Jakob Lorber Vom Kommen des Vaters in Jesu - Der Prophet Jakob Lorber

Direkt zum Seiteninhalt
 
Zum Jahresgedenktag der Neuoffenbarung 1841


Dankgebet des Knechts Jakob Lorber am 14. März 1841, Sonntag, dem letzten Tag des ersten Jahres der unsichtbaren, gnadenreichsten Auskunft und Offenbarung unseres heiligsten, liebevollsten Vaters, dessen erste Mitteilung im neuen lebendigen Wort am Sonntag, den 15. März 1840, morgens nach 6 Uhr, erfolgt war.

„O Herr! Du allerbester, heiligster Vater! Es ist bereits ein Jahr verflossen seit der denkwürdigen Stunde, in welcher Du unser aller gedachtest und uns Unwürdigen Dein lebendiges Wort mitzuteilen angefangen hast.
O Herr! O Vater! Wie sollen wir Dir danken, mit welcher Zunge Dich loben und preisen, da wir allesamt nicht einmal eines, geschweige erst so vieler heiliger Worte und allerheilsamster Ermahnungen würdig sind!?
O Du heiligster, allerbester Vater! Sieh, wir haben nichts als ein noch sehr unreines Herz, das unser eigen ist. Das Gute darin aber ist nicht unser, sondern ewig Dein. Und so sei denn auch die billigste Anerkennung, dass das Deine nicht unser ist, der einzige Dank, das einzige Lob und der einzige Preis, den wir Dir darzubringen vermögen.
Und dieses Gute und Wahre aus Dir, o heiliger Vater, ist ein Tropfen Deiner Liebe in uns!
Aus Deiner großen Liebe hast Du uns es gegeben, dessen sind wir klar in uns. So lass denn auch jetzt, wie allzeit, in dieser Deiner heiligen Liebe, die aus Dir in uns gekommen ist, unsere billigste Anerkennung Dir dadurch darbringen, dass wir Dich stets mehr und mehr zu lieben möchten anfangen. Denn nur in der Liebe können wir Dir ein wohlgefälliges Opfer bringen, und zwar mit der von Dir gegebenen heiligen. Und so nehme denn diesen Dank von uns armen Sündern gnädigst auf!
Und da wir uns alle Deines heiligen Namens recht von Herzen erfreuen wollen, heute am heilig denkwürdigen Jahrestag wie auch fürder in aller Tat und Liebewilligkeit, so erhöre unsere Bitte und komme auch Du zu uns, damit wir nicht Waisen sein möchten, da Du, unser heiligster Vater, uns allen alles geworden bist und uns ohne Dich auch keine Freuden mehr schmecken und ewig nicht mehr schmecken werden!
O heiliger, bester Vater, erhöre unsere kindliche Bitte und belebe uns alle mit Deiner heiligen Gegenwart! Amen!“


Antwort des Vaters an den Knecht am selben Gedenktag:


Vom Kommen des Vaters in Jesu


Nun, so schreibe denn ein kurzes Wort, das euch verkünden soll Meine Ankunft in eurer Mitte! Denn so Ich als Vater komme, komme Ich in aller Stille des Herzens. Meine Donner verkünden euch nur den nahen Gott, und die Drangsale den großen, unerbittlichen Richter, wie alle die großen Schöpfungen den großen, mächtigen Schöpfer und Herrn über alles.
Aber so ihr in euren Herzen sanfte Liebe empfindet zu Mir, eurem heiligen, guten Vater, dann wisst, dass der Vater nicht fern ist! Denn Mich kann niemand lieben, so er nicht hat Meine Liebe. Meine Liebe aber kann niemand haben von anders woher denn von Mir. Wer aber Meine Liebe hat, der hat auch Mich, der Ich die Ewige Liebe Selbst bin.
So aber Meine Liebe bei euch sein wird, da werde ja auch Ich bei euch sein! Was immer aber ihr tut in Meinem Namen, das tut ihr in Meiner Liebe. Was ihr aber tut in Meiner Liebe, das tut ihr ja auch in Mir. Wer aber in Mir ist und handelt, in und bei dem bin auch Ich.
So ihr Mich aber ladet, zu euch zu kommen, wie sollte Ich da nicht tun, danach euer Herz ein lebendiges Verlangen trägt!? – Und so fragt euch denn auch heute im Herzen, und eure Liebe zu Mir wird es euch getreu verkünden, ob und wann Ich zu euch kommen werde!
Seht, Ich bin Einer, der da folgt der Liebe bis ans Ende aller Welten. Daher liebt und glaubt – so werde Ich sein mitten unter euch und in euch, was euch getreu verkünden wird der große Trost im Herzen.
Hört aber, wann Ich kommen werde, müsst ihr nicht allzu sehr euren Magen beschäftigen und allerlei Weltgeplauder ans Ohr halten. Sondern unterredet euch wie die zwei nach Emmaus wandelnden Jünger, so werdet ihr auch ihrer Freude teilhaftig werden. So ihr aber tut gleich den albernen Weibern und den verstand- und lieblosen Dirnen, da wird euer heiliger Vater nicht gar zu lange in eurer Mitte verweilen können.
Lasst die Welt sein, was sie ist, denn Ich bin mehr denn alle Welt! Lasst die Herrscher sein, was sie sind, denn Ich bin mehr als alle Herrscher! Lasst die Dirnen sein, wie sie sind, voll Untreue in ihren Herzen, denn Meine Liebe ist sanfter, treuer und zarter denn die aller der weltsüchtigen, wertlosen Mädchen und Buhldirnen. Denn wahrlich, in dieser Zeit hat keine Jungfer eine Liebe mehr. Sie liebt an dem Mann nur, was er hat oder ist; für den Menschen gibt sie keinen Heller, geschweige erst ihre starke, eitle Eigenliebe.
Lasst die Weltgelehrten sein was sie sind, denn Meine Gnade wiegt wohl unendlichmal zahllose Gelehrte auf! Lasst die äußere Kirche sein wie sie ist, und nehmt euch dafür ein Sinnbild an der Spinne, wie sie bei schönem Wetter ihre Fangfäden weit ausdehnt, um allerlei Getier in ihrem Netz zu fangen zur Sättigung ihres großen Bauchs; wenn aber ein anderes Wetter im Anzug ist, so gibt sich zwar dieses Tier alle Mühe, ihr Machwerk vor der Zerstörung zu sichern, es kommen aber alsbald starke Winde von den Höhen und gewaltige Platzregen und machen ihrem Raubnest ein Ende! Blickt aber nun in die Ereignisse der Zeit, und Ich sage euch, ihr werdet alsbald gewahren, dass es so ist! Ich aber stehe höher und tiefer denn jede Kirche! Darum seht auf Mich, die ihr Mich nun schon ein wenig erkannt habt in euren Herzen, dann werden eure Ohren nimmer belästigt werden von dem kirchlichen Zähnegeklapper. Denn die reine Liebe, welche die alleinige wahre Kirche ist durch den lebendigen Glauben und durch das lebendige Wort, klappert nicht!
Und so dergleichen mehreres vermeidet aus Liebe zu Mir, und haltet Mich wie einen guten Freund, der sich zu früh entfernen will. Wenn der Forteilende sieht, wie seine Geliebte ihn umklammert, da kehrt er wieder um und verlässt nicht eher das Haus, als bis er die Braut völlig gewonnen hat!
So tut auch ihr wie eine zärtliche Braut! Horcht nicht der Geliebte am Pförtlein seiner Geliebten, bevor er zu ihr tritt ins Gemach, dass er etwa von ihr vernehmen möchte ein geheimes Lob aus ihrem Mund? Wenn er aber solches vernommen hat, wie wird er voll Freuden und kann nicht erwarten, bis das Pförtlein sich öffne! Und ist er einmal drin, da ruft er mit Petrus und Jakobus: „Herr, hier ist gut sein!“
So er aber antreffen wird seine Erwählte in lauter törichte Zänkereien versunken, läppisches Zeug plaudernd oder gar anderer Lob verkündend – hört, da wird der Geliebte, wie ihr zu sagen pflegt, sich heimlich „aus dem Staub machen“ und die gewählte Törin in aller ihrer Albernheit „sitzen lassen“!
So denkt denn auch, dass Ich nicht allzeit mit der Tür ins Haus falle, sondern auch warte vor der Tür! Vernehme Ich, was Mir wohlgefällt, da kehre Ich ein, wo nicht, da lasse Ich im Staub nur Meine Tritte zurück!
Wollt ihr Mich zum Gast haben, so tut, was dem Gast behagt, so werde Ich einkehren. Bin Ich aber einmal eingetreten, dann lasst Mich ja nicht wieder gehen, und zeigte Ich Mich euch auch noch so genötigt! – Und wahrlich, so ihr tun werdet, was des Rechtes ist, werde Ich bleiben in eurer Mitte jetzt und allzeit!
Aber hört, erst in der reinen Liebe eures Herzens werdet ihr alle erkennen, dass der hohe, bleibende Gast euer heiliger, guter Vater ist, der zu euch gekommen ist und Sein Reich mit Ihm! – Amen. Das sage Ich, der hohe Gast, als euer heiliger, guter Vater! Amen.


Himmelsgaben Bd.1, S.295


Zurück zum Seiteninhalt