Vertrauen und Hingabe
Nach dem Motto ‚Selbst ist der Mann/ die Frau‘ bzw. ‚Hilf dir selbst, so ist dir geholfen‘ meinen die meisten Menschen, alles aus sich selbst heraus machen zu müssen, wollen die Kontrolle behalten, beweisen, dass sie es können, was zu einem Leben voller Sorgen führt. Meistens geht es dabei um den sozialen Status, das Ansehen bei den Mitmenschen, den Anforderungen der Gesellschaft nachzukommen, ‚etwas zu sein‘, Angst vor finanzieller Unsicherheit, in ein gesellschaftliches Aus zu geraten. Oder aber man glaubt nicht, dass Jesus wirklich helfen würde, obwohl Er sagt: „Ein rechtes und volles Vertrauen auf Gott ist mehr wert denn alle Schätze der Erde, mit denen du wohl deinem Fleisch auf eine kurze Zeit, aber deiner Seele nimmer helfen kannst!“ (GEJ.01_094,04), und dass Er denjenigen, der auf Ihn vertraut auch Er traut, ihn nicht verlässt und nicht zuschanden werden lässt (GEJ.01_125,13).
Was uns durcheinander bringt und schadet ist unser Grübeln, Nachsinnen, Sorgen und Abquälen im Glauben, alles selbst tun zu müssen. Wir denken nicht daran, dass wir mit allem zu Jesus kommen dürfen, ja, dass Er uns dazu geradezu auffordert wenn Er z.B. spricht: „Recht und fleißig handeln ist gut, aber sich übertrieben um etwas sorgen, das ist nicht recht; denn wer Mich kennt und liebt, der muss alle Sorgen auf Mich legen, denn die Sorge beschwert das Herz und drückt es da oft nieder, wo es sich zu Mir erheben soll. […] Alle Sorge taugt nicht fürs Herz des Menschen und ist eitel, weil sie das Herz schwer macht. – Sorge ist nur Meine Sache! Du aber sorge dich gar nicht, denn siehe, alles was du tust, kannst du auch ganz sorglos tun und wirst dabei geistig und leiblich gesund sein. Ob du dich sorgest oder nicht, deswegen wird dennoch alles geschehen; denn so Ich es will, geschieht es ohne deine Sorge, – will Ich es aber nicht, so magst du dich tausend Jahre Tag und Nacht sorgen, so wird es dennoch nicht geschehen, darum, weil Ich es nicht will! So sich aber jemand schon sorgen will, da sorge er sich allein um Mich und Mein Reich, das ist die Liebe, alles andere wird ihm gratis hinzugegeben werden“ (HiG.03_47.02.14,04-07).
Jesus fordert uns also auf, uns um nichts zu sorgen, sondern alle unsere Begierden und daraus entstehenden Sorgen auf Ihn zu richten und Ihm zu übertragen, damit wir Ruhe haben und Er beständig in uns fließen kann (HGt.01_006,07). Dazu ist es notwendig, dass wir uns Ihm voll und ganz hingeben. Hingabe bedeutet, dass wir uns nicht ängstigen, nicht beunruhigen, verzweifeln und aufgeregte Gebete an Ihn richten sollen, sondern sich Jesus hingeben heißt: die Augen der Seele ruhig schließen und sich Ihm überlassen, damit Er in der Stille unseres Herzens wirken und durch alle Schwierigkeiten tragen kann.
Jesus: „Der lebendige Glaube an die Kraft Meines Namens ist wohl das unfehlbarste Heilmittel. Wenn ihr glaubet im Herzen, aber nicht [bloß] in der Einsicht des Verstandes, so wird’s besser durch eure Bitte und euren Glauben. Seid ihr aber schwach, so denket doch wenigstens, dass Ich nichts Unrechtes tun werde, und was Ich immerhin auch tun möchte, dürfte wohl sicher das Allerbeste sein. Denket an den Jünger, der zuvor noch seinen Vater beerdigen wollte, ehe er Mir folgte; und seid eingedenk Meiner Lehre an ihn, so werdet ihr allezeit große Ruhe in euch finden! Mir zu folgen in allem, ist das erste. Und alles Mir übergeben, das zweite. Darin sind die Gebote, die Propheten und hauptsächlich die zwei Gebote der Liebe völlig enthalten und mit ihnen alles Leben. Tuet und handelt danach, so werdet ihr leben und wird alles überaus wohl gehen, hier und jenseits“ (HEIG.41.04.29,10-12).
Jesu Hilfe kommt nicht von heute auf morgen, sondern nach der Lebendigkeit des Glaubens, Vertrauens und der wahren Liebe zu Ihm (HEIG.42.05.02b,07)
Wer ohne Liebe und Vertrauen auf Gott lebt und handelt, der verkehrt das Himmlische in sich freiwillig in Höllisches, wendet sich von Gott ab und wird zu einem Diener der Hölle, die ihn dann am Ende auch den verdienten Lohn nicht vorenthalten wird, der da heißt der Tod im Zorn Gottes (GEJ.01_125,15).
Der auf Gott vertraut, dem traut auch Gott und verlässt ihn nicht und lässt ihn nicht zuschanden werden. Aber jene, die wohl an Gott glauben, dass Er einer ist, aber Ihm nicht völlig trauen, weil ihnen ihr eigenes Herz sagt, dass sie einer Gotteshilfe unwert seien, diesen hilft Gott auch nicht, denn sie haben ja kein Vertrauen auf Gott, sondern allein auf ihre eigenen Kräfte und Mittel, die sie für förmlich heilig und unverletzlich halten und sagen: ‚Mensch, willst du, dass dir geholfen sei, so hilf dir selbst, denn ein jeglicher Mensch ist sich selbst der Nächste und sorgt zuerst für sich‘. Und bis er sich versorgt hat, geht der Hilfsbedürftige zugrunde (GEJ.01_125,13).
Jesus sagt: „Glaube Mir nicht, aber liebe Mich, so wirst du Mich erkennen, dass Ich ein wahrer Vater bin. Die Liebe wird dich heilen und wird vernichten alle deine Zweifel. Und so denn gehe hin und erforsche dein Herz, werde demütig, und Ich werde dir ein rechter Gott und Vater sein ewig. Amen“ (HGt.02_257,20-21).