Jakob Lorber - Entwicklung, Erziehung verstorbener Kinder im Jenseits - Der Prophet Jakob Lorber

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Entwicklung und Erziehung verstorbener Kinder im Jenseits
– Aus der Geistigen Sonne Band 2 –


Ein Trost für trauernde Eltern

„Gott wird in Seiner höchsten Weisheit auch für die unschuldigen Seelen der Kinder zu sorgen wissen; sie werden sicher im großen Jenseits das hier nicht durch ihre Schuld Versäumte nachzuholen bekommen. Ist denn diese Erde etwa die einzige Welt? Sehen wir den gestirnten Himmel an. Große Weise der Vorzeit und selbst Moses in seinen Beibüchern, die wir zwar noch haben, aber ihnen keinen Glauben schenken, haben gezeigt, dass Sonne, Mond und alle Sterne Welten seien, und oft um gar vieles größer, als die unsrige da ist; wenn aber so, da wird es für Gottes Weisheit und Macht wohl auch ein leichtes sein, für die Seelen der Kinder eine andere und vielleicht auch um manches bessere Vorlebensprobewelt zu bestimmen, auf der sie dann ihre Lebensvollendung erreichen werden. Dass Gott im ewig großen Schöpfungsraum noch andere Schulerden für Menschen haben wird, daran ist wahrlich nicht zu zweifeln, haben ja doch auch wir kleinen und schwachen Menschen für unsere Kinder mehr als nur ein einziges Schulhaus! Was aber schon bei uns noch ohnmächtigen Menschen möglich ist, warum sollte das dem allmächtigen und höchst weisen Gott etwas Unmögliches sein? Die Urväter, die sicher mehr denn wir nun mit dem Himmel Gottes im Verband standen, wussten gar wohl darum, dass es also ist; wir aber haben durch unseren materiellen Weltsinn alles, was des Geistes ist, verloren und wissen kaum mehr etwas Näheres davon“ [GEJ.08_005,03-06].


Aussehen und Erscheinung verstorbener Kinder

„Wir dürfen von hier keine gar große und weite Reise machen, der nächste Garten wird sogleich vor unseren Augen stehen. Seht hin, in einer mäßigen Entfernung begrüßen uns schon unabsehbar weit gedehnte Baumreihen, hinter denen wir einen überaus großen und ebenmäßig prachtvollen Palast erblicken. Das ist schon der Garten, in welchen wir zu kommen haben, in diesem werdet ihr sogar auch diejenigen Kinder antreffen, die euch der Herr auf der Erde genommen hat. Ob ihr sie aber sogleich erkennen werdet, das ist freilich wohl eine andere Frage; denn im Geist haben die Kinder nicht mehr das Anähnelnde der Gestalt ihrer irdischen Eltern, sondern nur das Anähnelnde in entsprechendem Maß nach der Aufnahmefähigkeit für das Liebegute und Glaubenswahre aus dem Herrn mit dem Herrn.  Dessen ungeachtet aber können sie auch bei gewissen Gelegenheiten das irdisch Anähnelnde, welches in ihrer Seele haftet, annehmen und sich dadurch der Form nach denjenigen kennbar machen, welche von der Erde hier anlangen und von den geistigen Verhältnissen noch eben nicht gar zu viel wissen“ [GS.02_073,01-02].

Johannes: „Darum aber zeige ich euch auch nach dem Willen des Herrn die lebendigen Kinderschulen in der Sonne, auf dass ihr daraus entnehmen möchtet, wie man eigentlich auch auf der Erde die Schule des Lebens handhaben sollte!“ [GS.02_071,25]

Im jenseitigen Kinderreich sorgen die Engel für die angekommenen Kinderseelen zunächst für ihr äußerliches leibliches Wohl, lernen sie Stehen, Gehen und Sprechen und erteilen ihnen danach einen zunächst sehr einfachen Unterricht, der bei den erwachsen gewordenen Schülern mit einem praktischen Unterrichten in der Nächstenliebe endet.



Tätigkeit als Schutzgeist

Am Schluss ihrer Ausbildung bekommen die Schüler die Weihe der Vollendung und sind in der Folge als Schutzgeister den Menschen beigegeben, um sich vor allem in der wahren Geduld und Nächstenliebe zu üben. [Ein jeder Mensch hat wenigstens drei Schutzgeister, dazu noch zwei Engel und einen großen Engel, über die noch ein Siebenter wacht. Diese Schutzgeister und Engel sind vom Augenblick der Zeugung ab um die neugezeugte Seele und sorgen unablässig für die ordnungsmäßige Ausbildung derselben [Er.01_050,05-06].

Bei ihrer Tätigkeit müssen sie ohne eingreifen zu dürfen allem Verhalten des ihnen anvertrauten Menschen zusehen, und dürfen nur besondere Unglücksfälle verhindern, nie aber den Willen des zu Beschützenden beeinträchtigen. Ihr ganzes Einwirken besteht lediglich in einer allerleisesten Gewissenseinflüsterung [GS.02_105,16-20].

Beim Ableben ihres Schützlings dem Leib nach bleiben die Schutzgeister so lange bei ihm wie der naturmäßig-geistige Zustand seiner Seele andauert. Zur Zeit seiner jenseitigen Abödung gehen sie zur geistigen Sonne zurück und durchwandern mit mächtigen und erfahrenen Geistern die Höllen um die Folgen des Lasters zu erschauen. Dadurch sollen sie in der Erkenntnis wachsen und eine völlige Abneigung zu den Lastern bekommen [GS.02_106,01-03].

Die Schutzgeister beobachten das Geschehen in den Höllen im Geheimen und müssen bis in die dritte – unterste – Hölle gehen, um über den Verstorbenen den eigentlichen Grund des Lasters auf dem Weg der Erfahrung erkennen zu lernen. Dies geschieht durch das Erschauen der äußeren Gegenden aber auch ihre Auswirkungen auf den Geist des Verstorbenen [GS.02_107,14+119,12]. Hierzu ist es aber nicht notwendig, dass die Schüler selbst in die Hölle gehen, sondern sie erschauen die dort herrschenden Zustände in ihrer eigenen Sphäre. Sie lernen dabei auch, dass sich der wahre Himmel nicht allein durch Erkenntnisse, Einsichten und untätige Gebets- und Verehrungsliebe, sondern nur durch die Werke der Liebe erreichen lässt [GS.02_120,01].

Ihre darauffolgende Aufgabe besteht darin, im großen Mittelreich (= Hades = naturmäßig-geistige Sphäre der Erde) tätig zu sein, d.h. die frisch Verstorbenen in Empfang zu nehmen, sie nach ihren Neigungen zu prüfen und sie an den ihrer Neigung entsprechenden Ort zu bringen [GS.02_120, 05+10).


Als Lehrer und Erzieher tätig sein

Haben sie dadurch ihre Ausbildung abgeschlossen, bekommen sie eine Beschäftigung als Lehrer und Erzieher durch die geistigen Sphären der Planeten unseres Sonnensystems und die der Sonne. Zunächst kommen sie auf den Mond, wo sie als sehr strenge Lehrer auftreten müssen. Danach führen sie ihre Schüler zu höheren Lehrern auf dem Merkur. Von dort gehen sie mit ihnen zur Venus, und von dieser in den Mars, damit diese sich dort in einer größeren Demütigung zu üben lernen. Je nach dem erlangten Demutsgrad kommen ihre Schüler danach entweder zu vier kleinen Planeten, um sich noch mehr in der Demut zu üben oder werden in den Jupiter erhoben. Von ihm aus geht es zu dem überaus herrlichen Saturn, von da in den Uranus und endlich zum Neptun (Miron). Bei den von ihnen geführten Schülern handelt es sich dabei um diejenigen Menschen, die hier auf der Erde sehr naturmäßig und eitel sinnlich waren, um auf diesem langwierigen, wissenschaftlichen Weg in die Liebe und Weisheit des Herrn geleitet zu werden. Haben sie diese Aufgabe erfüllt, so kommen sie in die Sonne, wo sie in deren Sphären das Selbe noch einmal durchzumachen haben. Dort treten sie dann als Führer- und Hauptlehrer-Kindergeisterengel auf bis sie ihre Schulung zur Vollendung durchgemacht haben [GS.02_122,02-06+11].


Diener sein im heiligen Jerusalem

Haben sie ihre Vollendung erreicht, werden sie als Bürger in der heiligen Stadt Jerusalem aufgenommen, wo sie jedoch zuerst die bei weitem Allergeringsten sein, und sich da von den Hauptbürgern für allerlei großartige himmlische Geschäfte leiten lassen müssen [GS.02_122,11].


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