist daher notwendig, dem verlockenden Wesen der Welt zu fliehen um zum ewigen Leben in Gott zu gelangen (GEJ.08_122,08-10).
Ein jeder muss sich seinen Himmel selbst bereiten. Der Same zum Himmelreich ist das Wort Gottes; wer dasselbe in sich aufnimmt und danach tätig wird, der hat dieses himmlische Samenkorn in sein Erdreich gelegt, und der Himmel wird aus ihm gleich einem Baum erwachsen (GS.01_057,09). Wer sucht, ein jegliches Wort von Jesus durch die Werke der Liebe in sich lebendig zu machen, hat auch schon den Himmel lebendig in sich und alles, was der Geisterwelt ist, deren Form sich allezeit nach der Art der Liebe richten wird, die in ihm ist, und nach den Werken, die aus ihr hervorgegangen sind (GS.02_124,15-16; GS.02_118,02). Eine jede Seele, die ernsthaft zu Jesus will, wird, um fähig zu werden in die endlosen Freuden der Himmel Gottes einzugehen, von Stufe zu Stufe geleitet und geführt, anderenfalls ihr Leib beim Angesicht der rein himmlischen Schönheit und Glorie augenblicklich getötet und sie (die Seele) auf lange hin betäubt wäre (GEJ.08_106,11+15).
Das ewige, Gott völlig gleiche, seligste Leben ist durch Ihn allein ermöglicht worden und allen als ein unendlicher Schatz gegeben. Es bedarf nun nichts mehr, als diese große Gabe des heiligen Vaters liebewillig zu verlangen und dankbarst anzunehmen, und man wird in Ewigkeit in Gottes Gesellschaft selig leben wie ein zweiter Gott. Gott, der da ist unser aller Vater Jesus, ist die reinste Liebe, die niemanden richtet und jeden selig machen will. Nur muss der Mensch auch das wollen, was Gottes reinste Liebe will. Denn Gott tut niemandem einen Zwang an, am wenigsten in dieser Welt der Geister. Daher wird jedem nur das zuteil, was er selbst will. Was du demnach willst, das wirst du auch empfangen (RB.01_126,03-04; GS.02_118,02).


2. Erkenntnisweg der Verstorbenen

Erst wenn vor kurzem Verstorbene die wahre Lehre Jesu – und nicht wie die Kirche sie ihnen ausgelegt hat – annehmen möchten, wird in der Geisterwelt der Hauptunterricht auf dem Wege eigener Erfahrung zu bewerkstelligen sein.
Die Freude des Himmels besteht in nichts anderem als in einer Liebetätigkeit um die andere und in einem ersprießlichen Wirken nach dem anderen.
Es wird ihnen gezeigt, dass der wahre, eigentliche Himmel aus ihnen selbst hervorgehen muss, und dass sie durchaus nicht „in“ den Himmel kommen können, sondern nur der Himmel in sie durch den lebendigen ernstlichen Willen, stets mehr Gutes zu tun und darum auch stets geringer zu werden, um desto mehrfältig in die Gelegenheit zu kommen, jedermann dienen zu können. Wenn dann solche Lehre in ihnen Wurzel gefasst hat und sie eine große Lust bekommen, anderen in allerlei zu dienen und wohlzutun, alsdann werden sie von den Lehrern neuerdings enthüllt, auf dass sie sich fürs erste ganz durchschauen können und hinreichend prüfen können ihren himmlischen Entschluss. Haben sie sich dadurch bewährt gefunden, dass sich ihre wahre Himmelsbegierde offenbar hervorgetan hat, gänzlich verzehrend alles noch irdisch Anklebende, so geht dann diese himmlische Begierde wunderbar gewisserart nach allen Seiten auseinander und bildet fürs erste den wunderherrlichen Weg und, sich immer mehr und mehr ausbreitend, endlich auch den Himmel selbst. Und dieser Himmel vereinigt sich dann mit dem gleichen Himmel der schon seligen Geister, wie sich gleichsam Liebe mit Liebe vereinigt und wie sich vereinigt das Liebe-Gute mit dem rein Glaubens-Wahren und, umgekehrt, wie das rein Glaubens- Wahre mit dem Liebe-Guten (HiG.01_41.05.25.05).


VII. Das himmlische und höllische Prinzip im Menschen

In einem jeden Geist, der das ganze Leben seiner Seele wie seines Leibes ausmacht, muss schon alles vorhanden sein, vom Kleinsten bis zum Größten, was die ganze Unendlichkeit fasst, also Himmel und Hölle, und zwischen diesen beiden Extremen die ganze naturmäßige Welt (GS.02_119,06).
Das Lebensprinzip liegt allein im Geist. Das Leben des Leibes ist daher nur ein durch das Leben des Geistes bedingtes. Und so lebt der Geist allzeit allein aus seinen eigenen Lebensprinzipien und in seinen eigenen Lebensverhältnissen, an denen der Leib nichts zu ändern vermag (GS.02_111,05+07).
Ein jeder Geist wird durch die Art seiner Liebe der Schöpfer seiner eigenen inneren Welt. Deshalb kann er auch nie in irgendeinen Himmel oder in irgendeine Hölle kommen, sondern nur in das Werk seiner Liebe. Ist die Liebe nach der Ordnung Gottes, so wird durch sie alles gut. Ist diese Liebe gegen die Ordnung Gottes, so wird durch sie alles schlecht. Auf diese Weise entwickelt dann ein jeder Mensch in sich entweder den Himmel oder die Hölle (GS.02_119,13+9-10; GS.02_123,09). Himmel und Hölle machen also die Welt im Geist selbst aus, d.h. seine Lebenssphäre, die er bewohnt (GS.02_123,04).
Der Mensch birgt in sich die sieben Geister Gottes, die in ihm das seligste ewige Leben bereiten. Ebenso hat er auch in sich die sieben Geister der Hölle, die in ihm den unter ihren Bedingnissen ewigen Tod und seine Qualen bereiten (GEJ.07_151,19).
Die Hölle ist ein Zustand, in welchen sich ein freies Wesen durch seine Liebeart und Handlung, versetzen kann, und ein Mensch gehört der Hölle solange an, solange er nach ihren Prinzipien handelt. Ihre Prinzipien bzw. ihr Fundament sind Herrschsucht, Eigenliebe und Selbstsucht. Werden diese und die damit verbundenen Eigenschaften ausgebildet, wird die Hölle zur Hauptpolarität im Menschen. Herrschsucht, Eigenliebe und Selbstsucht sind den himmlischen Prinzipien gerade entgegen, welche da sind Demut, Liebe zu Gott und Liebe zum Nächsten.
Wer bei sich klar erfahren will, ob er der Hölle oder dem Himmel angehört, der befrage sorgfältig sein inneres Gemüt. Sagt dieses nacheinander nach der Grundneigung und Liebe: Das ist mein und jenes ist auch mein, und das möchte ich und jenes möchte ich auch, gebt mir alles, denn ich möchte, ja ich will alles, da ist die Hölle der positive Pol. Wenn aber das innere Gemüt sagt: Nichts ist mein, weder dieses noch jenes, alles ist des Einen und ich bin des geringsten nicht wert, und so ich etwas habe oder hätte, soll es nicht mein, sondern meiner Brüder sein, ist der Himmel der positive Pol. Die Regel für den himmlischen Menschen aber ist diese: Wer bei was immer sieht, dass damit auch die Liebe seines Nächsten beschäftigt ist, der soll sich sogleich zurückziehen und seinem Nächsten gegen die Verwirklichung seiner Liebe keine Schranken setzen, denn es ist besser, bei jeder Gelegenheit in der Welt leer auszugehen, als durch irgendeinen wenn auch ganz unbedeutenden Kampf etwas zu gewinnen. Denn je mehr einer hier opfert, desto mehr wird er jenseits finden. Und so wird niemand etwas verlieren, was er hier opfert. Wer reichlich sät, der wird auch reichlich ernten, wer aber sparsam sät, der wird auch sparsam ernten.
Ist die Hölle positiv, so macht der ganze Mensch schon die Hölle aus, wie er leibt und lebt; ist aber der Himmel positiv, so ist eben auch schon der ganze Mensch der Himmel selbst, wie er leibt und lebt. Denn es gibt nirgends einen Ort, der Himmel oder Hölle heißt, sondern alles das ist ein jeder Mensch selbst; und niemand wird je in einen andern Himmel oder in eine andere Hölle gelangen, als die er in sich nach seiner ganz eigenen Individualität trägt. Aus diesem Grund gibt es auch so zahllos verschieden erfahrbare Höllen wie es Menschen gibt (GS.02_118; GS.02_110,14-15).
„Eine jede Seele nimmt nach dem Abfall ihres Leibes nichts mit sich hinüber als ihre Liebe, der ihre Werke als Produkte ihres Willens nachfolgen. Hängt die Liebe der Seele aber an den toten Dingen dieser Welt so sehr, dass sie mit ihnen vollends eins geworden ist, so ist sie auch tot; und da ihr Wille gleich ist den gerichteten, toten Dingen dieser Welt, so entbehrt er der vollsten Freiheit, ist sonach auch gerichtet und somit als tot zu betrachten, - und das ist es, was man die Hölle und den ewigen Tod nennt! Hütet euch darum vor allem, dass eure Seelen nicht die Liebe zur Welt, ihren Schätzen und Reizen gefangen nehme; denn wen die Welt einmal gefangengenommen hat, der wird sich höchst schwer von ihrer Gewalt losmachen können.“ (GEJ.08_166,15)
„Siehe, wie der Himmel allenthalben ist, wo es gute und Mir liebe und wohlgefällige Menschen gibt, so ist auch die Hölle überall, wo es Gottesverächter, Feinde alles Guten und Wahren, Lügner, Betrüger, arge Diebe, Räuber, Mörder, Geizige, weltehrsüchtige Herrschgier und arge, lieblose Hurer und Ehebrecher gibt. Willst du wissen, wie es in einer solchen Hölle aussieht, so betrachte nur das Gemüt, die arge Liebe und den bösesten Willen eines solchen Menschen, in dem die Hölle waltet, und du wirst daraus leicht innewerden, wie es in der Hölle, die eben ein Werk von derlei Menschen ist, aussieht! In der Hölle will ein jeder der Erste sein, der höchste und unumschränkteste Herrscher und Gebieter, die höchste Gewalt und Macht haben, alles besitzen, und alle sollen ihm gehorchen und für ihn arbeiten um den schlechtesten Lohn... Siehe, du Mein Freund Pellargius, ein solch freiwillig fortgesetztes Streben wider Meine Ordnung ist denn auch die eigentliche Hölle mit all ihrem Finsteren, Bösen und sicher unbeschreibbar Qualvollen!“ (GEJ.10_110,10)

s.a. Satans Wüten in heutiger Zeit


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