Weisung an den Knecht - Der Prophet Jakob Lorber

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Weisung an den Knecht
Jakob Lorber


Der Knecht:
„Mein geliebtester, allerheiligster Herr, Gott und Vater Jesus! Sieh, ich habe schon wieder ein kleines Anliegen!“

Antwort des Vaters:
Nun, nun, es ist schon gut, mach nicht so viele Worte umsonst! – Es ist Mir ja schon bekannt, um was du Mich fragen möchtest. Habe Ich dir ja ohnehin schon die deutlichste Anweisung gegeben! Warum bist du dem besseren Teil derselben denn nicht gefolgt? – Wärst du geblieben wo du früher gewohnt hast, dann wärt ihr alle schon um vieles reicher geworden. Denn ihr hättet da schon den ganzen Saturn und hättet alle die von dir gezeichneten Berge und auch vom Hauptwerk schon so viel wie jetzt. Sieh sonach, um wie vieles ihr zurück seid! Wann du aber nicht bald zusiehst, mit diesen sehr wichtigen (Natur-) Zeugnissen in die Ordnung zu kommen, so werde Ich sie euch gar nicht mehr geben.
Da, wo du aber jetzt wohnst, kann solches der Kinder und des neuen sogenannten Hofmeisters wegen nicht eben zu leicht geschehen, da du kein abgeschlossenes Zimmer für dich allein so haben kannst, dass du fürs erste keine Horcher hättest, wenn du jemandem etwas in die Feder sagen sollst, und fürs zweite dann dadurch auch die Kinder des Andr. H.-W. noch mehr zerstreut würden, so sie wüssten, was im Beisein eines oder des anderen Schreibers, den Ich dir anzeigen möchte, nun eben geschieht – was dich selbst dann unfrei und ärgerlich machen würde und somit auch unfähiger für die reine Aufnahme Meines Worts! Können alldort alle diese Hindernisse beseitigt werden, was sehr schwer gehen wird, dann kannst du ja bleiben, wo du bist; sonst aber ist es dir sogar Pflicht für Mich, dass du dir wieder eine eigene Wohnung nimmst, wie die frühere es war! – Jetzt weißt du alles, was dir nötig ist! Sieh, Ich gebiete nicht und sage nicht: „Also tue!“ – Willst du aber frei sein, so mache dir aus Meinem Rat selbst ein Gebot! Dann wirst du gut gehen, und der Brüder Splitter werden dich nicht stechen!
Der Andr. H.-W. aber möge sich bei dem neuen Hofmeister wohl in acht nehmen, dass an dessen stattlicher Jugendseite seine „Gefäße“ nicht noch einen stärkeren Stoß bekommen, als bei dem früheren! – Solches sage Ich dir darum, dass er in Meinem Namen vorbaue in seinem Haus! Denn Ich bin da noch nicht „zu Hause“ – außer wie ein armer, schwacher Bettler in einem Krankenhaus, so er da bettelt ganz entkräftet um eine Schale stärkender Suppe. Darum kann Ich dort auch wenig oder oft gar nichts wirken. Nur allein Mein Name ist da mächtig, da er der Himmel Allerhöchstes ist. Aber nicht ebenso mächtig ist das aus Mir gehende Ich in euch, welches anfangs nur ein allermattester Strahl ist, der euch belebt, aber für die Vollkraft erst durch eure Liebe zu Mir vollkommen werden muss, und, ist er das geworden, alsdann erst euch neu beleben und völlig erwecken kann zum ewigen Leben! Sieh, wo demnach Ich noch ein schwacher Bettler bin ohne Macht und Kraft was soll Ich da wirken? Da wirkt, wie gesagt, nur allein Mein Name! Wann Ich aber im Menschen geweckt werde, dann auch wird geweckt alle Meine Kraft in ihm. Aber dazu gehört noch vieles in jenem Haus; d.h. es ist dort noch viel Weltliches in allen Kästen und Schränken, das da hinaus muss, bevor Ich komme. – Solches möchte mein lieber Andr. H.-W. wohl beachten, und unter dem „Haus“ zumeist seine Familie verstehen! Amen. – Verstehe es aber auch du! Amen.


Himmelsgaben Bd.2, S.50


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