Von der Herrlichkeit der ewigen Liebe - Der Prophet Jakob Lorber

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Von der Herrlichkeit der ewigen Liebe


Ja, ja, ja, so schreibe, schreibe, schreibe! Dass Mir die Liebe, verstehe, die reine, mit nichts Weltlichem getrübte Liebe, der allerangenehmste Dank ist und, so du Mir dankst wahrhaft im Herzen, dass Ich da nicht mehr von dir verlange, solches brauche Ich dir nicht noch einmal zu sagen.
Aber solches tut dir not und wohl, dass du einmal erkennst in dir, dass das, was Ich dir gebe, unaussprechlich mehr ist, als so Ich dich mit einer Kraft bescheiden möchte, durch welche du Sonnen und Welten ins Dasein rufen und die bestehenden vernichten könntest nach deiner Willkür. Welche sonstigen namhaften Wunder hat denn Mein größter und somit auch lebendigster Wortträger Johannes verrichtet, obschon er gerne Feuer vom Himmel hätte über die bekannte Stadt fallen gesehen!? – Ja, er hätte gern aus übergroßem Zorneseifer die ganze Erde verbrannt! Allein, da er insgeheim die größte Liebe zu Mir hatte, so wurde ihm darum auch das Allerhöchste gegeben, nämlich: das allerinnerste, lebendige Wort der Liebe und des ewigen Lebens aus ihr!
Sieh und betrachte nun das, was du von Mir empfängst! Was ist der Inhalt? Ist es nicht die allerinnerste und allerhöchste, heiligste, lebendigste Liebe aus Mir? Wie könnte Ich dir da mehr noch geben, nachdem Ich dir gebe, was das Allerhöchste ja schon ohnehin ist!?
Welcher Tor möchte oder könnte da wohl ein nichtig Wunderwerk als Beweis dieses allerhöchsten Wunders aller Wunder verlangen?! Oder verlangen, dass Ich soll eine Mücke zerstören, auf dass er glauben kann, dass die lebendige Sonne mit allen ihren zahllosen Wesen, die Ich vor seinen Augen plötzlich ins Dasein rief, wahrhaft und wirklich von Mir ist?! O der schändlichsten Torheit! O des allerblindesten Verlangens! So dir deine Braut einen allerwärmsten Kuss gäbe zur Beteuerung ihrer heißesten Liebe an dein Herz, wem würdest du dann wohl gleichen, so du als Beweis ihrer Liebe von ihr noch verlangen möchtest irgendeine Nichtigkeit?! – Sieh, gerade so auch verhält es sich hier!
Oder, so da jemand hunderttausend Pfund des allerreinsten Goldes hätte gewonnen bei einem Handel und verlangte hernach von dem, der ihm in solch unerhörtem Maß das Geld gab, dass er ihm zum Beweis des schweren Goldes noch einige schlechte Kupferpfennige hinzulegen soll! Was meinst du, wie stünde es da mit einem solchen unerhörten Narren?! – Und so könnt ihr alle auch völlig zufrieden sein, so Ich euch nun des allerhöchsten Himmels Schätze allerreichlichst gebe, Schätze der reinsten, heiligsten Vaterliebe, Schätze des wahren, lebendigen Jerusalems! Wer will noch mehr? Wer ist unzufrieden mit dieser Gabe? Wem genügt sie nicht allein?!
So da jemand sein sollte von solcher Blindheit, für den gebe Ich dir einen Schlüssel, der da gemacht ist aus altem Unrat der Getöteten. Mit diesem kannst du, wenn du willst, die Schleusen der Erde eröffnen; und sie, die Wundersüchtigen, sollen alle ersäuft werden in den allertrübsten Gewässern! Worin aber dieser Schlüssel besteht, braucht außer dir niemand zu wissen. Wenn aber die Nacht des Todes jemanden ereilen wird, dann wird er sich wohl entsinnen, welch einen Schlüssel Ich dir übergab!
Warum hat sich denn da einer von euch den Magen verderben lassen durch den Dreck der Welt, darum ihm nimmer schmecken will dieses Brot der reinsten, ewigen Liebe des Heiligen Vaters? Er soll sich ja wohl in acht nehmen, dass er einst nicht zu dem „Weg“ gezählt wird, darauf ein Teil des Samens fiel! – Jemand aber lässt auf seinem guten Acker Dornen und Disteln aufkeimen, er soll bedenken, welches Endlos da des lebendigen Samens harrt! Denn Ich und die Welt lassen sich ewig nicht unter ein Dach bringen!
Du Ans. H.-W. aber hast dir einen ebenen Weg bereitet. Sei versichert Meines Segens! Sieh, Ich bin nun schon bleibend unter deinem Dach! Des kannst du fröhlich sein, darum Ich dir nun wesenhaft Selbst helfe dein Haus reinigen. Denn du wirst Mir sicher nimmer die Tür weisen, so Ich auch Mein Kreuz dir zur Verwahrung gebe. Sieh, so da irgend Reisende einkehren, da bringen sie ja auch verschiedenes Gepäck mit und geben es dem Hauswirt zur Verwahrung. Ich bin auch ein Reisender und Mein ganzes Gepäck besteht in einem Kreuz. Bei dir habe Ich nun Herberge genommen! Und du wirst Mich ja wohl so behalten.
Denn sieh, wo Ich nicht mit Meinem Kreuz komme, da bin Ich auch nicht willens zu bleiben. So Ich aber komme mit Meinem heiligen Gepäck, dem Kreuz, da bin Ich dann auch „mit Sack und Pack“ da und bin, glaube es fest, nicht so leicht wieder hinauszubringen!
So denn sei froh und fürchte ja keine Welt mehr! Denn diese vermag nun nichts mehr auszurichten und wähnt sich glücklich im finsteren Taumel ihrer lang getriebenen Hurerei!
Du K. G. L. aber bleibe, wie du bist! Denn du kennst die Welt und was an ihr ist! So du aber dann und wann gute Zeit und Weile hast, da setz dich manchmal zum Schreibtisch, und du sollst schon allzeit ein fertiges Liedchen in deinem Herzen finden, welches du dann zu Papier bringen kannst. Musst aber dabei nicht nachdenken; sondern was dir zuerst das Herz geben wird, das ist dann schon das Rechte, Gute und Wahre aus Mir! Sieh, es gefällt Mir bei dir! Daher lass es zu, dass Ich in dein Haus auch wesenhaft einziehe „mit Sack und Pack“.
Einem Lieben von Mir aber sage Ich: Gottesfurcht und des eigenen Herzens tiefste Demut ist jedes aus dem Wasser und Feuer Getauften unerlässlichste Pflicht, ohne die an kein ewiges Leben zu denken ist! Sieh, du hast die rechte Gottesfurcht und eine lobenswerte Demut, aber glaube es Mir, diejenigen Kinder, die ihre Eltern zu sehr fürchten und werfen sich vor ihnen allzeit in den Staub, mögen nimmer so recht heiß ihre Herzen erheben zu denen, die sie allzu sehr fürchten! Suchst Du Mich mit Furcht und Zittern, wie wird es dir ergehen, wann Ich zu dir komme?! Wirst du da nicht anfänglich gleich jenen Tätern des Übels rufen: „Berge, fallt über uns!?“ Und Ich werde Mich dir aus großer Erbarmung lange nicht nahen können bis zur Zeit, allwann sich alle deine Furcht in die vertrauensvollste Liebe zu Mir umgestalten wird! Liebe und Furcht aber halten nicht gleichen Schritt! Denn wo mehr Furcht, da ist weniger Liebe. Wo aber weniger Furcht, da ist mehr Liebe, Vertrauen, Kraft und Mut und somit auch mehr des wahren Lebens!
Swedenborg ist wahr und gut, solches kannst du glauben. Aber solches glaube auch: Die Liebe ist über alles erhaben und heilig! Wer demnach diese hat, der hat alles; denn er hat wahrhaft Mich Selbst. Und sieh, das ist mehr denn alle Propheten, alle Apostel samt Petrus, Paulus und Johannes und so auch mehr denn Swedenborg!
Es ist aber noch jemand hier; diesem möchte Ich gerne sagen, dass die Welt ein eitles Ding ist, schlechter als ein allerschalster Traum. Aber er soll Mich erkennen, dass Ich es bin, der ihm solches sagt! Denn der Welt Tage sind flüchtiger als ein Sturmwind und die Jahre vergehen wie einzelne Augenblicke aneinandergereiht! – Wohl dem, für den die Ewigkeit diesseits kein Traum ist!
Und nun sage Ich euch allen: Seid heiter und fröhlich untereinander in Meinem lebendigen Namen! Denn Ich bin wahrhaft mitten unter euch! – Wer da zurück ist irgend, der beeile sich vorwärtszukommen! – Und merkt alle: Die Zeit ist kurz, und es steht die Erfüllung nahe vor der Tür! Amen.


Himmelsgaben Bd.2, S.49


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