Jakob Lorber - Die sieben göttlichen Eigenschaften - Der Prophet Jakob Lorber

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DER MENSCH
UND SEINE SIEBEN GÖTTLICHEN EIGENSCHAFTEN

Der Lauheit und dem Hohn mit Liebeernst begegnen
„Liebe mit Ernst und Weisheit ist ein ewiges Gesetz;
wer danach handelt, macht keinen Fehltritt.“
[GEJ.02_055,06]


Mit Liebeernst die Lauheit überwinden

Wenn „jemand ganz vollkommen ernstlich will und verleugnet sich in aller Demut seines Herzens genötigt durch Meine Liebe in ihm, der wird dann auch sicher um vieles eher zum heiligen Endziel alles Segens gelangen, der da ist die dir schon wohlbekannte Wiedergeburt des Geistes. Wenn da aber jemand ist voll Lauheit gleich einem Musikschüler, der da bald kocht, bald Holz spaltet, bald die Gasse kehrt, bald näht, bald drischt, bald lustwandelt, bald den Schweinen das Futter bereitet, bald unnützes Zeug plauscht, bald wieder faulenzt, ja bald dies und jenes tut und unternimmt, aber nur selten ein halbes Stündlein kaum beim Klavier oder bei einem anderen Instrument zubringt, wann und wie wird ein so emsiger Musikschüler ein freier Künstler werden? Und wann wird sonach derjenige, der Mich nur so gewohnheits- und manchmal besserer Zerstreuung halber neben aller seiner Welt so recht nachlässig mitstreiten lässt zur Wiedergeburt des Geistes gelangen? Ich sage dir: Auf dieser Erde schwerlich je, sondern vielleicht, wenn er sich nicht ganz tot gemacht hat, nach dem Tod des Leibes höchst mühsam und beschwerlich, da er gleichen wird einem mühsamen und übermüden Wanderer, der da zu kämpfen wird anfangen müssen, wo er die endliche, allersüßeste und allerseligste Ruhe erwartet hatte.“ [HiG.02_42.04.21,07-09]

„Es ist den Menschen, die sich einmal so recht fest in die Welt hineingelebt haben, unaussprechlich schwer zu helfen, denn sie sehen und setzen ihr Leben in die eitlen Dinge der Welt, leben in einer beständigen Furcht und sind auf dem geistigen Weg am Ende gänzlich unzugänglich. Nähert man sich ihnen aber auf dem Natur- oder Weltweg, so nützt man ihnen dadurch nicht nur nichts sondern man fördert nur ihr Gericht und dadurch den Tod ihrer Seele. Wer aus den Weltmenschen dann seine Seele retten will, der muss sich eine große Gewalt antun und muss sich in allen Weltdingen auf das möglichste zu verleugnen anfangen. Tut er solches mit großem Fleiß und Eifer, so wird er sich retten und zum Leben eingehen; tut er es aber nicht, so kann ihm auch auf keinem anderen Weg geholfen werden außer durch große Leiden von Seiten der Welt her, auf dass er die Welt und ihre Herrlichkeiten verachten lerne, sich zu Gott kehre und so anfange, Seinen Geist in sich zu suchen und sich mehr und mehr zu einen mit ihm. Ich sage es dir: Der Welt Glückseligkeit ist der Seele Tod.“ [GEJ.02_132,12-13]

„Sieh, es ist der rechte Fleiß und Eifer in allem Guten und Wahren eine nie genug zu lobende Tugend, und die Trägheit ein Fundament aller möglichen Laster.“ [GEJ.07_125,11]

„Du bist wohl fleißig im Schreiben und Lesen, aber nicht auch gleich ernstlich im Handeln, darum du auch die Unterschiede zwischen dem Geistigen und Weltlichen nicht hell erschauen magst, sowohl bei dir, wie auch bei deiner um vieles mehr weltlichen als geistigen Familie. Sieh, die Welt ist sehr geschmeidig und verstellerisch und weiß ihr totes Zeug mit dem geistig scheinenden so geschickt zu verschmelzen, dass du es, wenn schon nicht als geistig, so aber doch als ganz unschädlich ansiehst. Aber dem ist nicht so! Und Ich sage dir: Das Weltliche ist nirgends und niemals gefährlicher als so es unscheinbar, ganz unschädlich scheinend und ganz kleinlaut und geringfügig auftritt. Denn so es grell auftritt, dann gewahrt es sogar ein Blinder und kann demselben begegnen. Tritt es aber in ganz leisen und unschuldig scheinenden Graden auf, dann ist es ein schleichendes Gift, das da seine Opfer nimmer auslässt und höchst sicher hinabzieht ins Verderben des ewigen Todes. Es gleicht da einem Vampir, der seine Beute in einen allersüßesten Schlaf fächelt um dann ganz ungestört derselben den letzten Blutstropfen auszusaugen. Und sieh nun, gerade diesen überargen Zustand hat auch der David nur gar zu gut gekannt, darum er denn auch ausrief, erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, prüfe mich, und erkenne wie ich es meine. Und sieh ob ich auf bösem Weg bin, und leite mich auf ewigem Weg. Denn „erforsche mich, Gott“ heißt so viel als: Erleuchte mich, Gott, mit Deiner Gnade. Und „erkenne mein Herz“ heißt: Sieh, was im Grund meines Lebens rastet, ob Weltlichgiftiges im Kleid des Geistigen oder ob wirklich Geistiges? Und „erkenne, wie ich's meine“ heißt: Erleuchte mich, auf dass ich ein rechtes Verständnis überkomme und dadurch erkenne, wie da mein gegenwärtiges Verständnis bestellt ist. Ebenso besagt auch ganz dasselbe der 24. Vers, der heißt „und sieh, ob ich auf bösem Weg bin“, das heißt: Lass mich sehen, welchen Weg ich wandle? „Leite mich auf ewigem Weg“ aber heißt doch sichtbar: Lass mich die reingeistigen Wege zum ewigen Leben erkennen und wandeln. Sieh, das ist das überaus leichte Verständnis dieser Verse. Wenn aber schon der überaus geistige und gerechte Seher David, der Mann nach Meinem Herzen, solch einen Respekt vor der im geheimen schleichenden Welt hatte und sich so manchmal nicht auskannte, wie er so manche unschuldig scheinende Erscheinungen der Welt nehmen sollte, um wie viel mehr ist solches dir in der gegenwärtigen Zeit vonnöten, in der die Welt sogar ihre grellsten Bösetaten so zu beschönigen weiß, dass sie ganz sittlich und in der größten Ordnung erscheinen.“ [HiG.02_43.09.08.b,02-08]

„Lebt und handelt nach dem, was ich euch lehre. Tut danach und ihr werdet es in euch gewahr werden, ob Ich euch die Wahrheit gesagt habe oder nicht. Prüft sonach durch die Tat Meine Lehre, aber mit allem Eifer, weit entfernt von jeglicher Lauheit, und ihr werdet erst dadurch erfahren, ob diese Lehre von einem Menschen oder ob sie von Gott ist!“ [GEJ.01_071,13]

Jesus zu einem bekehrten Pharisäer: „Du bliebst zwar dem Äußeren nach ein Pharisäer, aber dem Inneren nach warst du dennoch ein stets fleißiger Forscher nach der Wahrheit. Und weil Ich das wohl wusste, so habe Ich dich denn nun auch erweckt und dir wie auch damit allen anderen die Pforten zur lichtvollsten Wahrheit eröffnet. Nun kannst du nimmer in eine Nacht geraten und sollst darum ein Eiferer um Mein Reich des Geistes auf dieser Erde werden.“ [GEJ.04_177,06-07]

„Festhalten musst du den Bund! Denn der Herr verachtet allzeit den treulosen Wankelmut des Herzens!“ [HGt.01_079,23]

„Tut darum auch gern und mit großem Eifer, was Ich euch nicht befohlen sondern als Vater nur angeraten habe, und ihr werdet es in euch bald gewahren, welch ein Lohn euer harrt.“ [GEJ.08_061,08]

Ahab: „Herr und Meister. Verlass nur Du mich nicht, so wird mir der Hölle Macht sicher nie etwas anhaben können. An meinem Eifer für Dich soll es keinen Mangel haben.“ Sage Ich: Geh hin! Du sollst stark sein durch deinen Glauben und Eifer für Mich! Aber sieh dich wohl vor, dass dich deine Kollegen nicht in irgendein Garn treiben; denn ihre Teufel haben eine feine Nase und ein scharfes Gehör für ihre bösen Zwecke.“ [GEJ.01_187,03-04]

„Keiner soll je seinen Nachbarn um ein etwa möglich größeres Glück beneiden, sondern alle sollen untereinander voll Liebe und voll Diensteifer sein, einer für den anderen, und sollen führen ein reines, keusches und dadurch Gott wohlgefälliges Leben, und es werde da der gegenwärtige Segen nie von ihnen weichen.“ [GEJ.06_099,09]


Durch Tätigkeitseifer zur geistigen Wiedergeburt

„Nun heißt es dann zuerst in sich gehen durch die wahre Demut, durch die Geduld, Sanftmut, durch die wahre Liebe zum Nächsten und durch die rechte Barmherzigkeit. So ein Mensch lebendig und mit allem Eifer in diese Stücke eingeht, so geht er dadurch auch in seine eigenen Lebenstiefen und schlägt die geistigen Lebensnährwurzeln ins Erdreich der Gotteskraft, die solche Wurzeln dann gierig einsaugen und den Lebenshalm zum Gotteslicht emporzutreiben, zu bilden und zu vollenden anfangen. In diesem Zustand geht die Seele denn auch stets mehr in die immer lebendiger werdende Liebe zu Gott über, und zwar in dem Maß als ihr Geist auch immer tätiger in die Seele übergeht.“ [GEJ.08_ 137,03]

„Mit recht viel Eifer und Liebe werdet ihr bald große Fortschritte machen, aber so ihr in eurem Eigensinn verharren werdet, so werdet ihr auch verharren in eurem inneren Tod.“ [GEJ.06_111,14]

„Glaube, lebe und handle aber nur mit allem Eifer nach dem, was du glaubst [Meine Lehre], so wird der Geist der ewigen Liebe Gottes in dir erwachen und dich in alle Wahrheit führen, und im Licht dieser Wahrheit erst wirst du Den erkennen, der solches nun zu dir geredet hat. Und wirst du Den völlig der Wahrheit nach erkannt haben, so wird dir auch alles hell und übersonnenklar werden, was dir jetzt als tief verborgenes Geheimnis erscheint.“ [GEJ.09_ 204,11]

„Nur durch den rechten Eifer und durch eine frühe Tätigkeit kann der Mensch zum wahren Reich Gottes in sich gelangen und es dann auch für ewig behalten.“ [GEJ.09_152,06]

„Jeder Arbeiter in Meinem Lebensweinberg wird auch nach seinem Fleiß und Eifer einen großen Lohn zu gewärtigen haben.“ [GEJ.08_163,08]

„Es ist von Mir aus in dieser Welt aber einem jeden ein gewisses Maß gestellt, sowohl im Guten und Wahren, als auch im Bösen und Falschen. Hat der Gute durch seinen Eifer dieses Maß völlig erreicht, dann hören auch alle weiteren Versuchungen auf, und er geht dann im Volllicht aus den Himmeln von einer Lebensvollendungsstufe zu einer noch höheren und so ins Unendliche vorwärts.“ [GEJ.09_030,01-02]

„Wankelmütige, begierliche Gedanken im Geist sind Diebe und Räuber. Wer diesen nicht sogleich feste Schutzmauern setzt, der verliert bald gar leicht das schöne Eigentum seines Geistes.“ [GS.02_018,10]

„Auch jenseits wird den Geistern aller Weltteile dieses Evangelium gepredigt werden. Seid aber hier darum dennoch voll Eifers; denn die rechte Kindschaft Gottes für Meinen innersten und reinsten Liebehimmel wird nur von hier aus zu erlangen sein.“ [GEJ.04_247,09]

„Die Wiedergeburt des Geistes [wird] wahrlich für niemanden unterm Weg verbleiben, der wahrhaft mit allem Eifer und gerechter Liebe ihr nachgestrebt hat.“ [GEJ.05_160,02]


Eifrig sein im rechten Maß

„Ich lobe euren Eifer, doch merkt euch das zu eurem gerechten Eifer noch hinzu: In der Klugheit des menschlichen Geistes liegt stets eine größere Kraft denn in seiner Faust, und wo der gewisse Ernst für sich wenig oder nichts ausrichtet, da wirkt die Liebe und ihre Geduld und Sanftmut Wunder. Der volle Ernst im eigenen Herzen und dessen Mut beherrsche euch selbst; eure Waffe gegenüber den Menschen aber bestehe stets nur in der Liebe, Sanftmut und Geduld, und ihr werdet auf diesem Weg, den Ich Selbst vor den Menschen wandle, mehr ausrichten als mit dem puren Feuereifer und seinem diamantenen Ernst.“ [GEJ.09_148,09]

Manche „sind voll Ernst und Mut, aber mit der Geduld sieht es schwach aus. Solche Menschen überstürzen sich gewöhnlich und verderben mit ihrem geduldlosen Eifer oft mehr als sie irgend gut machen. Ja, Freund, ohne eine gerechte Geduld gibt es nichts, denn wer keine gerechte Geduld hat, der spricht sich selbst ein gewisses Todesurteil. Denn der Mensch muss warten, bis die Traube vollends reif wird, wenn er eine gute Ernte machen will. Ist er damit widerwillig, nun so muss er es sich denn am Ende doch selbst zuschreiben, so er statt einen edelsten Wein nur einen untrinkbaren Säuerling geerntet hat. Die Geduld ist also in allem und jedem ein notwendiger Geist, erstens zur Beherrschung und zur Zurechtbringung des oft ins Unendliche gehen wollenden Geistes, den ich Ernst nannte, weil dieser Geist in Verbindung mit der Liebe, Weisheit und dem Willen in den größten Hochmut ausartet, der bekanntlich beim Menschen dann keine Grenze findet, und zweitens, weil die Geduld zunächst, wie ich dir schon gezeigt habe, die Mutter des Geistes der Barmherzigkeit ist.“ [GEJ.07_020,06-07]

„Dein Eifer ist nun schon recht, und du wirst das, was du dir nun vornahmst, auch durchsetzen; aber dieser dein gegenwärtiger Eifer ist noch sehr ähnlich einem Strohfeuer, das auch gleich in gar gewaltiger Flamme auflodert, dass man meinen sollte, wenn das so fortgeht, so brennt in wenigen Augenblicken schon gleich der ganze Erdboden. Aber in wenigen Augenblicken ist es mit dem großen Strohfeuer zu Ende, und man merkt es nachher kaum noch, wo der lockere, große Strohhaufen abgebrannt ward. Der rechte Eifer steigert sich wie das Licht und die Wärme der aufgehenden Sonne. Würde das Licht und die Wärme der Sonne gleich mit einer afrikanischen Mittagsglut auftauchen am Morgen, so würde sie sehr verheerend wirken auf alle Pflanzen und Tiere. […] Glaube du es Mir, dass Ich mit ganz Jerusalem und seinen Pharisäern ebenso schnell fertig würde wie zuvor mit jenem Felsen im Meer, aber dieser Eifer würde Mir schlechte Früchte tragen. Dadurch würden dann alle, die erführen, dass Ich durch Meine göttliche Allmacht solch eine Verheerung angerichtet habe, wohl Mir zufallen, aber auf dem Weg der inneren Überzeugung sicher nicht sondern auf dem Weg des Selbstgerichts. Aus Furcht und Zagen würde sich keiner mehr zu rühren getrauen, ein jeder würde maschinenartig das tun, was Ich von ihm verlangte. Wäre aber dann das eine Bildung des freien Willens als des Hauptguts jeder Menschenseele und ein Erheben desselben zur höchsten Potenz des göttlichen, allerfreiesten Willens, in dem allein nur eine allerhöchste Lebensseligkeit besteht und bestehen kann? […] Daher muss ein jeder übertriebene Eifer selbst in der besten Sache so lange hintangehalten werden, bis er jene bescheidene Reife erlangt hat, die alles mit einer ruhigen und liebevollen Überlegung und klugen Berechnung unaufhaltsam und beharrlich ins Werk zu setzen trachtet mit den ihr zu Gebot stehenden Mitteln, und zwar mit steter Berücksichtigung jenes lebendigen Gegenstands in allen seinen Stadien und Verhältnissen, den sie zu behandeln hat.“ [GEJ.05_077,05-11+078,11]

Ein Lehrer muss „für sich selbst ganz in der Ordnung sein bevor er jemand anderen lehrt, denn sonst ist die Lehre hohl und lässt auch den Lehrling hohl. So jemand selbst ein eifriger Befolger dessen ist was er lehrt, so werden auch seine Jünger sich mit allem Eifer bestreben so vollkommen zu werden, wie vollkommen da ihr Meister ist.“ [GEJ.06_163,04]

„Wer die Welt bekämpfen will, der muss sie mit heimlichen Waffen bekämpfen, und diese Waffen sind Meine Liebe und Mein Friede in euch. Jeder aber muss zuerst mit diesen Waffen die eigene Welt in sich besiegen, dann erst wird er eben diese Waffen allzeit siegreich gegen die Außenwelt gebrauchen können. Wahrlich, wer nicht innerlich ein Meister der Welt ist, der wird es äußerlich umso weniger werden. Jeder aber, der in sich noch einen fluchähnlichen Feuereifer verspürt, der ist noch nicht fertig mit seiner eigenen Welt, denn dieser Eifer rührt noch von dem geheimen Zweikampf zwischen Meinem Frieden und der Welt im Menschen her. Denn die Welt ist’s, die da eifert und richtet und Feuer ruft vom Himmel um sich dadurch listigerweise für Meine Sache zu maskieren; Mein Geist aber und Mein Friede eifert nicht, sondern wirkt mächtig im Stillen nur und gänzlich unbemerkt von aller Welt und hat kein anderes Außenschild als die Werke der Liebe und in der Erscheinlichkeit die Demut.“ [Ste.01_035,22-24]

„In des echten Propheten Rede wird nie ein Widerspruch statthaben; stell aber des falschen Propheten Rede ans Licht, und es wird darin von Widersprüchen wimmeln. Den echten Propheten kann nie jemand beleidigen, wie ein Lamm wird er alles ertragen was immer auch die Welt ihm antun mag; nur gegen die Lüge und gegen den Hochmut wird er im Feuereifer aufwallen und sie beide allzeit schlagen.“ [GEJ.03_204,14]


Der Ernst kennt keinen Spott und Hohn

„Sag den Kindern, dass sie ja nicht Spott mit Mir treiben sollen, sondern dass sie das ernstlich nehmen sollen. Sag ihnen, dass Ich durchgehends kein Spaßmacher bin noch irgendeinen Spaß verstehe, denn Ich meine es ernst mit allen, mit Großen und Kleinen, mit Jungen und Alten, mit Männlich und Weiblich. Ausnahmen finden bei Mir gar keine statt. Denn sieh, Meine Geschöpfe, die nichts taugen, zerstöre Ich augenblicklich und vernichte sie auf ewig, aber für Meine Kinder habe Ich auch Strafen in Menge und will die Ungehorsamen züchtigen bis auf den letzten Tropfen ihres Bluts, und sie werden dann gewiss erkennen, dass Ich wenigstens der Herr im Haus bin, wenn sie Mich schon als liebenden, heiligen Vater nicht erkennen wollen. Wehe aber denen, die Meine väterlichen Züchtigungen verkennen und missdeuten. Ich sage noch einmal, wehe ihnen! Diese wird der Vater verstoßen, und sie werden dann mit ihrem ewig unerbittlichen Gott zu tun haben.“ [HGt.01_003,18-20]

Du sollst „in der Zukunft wohl bedenken was du redest vor Gott, denn Er ist nicht, dass Er mit Sich scherzen ließe.“ [HGt.03_037,15]

„Betet und wacht auf dass ihr nicht in Versuchung fallt, denn es ist erschrecklich in die Hand des Geistes Gottes zu gelangen durch die Aufblähung, Stolz und Hoffart. Wer da fällt, der wird fallen in Ewigkeit.“ [HiG.03_47.07.13,03-07]

Ihr „sollt auch den Staub von euren Füßen über jene Menschen in einem Ort schütteln, die euch nicht nur nicht aufnehmen, sondern euch dazu noch verhöhnen und mit allerlei Verfolgung bedrohen.“ [GEJ.10_215,13]

„Lacht auch nicht zu gewaltig über so manche Dummheit der Schwachen, denn auch in einem solchen Lachen liegt der eigene Hochmut versteckt und erbittert das Herz des Ausgelachten oft mehr als eine ganz ernste Rüge. So seid auch keine Freunde von den sogenannten Bonmots und anderen beißenden Reden und Bemerkungen, wodurch bestimmte Menschen heruntergemacht werden. Denn darin liegt auch wieder Hochmut als ein Grundübel aller Übel. Wollt ihr aber schon Dummheiten und Schwächen der Menschen lächerlich machen, so redet im Allgemeinen, zu einzelnen aber nie anders als unter vier Augen. Und nützt das nicht, dann nehmt erst einen oder zwei, höchstens drei Zeugen hinzu; und sollte das auch noch nichts nützen, dann kann solches erst einer Gemeinde kundgetan werden. Aber bei keiner Rüge soll je die Person eines Menschen sondern lediglich nur seine Dummheit, Schwäche oder Sünde zwar wahr, aber sonst so schonend und gelinde als möglich gerügt werden. Die vollste Liebe und stete Achtung des Menschen muss überall wie eine Sonne hervorleuchten.“ [HiG.03_49.04.06,94-96]

„Lacht in Zukunft nicht mehr und wendet ab euer Gesicht von Possenreißern und Komödianten, die sich zahlen lassen dafür, dass sie euch für die Hölle zurichten. Seid allzeit nüchternen Herzens, damit ihr das Wohlgefallen Gottes habt und damit die wahre Ehre.“ [GEJ.01_169,21]

„Über eine jede zu rechter Zeit eingetretene Gegenwirkung, durch die das noch so verborgen gehaltene Böse entdeckt und vernichtet wird, kann eine ehrliche Brust mit vollstem Recht sich erfreuen und eine das Gemüt stärkende Heiterkeit empfinden, aber wohl gemerkt, nur über die glückliche Vereitelung des an und für sich Bösen, Falschen und Schlechten, aber nie über den Menschen, der solcher Sünde zumeist in seiner Blindheit als ein Knecht gedient hat. Ich sage es euch allen ganz aus der volllebendigen Wahrheitstiefe: Wer über einen dummen Menschen lacht, der zeigt, dass er dazu selbst die beste Anlage hat, denn da handelt der eine dumm aus seiner Dummheit heraus, und der andere lacht aus seiner Dummheit heraus, und so findet eine Dummheit an der anderen ihr Vergnügen so, dass es ihr am Ende gar nicht recht ist, wenn der erste von seiner Dummheit abbricht und vernünftig zu handeln beginnt. Doch ganz anders ist es, wenn ihr einen Dummhandelnden brüderlich zurechtweist und sodann mit freudigem und heiterem Herzen lacht, so der Dumme weise zu handeln beginnt. Dann ist eure Freude und Heiterkeit in der Ordnung der Himmel und somit gut, recht und gerecht.“ [GEJ.01_107,05+07-08]


Rechte Heiterkeit in Gottes Sinn

„Ein heiteres und munteres Herz ist Mir um vieles angenehmer denn ein betrübtes, trauriges, klagendes, murrendes, mit allem unzufriedenes, dadurch undankbares und sicher wenig Liebe in sich fassendes, denn in einem heiteren Herzen wohnt Liebe, gute Hoffnung und ungezweifelte Zuversicht. Kommt ein aus einem gewichtigen Grund Trauernder zu einem Heiteren und Fröhlichen, so wird er bald mit heiter gestimmt, seine Seele fängt an, sich freier zu bewegen, und des Geistes Licht kann die ruhige Seele leichter durchleuchten, während eine traurige Seele ordentlich zusammenschrumpft und am Ende ganz finster und mürrisch wird.“ [GEJ.04_167,15]

„Ich meine, unter der Heiterkeit und Munterkeit des Herzens werdet ihr wohl keine ausgelassene, unlautere und unsittliche Spaßmacherei verstehen, denn dergleichen bleibe fern von euch, sondern jene Heiterkeit und Munterkeit, die eines ehrbaren und kerngesunden Ehepaares Herz erfüllen, oder die gottergebene Menschen nach guten und Gott wohlgefälligen Handlungen empfinden.“ [GEJ.04_167,16]


Warnung vor Neckereien

„Es ist kein Wörtlein so gering, als dass es nicht solle zu beachten sein; daher gebe auch diese Wörtleins, so da jemand neckend mutwilligen Geistes ist:

Warum du so spitzig,
Und manchmal gar hitzig?
Warum da verdrehen
Die Zeichen der Höhen?

Bist ärglich im Herzen,
Was macht dir die Schmerzen?
Schau, schau, wie du wandelst,
Mit Brüdern du handelst?

Was willst denn erzwecken
Mit deinem Vernecken?
Willst Fehler bedecken,
Um Liebe zu wecken?

Der Weg führt gerade
Auf brechendem Rade
Die göttliche Spende,
Die Liebe zu Ende,

Und jegliche Gabe
zum finsteren Grabe.
D'rum lasse das Necken!
Magst Niemand erwecken.

Wohl freu' dich der Liebe
Stets segnenden Triebe,
So besser wirst's machen
Als durch dein Belachen.

Und so sei nicht spitzig,
Und nimmerdar hitzig
Amen.

[PsG.01_038]

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