EHE UND FAMILIE
Teil I: Partnerwahl, Ehe und Sexualität
- Fortsetzung -
4. Ehe
4.1. Voraussetzungen für die Ehe
4.1.1. Nötige Reife
„Ein junger Mann [soll] nie unter vierundzwanzig Jahren und eine Maid nie unter zwanzig Jahren ein gültiges Ehebündnis schließen. Denn diese Zeit ist mindestens bedungen zur nötigen Reife für ein gutes und auch im Geist haltbares Ehebündnis. Denn zu junge Eheleute verderben sich durch gegenseitigen sinnlichen Genuss, werden sich gegenseitig bald zum Ekel, und die Ehenot ist fertig.“ [GEJ.03_072,15]
„Schließlich muss ich euch, namentlich den Eltern, diesen Meinen väterlichen Rat noch hinzufügen, dass ihr eure Söhne ja nicht eher ehelichen lassen sollt, und wären sie dazu auch in allem weltlichen Erhaltungsvermögen, es sei im Amt oder Habe wohl versehen, bevor sie nicht wenigstens zur Hälfte wiedergeboren worden sind, damit dann ihre Weiber durch sie geheiligt werden möchten, um gesegnete Früchte zur Welt zu bringen […]. Eure Töchter aber gebt Meinen Söhnen, die da sind gekommen aus Meiner Liebe zu euch, und haben auf der Welt Mich wohl erkannt, und sich ziehen lassen von Meiner Liebe, und leiten von Meiner Weisheit, da sie allzeit hören Meine Stimme, und ihre Auge geheftet haben nach Meinem Herzen.“ [HiG.03_40.06.17,32-33]
„Das Mädchen soll bis auf den letzten Augenblick nur höchst wenig merken lassen, dass sie zu einem Mann eine besondere Neigung in ihrem Herzen trägt; erst wenn es sich um einen vollen Ernst handelt, soll sie dem Mann, der sie zum Weib nehmen will, ihr Herz eröffnen, sonst verlockt sie ihn vor der Zeit, und so dann möglicherweise sich Hindernisse erheben, da macht sie dann traurig sein Herz und unruhig sein Gemüt. Und das alles ist dann von großem Übel.“ [GEJ.02_044,24]
„Seht, wärt ihr wiedergeboren gewesen aus dem Geist Meiner Liebe, dann hättet ihr die Jungfrau, die ihr zum Weib begehrt habt, zuvor reinigen können in den Strömen des lebendigen Wassers, das da in unendlicher Fülle entströmt wäre eurem Wesen. Und so wäre dann eure Ehe eine himmlische gewesen, und eure Kinder wären dann Kinder aus den Himmeln und wären schon zur Hälfte wiedergeboren, darin der Geistessame bald gedeihen würde zur Frucht in der neuen Erde, die da ist gelegt in den großen Gärten des neuen Jerusalems.“ [HiG.01_40.06.08,02-03]
4.1.2. Selbsterkenntnis des Mannes
„Der Mann lernt Mich erkennen in seiner Liebe zu Mir, das Weib aber in der Liebe des Mannes. Wie kann aber ein Weib sagen: Ich liebe meinen Gemahl, wenn ihr nicht jedes seiner Worte und Wünsche heilig ist? – Daher ist bei der Ehe für den Mann das Wichtigste, sich zuvor ganz erkennen, damit er sehe in welchem Verhältnis das Weib zu ihm steht und dann das Weib richte nach seines Geistes Kraft. Aber wenn der Mann in seiner eigenen Blindheit ein wahrer Willens-Schwächling ist und auch nur in einem Punkt seinem Weib bei einer unrechten Sache nachgibt, so hat er einen Krebs auf seinen dummen Stamm gepfropft, und da wird bald nicht eine gesunde eheliche Lebensfaser mehr anzutreffen sein. Daher soll der Mann nicht eher ehelichen, bevor er sich selbst ganz durchschaut hat.“ [HiG.01_40.07.06,07-08]
„Wirst du in der Kraft deines Geistes dich befinden, dann wird es dir ein Leichtes sein, die Kraft des Geistes in deinem Weib dir wahrhaft zu vermählen, welches wird sein eine wahre Ehe vor Gott. Verbindest du dich aber mit deinem Weib nur nach deiner Begierde, die noch unreif ist, so wirst du durch solchen Verband deinen Geist mit dem Geist deines Weibes nur zusammenknebeln, wodurch dann aus zwei Geistern ein unbehilflicher Sklave wird, und wird da nicht können ein Geist dem andern die heilige Lebensfreiheit je verschaffen, sondern noch die ursprüngliche in der stets mächtigeren Umstrickung verlieren.“ [GS.02_048,18]
4.1.3. Jedem Mann nur eine Frau
„Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bild, zum Bild Gottes schuf er ihn; und schuf sie einen Mann und ein Weib.“ [1. Mo 1,27]
„Aber sieh, Ich erschuf ihm [Adam] nur ein Weib, und in dieser Anzahl gebe Ich noch bis zur Stunde für ein männlich Wesen nur ein weibliches […], dass dem Mann von Mir aus nur ein Weib bestimmt ist.“ [HGt.03_063,11]
„Aber in der Folge soll ein jeglicher Mann nicht mehr denn nur eine Jungfrau oder eine Witwe, die noch zuchtfähig ist, sich zum Weib nehmen; denn wäre es Gottes Wille gewesen, dass ein Mann mehr denn ein Weib habe, so hätte Er dem Adam auch sicher mehr als nur ein Weib erschaffen. Aber Gott wollte, dass ein jeglicher Mann nur ein Weib haben soll und gab daher dem Adam auch nur ein Weib.“ [GEJ.02_103,19]
In der Jugend Jesu fordert Jesus Cyrenius auf, Ihm seine erste Frau Eudokia zu opfern, als er Tullia zu seiner zweiten Frau machen möchte, denn „Zwei Weiber aber kannst du zufolge Meiner Ordnung nicht haben; denn im Anfang ward nur ein Mann und ein Weib erschaffen. So tu, wie Ich nun zu dir gesagt habe, auf dass da nicht ein Gericht über dich komme!“ [JJ.01_104,25]
„Wer von euch Heiden in Meiner Lehre wandeln wird, der wird sich auch solchen Meinen Rat allzeit wohl gefallen lassen. Doch was da betrifft die Vielweiberei, so soll es bei Meinen Nachfolgern sein, wie es war im Anfang der Menschen auf dieser Erde, da Gott nur einen ersten Mann schuf und ihm auch nur ein Weib gab; denn wer schon einmal ein Weib geehelicht hat, dem er seine volle Liebe und unwandelbare Treue gelobt hatte, und er freit dann noch ein zweites und ein drittes Weib hinzu, und mancher noch mehrere, so begeht er dabei ja offenbar gegen das erste Weib einen Ehebruch, und da steht es aber im Gesetz: ,Du sollst nicht ehebrechen!‘ Ich sage es euch, dass die Vielweiberei von großem Übel ist; denn sie zeiht die Seele ganz sinnlich durch die zu große Wollust des Fleisches und ist und bleibt eine böse Geilerei und Hurerei und offenbare Ehebrecherei.“ [GEJ.08_041,01-02]
4.1.4. Keine Ehen zwischen Blutsverwandten
„Du hast dir auch ein Weib genommen, das ist recht und billig; da du aber deine eigene Schwester beschliefst, solches war ein Gräuel vor Gott. Es durften solches wohl die ersten Kinder Adams tun zu der Zeit, da Gott das Blut noch nicht geschieden hatte und sonach in allen ein Blut und ein Fleisch war. Da sich aber mit der Zeit die Menschen sehr vermehrten, da schied Gott das Blut unter-einander, damit es nicht gar bald versäuere und aussterbe. Aus dem Grund sind dann bestimmt worden stets mehr und mehr die Stufen der Blutsverwandtschaft, und darf dieser Bestimmung zufolge ohne besondere Einwilligung Gottes niemand im ersten Glied ein Weib sich nehmen, sondern erst im zweiten, dritten und so fort, ein je ferneres Glied jemand wählt, desto billiger tut er demnach.“ [HGt.02_222,14-16]
4.1.5. Keine leiblichen und seelischen Gebrechen
„Es soll aber darüber sogar vom Staat aus eine gesetzliche Vorschrift dahin getroffen sein, dass die einmal geschlossenen Ehen moralisch so gut als möglich gehalten werden sollen, und dass Menschen, die irgend mit leiblichen und seelischen Gebrechen behaftet sind, zur Ehe nicht zugelassen werden sollen; denn aus solchen Ehen kann nie eine völlig gesegnete Zucht hervorgehen.“ [GEJ.03_072,08]
4.2. Die vor Gott gültige Ehe
4.2.1. Die Ehe soll aus wahrer Liebe zueinander geschlossen werden
„Die Ehe ist eine freie Einung zweier Herzen, zweier Seelen, zweier Geister, aus welcher einst die große Einung in Mir und mit Mir Selbst hervorgehen soll als ein Endzweck alles Seins.“ [HiG.02_47.06.10,16]
„Eine falsche Weltehe ist […] kein Bund vor Gott und ist somit auflöslich wie die Weltmenschen und alle ihre Bündnisse.“ [GEJ.01_236,19]
„Ich bin nicht ein Herr dessen, was der Welt ist; daher seid ihr von Mir aus in allem Weltlichen frei. Habt ihr aber wahre Liebe in euren Herzen zueinander gefasst, da sollt ihr dieselbe nicht brechen. Denn es gibt bei Mir kein anderes Gesetz für die Ehe, als welches da mit glühender Schrift geschrieben steht in euren Herzen. Habt ihr euch aber schon beim ersten Anblick laut dieses lebendigen Gesetzes erkannt und verbunden, da sollt ihr euch auch nicht mehr trennen, so ihr nicht sündigen wollt vor Mir. Ich halte aber kein weltliches Eheband für gültig, sondern allein das des Herzens; wer dieses bricht, der ist ein wahrhaftiger Ehebrecher vor Mir! […] Verflucht aber sei ein Widerräter aus weltlichen Gründen in der Sache der Liebe, die von Mir ist! Was ist denn mehr, die lebendige Liebe, die aus Mir ist, oder der weltliche Grund, der aus der Hölle ist? Wehe aber auch der Liebe, deren Grund die Welt ist, sie sei verflucht!“ [JJ.01_102,11-16+21-23]
4.2.2. Die Ehe soll von den Eltern und von Jesus gesegnet sein
Der hohe Abedam zum Jorias: „Wenn Ich dich für würdig halte, so bist du es auch, daher empfange diese Gabe aus Meiner Hand, und gehe mit ihr [Besela] hin zum Adam und zur Eva, und lass dich segnen auch von ihnen, und dann auch von deinem Vater Jared wie von der Besela Vater, und komm dann wieder zu Mir, auf dass Ich dich weihe im Geist zu einem Propheten der Sterne aller Himmel. Amen.“ [HGt.02_088,23]
„Der Abedam aber hieß sie [Jared = Vater von Henoch, Henoch = Vater von Mathusalah und 1. Prophet der Erde, Mathusalah = Vater von Lamech] wieder aufstehen, um zu empfangen nach Sitte der Liebe von alters her das junge Ehepaar. Und alsbald erhoben sie sich und nahmen das Ehepaar in ihre Mitte und segneten es. Und nachdem sie es gesegnet hatten, küssten sie zuerst die Ghemela und dann den Lamech auf die Stirn und gelobten, ihnen allzeit ihren väterlichen Segen im Namen des Herrn angedeihen zu lassen; nach dem aber führten sie das Ehepaar nach dem Willen Abedams auch hin zum Adam und zur Eva, damit der Adam den Lamech und die Eva aber die Ghemela segnete. Es waren aber diese ersten Menschen der Erde so gerührt, dass sie kaum die Segensworte über die Lippen zu bringen vermochten, und die Eva sagte weinend zum Adam: „Sieh, du Haupt meines Lebens, dieses Paar sagt mir still-schweigend, wie wir uns vor dem Herrn hätten verhalten sollen! O, da wäre unter unseren Füßen keine finstere Schlammtiefe entstanden. O dass doch je der Fluch von der Erde wieder genommen werden könnte.“ Und der Abedam sagte zur Eva: „Du hast einen gerechten Kummer, doch sieh, hier schon vor Deinen Augen ist von Mir der Grund gelegt zu derjenigen Quelle, aus welcher seiner Zeit ein lebendiges Wasser quellen wird über die ganze Erde und wird sie waschen vom alten Fluch. Aus der Ghemela aber wird die reine Linie ihren Anfang nehmen, und wenn die Erde wird getauft werden mit dem lebendigen Wasser über und über, alsdann auch wird sie bald geläutert werden durch Lamechs Feuer aus den Himmeln, wodurch sie ganz gereinigt wird von ihrem Fluch und wird wieder werden zu einem Mir wohlgefälligen Stern am Himmel, da ihr Licht weite Strahlen spenden wird durch all die ewigen Räume der Unendlichkeit!“ [HGt.02_005,07-16]
„Und so wurde sie [Ghemela] sein [Lamechs] alleiniges geliebtes Weib; es blieben aber beide keusch bis in die späteste Zeit, da der Lamech hundertzweiundachtzig Jahre alt wurde und sodann erst auf Mein Geheiß den Noah zeugte. Seht, das war eine Ehe, wahrhaft im Himmel geschlossen! So sollen alle Ehen geschlossen sein – und werden!“ [HGt.02_003,34-35]
Sarah: „Wenn es denn auch mir genehm wäre, dem guten Borus meine Hand zu reichen, so weiß ich ja doch nicht, was meine irdischen Eltern dazu sagen. Diese müsste ich denn doch auch fragen. Ich möchte zwar wohl schon darum den guten Borus, weil Du es gern sähst, aber den Vater und die Mutter sollte man denn doch auch fragen.“ Sage Ich: „Nun ja, sieh hin, die sind schon gefragt worden und stimmen ganz mit Mir überein, aber Ich nötige dich durchaus nicht dazu. Dir bleibt dein völlig freier Wille.“ […] Jesus zu Borus: „Nimm sie [Sarah], liebe recht und pflege sie wie eine zarteste Pflanze; denn Ich gebe sie dir aus den Himmeln als einen wohlverdienten Lohn. Geht hin zu den Eltern, auf dass sie euch segnen, und kommt dann zu Mir, dass auch Ich euch nochmals segne.“ Borus dankt Mir, vor lauter Freude kaum reden könnend, und die Sarah erhebt sich gar züchtig von ihrem Sitz und sagt mit fröhlich erregter Stimme: „Herr, nur weil Du es so willst, tu ich es gern, wäre es Dein Wille, so hätte ich dennoch gegen mein Herz gekämpft, aber so danke auch ich Dir für den besten Mann vom ganzen Judenland!“ Nach diesen Worten begeben sich beide zu dem Elternpaar hin und bitten es um den Segen, und als dieser ihnen mit allen Freuden zuteilwird, so kehren sie sogleich wieder zu Mir zurück, und Ich segne sie auch sogleich zu einer wahren, auch für alle Himmel gültigen Ehe, wofür Mir dann beide mit dem gerührtesten Herzen vollauf danken.“ [GEJ.02_044,13-14+30-32]
Jesus:„ Und du, Mein Cyrenius, nehme hin das Weib, das Ich dir gebe; und du, Tullia, nehme den Mann, den Ich dir zugeführt habe vollernstlich, nur sollt ihr euch nimmer verlassen!“ [JJ.01_103,15]
4.2.3. Die Ehe soll auch vor der Welt geschlossen sein
Petrus: „Wird es in der Folge auch nicht nötig sein, dass wir gleich den Tempelpriestern die Ehen einsegnen?“ Sagte Ich: „An und für sich ganz und gar nicht; denn das Band der Ehe schließt genügend das gegenseitige Gelöbnis vor den Eltern oder sonstigen wahrhaftigen Zeugen. Aber so ihr in einer Gemeinde, die ihr irgend in Meinem Namen werdet gegründet haben, die Ehen einseht und sie segnet in Meinem Namen, so wird ihnen das zum Nutzen und zur Bekräftigung ihres Bundes dienen. Es geschehe das nur von eurem guten Willen als ein Liebesdienst ausgehend.“ [GEJ.08_040,22-23]
Das Weib Irhael am Jakobsbrunnen erwidert auf Jesus‘ Vorhalt ganz schnippisch: „Ich habe keinen Mann!“, worauf Ich dann mit einer etwas lächelnden Miene zu ihr sage: „Kurz, gut und richtig, so völlig recht hast du nun geredet. Denn sieh, Meine Liebe, fünf Männer hast du bereits gehabt, und da deine Natur ihrer Natur nicht entsprach, so wurden sie bald krank und starben, denn über ein Jahr hielt es keiner aus mit dir. In deinem Leib ist ein arges Gewürm, und wer mit dir zu tun bekommt, der wird von deinem Gewürm bald getötet. Der Mann aber, den du nun hast, ist nicht dein Mann, sondern nur dein Buhlknecht – zu seinem und deinem Verderben! Ja, ja, also hast du vor Mir nun freilich wohl recht geredet.“ […] Ich aber sage zu ihnen [Joram und Irhael]: „So ihr Mir aber schon folgen wollt, da ist es genug, dass ihr Mir folgt in euren Herzen. Ihr sollt aber hier in diesem Land als Meine Zeugen verbleiben. Denn es werden da in kurzer Zeit gar viele Zweifler aufstehen und zu euch kommen, diesen sollt ihr dann ein gutes Zeugnis geben von Mir. Und du, Mein lieber Joram, sollst von nun an ein vollkommener Arzt sein. Dem du deine Hände auflegen wirst in Meinem Namen, mit dem soll es sogleich besser werden, wie krank er auch immer sei. Zugleich aber müsst ihr miteinander in eine vollkommene und unauflösliche Ehe treten, denn so wäre euer Beisam-menleben ein Ärgernis den Blinden, die nur aufs Äußere sehen und vom Inneren keine Ahnung haben. Du, Joram, brauchst dich nun nicht mehr zu fürchten vor Irhael; denn sie ist nun vollkommen gesund an Leib und Seele. Und du, Irhael, hast an Joram einen Mann aus den Himmeln und sollst mit ihm vollends glücklich sein; denn er ist nicht ein Geist aus der Erde, sondern ein Geist von oben herab.“ Sagt das Weib: „O Jehova, wie gut bist Du! Wann aber wäre es Dein Wille, dass wir uns öffentlich verbänden vor den Augen der Welt?“ Sage Ich: „Ich habe euch schon verbunden, und dies Bündnis ist allein gültig im Himmel wie auf Erden, und Ich sage es euch: Seit Adam gab es auf dieser Erde kein vollkommeneres Ehebündnis denn da nun ist das eurige; denn Ich Selbst habe euer Bündnis gesegnet. Morgen früh aber werden hierher kommen eine Menge Priester und andere Leute und Bürger dieser Stadt; denen zeigt das an, auf dass sie es wissen, dass ihr nun vollends rechte Eheleute seid vor Gott und aller Welt!“ [GEJ.01_027,01-02+036,12-17]
Wie die Eheschließungen nach Jesus Gemeindeordnung erfolgen sollen:
„Zeigt es sich, dass dadurch die Ehelustigen sich nüchterner und nüchterner zu zeigen anfangen, ihre Weltknoten beiseiteschaffen, so dass sie sich nur des gegenseitigen Menschenwertes wegen ehelich verbinden wollen, dann erst soll so ein Bevollmächtigter die Bewilligung zum vollgültigen Ehebündnis erteilen. Er soll das Treugelöbnis in ein Buch zum Zeichen des unauflösbaren Ehebündnisses aufzeichnen mit Untersetzung des Jahres und Tages des begangenen Ehebündnisses und soll stets in der Kenntnis der nachfolgenden Eheverhältnisse – wie sich diese etwa gestalten, ob gut oder schlecht – bleiben.“ [GEJ.03_ 072,12]
Weitere Ausführungen hierzu s.u. 4.7. Richtlinien für die Ehe nach Gottes Gemeindeordnung.
4.3. Wie das Verhältnis zwischen den Eheleuten beschaffen sein soll
4.3.1. Mann und Frau sollen Jesus über alles setzen und ihr Zusammenleben nach Seiner Lehre ausrichten
„Der Mann ist nicht vom Weib, sondern das Weib vom Mann. Und der Mann ist nicht geschaffen um des Weibes willen, sondern das Weib um des Mannes willen. […] Doch ist weder der Mann ohne das Weib, noch das Weib ohne den Mann in dem Herrn, denn wie das Weib vom Mann, so kommt auch der Mann durchs Weib, aber alles von Gott.“ [1. Kor 11,8-12]
„Das wahre eheliche Glück [besteht] nur darin, dass ein Verhältnis zwischen Mann und Weib gleich wird dem zwischen Gott und dem Menschen oder zwischen Geist und Seele oder zwischen der wahren Kirche und einem bestehenden Staat und in dergleichen wahren Verhältnissen mehr.“ [HiG.01_40.07. 06,05]
„Mir ist überaus ärgerlich zu sehen, so ein Mann des Weibes Wort über sich kommen lässt.“ [HiG.03_42.12.17,01]
„Ihr Männer aber liebt eure Weiber gerechten Maßes und seid nicht hart gegen sie; aber treibt es mit der Liebe eurer Weiber nicht zu bunt, dass ihr darob des Herrn vergessen könntet, denn die Liebe zum Herrn muss ledig sein, so als hättet ihr kein Weib.“ [Lao.01_003,29]
„Ich [Jesus] aber sage: „Du [Mathilde] bist eine gute Kost für ihn [Peter] und er für dich. Aber nur lasst euch von der äußeren Form nicht mehr als vom Geist der Liebe leiten! Denn die Form kann auch im Himmel verändert werden, je nach dem Wachstum der Liebe oder nach dem Bedürfnis einer auszuführenden Liebetat, aber die Liebe bleibt ewig unverändert. Auch gewöhnt sich der äußere Sinn bald an eine noch so schöne Form, wonach sie ihm dann gleichgültig wird. Die Liebe aber, da sie stets neue Weisheit und ein neues Wunder um das andere schafft, wird anziehender von Weile zu Weile. Haltet euch daher stets an den inneren Geist der Liebe, der wird euch das wahre Himmelsbrot sein und wird euch stärken stets mehr ohne Unterlass; denn solcher Geist in euren Herzen ist Mein Geist!“ [RB.02_255,02]
4.3.2. Mann und Frau sollen eins werden
Es ist „für jeden [Mann] nötig, sich ein Weib zu nehmen, damit er durch das Weib, durch das er von sich selbst und so auch von Mir getrennt wurde, wieder völlig eins wird vor Mir. Denn wie die Eva aus dem Adam hervorging, muss in jedes Mannes Weib sie wieder völlig eins werden mit ihm, und er in sich eins durch die Wiedervereinigung mit dem Weib. Steht er nun so wieder da als ein Mensch vor Mir, dann erst kann er mit Mir wieder völlig eins werden.“ [HGt.02_088,04-06]
Helena zu Robert: „Zieh aber du auch mich hin vor Ihn, der noch immer der alleinige Besitzer meines Herzens ist und auch ewig verbleiben wird. Lass unsere Herzen eins werden vor Ihm, der sie zuerst erfüllt hat mit Seiner Liebe, auf dass – so nun dein Fleisch lauter wird durch die Auferstehung im Feuer der Gottesliebe – auch das meinige mitgeläutert werde und wir uns dann wie ein Herz, ein Sinn, eine Liebe, ein Leben und Wesen vor Ihm des seligsten Lebens erfreuen können!“ [RB.02_158,05]
Weitere Ausführungen hierzu s.u. Punkt 2.3. Rückkehr zu Gott durch Wieder-vereinigung von Mann und Frau.
4.3.3. Mann und Frau sollen keusch bleiben, um lebendige Früchte der reinen Liebe zu zeugen
„Darauf aber berief Er [Abedam] den Mathusalah zu sich und den Zuriel samt seinen anderen vier Töchtern und sprach: „Mathusalah, sieh, du hast noch vier wohlgeratene Söhne, die Mir lieb sind und wert und teuer, sieh hier ihre Weiber! Und du, Zuriel, sieh da hinter dem Lamech die vier Brüder, die Ich deinen Töchtern geben will.“ Und der Zuriel weinte vor Freude und sagte: „O Jehova, wie bin ich solcher Gnade von Dir würdig geworden?“ Und der Abedam entgegnete ihm: „Dieweil du tapfer gekämpft hast mit aller Welt und hast diese deine einzigen fünf Kinder Mir so rein wieder sehend gegeben, wie rein Ich sie dir als Blinde gegeben habe. Doch sollen aber diese vier Paare nicht im Haus Jareds wohnen, sondern sie werden schon in gerechter Entfernung um die Hütte Jareds ihre neuen, reinen Wohnungen mit allem versehen antreffen, wo sie wohnen sollen in aller Reinheit ihrer Herzen und aller Keuschheit ihrer Gemüter, so werde Ich zur gerechten Zeit auch ihnen Kinder des Lichts geben in gerechter Zahl. Und nun kommt auch ihr vier neuen Paare zu Mir, damit Ich auch euch segne und euch annehme zu Meinen Kindern. Amen.“ Und die vier Paare fielen hin zu den Füßen Abedams und dankten Ihm in der Tiefe ihrer Herzen. Er aber richtete sie auf und segnete sie und übergab sie endlich den Segnungen der Väter.“ [HGt.02_005,23-31]
„Nachdem aber dieses alles geschehen war und die Väter mit den Müttern gesegnet hatten das neue Ehepaar, kam der Jorias mit seinem jungen und schönsten Weib wieder zum Abedam hin, wie Er ihn vorher beheißen hatte. Da er nun wieder vor dem hohen Abedam sich befand, legte alsbald der Heilige Seine Hände zuerst auf den Jorias, dann aber auch auf die Besela, berührte das Haupt und das Herz, das heißt die linke Seite der Brust, und sprach dabei folgende Worte: „Nehmt hin Meinen Segen zum ewigen Leben! Zeugt aus euch wahre, lebendige Früchte der reinen Liebe! Fern sei eurem Leib die stumme Befriedigung dessen, daran das Fleisch und somit auch die Sünde hängt, so werdet ihr stets wandeln wahrhaft und getreu vor Mir; wer aber da wohltut seinem Fleisch, es nährt über das gerechte Maß und es dann durch alle Wollust sucht zu ergötzen, der nährt seine eigene Sünde und räumt durch die Wollust des Fleischs dem ewigen Tod alle Gewalt über sich ein. Daher bezähmt allzeit eure Begierden, so es nicht Zeit ist, dass ihr Mir zeugt eine lebendige Frucht; wenn es aber Zeit ist, dann ruft zu Mir, damit Ich euch halte, wenn ihr der Sünde ein Opfer bringt, und ihr darum nicht fallt, sondern bleibt in Meiner Gnade. Denn wer da fällt, der steht schwer auf, und bei jedem Fall wird der Geist mit einem neuen Totengefängnis umgeben. Wenn er dann erstehen möchte aus der Gefangenschaft des Fleisches, welches ist die alte Sünde und der alte Tod des Geistes, wie wird es ihm dann ergehen, wenn er statt einer Rinde mehrere hunderte wird zu durchbrechen haben, da immer eine um die andere hartnäckiger wird?! Daher sorgt euch nur um das, was des Geistes ist; das Fleisch aber übergebt Mir und tut im selben Meinen Willen, auf dass es kraftlos werde, so werdet ihr im Geist allzeit in dem Grad wachsen und zu-nehmen, in welchem euer Tod abnimmt, welcher da ist die Sünde oder das Fleisch. Daher sage Ich es euch noch einmal: Nährt, stärkt und ergötzt euer Fleisch nicht; denn dadurch nährt, stärkt und ergötzt ihr euren eigenen Tod, welcher nun den Geist umgibt als letzter Kerker vor seiner Wiederbefreiung oder Wiedererstehung zum vollsten ewigen Leben aus Mir und in Mir. Du, Mein geliebter Jorias, hast geschaut die Größe und Erhabenheit dessen, was da ist ein Kind Meiner Liebe. Du hast die Fülle der Glut Meiner Vaterliebe empfunden. So bleib getreu Meinem Willen; bleibe getreu Mir, deinem Gott, ja bleibe getreu Mir, deinem heiligen, liebevollsten Vater. Sieh, sooft das Fleisch eine ungebührliche Forderung an dein Herz legen wird, allzeit die Sterne des Himmels an, und Ich werde aus den Sternen zu dir reden und werde dir sagen, was du zu tun hast. Wenn du aber abweichen möchtest von diesem Meinem Weg, den Ich dir jetzt vorgezeichnet habe, dann wird sich auch der Himmel vor deinen Augen in dichte Wolken verhüllen, und du wirst solange die sprechenden Sterne hinfort nicht zu Gesicht bekommen, bis du voll Reue auf diesen Meinen Weg zurückkehren wirst. So du aber verbleiben wirst freimütig getreu Meinem Willen, da wirst du bald die große Macht desselben in dir zu gewahren anfangen, denn eben dadurch, dass du befolgst Meinen Willen, nimmst du denselben auf in dir und machst ihn zu dem deinigen. Wenn aber Mein allmächtiger Wille deine Ordnung wird, wie er ewig ist die Meinige, sage Mir, welche Macht des Todes wird dich dann wohl mehr überwältigen können? Darum aber gebe Ich dir ein solches Gebot, wie allen, damit durch seine Befolgung jeder sich zu eigen machen möchte die Macht Meines Willens, durch welchen alle Dinge sind gemacht worden, und vor dem alle Dinge erbeben. Solange aber jemand sich Meinen Willen nicht zu eigen gemacht hat, solange auch bleibt er ein Gefangener des Todes und ein Knecht der Sünde, welche ist der alte Tod. Wer aber sich zu eigen gemacht hatte Meinen Willen, der ist vollkommen geworden, wie Ich, sein Vater, es bin, und er wird die Werke des Lebens verrichten, die Ich verrichte. Wer aber so geworden ist ein Besitzer Meines Willens, der hat auch die wahre Kindschaft überkommen. Wer ist aber derjenige, dem Mein Wille zu eigen wird vollkommen? – Ich sage dir und euch allen: Derjenige ist es, der Mich liebt! Wer aber liebt Mich? – Derjenige, der da tut Meinen Willen; wer aber tut nach Meinem Willen, der hat sich Meinen Willen zu eigen gemacht. Das aber ist ja die wahre Kindschaft, dass jeder ist in Meinem Willen und Mein Wille in ihm; und das ist die wahre, lebendige Frucht der reinen Liebe und das ewige Leben. Diese Frucht sollst du Mir vor allem zeugen mit deinem Weib; hast du solche gezeugt, so wirst du auch dann Kinder zeugen, welche aus Meinem Willen hervorgehen werden und werden sein vollkommen gleich dem, der sie gezeugt hat. Das aber ist dieser Mein Segen, dass sonach Mein Wille der deine werde und du lebst aus und in demselben ewig! Amen.“ [HGt.02_089,01-23]
4.3.4. Der geheiligte Ernst des Zeugungsakts
„Die Ehe ist eben die erste Ordnung, in der die Menschheit gezeugt werden muss, so sie je in eine höhere Ordnung eingangsfähig werden soll. Die Ehe ist eine freie Einung zweier Herzen, zweier Seelen, zweier Geister, aus welcher einst die große Einung in Mir und mit Mir Selbst hervorgehen soll als ein Endzweck alles Seins. Wie und wann aber sollte das erreicht werden, wenn dazu nicht der erste Same durch eine wohlgeordnete, rechte Ehe und durch die durch sie bedingte geordnete Zeugung gelegt werden soll?!“ [HiG.02_47.06.10, 16-17]
„Dem Mann [ist] von Mir aus nur ein Weib bestimmt trotz seiner reichhaltigeren Zeugungsfähigkeit. Was aber diese betrifft, so ist sie nicht gegeben der Vielzeugerei, sondern nur der kräftigen Zeugerei wegen; und so kann ein Mann mit einem Weib zwar wenigere, aber dafür desto kräftigere Kinder zeugen, während bei der Vielzeugerei nur die größten und unreifsten Schwächlinge zum Vorschein kommen können. Denn jeder Same wird eine schlechte oder gar keine Frucht erwecken, so er nicht vorher zur vollen Reife gelangt ist. So ist es auch bei dem Menschen umso mehr der Fall, wo es sich doch um die Erweckung der alleredelsten Frucht handelt. Also bleibe es bei einem Weib, und dieses tut genug, wenn es alle drei Jahre nur eine Frucht ausreift.“ [HGt.03_063,11-15]
„Wenn das Leben eines Menschen kein tändelnder Scherz, sondern ein sehr geheiligter Ernst ist, so kann auch der Entstehungsakt desselben durchaus keine Tändelei, sondern auch nur ein sehr geheiligter Ernst sein. Fass den Grund recht, und es wird dir darauf bald von selbst alles klar werden. Die wohltuenden Empfindungen des Aktes selbst sollen nicht der Beweggrund zum Akt sein, sondern allein, dass ein Mensch gezeugt werde. Fasst du das, so wirst du bald finden, dass die wohltuenden Empfindungen nur begleitende Erscheinungen sind, durch die das Werk der Menschwerdung in der Natur des Fleischs ermöglicht wird.“ [GEJ.03_215,01-03]
„So jemand den Akt der Zeugung begeht, welche Liebe war da der Beweggrund, die Eigenliebe, unter deren Botmäßigkeit auch jegliche Genusssucht steht, oder die göttliche Liebe, welche nur mitteilen will, was sie hat, ihrer selbst gänzlich vergessend? Seht, wir sind jetzt schon ziemlich dem eigentlichen Hauptkern auf der Spur. Setzen wir nun zwei Menschen, der eine begeht den Akt aus selbstsüchtiger Genusssucht, der andere aber in dankbarer Andacht für die Zeugungsfähigkeit, seinen Samen einem Weib mitzuteilen, um in ihr eine Frucht zu erwecken. Welcher von den beiden hat denn gesündigt? Ich glaube, hier einen Richter zu machen und ein rechtes Urteil zu fällen, wird eben nicht schwer sein.“ [GS.02_080,15-16]
„Die Eheleute sollen nur so viel tun, als da zur Zeugung eines Menschen unumgänglich notwendig ist!“ [GEJ.04_231,03]
Weiteres und Ausführlicheres über die Zeugung s.u. 5. Die Sexualität.
4.3.5. Ein ernstes Wort von Jesus, wie die Ehe beschaffen sein soll, damit daraus edle Früchte hervorgehen
„Wenn ihr wissen wollt, wie die Ehen im Himmel geschlossen werden, so dienen euch die Ehen in der Sonne zu einem Beispiel. Denn solche Ehen dauern dann auch für ewig, während eure zumeist allerschlechtesten Ehen, da sie nichts als lauter Alleräußerlichstes und daher vor Mir Greuelhaftestes zum Grund haben, höchstens bis zum Grab, manchmal aber nicht bis dahin dauern. Denn glaubt es Mir, die allerverächtlichste Ehe, welche auf der Erde geschlossen wird, ist eine Geld- oder Güter-Ehe, diese hat auch ganz sicher allda ein ewiges Ende, wo ihr Grund doch sicher ein Ende hat. So sind auch nicht minder verderblich und verächtlich diejenigen Ehen, welche die Sinnlichkeit und gegenseitige reizende Leibesformen zum Grund haben, denn auch diese ver-gehen allmählich wie ihr schlechter Grund. – Dergleichen sind auch politische Ehen, auch sie dauern nicht länger als ihr Grund. So sind auch die vorzeitigen Jugendehen, denn auch diese vergehen wie ihr Grund. – Desgleichen die Glanzehen, auch diese vergehen wie ihr verderblicher Grund. Nur Ehen, die allein Mich zum Grund haben, werden ewig bestehen, weil ihr Grund ein ewiger ist. Darum also habe Ich euch auch solches gegeben, damit ihr daraus ersehen sollt, wie die wahren Ehen geschlossen und beschaffen sein, und welchen Grund sie haben sollen. Sagt ihr aber nicht selbst: auf einem schlechten Grund können keine edlen Früchte zum Vorschein kommen, sondern Unkraut nur und Disteln? – Wann ihr demnach die ganze Welt im Argen erblickt und fragt: Woher dieses? Da sage Ich euch: Seht auf den Grund, auf welchem die Früchte gewachsen sind und urteilt danach, ob in derlei Sümpfen und Morästen wohl edle Reben wachsen können? Ihr legt die Rebe ja nur auf die Berge so, dass sie dort einatme und einsauge die reineren Säfte und eine gute Luft, und sagt: Das ist der beste Grund für die Rebe. Seht, so sollen auch die lebendigen Früchte des Menschengeschlechts als die alleredelste Pflanze der Erde auf dem besten Grund gesät sein! Demnach wundert euch nicht der schlechten Früchte, wenn sie in Pfützen, Kloaken, Sümpfen und Morästen gezogen werden! Solche Gründe aber sind eure weltlichen Ehen, darum auch ihre Früchte, wie der Grund! Wahrlich, überaus schmutzige Äcker für die Ansaat lebendigen Samens für eine ewig bestehen sollende Frucht!“ [NS.01_23,29-34; s. hierzu auch das gesamte Kapitel 23 zu Familienleben, Ehe und Zeugung auf dem Mittelgürtel]
4.4. Beispiel einer himmlischen Eheschließung auf Erden
„Als wir von der Fischerei etwa eine Stunde nach dem Mittag nach Hause kamen, wartete abermals ein gutes Mittagsmahl unser, das nun wieder Borus, der darum nicht mit uns fischen ging, hatte zubereiten lassen, denn es war dies seine größte Freude, für recht viele Menschen Gastmähler zu bereiten, und besonders gern kochte er mit seinen Köchen und Köchinnen im Freien. Er war auch dazu wie ein Kisjonah reich genug, um täglich wenigstens sechs- bis siebentausend Menschen zu speisen und zu tränken mit bestem Wein. Denn fürs erste war er der Sohn eines überaus reichen Griechen aus Athen, der aber auch in Asien große Besitzungen und auch mehrere kleine Inseln in seinem Besitz hatte, fürs zweite war er der einzige Erbe solcher großen und weitausgedehnten Besitzungen, und fürs dritte war er der bei weitem geschickteste Arzt vom ganzen Judenland und verdiente sich durch seine Kunst, besonders von den großen und reichen Häuptern, große Summen Goldes und Silbers, wogegen er wieder den armen Kranken ganz umsonst alle mögliche Pflege zu-kommen ließ und daher von diesen als des Landes größter Wohltäter gepriesen war.
Zu alledem war er ledig, hatte weder Weib noch Kinder und hatte aber dennoch eine große Freude, arme junge Männer mit eben wieder jungen und gesunden Mädchen zu verbinden und zu segnen mit Wort und einer genügenden Aussteuer. Und so war er denn auch jetzt in seinem allerglänzendst besten Humor, weil er heimlich der Meinung war, Ich würde die überschöne und überzarte Sarah im Ernst ehelichen.
Als wir alle voll guten Muts bei Tisch saßen, aßen und tranken, da kam er und fragte Mich so ganz heimlich, ob da etwa doch etwas daraus würde!? Erwiderte Ich ihm: „Liebster Freund und Bruder! Dein übergutes und edelstes Herz ist Mir nun zu bekannt. Ich weiß nur zu gut, dass du nur dann über Hals und Kopf glücklich bist in deiner Seele, so du andere glücklich gemacht hast. An dich hast du noch kaum je gedacht, und weil du zwischen Mir und der schönsten Sarah eine wirklich beachtenswerte große Liebe bemerkt und auch vernommen hast, wie wir heute Vormittag von Braut und Weib geredet haben, so bist du bei dir heimlich der fröhlichen Meinung einer zwischen Mir und der schönsten Sarah sehr nahe bevorstehenden ehelichen Verbindung geworden. Aber Ich sage dir, da bist du in einer kleinen Irre! Denn sieh, so viele Weiber da auf der Erde leben, gelebt haben und noch leben werden, sie alle sind, so sie einen reinen Lebenswandel führen, mehr oder weniger Meine Bräute, und auch ebenso gut Meine Weiber; aber solch eine noch so innigste Verbindung mit Mir hindert sie niemals, eines ordentlichen Mannes Weib zu werden, – und ein ganz notwendig gleiches Verhältnis findet soeben zwischen Mir und der allerliebsten Sarah statt. Aber sie kann darob ganz gut dein Weib werden, und doch im Geist jetzt wie für ewig Mein wahrhaftigstes Weib sein!
Ich meine aber nun so: Da du schon so vielen biederen Männern, wenn sie auch noch so arm waren, zu lieben und braven Weibern verholfen hast, was die jungen, noch wie immer bei der Jugend, brennenden Männer wohl für ein größtes Glück hielten, so will denn auch Ich dir zu einem solchen Glück verhelfen! Sieh, gerade diese wahrhaft himmlisch schöne Sarah soll dein Weib werden! Du hast Mich verteidigt nach ihrer ersten Erweckung, als sie zum zweiten Mal auf dem Sterbebett lag, und Ich habe sie für dich erweckt zum anderen Mal und habe sie schon damals dir zum gebührenden Lohn bestimmt. Wie sie nun aussieht, so wird sie aussehen in ihrem siebzigsten Lebensjahr, dieses Kind wird nicht altern auf dieser Erde. Sieh an die beiden Engel, mit denen Cyrenius nun spricht, ob sie so schön sind wie dieses Mädchen. Sag Mir aufrichtig, ob du diese allerliebste Sarah denn doch nicht schon einige Male sehr bedeutungsvoll angeschaut hast, und ob dabei dein Herz gar nichts empfunden hat.“
Sagt Borus etwas verlegen: „Herr, vor Dir das zu verbergen, wäre eine aller-reinste Unmöglichkeit! Daher sage ich es lieber ganz frei heraus, Sarah ist das einzige Wesen auf der Erde, das ich denn doch lieber selbst besäße, als dass ich jemand anderem zu ihrem Besitz verhülfe. Ich bin zwar auch schon stark über die dreißig Jahre hinaus, und sie kann erst sechzehn Frühlinge zählen, aber mein Herz scheint da noch kaum ihr schönstes Alter erreicht zu haben. So sie möglicherweise doch mein Weib würde, so liebte ich sie tausendfach mehr denn mein eigenes Leben.“
Sarah hatte diesem Gespräch heimlich sehr aufmerksam zugehört, und als Ich sie darauf ansah und fragte, wie ihr diese Unterredung zwischen Mir und dem stattlich aussehenden Borus gefallen habe, schlug sie, etwas schamrot, die Augen nieder und sagte nach einer Weile: „Aber so musst Du denn doch alles bemerken! Ich habe den lieben Borus ja nur ein einziges Mal so ganz flüchtig angeschaut, weil er ein gar so lieber und überaus dienstfertiger Mann ist.“
Sage Ich, so mehr im scherzhaften Ton: „Aber in deinem Herzen hast du ihn, wenn Ich Mich nicht irre, schon etliche Male angeschaut!?“
Sagt Sarah, noch mehr ihr Gesicht verdeckend: „Aber Herr, Du fängst ja ganz ordentlich an, ein wenig schlimm zu werden! Dass aber Du doch um alles wissen musst!?“
Sage Ich: „Sarah, wenn es also darauf und darum ankäme und er dich darum so recht herzlich um deine schönste Hand bäte, würdest du sie ihm verweigern?“
Sagt Sarah, ganz angenehm verblüfft über solch eine Frage: „Wenn ich das nicht täte, wie könnte ich dann Dein Weib werden? Lieben kann ich ja doch nur Dich, obschon ich vor Dir auch offen bekennen muss, dass ich den guten Borus überaus hochachte und schätze, denn er scheint mir nach Dir wohl der beste Mensch im ganzen Judenland zu sein, obwohl er von Geburt aus ein Grieche ist und erst bloß der Wissenschaft, aber nicht der Beschneidung nach ein Jude geworden ist, seit kurzem erst.“
Sage Ich: „Nun ja, die Sache wird sich schon machen. Denke nur ein wenig nach, und sieh da uns gegenüber die Lydia an, die auch gleichfort Mein Weib ist geistig, aber dem Leib nach dennoch als Weib dem biederen Faustus angehört. Unser Verhältnis aber stört das nicht im geringsten, denn du bleibst nach wie vor Meine Braut und Mein himmlisches Weib.“
Sagt nach einer Weile die Sarah: „Wenn es denn auch mir genehm wäre, dem guten Borus meine Hand zu reichen, so weiß ich ja doch nicht, was meine irdischen Eltern dazu sagen. Diese müsste ich denn doch auch fragen. Ich möchte zwar wohl schon darum den guten Borus, weil Du es gerne sähst; aber den Vater und die Mutter sollte man denn doch auch fragen!“
Sage Ich: „Nun ja, sieh hin, die sind schon gefragt worden und stimmen ganz mit Mir überein, aber Ich nötige dich durchaus nicht dazu. Dir bleibt dein völlig freier Wille.“
Sagt die Sarah, stets mehr verlegen: „Herr, – ja, dass ich es wohl weiß, – aber – ich, – ja, ja, ich – möchte aber – aber – doch nicht!“
Sage Ich: „Was möchtest du nicht?“
Sagt Sarah: „Ei, ei, Du bringst mich aber nun schon in eine ungeheure Ver-legenheit! Ach, wenn ich doch den sonst gar so lieben Borus nur nicht angeschaut hätte!“
Frage Ich: „Ja, jetzt hast du Mir aber noch nicht gesagt, was es eigentlich ist, das du nicht möchtest! Also, geh, liebste Sarah, sage es mutig heraus, was das ist, was du so ganz eigentlich nicht möchtest!“
Sagt Sarah: „Aber Herr, wie magst Du mich noch fragen!? Weißt es ja ohnehin, was es ist, das ich nicht möchte! Lass Du mich raten, und ich werde durch ein leises Kopfnicken Dir schon zu erkennen geben, was das sei, was ich nicht möchte!“
Sage Ich: „Nun denn, weil du es willst, so will Ich dich erraten lassen, was Ich meine, was das sei, das du nicht möchtest. Und so höre denn, du möchtest gewiss nicht, dass etwa der gute Borus darum aus Gram krank würde, so du ihm deine schöne Hand nicht reichtest!?“
Steht die Sarah auf und klopft Mir mit ihrer Hand auf Meine Schulter und sagt, zum Schein sanft ärgerlich: „Ehhh – heißt denn das raten lassen, wenn man gleich mit – hätte mich bald versprochen!“
Sage Ich: „Nun, – nur heraus mit der Wahrheit!“
Sagt Sarah: „Nun ja, hast so schon gesagt ,Mit der Wahrheit‘; ist aber auch wahr, dass das nicht ,raten‘ heißt, wenn man gleich mit der Wahrheit herauskommt!“
Sage Ich: „Nun sieh, Ich wusste es ja, dass du für Meinen liebsten Freund Borus mehr Sinn hast, als du es uns äußerlich wolltest merken lassen. Aber es ist das schon alles recht so. Das Mädchen soll bis auf den letzten Augenblick nur höchst wenig merken lassen, dass sie zu einem Mann eine besondere Neigung in ihrem Herzen trägt, erst wenn es sich um einen vollen Ernst handelt, soll sie dem Mann, der sie zum Weib nehmen will, ihr Herz eröffnen, sonst verlockt sie ihn vor der Zeit, und so dann möglicherweise sich Hinder-nisse erheben, da macht sie dann traurig sein Herz und unruhig sein Gemüt. Und das alles ist dann von großem Übel.“
Sagt die Sarah: „Aber Herr, das alles habe aber ich doch nicht getan!?“
Sage Ich: „Nein, nein liebste Sarah; darum habe Ich dich ja als ein Muster belobt. – Jetzt kannst du dem lieben Borus aber schon nach und nach sagen, wie es dir so ganz eigentlich ums Herz ist!“
Sagt die Sarah: „Ach, – jetzt sag ich's ihm noch nicht; wenn er erst mein Gemahl ist, dann ist es schon noch Zeit!“
Sage Ich: „Wenn er aber von Mir aus zum Beispiel schon dein Gemahl wäre, wie dann?“
Sagt die Sarah, heimlich fröhlich überrascht: „Nun ja, wie dann? – Nun ja, dann – dann – nun ja, – dann – müsste ich ihm freilich mein Herz vollends enthüllen!“
Sage Ich zum Borus: „Sieh, wie unbeschreiblich lieb sie ist! Nimm sie, liebe recht und pflege sie wie eine zarteste Pflanze; denn Ich gebe sie dir aus den Himmeln als einen wohlverdienten Lohn. Geht hin zu den Eltern, auf dass sie euch segnen, und kommt dann zu Mir, dass auch Ich euch nochmals segne!“
Borus dankt Mir, vor lauter Freude kaum reden könnend, und die Sarah erhebt sich gar züchtig von ihrem Sitz und sagt mit fröhlich erregter Stimme: „Herr, nur weil Du es so willst, tu ich es gern, wäre es Dein Wille, so hätte ich den-noch gegen mein Herz gekämpft, aber so danke auch ich Dir für den besten Mann vom ganzen Judenland!“
Nach diesen Worten begeben sich beide zu dem Elternpaar hin und bitten es um den Segen, und als dieser ihnen mit allen Freuden zuteil wird, so kehren sie sogleich wieder zu Mir zurück, und Ich segne sie auch sogleich zu einer wahren, auch für alle Himmel gültigen Ehe, wofür Mir dann beide mit dem gerührtesten Herzen vollauf danken.
Es ist also hier eine ganz unvermutete Ehe geschlossen, die als eine der glücklichsten auf der ganzen Erde zu finden sein möchte. Und es geht daraus hervor, dass jemand das, was er Mir völlig zum Opfer bringt, nie verliert, sondern voll des höchsten Segens wiedererhält, und das allemal zu einer Zeit, in der er es sicher am wenigsten vermutet. Borus war in die Sarah überaus verliebt und hätte alle Schätze der Welt um sie gegeben, so man sie von ihm gefordert hätte; denn ihre wunderbare Schönheit, besonders nach der zweiten Erweckung, war für den Borus etwas, das er nicht beschreiben konnte, und doch opferte er sie Mir ganz und wollte mit allem, was ihm zu Gebot stünde, Meinen vermeinten Hochzeitstag feiern. Ebenso fühlte auch Sarah überaus viel für den Borus, opferte ihn aber auch ganz Mir und wollte entschieden nur Mir allein angehören. Aber da wandte Ich das Blättchen auf einmal um und gab beiden, was sie Mir wahrlich von ganzem Herzen gegeben hatten. – Wer so handelt wie diese beiden, dem werde Ich auch tun wie diesen beiden!
Dies zur Belehrung für jedermann, der dies hören oder selbst lesen wird; denn auf diesem Weg kann man von Mir alles erlangen. Wer Mir alles opfert, dem opfere dann auch Ich alles, wer aber reichlich opfert, aber dabei dennoch vieles für sich zurückbehält, dem wird nur das wiedergegeben, was er geopfert hat.“ [GEJ.02_044]
s.a. im Anhang ein Wort von Jesus Zur silbernen Hochzeit.
4.5. Ehebruch und Scheidung
„Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden.“ [Mt 19,6; Mk 10,09]
„Du sollst nicht ehebrechen.“ [2. Mo 20,14; 5. Mo 5,18]
4.5.1. Was ist Ehebruch?
• Ehebruch ist ein Verstoß gegen das Gesetz der Nächstenliebe
„Ein jeglicher habe sein eigen Weib, und eine jegliche habe ihren eigenen Mann.“ [1. Kor 7,2]
„Lass dich nicht gelüsten deines Nächsten Weibes. Du sollst nicht begehren […] alles, was sein ist.“ [5. Mo 5,21; 2. Mo 20,17]
„Sieh, auch hier [im 6. Gebot, s.V.1] steckt schon wieder die wahre und reine Nächstenliebe im Vordergrund, und diese betrifft das Weib ebenso wie den Mann. So zum Beispiel du das Weib eines ordentlichen Mannes wärst, würde es dir wohl eine Freude machen, so das Weib deines Nachbarn deinen Mann begehrte und mit ihm triebe, was nicht recht wäre? Wenn du aber in deinem Herzen das sicher nicht wünschen könntest, dass dir so etwas geschehen soll, so musst du auch gegen deine Nachbarin dich ebenso verhalten, wie du wünschst, dass diese sich gegen dich verhalten soll. Und was so da im Gesetz gesagt ist dem Mann, das gilt auch im gleichen Maß für das Weib. Gott gab nur darum dem Wortlaut nach das Grundgesetz wie allein dem Mann, wie er dem Haupt des Menschen die Hauptsinne gab und durch sie den Verstand im Gehirn. Wie aber Gott vorerst nur zum Verstand des Menschen redet, so redet Er auch zum Mann, der fortan das Haupt des Weibes ist wie das Weib gewisserart des Mannes Leib. Wenn nun eines Menschen Haupt erleuchtet und sehr verständig ist, wird da nicht auch im gleichen Maß mit verständig sein der ganze Leib? Wenn des Menschen Verstand wohl erleuchtet ist, so wird auch bald wohl erleuchtet werden des Menschen Herz, das sich der Ordnung des Verstands gern fügen wird. Das Weib aber entspricht auch dem Herzen des Mannes, und wenn so der Mann als das Haupt wohl erleuchtet ist, so wird auch das Weib als sein Herz ebenso wohl erleuchtet werden und sein. Es steht aber ja schon von alters her geschrieben, dass Mann und Weib seien ein Leib. Was sonach zum Mann gesagt ist, das ist auch gesagt zum Weib.“ [GEJ.07_032,07-12]
„Denn was da gesagt ist: "Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis geben; dich soll nichts gelüsten, und so ein anderes Gebot mehr ist, das wird in diesen Worten zusammengefasst: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ [Rö 13,9-10]
„Kann auch jemand ein Feuer im Busen behalten, dass seine Kleider nicht brennen? Wie sollte jemand auf Kohlen gehen, dass seine Füße nicht verbrannt würden? So geht's dem, der zu seines Nächsten Weib geht; es bleibt keiner ungestraft, der sie berührt.“ [Spr 6,27-28; s.a. 3.Mo 18,20]
„Wer mit einem Weib die Ehe bricht, der ist ein Narr; der bringt sein Leben in das Verderben.“ [Spr 6,32]
• Ehebruch ist eine Sünde, die alles Geistige tötet
„Die Ehe soll ehrlich gehalten werden bei allen und das Ehebett unbefleckt, die Hurer aber und die Ehebrecher wird Gott richten.“ [Heb 13,4]
„Wer die Ehe bricht mit jemandes Weib, der soll des Todes sterben, beide, Ehebrecher und Ehebrecherin, darum dass er mit seines Nächsten Weib die Ehe gebrochen hat.“ [3. Mo 20,10]
„Wisst ihr nicht, dass die Ungerechten werden das Reich Gottes nicht ererben? Lasst euch nicht verführen! Weder die Hurer […] noch die Ehebrecher […] werden das Reich Gottes ererben.“ [1. Kor 6,9-10 u. Gal 5,19-21]
„Durch Unzucht, Geilerei und Hurerei des Fleisches, also durch Ehebruch aller Art, kann für Gott keine Frucht gezeugt werden! Darum ist derlei Sünde über Sünde! Denn Ich, Gott der Herr, bin die allerhöchste und vollkommenste Ordnung und kann daher nicht zugeben, dass der Mensch, als der Schluss all Meiner Schöpfung, gleich den Fröschen in stinkenden Pfützen gezeugt werden soll!“ [HiG.02_47.06.10,18]
„Siehst du aber deines Nächsten Weibes Reize und lässt dich davon berücken, so hast du auch einen Ehebruch begangen, denn dadurch hast du deines Nächsten Weib zu einer Hure gemacht und mit selbem die Hurerei getrieben. Und es ist dies eine große und grobe Sünde vor Gott und vor den Menschen, auch dann, wenn du mit dem fremden Weib eine Frucht gezeugt hast. Aber natürlich ist das Übel dann noch größer, wenn du mit deines Nächsten Weib lediglich des blinden und stummen Wollustkitzels halber gehurt hast. Solche Sünder werden schwer des Himmelreiches teilhaftig werden.“ [GEJ.03_066,13; s.a. 5.3. Sexualität außerhalb Gottes Ordnung]
„Habt ihr aber wahre Liebe in euren Herzen zueinander gefasst, da sollt ihr dieselbe nicht brechen! […] Denn bei Mir gilt nicht äußerer Rat oder Widerrat, sondern allein der Rat eurer Herzen ist bei Mir gültig. Bleibt sonach diesem für ewig getreu, wollt ihr nicht zu wahrhaftigen Ehebrechern werden vor Mir! Verflucht aber sei ein Widerräter aus weltlichen Gründen in der Sache der Liebe, die von Mir ist. Was ist denn mehr, die lebendige Liebe, die aus Mir ist, oder der weltliche Grund, der aus der Hölle ist? Wehe aber auch der Liebe, deren Grund die Welt ist, sie sei verflucht!“ [JJ.01_102,11-23]
4.5.2. Wer bricht die Ehe?
• Beischlaf mit einer/einem Verheirateten der Wollust wegen
„Wer immer aber zeugungsfähig ist, ob ledigen Standes oder ob verehelicht, kann ein Ehebrecher werden, so er ein Weib beschläft, das da verehelicht ist, ob sie mit dem Mann lebt oder vom selben durch einen Scheidebrief getrennt ist. Dasselbe ist auch von einer ledigen oder verehelichten Weibsperson der Fall, wenn sie mit einem verehelichten Mann eine Sache hat, der schon ein Weib hat, außer das Weib wäre entschieden unfruchtbar. In diesem Fall kann der Mann auch eine oder mehrere Mägde mit der Einwilligung des rechtmäßigen Weibs beschlafen, um sich aus ihnen Kinder zu zeugen. Aber ohne Einwilligung des rechtmäßigen Weibs begeht er ebenfalls den Ehebruch, so wie jede Dirne, die sich wider den Willen des rechtmäßigen Weibes dem Mann hingibt. Das Weib aber bricht allzeit die Ehe, so sie mit einem anderen eine Sache macht, es müsste nur sein, dass der Mann erweislichermaßen die im Evangelium ange-zeigten Gebrechen hätte und das Weib hätte vor der Ehe nichts davon gewusst, oder der Mann hätte sich, als er schon verehelicht war, ohne Wissen des Weibes selbst verschnitten oder verschneiden lassen. Wenn aber das jemand an dem Mann gewaltsam verübt hätte aus was immer für argem Grund, so wird das Weib zur Ehebrecherin, so sie sich ohne Wissen, Willen und Ver-langen des unglücklich gemachten Mannes hätte von jemanden beschlafen lassen. Wenn aber der Mann solches will und verlangt, so begeht das Weib auch keinen Ehebruch, so sie sich von einem Ledigen oder einem reinen Witwer beschlafen lässt, ließe sie sich aber von einem Verehelichten beschlafen, dann würde sie auch die Ehe brechen mit dem, von dem sie sich beschlafen ließe. Ließe sich aber ein Weib bloß der Wollust wegen beschlafen, sei es von wem immer, dann begeht sie neben dem Ehebruch auch die Sünde der Hurerei und der völligen Unzucht , wodurch sie sich dann eine dreifache Strafe an den Hals zieht, und sie wäre nach Moses mit dem Feuer zu bestrafen.“ [HiG.02_47.06.10,02-05]
• Beischlaf zwischen Ledigen mit dem Wunsch, ein Kind zu zeugen, aber ohne folgende Verehelichung
„So aber ein Lediger mit einer Ledigen Unzucht treibt, und es vermeiden beide die Zeugung, dann begehen beide das Verbrechen des Kindesmords und sollen danach bestraft werden. Möchten aber beide einen Nachkommen zeugen, da soll dem ledigen Mann die Dreiviertelverpflegung des Kindes zufallen nebst der Verpflichtung, das Mädchen ehestmöglich zu ehelichen oder wenigstens alle Sorge zu tragen, dass das Mädchen an seiner Stelle einen Mann bekommt und er soll nicht ehelichen, bis das Mädchen verehelicht ist; lässt er aber das Mädchen im Stich und ehelicht eine andere, so wird er einst als ein Ehebrecher gezüchtigt werden in der Hölle!“ [HiG.02_47.06.10,06]
• Nicht eingehaltene Heiratsversprechen
„So ein Lediger oder ein Witwer aber einem Mädchen die Liebe zusagt unter eidlichen Beteuerungen und das Mädchen hat es angenommen, er aber heiratet dennoch eine andere, so begeht er auch einen Ehebruch, außer das Mädchen hätte ihn verlassen, in welchem Fall aber dann sie sich des Ehebruchs schuldig macht, so sie ihm ihre Liebe entgegen beteuert hatte.“ [HiG.02_47.06.10,07]
„Sieh, so da jemand eine Magd beschlafen hat, so dass er dadurch auch gezeugt hat aus ihr eine Frucht, nachdem er sich zuvor ihre intimste Neigung durch allerlei eheliche Vorworte [Eheversprechen] verschafft hatte, da sind nur drei Fälle möglich, die ihn seines gemachten Bundes entledigen. Und diese drei Fälle sind: erstens, der ein- oder anderseitige Tod des Leibes, zweitens, eine durch was immer für Umstände herbeigeführte gänzliche Untauglichkeit für den ehelichen Stand, drittens, wenn das Mädchen dem Mann gänzlich und ohne sein Verschulden in ihrem Herzen untreu wird und den Liebesantrag eines anderen in ihrem Herzen angenommen hat.“ [HiG.02_42.06.27,08]
„Wahrlich, wer da aus Liebe zu Mir nicht ehelicht, der tut ja besser. Wer aber einmal einem Mädchen das Wort gegeben hat, der tut eine grobe Sünde, wenn er sein Wort bricht. Hat aber jemand einmal gar schon wider Mein Gebot einem Mädchen beigewohnt, um wie viel mehr muss er darum auch verpflichtet sein, seine Sünde an dem Mädchen wiedergutzumachen, ohne welche Tat sie ihm nie von der Schuldtafel gelöscht wird im Reich des Lebens!“ [HiG.02_42.06.27,15]
• Nicht eingehaltenes, freiwillig abgelegtes Zölibatsgelübde
„Wenn du dem Herrn ein Gelübde tust, so sollst du es nicht verziehen zu halten, denn der Herr, dein Gott, wird's von dir fordern, und es wird dir Sünde sein.“ [5.Mo 23,22]
„Wenn du Gott ein Gelübde tust, so verzieh nicht es zu halten, denn er hat kein Gefallen an den Narren. Was du gelobst, das halte.“ [Petr 5,3]
„Solche aber, die im sogenannten freien Zölibat leben und nicht verschnitten sind, aber dennoch Weiber und Mädchen beschlafen, diese sind allezeit die gröbsten Ehebrecher, indem sie allzeit ihr freies Gelübde brechen. Denn jede Brechung eines Gelübdes ist ein Ehebruch, außer das Gelübde wäre ein er-zwungenes oder ein im Rausch gemachtes, das niemand zu halten schuldig ist, außer er habe sich nachträglich dazu bekannt, oder weltliche Gesetze verlangen es wegen des allgemeinen Wohls.“ [HiG.02_47.06.10,08]
• Bigamie, Vielweiberei
„Zwei Weiber aber kannst du zufolge Meiner Ordnung nicht haben, denn im Anfang ward nur ein Mann und ein Weib erschaffen. So tu, wie Ich nun zu dir gesagt habe, auf dass da nicht ein Gericht über dich komme!“ [JJ.01_104,25-26]
„Bigamie [ist] eine Frucht der Fleischliebe, deren geistig böse Folgen, wie schon anfangs bemerkt, unberechenbar sind, weil dadurch eben im Fleisch dem Feind des Lebens ein freiester Spielraum gegeben wird. Daher enthalte sich jeder vom Fleisch der Weiber so viel als möglich, wenn er das ewige Leben ernten will; das Weib aber reize niemanden, so es nicht verdammt werden will, sondern selig!“ [HGt.03_129,11-12]
„Wer von euch Heiden in Meiner Lehre wandeln wird, der wird sich auch solchen Meinen Rat allzeit wohl gefallen lassen. Doch was da betrifft die Vielweiberei, so soll es bei Meinen Nachfolgern sein, wie es war im Anfang der Menschen auf dieser Erde, da Gott nur einen ersten Mann schuf und ihm auch nur ein Weib gab; denn wer schon einmal ein Weib geehelicht hat, dem er seine volle Liebe und unwandelbare Treue gelobt hatte, und er freit dann noch ein zweites und ein drittes Weib hinzu, und mancher noch mehrere, so begeht er dabei ja offenbar gegen das erste Weib einen Ehebruch, und da steht es aber im Gesetz: ,Du sollst nicht ehebrechen!‘ [2. Mo 20,14 u. 5. Mo 5,18]. Ich sage es euch, dass die Vielweiberei von großem Übel ist, denn sie zeiht die Seele ganz sinnlich durch die zu große Wollust des Fleisches und ist und bleibt eine böse Geilerei und Hurerei und offenbare Ehebrecherei. Alle mit diesen Gebrechen Behafteten werden ins Reich Gottes nicht eingehen, wie könnten sie das auch? Ihre Seele ist ja zu sehr in ihres Leibes sinnliche Fleischmasse vergraben und kann nichts Geistiges mehr fassen und fühlen! Darum gelangen solche Wollüstlinge schwer oder auch nahe gar nicht ins Gottesreich. Denn worin das eigentliche Gottesreich besteht, das habe Ich euch allen schon überhinreichend erklärt. Aber so schädlich für die Seele des Menschen die Mehrweiberei auch ist, so gebe Ich euch dawider doch kein Gesetz, sondern überlasse alles dem freien Willen jedes Menschen, zeige euch die Wahrheit und gebe euch den guten Rat. Ebenso aber verhält es sich auch, so ein Mann sich Sklavinnen als Beischläferinnen oder Kebsweiber hält, denn auch mit ihnen bricht er gegen das ordentliche Weib die Ehe. Ein Mann aber, der mit gar keinem ordentlichen Weib, sondern nur mit Beischläferinnen sein geiles Leben fortführt, ist ebenfalls so schlecht, und oft schlechter noch, als so mancher schwache Ehebrecher, denn er schadet nicht nur seiner Seele, sondern auch den Seelen seiner wollüstigen Beischläferinnen. Solche Menschen bereiten sich schon in dieser Welt ein böses und bitteres Los und ein noch schlechteres und bittereres im Jenseits, denn sie haben durch ihren Wandel beinahe allen Seelenätherlebensstoff vergeudet!“ [GEJ.08_041,01ff.]
Adam: „Sieh, hör und versteh! Als Kahin, mein allererstgeborener Sohn, aus großem Neid seinen Bruder Ahbel erschlug, zu welcher Tat ihn die arge Schlange, welche da ist der Satan oder Gefallene, in jegliches Menschen Fleisch wohnend wie in aller Materie, verleitete, da ward er von Gott gerichtet und hatte keine Ruhe bei Tag und Nacht. […] Da aber die Schlange dem Kahin schon lange abgelauert hatte, dass er ein großer Schwächling ist im Fleisch, da nahm sie sofort die Gestalt eines überreizenden Weibes an und näherte sich so mit jungfräulicher Schüchternheit dem Schwachen, dass er unvermögend war, seinen Augen zu gebieten, dass sie sich nicht weideten an den lockendsten Formen ihres trüglichen Wesens. Zu spät erst erkannte er es, welche Falle ihm da die Schlange bereitet hatte, dass er darob ihr mit eigenem Mund das noch jetzt in allen seinen Nachkommen sich forterhaltende Zeugnis gab, dem zufolge sie über alle seine Kinder, wie auch über die Kinder Gottes, mit der Zeit siegen werde. Verstehst du nun schon, wo du dich nun im Geist befindest? Sieh, das ist die furchtbare Klippe, über der ihr alle gescheitert seid. Ihr alle seid dem Zeugnis zufolge Diener des Fleisches geworden, und wie das Fleisch den Kahin aus mir selbst berückt hatte, so hat es auch euch alle berückt. Die Schlange hat eure Töchter geschmückt mit dem schönsten Fleisch, und keiner kann diesem widerstehen; ihr habt daher die Vielweiberei eingeführt wider alle göttliche Ordnung, nach der doch nur ich als ein Mann und die Eva als ein Weib geworden sind durch die unendliche Liebekraft Dessen, der da noch unter uns weilt und dir soeben dreimal die Liebe anbefohlen hat darum, dass da soll alle Fleischliebe übergehen in das Leben der Seele, dann alles Leben der Seele in den Geist, und sonach alles vereinte Liebeleben aus dem Fleisch sowohl als auch aus der Seele im Geist, vom Geist aus in Gott. Wie könnt ihr aber solches tun an der Seite eurer Vielweiberei?! So ihr aber in dieser Macht des Fleischs verbleibt, werdet ihr da nicht auch verbleiben in aller Lästerung tatsächlich so, wie ihr wörtlich gekommen seid herauf auf diese geheiligten, reinen Höhen? Denn so die göttliche Ordnung dem Mann nur ein Weib gibt, damit sein Kampf ein einfacher sei und er desto leichter besiege den durch die Lüsternheit Kahins bedungenen Feind, wie wollt ihr da je vollkommen siegen über diesen ärgsten Feind, so ihr euch so weidlichst in seine feisten Arme werft? Daher entschlagt euch der Vielweiberei, und tretet zurück in die alte Ordnung Gottes, so werdet ihr erst vollkommen siegen können über den Tod, welcher da haust als eine allergiftigste Schlange in eurem Fleisch als der alte Satan, der da nicht wollte zurückkehren in mir, sondern hat sich im Fleisch getrennt von mir und lebt nun sich selbst in allem Fleisch, ein alter Fürst aller Lüge!“ [HGt.02_105,08-21]
Anmerkung zu den verheerenden Folgen von Bigamie und Vielweiberei:
In der Haushaltung Gottes wird beschrieben, wie die Bigamie in Hanoch entstand, als Uraniel zwei Frauen gleichzeitigt ehelichte, und was diese für üble Folgen nach sich zog: „aber dafür warf sie [die Männerwelt] sich zwei anderen, noch größeren Übeln in die Arme, welche darin bestanden, dass fürs erste ein jeder nur etwas fleischsüchtige Mann sich zwei Weiber nahm, eine an die rechte und eine an die linke Hand. Und der König konnte solches nicht verhindern, indem das Männervolk dem König erklärte, dass solches allein ihm zu Ehren geschehe und sogar geschehen müsse, wogegen der im Geist schon sehr schwach gewordene König auch gar nichts mehr einzuwenden vermochte. Das war somit das erste große Übel, welches in seiner geistigen Sphäre gar nicht zu berechnen ist. Das zweite Übel aber, größer noch als dieses erste, war und bestand darin, dass nun alle die Fleischmänner aus lauter Ehrung des Königs auch zugleich überaus schöne Weiber haben wollten, ja – wie ihr zu sagen pflegt – par honneur sogar haben mussten. Da es aber in der Regel doch glücklicherweise noch allzeit mehr unschöne als eigentlich ganz schöne Weiber gegeben hat und dies eben auch in Hanoch der Fall war, so sann man auf Mittel, um die Weiber künstlich schön zu machen. Wer sucht, der findet auch bald etwas! So war es auch hier der Fall. Man errichtete eine Weiberver-schönerungsanstalt, und diese bestand darin, dass ein großes Gebäude erbaut ward, in welches mehrere Tausende von Mädchen aus der ganzen Stadt, wie auch vom Land und aus den zehn Städten, aufgenommen wurden, wenn sie nur gerade Glieder hatten, und das in einem Alter von zwölf bis zwanzig Jahren. In dieser Anstalt, die man ,Die Ehre des Königs‘ benamste, wurden die Mädchen mit den feinsten Speisen und Getränken genährt, mit den feinsten Ölgattungen gewaschen und bekamen auch eine Erziehung, in der kaum mehr von Gott die Rede war als heutzutage, wo der Religionsunterricht in einer Mädchenschule, wie auch in allen anderen Lehranstalten auch auf dem letzten Nagel hängt. […] Damit aber war auch der Grund gelegt, aus dem gar bald Menschenhandel und große Standesunterschiede entstanden, wodurch dann aber auch gegenseitiger Hass und Verachtung zu keimen anfing und gar bald, wie es die Folge zeigen wird, zur vollreifen Frucht ward.“ [HGt.03_129,01-06+10]
• Geistiger Ehebruch bei begehrlichen Wunschgedanken und Vorstellungen
,,Ihr habt gehört, dass gesagt ist: ,Du sollst nicht ehebrechen.‘ Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, ihrer zu begehren, der hat schon die Ehe gebrochen in seinem Herzen.“ [Mt 5,27-28]
„Geistig aber bricht auch der die Ehe, der ein Weib, das schon verehelicht ist, ansieht und in seinem Herzen den Sinn fasst, es durch allerlei Blendungen zum Ehebruch zu verleiten, wenn das vollbrachte Werk auch unterblieb.“ [GEJ.03_ 066,12]
• Geistiger Ehebruch durch weltliche Sinnenbefriedigung
„Ein Mensch, ob männlich oder weiblich, treibt schon Hurerei durch allerlei Schwelgen und Prassen und überhaupt durch alles, wodurch er seinem Fleisch einen besonderen Lustreiz zubringen will. Dergleichen sind die zahllosen öffentlichen Belustigungen, bei denen sich die Menschen schon überhaupt freier und frecher benehmen als sonst in ihrer gewöhnlichen Verfassung, durch die eben dem Fleisch am meisten auf die lustigste Art gedient wird. Wer dergleichen Belustigungen aufsucht und an denselben teilnimmt, treibt schon Hurerei, weil er dadurch seinem eigenen gefährlichsten Hausgötzen, seinem Fleisch, opfert; zugleich aber begeht er auch einen Ehebruch mit Mir, dem wahren Lebensbräutigam, indem er dadurch das Gelübde seines Glaubens bricht. Zugleich aber ist er auch ein Geiler und Unzüchtler; ein Geiler, weil er dem Fleisch frönt, und ein Unzüchtler, weil durch solche Handlungen nur der Tod, aber nicht das Leben gezeugt wird. Ferner treiben alle jene die barste Hurerei, die ihren Leib in moderne weiche Kleider hüllen. Denn so da jemand sagt, man lebt in der Welt und muss also auch der Welt wegen nach der Mode sich tragen, ansonsten man für einen Tropf gehalten würde, der nicht Sitte und Anstand beachtet. – O du Tor! Wer ist denn mehr, Ich oder die Welt?“ [HiG.03_47.06.12,02ff.]
„Den Buhlern und Buhlerinnen aber sage, wer im Fleisch wandelt, der wandelt im Tod, und seine Lust wird bald zur Speise der Würmer umgestaltet werden. Nur wer im Geist wandelt, kommt zum Licht, der Urquelle alles Lebens; sein Anteil wird ewig bestehen und sich vermehren.“ [HGt.01_001,10]
• Scheidung
„Ich aber sage euch: Wer sich von seinem Weib scheidet (es sei denn um Ehebruch), der macht, dass sie die Ehe bricht, und wer eine Abgeschiedene freit, der bricht die Ehe.“ [Mt 5,32; Mt 19,8-12 ; Lk 16,18; Mk 10,11-12]
„Wer sich von seinem Weib, und sei es auch um der argen Hurerei willen, scheidet und freit eine andere, der bricht die Ehe. Und wer die Abgeschiedene freit, der bricht auch die Ehe“. [GEJ.05_255,10]
• Wiedervermählung nach einer Scheidung
„Wer aber sich einmal ein ordentliches Weib genommen hat, der ist an dasselbe gebunden bis zum Tod, und der Scheidebrief Mosis hebt den Ehebruch vor Gottes Ordnung nicht auf, so ein solcher Mann dann eine andere ehelichen würde; ehelicht aber das geschiedene Weib, so bricht sie auch die Ehe. Kurz, wer da nach der erfolgten Ehescheidung heiratet, ist ein Ehebrecher, wer aber nicht ehelicht, der ist denn auch kein Ehebrecher.“ [GEJ.03_066,11]
„Moses hat euch eurer Herzenshärtigkeit wegen gestattet, eure Weiber zu entlassen, von Anfang aber ist es nicht so gewesen. Ich sage euch aber: Wer seine Frau entlässt, es sei denn wegen Unzucht, und eine andere heiratet, bricht die Ehe.“ [HiG.02_47.06.10]
4.5.3. Gibt es eine vor Gott gültige Ehescheidung?
• Was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden [Mk 10,9]
„Den Ehelichen aber gebiete nicht ich, sondern der Herr, dass sich das Weib nicht scheide von dem Mann, so sie sich aber scheidet, dass sie ohne Ehe bleibe oder sich mit dem Mann versöhne, und dass der Mann das Weib nicht von sich lasse.“ [1. Kor 7,10-11]
„Ist das Eheband ein ewig unauflösliches? Antwort: Allerdings, wenn es aus wahrer reiner Liebe sowohl hauptsächlich in Anbetracht Meiner, wie dann auch in Anbetracht des gegenseitigen Menschenwerts geschlossen wurde oder wenigstens nachderhand vollends so manifestiert ward. Ist aber solches nicht der Fall, dann hat das, was da Ehe genannt wird, für den Himmel gar keinen Namen und Wert, aber einen oft desto stärkeren und größeren für die Hölle!“ [HiG.03_42.08.06,04]
„Was Gott verbunden hat, das soll kein Mensch mehr trennen, und es bleibt sonach eine wahre Ehe für ewig unauflöslich! Eine falsche Weltehe ist aber ohnehin kein Bund vor Gott und ist somit auflöslich wie die Weltmenschen und alle ihre Bündnisse, die schon von vornherein nichts als eine barste Hurerei sind, durch die die Kinder des Satans ins elende Dasein gesetzt werden.“ [GEJ.01_236,19]
• Gründe, die eine Ehescheidung erlauben
„Den anderen aber sage ich, nicht der Herr: So ein Bruder ein ungläubiges Weib hat, und sie lässt es sich gefallen, bei ihm zu wohnen, der scheide sich nicht von ihr. Und so ein Weib einen ungläubigen Mann hat, und er lässt es sich gefallen, bei ihr zu wohnen, die scheide sich nicht von ihm. Denn der ungläubige Mann ist geheiligt durchs Weib, und das ungläubige Weib ist geheiligt durch den Mann. Sonst wären eure Kinder unrein, nun aber sind sie heilig. So aber der Ungläubige sich scheidet, so lass ihn scheiden. Es ist der Bruder oder die Schwester nicht gefangen in solchen Fällen. Im Frieden aber hat uns Gott berufen. Denn was weißt du, Weib, ob du den Mann wirst selig machen? Oder du, Mann, was weißt du, ob du das Weib wirst selig machen?“ [1. Kor 7,12-16]
„Du kannst dich von solch einem Weib, das offenbar eine Ehebrecherin ist, ohne weiteres scheiden lassen, aber du darfst, so sie irgend lebt, um kein anderes Weib freien. Denn du kannst es nicht wissen, ob das Weib sich in der Folge nicht bekehrt und voll Reue in dein Haus zurückkehrt und du dann ein gebessertes, treues Weib hast. Hast du aber unter der Zeit eine andere gefreit, und das frühere Weib käme dann gebessert und voll Reue zu dir zurück, so würdest du es des neues Weibes wegen nicht mehr annehmen können, und sieh, das wäre dann ja doch etwas Schlimmes für dich und noch etwas Schlimmeres für deine nun beiden Weiber; denn dem älteren könntest du keine Barmherzigkeit erweisen und von dem jüngeren dich nicht scheiden, und doch sollst du so barmherzig sein, wie der Vater im Himmel barmherzig ist. Wenn aber du die Barmherzigkeit nicht üben kannst, was bist du dann, und was willst du tun, um in Meiner Ordnung zu erbleiben? Hast du aber einen Drang und viel Natur, da blicke auf die Altväter zurück, aber in deinem Herzen sei Gott getreu und hüte dich vor der Geilheit und Unzucht und der Hurerei! Denn Hurer und Ehebrecher werden in das Gottesreich nicht eingehen.“ [GEJ.05_256,09]
„Ein Mann hätte ein Weib, das sonst mit allen weiblichen Reizen ganz gut ausgestattet wäre, aber bei der Enthüllung zeigte es sich, dass das Weib ein Zwitter sei. In diesem Fall wäre sogleich die Auflösung der geschlossenen Ehe ins Werk zu setzen, wenn sie verlangt würde, natürlich aber, gibt es keinen Kläger, so gibt es auch keinen Richter auf der Erde. Es wäre aber für den Fall ein Gesetz zu geben, demzufolge solch eine Ehe gar nicht zu schließen ist, und der Teil, der als bei sich wohl wissend, dass er für ein eheliches Bündnis nicht taugt, wäre als ein Betrüger zur Verantwortung und zum Schadenersatz zu ver-halten. Was aber hier gesagt ist vom weiblichen Teil, das gilt auch, so der männliche Teil kein vollkommener Mann wäre. So ihn das Weib verlässt und ehelicht einen anderen, so begeht sie keinen Ehebruch. Es kann aber auch unter den Männern solche geben, die sich entweder selbst verschnitten haben wegen des Reichs Gottes, oder solche, die schon in ihrer Jugend aus irgendeinem Weltgrund verschnitten worden sind, wie es auch schon Verschnittene im Mutterleib gibt; alle die Genannten sind für die Ehe völlig untauglich, und ihre völlige Untauglichkeit bedingt die volle Lösung der Ehe von vornherein. Oder es könnte ein oder der andere eheliche Teil ein derartiges Leibesgebrechen haben, neben dem der andere Teil unmöglich bestehen kann, so wäre auch da die Ehe gänzlich aufzulösen, aber nur in dem Fall, wenn der eine Teil vor der Ehelichung nichts von dem Gebrechen in Erfahrung hatte bringen können, wusste er aber von dem Gebrechen und ist dennoch die Ehe eingegangen, so ist die Ehe gültig und kann nicht aufgelöst werden. Dergleichen Gebrechen aber, die eine volle Lösung einer schon geschlossenen Ehe zulassen, wären: Ver-borgene Besessenheit des einen oder des anderen Teils, ebenso ein periodischer Irrsinn, ein heimlicher Aussatz böser Art, Krebsbeulen, Läusesucht, eine un-heilbare Lungenschwindsucht, Epilepsie, volle Stumpfheit von mindestens zwei Sinnen, Gichtbrüchigkeit und ein pestilenzialischer Leibes- oder Odemgestank. Wenn der gesunde Teil vor der Ehebindung keine Kunde hatte, dass sein anderer Teil von einem der nun benannten Gebrechen behaftet sei, so kann er sogleich nach eingegangener Ehe wieder die vollgültige Lösung derselben verlangen, und sie muss ihm gewährt werden. Denn in diesen Fällen ist der gesunde Teil ein Betrogener, und der Betrug löst jeden Vertrag auf und somit auch den der Ehe. Wollen aber solche Gatten sich nicht scheiden lassen nach dem Willen auch des gesunden Teils, so ist die Ehe als gültig zu betrachten und kann späterhin außer von Tisch und Bett nicht mehr geschieden werden; denn da gilt euer Satz: Volenti non fit iniuria ! Außer diesen Fällen aber gibt es nahe wohl keinen mehr, der als Grund einer vollgültigen Ehescheidung könnte angenommen werden. In allen anderen misslichen Ehefällen müssen die Eheleute Geduld miteinander haben bis in den Tod, denn hatte den jungen Eheleuten der Ehe Honig gemundet, so müssen sie dann schon auch mit der Galle der Ehe sich zufriedenstellen. Der Ehe Honig aber ist ohnehin der schlechteste Teil derselben; erst mit dem gallichten Teil der Ehe nimmt des Lebens goldener Ernst seinen Anfang. Dieser aber muss überall sich einstellen, denn käme dieser nicht, da ginge es mit der Saat für die Himmel schlecht. Im oft bittersten Lebensernst beginnt erst der geistige Same sich zu beleben und zu entfalten, der im beständigen Honigleben so erstickt wäre wie eine Fliege, die sich mit aller Gier in den Honigtopf stürzt und vor der zu großen Süßigkeit des Honigs ihr Leben einbüßt.“ [GEJ.03_070,02-10]
Cyrenius: „Sieh, es hätte irgendein Mann, der sonst in allem eine gute Ordnung hält, ein Weib, das da einer sehr fleischlich sinnlichen Natur wäre, wie es in der Tat solcher nimmer satt werden wollender Weiber nur leider viele gibt. Ein solch geiles Weib verlangt vom Mann am Tag sogar zu öfteren Malen die Zufriedenstellung und Beruhigung ihres Fleischs. Der Mann sagt zum Weib freilich: ,Du hast empfangen und bedarfst nun für die Zeit, die von Gott dazu bestimmt ist, Ruhe, auf dass du in deinem gesegneten Stand keinen Schaden und kein unnötiges Leiden dir zuziehest durch die nutzlose Befriedigung deines Fleischs.‘ Das sinnliche Weib aber will von solch einer guten Lehre nichts hören und wissen und verlangt vom Mann mit Ungestüm, ihrem Verlangen nachzukommen. Erfüllt der Mann des Weibes Willen, so treibt er mit dem-selben doch offenbar Unzucht und begeht sogestaltig nach deinem Wort eine Sünde wider die göttliche Ordnung; hält er sie aber zurück, so sündigt er wider seines Weibes Willen und nötigt dasselbe zu allerlei unnatürlichen Befriedig-ungen oder zum Ehebruch und zur Hurerei mit anderen Männern. Desgleichen aber gibt es anderseits auch derart geile Böcke von Männern, die ihrem armen sittsamen Weib oft noch wenige Stunden vor der Entbindung keine Ruhe gönnen wollen. Darüber kommen oft laute Klagen vor; was aber soll da ein weiser Richter für einen rechtskräftigen und vor Gott und vor aller besseren Welt gültigen Ausspruch tun? Wenn der ordentliche Mann oder das sittliche Weib der Ordnung und des Reichs Gottes wegen eine Ehescheidung verlangt, soll sie gegeben werden oder nicht?“ Sage Ich: „Ja, da kann nach Verlangen des einen oder des anderen Teils eine Ehescheidung gegeben werden, jedoch keine gänzlich, aber immerhin mehr als allein von Tisch und Bett, sondern auch von der gegenseitigen Versorgungsverpflichtung und vom Erbrecht, welche zwei Dinge in einem minderen Scheidungsgrund erst dann erlöschen, wenn der eine Teil sich über drei Jahre hinaus völlig von dem nur von Tisch und Bett geschiedenen anderen Teil ohne einen haltbaren Grund entfernt und sich nicht mehr gekümmert hat um den hinterlassenen Teil, sondern da seinem Vergnügen nachgegangen ist. Bei der Scheidung aber, die da bei deinem vorgebrachten Fall auf Verlangen des guten Teils zu erfolgen hätte, erlischt auch in einem jeder weitere wie immer geartete Anspruch auf Recht. Aber es ist sehr darauf zu sehen, dass die Scheidung erst dann zu geben ist, wenn sie vom guten Teil verlangt wird und der schlechtere Teil darein einwilligt, willigt dieser nicht ein und verspricht dafür Besserung, so ist da auch dem guten Teil die Scheidung nicht zu geben, sondern ihm bloß eine Vormerkung zu machen, und er werde darauf zur Geduld ermahnt. Wollen aber in diesem Fall geschiedene Gatten in guter Eintracht wieder zusammengehen, so bedürfen sie keines neuen Ehebündnisses, sondern es tritt da nach dem Willen beider Teile das alte Bündnis in seine volle Kraft, und eine allfällig zum zweiten Mal verlangte Scheidung kann sie nicht mehr trennen, außer im Notfall von Bett und Tisch. So aber ein Mann ein sehr begehrendes Weib hat und gewährt mit Nüchternheit seines Herzens dem Weib ihr Verlangen, so ihm solches seine Kraft gestattet, so begeht er dadurch gerade keine zu grobe Sünde wider die Ordnung Gottes, denn eines solchen Weibes Natur gleicht einem trockenen Boden, den der Gärtner in der heißen Sommerzeit zu öfteren Malen begießen muss, so er seine Pflanzen erhalten will. Wenn aber dann kommt der feuchte Herbst, so wird ein jeder Boden der Feuchtigkeit in Genüge haben. Aber dabei soll der nüchterne Mann sein Weib auch fleißig geistig bearbeiten und bilden, und es wird ihm das gute Früchte tragen. Geduld ist aber stets besser als das allerbeste Recht. Mehr Recht jedoch, die Scheidung zu begehren, hat ein sittsames Weib wegen der zu großen Geilheit ihres Mannes, als ein Mann wegen der großen Geilheit seines Weibs, denn das einmal gesegnete Weib bedarf der Ruhe für die Zeit, die Gott in der Natur des Weibes verordnet hat. Dem Mann aber ist keine Zeit verordnet worden, und er bedarf darum weniger der Ruhe seiner Natur denn das gesegnete Weib, darum ist bei einem Gericht ein gesegnetes Weib auch eher anzuhören denn ein nüchterner Mann. Bei einem Mann ist noch sehr darauf zu sehen, welch ein Leben er vor der Verehelichung geführt hat, ob ihn nicht etwa eine ausschweifende Jugendzeit durch vieles Sündigen nüchtern und untüchtig gemacht habe. Bei einem sehr begehrenden Weib aber fällt diese Frage nahe von selbst weg. Denn hatte es schon als Maid sich einem unzüchtigen Leben des Gewinns wegen in die Arme geworfen, so ist dadurch ihre Natur schon sehr abgestumpft worden, und soll sie später noch irgendeines Mannes ordentliches Weib werden, so wird es in seinem Begehren ganz eisig aussehen; ist aber ein Weib als noch seiende Jungfrau sehr züchtig bei einem heißen Blut gehalten worden, so ist da auch nicht der allenfalls strafbare Grund in dem ledigen Jungfrauenstand, sondern lediglich in des Weibes Natur zu suchen, auf welchen Grund in diesem Fall das Gericht kaum zu merken hat. Gegen die Gewalt der Natur aber ist jeder noch so weise richterliche Spruch eine hohle Nuss, und so wären bei einem heißblütigen Weib auch entsprechende Mittel aus dem Bereich der Natur anzuwenden und mit denselben eine entsprechende Belehrung an das Herz des Weibs, und es möchte dann wohl besser mit demselben werden.“ [GEJ.03_071,02-14]
4.6. Ehepflichten
4.6.1. Unterhaltszahlung und Fürsorgepflicht
„Wenn jemand eine Jungfrau beredet, die noch nicht verlobt ist, und bei ihr schläft, der soll ihr geben ihre Morgengabe und sie zum Weib haben. Weigert sich aber ihr Vater, sie ihm zu geben, soll er Geld darwägen, wie viel einer Jungfrau zur Morgengabe gebührt.“ [2. Mo 22,15-16]
„Wenn jemand an eine Jungfrau kommt, die nicht verlobt ist, und ergreift sie und schläft bei ihr, und es findet sich so, so soll, der bei ihr geschlafen hat, ihrem Vater fünfzig Silberlinge geben und soll sie zum Weib haben, darum dass er sie geschwächt hat; er kann sie nicht lassen sein Leben lang.“ [4. Mo 22,28-29]
„So aber ein Lediger mit einer Ledigen Unzucht treibt, und es vermeiden beide die Zeugung, dann begehen beide das Verbrechen des Kindesmords und sollen danach bestraft werden. Möchten aber beide einen Nachkommen zeugen, da soll dem ledigen Mann die Dreiviertelverpflegung des Kindes zufallen nebst der Verpflichtung, das Mädchen ehestmöglich zu ehelichen oder wenigstens alle Sorge zu tragen, dass das Mädchen an seiner Stelle einen Mann bekommt, und er soll nicht ehelichen, bis das Mädchen verehelicht ist; lässt er aber das Mädchen im Stich und ehelicht eine andere, so wird er einst als ein Ehebrecher gezüchtigt werden in der Hölle!“ [HiG.02_47.06.10,06]
4.6.2. Wiederverheiratung nach dem Tod des Ehepartners
„Ein Weib ist gebunden durch das Gesetz solange ihr Mann lebt, so aber ihr Mann entschläft ist sie frei zu heiraten, wen sie will, nur, dass es im Herrn geschehe.“ [1. Kor 7,39-40; Rö 7,2]
„Wenn euch aber des Leibes Tod getrennt wird haben, dann soll der überlebende Teil frei sein dem Außen nach, aber die Liebe soll währen ewiglich.“ [JJ.01_103,16]
„Ehre die Witwen, welche rechte Witwen sind. So aber eine Witwe Enkel oder Kinder hat, solche lass zuvor lernen, ihre eigenen Häuser göttlich regieren und den Eltern Gleiches vergelten, denn das ist wohl getan und angenehm vor Gott. Das ist aber die rechte Witwe, die einsam ist, die ihre Hoffnung auf Gott stellt und bleibt am Gebet und Flehen Tag und Nacht. Welche aber in Wollüsten lebt, die ist lebendig tot. Solches gebiete, auf dass sie untadelig seien. So aber jemand die Seinen, sonderlich seine Hausgenossen, nicht versorgt, der hat den Glauben verleugnet und ist ärger denn ein Heide.
Lass keine Witwe erwählt werden unter sechzig Jahren, und die da gewesen sei eines Mannes Weib, und die ein Zeugnis habe guter Werke: So sie Kinder aufgezogen hat, so sie gastfrei gewesen ist, so sie der Heiligen Füße gewaschen hat, so sie den Trübseligen Handreichung getan hat, so sie in allem guten Werk nachgekommen ist. Der jungen Witwen aber entschlage dich; denn wenn sie geil geworden sind wider Christum, so wollen sie freien und haben ihr Urteil, dass sie den ersten Glauben gebrochen haben. Daneben sind sie faul und lernen umlaufen durch die Häuser; nicht allein aber sind sie faul sondern auch geschwätzig und vorwitzig und reden, was nicht sein soll. So will ich nun, dass die jungen Witwen freien, Kinder zeugen, haushalten, dem Widersacher keine Ursache geben zu schelten. Denn es sind schon etliche umgewandt dem Satan nach. So aber ein Gläubiger oder Gläubige Witwen hat, der versorge sie und lasse die Gemeinde nicht beschwert werden, auf dass die, so rechte Witwen sind, mögen genug haben.“ [1. Tim 5,3-16]
s.a. im Anhang Schrifttexterklärung zu Mt. 19,8-12: Von der Heiligkeit der Ehe – wer alles Ehebruch begeht.
„Wenn Brüder beieinander wohnen und einer stirbt ohne Kinder, so soll des Verstorbenen Weib nicht einen fremden Mann draußen nehmen, sondern ihr Schwager soll sich zu ihr tun und sie zum Weib nehmen und sie ehelichen.“ [5. Mo 25,5]
4.7. Richtlinien für die Ehe nach Gottes Gemeindeordnung
„Es soll aber darüber sogar vom Staat aus eine gesetzliche Vorschrift dahin getroffen sein, dass die einmal geschlossenen Ehen moralisch so gut als möglich gehalten werden sollen, und dass Menschen, die irgend mit leiblichen und seelischen Gebrechen behaftet sind, zur Ehe nicht zugelassen werden sollen; denn aus solchen Ehen kann nie eine völlig gesegnete Zucht hervorgehen. Es soll aber auch mit den sonst Gebrechenlosen eine Prüfung vorgenommen werden, bei der es sich zeigen soll, ob der junge Bräutigam und die junge Braut füreinander taugen. Findet da ein bevollmächtigter, weiser Prüfer irgend leidige Knoten, so soll er mit der Bewilligung zum vollen Ehebündnis zurückhalten und den sich verehelichen Wollenden die argen Folgen recht lebendig ans Herz legen, und ihnen bedeuten, dass die gültige Bewilligung zum vollen Ehe-bündnis so lange nicht erteilt werden könne, als die verderblichen Knoten fortbestehen. Auch soll so ein vom Staat aus bevollmächtigter Eheschließer den Heiratslustigen den Lebensernst der geschlossenen Ehe und den himmlischen hohen Zweck derselben recht hell machen. Zeigt es sich, dass dadurch die Ehelustigen sich nüchterner und nüchterner zu zeigen anfangen, ihre Weltknoten beiseiteschaffen, so dass sie sich nur des gegenseitigen Menschenwerts wegen ehelich verbinden wollen, dann erst soll so ein Bevollmächtigter die Bewilligung zum vollgültigen Ehebündnis erteilen. Er soll das Treuegelöbnis in ein Buch zum Zeichen des unauflösbaren Ehebündnisses aufzeichnen mit Untersetzung des Jahres und Tages des begangenen Ehebündnisses und soll stets in der Kenntnis der nachfolgenden Eheverhältnisse – wie sich diese etwa gestalten, ob gut oder schlecht – bleiben. Es sollen darum solche weise Bevollmächtigte zur Schließung der Ehen keine fremden, in eine Gemeinde eingeschobenen Menschen, sondern allenthalben nur Einheimische sein, die die Menschen, jung und alt, nahe so gut wie sich selbst kennen, so werden dadurch sicher die vielen Missehen verhindert, und es wird dann viel Segens geben in einer solchen gereinigten Gemeinde. Es wäre darum gut, in jeder größeren Gemeinde eine Matrimonialgerichtsbarkeit zu stellen, die stets über alle die Ehesachen zu wachen hätte. Freilich müsste solch eine Gerichtsbarkeit von einem höchst unbescholtenen Charakter sein, und es sollte an deren Spitze allenthalben ein Mann gleich einem Mathael stehen. Dieser Mann sollte auch vor allem bei Ehebündnissen darauf sehen, dass ein junger Mann nie unter vierundzwanzig Jahren und eine Maid nie unter zwanzig Jahren ein gültiges Ehebündnis schließen soll. Denn diese Zeit ist mindestens bedungen zur nötigen Reife für ein gutes und auch im Geist haltbares Ehebündnis. Denn zu junge Eheleute verderben sich durch gegenseitigen sinnlichen Genuss, werden sich gegenseitig bald zum Ekel, und die Ehenot ist fertig. Darum soll künftighin alles wahre Glück der Ehen von dem besprochenen Eheoberrichter abhängen, in welcher Gemeinde da ein weisester Oberrichter sein wichtiges Amt führen wird, in der wird es auch bald am gesegnetsten aussehen. Ein solcher Oberrichter wird dann auch die Erziehung und die gute Zucht der Kinder der ihm anvertrauten Gemeinde im Auge und Herzen festhalten und wird allen Ärger-nissen mit den entsprechenden Mitteln vorzubeugen verstehen; die Widerspenstigen wird er züchtigen und die Eifrigen für alles Gute und Wahre zu beloben und dadurch zu belohnen verstehen, dass er sie auf den Segen ihrer Haushaltung einleuchtend aufmerksam machen wird. Aber er soll da nicht, wie es hie und da schon der Fall war, gewisse Prämien aussetzen, denn solche äußeren Motive taugen für die geistige Bildung einer Gemeinde durchaus nicht, denn da werden die Glieder derselben dann nur der materiellen Prämie wegen sich wetteifernd des Guten bestreben, aber nicht des Guten wegen allein, das da den Menschen allein bestimmen soll. Es braucht kaum nebenher noch erwähnt zu werden, dass endlich daraus – abgesehen davon, dass solche Ehen dann reiner in der Ordnung Gottes gehalten werden und ihre Früchte des Segens von oben sich allzeit werden erfreuen können – auch für einen noch so großen Gesamtstaat und dessen gesalbtes Oberhaupt die größten sittlichen und natürlichen Vorteile hervorgehen müssen; denn will ein Staat gute Untertanen haben, so muss er sich solche schon in der Wiege zu bilden anfangen. Wollen Eltern gute Kinder haben, so müssen sie dieselben auch schon in der Wiege zu bilden anfangen, sonst werden aus ihnen Wildlinge und werden ihren Eltern zur Qual, anstatt zum Trost und zur Stütze in den alten Tagen. Werden aber die Ehen in guter Ordnung gehalten, so werden aus solchen Ehen auch Kinder in guter Ordnung hervorgehen, und aus ordentlichen Kindern werden dann auch ordentliche Staatsbürger, und solche werden dann auch ganz Bürger des Gottes-reichs in ihrem Herzen werden; und damit ist dann alles erfüllt, was die göttliche Ordnung nur immer von den Menschen dieser Erde verlangen kann!“ [GEJ.03_072,08-20]