Jakob Lorber - Gesellschaftliche Vergnügungsstunden - Der Prophet Jakob Lorber

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Gesellschaftliches Unterhaltungsleben
Wir leben heute in einer Gesellschaft, die durch das Motto geprägt ist: ‚Tu das, was dir Spaß macht. Und das intensiv!‘. Man hascht nach dem Schönen, Genussvollen, nach schönen Unterhaltungen, schönen kulturellen Ereignissen, gutem Essen, gutem Ambiente, guten Menschen und guten Reisen, und ist dafür bereit, die ganze Welt zu durchreisen in der Hoffnung, ein Höchstmaß an sinnlicher Befriedigung, höchsten Genuss zu erlangen.

Das ungeheuer große Spektrum an Annehmlichkeiten und Bequemlichkeiten verführt dazu, dieser Tendenz – zumindest in dem als harmlos Erscheinenden – zu folgen. Doch was sagt Jesus dazu? Wie sollten wir nach Seiner Lehre und Willen unser Freizeitleben gestalten?  


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Unterhaltungsstunden und Zusammenkünfte

Weltliche Konversationen und Geplauder

„Die Unterhaltung ist ein Vergnügen des sterblichen Menschen, durch welches er sich zeitlich den ewigen Tod versüßt. Ja, ein solches Vergnügen ist darum eine wahre Unterhaltung, weil der Geist dabei zu unterst gehalten wird, und die tote Lust des Todes zu oberst. Konversation, wie sie in der Welt üblich ist, ist ein barster „Zapfenstreich“ für den Geist. Beim Soldaten folgt zwar auf den Zapfenstreich ein früher Tagesweckruf, weil die Naturwelt dem steten Tag- und Nachtwechsel unterworfen ist. Aber für den Geist gibt es nur einen Tag oder eine Nacht. Wenn für die Nacht des Geistes aber einmal der Zapfenstreich getrommelt wurde, da wird schwerlich mehr ein Tagesweckruf folgen einer unendlichen Nacht. Verstehst du nun die „Konversation der Welt“? Die Reunionen, wie sie jetzt gehandhabt werden unter Ballmusik, Fraß und Hurerei aller Art, wenn auch bei dreifacher Wachsbeleuchtung und freiem Eintritt, sind im Ernst wahrhafte Reunionen der Menschen zum ewigen Tod. Denn die Menschen ergreifen hier mit vereinten Kräften das Ruder am Lebensschiff, um desto schneller und sicherer auf die angenehmste Weise von der Welt in den ewigen Tod hinüber zu segeln. Dass sie dieses Ziel nicht leichtlich verfehlen, sorgt schon der Fürst der Nacht und des Todes. Das also ist die „Reunion der Welt“. Visiten sind gegenseitige Erkundigungen, ob jemand im Geist noch tot ist, und sind aber dann auch wieder gegenseitige Komplimente über das ruhige Wohlbefinden im Tod. Denn findet ein Visitant jemanden lebendigen Geistes, da wird er ihm nicht mehr viele Visiten machen. Denn er ist in der Furcht, dass der Lebendige möchte zu ihm sagen, dass er, der Visitant, ein Toter ist. Beim Toten aber hat er das nicht zu befürchten.“ [HiG.02_43.09.27,02-05]

„Also diesem Menschen lasse Ich sagen: Dass er sein zu nichts taugendes, überschwänglich vielfältiges Visitenmachen so viel als nur immer möglich einstellen und dafür lieber anfangen soll, Mir, Seinem Vater, Visiten zu machen. Das wird ihm mehr nützen, zeitlich und ewig, als alle die tausend und abermals tausend Visiten, die er den Menschen für nichts und wieder nichts schon gemacht hat. Sieh, in deiner vermeinten Freiheit bist du nur ein Sklave deines Fleischs, deiner Begierden und deiner freien Weltlust unter den Menschen, mit denen du gerne tolles Zeug plauderst und hintendrein lachst über deine eigenen Torheiten.“ [HiG.01_40.11.04,04-05+33]

„Weltliche Konversation aber mit den Kindern von Seite der Eltern ist ein Gift für ihre Herzen, ja Ich sage dir, ein wahres Klapperschlangengift, Und sieh, doch hättest du dazu eher Kraft, Sucht und Begierde, mit deinen Töchtern zu reden wie mit den verteufelten Masken auf einer höllischen Tanzredoute. Da du dich in solchem nicht zu erkennen scheinst, muss Ich dir es schon deutlich unter die Augen reiben, dass du durch manche solche läppisch-törichten Gespräche und unüberdacht hingeworfenen Wortschlammbröckchen deinen Töchtern bis jetzt mehr geschadet als im eigentlichen, rein geistigen Sinn genützt hast.“ [HiG.02_42.01.06,07ff]

„Und das sage ihr auch, dass die wahre Liebe ein wenig gezankt sein muss, daher Ich mit ihr auch ein wenig zanken muss. Das ist aber Mein Zank, dass sie ihre Töchter ein bisschen zu wenig zu Mir kehrt und ihnen viel am Tag von weltlichen Dingen, aber nur wenig von Mir erzählt oder sich von ihnen erzählen lässt. Denn sage und melde ihr, dass Ich sehr eifersüchtig bin und daher ungern sehe, wenn von anderen Dingen als von Mir geplaudert wird. Ich gleiche einem leidenschaftlichen Liebhaber, der hinter der Tür seiner Geliebten horcht und lauscht und aus übergroßen Freuden in die wonnigste Entzückung gerät, so er seine so innigst Geliebte von nichts als von ihm schwärmen hört, aber auch alsbald traurig wird, sobald seine Geliebte ihr Gespräch auf andere, nicht auf ihren Geliebten Bezug habende Dinge lenkt, wobei dann der traurige Liebhaber zu denken und bei sich selbst zu sprechen anfängt: „O du meine zu innigst Geliebte, wenn du mich liebst, wie ich dich liebe, wie können da noch andere Gedanken dir in den Sinn kommen, während ich doch beständig an dich denke und vor deiner Tür gar ängstlich, um den baldigsten Einlass flehend, harre!?“ [HiG.01_40.10.28,05-08]

Der Herr: „Ohlad! Ich habe dich und deine Brüder angesehen und habe Mich darüber erfreut, dass sie umgekehrt sind und haben ihr Herz und ihre Seele gekehrt nach Mir; aber Ich habe noch etwas wider sie, und das ist von sehr bedeutender Art für ihren Geist. In der Welt zwar erscheint es billig, auch gerecht und ganz unschuldig; aber nicht so erscheint es Mir. Was aber ist es, das Ich wider sie habe? – Hör! Sie haben eine Leidenschaft, bei gewissen ihnen zu Gesicht stehenden Familien Besuche unter allerlei freundschaftlichen Vor-wänden, die sie sich selbst machen, abzustatten und im Gegenteil wieder Besuche zu empfangen. Von dieser argen Leidenschaft ist selbst Danel als der Weiseste nicht ausgenommen. Die Männer haben eine große Freude, so sie von schönen Weibern Besuche bekommen und freuen sich sehr, so sie wieder solch schönen Weibern können Gegenbesuche machen. Die Weiber aber dagegen lechzen ordentlich nach männlichen Besuchen; je mehr deren und je öfter dergleichen es gibt, desto lustiger und ganz närrisch freundlicher werden sie. Die Weiber besuchen zwar dagegen die Männer weniger als ihresgleichen, aber da möchte oft der ganze Himmel aus Ärger feuerglühend werden, was für entsetzlich dümmstes Zeug sie da zusammenklatschen. Je unsinniger und je wertloser und dümmer es ist, desto mehr macht es ihnen Vergnügen; und je läppischer, je närrischer, je dümmer und je spaßhafter und lächerlicher es bei einer solchen Gesellschaft zugeht, desto angenehmer und schätzbarer ist sie auch und wird darum auch vorzugsweise gern besucht. Ganz besonders aber sehen die Weiber, jung wie alt, darauf, dass sich in einer solchen Klatschgesellschaft, die Ich von Grund aus hasse, stets mehrere junge Wesen männlichen Geschlechts einfinden, die sich so recht aufs Hofmachen verstehen und dabei aber auch allerlei lustige Spiele zu arrangieren wissen, um durch sie den Weibern eine angenehme Erheiterung zu verschaffen; und je unsinniger und dümmer, und je leerer und nichtssagender derlei Spiele sind, desto beliebter sind sie auch, und ganz besonders dann, wenn sie von wohlgestalteten Jünglingen ausgeführt werden. Sieh, solche Weiber haben deine neunundneunzig Brüder und solche Kinder; das Weib des Danel aber ist die größte Klatschliebhaberin darunter. Wahrlich, das ist Mir ein Ekel der Ekel. Ich möchte lieber ein Aas in Meinem Mund halten tausend Jahre, als eine solche galante Gesellschaftsliebhaberin auch nur eine Sekunde lang von fern her ansehen! Der Grund davon liegt darin, weil das eine allerbeste Art ist, den Geist aus Mir zu verderben und zu töten; denn bei derlei Zusammenkünften lernt das Weib, wie der Mann, am besten, Meiner zu vergessen und sich ganz der lustigen und schmeichelnden Welt in die giftigen Schlangenarme zu werfen. Wer denkt in einer solchen Klatsch-, Spiel-, Plausch- und Lachgesellschaft an Mich, während Ich ihm doch in jedem Augenblick das Leben erhalten muss?! Darum verfluche Ich auch alle solche Gesellschaften, wo sich die Menschen der Belustigung wegen besuchen, und nicht, dass sie sich besprechen und belehren möchten von Mir; und seien diese Besuche von noch so geringer Art, so seien sie dennoch verflucht, besonders, so Kinder dazu mitgezogen werden, in denen dadurch jeder bessere Same alsbald erstickt wird. Geh daher hinaus und verkündige solchen Meinen Willen deinen neunundneunzig Brüdern, und diese sollen desgleichen tun ihren stumpfen Weibern und Kindern; und sage, dass Ich niemanden eher mit Meiner Gnade segnen werde, als bis er sein Haus so geordnet wird haben! Wird dieses Übel nicht aus der Wurzel vertilgt, so werde Ich Mein Gericht statt der Gnade solcher Welt geben! Amen.“
Der Ohlad aber sprach in der tiefsten Demut darauf zum Herrn: „O Herr, Dein überheiliger Name werde geheiligt, und Dein Wille geschehe allzeit wie ewig. Ich, ein armseligster, elender Wurm vor Dir im Staub meiner völligen Nichtigkeit aber wage dennoch aus dem Grund meiner großen Not Dir entgegen eine Frage zu tun, und Du, o Vater, voll der unendlichsten Liebe, Erbarmung und Geduld, wirst mir darob ja nicht gram werden.“
Und der Herr sprach aus der Wolke: „So stehe denn auf, und rede! Ich werde Mein Ohr an deinen Mund legen.“
Und der Ohlad erhob sich und sprach: „O Herr, sage mir nach Deiner Gnade: Sollen wir Menschen nimmer unsere Nachbarn besuchen und uns nimmer – selbst auf eine ganz ehrbare Weise – mit unseren Brüdern und Schwestern vergnügen? Sieh, wir armseligen Menschen haben ja ohnehin wenig Erheiterndes auf dieser mageren Erde. Müssen wir auch noch unsere gegenseitigen geselligen Besuche und Besprechungen gänzlich meiden, so bleibt uns dann ja rein nichts übrig, als sich irgendwo in ein Loch einzupferchen und daselbst zu nagen an der eigenen trübseligsten Langeweile. Daher möchte ich Dich, o Herr, doch wohl bitten im Namen aller meiner Brüder und Schwestern, dass Du in dieser Hinsicht Deinen Willen ein wenig nur mildern möchtest. Wäre es denn Dir nicht wohlgefällig, mir eine Regel zu geben, ja ein Gesetz sogar, nach dem irgend Gesellschaften dennoch stattfinden dürften?“
Und der Herr sprach darauf zum Ohlad: „Ich wusste es ja, dass auch du noch ein kranker Esel bist, darum verlangst du solches von Mir wider alle Meine Ordnung. Sieh, du Ochs, auf der Erde Boden wachsen gesegnete und verfluchte Pflanzen, Gesträuche, Bäume und Früchte, die gesegneten entstammen dem Himmel, und die verfluchten der Hölle. Die Früchte der letzten Art sind nicht selten anlockender als die der ersten. Möchtest du da nicht auch sagen: ,Herr, nimm ihnen das tödliche Gift, auf dass wir sie genießen können, gleich wie die gesegneten?‘
Ich aber sage dir: Das tue Ich nimmer; denn Ich habe ohnehin auf eine verfluchte dreißig gesegnete gesetzt, und das wird doch genug sein. Dazu steht es dir noch frei, die verfluchten Pflanzen auszurotten und dafür lauter gesegnete anzubauen. Ist das nicht genug? So habe Ich auch dem Menschen eine Gesellschafterin und eine Gehilfin gegeben, und sieh, der erste Mensch Adam war damit zufrieden. Wollt ihr denn mehr sein, als da war das erste Menschenpaar auf der Erde? Hat nicht ein jeder Vater seine Kinder und desgleichen eine jede Mutter? Und hat nicht ein jeder Hausbesitzer sein Gesinde, seine Knechte und Mägde, die auch Menschen sind? Was will er da noch mehr? Adam hatte nur ein Weib und später seine Kinder und hatte keine Knechte und keine Mägde, und sieh, er war damit zufrieden. Warum wollt ihr denn mehr, als da aus Meiner Ordnung dem Adam gegeben ward?! O ihr Nimmersatte, darum wollt ihr mehr, weil ihr an Mir kein Genüge habt! Ich bin euch zu wenig, darum wollt ihr Unterhaltungen der Welt. Darum wollt ihr lachen und klatschen und spielen in munteren Zirkeln, weil Ich euch langweile. Adam hatte an Meiner Gesellschaft genug, und der Eva genügte der Adam und ihre Kinder; darum lebte er neunhundertdreißig Jahre zufrieden ohne Gesellschaftsspiele. Warum wollt ihr denn mehr? Ich aber sage dir, da Ich dich schon gesalbt habe: So ihr euch besucht in Meinem Namen, wie es Adam tat bei seinen Kindern sogar, dann soll auch jede Gesellschaft gesegnet sein, denn wo zwei oder drei in Meinem Namen versammelt sind, da bin Ich mitten unter ihnen, Wo sich aber irgend Besuchsgesellschaften bilden wegen was immer für weltlichen Vergnügen, da soll der Satan unter ihnen sein und soll nach seiner Lust erwürgen seine Kinder! Frage Mich daher nicht wieder, willst du Mich nicht zum letzten Mal gefragt haben, sondern gehe eilends, und erfülle Meinen Willen! Amen.“
Auf diese Rede schlug sich der Ohlad auf die Brust, verneigte sich dann tiefst vor dem Altar und ging dann sogleich hinaus zu den neunundneunzig harrenden Brüdern, berief da sogleich den Danel zu sich und sagte zu ihm alles, wie er es vom Herrn vernommen hatte.
Danel aber sprach dagegen: „Fürwahr, so du mir diese Sachlage nicht mit einem so erhabenen Ernst nun dargetan hättest, ich könnte es kaum glauben, dass der große, erhabene, heilige Gott Sich mit solchen Kleinigkeiten abgäbe. Es muss aber dennoch etwas daran gelegen sein, da uns der Herr bei Nichtablegung dieses so offenbaren Lasters Seine Gnade vorenthalten will und will uns dafür geben nur ein bitteres Gericht. Ich werde sogleich des Herrn Willen bekanntmachen. Für mich und mein Haus stehe ich gut; da wird sicher keine Gesellschaft mehr gegeben und keine mehr besucht außer in der Art, wie es der Herr haben will, in Seinem allerheiligsten Namen nämlich nur. Aber was da die übrigen betrifft, so kann ich natürlich nicht gutstehen, was sie darauf machen werden.“
Und der Ohlad sprach: „Das kümmere vorderhand weder dich, noch mich. da wird schon der Herr das Seinige tun.“ Darauf kehrte sich der Danel sogleich zu den achtundneunzig, wie zu   den Kindern und Weibern, und machte ihnen den Willen des Herrn bekannt gerade so, wie er ihn vom Ohlad vernommen hatte. Die Männer kehrten sich bald danach, aber die Weiber und die erwachseneren Kinder fingen an zu schluchzen und mitunter heimlich gar zu weinen und zu schmähen und sprachen: „Das kann Gott nicht geredet haben. Das ist eine Erfindung Ohlads, der zehn Zauberer von der Höhe und nun auch des berühmten Danels, der seinen Mantel allzeit gehörig nach dem Wind zu drehen versteht. Warum sollen uns denn nicht auch in einer Gesellschaft mehrere Männer lieben? Warum sollen wir denn nur für einen Mann allein dasein und uns allein für einen putzen und schönmachen? Warum sollen unsere Töchter nicht die Gelegenheit haben, allerlei Bekanntschaften mit der jungen Männerwelt zu machen, auf dass sie sich daselbst den ihnen am meisten zu Gesicht stehenden Mann erwählen möchten? Und warum sollen unsere Söhne nicht die Mädchen kennenlernen? Sollen sie denn am Ende weiberlos verbleiben? Wo aber, außer in gesellschaftlichen Zirkeln, bietet sich wohl eine Gelegenheit dazu?! Zudem besuchen wir ja ohnehin nur lauter honette, altadelige Häuser und werden von ihnen wieder besucht. Gott kann gar nicht weise sein, wenn Er so etwas von uns verlangt. Täten wir dabei etwas Schlechtes, so wäre das etwas anderes aber wir vergnügen uns dabei ja nur allzeit auf die unschuldigste Weise von der Welt. Wie soll, wie kann das einem weisen Gott zuwider sein?!“
Der Danel aber sprach zu ihnen: „O ihr Weiber, ihr murrt über die Anordnungen Gottes! Wisst ihr nicht, wie Er noch allezeit die Widerspenstigen gezüchtigt hat?! Zu kleinlich kommt euch hier die Sache vor, um die Sich hier Gott annimmt, deshalb sagt ihr, Gott müsse nicht weise sein. O ihr blinden Törinnen. Wer erschuf denn das kleine Mücklein, wer die Blattmilbe, wer die zahllosen Würmchen in einem Sumpf, wer die Haare eures Hauptes? Sind das nicht lauter höchst unbedeutend scheinende Dinge? Und dennoch gibt Sich der große Gott mit ihnen ab! Wer außer dem Werkmeister aber weiß es besser, was seinem Werk frommt?! Wenn uns aber hier der große Werkmeister Selbst die Lebensregeln gibt, sollen wir sie da nicht sogleich allerdankbarst annehmen und befolgen?! Scheint euch das Übel auch klein und nichtig zu sein, weil ihr euch daran schon gewöhnt habt, soll es darum auch bei Gott so sein? Oh, der Herr wird Sich ewig nie nach unserer großen Torheit richten, wohl aber liegt es an uns, Seinen Geschöpfen, dass wir uns richten nach Seinem Willen, denn Er allein weiß es ja nur, was uns frommt! Vergiftet aber nicht ein Tropfen Gifts schon zehn Maß Wassers so, dass wir es nimmer heilsam und unschädlich genießen mögen?! So man aber einen gesunden Wassertropfen in zehn Maß Gifts täte, wird dieser das Gift auch so entgegen unschädlich machen? So ist der Tod mächtiger denn das Leben, und wir können es gar leicht verlieren! Daher heißt es, die Regeln wohl betrachten und danach leben, wie es der Herr des Lebens will. Versteht mich, und murrt nimmer! Amen.“
Nach dieser Rede Danels traten mehrere Jünglinge und Weiber zusammen und richteten folgende Rede an den Danel, sagend nämlich: „Geehrter und hochansehnlicher Gefährte unserer Männer und Väter! Wir haben deiner Rede mit der gespanntesten Aufmerksamkeit zugehört und haben so manches deiner Rede wahr und gut gefunden, manches aber wohl auch unverständlich. Wir fragen dich daher, was du mit dem Tropfen Gifts in den zehn Maß Wassers und dann wieder umgekehrt mit dem Tropfen Wassers in den zehn Maß Gifts so ganz eigentlich hast sagen wollen, und was mit dem, wie wir im Namen Gottes wohl in Gesellschaften zusammenkommen dürften. Gib uns über diese zwei Hauptpunkte näheren Aufschluss, auf dass es uns darüber hell werde.“
Und der Danel nahm da sogleich alle seine Sinne zusammen und sprach darauf: „So hört mich denn an, ich will mit der Gnade des Herrn, die dort aus Seinem Heiligtum mich hell anstrahlt, euch die Sache so klar vor eure Augen stellen, als wie klar da scheint die Sonne am hellsten Mittag, die jetzt freilich wohl nicht scheint, weil sie von den dichtesten Rauchmassen, welche den brennenden Bergen entqualmen, überdeckt ist. Ihr seid Gefäße vom noch gesunden, lebendigen Wasser, welches da ist euer Leben aus Gott, die Gesellschaften aber sind das Gift für euren lebendigen Geist, und das aus dem Grund, weil ihr in denselben durch allerlei dummes Geklatsch und Geplauder, durch das euch so dummsüße Sich-ehren-Lassen – gewöhnlich auf Kosten schmählicher Erniedrigung und Ehrabschneidung anderer, meistens harmloser Menschen – und durch noch allerart dumme und eure Lachlust kitzelnde Spiele Gott stets mehr und mehr vergesst und am Ende in eurem zu oft angeregten Hochmutskitzel zu denken und förmlich einzusehen anfangt, als sei alle Welt bloß nur euretwegen da, und als hänge von eurem Geklatsche und von eurer Gunst das Heil der ganzen Welt ab. Seht, das ist wider alle Liebe des Nächsten, daher wider die göttliche Ordnung und daher ein Gift für das Leben eures Geistes, der euch als ein gesundes, lebendiges Wasser von Gott ursprünglich ist eingehaucht worden. Ein Tropfen von diesem Gift, das ist so viel wie eine noch so kleine und unschädlich scheinende Visite im Namen der Welt in euch, vergiftet leicht den ganzen gesunden Geist, auf dass er dann ohnmächtig wird, in eurer Seele dahinsinkt und eben dadurch aber eure Seele anregt, dass sie dann sehr hochmutskitzelhaft empfindlich wird und stets mehr und mehr zu suchen anfängt, wie und wo sie die rechte Anerkennung ihrer Hoheit finden möchte. Und das alles tut sie darum, weil sie zufolge der Erlahmung des vergifteten Geists keinen Leiter nach oben mehr hat und sich am Ende selbst als das herrschende Lebensprinzip ansieht, was aber im höchsten Grad gefehlt ist aus dem zwar geheimen, aber dennoch allerhöchst wichtigen Grund, weil unsere Seelen als lebende Substanzen unserer Leiber von unten her sind, und nur allein der Geist ist von oben her, um die abgefallene Seele von ihrer alten Schlacke zu erlösen in der Zeit dieses irdischen Lebens. Solches aber kann nur durch die Gnade Gottes dann geschehen, so wir nicht alles Mögliche aufbieten, um unseren Geist zu verderben, sondern unser Leben nach dem heiligen Willen dessen einrichten, der es uns als ein allerhöchstes Gut für ewig gegeben hat. Ich meine nun, dass es hinreichend klar genug dargestellt ist, was da besagt ein Gifttropfen in zehn Maß gesunden Wassers. Was aber da den Gegensatz betrifft, so ist er wohl zu klar, als dass man darüber viele Worte verlieren sollte. Wenn ein Mensch einmal ganz verdorben ist, wird ihn ein Wort der Wahrheit wohl bessern?! So wenig man einen mächtigen Brand mit einem Tropfen Wassers zu löschen imstande sein wird, ebenso wenig wird auch eine gute Ermahnung bei einem weltlich Verdorbenen auszurichten vermögen. Geht hin zu einem Bergbrand, und löscht denselben mit einem Tropfen Wassers, wenn ihr es könnt. So habe ich jetzt in euch schon gar viele gesunde Tropfen des lebendigen Wassers fallen lassen, aber eure alte Leidenschaft lodert noch, und ich halte sie noch nicht für gelöscht, und es wird noch sicher über euch ein ganz mächtiger Wolkenbruch sich ergießen müssen, bis ihr vollends erlöschen werdet in eurer großen Torheit. Ich meine, das wird doch auch klar genug geredet sein?! Was aber die im Namen Gottes allein gerechten Visiten betrifft, so ist das wohl an und für sich zu klar, als dass ich mich darüber weitläufiger ausdrücken sollte. Beachtet daher dies Gesagte zuvor genau in euch, und es wird sich dann schon von selbst hervortun, wie wir uns im Namen Gottes besuchen sollen. Versteht solches wohl im Namen Dessen, durch dessen Gnade ich so zu euch habe zu reden vermocht.“ [HGt.03_181,02-184,15]


Liebeernstliche Stunden im Herrn

„Nur das einzig Geringe, das „tägliche Stündchen“, verlange Ich von dir für so viele deiner Gebrechen und Sünden vor Mir, deinem Vater. Und du hast Mich einer Unbilligkeit beschuldigen können, als wenn Meine Liebe und Weisheit unvollkommen wäre, da sie unausführbare Forderungen stelle an die Kräfte der Menschen. Oder meinst du denn, so du Meinen Weg wandeln möchtest, dass Ich dir nicht voll behilflich sein möchte? Habe Ich dir bis jetzt nicht alles liebeernstlich angezeigt, was nur immer dein Haus nachteilig hätte belangen mögen, damit du Mich ergreifen könntest und Ich dir dann hülfe, wie Ich dir noch allzeit geholfen habe!? Und doch konntest du Mich einer Unbilligkeit wegen des leichten Kreuzes beschuldigen! […] Worin besteht denn so ganz eigentlich die „unerträgliche Last“ deines Kreuzleins? Sieh, Ich will sie dir noch einmal ganz darstellen. Diese unerträglich schwere Last besteht in nichts anderem, als dass du dich ein Stündchen im Tag liebeernstlich als Vater und wahrer Lehrer über Meine dir wohlbekannten Wege mit deinen erwachsenen vier Mägden abgibst, aber nicht mit ihnen gleich einem weltlichen Liebhaber schäkerst, was sie verdirbt und dir unheimlich und untraulich macht, sondern, wie gesagt, als wahrer Vater, liebeernst! So dich aber deine Mägde so als Vater ersehen werden, werden sie sich auch nicht verbergen vor dir und werden dich wahrhaft achten und durch ihr Benehmen auch deine Achtung zu erstreben suchen.“ [HiG.02_42.01.06,07ff]

„Bist Du, liebster, heiliger Vater, nicht grämlich auf mich, weil ich fast alle Sonntage zu meiner Tante gehe und mich dort ein wenig unterhalte? Antwort: Ja, Mein liebes Töchterchen, das ist Mir wohl freilich nicht sehr angenehm, weil du dadurch stets mehr Sinn für die Welt in dich aufnimmst, durch den du mit der Zeit Mich stets mehr und mehr vergessen könntest, was Mich dann wohl sehr schmerzen würde, so du Mir endlich völlig untreu werden möchtest. Daher wäre es Mir wohl lieber, wenn du gerade nicht an jedem Sonntag dich zur Tante abholen ließest, sondern nur dann und wann, wenn du schon die Tante besuchen musst, von der du außer einem kleinen Imbiss und einigen sehr wohlfeilen, nichtssagenden Spielereien eben nicht viel Besseres bekommst. Wenn du aber in deinem Herzchen so manchmal, statt allzeit zur Tante, zu Mir kämst, da könnte Ich dir mit etwas viel Besseren aufwarten als deine Tante, die sehr eitel ist. Sieh also, du Mein liebes Töchterchen, mit deinem regelmäßigen Zur-Tante-Gehen bin Ich schon nicht so recht einverstanden, verbiete es dir aber auch nicht im Geringsten, dahin zu gehen. Du kannst tun, wie es dir Freude macht. Denn sieh, Mich erfreut ja eine erzwungene Liebe nicht, sondern nur eine freie. Wenn du Mich manchmal frei deiner Tante vorziehen wirst, dann wird es mich freuen. Aber so Ich dich dazu zwingen möchte oder müsste, da würde Mich deines Herzens Opfer nicht freuen. Gerade wie es dich auch nicht freuen möchte, so dich jemand nur dann lieb hätte, so du ihn dazu zwingen müsstest, gerade so ist es auch bei Mir. Die sind Mir stets die Liebsten, die von selbst zu Mir kommen, Mich allzeit im Herzen aufsuchen und Mich dann von ganzem Herzen über alles lieb haben. Sie habe aber dann auch Ich über alles lieb und eröffne ihnen alle Schätze Meiner Himmel. Tu du, Mein liebes Töchterchen, denn auch so, so wirst du bald in Meiner großen Liebe groß werden und wirst sehen, wie übergut und überreich Ich, als dein wahrer Vater, bin und was alles Ich denen geben kann, die Mich über alles lieben! Das beherzige du, Mein liebes Töchterchen, nur recht von ganzem Herzen, dann wirst du bald ganz in Mein Vaterherz kommen! Das sage und verheiße Ich, dein lieber Vater, dir! Amen.“ [HiG.02_47.05.30.a,03-10]

„Da du von Mir gern erfahren möchtest, ob du zu deiner Welttante nach Obersteier auf ihre Herrschaft gehen oder daheimbleiben sollst, um als Gesunde gesund zu werden, sage Ich dir: So du Mich mehr liebst als deine Welttante, dann bleibe du zu Hause bei deinen Eltern […] So entschuldige dich mit der Wahrheit und bleibe daheim, so du es willst! – Willst du aber lieber dem Ruf und der Einladung deiner Welttante folgen, so kannst du das auch tun. Aber es wird dir nicht dienen, dieweil du dir wohl leicht denken kannst, dass Ich auf Herrschaften, Schlössern und Burgen ebenso wenig zu Hause bin wie Gold in den Kloaken, und daher auch fern mit Meiner Hilfe. Tu also, was du willst, Ich werde dir darob nicht gram sein. Aber mit dir auf die „Herrschaft“ gehe Ich auf keinen Fall. – Wäre deine Tante gleich deiner Mutter eine Bürgerin geworden statt einer „Herrschaftsinhaberin“, so wäre sie Mir recht lieb. Aber als „Herrschaftsinhaberin“ steht sie Mir fern und soll von Mir nur das haben, was Ich aller Welt gebe durch Meine Geister, nämlich Boden, Sonnenschein, Regen, Wind, Schnee und endlich den Tod des Leibes und, wenn sie sehr „herrschaftlichen“ Sinns wird, auch den Tod der Seele und des Geistes.“ [HiG.02_47.07.13,01-06]

„Was aber die „heiteren und lebensfrohen Stunden“ betrifft, da sage Ich dir nichts als das: Werden außer Mir lebensfrohe und heitere Stunden gesucht, sieh, da muss Ich als Allwissender dir offen gestehen, dass Ich da wahrlich nicht weiß, ob solche außer bei Mir noch irgendwo zu finden sein werden. In Meiner heiligen, unendlichen Allheit gibt es keine solche! Und somit dürften solche lebensfrohen und heiteren Stunden wohl nur künstliche Griffe des Satans sein, die da gleichen den reizenden Genüssen in eitlen Träumen, durch welche die ganze Natur verderblich betrogen wird. Wem Ich als größte Erholung nicht genüge, der ist wahrhaft ein Sohn Meines größten Feindes.“ [HiG.01_41.02.02,07]

„Sieh, wer Mich liebt, der muss Mich ganz lieben! Wenn sich die Meinen irgendeiner Weltbelustigung manchmal mehr freuen denn Meiner Liebe, sieh, das kränkt Mich schon, denn Ich bin ein Todfeind von aller Weltkoketterie!“ [HiG.02_43.11.19,06]

„Um sich Meines Wohlgefallens zu versichern, ist es nicht genug, wenn man Meine Worte nur gern und beifällig liest und hört, sondern man muss sich auch lebendig im Herzen danach kehren! Der aber kehrt sich nicht danach, dem weltliche Verlustigungen und Erheiterungen dann und wann recht sehr am Herzen liegen. Genug! Mehr sage Ich nicht. – Wer dies Kleine ehrt, sei des Größeren wert! Das sagt der Herr!“ [HiG.02_44.05.10,03-05]

„Daher bemüht euch, aus euren „Erholungsstunden“ in stiller Ruhe und Zurückgezogenheit eures Gemüts Mir geweihte Stunden zu machen, so könnt ihr früh erfahren, wie überaus gut und voll Liebe Ich, euer Vater, bin. Und wahrlich, in einer Minute möchte Ich euch da mehr geben, denn alle Welt in tausend Jahren. So euch aber eure Erholungsstunden zu was anderem dienen, so werdet ihr auch ebenso sicher erfahren, wie fremd, unerforschlich und unerbittlich Ich jenen zu bleiben pflege, die den Unrat der Welt und allen Trug des Satans Mir vorziehen.“ [HiG.01_41.03.13,19-20]


Zusammenkünfte im Namen Jesu

„Liebe Freunde, Brüder und Kinder! Ich, der Herr, euer Gott, Vater, Meister und Bruder, Ich, euer Lehrer und Führer, mache euch kund und zu wissen, dass Ich es allzeit wie jetzt gern sehe, so ihr irgend zusammenkommt in Meinem Namen und führt da gute Gespräche von Mir und von der Liebe des Nächsten. Denn derlei gute Reden erheitern den Geist und erfreuen das Gemüt, und das ist gut. Denn ihr sollt wohl allzeit fröhlich sein in Meinem Namen und auch euren Leib erquicken mit guter Speise und gutem Trank im gerechten Maß und Ziel.“ [HiG.02_47.03.14,01]


Vergnügungen und Freizeitgestaltung

Über den Müßiggang

Es „ist die Trägheit als ein unvermeidbares Gerichtsanhängsel der Leibesmaterie für die stets wacher und tätiger werden sollende Seele, wodurch sie allein zur vollen Gleichwerdung des Geistes Gottes in ihr und dadurch zur Gottähnlichkeit gelangen kann, ihr größter Feind.“ [GEJ.10_020,04]

„Die Trägheit oder die stets steigende Lust zum Müßiggang ist und bleibt stets der Anfang zu allen Lastern, und diese Eigenschaft der menschlichen Seele ist eben jener böseste Geist, den die Schrift ,Satan‘ nennt.“ [GEJ.05_204,08]

„Die Trägheit der Menschen ist das alte Garn des Satans, in das sie sich willigst fangen lassen zu ihrem ewigen Verderben. Und doch konnten die Menschen nicht vollkommener erschaffen werden, als sie erschaffen worden sind. Sie haben Vernunft, Verstand, den freiesten Willen und ein sie allzeit mahnendes gerechtes Gewissen und dazu auch überall und zu allen Zeiten von Mir erweckte, tätigste und den Engeln gleich weise Männer und Lehrer; aber ihre wolllustvolle Trägheit zieht sie gleichfort von allem Rechten, Wahren und Guten ab, und so verfallen sie dem Reich des Verderbens, und es kann ihnen da nichts helfen als ein Gericht über das andere und eine Strafe über die andere. Und selbst das hilft nur der unbedeutendsten Minderzahl.“ [GEJ.07_181,25]

„Wer demnach, sobald er zum Gebrauch seiner Vernunft kommt, die Wahrheit und ihr Gutes zu suchen beginnt und nach dem, was er gefunden hat auch gleich handelt, der hat schon den rechten Weg betreten, und Gott wird ihm denselben stets mehr und mehr erleuchten und ihn zu Seiner Herrlichkeit führen. Wer aber träg wird, auch durch seinen eigenen Willen, und sich an diese Welt und ihre Lustreize hängt, die nur zur Probung des freien Willens vor die äußeren und vergänglichen Sinne des Materie- oder Leibmenschen gestellt sind, der richtet sich auch selbst freiwillig und macht sich dem, was tot und gerichtet ist, ähnlich, ist somit auch schon so gut wie gerichtet und tot. Und dieser Tod ist dann das, was du unter dem Begriff ,Hölle‘ als Strafe der Seele für ihre Sünden verworfen hast, da du nimmer aus Furcht vor solch einer Strafe die Sünde meiden, wie auch einen Lohnhimmel fürs Handeln nach der erkannten Wahrheit erhoffen willst. Und Ich gebe dir da ganz recht, denn es gibt wahrlich nirgends eine solche Hölle, noch einen solchen Himmel. Und dennoch gibt es eine Hölle und einen Himmel, aber nicht irgend außerhalb des Menschen, sondern in ihm, je nachdem er sich selbst richtet auf die soeben gezeigte Art und Weise.“ [GEJ.09_022,09-10]

„Hütet euch auch insbesondere vor dem Müßiggang, denn dieser ist ein wahres Samenkorn für alle möglichen Laster!“ [GEJ.01_220,16]

„Legt ab all das, was da nicht taugt in Meinem Haus, in Meinem Reich. Denn wo Ich bin, da ist auch Mein Reich, und dieses Reich ist der Himmel innerster und höchster! Dieser Himmel aber ist nicht ein Himmel des Müßiggangs und der ewigen Trägheit, sondern ein Himmel der vollsten Tätigkeit, in die ihr alle von nun an stets tiefer und tiefer werdet eingeführt werden, jeder von euch in dem, wozu er schon auf der Erde talentierte Vorübungen machte. […] Aber in der Müßigkeit suche du ja nicht den Grund der Seligkeit, sondern in der größten Tätigkeit, die sich hier [im Himmel] in größter Fülle ewig vorfinden wird!“ [BM.01_034,06+20]

„Meinst du etwa noch, nach dem Empfang des Lichts tritt ein ewiger, allenfalls wollüstiger, Müßiggang ein? O nein, sag ich dir, die rechte Tätigkeit tritt erst im Licht ein. Vor dem Empfang des Lichts ging jede Handlung nur darauf hin, das Licht zu empfangen. Ist das Licht aber da, ist der Tempel der Sonne geöffnet, dann erst fängt die große Tätigkeit des wiedergeborenen Geistes an.“ [BM.01_127,07]

„Jeder ist ein barster Müßiggänger, der nicht beachtet das Wort des Lebens vom Anfang bis zum Ende, auf dass er in sich auffinden möchte den Brunnen Jakobs, darin das lebendige Wasser ist für die rechte Taufe in der Wiedergeburt des Geistes, aufbewahrt zum ewigen Leben!“ [HiG.02_47.06.08,02]

„Darum noch einmal gesagt: Hütet euch vor allem vor dem Müßiggang, denn er ist der Weg und die breite Tür zu allen erdenklichen Lastern!“ [GEJ.01_220,19]

Ein Erziehungswink gegen den Trägheitsgeist und seine Genossen: „Höre, deinen Sohn beherrschen drei Geister böser Art. Und da ist Nummer eins der großherrliche Träge. Es sind diesem aber zwei andere beigegeben von unten her. Der eine ist stets auf Vergnügungen bedacht, beständen sie in was immer. Dieser Geist zieht zu seiner Bedeckung den Geist des Widerspruchs, der geheimen oder offenbaren Widerspenstigkeit und so auch aller Lüge und alles Trugs mit. Sieh, der Träge ist und will keine Tätigkeit, sondern seine Sache ist träge genießen. Der zweite ist sozusagen sein Hofnarr. Und der dritte ist die Schildwache und sorgt dafür oder muss vielmehr sorgen, dass dem sich stets süß tun wollenden Geist der Trägheit ja möglichst kein Eintrag geschehen möchte. Sieh, das ist die eigentliche, verborgene Ursache vom Seelenübel des Sohns, was da eine unkundige Folge ist dessen, dass der Knabe von mütterlicher Seite, den Töchtern entgegengehalten, zu sehr fürgedeckt wurde, wodurch er als Kind insgeheim zu willensfrei geworden ist, und ohne deine Gegenwart tat was er wollte, dieweil er wohl wusste, dass seine Schwestern aus Furcht vor mütterlicher Rüge von allen den geheimen Bübereien dir nichts melden mochten und es sich auch nicht getrauen. Jedoch was Ich der Mutter nicht zur Last lege, das lege auch du ihr nicht zu, da die Mutterliebe zumeist völlig blind ist und neben dem Zug ihres Herzens nichts davon merkt, wie da eine Natter um die andere durch solche Blindeliebe-Wärme ausgehegt wird. Jedoch, da sich nun die Sache so verhält, so ist nun vor allem nötig, dem Kranken wieder zu helfen. – Das aber ist das Rezept: Erstens, verlange für die Zukunft von allen deinen Kindern ein offenes Geständnis über ihn. Zweitens, lass dem Knaben nun durchaus keinen freien Willen. Schreib ihm darum zur Erholung eine bestimmte Beschäftigung genauest vor, die er bei strenger Ahndung pünktlichst verrichten muss, so wirst du gar bald die leere Unterhaltungslust bei ihm töten. Drittens, lass ihn vor jeder Beschäftigung bei einer Viertelstunde laut beten, und zwar allzeit recht langsam und wohlbedächtig ein „Vaterunser“ und dann mehrere passende Stellen aus Psalmen Davids, aus den Propheten und so manches aus dem Buch Sirach. Dadurch wird er gar bald seiner üblen Gesellschaft los werden. Und solches mag er dann beständig fortsetzen fürs ewige Leben und zur einst möglichen, sicheren Gewinnung Meiner Gnade, die mehr wiegt denn alle hohen Schulen der Schulen. Viertens aber musst du dich bei dir, d.h. im Herzen, ja nicht ärgern, sondern denken, Ich, dein himmlischer Vater, gebe auf der Erde allen Meinen Nachfolgern ein ihnen am allermeisten zusagendes Kreuz, darüber sie nicht murren sollen, sondern alles Mir wohl aufopfern.  Tu desgleichen, so wirst du deinen Kindern ihren Weg mit Edelsteinen pflastern. Binde dich, fünftens, nicht allzusehr auf den Fortgang der Schule, du weißt ja ohnehin, wie viel sie bei Mir zählt. Was liegt denn daran, ob jemand um ein Jahr früher oder später der Welt zu dienen fähig wird? Aber alles liegt daran, wie frühzeitig er Mich erkennt und Mich zu lieben anfängt! Denn nicht von der Welt, sondern von Mir kommt alles Leben. Sechstens sollst du nicht auf das horchen, was der Knabe möchte, denn alles solches rührt von den geheimen Einflüsterungen jener von außen einwirkenden Geister her, welche auf die eine oder die andere Art ihren Einlass bekommen möchten. Es liegt auch in der Eigen-Standeswahl allzeit Eigenliebe und Eigenwille bei den Kindern, da sie nur das werden möchten, wozu sie ihrer Sinnlichkeit wegen die meiste Neigung haben, d.h. nach dem Trieb ihrer argen, innewohnenden Geister. Siebtens musst du die anderen Knaben nicht minder so handhaben, den Peter wie den Paul. Und auch dem jüngsten lass nicht sein Begehren, außer er bittet, und dann gib ihm nur so viel, als es zu seiner Eindrittel-Befriedigung erforderlich ist. Dann wird er leiblich gesund und möglichst lenksamen Willens emporwachsen. Sieh und beachte diese sieben Punkte genau, so wirst du alsbald andere Erfolge an deinem Knaben bemerken. Sag aber auch den Mädchen, dass sie ihn ruhig lassen und den Bruder nicht mit wertlosen Worten ankneifen möchten, daran nicht viel Geschwisterliebe hängt, sondern sie sollen für den noch nicht geweckten Bruder beten und ihn so lieben, statt, wie gesagt, ihn durch beständige und allerlei Kneifereien zu reizen und zu ärgern. Dein Weib aber soll sich verhalten gleich dir! So aber irgendeins der Geschwister den Knaben etwas Fremdes tun sieht, so soll man es dir, wie schon anfangs bemerkt, insgeheim sogleich unverhohlen anzeigen, doch, wohlgemerkt, dass solches aus Liebe und nicht aus einer Art Anrächelung geschehe! Denn für ein rachsüchtiges Anzeigen, das etwa noch hinzulügelnd geschähe, könnte der Anzeiger von Mir empfindlich gestraft werden. Was dir aber immer nutzlos Tätiges an dem Knaben bemerkbar wird, dazu verbinde ihn am nächsten Tag und, sollte das nicht hinreichen, auch für mehrere Tage, dass er dasselbe pünktlich, so wie seine Schulaufgabe, bei strengster Ahndung vollziehe, und du wirst in kurzer Zeit ihn von aller sinnlichen Unterhaltungslust losmachen. Versteh es wohl und handle danach. Es sind aber alle deine Kinder mehr oder weniger etwas träg in einem und dem anderen Ding. Daher habe auf alle Acht. Lass sie ja nicht in andere Häuser, die nun allenthalben mit Nattern, Schlangen und Skorpionen angefüllt sind. Wie leicht ist da eine böse Erbschaft! – Ich habe dir nun alles gezeigt bis auf eins. Handle danach im Glauben und in der Liebe genau, so wirst du die Kraft Meines Wortes erproben.“ [HiG.01_ 41.06.24,01-20]


Öffentliche Orte

„Sag den ängstlichen Müttern, sie sollen ihre Töchter […] der Gewinnung eines Ehegatten willen nicht auf öffentliche Örter führen, sondern zu Mir, zu Mir sollen sie sie bringen, und Ich sage dir, nicht eine ihrer Begierden soll ungesegnet und unbefriedigt bleiben, denn Ich bin ein reicher Gott, der an allem den unendlichsten Überfluss hat, der alles im höchsten Übermaß geben kann und auch geben will.“ [HGt.01_002,02]

„Wer Vater ist und eine Tochter mit einem entsprechenden Äußern hat, darf rechnen, dass mit ihr, besonders in einer Stadt, oftmals begierliche Unzucht getrieben wird. Zwar wird man hier sagen, das tut ja nichts, Gedanken und unausführbare Begierden sind zollfrei. Ich aber setze hinzu und sage, allerdings für den Blinden im Geist, der über die Materie hinaus auch nicht um ein Haar breit zu schauen vermag. Was würde aber ein Vater sagen, so ihm das geistige Auge geöffnet würde und er dann alle diese Wollüstlinge vor sich erblickte, die seine Tochter auf jede erdenkliche Art vor seinen Augen schänden? – Das Fleisch der Tochter kann zwar behütet werden. Wer behütet aber ihren Geist und dessen ausstrahlende Sphäre, mit welcher sich diese Fleischbolde in Verbindung setzen und sie in ihre schändliche Sucht verkehren? Meint ihr, das sei von keinem nachteiligen Einfluss für eure Tochter? Da irrt ihr euch gewaltig! – Führt ihr eure Tochter öfter auf solche Plätze wo sie von vielen sinnlichen Augen betrachtet wird, so wird sie in kurzer Zeit sinnlich fleischlich gestimmt werden und heimlich anfangen, eure elterlichen sittlichen Ermahnungen zu bespötteln und zu belachen. Ihr Sinn wird mehr und mehr dahin gerichtet werden, wo sie solche sinnlichen Männer wittert. Es wird hier vielleicht mancher sagen, nein, das ist zu arg, eine Übertreibung. Was soll eine unschuldige Begierde oder ein geheimer wollüstiger Gedanke ohne weitere Berührung auf ein fremdes Objekt für eine nachteilige Wirkung haben? Ich sage hierzu nichts als, an Menschen solcher Ansicht und Geistesgewecktheit ist diese Mitteilung ebenso wenig gerichtet, wie die Sonne an den Mittelpunkt der Erde. Sodann frage ich diejenigen, die auf dem Gebiet des sogenannten Somnambulismus Erfahrung gesammelt und selbst die Beobachtung gemacht haben, welche störende Wirkung auf magnetische Personen sich nähernde Fleischbolde hervorbrachten, woher diese Wirkung kommt und worin sie ihren Grund hat? Hat doch auch ein solcher ungebetene Gast die Somnambule nicht berührt, und dennoch empfindet sie im Augenblick des Eintritts eines solchen Gasts eine krampfhafte und nicht selten schmerzliche Wirkung. Seht, der Grund liegt in der sogleich erfolgten schändlichen Herabziehung der geistigen Sphäre der Somnambule. Bei der Somnambulen aber entsteht daraus kein moralisches Übel, weil ihre Sphäre abgeschlossener ist, und weil jede Somnambule sogleich alles Mögliche aufbietet, um einen solchen Gast von sich zu entfernen. Frage: Geschieht das auch im natürlichen Zustand, wo die Sphäre eines jeden Menschen viel ausgedehnter ist und er die Empfindung des Nachteils in sich nicht wahrnimmt? Fürwahr, die Einwirkung ist im naturmäßigen Zustand noch um vieles ärger als im somnambulen, aus welchem Grund auch für dergleichen unkeusche Gedanken und Begierden ein eigenes Gebot gegeben ist, dass sich ein jeder derselben enthalten und entschlagen soll.“ [GS.02_ 113,07-12]

Ein Wink des Herrn an Lazarus, der die Ankunft von mehreren hundert Gästen in seiner Herberge ankündigte (s.V.4): „Die Jugend aber lasst in den kleinen Saal treten, auf dass sie nicht der Gaff- und Geilsucht der Fremden zu sehr ausgesetzt sei!“ [GEJ.07_014,05]

Hinweis für Menschen mit großer Gemütsreizbarkeit (s.V.13): „Sind dergleichen Kinder völlig erwachsen und haben schon eine vollkommene Selbst-erkenntnis erlangt - d.h. insoweit als man in natürlicher Hinsicht diesen Begriff ausdehnt, und zeigen sich bei ihnen noch hie und da merkliche Symptome von übertriebener Gemütsreizbarkeit, da ist ihnen vor allem anzuempfehlen, dass sie in allem sehr mäßig leben, früh schlafen gehen, aber noch früher aufstehen, von geistigen Getränken sich längere Zeit enthalten, wie auch vom Fleisch unreiner Tiere, und ja keine solchen Orte besuchen, wo allerlei toller Spektakel zur schlechten Belustigung der Zuseher ausgeführt wird, besonders aber jene Orte nicht, wo getanzt und gespielt wird. Dergleichen muss von solchen Brauseköpfen auf längere Zeit, wenn nicht bei manchen auf immer, gemieden werden.“ [Er.01_062,17]


Lokale/Wirtshäuser und nächtlicher Aufenthalt im Freien

„Es [ist] für die Menschen auch sehr schlecht, sich in solchen Örtern und Gemächern aufzuhalten, in denen sie statt der belebenden, rein atmosphärischen Luft nur Stickluft einatmen, in der nur sehr wenig Sauerstoff, aber desto mehr giftigen Stickstoffs vorhanden ist, und nota bene besonders in jenen verfluchten Wirtskneipen, in denen sich die Gäste durch den allerabscheulichsten Tabakrauch für den Gestank der Hölle auf das kräftigste vorbereiten.“ [Er.01_011,07]

„Nicht nur für den Leib, sondern noch bei weitem mehr für Seele und Geist ist das abendliche Gasthausschmausen bei Bier und Tabakdampf überaus schädlich, da dabei durch die schlechte Kost in den Leib allerlei scheußliche Spezifika aufgenommen werden, die dann Seele und Geist trüb machen. Zu dem gesellt sich aber noch die Nacht der Erde, in der auch das allerschlechteste psychische Spezifikalgesindel in den Luftraum der Erde aufsteigt und im selben wo und wie nur möglich durch das Fleisch, das es augenblicklich durchdringt, die Seele mit allerlei Scheußlichkeiten besudelt und nicht selten mit unkeuschen Gedanken und Begierden erfüllt. Sieh, du Mein lieber Freund, Ich bin auch ein leiblicher Arzt, wirst du Meinem Rat folgen, dann wirst du stets recht gesund und stark in deinem Leib wie in deiner Seele sein, und dein Geist wird leicht Meister derselben werden.“ [HiG.03_47.04.18.b,07-08]

„Diese gegenwärtige Bier-, Tabakrauch-, Kaffeehaus- und Hurenfreiheit wird doch etwa keinem wahren Christen als wünschenswürdig erscheinen? Daher muss sie aus der Wurzel ausgerottet werden.“ [HiG.03_48.05.21,10]

„Abends nicht zu lange im Freien aufhalten! Denn die Abende dieses Jahres sind besonders in den flachen, tiefer liegenden Gegenden voll unreiner Geister, als Vorboten von einer leichteren Art Cholera , welche in nicht gar zu langer Zeit diese Gegenden hie und da beschleichen wird. Die von dieser Krankheit verschont werden wollen, müssen sich daher schon jetzt vor der Abendluft recht in acht nehmen, besonders Weiber, Mädchen und Kinder jedes Geschlechts. Auch Männer tun besser, wenn sie möglicherweise des Abends vor zehn Uhr im Haus sich befinden. Wird diese Krankheit auch schon nicht so gefährlich sein wie die eigentliche Cholera, so wird sie aber dennoch große Schwächen im Fleisch zurücklassen bei denen, die aufkommen werden.“ [HiG.02_48.06.29,03-04]


Bevorzugte Aufenthaltsorte persönlicher Teufel

„Aber da wir nun schon davon reden, so will Ich euch gleichwohl auch die besonders wohnlichen Örtlichkeiten der persönlichen Teufel etwas näher bezeichnen, und so hört denn: Seht unter den Menschen jene öffentlichen Häuser und Gebäude an, in denen viel betrüglicher Handel und Wandel getrieben wird, wie zum Beispiel nun im Tempel und in vielen anderen Kauf- und Verkaufshäusern. Das sind denn auch besondere Wohnörtlichkeiten für die vielen persönlichen Teufel. So sind auch jene Häuser, in denen allerlei Unzucht, Hurerei und Ehebruch getrieben wird, ebenfalls besondere Ortswohnlichkeiten für die persönlichen Teufel. Ebenso auch sind jene Berge und Höhlen, in denen die Menschen mit großer Hast und Gier dem Gold, Silber und anderen Erdschätzen nachgraben, von den persönlichen Teufeln sehr stark und mächtig bewohnte Örtlichkeiten; desgleichen Wälder und Höhlen, in denen sich Diebe, Räuber und Mörder aufhalten; so auch die Kriegslager und -felder, die Wege der kaufmännischen Karawanen und die Flüsse, Seen und Meere, auf denen ein starker Gewinnhandel betrieben wird.
Und weiter sind die Länder und Gründe, Wiesen, Äcker, Weinberge und Wälder der harten Heiden und auch der jüdischen geizigen und hartherzigen Reichen besonders beliebte Wohnorte für die persönlichen Teufel, imgleichen auch die Luft über und in den bezeichneten Wohnörtlichkeiten und das Feuer, die Wolken und der Regen, und auch alle Götzentempel und falschen Orakel.
Ferner halten sich die persönlichen Teufel gar sehr zahlreich dort auf, wo ihr eine große irdische Pracht und den mit ihr noch verbundenen starken Hochmut erschaut.
An Orten aber, die von Menschen nicht bewohnt werden und auch von ihren Sünden nicht verunreinigt worden sind, halten sich auch die persönlichen Teufel nicht auf, außer es bereiste sie eine weltgewinnsüchtige Menschenkarawane, dieser zuliebe würden sich dann dort auch die persönlichen Teufel bald wohnlich einfinden. Nun hast du, Freund, auch das angezeigt erhalten, was du von Mir noch hattest erfahren und für dich wissen wollen. […] Da Ich euch nun aber auch die Wohnörtlichkeiten der argen und bösen Seelen, die die eigentlichen persönlichen Teufel sind, angezeigt habe, so meidet, wenn ihr euch noch irgend schwach fühlt, dieselben, denn an solchen Orten droht dem Schwachen noch immer Gefahr. Wer sich aber als ein noch Schwacher in eine Gefahr begibt, der kommt auch leicht in der Gefahr um, oder er kommt zum wenigsten nicht leicht ganz ohne Schaden davon.“ [GEJ.08_036,06-11+037,10]


Komödiantische Lach- und Spaßgesellschaften

„Teufel lachen allezeit, wenn ihnen ein böser Streich gelingt, in den Himmeln aber lacht nie jemand, sondern man ist nur stets voll des herzlichsten und freundlichsten Wohlwollens gegen alle noch so armselige Kreatur und voll Mitleidens mit jedem leidenden Bruder, der noch auf der Erde seine Zeit durchzumachen hat. Merkt euch für alle Zukunft dieses! Wann die Menschen viel über die Schwächen ihrer Brüder werden zu lachen anfangen, dann wird der Glaube verschwinden gleich der Sonne nach dem Untergang, und es wird kalt werden die Liebe in der Menschen Herzen, wie nun diese Nacht kalt geworden ist, und da wird unter den Menschen eine Not sein, wie auf der Erde nie eine ähnliche bestanden hat! Merkt euch diese Lehre aus den Himmeln. Straft eure Kinder, so sie lachen, lieber hört sie weinen denn lachen. Denn das Lachen entsteht aus der Hölle, die allzeit voll des höhnischsten Lachens ist. Es gibt wohl Zustände, wo es aber nur den Männern zusteht, eine dumme Sache und eine eigensinnige Blödheit zu belachen, dann aber ist das Lachen eine wohlverdiente Strafe für den, der des Auslachens wert ist. So aber jemand nur zum Vergnügen lacht und Dinge, Begebnisse und lächerliche Reden aufsucht, damit er zum Lachen gereizt wird, der ist ein Narr. Denn nur eines Narren Herz kann zur Lache gereizt werden, ein jeder nur einigermaßen weise Mensch aber begreift gar leicht und bald des Lebens heiligen Ernst, und es wird ihm schwer in den Sinn kommen, dass er über etwas lache. Darum lacht in Zukunft nicht mehr und wendet ab euer Gesicht von Possenreißern und Komödianten, die sich zahlen lassen dafür, dass sie euch für die Hölle zurichten. Seid allzeit nüchternen Herzens, damit ihr das Wohlgefallen Gottes habt und damit die wahre Ehre.“ [GEJ.01_169,16-21]

„Es ist zwar wohl der Witz auch ein Produkt der Weisheit, aber er steht als solches auf der alleruntersten Stufe derselben. Alle sogenannte Satirik ist fortwährend auf gewisse menschliche Schwachheiten berechnet und ist daher ein schlechter Fechtmeister; denn ein Held, welcher nur gegen Kinder zu Feld zieht und will vor diesen Schwächlingen seine Stärke zeigen, beim Anblick eines wirklichen Helden aber Berge über sich ruft, verdient wahrlich diesen Namen nicht.“ [GS.02_048,05]

„Ich meine, unter der Heiterkeit und Munterkeit des Herzens werdet ihr wohl keine ausgelassene, unlautere und unsittliche Spaßmacherei verstehen, denn dergleichen bleibe fern von euch, sondern jene Heiterkeit und Munterkeit, die eines ehrbaren und kerngesunden Ehepaars Herz erfüllen, oder die gottergebene Menschen nach guten und Gott wohlgefälligen Handlungen empfinden.“ [GEJ.04_167,16]

„Wünscht euch nicht zu viel Lebensheiterkeit, solange ihr noch im Fleisch wandelt, denn durch sie verirrt sich die Seele leicht ins Weltliche und Materielle und findet dann den rechten Weg zum Leben sehr schwer mehr in der rechten Vollkommenheit.“ [GEJ.10_069,12]


Musikalische Vorstellungen

„So ist es auch mit der Musik bei dieser Komödie der Fall. Sie ist ein Gold, mit dem ein Unrathaufen vergoldet ist, der aber dennoch durch das schöne Gold hindurch gar gewaltig stinkt, und das ganz besonders für junge Menschen, deren sinnliche Nüstern sehr empfindlich sind. Die Handlung ist zwar in höllischer Art wahr. Denn so tun rein höllische Geister. Der sogenannte „Don Juan“ ist aus der dritten Hölle, sein Gefährte aus der zweiten und das meiste andere Personal aus der ersten. Nun frage dich selbst, ob solch höllisches Zeug wohl tauglich ist, mit Himmlischem bekleidet zu werden?! Vor der Welt erscheint die Sache wohl, als bestünde gerade hier die größte Harmonie zwischen der Handlung und zwischen der Musik. Aber vor Mir ist gerade hier die größte Disharmonie zwischen der Handlung und zwischen der Musik. Denn je abgefeimter irgendeine Handlung ist, desto weniger taugt sie für die edle Musik. Du denkst zwar nun und sprichst bei dir, durch eine solche schändliche Handlung, die ihr höllisches Ziel erreicht, können Menschen ja doch nur eher abgeschreckt als zu ähnlichen Handlungen verleitet werden. Ich aber sage dir, Beispiele sind gleich einem Zugpflaster, das auch die guten Säfte auszieht und die schlechten desto fester in der Haut lässt. Es hört wohl öfter auf ein Zugpflaster der Schmerz auf, aber nicht wegen der Verminderung der schlechten Säfte sondern nur darum, weil durch das Zugpflaster die Gegend, die früher noch für den Schmerz empfindlich war, zufolge der Entziehung der guten Säfte förmlich abgetötet wurde. Und sieh, gerade so geht es auch mit der soge-nannten moralischen Besserung durch die Aufführung höllischer Handlungs-weisen. Sie ziehen die edlen Gefühle aus der besseren Seele und töten dann die halbe Seele durch die zurückgelassenen unedlen Gefühle, deren Geburtsort die Hölle ist. Und es braucht dann wieder recht viel, bis die böse Wunde geheilt und die halbgetötete Seele wieder belebt wird. Sieh, das ist eine vollkommene „Rezension“ über deine gestrige Musikkomödie. Die Welt würde sie kaum gutheißen, aber in den Himmeln wird nur so geurteilt. Wenn jemand aber über Worte Töne setzt, so soll er allzeit nur über Worte aus den Himmeln Töne setzen, aber nie über Weltworte, weil die Töne an und für sich himmlisch rein sind. Am besten aber ist es, die Töne allein zu setzen und sie in ihren melodischen und harmonischen Weisen anzuhören. Denn dann sind sie gleich der Rede in den Himmeln, die sich in einer Zustandsferne auch als die reinste Musik vernehmen lässt.“ [HiG.02_44.06.06,05-14]


Tanzveranstaltungen und -unterricht  

„Den Tänzern und Tänzerinnen sage ohne Scheu, dass sie allesamt vom Satan übel hergenommen sind. Er fasst sie nämlich allesamt bei den Füßen und dreht sich mit ihnen schnell in einem Wirbelkreis herum, damit sie dadurch ganz durch und durch schwindlig werden und weder stehen, noch gehen, noch sitzen, noch schlafen, noch rasten, noch sehen, noch hören, noch fühlen, noch riechen, noch schmecken, noch empfinden können, denn sie sind wie Tote, daher kann ihnen weder geraten noch geholfen werden. Und wollten sie noch zu Mir sich wenden, so würde es ihnen ergehen wie einem, den ein Starker bei den Füßen nähme und ihn schnell in einem Kreis um sich herumtriebe; würde dieser auch zum Himmel emporblicken, so würde er keine Sonne, sondern nur einen lichten Streifen erblicken, der ihn erblinden würde, damit er dann seine Augen schließen und gar nichts mehr sehen möchte.“ [HGt.01_001,06]

„Sieh weiter den verfluchten Tanz! Dieser ist den Dampfgelegenheiten  gleich, mittels welcher man sowohl in leiblicher, aber noch viel mehr geistiger Hinsicht mit wahrhaft riesenhafter Schnelle das doppelte Grab erreichen kann. Der Tänzer und die Tänzerin führt den Tod unter den Armen. Was soll dann Ich mit ihnen machen? Ich lasse sie gehen, denn sie haben ja schon ihren Lohn, um den sie sich so zerschwitzt haben!“ [HiG.02_41.12.17.a,10]

„Es ist eine Tanzunterhaltung, eine „Réunion“ und ein „Ball“ ein offenes Grab voller Unrat. Das „Casino“ ist ein Aas von großen, toten Amphibien. Und eine solche „Ressource“ ist ein Abgrund, da in der untersten Tiefe der Satan ein blumengeziertes Fass aufgestellt hat, damit man den hie und da doch mancher geistig empfindlichen Nase sich bemerklich machenden groben, verführenden Gestank seines Unrats nicht merken soll. […] „Denn“, sagte er sich selbst, „hier will ich mir eine gute Mahlzeit bereiten und will vom zarten Fleisch der Kinder zu leben anfangen und nicht immer das zähe Fleisch der ausgemergelten Huren fressen, die sollen in der Zukunft meine (Höllen-)Engel verkauen und verdauen. Ich werde mich hinter den wohlriechenden, anlockend schönen Blümchen verborgen halten, da mich niemand bemerken soll. Und so dann die blumensüchtigen Kindlein hinströmen, werde ich sie ergreifen, verschlingen, verdauen und sie als feinen Unrat hinunterlassen ins Fass im Abgrund. Da sollen dann die Eltern sehen, wie sie dieselben von da wieder herausbekommen, so wahr ich, Satan, der Mächtigste bin! Einen Fixstern vom hohen Himmel zu reißen, soll ihnen leichter sein, als da heraus auch nur ein Haar eines Kindes, sei's eines Fräuleins oder auch Jünglings, zu retten!“ Da habt ihr geoffenbart des Satans eigenes Wort und eigenen Plan! Was meint ihr, wie Mir eine solche Anstalt gefällt?! Ich habe euch jetzt väterlich und göttlich fürsorgend die große Gefahr in aller Meiner unbestechbaren Wahrheit gezeigt. In der ganzen Tiefe seiner Bosheit steht der Satan entblößt vor euch, Meinen wenigen Kindern. Daher beherzigt wohl Meine Liebe und diese aus ihr fließende große Gnade eures heiligen Vaters und seid auf der Hut. Denn wer den Feind sieht, der kann ihn fliehen. Wehe aber den Blinden und Tauben und denen, die sich nicht kehren werden nach Meinem Rat. Ich will eher in allen Höllen Meine Engel senden, zu bekehren die Verirrten und erleuchten die Finsternisse alldort, als dass Ich ein solches Fass auch nur mit einem erbarmenden Blick ansehen würde.“ [HiG.01_40.07.17.a,02-07]

„Zu dieser ersten Klasse [von Besessenen, s.V.1-2] gehören demnach alle die Modisten im ausgedehnten Sinn, dann alle Tanz- und Ballgeber, dann alle Tanzmusiker, dann alle Tanzlehrer, Tanzmeister, Vortänzer und Vortänzerinnen, wie auch die sogenannten Frei- oder Ballet-Tänzer, wie auch alle jene, die diese Vexierkunst des Satans anrühmen, gutheißen und sie mit Wohlgefallen betrachten, und endlich auch noch diejenigen Jünglinge und Mädchen, deren Herz daran hängt. So du aber in dir sagen möchtest, dich wundernd, warum der Tanz denn gar so eine gefährliche Hauptsache des Satans sein kann, und soll der Mensch denn auf der Welt niemals sich lebensfroher und heiterer Stunden erfreuen? Darauf gebe Ich dir zur Antwort: Höre, hast du denn niemals vernommen, auf welche Art der schlaue Fuchs die Hühner von den Bäumen lockt und die Schlange die zarten Vöglein in ihren Rachen? Sieh, der Fuchs wirbelt unter dem Baum, und die Hühner schauen unbesorgt dem lustigen Patron zu, werden endlich schwindlig und fallen dann vom Baum in seine Klauen. Und so auch ringelt die Schlange im Gras, da sie die Vöglein wohl sehen mögen, und so sie diese vergnügt schauen, verlassen sie alsbald ihre Zweige und fliegen ihr schnurgerade in den Rachen. Sieh, geradeso auch lockt diese unterhöllische Vexierkunst des Satans die Menschen vom heiligen Baum des Lebens! Mehr brauche Ich dir nicht zu sagen!“ [HiG.01_41.02.02,04-06]

„Was jedoch den befragten Tanz betrifft, so habe Ich schon hinreichend gezeigt, welches Wohlgefallen Ich daran habe und was er für Folgen hat. Nur so viel setze Ich hinzu, dass ja keiner unter was immer für Namen und Art beschönigend sich entschuldigen möchte, sonst wird er nimmer von seinem „Dreher“ los werden. Denn wie es im Gehirn einen solchen Wurm gibt, als eine böse Krankheit, den ihr den Dreher nennt, so gibt es auch einen „geistigen Dreher“, der viel schwerer als der natürliche zu heilen ist und der nun eine allgemeine Pest geworden ist. Eltern aber, die da ihre Kinder im Tanz unterrichten lassen, legen sich selbst eine große verantwortliche Last auf den Hals, wenn dadurch ihre Kinder von was immer für bösen Geistern verdorben werden. Entweder die Mädchen in der Fruchtbarkeit, in ihrer Reinigung, in ihrer heimlichen Zucht, in ihrer Sittlichkeit des Herzens, im wahren Glauben und in der reinen Liebe zu Mir und daraus dereinst zu einem allfälligen Gatten, im häuslichen Fleiß und in wahrer christlicher Tugend, Geduld, Sanftmut, Beharrlichkeit in allen Prüfungen und Nöten, ja sogar in dem jedem Weib so nötigen frommen Frohsinn, allzeitigen Nüchternheit, Frische, Heiterkeit und Munterkeit ihres keuschen Gemüts und stillen Ruhe des Geistes. Oder die Knaben durch Unlust zu allen ernsten Betrachtungen in der Gottesfurcht, in der geheimen Zucht, in der zu frühen Entwicklung des Geschlechtstriebs und dadurch hernach aber auch in allem, was Mich, den Urheber alles Guten und Wahren der Liebe, betrifft. Seht, so solches geschieht und auch notwendig geschehen muss, so denkt selbst, wer daran schuld ist und wer es dereinst zu verantworten haben wird. Und ihr werdet dann gleichen jenem Feigenbaum, der fruchtlos dastand, während es Mich unter seinen Zweigen hungerte. Denn ihr Eltern seid solche Feigenbäume, eure Kinder aber sind die Frucht. Sind diese aber verdorben worden durch den bekannten „Dreher“, so oder so, da wird frühzeitig die Blüte und Frucht abfallen von den Zweigen. Und wird der Herr vorüberziehen und den Baum leer finden, so wird Er tun, was Er getan hat mit dem Feigenbaum! – Das merkt euch wohl, ihr Eltern, und bedenkt, wer Der ist, der euch solches sagt!“ [HiG.01_40.12.14,10-12]

„Der zweite Weg, ebenso gefährlich wie der erste, sind die öffentlichen Tanzbelustigungen, wo ihr immer annehmen könnt, dass auf einem Ball oder sonstigen Tanzunterhaltung sich auch allzeit zehnfach so viel unsichtbare fleischsüchtige, unreine Seelen einfinden, als sonst Gäste auf einem solchen Ball beisammen sind. Auf diesem Weg kommen sie am leichtesten in das Fleisch, welches hier sehr aufgeregt wird und daher überaus stark aufnahmefähig ist für derlei schmutziges Seelengesindel. Aus diesem Grund empfinden denn auch Menschen nach einem solchen Ball für alles Höhere und Erhabenere einen förmlichen Widerwillen, was in den Städten, besonders bei Studierenden, von jedermann leicht beobachtet werden kann, da nicht selten früher recht fleißige Studierende nach einem Ball, anstatt an ihre Bücher zu denken, nur fortwährend den weißen Nacken, Busen, Arm und die Augen ihrer Tänzerin vor dem Gesicht haben und ihr Sinn sich fast mit nichts anderem mehr beschäftigt als bloß nur mit dem Gegenstand, der auf dem Ball ihnen eine so große Lust bereitet hatte. Mancher Studierende lässt darob das Studieren gar sein; mancher aber studiert darauf statt der Wissenschaft nur das Brot, um sobald als möglich mit seiner lieblichen Tänzerin ein Paar zu werden, und gehe es ihm schon wie es wolle. Und wird so ein Paar auch wirklich ein Ehepaar, so ist das aber auch ein Ehepaar, welches einem eigentlichen Ehepaar ebenso wenig gleichsieht als die Nacht dem Tag. Die erste Zeit wird bei einem solchen Ehepaar bloß mit der sinnlichen Lust zugebracht, so dass binnen kurzer Zeit fast alle Spezifika, die dahin bestimmt sind um Zeugungskraft zu bilden, bis unter Null verbraucht werden. Dann tritt gewöhnlich bald eine gänzliche Erschlaffung des Fleischs und besonders der Genitalien ein. In solchen Fällen sucht dann der solchen Leuten innewohnende Fleischteufel darin einen Regress, dass er der Seele, besonders durch die Nieren, einflüstert, wie gewisserart ein Hausarzt, sich an anderes Fleisch zu wenden. Dadurch wird dem Mann sein Weib bald zum Ekel, und der Mann seinem Weib. Sie fängt an, nach und nach sich nach jugendlichen Hausfreunden Umzusehen, er aber geht gewöhnlich abends frische Luft suchen, und wenn er vermögender ist, so macht er Reisen wegen größerer Luftveränderung. Und so geht die Sache fort, bis sich mit der Zeit ein solches Ehepaar dergestalt überdrüssig wird, dass es sich bald scheiden lässt, oder es lässt einander ohne gerichtliche Scheidung sitzen; oder wenn es in einem Hause mehr nobel und adlig zugeht, so wird dahin eine Konvenienz getroffen, dass ein jeder Teil bezüglich seiner sinnlichen Lust tun kann, wie es ihm am besten gefällt. Derlei Erscheinungen, die gegenwärtig sehr an der Tagesordnung sind, sind lauter Früchte der Ball- und Tanzunterhaltungen und sind Folgen vom Besessensein von oberwähnten argen Fleischpatronen. Dieses Besessensein äußert sich anfänglich zwar nie mit der Heftigkeit als wie bei manchen, die durch hitzige Getränke derlei unreine Geister in sich aufgenommen haben, die Geister aus den hitzigen Getränken werden jedoch leicht durch ein kräftiges Gebet der Seele durch ihren Geist hinausgeschafft, worauf dann wieder der normale Zustand des Fleischs eintreten kann, aber die Besitzungen auf dem Wege öffentlicher Tanzbelustigungen sind nicht so leicht hinauszubringen, und es wird dazu schon sehr viel Fasten, Beten und Selbstverleugnung erfordert, wodurch die Seele sich mehr und mehr mit ihrem Geist vereinigt, dieser dann durch sie greift und das arge Gesindel aus dem Haus der Seele schafft. Aber wo ist nun ein solcher Tänzer und eine solche Tänzerin, die das täten? Gewöhnlich fressen sie schon während und nach dem Tanz noch mehr als vorher und wollen sich dadurch wieder restaurieren, was ebenso viel heißt, als dem Fleischteufel leibeslebenslängliche Pension und Unterkunft mit Seele und Blut zu garantieren. Manche Tänzerin und mancher Tänzer, wenn sie zu viel solcher Gäste in sich aufgenommen haben, gehen auch ihrem Leib nach in kurzer Zeit zugrunde, denn diese argen Fleischbolde, wenn sie in den Nieren und in den Genitalteilen nicht Platz finden, richten auch ihre Wohnungen in der Milz, Leber oder auch in der Lunge auf. Wo aber ein solcher Höllenemigrant seine Wohnung aufrichtet, da tötet er gewisserart das Fleisch, und die Folgen davon sind Milz- und Leberverhärtungen und in der Lunge Lungensucht, Abzehrung oder auch, wenn zwei oder mehrere sich auf die Lunge geworfen haben, die sogenannte galoppierende Lungensucht.“ [Er.01_059,06-11]

„Schreibe nur zu, denn Ich kenne gar wohl die Frage und die ängstliche Bitte. Aber es ist zu spät, dass Ich darob euch eine Antwort des Friedens geben möchte, bevor da gar bald kommen wird über die drei tanzsüchtigen Töchter des weltfürchtenden A. eine Antwort Meines Gerichts. Denn Ich habe viele Worte des Friedens verschwendet, diese Töchter aber haben nichts davon verstanden und sind schalkhaften Herzens geblieben und sehen ihre Mutter hinterm Rücken mit ärgerlichen Augen an, so ihnen diese, Mir zuliebe, nicht gönnen will, danach ihr Herz gelüstet, und schmähen heimlich jetzt schon jeden, der ein Widerrechtler ihrer Sinnenlust ist oder „verräterisch“ an ihnen handelt. Sieh, der Tanzboden hat ihre Ohren schon hinreichend abgeschliffen und glatt gemacht, so dass die Stimme Meiner Milde, heimlich verachtet, abprallt und nicht mehr zum Herzen gelangen kann. Daher werde Ich gar bald mit einer anderen Stimme sie heimsuchen, dass sie Mich als Richter solcher weltsüchtigen und welthorchenden Kinder werden erkennen müssen, da Ich ihnen als liebevollster, warnender Vater zu gering war. Denn sie wissen es so gut wie ihr, dass Mir der ewig verfluchte Tanz unter was immer für einer Form, unter was immer für einer Bedingung und an was immer für einem Ort eines der allerwiderlichsten Laster ist, weil es fürs erste nichts als eine Art sodomitischer Unzucht ist, durch welche sich heidnische Völker zu allen möglichen Ausschweifungen aufreizen ließen; und fürs zweite, weil eben dieses Laster heutzutage sogar unter einem weltlich-moralischen Anstrich gar pflichtfrei, ohne eine Missbilligung, Gang und Gäbe geworden ist. Darum soll es nun aber auch tausendmal tausend Mal verflucht sein! Und fürs dritte ist der Tanz ein allerwiderlichstes Laster, weil er sogar schon die Kinder von Mir gänzlich abwendet und ihre Herzen geistig versteinert, die Mädchen verdirbt und sie häufig unfruchtbar oder doch sehr oft schlecht fruchtbar macht, und die Frucht im Leib schon mit einem oft unwiderstehlichen Trieb nach diesem Laster versieht, der sich dann schon nach wenigen Jahren kundgibt, und weil es noch dazu, wie kein anderes Laster, den Menschen, der sich ihm ergeben hat, nicht nur auf eine Zeit, sondern mit sehr seltener Ausnahme für immer von Mir abzieht, so dass ein solcher sich dann nimmer zu Mir kehren mag, außer durch ein Gericht, welches ihn aber wenig mehr nützen wird. Denn zu dem Ich im Gericht komme, über den ist Mein Zorn gekommen mit dem ewigen Tod. Das beste Mittel gegen diese widerliche Sucht aber ist dieses, dass ihr Eltern euch der Welt zwar äußerlich gerade nicht widersetzt, aber durch ernste und wohlmeinende Darstellung Meines Willens bei euren Kindern zu bewirken trachtet, dass sie sich selbst verleugnen und selber widersprechen sollen den tollen Anforderungen der Welt. Denn so die Kinder unter was immer für einem verständigen Grund nicht zum Tanz gehen wollen, so wird die Welt die Eltern gewiss in aller Ruhe lassen. Im Gegenteil aber wird ihr alleiniges Bemühen, außer einem gänzlichen Weltbruch, wenig fruchten und nützen. Mögt ihr der Welt vernünftigste Gegenreden stellen, so viel ihr nur immer wollt, so wird euch diese allzeit etwas zu erwidern wissen das euch betrüben wird, und eure Kinder werden von ihr verschlungen werden so oder so, und werden am Ende euch in ihren Herzen zu hassen anfangen und eure größten Peiniger werden. Gestattet ihr ihnen aber, den Anforderungen der Welt zu folgen, da wisst ihr ja ohnehin, welchen Dienst ihr dadurch Mir leisten mögt. O hätte der A. sich früher an Mich gewendet statt dass er seine blinde Verwandtschaft fürchtete, so hätte er nun alles gewonnen. Allein er hat Mich damals ärgerlich auf eine Minute zurückgesetzt. So möge er nun auch in allem Ernst schauen, wie er in allem wieder zu Meiner Ordnung zurückkehren wird. Denn Ich werde dereinst mit denjenigen Eltern nicht gut zu sprechen sein, die Mir ihre Kinder anders zurückbringen, als Ich sie ihnen gegeben habe. Denn da soll jeder, der zu Mir kommen will, sein gleich den Kindern. Wenn aber die Kinder, gleich der Welt, voll Ärgernisse sein werden, da will Ich alles zur Hölle schicken und soll die reine Lebenswohnung Meiner Heiligen nimmer befleckt werden mit dem Drachenblut solcher weltverdorbenen Kinder. Denn hört, es liegt Mir nichts an tausend Welten voll solcher Kinder. Denn Mein Reich und Meine Schöpfung ist unendlich. Und es liegt Mir an Millionen Welten gerade so viel wie an einem wurmstichigen Apfel, der unreif vom Baum gefallen ist und zertreten wird. Aber jedem von euch muss alles an Mir gelegen sein, so er will, dass Ich ihn ansehe in Meiner Erbarmung. Der aber Meiner vergessen kann der Welt wegen, nachdem Ich ihm so vieles schon getan habe von Ewigkeit her, wahrlich, den werde Ich seiner Untreue wegen nicht mehr suchen und werde ihn gehen und fallen lassen, dahin er will. Und Ich werde Mich in Ewigkeit nicht mehr um ihn kümmern, da Ich auf ihn nicht anstehe, wohl aber er auf Mich. Sieh, Ich bin ein überreicher Bräutigam und freie und lasse Mich freien. Wo Ich aber freie, da bin Ich voll Eifersucht, und wehe denen, die Meine Hand ausschlagen. Wo Ich aber gefreit werde, da bin Ich spröde und schaue Mir die Freier wohl an, ob sie mit Hochzeitskleidern angetan sind. Wehe denen, die mit weltbeschmutzten Händen nach Mir greifen. Diese sollen Meine Gerichte hart treffen. Denn wer die Welt mehr fürchtet als Mich, der ist Meiner nicht wert. Wer den Menschen mehr traut als Mir, ist Meiner nicht wert. Wer die Armut der Welt fürchtet, ist Meiner Schätze nicht wert. Ja, wer Mich neben der Welt herziehen will, ist Meiner nicht wert. Und ein großer Tor ist, wer Mich nicht zu seinem allerhöchsten Gut macht, auch er ist Meiner durchaus nicht wert und wird einst an der ewigen Armut dafür nagen müssen. Dir aber, Meinem Knecht, sage Ich, dass du mit diesen drei tanzsüchtigen Töchtern so lange nichts zu tun haben sollst bis Ich es dir anzeigen werde. Auch sollst du derzeit keine Silbe mit ihnen wechseln. Denn sie haben dein Wort im Herzen verspottet, darum du nicht ihrer Sache warst. Sonst, wenn diese drei nicht anwesend sind, kannst du wohl ins Haus des A. treten und dann der Häuslichen deinen Unterricht geben in der Tonsprache. Aber wohlgemerkt, zu einer anderen Zeit nicht, auch nicht einmal über den Tisch, als bis Ich es dir anzeigen werde! Denn dass Ich das von dir fordere, geschieht aus Liebe für den A. und dessen Weib. Das ist alles, was da wohl zu beachten und zu berücksichtigen ist, und ohne dieses ist kein Heil!“ [HiG.01_41.01.17,01-12]

„So aber der Herr den Aposteln gebot, den ganz unschuldig scheinenden Staub abzuschütteln, der an ihren Füßen kleben blieb, da sie doch als Seine Boten voll heiligen Geistes in Seinem Namen eine solche Stadt betraten, was glauben Sie wohl, liebe W., was der Herr sagen wird zum Staub, der am Fuß eines Tänzers oder einer Tänzerin kleben bleibt, der da erzeugt wird in der Reitschule des Satans? Oder lehrt uns nicht schon die Natur selbst, eine wie geringe Portion Gift schon hinreicht, dem Menschen das Leben zu nehmen, während in der ganzen Natur uns auch nicht ein Mittel bekannt ist, das da eine ebenso große Heilkraft besäße, um den Kranken ebenso schleunig gesund zu machen, wie schnell ein Gran Gift den Gesunden tötet? Und von einem Mittel aber, den Toten wieder lebendig zu machen, schweigt die ganze Natur, während sie doch zahllose tödliche in unabsehbarer Menge besitzt. Und sehen Sie, wie uns schon der Herr durch die Natur lehrt, so lehrte Er einst die Apostel und lehrt Seine Liebhaber noch zur Stunde im Geist laut sprechend, indem Er uns noch dieselben heiligen Worte beständig zuruft: „Hört, ihr finsteren Menschen dieser Welt, Ich allein bin der Weg und das Leben, wandelt auf Meinem Weg! Niemand kann zum Vater gelangen anderswo denn durch Mich, denn Ich allein bin der rechte Weg und die Tür zum Herzen des Vaters, und bin das Herz oder die ewige Liebe des Vaters Selbst.“ Sehen Sie, daraus aber geht ja doch übersonnenklar hervor, dass es somit fürs ewige Leben nur einen Weg und nur ein Mittel gibt, weil der Herr, der ganz allein nur der Weg und das Lebensmittel ist, nur ein einziger Herr, nur ein Vater, ein Christus und ein und derselbe heilige Geist aller Macht und Kraft und Liebe und allen Lebens ist, während es unzählige und unendliche Scharen der Satane und Teufel als Herren der Verdammnis oder des ewigen Todes gibt, von denen jeglicher seine eigenen listigen Wege zum Tod führend besitzt. Wenn man aber nun diese ewig unumstößliche Wahrheit so recht betrachtet, so wird es hernach gewiss nicht schwer werden, zu begreifen, warum der liebevollste Herr des Lebens die Apostel vor dem Staub gewarnt hatte, und warum sich jeder christlich sein sollende Mensch noch unendlichmal mehr vor jenem Staub hüten soll, der gar so unglaublich tödlich in des Satans Reitschule aus dem vertrockneten Schlamm aller Unzucht und Hurerei und in so unglaublicher endloser Menge aufgestampft wird mit den verächtlichsten Füßen aller Heuchelei, alles Trugs und aller erdenklichen Verführung!“ [HiG.03_41.01.02,27-30]

„Nun sehe, da Ich dir hier gezeigt habe des Leibes Besessensein, so habe Ich dir auch gezeigt das geistige Besessensein der Menschen. Denn es verhält sich mit dem geistigen gerade so, wie mit dem leiblichen. Und es ist solches Besessensein darob nun so normal geworden, dass es die Menschen gar nicht mehr merken, welch scheußlichen Mutwillen die bösen Gäste mit ihnen treiben. Ja, so sehr sind die Menschen jetzt besessen, dass in ihnen das Bösgeistige und ihr Eigenes völlig eins geworden ist. Da spricht der böse Geist nur für sein Haus und das Haus für seine schnöde Wohnpartei. Denn da sind Tanz, Hurerei, Groll, Schelten, Fluchen, Rauben, Stehlen, Lügen, Stolz, Hochmut, Prahlerei, Ehrabschneidung, Neid, Geiz, Hoffahrt, Fraß, Völlerei, Spott und Hohn gegen alles Mich betreffende, Pracht, Mode, Luxus und dergleichen Eigentümlichkeiten nichts als vollkommene, untrügliche Zeichen des allerintensivsten Besessenseins. Wer es nicht glauben will, der versuche nur schnell die empfohlene Diät des Geistigen in der Selbstverleugnung und nehme mehrere kleine Dosen Meines Worts ein, und wahrlich sage Ich, er wird sich bald überzeugen, welch ein Herr da in ihm wohnt. Und wird dieser durch Mich hinausgeschafft, dann werden diese Bestien gleich die ganze Welt gegen einen solchen Befreiten reizen. Wer daher nicht glauben möchte diesem Wort, der versuche nur die Homöopathie des Geistes, und er wird sich alsbald überzeugen, dass Ich, die ewige Wahrheit, treu bin in jeglichem Meiner Worte. Aber es ist die allgemeine Auszeitigung nicht mehr fern! Dann dreimal wehe dem Inhaber solcher Güter! Amen. Das sage Ich, die urewige Wahrheit Selbst!“ [HiG.01_41.01.30,11-16; s.a. Er.01_059,06ff]


Glücksspiel

„Den Spielern sage, dass sie zuerst ihr Leben und hernach aber alles, was ihnen zu diesem gegeben wurde, verspielen. Denn das Spiel ist ein Brunnen voll giftigen Unrats, die Spieler glauben aber, es sei eine verborgene Goldquelle. Daher wühlen sie täglich in demselben, schlürfen den Pesthauch in die Nüstern, vergiften sich durch und durch, und finden statt des vermeintlichen Goldes des Geistes ewigen Tod.“ [HGt.01_001,08]


Vergnügungsreisen  

„Es gibt immer Menschen und Geister, die stets der Meinung sind, dass man in der Fremde mehr sehen, erfahren und lernen kann als daheim, und doch scheint überall ein und dieselbe Sonne. Ja, man kann in der Fremde wohl andere Gegenden, andere Menschen und andere Sitten und Sprachen kennenlernen, ob aber dabei das Herz etwas gewonnen hat, das ist eine andere Sache. Wer nur aus purer Neugierde in die Fremde zieht, um sich dort besser zu vergnügen und zu zerstreuen, der wird für seines Herzens Bildung wenig gewinnen, wer aber in die Fremde zieht, um den dortigen Menschen zu nützen und ihnen zu bringen ein neues Licht, der wandere und wirke, und die Reise wird ihm viel Gewinns abwerfen!“ [GEJ.02_036,18-19]
„Es werden sogar viele können in kürzerer Zeit weite Reisen machen und werden manche können mit großer Leichtigkeit anderer Städte Theater, Bälle und dergleichen besuchen, es wird einen wahren Zentralkonflikt der Unterhaltungen und Belustigungen aller Art geben. Aber was und wie viel Ich und Mein Reich dabei gewinnen werden, höre, das ist eine ganz andere Frage! Luxus aller Art, neue Weltbedürfnisse, Stolz, Hoffart, Pracht, böse fremde Sitten, Unzucht, Hurerei, Gottesvergessenheit, Eigenliebe, Gewinnsucht, Fraß, Völlerei bei den Prassern, Vaterlandsgeringachtung, Geringschätzung alles dessen, was Mich betrifft, Kaltsinn gegen der Brüder Armut, Geringachtung sogar aller Staatsgesetze, wenn sie sich etwa auf Gewinnbeschränkungen erstrecken sollen, daraus Unzufriedenheit im allgemeinen. Doch von den weiteren schönen Folgen daraus lasst uns für jetzt noch schweigen. Die Erfahrung aber wird euch erst die Quittung über diesen baren Empfang mit blutroter Schrift unterzeichnet von zahllosen Armen übergeben.“ [HiG.03_ 42.01.30,07]

Geistige Auswirkung von weltlichen Reisen: „Alle von Natur aus besseren Menschen werden von Geistern auf eine manchmal mehr und weniger fühlbare Weise unterwiesen in allerlei geistiger und natürlicher Wissenschaft, und so war es denn auch bei euch auf eine mehr fühlbare Art der Fall. Und je naturgemäßer, einfacher und in sich gekehrter die Menschen irgend in der Welt leben, desto mehr und lebhafter stehen sie auch mit den besseren und guten Geistern aus dem Jenseits in Verbindung. Und das war denn auch bei euch und mit euch der Fall. Als ihr aber dann durch eure vielen Reisen weltläufiger geworden seid, da haben euch auch eure Lehr- und Leitgeister verlassen und euch euren eigenen Erkenntnissen, eurer Vernunft, eurem Verstand und eurem eigenen freien Willen anheimgegeben.“ [GEJ.06_040,04-06]


Zum Fliegen:

„Danke du Gott, dass Er den Menschen keine Flügel zum Fliegen gegeben hat, denn könnte der Mensch auch noch fliegen, da wäre gar nichts mehr sicher vor ihm. Er würde mit solcher Fähigkeit die Erde in kurzer Zeit leicht noch ärger zurichten als ein ägyptisches Heuschreckenheer eine Wiese und ein Feld, auf das es sich hinwirft. Darum beneide du die Vögel nicht um ihre Flugfähigkeit, und wünsche diese den Menschen nicht. Für sie genügt die Bewegungsfähigkeit, die sie haben, denn sie kommen noch schnell genug weiter, um einander zu bekriegen. Nur so ein Mensch seinem Nächsten zu Hilfe kommen soll, da wäre es gut, dass er sich schneller bewege; aber bei solchen Gelegenheiten lassen sich die Menschen sehr Zeit und wünschen sich die Flugfähigkeit der Vögel nicht.“ [GEJ.08_191,10]

„Vorderhand ist es aber um vieles besser für den Menschen, dass er leiblich nicht fliegen kann, denn könnte er auch das, so würde er bald zum größten Raubtier auf der Erdoberfläche werden, und er würde der Kultur des Erdbodens nimmer gedenken. Besser ist es daher für den Menschen, so seine Seele geistig recht flügge wird, der Mensch aber seinem Leib nach schön fein auf dem Boden der Erde verbleibt, für den er auch die leibliche Einrichtung hat. Der Mensch kommt mit seinen Füßen noch weit genug und gar oft nur zu weit, und kommt er mit seinen Füßen nicht schnell genug fort, so hat er dazu der tauglichen Tiere in Genüge, die schnellfüßiger sind als er und ihn nach einiger Abrichtung in sehr abgekürzter Zeit von einem Ort zum anderen bringen können, und er kann sich auch Schiffe bauen, mittels denen er über das Meer wie auf trockenem Land fahren kann.“ [GEJ.10_228,05-06]


Aufenthalt in der Natur und den Bergen

„Erheitert euch mit allerlei nützlichen Betrachtungen. Seht euch diese schöne Gegend an, betrachtet die Blumen und verschiedenes anderes und gedenkt dabei, wie das alles ein guter Gott mittels Seiner Weisheit und Allmacht aus Sich heraus erschaffen hat, und seid Ihm darob recht sehr dankbar in euren Herzen, so werdet ihr die Zeit am allernützlichsten zubringen und dabei eine große Freude haben in euren Herzen.“ [GEJ.07_064,11]

„Geht gerne auf Berge. Denn auch Ich, als Ich im Leib wandelte auf der Erde, ging häufig auf Berge. Auf einem Berg ward Ich verklärt; auf einem Berg trieb Ich den größten Versucher von dannen, auf einem Berg predigte Ich das Himmelreich, auf einem Berg betete Ich, und auf einem Berg ward Ich gekreuzigt.“ [Er.01_029,09]

„So geht nur öfter auf Berge und weilt recht gerne auf selben. Da werdet ihr allzeit in Fülle den Segen der ewigen Liebe des heiligen Vaters erfahren.“ [HiG.01_41.05.15,07]

„Auf solchen Höhen findet der Wanderer gastfreundlichst dasjenige, was ihm in der Tiefe alle Mühe und Anstrengung nicht zu geben vermag. Daher ist es wohl gar gut und nützlich in jeder Hinsicht, sich zu öfteren Malen die Mühe nicht gereuen zu lassen, eine oder die andere Gebirgshöhe zu besteigen. Der Gewinn ist ja ein doppelter und reichlicher. Fürs erste werden dadurch alle naturmäßigen Lebensgeister gestärkt. Jedoch ist dieser Gewinn der geringere, obschon eine Gebirgsbesteigung besser ist denn zehn Apotheken und ebenso viele der renommiertesten Ärzte. Bei weitem größer aber ist der Nutzen für den Geist, weil er da eine so große Stärkung von seiner ursprünglichen Heimat aus bekommt.“ [HiG.02_42.05.25,10-12]

„Auf Berge gehen ist wohl gut und recht, aber nicht zu jeder Zeit. Und wer von der Besteigung eines Bergs einen Nutzen haben will für Leib, Seele und Geist, der muss es in Meinem Namen tun und am Berg recht von ganzem Herzen zu Mir beten, und Mir allein die Ehre geben. So werde Ich ihn segnen und machen, dass er auf der Höhe nur von den reinsten Geistern umhütet wird, wodurch dann sein Leib, seine Seele und Geist über die Maßen erheitert und dreifach gestärkt wird. Es muss aber auch eine rechte Zeit sein, wie solches schon oben bemerkt wurde. Die rechte Zeit aber ist der halbe Monat September und von da weiter bis zum halben Oktober; und im Frühling vom halben Mai bis zum halben Juni. Um diese Zeit beziehen die reinsten Geister die Höhen und segnen alles, was sich da befindet in Meinem Namen. Aber vor und nach dieser Zeit, als etwa im Winter oder im hohen Sommer, ist es nicht gut und rätlich die Berge zu besteigen. Fürs erste, weil da auf den Höhen gewöhnlich nur die unreinen Geister ihr Wesen und allerlei heimlichen, argen Mutwillen treiben und eine große Freude haben, jemandem irgendeinen Leck anzuhängen. Und fürs zweite, weil zu der Zeit die Höhen nicht in Meinem Segen stehen und demnach dem Wanderer und Besucher sind wie eine Stiefmutter ihren Stiefkindern.“ [HiG.02_47.07.15,01-03]

„Wenn ihr ein nächstes Mal eine Gebirgshöhe in Meinem Namen betretet, da richtet es so ein, dass ihr fürs erste euch im Voraus um den nächsten Weg bekümmert, und fürs zweite, dass ihr auf einer solchen Höhe wenigstens drei Stunden lang verweilt. Denn wenn es sich um eine äußere Anschauung eines Wunders handelt, da muss das Sinnenwesen zuerst durch den weitgedehnten Anblick der äußeren Dinge gewisserart voll gesättigt werden. Durch diese Vollsättigung gerät dann das Gemüt in eine Art Betäubung, welche nicht unähnlich ist dem euch bekannten magnetischen Zustand. Wenn ihr euch da dann an Mich wendet im Geist der Liebe und aller Wahrheit, sodann erst kann Ich das innere Auge der Seele mit dem Auge des Geistes verbinden und diese doppelte innere Sehe dann richten vor das Auge des Leibs. Dadurch könnt ihr dann in den Stand gesetzt werden, Dinge der Natur in einem ganz anderen Licht zu schauen und mitten unter den naturmäßigen Dingen Geistiges so zu entdecken, dass dasselbe im strengen Verhältnis mit den naturmäßigen Dingen gewisserart durchsichtig bildlich zur Erscheinung kommt und so seinen Standpunkt einnimmt, wie die Ursache zur Wirkung. Wenn ihr aber schon eine Speise zu euch nehmt, die nur für den Magen berechnet ist, da verweilt ihr nach der Mahlzeit eine kurze Zeit in der Ruhe und sagt, solches sei der Verdauung wegen nötig. Meint ihr denn, eine solche Ruhe sei nur dem Magen zuträglich, so er seine Speise zu sich genommen hat?“ [HiG.01_41.05.22,01-04]

„Geht mit Mir gern auf Berge und Höhen. Da sollt ihr allzeit entweder eine Bergpredigt oder eine Verklärung oder eine Sättigung mit wenig Brot oder eine Reinigung vom Aussatz oder einen Sieg über die stärksten Versuchungen, eine Erweckung vom geistigen Tod und derart vieles und für euch jetzt noch Unaussprechliches erfahren. Ja, nehmt sogar Kinder mit, und ihr sollt den Segen der Berge auch an ihnen gar deutlich erkennen. Und wer da ist schwachen Leibs, der soll nicht fürchten die gesegneten Berge, denn ihre Scheitel sind umflossen vom stärkenden Hauch der Geister des Lebens. Fürwahr, auf den Bergen und Höhen, da drehen sich selige Reihen und schmücken die duftenden Scheitel mit goldenen Blumen der ewigen Liebe.“ [HiG.01_41.05.15,02-03]

Weiteres über den Segen der Berge s. hier.


Der Wunsch Jesu, gegenwärtig zu sein

„Schreibe nur, was du hast. Aber auf die gewisse menschliche Art zu gratulieren, ist Meine Sache nicht, sondern zu lehren, zu ziehen, zu führen und den Wanderer auf jene Wege zu lenken, die da führen in Mein Reich. Und in der Art will Ich dir auch jetzt für deinen Mann etwas geben.
Höre du, Mein lieber A. recht wohl, was Ich dir nun durch Meinen Knecht kundtun werde. Ich sage dir, es tut dir und deinem Haus not. Sieh, du hast wohl einen recht festen Glauben, aber deine Liebe in deinem Herzen ist noch bei weitem nicht so fest wie dein Glaube, und das darum, weil du noch stets deine Liebe an Meine sichtbare Persönlichkeit hängst und suchst Mich irgend zu vernehmen und zu erschauen. Und erst so du Mich irgend erschautest oder wenigstens vernähmst, da würde dann auch dein Herz für Mich vollkräftig entflammen. Und sieh, gerade so steht es auch mit deiner Familie. Ihr liebt alle den Christus, der einst lehrte auf der Welt oder der da wiederkommen möchte, zu richten die Welt, also den vergangenen oder den zukünftigen Christus liebt ihr nur. Aber das ist gefehlt. Denn bei solcher Verfassung kann Ich Mich euch nicht nahen als euer Vater in der Gegenwart, sondern nur als der der Vergangenheit oder der der Zukunft, und kann euch nicht kräftigen, weil ihr Mich nur in eurer Erinnerung ehrt, aber nicht in eurem Herzen lebendig liebt. Wie aber die Erinnerung ihre Gegenstände bald recht lebhaft erfasst und bald wieder ganz fallen lässt, so ist es auch bei euch mit Mir der Fall. Lest ihr gerade etwas Erbauliches von Mir, dann seid ihr wie voll Liebe zu Mir, aber das ist nicht Liebe, sondern nur eine zeitweilige Aufregung eures Erinnerungsvermögens. Sobald ihr euch umkehrt und etwas anderes erschaut, da schließt sich eure Erinnerungskammer im Kopf, und Ich bin draußen, als wäre Ich kaum je darin gewesen. Ihr könnt dann Visiten machen, mit der Welt verkehren, euch belustigen mit weltlichen Dingen, allerlei Zeug plaudern, euren Leib zierlich bekleiden. Und so irgendein Freund oder eine Freundin euch besucht, da könnt ihr mehr Freude haben, als je irgend in der kurz dauernden Erinnerung an Mich. Denn an alledem hindert euch der vergangene wie der zukünftige Christus nicht, der wohl in eurer Erinnerung, aber nicht in euren Herzen wohnt. Ich aber sage dir und deiner Familie und euch allen: Der vergangene und der zukünftige Christus wird euch wenig nützen, so ihr nicht den gegenwärtigen lebendig in euren Herzen tragt. So Ich Meinen Knecht heute von euch nähme, durch den Ich euch bereits vier Jahre lang tagtäglich Erfrischungen zusende und euch so nur ein bisschen von der Weltfreundlichkeit heimsuchen lasse, da werdet ihr Mich nach und nach so schön unvermerkt aus eurer Erinnerung spielen, dass dieser Erinnerung kleine Fünklein euer Herz kaum mehr auf Augenblicke für Mich entzünden werden.
Ihr freut euch nun wohl allzeit, wenn ihr von Mir etwas vernehmt. Aber eure Freude ist nicht bleibend, weil sie mit eurer Erinnerung gleichen Schritt geht. Und ihr freut euch dann bald danach auf irgendein vorhabendes weltliches Vergnügen mehr als auf Mich und macht Pläne, was ihr tun werdet ohne zu bedenken, dass ihr ohne Mich nie etwas tun könnt und noch viel weniger tun sollt. Und so Ich euch daran hindern möchte, dann könnt ihr darob sogar traurig werden und sagen, aber dürfen wir denn gar keine Freude haben? – Ich aber sage, ihr sollt ja Freude haben, und nimmer soll die Freude von euch genommen werden, aber Ich sollte stets eure größte Freude sein.
Fragt euch selbst: Was bietet euch wohl eure eigengemachte Freude? Wie lange dauert sie?  Wenige Stunden habt ihr wieder unnütz mit der dummen Welt vergeudet, dumm verplaudert und verlacht. Dann steht ihr wieder am alten Fleck. Und nur Meiner endlosen Liebe und Geduld habt ihr es zu verdanken, dass ihr nach einer jeden weltlichen Freude nicht zurück, also dem Tod näher gekommen seid. Bei solchen Verhältnissen ist von einem merklichen Fortschritt zu Mir noch lange keine Rede, und Ich bleibe stets noch euer „vergangener“ oder „zukünftiger“ Christus.
Ich aber sage dir dies alles gerade an diesem deinem Tag, auf dass du mit deinem ganzen Haus für die Zukunft Mir näher kommen mögst als das bis jetzt der Fall war. Du kennst die Wege zu Mir. Willst du aus dem vergangenen oder zukünftigen Christus dir einen gegenwärtigen, lebendigen Christus bereiten, so musst du vollernstlich auf diesen Wegen wandeln und dein Haus mit dir. So wirst du Mich von deiner Erinnerung in dein Herz bringen und wirst dann erst jene Freude überkommen, die dir keine Welt und keine Ewigkeit mehr wird nehmen können auch nur auf einen allerkürzesten Augenblick. Diese endlose Freude aber wirst du nicht eher überkommen, als bis du mit Paulus wirst sagen können: „Nun lebe nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir.“ Sieh, alle Welt ist Mein Feind, wie aber kann jemand sagen, dass er Mich liebe, so er andererseits dennoch der Welt die Hand zum Gruß bietet?! – Beachte daher diese Meine neue Belehrung und Vermahnung, so wirst du bald zu jener Freude gelangen, die niemand mehr von dir nehmen wird. Das sei dir Mein Wunsch und Meine väterliche Gratulation zu diesem deinem Tag. Und Meine Gnade, Liebe und Erbarmung sei mit dir ewig! Amen.“ [HiG.02_44.04.21,01]


Mahnungen des Herrn

Die Gefährlichkeit der Welt nicht unterschätzen

„Sieh, die Welt ist sehr geschmeidig und verstellerisch, und weiß ihr totes Zeug mit dem geistig scheinenden so geschickt zu verschmelzen, dass du es, wenn schon nicht als geistig, so aber doch als ganz unschädlich ansiehst. Aber dem ist nicht so! Und Ich sage dir, das Weltliche ist nirgends und niemals gefährlicher, als so es unscheinbar, ganz unschädlich scheinend und ganz klein-laut und geringfügig auftritt. Denn so es grell auftritt, dann gewahrt es sogar ein Blinder und kann demselben begegnen. Tritt es aber in ganz leisen und unschuldig scheinenden Graden auf, dann ist es ein schleichendes Gift, das da seine Opfer nimmer auslässt und höchst sicher hinabzieht ins Verderben des ewigen Tods. Es gleicht da einem Vampir, der seine Beute in einen allersüßesten Schlaf fächelt, um dann ganz ungestört derselben den letzten Blutstropfen auszusaugen!“ [HiG.02_43.09.08.b,03-04]
„Für Menschen, die noch so halb hin halb her sind, oder wenn du ihr Geistiges und ihr Materielles in die Waagschale legst und auf keiner Seite einen Fürschlag merkst, da gibt dann in irgendeiner seelischen Leidenschaftssache eines in der gleichen Leidenschaftssache steckenden Dämons Zutat auf die materielle Seite der moralischen Waage schon ein recht merkliches Übergewicht, und die Seele windet sich dann von selbst schon schwerer aus dem Materiellen ins Geistige hinüber. Verweilt aber die Seele im Materiellen, so hängen sich dann auch nach und nach stets mehrere gleichgesinnte Dämonen an die materielle Lebenswaagschale, der Fürschlag wird stets merklicher, das Materielle wird so denn stets gewichtiger und das Geistige natürlich geringer. Und sieh, da zeigt es sich dann, dass die ,Teufel‘ der Juden oder die ,Dämonen‘ der Griechen am Ende einer Seele in der Zeit ihrer Selbstbildung doch einen sehr bedeutenden Schaden zufügen können, ohne den eigentlichen Willen gehabt zu haben, ihr zu schaden.“ [GEJ.05_094,08-09]

„Ich will, um diese wichtige Sache heller zu machen, sogar ein Beispiel anführen: Nehmen wir einen Menschen, der sich schon in allem Möglichen besiegt hat, aber eine schwache Seite hat er dennoch, und diese achtet er ihrer Geringfügigkeit halber gar nicht, denn sie besteht ja nur darin, dass er manchmal gern Besuche abstattet und auch eine rechte Freude hat, so ihn jemand besucht. Die Sache scheint so unschuldig als nur immer möglich zu sein. Wenn wir aber diese schwache Seite näher beleuchten wollen, so ist sie nichts anderes als noch ein tüchtiger Strick des Satans. Dieser lauert, wenn er einmal mit jemandem in Verbindung ist, genau ab, wann sich dem Geist des Menschen etwas besonders radikal Heilbringendes naht. Ist solches der Fall, so zieht er an dem Strick, die schwache Seite wird zur starken, und unser Tugendheld geht mit aller seiner sonstigen Tugendfülle dahin ihn die schwache Seite zieht, und entgeht auf diese Weise allzeit der guten Gelegenheit, in der er von Mir einen näheren Besuch zu seiner Heiligung hätte empfangen können. Und so eine schwache Seite bleibt dem Menschen oft bis zum Grab, was freilich wohl recht traurig ist!“ [HGt.02_199,08-11]

„Noch misslicher aber ist die Lage, wenn das Alleinsein mit einer Lebensgefahr bedroht ist, wenn auch oft nur zum Schein, aber dessen ungeachtet ist ein solches Alleinsein auch noch um tausendmal besser als die anmutigste und schönste Gesellschaft, denn in solchem Alleinsein bedroht einen nur ein scheinbarer Untergang, für den es noch eine Rettung gäbe, so er auch wirklich erfolgt wäre. In der bezeichneten anmutigen und schönen Gesellschaft aber bedrohen einen Menschen nicht selten tausend wirkliche Gefahren, jede vollkommen tauglich, Seele und Geist ganz zu verderben und in die Hölle zu bringen, von der es nahezu keinen Ausweg mehr gibt.“ [BM.01_013,02]


Darauf Acht geben, mit wem die Kinder zusammenkommen

„Halte auch deine Kinder hübsch im Zaum und lass sie nicht in die Welt springen, und verrammle wohl die Fenster deines Hauses, damit durch dieselben nicht ihre Sinne verwirrt werden. Der Welt stehen zwar wohl alle Pforten der Welt offen und alle Fensterläden ihrer Häuser. Allein nicht so soll es bei denen sein, die Ich zu Meinen Kindern aufnehmen möchte.“ [HiG.01_ 40.10.13,10]

„Hütet sie sorgfältigst vor Zusammenkünften mit fremden Kindern, die eine Welterziehung genießen, sonst habt ihr selbst schwere Hagelwolken zusammengezogen. Und da wird nicht eine Ähre des Weizens verschont bleiben.“ [HiG.01_40.06.08,13]

„Lass sie [deine Kinder] ja nicht in andere Häuser, die nun allenthalben mit Nattern, Schlangen und Skorpionen angefüllt sind. Wie leicht ist da eine böse Erbschaft.“ [HiG.01_41.06.24,19]

„Lass deine Töchter M., W., P. und J. nicht mehr zu jenem Nachbar und habe ein sorgsames Auge auf sie und dulde nicht die gefährlichen Zusammenkünfte, sonst wirst du dir üble Tage bereiten. Was alles dahinter lauert, das sehe nur Ich! Willst du aber deine eigenen Kinder mit der Zeit zu Judassen machen, so kannst du es ja auch tun, so dir etwa diese Warnung und ihr Gegenstand zu geringfügig sein sollte. Doch die Folge möchte dir wohl klärlich machen, ob Ich schärfer sehe oder du!“ [HiG.02_41.12.27,05-06]

„Darum verfluche Ich auch alle solchen Gesellschaften, wo sich die Menschen der Belustigung wegen besuchen und nicht, dass sie sich besprechen und belehren möchten von Mir, und seien diese Besuche von noch so geringer Art, so seien sie dennoch verflucht, besonders, so Kinder dazu mitgezogen werden, in denen dadurch jeder bessere Same alsbald erstickt wird.“ [HGt.03_181,15]


Jesus treu bleiben

„Ich, dein lieber, heiliger Vater, sage und rate dir, dass du Mir treu verbleiben sollst. Und solches sage Ich dir, weil Ich es bei dir erschaue, dass dein Herz anfängt, sich ein wenig hin und her zu schwingen zwischen Mir und der Welt. Solches aber ist nicht gut, da das Herz, so oft es sich zur Welt hinaus schwingt, allzeit, gleich einem in einen Brunnen gelassenen Eimer, allerlei Arges in sich aufnimmt wie Misstrauen, Ärger, Bangigkeit, Lauigkeit in allem Guten und wahrhaft geistig Schönen, Gefallsucht, Untreue, Zorn, Neid, Hoffahrt und Rachelust. Sieh, diese großen Übel sind anfänglich gar klein, sind sie aber einmal als böser Samen im Herzen aufgenommen, so wachsen sie sehr schnell an und ersticken als ärgstes Unkraut gar bald jedes edle Körnchen, das Ich zuvor ins Herz gesät habe.“ [HiG.02_42.06.07.b,02-05]

„Ich werde hinfort kein Wörtchen an sie richten, da sie Meine letzte väterliche Liebewarnung nicht beachtet hat, die darin bestand, dass Ich ihr anzeigte, wie sie sich zwischen Mir und der Welt zu schwingen hat angefangen. Sag ihr, dass vor Meinen Augen kein Ding verborgen ist! Niemand kommt bei Mir auf mit was immer für einer Unwahrheit in seinem Herzen. Solches aber missfällt Mir, dass sie stumm wird, da sie für sich anfängt so manche Geheimnisse in ihrem Herzen zu sammeln und dieselben zu verbergen sucht, entweder durch Wortlosigkeit oder durch Worte anderen Sinns. Sag ihr, bis jetzt noch war Ich, der heilige Vater Selbst, ihr großer Schutzgeist, da Ich ihr aus Meiner großen Liebe hab eine Gelegenheit verschaffen wollen, durch welche sie ehestens zur völligen Wiedergeburt des Geistes gelangt wäre. Sieh, da ersah sie jedoch ein paar unbärtige Weltknaben, an denen ihre Augen mehr Wohlgefallen fanden als an Mir. Sie kehrte Mir den Rücken in ihrem Herzen. Und darum auch habe Ich ihr nun an Meiner Statt einen mittelstarken Geist beigesellt, der sie in ihrer weltlichen Ordnung leiten und ihren Leib wohlgefällig ausbilden soll für die Lüsternheit der Weltmenschen, was ihr nun auch seit kurzer Zeit zum allerliebsten geworden ist. O sieh, sieh, wie veränderlich und wetterwendisch doch die Menschen sind! Die Mich heute liebend umfangen, die sind des anderen Tags voll Freuden in ihrem Herzen, wenn der Satan wieder die ersten Ketten um ihren Nacken geworfen hat.“ [HiG.02_43.05.10,05-09]


Streben der Menschen in dieser Zeit

„Diese an sich ganz wertlose und Mir höchst zuwidere Sache [Pferdewettrennen, s.V.1] ist aber dennoch ein treffliches Bild der Menschheit und ihres Strebens in dieser Zeit. Der Wirkungskreis der jetzigen Menschen ist gleich einer solchen Wettrennbahn, in der jeder nach Kräften sich zu Tode rennt, aber dennoch nicht um ein Haarbreit weiterkommt. Denn von dem Standpunkt, von wo er ausläuft, auf demselben Standpunkt bleibt er auch stehen, gewöhnlich für die ganze Ewigkeit. Das dreimalige Herumrennen aber entspricht dem dreifachen Weltrennen der Menschheit. Es ist gleich dem, wie da ein Mensch in seiner frühen Jugendzeit einmal einen fleischlichen Sündenzyklus in aller Eilfertigkeit und mit überaus großem Leichtsinn durchtobt mit Fressen und Saufen, Mode und Hurerei, Tanzen und Spielen und dergleichen mehr. Nach diesem ersten Rennen kommt der sogenannte männliche, zweite Zyklus, bestehend aus Lug und Trug, Neid und Geiz, Scheelsucht und Ehrabschneidung, Stolz, Hochmut und Herrschsucht, Gewinn-, Gold- und Geldlust, Lieblosigkeit, Unbarmherzigkeit, Unglaube und endlich volle Gottlosigkeit und dergleichen mehr. Darauf kommt dann das dritte Rennen, wenn so ein „Weltwettrenner“ sich nicht schon beim ersten oder zweiten Durchrennen seiner Weltwirkungs-Kreisbahn zu Tode gerannt hat. Dies dritte Rennen heißt die Altersschwäche des Leibs und noch mehr der Seele und gar am allermeisten des Geists und ist nur im tempo moderato von den ersten zwei unterschieden. Es entspricht auch dem alten Sprichwort „Jung gewohnt – alt getan“. Und so gleicht ein „Rennen“ dem anderen auf ein Haar. Und der Mensch, der solche Bahn durchlaufen hat, bleibt sich gleich und ist dann im Alter auch selten um ein Haar besser, als er es in seiner Jugend war. Der Lohn, eine wertlose Preisfahne bei der heutigen Wettrennerei ist eben auch völlig dieser gleich nur mit dem Unterschied, der Wettrenner bekommt sie in die Hand und gibt sie daheim wieder ab für einen ferneren gleichen Zweck; der Weltwettrenner aber wird damit zugedeckt, aber auch nur zum Schein, denn am Grab wird diese Ehrenfahne ihm ebenfalls wieder abgenommen für einen ferneren gleichen Zweck bei einem anderen Weltrenner. Diese Fahne ist dann bei gar vielen auch ein Siegeszeichen und Aushängeschild, dass der Tod über sie gesiegt hat, und nicht sie über den Tod, ein trauriger Preis für so viel eitle Mühe und Arbeit in dieser Welt – für diese Welt! Ganz am Ende kommt noch das: „sonst nichts als die gewöhnliche Gage!“ Diese ganz gewöhnliche Gage für all die eitel törichten Weltrenner ist das jedermann wohlbekannte Grab, die Verwesung, und anstatt der Auferstehung der ganz gewöhnliche ewige Tod oder die Hölle.“ [HiG.02_ 47.07.18,02-08]


Verlockungen und Verstrickungen

„Wisse, dass der Fürst der Finsternis unablässig Jagd macht auf alle Menschen und sie sämtlich als das Wild seines großen Reviers betrachtet. Und war er früher nur ein Raubjäger, so hat er sich aber jetzt auf eine kurze Zeit zum Jagdinhaber aufgeworfen und weiß daher sein Wild zu schonen bis zur bestimmten Zeit, da er dann wieder eine große Treibjagd gibt, um mit reicher Beute beladen heimzukehren.
Solche „Jagdzeiten“ aber sind vorzugsweise jene öffentlichen Belustigungen, Krieg, Zwietracht, Hurerei und dergleichen mehreres. Und da sind Tänzer, Krieger, Neider, Hurer und so fort nichts als gehetztes „Wild“. Wohl denen, die sich noch frühzeitig vor der Hetzzeit in Mein Revier geflüchtet haben, so ihnen die Ahnung oder Meine fernrufende Stimme verkündete, was da kommen wird gar bald über den Forst des Satans. Wehe aber den Gehetzten, wahrlich sage Ich, des Beute sie geworden sind, des sollen sie auch bleiben. Wehe den Musikern, die da stoßen gar eifrig Tag und Nacht in die Jagdhörner des Satans um das Wild zu betäuben und zu hetzen zu dem tödlichen Feuerrachen des Fürsten aller Teufel. Hört, ihr getreuen Söldlinge des Satans, die ihr die Sprache des Himmels stoßt in die Posaune des Todes, euer Lohn wird groß werden im Reich dessen, dem ihr so getreu dient. Hör, du Mein Schreiber, solche können nicht besessen werden, da sie ohnehin selbst zum Jagdgefolge des Satans gehören. O zweifle nicht, dass es so ist, denn die Tanzmusik ist eine trügerisch feine Stimme des Satans und gleicht dem Gesang der Sirenen, von dem die Alten gar weise fabelten. Wer aber solche Stimme führt, ist kein Besessener mehr, sondern einer, der da selbst fangt und Besitz ergreift.
Wehe euch Tanzmeistern und Vortänzern, Ballgebern und Ballmeistern, auch ihr gehört gleich den Musikern zum Jagdgefolge des Satans und seid wohl brauchbare Schuss- und Treib-Teufel selbst. Euch brauche Ich nicht euren Lohn für dereinst auszusprechen, denn in dessen Amt ihr steht, der wird euch euren Sold schon ohnehin wohl ausgemessen haben. Ihr seid fleißige und gar treue Diener eures Herrn, jeder Arbeiter aber ist ja seines Lohns wert. Und so könnt ihr wahrlich ganz vollkommen versichert sein, dass ihr dereinst, und zwar bald schon in der letzten Zeit der großen Lohn- und Preisverteilung durchaus nicht zu kurz kommen werdet. Denn wahrlich, es wird da gehen nach Meinem Ausspruch, und der möchte euch wohl ein sicherer Bürge dieser Verheißung sein. Sieh, du Mein Schreiber, auch diese sind und werden nicht besessen, sondern überdenke diese Art Menschen wohl, und du wirst gar bald finden, dass sie nichts als Mammons wohlgeschmeidige Diener sind, denen es mit wohlleserlicher Schrift auf die Stirn geschrieben steht: „Erlaubt es uns und gebt uns Geld, und wir wollen euch die ganze Welt vergiften und Tanzsäle errichten, in denen Sonnen ihren Auf- und Niedergang feiern mögen und Erden gleich Erbsen herumkugeln!“ O sieh, für so große und herrliche Pläne wird dereinst ja auch ein gar großer Preis und Lohn folgen müssen. Denn wahrlich, an solchen großdenkenden Geistern leidet der Himmel die größte Armut.
Wehe euch Schülern solcher Meister. Wahrlich, Ich sage euch, der Fürst der ewigen Nacht hat eure Namen getreu eingetragen in sein großes Buch des Todes. Und der Engel Meiner Gnade hat dafür gleichzeitig dieselben ausgelöscht aus Meinem Buch des Lebens. Und darob werdet ihr einst zu denjenigen gezogen werden, die da sagen werden: „Herr, Herr, wir haben ja Deinen Namen angerufen, wir haben geglaubt, dass Du der lebendige Sohn Gottes bist, haben wir auch keine Wunderfrüchte des Glaubens getragen, so haben wir aber doch geglaubt und waren Zeugen Deiner Gnade und wirkten in der Macht Deines Namens all unser Tun, da wir wohl wussten, dass ohne Deinen Willen ja nicht einmal ein Sperling vom Dach zu fallen vermag.“ Ich aber werde dann so frei sein und werde ihnen keck und trockenweg entgegnen: „Weicht von Mir, ihr Verfluchten und Gehetzten, Ich habe euch noch nie als Mein Eigentum erkannt. Meint ihr, dass Ich ein Räuber und Dieb bin und Mir fremdes Wild zueignen möchte? Das sei fern. Dem ihr zu eigen geworden seid, dahin kehrt, damit euch euer Preis werde. Denn Ich kenne euren Inhaber, und Meine Gerechtigkeit geht weiter als ihr es denkt. Und darob soll des Satans sein, was er sich erworben hat, und Mein das nur, was von Meiner Stimme gelockt, früh genug Mein Revier betreten hat. Es soll dereinst der große Fürst des Todes, dem ihr euch zu eigen gemacht habt, keine Sache wider Mich haben, als wäre Ich je ungerecht gegen ihn gewesen. Sondern da soll dann das Seinige ewig sein und das Meinige ewig Mein verbleiben, und zwar das Seine in des Gerichts und aller Verdammnis Feuerqual mit und bei und in ihm, wie das Meinige in des Lebens höchster Seligkeit und Wonne mit, bei und in Mir.“ Sieh, du Mein Schreiber, diese „Schüler“ gehören schon zu den Besessenen. Denn wer da besitzt das Gebiet, dessen ist auch das, was darauf Wohnung macht. So aber jemand zur rechten Zeit der Freilassung, welche die kurze irdische Lebenszeit ist, das böse Gebiet freiwillig und gänzlich verlässt und kommt zu Mir, um auf Meinem Revier Wohnung zu machen, den werde Ich aufnehmen und ihn zu Meinem Eigentum machen. Und Ich werde Mein Gebiet wohl zu verschanzen wissen vor den Feinden und gehetzten Überläufern, auf dass Mein Gebiet ein geheiligtes bleibe und Meine Einwohner völlig gesichert seien.
Hört aber alle, ihr Gehetzten, das ist Meine Stimme: Wahrlich, sage Ich euch, ihr werdet nicht hineingelassen werden auf eurer Flucht in Mein Gebiet. Denn dessen Name einmal eingetragen wurde ins Buch des Todes, für den werde Ich nimmer streiten und widerrechten. Denn es soll ewig das Recht des Grundbuchs von Mir gar sehr berücksichtigt werden. Zu dieser Klasse sollen auch gerechnet sein alle Mode- und Luxushändler, alle die Fabrikanten solcher Scheusalsdinge des Satans und auch alle jene, die dergleichen anrühmen, verteidigen, gutheißen und sogar oft wohlmeinend fördern, wie auch alle jene, die daran teilnehmen und Geschmack daran finden. Und so auch wehe dereinst jenen, die dergleichen wohl verhindern mochten und es nicht taten aus zeitlichen Interessen. Alle diese sollen nie zu Meinem Eigentum werden, wie auch jene nicht, die diesem Wort nicht glauben werden, dass sie gerettet werden möchten. O zweifle nicht, du Mein Schreiber! Es ist so! Und es werden einst gar viele kommen hin zu Meinem Gebiet und werden da ohne innere Buße Meinen Namen anrufen. Aber wahrlich sag Ich dir, sie werden nicht hineingelassen werden. Und sieh, da wird dann viel Lästerns und Verwünschens vorkommen und werden sich da viele anklammern an das Holz Meines Forsts, um es aus Rache zu verderben. Allein das Mark Meines festen Holzes werden sie nimmer erreichen. Und so Ich alsbald die Bäume Meines Forstes werde reinigen lassen, sieh, da bin Ich ein guter Förster und werde die Äste schon wieder zurechtbringen. Und dass Ich solches dulde und Selbst aber keine Eingriffe in des anderen Eigentum mache, geschieht, dass dereinst, wie schon gesagt, Mein Feind Mich nicht der leisesten Ungerechtigkeit beschuldigen kann. Daher suche Ich auch niemanden mit Zwang und Gewalt und will nicht jemanden bereden zu Mir, sondern wer da kommt, Mich sucht und pocht an der Tür Meines Gebiets zur rechten Zeit, und zwar laut schreiend und mit aller Gewalt pochend und reißend an der Türe Meines Gebiets, dem will Ich die Tür öffnen und ihn wohl aufnehmen. Aber wer da zur rechten Zeit nicht kommen und nicht schreien und gewaltsam pochen und reißen wird an der Tür, wahrlich sage Ich dir, um dessen Besitz werde Ich mit Meinem Feind nicht rechten, sondern was da kommen wird über Meinen Feind, wird auch kommen über sein erworbenes Eigentum. Wie aber da gekommen ist der Tod durch den Einen und wieder das Leben durch den Einen, so wird am Ende auch das Gericht gehalten werden gegen jenen Einen und alles wird gerichtet werden durch diesen Einen. So aber der Fürst der Welt gerichtet wird von dem ewigen Sohn des Vaters, da wird dann auch all sein Eigentum gerichtet werden mit und in ihm. Denn so ihr einen Verbrecher richtet, richtet ihr da nicht zugleich dessen Eingeweide? Und wird sich ein Glied lebend erhalten, wenn der Verbrecher getötet wird? Siehe, desgleichen wird auch dereinst, und zwar nicht gar zu lange mehr, geschehen!“ [HiG.01_41.02.01,05-21]


Ein Bild unserer Zeit

„Solches aber merke für alle Zeiten der Erde: Wenn du sehen wirst, dass das Fleisch der Weiber stets fetter, weißer, feiner und üppiger wird, wenn die Weiber mit bloßem Kopf und Gesicht, mit nackter Brust und nackten Händen einhergehen werden, wenn die Weiber lüstern den Männern nachlaufen werden und die Mütter ihre Töchter putzen und schmücken werden, und werden sie am Tag und zur Nachtzeit ausführen, um durch solchen Außenflitter, welcher da ist die allerärgste Kunst des Satans, irgendeinen Mann zu fangen, auf dass er sich der Tochter ergeben und sie entweder zum Weib oder wenigstens gegen einen allerschändlichsten Unzuchtsmietlohn als Beischläferin auf Tag oder Stunde zu nehmen sich entschließen möchte […]; wenn das Weib über den Mann sich erheben wird und wird ihn beherrschen wollen und ihn auch wirklich beherrscht, entweder durch ihre vom Satan erlangten Fleischreize, oder durch Schätze und Erbschaften der Welt, oder durch einen gewissen vornehmeren Stand und vorzüglichere Abkunft, wenn das weibliche Geschlecht, das untergeordnet sein sollende, auf den armen Mann mit spöttischen und verächtlichen Augen und Herzen herabblicken wird […] dann hat sich die Schlange zum Herrn der Welt gemacht, schmählichst herrschend in ihrem Geschlecht.“ [HGt.03_122,05-06]

„Ich sage euch, unter sieben Tausenden gibt es kaum eine, die da nicht durch ihre überverteufelte Putz- und Gefallsucht nicht selten in einer Sekunde, wohlverstanden in einer Sekunde!, bei hundert Todsünden begeht. Denn wie sehen jetzt ihre verfluchten Kleider aus, besonders an den öffentlichen Orten? Ich mag sie nicht näher bestimmen; nur so viel sage Ich euch, dass zu Hanoch selbst in den letzten allerverworfensten Zeiten die offenbarsten Tageshuren viel züchtiger und ehrsamer sich kleideten und die Hauptschamteile ihres Leibs bei weitem mehr verborgen hielten denn jetzt ein Frauenzimmer von der züchtigsten Art. Hatte damals eine solche Tageshure eine Sache mit einem Mann, so war sie selbst in diesem sich ganz hingebenden Moment so verschleiert und bedeckt, dass der lüsterne Mann von ihr lediglich nichts zu sehen bekam denn allein, darum er zu ihr kam. Aber jetzt fängt schon ein zehn-jähriges Kind von einem Frauenzimmer an, ihre hervorstechenden Reize zu erkennen, besieht sich zu wiederholten Malen in einem verteufelten Spiegel, und wird sie dann erwachsener und erwachsener und gewahrt an sich einen nur einigermaßen üppigen Leib, da möchte sie sich aber auch schon beinahe ganz halbnackt tragen, wenn es nur halbwegs Mode wäre und die Stadtwachen solches duldeten. Doch, was sie sich offenbar zu tun nicht getraut, das tut sie doch vollkommen in ihrem Herzen und studiert und sinnt nur darauf, alle Männer zu verbrennen und zu vergeilen. Wahrlich, wahrlich, sage Ich, eine Frauenperson in der Zeit ist ärger denn ein Hunderttausend der ärgsten Teufel aus der untersten Hölle. Die fliehen doch vor Meinem Namen, eine solche Weibsfigur aber lacht nur über Mich und Meinen Namen und beugt sich nicht im allergeringsten vor Mir, und so auch noch viel weniger vor Meinem Namen, vor dem sich doch alle Himmel, alle Welten und alle Höllen vor Ehrfurcht beugen müssen. Wahrlich, wahrlich, sage Ich euch wie Ich es vielen in der Zeit schon gesagt habe entweder offenbar durch wohlvernehmliche Worte oder durch ein heimliches Gefühl im Herzen, es wäre den Frauenzimmern dieser Zeit unaussprechlich viel besser, so da wäre jede von zehn Millionen Teufeln besessen. Da wäre sie doch noch davon zu befreien, denn für alle diese zehn Millionen Teufel langte die Kraft Meines Namens hinreichend aus, sie alle auszutreiben. Ruf aber auch Meinen Namen zehn Jahre lang über eine jetztzeitige Putzfigur aus, und sie wird von ihrer grenzenlosen Schamlosigkeit und Putz-, Hoffart-, Gefall- und Fang- und Verlocksucht auch nicht einen Faden fahrenlassen. Meinst du, derlei Geschöpfe werden dereinst in die Hölle kommen, etwa in die unterste? Da irrst du dich! So arg und böse und über-schrecklich es da auch immer aussehen mag und wirklich aussieht und ist, so wäre aber dieser Ort doch noch viel zu gut für derlei Wesen, denn alle Satane und Teufel allda fliehen doch vor Meinem Namen, müssen sich auf den Boden werfen sogar schon vor jeglichem dahin gesandten Strafengel. Tun solches auch diese Weltfiguren? Daher ist für sie auch schon gehörig gesorgt auf eine selbst für die höchsten Engel unerhörte Weise. Wenn sie dieses ihr scheuß-liches Erdenleben gar bald elendst genug beenden werden müssen und sich nicht vom Grund aus bessern werden und werden Mir Früchte der wahren innersten Buße bringen, wahrlich, wahrlich, wahrlich, diese Brut soll dereinst die ganze unendliche Fülle Meines Zorns ewig, ewig, ewig auf das allerfühlbarste empfinden. O du, Meine reine Ghemela , siehe, welch ein endloser Unterschied da nur waltet zwischen dir und den Weibern und Mägden dieser Zeit. Welch eine Kluft, die zwei Unendlichkeiten scheidet. Du, o Ghemela, ruhst auf Meinem Herzen, diese aber haben sich so weit, Mich verachtend, von Mir entfernt, dass sie Meine sonst endlos weit langende Hand doch nimmerdar zu erreichen vermag. Sieh, sie sind in eine zweite Unendlichkeit von Mir abgewichen, ja, in die Unendlichkeit Meines allerbittersten Zorns sind sie gewichen.“ [HGt.02_002,05-18]

„Den Kleiderpracht- und Modesüchtigen sage ernstlich, dass sie nackt vor ihrem gerechtesten Richter stehen. Ihre Pracht wird vergehen wie ein Schaum, ihre Herrschsucht und Pracht wird in die niedrigste Sklaverei verwandelt werden, und sie werden sich ewig ihrer Torheit schämen müssen. Ist denn nicht ein großer Tor der, welcher sich vornimmt, einen Schmeißhaufen vergolden zu wollen, und die Edelsteine aber, statt in Gold, in den schmutzigsten Kot fassen lässt? O, dass es der Irrsinnigen jetzt in der Welt doch gar so viele gibt. Das Licht halten sie für Finsternis, und die Finsternis fürs Licht.“ [HGt.01_001,11]

„Jetzt ist eine tanzende und springende Zeit, die allerfinsterste. Das ist ein Zeichen, dass die Welt sehr nah ist einen ungeahnten Sprung, und zwar einem Sprung von Meiner nun höchsten Liebe über eine unendliche Kluft ins Meer Meines höchsten Zornfeuers.
Die schändliche Kleidertracht ist ein Zeichen, dass die Welt in die schändlichste Hurerei übergegangen ist, wodurch jeder sich selbst ein finsterer Götze geworden ist und sich selbst, nahe anbetend, dient und möchte auch vor allem angebetet sein. Sieh da Sodom und Gomorra. Darum ist herangekommen das Ende.
Die stets zunehmende Ehelosigkeit, da um der reichen Wucherer wegen der ärmere Mensch ohne Weib, also wie ein halber Mensch, zu verbleiben genötigt wird, ist ein schreckliches Zeichen. Bei allen Heiden durften sogar die Sklaven Weiber nehmen. Jetzt aber setzt man dem freien Menschen Schranken, darum er arm ist und damit der Wucher keinen Schaden leide. Darum sei verflucht diese letzte Zeit und jeder Wucher mit ihr.
Sieh an die sogenannte Industrie, dieses arge Zeichen dieser Zeit. Sie ist die Seele alles Wuchers, die Unterdrückung aller Nächstenliebe und der letzte, breiteste Weg zur Hölle. Den Beschluss werden die metallenen Wege machen. Verstehst du dieses sprechende Zeichen dieser Zeit!?
Die stolze Erweiterung der Städte, da unter vielen tausend Häusern nicht zehn für die Armen gebaut werden, ist ein starkes Zeichen dieser Zeit. Denn auch zu Sodom schob man fremde arme Brüder aus der Stadt, um dadurch den inneren Prassern ihre Schätze zu sichern.  Verstehst du diese Zeichen?
Was gilt jetzt der Mensch dem Menschen? Ich sage dir, man zahlt für eine Fuhre Unrat mehrere Silberstücke, doch halte einmal einen Markt von armen Menschen, dass sie gekauft würden zur Unterstützung, und du wirst einen spottschlechten Markt halten. So arg war es wieder zu Sodom nicht. Verstehst du dieses Zeichen der letzten Zeit?
Sieh die papierne Zeit. Welche Festigkeit soll sie bieten? Ich sage dir, sie wird keinen Druck mehr vertragen. Wie leicht aber das Papier zerrissen wird, zeigen schon die schwächsten Kinder. Verstehst du dieses Zeichen?
Verstehst du die Farbe der Häusertünche? Ist sie nicht die des Todes? So steht es schon überall an den Wänden der Häuser geschrieben, um welche Zeit es sei.
Es ist durch Johannes gezeigt worden, was da geschehen wird, wenn das Brot verteuert und versteuert wird. Lies nur, was den Heuschrecken verkündet ist, so sie es täten. Sieh, diese Zeit ist da.
Schau an, der Wucher ist bekleidet mit allem Schutz, Schild und Schirm, und eine ganze Welt voll Sachwaltern steht mit Macht ausgerüstet da, um seine „Rechte“ zu verteidigen. Sieh an, wie sie Meine Erde zerreißen und zerstücken. Soll Ich dazu schweigen? Erkenne dies Zeichen, dies letzte, dies höllische. Eigentums-Rechte über Rechte. Und doch bin Ich allein der Herr. Daher erkenne auch dies arge Zeichen
Sieh an die Unzucht der Weiber dieser Zeit und die gänzliche Gefühllosigkeit der Jugend, die jetzt nur fürs Leibliche erzogen wird und endlich zur frühzeitigen Hurerei vor aller Welt. Wohin mit der Welt? – Ja, in die Hölle mit ihr. Dies ist die letzte Zeit. Verstehst du sie?
Endlich sieh, um was jetzt fast gar alle Kirchen sich streiten. Sieh, es ist das Gold der Welt. Gold und Tod aber ist bei Mir in Hinsicht der Welt gleichbedeutend.
Sieh, das ist der wahre Antichrist, der große Wunder nun tut. Aber seine Zeit ist vor der Tür. Versteh es, des Frevels Ende und sein letztes Gericht ist vor dir und euch allen! Amen. Amen. Amen.“ [HiG.02_42.01.25]


Kein Gericht, wo die Menschen in Jesus Ordnung leben

„Bleibt alle stets in der Sanftmut und Demut und dadurch in der wahren Nächstenliebe, so wird kein Gericht unter euch erzeugt werden, denn wo in jener Zeit die Menschen in Meiner Ordnung leben werden, dort wird auch kein letztes Gericht zum Vorschein kommen. Ich habe euch das nun deshalb zum Voraus gesagt, auf dass ihr es auch den anderen Menschen sagen und verkünden sollt, damit sich am Ende niemand entschuldigen kann, dass er nicht vor der Gefahr gewarnt worden sei.
Sagten alle: „Herr und Meister, an unserem Eifer für die gute und wahre Sache wird es uns mit Deiner Hilfe wahrlich nicht fehlen; aber es gibt der Menschen viele auf der Erde, die groß und weit ist, und wir werden nicht in alle ihre Orte kommen können, und so wird das Böse unter dem Guten und Wahren fortwuchern, und wir werden wohl nicht imstande sein, demselben vollen Einhalt zu tun!“
Sagte Ich: „Dafür werdet ihr, wie ein jeder wahrhaft Gute in Meinem Namen, auch zu keiner Verantwortung gezogen werden. Denn es genügt, dass den Menschen die Wahrheit verkündet wird, das Leben und Handeln danach ist ihre höchst eigene Sache. Wer danach leben und handeln wird, der wird in kein Gericht kommen, sondern das ewige Leben ernten und selig werden.“ [GEJ.08_051,06-08]


***

„Wahrlich sage Ich euch: Wer immer das Leben dieser Welt sucht und es auch leicht findet, der wird das ewige Leben verlieren, und Ich werde ihn nicht erwecken am jüngsten Tag zum ewigen Leben alsbald nach dem Abfall des Leibes, sondern ihn werfen in die Hölle zum ewigen Tod. Wer aber das Weltleben nicht nur nicht sucht, sondern dasselbe aus wahrer, reiner Liebe zu Mir flieht und verachtet, der wird das ewige Leben finden (Matth.10,39); denn Ich werde ihn sogleich auferwecken nach dem Tod seines Leibes als an dessen jüngstem Tag des neuen Lebens in der Geisterwelt und werde ihn einführen in Mein ewiges Reich und sein Haupt zieren mit der Krone der ewigen, unvergänglichen Weisheit und Liebe, und er wird dann herrschen mit Mir und allen den Engeln des ewig endlosen Himmels über alle Sinnen- und Geisterwelt ewig.“
GEJ.01_139,09-10

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