Jakob Lorber Wiederkunft Jesu. - Der Prophet Jakob Lorber

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ENDZEIT UND WIEDERKUNFT JESU

Teil III: Die Wiederkunft Jesu

Wie Jesus zu uns kommt

In den Wolken des Himmels

„Es wird gegen die Nähe des Gerichts aber auch zu sehen sein das Zeichen des Menschensohns am Himmel, das heißt der Himmel im Menschen wird Mich als den alleinigen Herrn Himmels und der Erde anerkennen, und des Menschen Seele wird Mich preisen und sehr loben. Aber das ist dann noch nicht die Vollendung des Menschen. Aber wenn Ich dann licht und hell in den Wolken der Himmel mit allen Himmelsmächten unter dem Schall wie von vielen Kriegs- und Gerichtsposaunen im lebendigen Wort vor allen Menschen auftreten werde im wahren Himmel, der im Herzen der Menschen ist, dann ist das Gericht der Welt da. Der rechte Mensch wird dann eingehen in Meine Herrlichkeit, und die Täter des Übels werden verzehrt werden vom Feuer Meines gerechten Zorns und eingehen in das Reich ihrer bösen Werke, das da bereitet ist für alle unverbesserlichen Teufel. Denn wer aus sich freiwillig die Hölle erwählt, der sei denn auch verflucht in ihr, wie sie in sich selbst verflucht ist. Wie aber das Gute ewig gut bleiben wird, so wird auch das Böse in sich ewig böse bleiben und die ewige, gerichtete Unterlage sein, die Mir ewig als Fußschemel zu dienen haben wird. Ich Selbst aus Meiner urgöttlichen Persönlichkeit aber werde niemanden richten, sondern das alles wird tun Mein Wort, das Ich zu euch geredet habe. Denn wenn Ich einmal aufgefahren sein werde in Mein Reich, dann werde Ich nimmer im Fleisch auf diese Erde wiederkommen, sondern nur im Geist, im Wort, und es wird so sein, wie es war im Anfang, da es hieß: Im Anfang war das Wort, das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Das Wort aber hat Fleisch angenommen und hat unter den Menschen gewohnt. Er, das heißt Ich kam in Mein Eigentum, und die Meinen haben Mich nicht erkannt; denn die Welt und ihr Fleisch hatten sie alle blind und taub gemacht.“ [GEJ.06_174,09-12]

„Es ist aber unter „Himmel“ zu verstehen: die gesamte Glaubenswahrheit aus dem Wort, welches ist die „Kirche“ in ihrer Echtheit. Das „Zeichen des Menschensohns“ aber ist die in dieser Kirche wieder neu erwachte Liebe mit allen ihren himmlischen Attributen als Barmherzigkeit, Geduld, Sanftmut, Demut, Ergebung, Gehorsam und Duldung aller Beschwerden des Kreuzes. Seht, dieses lebendige Zeichen des Menschensohns wird am Himmel des inneren, ewigen Lebens erscheinen und wird nicht töten, sondern überaus beleben. Es werden bei solcher Gelegenheit freilich die „weltsüchtigen Geschlechter der Erde“ heulen, jammern und wehklagen, da all ihr Höllentrug, der da in den zahllosen Kaufs- und Verkaufsartikeln besteht, außer allen Kurs kommen wird. Denn die Menschen Meines Zeichens werden mit den Weltträumern, Mäklern und Wechslern nicht mehr viel zu tun haben. Diese werden ihre Augen nur dahin richten, da sie sehen werden des „Menschen Sohn auf den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit kommen“, welches ist das lebendige Wort im Herzen des Menschen oder Meine ewige Liebe im Vollbestand und daher ist „von großer Macht und Herrlichkeit“. Und es sind die „Wolken des Himmels“ die unendliche Weisheit Selbst in diesem lebendigen Wort. – Seht, das ist also das kurze Verständnis dieses Schrifttextes! Die „Wolken“ aber werden Jenseits euch Selbst in Mein Reich aufnehmen und werden eure Wohnung sein ewig. Das heißt, ihr werdet da erst in der höchsten Wonne die große Macht und Herrlichkeit des Menschensohns anschaulich vollends erkennen.“ [HiG.01_41.05.01.a,08-12]

„Ich werde bei Meiner zweiten Wiederkunft nicht mehr aus einem Weib irgendwo wieder als ein Kind geboren werden; denn dieser Leib bleibt verklärt so wie Ich als Geist in Ewigkeit, und so benötige Ich nimmerdar eines zweiten Leibes in der Art, wie du das gemeint hast. Ich aber werde zuerst unsichtbar kommen in den Wolken des Himmels, was so viel sagen will als: Ich werde vorerst Mich den Menschen zu nahen anfangen durch wahrhaftige Seher, Weise und neuerweckte Propheten, und es werden in jener Zeit auch Mägde weissagen und die Jünglinge helle Träume haben, aus denen sie den Menschen Meine Ankunft verkünden werden, und es werden sie viele anhören und sich bessern; aber die Welt wird sie für irrsinnige Schwärmer schelten und ihnen nicht glauben, wie das auch mit den Propheten der Fall war. Ebenso werde Ich von Zeit zu Zeit Menschen erwecken, denen Ich alles das, was jetzt bei dieser Meiner Gegenwart ist, geschieht und gesprochen wird, durch ihr Herz in die Feder sagen werde , und es wird dann das einfach Geschriebene auf eine eigene, den dermaligen Menschen wohlbekannte kunstvolle Art in einer ganz kurzen Zeit von einigen Wochen und Tagen in vielen Tausenden gleichlautenden Exemplaren können vervielfacht und so unter die Menschen gebracht werden; und da die Menschen in jener Zeit beinahe durchgängig des Lesens und Schreibens wohl kundig sein werden, so werden sie die neuen Bücher auch selbst wohl lesen und verstehen können. Und diese Art der Ausbreitung Meiner neu und rein wiedergegebenen Lehre aus den Himmeln wird dann um vieles schneller und wirksamer zu allen Menschen auf der ganzen Erde gebracht werden können denn so wie jetzt durch die Boten in Meinem Namen von Mund zu Mund. Wenn auf diese Art Meine Lehre unter die Menschen, die eines guten Willens und tätigen Glaubens sein werden, gebracht sein wird und zum wenigsten ein Drittel der Menschen davon Kunde haben werden, so werde Ich denn auch hie und da persönlich und leibhaftig sichtbar zu denen kommen, die Mich am meisten lieben und nach Meiner Wiederkunft die größte Sehnsucht und dafür auch den vollen und lebendigen Glauben haben werden.“ [GEJ.09_ 094,02-06]


Nach dem großen Gericht

Jesus zu Jakob Lorber im Jahr 1849: „Es steht geschrieben von dieser Zeit, wie sie beschaffen sein wird, und seht, die vorhergesagten Erscheinungen sind nun da im Vollmaß; wer kann sie verkennen? – Sind aber nun allerunzweideutigstermaßen die vorhergeweissagten Erscheinungen eingetroffen, wer mag noch fernerhin zweifeln daran, dass nun nicht auch in der Bälde jener große Tag eintreffen werde, der eine abermalige größte, letzte und daher bleibende Ankunft Dessen mit sich bringen wird, von Dem die beiden Engel aus den Himmeln an der Stelle, an der Er hinauffuhr in Sein Reich, aussagten zu denen, die Ihm nachweinten: „Was weilt ihr nun traurig da und schaut Dem nach, der aufgefahren ist in Sein Reich? Seid getröstet und zieht nach Hause; denn dieser Jesus, den ihr nun gesehen habt auffahren in die Himmel aller Himmel, wird einst so, wie Er nun aufgefahren ist, wieder herniederkommen und richten alle Geschlechter der Erde! Wohl denen, die Er als gerecht finden wird, diese werden Seine Kinder und Er ihr Herr und Vater sein. Wehe hingegen aber allen, die in aller Ungerechtigkeit verharrt sind; wahrlich, ihre Verantwortung wird ihnen zum Mühlstein am Hals werden!“ – Was diese beiden Engel Gottes und was Ich als der Herr und Gott Selbst von der einstigen Wiederkunft Christi vorhergesagt habe, das ist nun zur Reife gekommen und wird geschehen in der Bälde; denn die Vorbereitungen sind nun schon beinahe alle ins Werk gesetzt worden. Der Menschen Herzen sehen nun aus wie diese Zeiten mit ihren grauenhaften Erscheinungen. Sie sind voll Herrschsucht, Geiz, Neid, Fraß, Völlerei und Hurerei, voll Hader, Zank, Schmähsucht, voll Raub, Krieg, Mord und Pestilenz jeglicher Art. Der Unfrieden und die Lieblosigkeit und vollste Unbarmherzigkeit hat sich ihrer bemächtigt, und dadurch ist nun auch solch eine Trübsal über die Erde gekommen, wie ihresgleichen eben diese Erde noch nicht getragen, gefühlt und geschmeckt hat. Es ist daher nötig, dass dieser trübseligsten Zeit bald ein Ende gesetzt werde, da sonst noch jene, die bisher zu den Auserwählten gezählt wurden, Schiffbruch leiden könnten. Bevor aber Ich als der Herr und Schöpfer alles Lebens wiederkommen kann, muss der Erdboden von allem Unkraut gar fein gereinigt werden, und diese Reinigung geht soeben auf allen Punkten der Erde vor sich. – Wer nun an seiner Seele wissentlich krank ist und nicht trachtet, dass seine Seele gesund werde, der wird nicht lange machen, bis er zugrunde gehen wird!“ [HiG.03_49.04.06,06-09]

„Es werden die Menschen auch gewarnt werden durch Seher und besondere Zeichen am Firmament, woran sich aber nur die wenigen Meinen kehren werden, während die Weltmenschen das alles nur für seltene Wirkungen der Natur ansehen werden und ausspucken werden vor allen jenen, die noch an Mich glauben. Aber darauf wird geschehen eine allergrößte Offenbarung durch Meine abermalige Darniederkunft auf diese Erde; aber dieser Offenbarung wird auch schon vorangehen ein allergrößtes und schärfstes Gericht und nachfolgen eine allgemeine Sichtung der Weltmenschen durchs Feuer und sein Geschoss, auf dass dann Ich Selbst eine ganz andere Pflanzschule für wahre Menschen auf dieser Erde werde errichten können, die dann dauern wird bis ans Ende der Zeiten dieser Erde. Ich sagte euch nun dieses zum Voraus, auf dass ihr Mir ja nicht der Meinung werdet, dass es nach Mir so vollkommen werden wird wie in Meinen Himmeln. Ja, wenige werden wohl Meinen Engeln gleich sein, aber viele noch um vieles ärger, als da nun sind die Menschen zu diesen unseren Zeiten.“ [GEJ.06_150,16-18]

„Was aber Meine Frage nach dem Stand des Glaubens bei den Menschen in der noch fernen Zukunft betrifft, so des Menschen Sohn wieder auf diese Erde auf die euch schon zu öfteren Malen angezeigte Art und Weise kommen wird, so sage Ich euch, dass Er im ganzen noch weniger lebendigen Glauben finden wird denn jetzt. Denn in jenen Zeiten werden es die Menschen größtenteils durch das unermüdliche Forschen und Rechnen unter den Zweigen und weit ausgebreiteten Ästen des Baums der Erkenntnis in vielen Wissenschaften und Künsten gar sehr weit bringen und werden mit allen in der Natur der Erde jetzt den Menschen noch ganz verborgenen Kräften Wunderbares zustande bringen und werden auch sagen: ,Seht, das ist Gott, sonst gibt es keinen!‘ Der Glaube dieser Menschen wird demnach so gut wie gar keiner mehr sein. Also bei diesen Menschen werde Ich in Meiner Wiederkunft keinen Glauben mehr finden!
Ein anderer, auch großer Teil der Menschen aber wird sich in einem noch um vieles dickeren und finsteren abgöttischen Aberglauben befinden, als jetzt alle Heiden auf der ganzen Erde sich befinden. Diese werden ihre Lehrer, Vertreter und Beschützer haben in den dermaligen Großen und Mächtigen der Erde eine geraume Zeit; aber die mit allen Wissenschaften und Künsten wohlausgerüsteten Kinder der Welt werden den finstersten Aberglauben mit aller Gewalt unterdrücken und dadurch die Großen und Mächtigen der Erde in eine übergroße Verlegenheit setzen, weil durch die Wissenschaftler und Künstler aller Art und Gattung das gemeine und lange mit aller Gewalt in aller Blindheit gehaltene Volk einzusehen anfangen wird, dass es nur des Weltruhms und Wohllebens der Großen und Mächtigen wegen, die selbst keinen Glauben hatten, in der harten Knechtschaft gehalten worden ist. Und so Ich dann kommen werde, so werde Ich auch bei diesen keinen Glauben finden. In der Zeit der großen Finsternis würde Ich bei ihnen keinen Glauben finden können, weil sie die dümmsten und allerblindesten Knechte ihrer Beherrscher waren, die bei sich gar wohl einsahen, wozu die gänzlich Blinden gut zu gebrauchen sind, und dass die Sehenden sich das niemals gefallen lassen würden wie die gänzlich Blinden. Sind die Blinden aber einmal durch die Wissenschaftler und Künstler auch sehend geworden, so sind sie Anhänger derer geworden, die sie zum größten Teil von der harten Knechtschaft der Großen und Mächtigen frei gemacht haben; und so Ich da kommen würde und sagen: ,Hört, ihr Völker der Erde, Ich bin nun wieder zu euch gekommen und will euch von neuem zeigen die rechten Wege zum ewigen Leben eurer Seelen!‘, was werden die jedes Glaubens baren Menschen dazu sagen? Sie werden Mir zur Antwort geben: ,Freund, wer du auch seist, lass ab von der alten, verbrauchten und glücklicherweise verrauchten Dummheit, für die seit den Zeiten ihrer ersten Entstehung viele Ströme oft des allerunschuldigsten Bluts geflossen sind! Ist der sogenannte gute Vater im Himmel, den wir nicht kennen und nun auch gar keine Sehnsucht mehr nach Ihm haben, gar ein so großer Blutfreund, so kann Er Sich ja leicht den großen Ozean in Blut umwandeln und sich daran höchlichst ergötzen, aber wir brauchen von solch einer Lebenslehre nichts mehr, die statt des verheißenen Gottesreichs nur die allerbarste Hölle unter die Menschen auf die ohnehin magere Erde gebracht hat. Wir halten uns nun an die Wissenschaften und Künste aller Art und Gattung und leben dabei in Frieden und Ruhe, wenn zuversichtlich auch nur zeitlich; denn uns ist nun ein gewisses zeitliches, aber friedliches und ruhiges Leben um gar vieles lieber als ein durch unzähliges Leiden und durch viele Ströme unschuldig geflossenen Bluts erkaufter und dabei doch in Zweifel gezogener Himmel mit allen seinen schönen Seligkeiten!‘ Bei solcher Sprache der einstigen Menschen wird Meine Frage, ob Ich bei Meiner Wiederkunft auf die Erde einen Glauben finden werde, wohl sehr zu rechtfertigen sein!
,Aber‘, sagt ihr nun in euch, ,ja, wer wohl wird daran der Schuldträger sein? Etwa die Hölle? Herr, so vertilge sie! Oder etwa die falschen, eigennützigen Propheten, unter deren Deckmantel dann auch bald allerlei Große und Mächtige wie die Pilze aus der feuchten Erde zum Vorschein kommen werden und die Erde mit Krieg nach allen Richtungen überziehen und die Menschen quälen werden? Herr, so lass die falschen Propheten in Deinem Namen niemals aufkommen! Willst Du Selbst es aber so haben, so muss es Dir auch recht sein, wenn Du bei Deiner abermaligen Wiederkunft auf diese Erde unter den Menschen keinen Glauben mehr findest!‘ Ich aber sage hierzu: Die kurzsichtige Menschenvernunft urteilt da freilich nach ihrer Einsicht ganz richtig, und es lässt sich von der diesweltlich-menschlichen Seite eben nicht gar zu vieles dagegen einwenden; aber Gott, als der Schöpfer und ewige Erhalter aller Dinge und Wesen, hat da wieder ganz andere Ansichten und Pläne mit allem, was Er aus Sich erschaffen hat, und so weiß Er es auch am allerbesten, warum Er dies und jenes unter den Menschen auf dieser Erde zulässt. Am Ende erst wird aller Aberglaube mit den Waffen der Wissenschaften und der Künste vom Boden der Erde hinweggeräumt werden, wobei aber dennoch kein Mensch in seinem freien Willen nur im geringsten beirrt wird. Dadurch wird mit der Zeit wohl eine volle Glaubensleere unter den Menschen sein; aber es wird ein solcher Zustand nur eine höchst kurze Zeit dauern. In jener Zeit erst will Ich den alten Baum der Erkenntnis segnen, und es wird durch ihn der Baum des Lebens im Menschen wieder zu seiner alten Kraft gelangen, und so wird es dann nur mehr einen Hirten und eine Herde geben. Wer das nun verstanden hat, der wird auch Meine Frage verstehen, ob Ich in jener Zeit wohl einen Glauben, wie jetzt, auf der Erde finden werde. Solch einen Glauben, wie jetzt, werde Ich in jenen künftigen Zeiten wohl sicher nimmer finden, aber einen anderen! Worin er aber bestehen wird, davon könnt ihr euch jetzt wohl keine Vorstellung machen; aber dessen ungeachtet wird es dereinst dennoch so kommen, wie Ich es euch nun zum Voraus gesagt habe! […]
Sagten darauf auch Meine anderen Jünger: „Herr und Meister, warum gibst Du uns denn Deine Lehre nicht auch schon enthüllt so, wie Du sie dereinst in der fernen Zukunft den bezeichneten Wissenschaftlern und Künstlern aller Art und Gattung geben wirst? Solch ein neues Jerusalem täte den Menschen jetzt auch not!“ […]
Sagte Ich: „Ihr könnt es nun noch gar nicht ahnen, zu welch großen und vieles umfassenden Wissenschaften und Künsten es dereinst die Menschen bringen werden, und wie sehr dadurch aller Aberglaube unter den Menschen gelichtet werden wird. Wo in der ganzen Welt aber ist nun wohl eine Rede von einer auf den Grundsätzen der wohlberechneten Wahrheit stehenden reinen Wissenschaft, und wo von einer durch solche Wissenschaft berechneten Kunst? Wo es nun unter den Menschen auch noch eine Wissenschaft und eine von ihr abgeleitete Kunst gibt, so sind dabei auch stets über drei Vierteile blinder Aberglaube. Auf solch eine faule Frucht von dem noch ungesegneten Baum der Erkenntnis aber lässt sich keine höhere Himmelswahrheit stellen; und wollt ihr sie darauf stellen, so wird darauf eine Frucht zum Vorschein kommen, die man wohl den Drachen zum Fraß vorwerfen, aber nicht den Menschen zur Nahrung geben könnte. Und seht, und merkt es wohl! Aus derlei Früchten werden auch die falschen Propheten mit all ihren Irrlehren und falschen Wunderzeichen hervorgehen und mehr denn drei Viertel der Erde verderben. Denn so man sich bemühen wird, Meine reinste Wahrheitslehre mit den nun unter den Menschen bestehenden, mit allerlei Aberglauben untermengten Wissenschaften und wenig sagenden und leistenden Künsten in der Meinung zu vereinen, dass sie dadurch für die Menschen um so leichter annehmbar würde, so wird man, leicht von selbst verständlich, Meine Lehre stets mehr und mehr verunreinen, und die Wissenschaften und Künste, die voll Aberglauben sind, werden dadurch noch tiefer in die alte Nacht hinabsinken, als sie seit Anbeginn der Menschen jemals gesunken sind. Sie werden am Ende eine Zeitlang bloß nur zu einem Eigentum der falschen Propheten werden, damit diese mit ihrer Hilfe desto leichter und umfangreicher das blindgehaltene Volk für sich gewinnen werden können. Aber es wird das nicht so verbleiben; denn zur rechten Zeit werde Ich Menschen erwecken für die reinen Wissenschaften und Künste, und diese werden es den Menschen von den Dächern herab verkünden, wie die Diener Balaams  ihre Wunder bewirkt haben. Dadurch wird die reine Wissenschaft in allen Dingen und auch die reinen Künste zu einem unbesiegbaren Vorläufer und Vorkämpfer für Mich gegen den alten Aberglauben werden; und so durch sie der Augiasstall wird gereinigt sein, dann werde Ich ein leichtes und wirksamstes Wiederkommen auf dieser Erde haben. Denn mit der allenthalben reinen Wissenschaft der Menschen wird sich Meine reinste Lebenslehre auch leicht vereinen und so den Menschen ein vollständiges Lebenslicht geben, da eine Reinheit die andere nimmerdar verunreinigen kann, so wie eine sonnenhelle Wahrheit die andere nicht.
Ihr meint nun freilich wohl bei euch: Was Mir in jener Zeit möglich sein werde, nämlich die Wissenschaft zu reinigen, das könnte Mir wohl jetzt auch möglich sein, und es könnte dadurch die reinste Lehre, vereint mit der reinen Wissen-schaft und ihren Kunstschöpfungen, ja sogleich gewisserart Hand in Hand zu den Menschen übergehen, wobei die etwa hie und da auftreten wollenden falschen Propheten sicher keine Geschäfte zur Befriedigung ihrer Selbstsucht machen würden. Und Ich sage euch dagegen: Es wäre schon ganz gut so, wenn es so ginge; aber es geht die Sache dennoch nicht so, wie ihr es nun recht gut meint, Ich müsste denn den Menschen den freien Willen nehmen und sie mit der Allmacht Meines Willens zu puren Maschinen umgestalten! Was würden aber die Menschen zum ewigen Heil und Leben ihrer Seelen dadurch gewinnen? Wisst ihr denn noch nicht, dass alles, was unter dem Mussgesetz steht, das in der Allmacht Meines Willens besteht, an und für sich gerichtet und tot ist? Ich habe euch das doch schon so oft ganz gründlich gezeigt, und ihr kommt alles dessen ungeachtet in euren alten Weltverstand. Seht, so Ich nun in dieser Zeit sogleich tausendmal tausend mit der reinsten Wissenschaft in allen Dingen und so auch nach der Wissenschaft völlig durchgebildete Künstler aller Art und Gattung unter den Menschen erweckte, so würden diese von den gegenwärtigen Menschen noch mehr verfolgt werden, als ihr als die baldigen Ausbreiter Meiner Lehre und Meines Namens von den finsteren Weltmenschen werdet verfolgt werden! Denn das Wissen der Menschen, das – wie schon gesagt – mehr denn zu drei Viertel mit dem dicksten Aberglauben gemengt ist, und aus dem sich die Menschen ihre materiellen Vorteile verschaffen, ist um vieles schwerer zu reinigen. Ich habe bei gar vielen Gelegenheiten die verschiedenen Dinge, Erscheinungen und Vorkommnisse euch und auch anderen Menschen, die einen guten Willen und ein empfängliches Herz hatten, wohl und anschau-lich gründlich erklärt, habe vor euren Augen und Ohren den ganzen Sternenhimmel so enthüllt, dass ihr nun wohl wisst, was unsere Sonne, der Mond, die Planeten, und was die zahllos vielen anderen Sterne sind, und welch eine Beschaffenheit sie haben, und habe euch mehrere sogar durch die Öffnung der inneren Geistessehe besichtigen lassen; und so besitzt ihr nun in gar vielem schon die reinste Wissenschaft. Geht aber hin, und lehrt die blinden Menschen so wie Ich euch belehrt habe, und ihr werdet es nur zu bald erfahren, wie schwer die Menschen von ihrem alten Wissen und von mystischen Vorurteilen abzuwenden sind! Dazu gibt es auch eine Unzahl Menschen, die von ihren selbstsüchtigen Priestern und Beherrschern derart verdummt sind, dass sie solch eine Aufklärung im Wissen als einen niemals verzeihlichen Frevel gegen die Götter ansehen würden und einen Menschen gar übel zurichteten, der sie zu einem Frevel wider ihre Götter verleitete.
Um bei den Menschen mit der Länge der Zeiten in den Wissenschaften und den aus ihnen hervorgehenden Künsten eine volle Reinigung zu bewirken, muss ihnen zuvor Meine Lehre gepredigt sein, und die vielen Götzen samt ihren Priestern und Tempeln müssen zerstört werden. Ist das geschehen und Mein Evangelium, wenn auch durch viele falsche Propheten, den Menschen gepredigt worden, dann auch werden sie fähig, sich nach und nach in den Wissenschaften und Künsten zu reinigen; und diese werden dann ein Blitz sein, der vom Aufgang bis zum Untergang alles hell beleuchtet, was da auf der Erde ist. Unter dem Aufgang aber versteht man das Geistige, unter dem ,Untergang‘ aber alles Naturmäßige.“ [GEJ.09_089,01-12+090,05+08-11+091,01-09]

„Aber dessen ungeachtet wird sich die Welt sträuben, von ihrem Scheinlicht zu lassen, und wird zur Zeit, wenn das Licht aus den Himmeln schon bei gar vielen Menschen volle Aufnahme wird gefunden haben, große Kämpfe gegen das Eindringen des reinen Himmelslichts führen, und es wird da viel unschuldiges Blut vergossen werden; aber am Ende wird dennoch das Reich Gottes auf dieser Erde für ewig den Sieg davontragen, und alles Scheinlicht der Welt wird untergehen und allen Wert verlieren wie ein falsches Gold und Silber vor den Augen des Kenners.“ [GEJ.08_078,08]

„In Meinem künftigen Reich wird das alles ganz anders gestaltet werden müssen. […] Aber das sage Ich euch nun auch, dass vor Meiner Ankunft auf dieser Erde noch sehr viel Unkraut und dürres Gras und allerlei untaugliches und unfruchtbares Gestrüpp wird mit der größten Gerichtsschärfe vertilgt werden; denn wo zwei sind, wird schier einer angenommen und der andere ausgeschieden werden, also eine gewaltige Sichtung bis über die Hälfte! […] Das merkt euch aber: Dies Morgenrot vor Meiner Ankunft wird noch viel röter werden, als es jetzt ist; und es wird sich erst am Ende alles Würgens zeigen, dass weder die eine noch die andere Partei der nun Kämpfenden einen eigentlichen Sieg erkämpfen wird, denn der rechte Sieger wird erst kommen […] Wohl euch und jedem, der diese und auch andere ähnliche Mahnungen nicht in den Wind schlagen wird, wahrlich, in dessen Haus werde Ich Einzug halten hie und da! Wer aber dieser Mahnung und Belehrung – und dieser ähnlich in vielen anderen Orten – wenig Gehör und Willen schenken wird, in dessen Haus wird es nur zu bald sehr öde, traurig und verlassen aussehen, denn so Ich komme, da werde Ich nur zu den wahrhaft Meinen kommen und werde sie segnen leibhaftig über und über für ewig! – Wehe aber dem, dessen Hauses Flur Meine Füße nicht betreten werden; sein Anteil wird bloß das traurige und verhängnisvolle Morgenrot sein und bleiben, aber die heiligen Strahlen des kommenden großen Tages werden nicht über ihn kommen amen.“ [HiG.03_ 49.04.06,103-114]

„In jener Zeit werde Ich eine größte Sichtung über den ganzen Erdboden ergehen lassen, und nur die Guten und Reinen werden erhalten werden.“ [GEJ.10_115,10]

„Wenn der falsche Stuhl [heiliger Stuhl Petri in Rom] wird morsch geworden sein und keinen Halt mehr haben wird, dann werde Ich wiederkommen und Mein Reich mit Mir. Dann werdet auch ihr mit Mir zur Erde kommen und Meine Zeugen vor denen sein, bei denen wir noch den wahren und reinen Glauben finden werden. Aber in jener Zeit wird es denn auch einer großen Läuterung bedürfen, auf dass die Menschen Mich wieder erkennen und allein an Mich glauben werden. Doch was Ich euch nun im Vertrauen geoffenbart habe, davon schweigt jetzt noch! Es wird schon die Zeit kommen, in der solches laut von allen Dächern verkündet werden wird.“ [GEJ.08_162,05-06]


Zeitpunkt und Örtlichkeit der persönlichen Wiederkunft Christi

Ein Wirt: „Da Du nun schon so gnädig warst und hast uns als für vollends bestimmt zum Voraus angezeigt, dass Du noch ein zweites Mal persönlich auf diese Erde zu den Menschen für bleibend kommen werdest, so könntest Du uns ja auch noch hinzu sagen, wo Du auf diese Erde zu den Menschen wiederkommen wirst! Wie wird das Land, der Ort und das glückliche Volk heißen?“
Sagte Ich: „Freund, auf diese deine Frage kann Ich dir nun wohl keine für euch verständliche Antwort erteilen, denn es werden in jener Zeit gar viele neue Orte, Länder und Völker entstehen, die jetzt noch keinen Namen haben; dass Ich aber nur in einem solchen Land und an einem solchen Ort wieder zur Erde kommen werde, wo unter den Menschen noch der meiste und lebendigste Glaube und die meiste und wahrste Liebe zu Gott und zu den Nächsten bestehen wird, das kannst du als ganz sicher und vollwahr annehmen und glauben. Doch so Ich kommen werde, da werde Ich nicht allein kommen, sondern all die Meinen, die schon lange in Meinem Himmelreich bei Mir sein werden, werden mit Mir in übergroßen Scharen kommen und stärken ihre noch auf der Erde im Fleisch wandelnden Brüder, und es wird so eine wahre Gemeinschaft zwischen den schon seligsten Geistern der Himmel und den Menschen dieser Erde bestehen, was den derzeit lebenden Menschen sicher zum größten Trost gereichen wird.“ [GEJ.08_187,03-05]

„In diesem Land, wo Ich nun schon von einem Ort zum anderen von den Juden des Tempels wie ein Verbrecher verfolgt werde, und das in jener Zeit von den finstersten Heiden zertreten wird, werde Ich persönlich nicht wieder zuerst auftreten und lehren und trösten die Schwachen. Wohl aber in den Landen eines anderen Weltteils, die nun von den Heiden bewohnt werden, werde Ich ein neues Reich gründen, ein Reich des Friedens, der Eintracht, der Liebe und des fortwährend lebendigen Glaubens, und die Furcht vor dem Tod des Leibes wird nicht mehr sein unter den Menschen, die in Meinem Licht wandeln und im beständigen Verkehr und Umgang mit den Engeln des Himmels stehen werden. – Da hast du nun eine rechte Antwort auf deine Frage.“
Sagte der Schriftgelehrte: „Asien, die alte Wiege der Menschen und der vielen Segnungen Gottes, wird sonach nicht mehr das Glück haben, Dich in Deiner Wiederkunft auf diese Erde zu sehen und zu hören? Das ist wahrlich keine freudige Kunde für diesen Weltteil.“
Sagte Ich: „Die Erde ist allenthalben Mein, und Ich weiß, woorts Meine Wiederkunft für die ganze Erde am allerwirksamsten sein wird! In jener Zeit aber, in der sich die Menschen von einem Ende der Erde zum anderen so schnell, wie da fährt ein Blitz aus der Wolke, werden verständigen können, und in der die Menschen auf ehernen Straßen mit Benutzung der im Feuer und Wasser gebundenen Geister schneller die weitesten Strecken des Erdbodens werden überfahren können, als da der heftigste Sturm von einem Ende der Erde zum anderen treibt, und die Schiffe mit Hilfe derselben Kräfte den großen Ozean in einer viel kürzeren Zeit überfahren werden als nun die Römer von Rom aus bis nach Ägypten, da wird die Kunde von Meiner persönlichen Wiederkunft in einer ganz kurzen Zeit leicht über die ganze Erde verbreitet werden können, und so auch nach Asien. Aber es fragt sich da wieder: Wird die Kunde bei den blinden und tauben Heiden dieses Weltteils auch Glauben finden? Ich meine und sage: Schwerlich eher, als bis es durch ein großes Weltgericht geläutert werden wird! Es gibt ein gar großes Land im fernen Westen, das von allen Seiten vom großen Weltozean umflossen ist und nirgends über dem Meer mit der alten Welt zusammenhängt. Von jenem Land ausgehend, werden die Menschen zuerst große Dinge vernehmen, und diese werden auch im Westen Europas auftauchen, und es wird daraus ein helles Strahlen und Widerstrahlen entstehen. Die Lichter der Himmel werden sich begegnen, erkennen und sich unterstützen. Aus diesen Lichtern wird sich die Sonne des Lebens, also das neue, vollkommene Jerusalem, gestalten, und in dieser Sonne werde Ich auf diese Erde wiederkommen. Und nun mehr denn zur Genüge von dem, was dereinst geschehen wird!“
Hierauf machten sogar Meine Jünger große Augen und sagten unter sich: „So klar und umständlich hat Er von Seiner einstmaligen Wiederkunft noch nicht geredet! Glücklich werden die Menschen sein, die in jener Zeit dort leben werden, wo Er wiederkommen wird mit aller Fülle Seiner Gnade, aber überunglücklich jene, die an Ihn nicht glauben werden und etwa, gleichwie nun die Pharisäer, sich gegen Ihn erheben und Ihm nach dem Leben streben, sich wider Ihn setzen und ihr Heidentum schützen wollen. Denen wird Er, wie Er das schon zu öfteren Malen und auf dem Ölberg durch Zeichen am Himmel angezeigt hat, als unerbittlicher Richter entgegenkommen und ihnen geben den Lohn in der Hölle.“ Sagte Ich: „Ja, ja, da habt ihr nun die Wahrheit geredet! Und Ich sage es euch: Wahrlich, wahrlich, dieser sichtbare Himmel und diese Erde werden in der rechten Länge der Zeiten auch vergehen; aber Meine Worte, die Ich zu euch geredet habe, werden nicht vergehen!“ [GEJ.09_094,09-17]

Die Jünger: „Sag uns denn auch einmal über Deine abermalige Wiederkunft etwas Bestimmtes! In welcher Zeit wirst Du wiederkommen, und wo und wie? Denn uns dünkt, dass auch das zum Verstehen der Geheimnisse des Reichs Gottes gehört.“
Sagte Ich: Das Jahr, den Tag und die Stunde kann Ich euch darum nicht fest bestimmen, weil das ja alles auf dieser Erde von dem vollkommen freien Willen der Menschen abhängt. Darum weiß das denn auch kein Engel im Himmel, sondern allein nur der Vater und der auch, dem Er es offenbaren will. Zudem ist das allergenauest zum Voraus zu wissen zum Heil der Seele durchaus nicht unumgänglich notwendig. Wäre es wohl gut für den Menschen, so er den Tag und die Stunde Seines Ablebens ganz genau zum Voraus wüsste? Für sehr wenige, im Geist völlig Wiedergeborene, ja; aber für zahllos viele wäre das wohl ein großes Übel! Denn die herannahende Stunde ihres Ablebens würde sie derart mit aller Furcht, Angst und Verzweiflung erfüllen, dass sie entweder so zu Feinden des Lebens würden, dass sie sich vor der Zeit das Leben nähmen um dadurch der Todesangst zu entgehen, oder sie würden in eine derartige Lebensträgheit geraten, in der für die Seele wahrlich wenig Heil zu erwarten wäre. Und so ist es für den Menschen besser, so er nicht alles als ganz bestimmt zum Voraus weiß, was, wie und wann in dieser Welt dieses und jenes über ihn kommen kann und auch kommen muss. Ich sage es euch: Es wird die Zeit kommen, in der ihr in euren Glaubensnachkommen fragen werdet, wie nun hier, wann der Tag des Menschensohns kommen werde, und werdet begehren, ihn zu sehen, und werdet ihn dennoch nicht sehen nach eurem Begehren. (Luk.17,22) Und es werden sich in jenen Zeiten aber viele erheben und hervortun und werden mit weiser Miene sagen: ,Sieh hier, sieh da und dann ist der Tag!‘ Aber da geht nicht hin und folgt nicht solchen Propheten. (Luk.17,23) Der Tag Meiner abermaligen Wiederkunft wird gleich sein einem Blitz, der vom Aufgang bis zum Niedergang oben am Wolkenhimmel fährt und über alles leuchtet, was unter dem Himmel ist. (Luk.17,24) Bevor aber das kommen wird, da wird – wie Ich euch das schon mehrere Male verkündet habe – des Menschen Sohn noch vieles leiden müssen und wird gänzlich verworfen werden von diesem Geschlecht (Luk.17,25), nämlich von den Juden und Pharisäern, und in den späteren Zeiten von jenen, die man neue Juden und Pharisäer nennen wird. Und wie es geschah zu den Zeiten Noahs, so wird es auch geschehen in der Zeit der abermaligen Ankunft des Menschensohns. (Luk.17,26) Sie aßen und tranken ganz wohlgemut, sie freiten und ließen sich freien bis auf den Tag, da Noah in die Arche stieg und dann die Flut kam und alle ersäufte. (Luk.17,27) Desgleichen auch, wie es geschah zu den Zeiten Lots: Sie aßen und tranken, sie kauften und verkauften und pflanzten und bauten. (Luk.17,28) An dem Tag aber, den Ich euch auf dem Ölberg näher erklärt habe, da Lot aus Sodom ging, regnete es schon Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte sie alle um. (Luk.17,29) Seht nun, so wird es auch sein und geschehen in jenen Zeiten, wenn des Menschen Sohn abermals wieder wird geoffenbart werden (Luk.17,30). [GEJ.09_070,01-07]

„Ich aber sage euch: Eben daraus wird das wahre Leben auf einmal wie ein hellster Blitz aus der schwarzen Wolke hervorbrechen – und die Wolke wird vergehen, aber der Blitz wird sein Licht nimmer zurücknehmen, sondern leuchten fort und fort!“ [HiG.03_49.03.19,14]

Sagten die Jünger: „Herr und Meister, es ist das schon alles recht so; und wir glauben Deinen Worten; aber wo und wann der irdischen Zeit nach wird das geschehen? Das könntest Du uns ja doch auch noch hinzusagen!“
Sagte Ich: „Es ist wahrlich zum Staunen, wie unverständig ihr noch seid! Ich habe es euch ja doch schon oft genug angedeutet, warum sich da die irdische Zeit nicht ebenso auf ein Haar wie ihr das meint mit Gewissheit bestimmen lässt, wie dass Ich euch wohl genau auf einen Augenblick vorausbestimmen könnte, wann dieser oder jener Berg und seine Felsenspitzen von einem Blitz zerstört werden. Denn da haben wir es mit einer gerichteten Materie zu tun, die in allem ganz von der Macht Meines Willens abhängt; aber bei den Menschen, die einen freien, sich selbst bestimmenden Willen haben, geht das nicht ebenso, wovon Ich euch den Grund schon gar oft gezeigt habe, und ihr werdet ihn endlich doch einmal einsehen und sollt Mir darum auch nicht gleichfort mit den gleichen Fragen kommen!“ [GEJ.09_070,13-071,01]


Seine Ankunft bei, unter, und in uns

„Nun, so schreibe denn ein kurzes Wort, das euch verkünden soll Meine Ankunft in eurer Mitte! Denn so Ich als Vater komme, komme Ich in aller Stille des Herzens. Meine Donner verkünden euch nur den nahen Gott, und die Drangsale den großen, unerbittlichen Richter, wie alle die großen Schöpfungen den großen, mächtigen Schöpfer und Herrn über alles. Aber so ihr in euren Herzen sanfte Liebe empfindet zu Mir, eurem heiligen, guten Vater, dann wisst, dass der Vater nicht fern ist! Denn Mich kann niemand lieben, so er nicht hat Meine Liebe. Meine Liebe aber kann niemand haben von anders woher denn von Mir. Wer aber Meine Liebe hat, der hat auch Mich, der Ich die Ewige Liebe Selbst bin. So aber Meine Liebe bei euch sein wird, da werde ja auch Ich bei euch sein! Was immer aber ihr tut in Meinem Namen, das tut ihr in Meiner Liebe. Was ihr aber tut in Meiner Liebe, das tut ihr ja auch in Mir. Wer aber in Mir ist und handelt, in und bei dem bin auch Ich. So ihr Mich aber ladet, zu euch zu kommen, wie sollte Ich da nicht tun, danach euer Herz ein lebendiges Verlangen trägt!? – Und so fragt euch denn auch heute im Herzen, und eure Liebe zu Mir wird es euch getreu verkünden, ob und wann Ich zu euch kommen werde! Seht, Ich bin Einer, der da folgt der Liebe bis ans Ende aller Welten. Daher liebt und glaubt – so werde Ich sein mitten unter euch und in euch, was euch getreu verkünden wird der große Trost im Herzen. […] Und wahrlich, so ihr tun werdet, was des Rechtens ist, werde Ich bleiben in eurer Mitte jetzt und allzeit! Aber hört, erst in der reinen Liebe eures Herzens werdet ihr alle erkennen, dass der hohe, bleibende Gast euer heiliger, guter Vater ist, der zu euch gekommen ist und Sein Reich mit Ihm. – Amen. Das sage Ich, der hohe Gast, als euer heiliger, guter Vater. Amen.“ [HiG.01_41.03.14.b,01-05+13-14]

„Seht, in der Folge werden Mich auch gar viele Menschen, so sie von Mir hören werden, in aller Welt mit großem Eifer suchen, und so auch Mein Reich. Sie werden Mich aber, als halbblind an der Seele, dennoch nicht völlig finden, wenn sie da- und dorthin Mir nachziehen werden, so ihnen die Menschen sagen werden nach ihrem Forschen: ,Er war wohl hier, und ist nun dort und dort, geht hin, und ihr könnt Ihn wohl finden!‘ Und die Mich Suchenden werden hineilen, um Mich zu finden, und werden Mich dennoch nicht finden, wie Ich euch auch schon zu öfteren Malen angedeutet habe, dass da viele sagen werden: ,Seht, hier ist Er!‘ oder ,Dort ist Er‘ oder ,Er ist in diesem Haus, oder in jener Kammer‘, so glaubt es nicht; denn so jemand ungezweifelt an Mich glaubt und Mich wahrhaft im Herzen über alles liebt und darum auch seinen Nächsten wie sich selbst und hat dabei aber auch eine stets wachsende Sehnsucht, Mich Selbst zu erschauen und Mich und Meinen Willen tiefer und heller zu erkennen, so werde Ich so, wie es hier der Fall ist, ganz unerwartet schon in seiner nächsten Nähe gegenwärtig sein, obschon er Mich noch irgendwo unbekannt fern zu sein glaubt, und gebe Mich ihm denn auch bald nur in seiner nächsten Nähe zu erkennen, mit ihm in einem und demselben Haus wohnend und mit ihm Mahl haltend. Wer Mich in der Folge, so Ich wieder in Meine Himmel zurückkehren werde, wahrhaftig wird finden, sehen und sprechen wollen, der wird Mich nicht in der Welt oder in gewissen Häusern, Tempeln und Kammern, sondern in seiner nächsten Nähe, das heißt, in seinem Herzen suchen müssen; und wer Mich so suchen wird, der wird Mich auch finden, aber so lange auch nicht erkennen, wenn Ich auch schon bei ihm sein werde, solange er an seiner Seele halbblind verbleiben wird. Halbblind an der Seele aber ist ein Mensch so lange, als er zwar im Glauben an Mich und in der Liebe zu Mir wächst, aber dabei aus der Einwirkung der Welt in ihren vielen Richtungen von Zeit zu Zeit in allerlei kleine Zweifel und Lebensstumpfheiten gerät und Mich darum, so Ich Mich oft auch in seiner nächsten Nähe befinde und mit ihm wie ein bester Freund handle und rede, dennoch nicht gewahrt und Mich denn auch voll Hochachtung, rechtem Glauben und auch voll Liebe fragt, wo Ich sei, und ob er Mich wohl je einmal zu Gesicht bekommen werde, und wie und wann, und ob möglich schon in dieser oder dereinst erst in der anderen und ewigen Seinswelt.“ [GEJ.09_ 054,04-06]

„Merkt aber vorzugsweise auf Meine Ankunft in euch selbst und kümmert euch weniger um die allgemeine! Was ihr fürs allgemeine empfindet, das tragt Mir betend in eurem Herzen vor! Um alles andere kümmert euch nicht! Denn das große Wann, Wie und Warum ist in den besten Händen wohlverwahrt! Das sage Ich, euer großer, heiliger, liebevollster Vater. Amen.“ [HiG.01_41.03. 25.b,16]

Ein Grieche : „Herr, Herr, Gott und Meister von Ewigkeit in Deinem Geist! Du verlässt uns nun zwar in Deiner sichtbaren Persönlichkeit, aber wir bitten Dich, dass Du mit Deinem höchsten Gottgeist bei uns bleiben wollest, und uns nur dann und wann ein Zeichen geben, das uns ein Bürge sei, dass Du unser gedenkst und so im Geist auch bei uns seist.“
Sagte Ich: „Ja, das wird auch so sein bis ans Ende der Zeiten dieser sichtbaren Welt! Doch nicht nur ein Zeichen, sondern mehrere sollt ihr allzeit haben davon, dass Ich im Geist bei euch, unter euch und in euch gegenwärtig bin! Die sicheren und niemals trügenden Zeichen aber werden allzeit und ewig folgende sein:
Erstens, dass ihr Mich mehr liebt denn alles in der Welt! Denn so jemand irgendetwas in der Welt mehr liebt denn Mich, der ist Meiner nicht wert; wer Mich aber wahrhaft liebt über alles, der ist eben durch solche wahre Liebe in Mir, und Ich bin in ihm.
Ein zweites Zeichen Meiner Gegenwart bei euch sei auch das, dass ihr aus Liebe zu Mir eure Nächsten und Nebenmenschen, jung und alt, ebenso liebt wie euch selbst; denn wer seinen Nächsten nicht liebt, den er sieht, wie kann der Gott in Mir lieben, den er nicht sieht? Wenn ihr Mich auch jetzt seht und hört, so werdet ihr Mich in dieser Welt fortan doch nicht mehr sehen! Und so ihr Mich nicht sehen werdet, wird eure Liebe so bleiben, wie sie nun ist, da ihr Mich seht? Ja, es wird bei euch die Liebe wohl bleiben; aber seht auch, dass sie bei euren Nachkommen so bleiben wird! Denn so Mich jemand wahrhaftig im Herzen über alles lieben wird dadurch, dass er leben und handeln wird nach Meinem ihm geoffenbarten Willen, zu dem werde Ich Selbst wie persönlich im Geist kommen und werde Mich ihm als vollends gegenwärtig offenbaren.
Ein drittes Zeichen Meiner Gegenwart bei, in und unter euch wird auch das sein, dass euch allzeit alles gegeben wird, um was ihr den Vater in Mir in Meinem Namen ernstlich bitten werdet. Aber es versteht sich von selbst, dass ihr Mich nicht um dumme und nichtige Dinge dieser Welt bittet; denn so ihr das tätet, da zeigtet ihr ja doch offenbar, dass ihr derlei Dinge mehr liebtet denn Mich, und das wäre dann wahrlich kein Zeichen Meiner Gegenwart bei, in und unter euch.
Ein viertes Zeichen Meiner mächtigen Gegenwart bei, in und unter euch wird auch das sein, dass so ihr den leiblich kranken Menschen aus wahrer Nächstenliebe in Meinem Namen die Hände auflegen werdet, es mit ihnen besser werden soll, wenn das Besserwerden zum Heil ihrer Seelen dienlich ist. Es versteht sich aber auch da von selbst, dass ihr dabei allzeit sagt im Herzen: Herr, nicht mein, sondern nur Dein Wille geschehe! Denn ihr könnt es nicht wissen, ob und wann das Besserwerden des Leibes einer Seele zum Heil dienlich ist, und ein ewiges Leben auf dieser Erde im Leib ist keinem Menschen beschieden! Daher kann das Händeauflegen auch nicht allzeit und jedem Menschen von seinen Leibesübeln Befreiung verschaffen. Aber ihr werdet dennoch keine Sünde dadurch begehen, so ihr jedem Kranken die euch angezeigte Liebe erweist; den Helfer werde schon Ich machen, so es zum Seelenheil des Menschen dienlich ist, was Ich allein nur wissen kann.
So ihr irgend aus der Ferne vernommen habt, dass da ein oder der andere Freund von euch krank daniederliegt, da betet über ihn, und legt im Geist die Hände auf ihn, und es soll auch besser werden mit ihm! Dabei aber bestehe das im Herzen nur auszusprechende Gebet in folgenden wenigen Worten: ,Jesus, der Herr, wolle dir helfen! Er stärke dich, Er heile dich durch Seine Gnade, Liebe und Erbarmung!‘ So ihr das voll Glauben und Vertrauen zu Mir über einen noch so fern von euch sich irgendwo befindenden kranken Freund oder Freundin aussprechen und dabei über ihn im Geist eure Hände halten werdet, so wird es mit ihm zur Stunde besser werden, wenn das zu seinem Seelenheil dienlich ist.
Ein noch fünftes Zeichen Meiner Gegenwart bei, in und unter euch aber wird auch noch das sein, dass ihr, so ihr Meinen Willen allzeit tut, in euch des Geistes Wiedergeburt erreichen werdet. Das wird sein eine wahre Lebenstaufe, da ihr dabei mit Meinem Geist erfüllt und dadurch in alle Weisheit eingeführt werdet. Nach diesem fünften Zeichen aber strebe ein jeder vor allem! Denn an dem sich dieses Zeichen gewärtigen wird, der wird schon in dieser Welt das ewige Leben haben und wird das tun und schaffen können, was Ich tue und schaffe; denn er wird da sein eins mit Mir.
Nun habe Ich euch die Zeichen Meiner Gegenwart gezeigt; tut danach, so werdet ihr bei, in und unter euch Meines Geistes ehestens wahrhaftigst gewahr werden!“ [GEJ.09_043]




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