Jakob Lorber - Taufe - Der Prophet Jakob Lorber

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Über die Taufe


Wassertaufe unmündiger Kinder

„Die Wassertaufe [hat] an unmündigen Kindern gar keinen Wert außer den als ein pur äußeres Zeichen für die Aufnahme in eine bessere Gemeinde, und dass das Kind irgendeinen Namen bekommt, der fürs Leben der Seele doch offenbar nicht den allergeringsten Wert hat, sondern bloß nur einen äußeren politischen. Man könnte aus diesem Grund dem Kind auch ohne die Beschneidung und ohne die Wassertaufe des Johannes einen Namen geben, und es wäre das vor Mir alles gleich, denn kein Name heiligt die Seele eines Menschen, sondern allein der freie, gute Wille, nach der besten Erkenntnis recht zu handeln sein Leben lang. Jeder Name kann durch den Willen und durch die Handlung geheiligt werden, aber umgekehrt ist das unmöglich je der Fall.
Als Johannes taufte, da brachten sie ihm wie auch seinen Jüngern Kinder zur Taufe, und er taufte sie auch, wenn sich fürs Kind gewissenhafte Stellvertreter vorstellten und auf das heiligste gelobten, für die geistige Erziehung die eifrigste Sorge zu tragen. Nun, in diesem Fall kann wohl auch ein Kind des Namens wegen mit Wasser getauft werden, die Taufe aber heiligt des Kindes Seele und Leib auf nicht länger als auf so lange nur, bis das Kind zur wahren Erkenntnis Gottes und seiner selbst und zum Gebrauch des freien Willens kommt. Bis dahin hat der Stellvertreter auf das gewissenhafteste zu sorgen, dass das Kind in allem, was zur Erlangung der wahren Heiligung nötig ist, bestens versehen werde, ansonsten der Stellvertreter alle Verantwortung auf seine Seele geladen trägt.“ [GEJ.04_110,06-07]

„So euch aber Kinder werden, da erzieht sie in Meiner Lehre und tauft sie dann so in Meinem Namen, wie ihr morgen von Meinen Jüngern viele werdet taufen sehen in der Weise, wie da tauft ein Johannes im Jordan, von dem ihr werdet gehört haben; so werde Ich dir, du Mein Joram, morgen die Macht geben, nachderhand jedermann zu taufen, der an Meinen Namen glauben wird.“ [GEJ.01_036,17]

„In der Folge aber werden auch die Kindlein, so sie auf Mein Wort und auf Meinen Namen gezeichnet und getauft werden, den Geistesfunken Meiner Liebe ins Herz ihrer Seele gelegt bekommen; aber dieser wird dennoch nicht wachsen bei einer verkehrten Erziehung, wohl aber bei einer Erziehung nach Meiner euch allen nun überklar gezeigten Ordnung, nach der vor allem das Gemüt, und von dem aus erst entsprechend der Verstand, gebildet werden soll. Das Gemüt aber wird gebildet durch die wahre Liebe und durch Sanftmut und Geduld.“  [GEJ.04_220,11]

Es soll „niemand sogleich ein Kind nach der Geburt taufen, sondern wenigstens einige Tag danach, wie solches bei den Juden auch ehestens erst am achten, zehnten oder zwölften Tage üblich war.“ [Ste.01_30,07]


Wassertaufe und allein gültige Taufe

„Die Juden haben wohl die Beschneidung, die eine Vortaufe ist und für sich wie vor Mir keinen Wert hat, so der Beschnittene nicht auch zugleich beschnit-tenen Herzens ist. Ich verstehe unter einem beschnittenen Herzen ein rein gefegtes und mit aller Liebe gefülltes Herz, das mehr wert ist denn alle Beschneidungen von Moses bis auf uns herab. Nach der Beschneidung kam auf eine Zeit die Wassertaufe des Johannes, die von seinen Jüngern fortgesetzt wird. Diese Taufe ist an sich selbst aber auch nichts, so ihr die geforderte Buße nicht entweder schon vorangeht oder doch ganz sicher nachfolgt. Wer sich darum im ernsten Besserungsvorsatz mit dem Wasser taufen lässt, begeht dadurch keinen Fehler; aber nur soll er nicht glauben, dass da das Wasser reinige sein Herz und stärke seine Seele. Dies bewirkt nur der eigene, ganz freie Wille, das Wasser bewirkt nur ein Zeichen und zeigt durch dasselbe an, dass der Wille als des Geistes lebendiges Wasser, nun die Seele ebenso gereinigt hat von den Sünden, wie das natürliche Wasser da reinigt das Haupt und den anderen Leib vom Staub und anderartigem Schmutz. Wer die Wassertaufe im wahren tatsächlichen Sinn genommen hat, der ist vollkommen getauft, so bei oder schon vor der Taufhandlung der Wille im Herzen des Getauften seine Wirkung gemacht hat. Ist diese nicht dabei, so hat die pure Wassertaufe auch nicht einen allergeringsten Wert und erwirkt keine Segnung der Materie und noch weniger irgendeine Heiligung derselben. […] Es ist darum besser, die Wassertaufe erst dann erfolgen zu lassen, wenn ein Mensch für sich fähig ist, alle Bedingungen zur Heiligung seiner Seele und seines Leibes aus seiner Erkenntnis und aus der freiwilligen Selbstbestimmung zu erfüllen. Übrigens ist die Wassertaufe zur Heiligung der Seele und des Leibes gar nicht nötig, sondern allein das Erkennen und das Tun nach dem richtigen Erkennen der Wahrheit aus Gott. So aber mit Wasser getauft wird, da bedarf es nicht eben nur des Jordanwassers, dieweil Johannes im Jordan getauft hat, sondern es ist dazu ein jedes frische Wasser gut, das Quellwasser jedoch besser denn ein Zisternenwasser , weil es der leiblichen Gesundheit zuträglicher ist als das faulere Zisternenwasser. Die wahre und bei Mir allein gültige Taufe ist die mit dem Feuer der Liebe zu Mir und zum Nächsten und mit dem lebendigen Eifer des Willens und mit dem Heiligen Geist der ewigen Wahrheit aus Gott. Diese drei Stücke sind es, die im Himmel für jedermann ein gültiges Zeugnis geben, es sind dies die Liebe, als der wahre Vater, der Wille, als das lebendige und tatsächliche Wort oder des Vaters Sohn, und endlich der Heilige Geist, als das rechte Verständnis der ewigen und lebendigen Wahrheit aus Gott, aber als lebendig tätig im Menschen und nur allein im Menschen! Denn was da nicht im Menschen ist und nicht aus der höchsteigenen Willensregung geschieht, hat für den Menschen keinen Wert, und weil es für den Menschen keinen Wert hat und haben kann, so kann das auch vor Gott keinen Wert haben. Denn Gott in Seiner Selbstheit ist für den Menschen so lange nichts, bis der Mensch durch die Lehre Gott erkennt und dessen Willen zu seinem höchst eigenen macht durch die Liebe und durch den lebendigsten Willenseifer all sein Handeln und Lassen nur nach dem erkannten allerhöchsten Willen einrichtet. Dadurch erst wird Gottes Ebenbild im Menschen lebendig und wächst und durchdringt bald des Menschen ganzes Wesen. Wo das, da geschieht es dann auch, dass der Mensch in alle Tiefen der Gottheit dringt; denn das Ebenbild Gottes im Menschen ist ein vollkommenstes Ebenmaß eines und desselben Gottes von Ewigkeit. Wenn beim Menschen das geschieht, so ist in ihm alles geheiligt und die wahre Taufe der Wiedergeburt des Geistes erlangt. Durch solche Taufe macht sich dann der Mensch zu einem wahren Freund Gottes und ist in sich selbst ebenso vollkommen, wie der Vater im Himmel vollkommen ist. Und Ich sage es euch allen ausdrücklich, dass ihr alle danach aus allen euren Kräften trachten müsst, ebenso vollkommen zu werden, als wie vollkommen da der Vater im Himmel ist! Wer nicht so vollkommen wird, der kommt nicht zum Sohn des Vaters.“ [GEJ.04_110,03-05+08-11]


Werktätiger Glaube führt zur Taufe des Geistes

„Es genügt vorderhand, dass ihr die Taufe der Wahrheit angenommen habt, wenn aber, so ihr bei der Lehre verbleibt und nach derselben lebt und handelt, die wahre, lebendige Taufe über euch kommen wird“ [GEJ.06_025,10]

„Kein Mensch [kann] durch die vielseitige Ausbildung seines Verstands mit Hilfe wohlgenährter Bibliotheken und hochtrabender Universitätsprofessoren zur Wiedergeburt und zur Taufe des Heiligen Geistes gelangen, sondern ledig-lich nur durch die Demut und große Liebe seines Herzens.“ [Ste.01_030,12]

Jesus zu Cyrenius: „Getauft bist du zwar noch nicht; aber es hat dies eben nun nichts zur Sache. Denn wer da glaubt wie du, Freund, der ist im Geist so gut wie getauft, und zwar mit aller Segnung der Taufe.“ [GEJ.04_110,02]

„So ihr leben werdet nach Meinem Wort, so werdet ihr in euch die Taufe des Geistes überkommen, welche da ist die wahre, innere Wiedergeburt des Geistes in eurer Seele. Dieser lebendigste Geist alles Lichts und aller Wahrheit wird euch dann schon in alle Wahrheit leiten, und es wird dann auch alles hell werden in euch, was nun dunkel und finster ist.“ [GEJ.08017,01]


Taufe des Geistes aus Gott

„Das Wasser zeugt von nichts als vom Wasser und macht rein die Haut vom Schmutz der Erde. Der Geist Gottes aber, mit dem der Herr allein nur taufen kann, da der Gottesgeist Sein Geist ist, zeugt von Gott und von dem, das Er allein allzeit in Gott schaut und vernimmt.“ [GEJ.01_024,07]

„Jeder Mensch kann die Taufe des Geistes aus Gott überkommen, so er den allein wahren und ewigen Gott erkennt, an Ihn lebendig glaubt, Ihn dann auch über alles liebt und den Nebenmenschen wie sich selbst und so handelt wie ihm das aus dem Mund Gottes geoffenbart ist. Aber wer die Weiber mehr liebt als Gott, der bleibt in seinen Sünden!“ [GEJ.08_195,02]

„So er aber das Vernommene willig in sein gläubig Herz aufnehmen und eine rechte Freude an der vernommenen Wahrheit haben wird, da wird denn auch alsbald die Taufe des Geistes aus Mir über ihn kommen, und er wird in ihr das geöffnete Tor ins Gottesreich wohl erschauen. “ [GEJ.09_058,03]


Taufberechtigung und Verhaltensregel

Ihr sollt „die Menschen, die vollgläubig geworden sind, taufen, damit sie den Geist der Wahrheit in sich aufnehmen.“ [GEJ.10_220,05]

„Wie aber jeder gute Christ taufen kann, wenn ein Mensch für die Taufe des Geistes fähig ist, so ist es aber auch eine noch größere Pflicht für jeden rechten, wahrhaft evangelischen Christen, so er es tun kann, den Brüdern und Schwes-tern zu Meinem Gedächtnis ein rechtes Liebesmahl, bestehend in gutem Brot und Wein, zu reichen, wobei nur zu bemerken ist, dass daran nicht auch die „Schweine“ teilnehmen sollen, die an Mich nicht glauben und Mich nur verhöhnen und verachten.“ [HiG.02_47.04.25,04]


Kirchliche, sektische Taufe

„Dieses Licht, dieses wahre Gottesreich, kann sonach nie von Rom ausgehen, und möchte der Papst auch ein Engel sein, sondern allzeit nur von jedem einzelnen Menschen selbst, so er in der Schrift unterrichtet und danach getauft ist durch Werke und durch das kräftigst wahrnehmbare Zeugnis des Heiligen Geistes. Wo dieses mangelt, da hilft weder Rom noch Jerusalem und weder Papst noch Wassertaufe und Bischof und Konfirmation!“ [HiG.02_47.07.08,03]

„Aber was soll Ich denn von einer Sekte sagen, die nichts als den Glauben lehrt und die Werke verwirft? Da ist, wie ihr zu sagen pflegt, Taufe und Chrisam  verdorben, denn es steht doch laut und offen geschrieben, dass ein Glaube ohne die Werke tot ist, und Ich Selbst habe offenkundig und zu öfteren Malen gesagt: „Seid nicht eitle Hörer, sondern Täter Meines Worts!“ Dadurch ist ja offenbar angezeigt, dass der Glaube allein nichts nützt, sondern das Werk.“ [Er.01_073,06]

„Nun, so höre denn! Johannes (der Täufer) ist im Leib der Kirche das, was da ist der äußere Weltverstand bei jeglichem Menschen, und eines jeden Menschen Verstand soll so beschaffen sein, wie da beschaffen war der Johannes. Wie der Johannes vor Mir den Weg bereitet hat, so soll auch ein rechter äußerer Verstand den Weg zum Verstand des Herzens anbahnen, welcher Herzensverstand da gleich ist Mir Selbst, indem Ich Selbst diesen Verstand aus Meinem Geist nehme, und ihn wie ein guter Sämann in das Erdreich des Herzens einlege, welches Erdreich aber da ist die rechte Liebe, die durch die Demut und Sanftmut bestens gedüngt wird. Johannes ist eine Rufer-Stimme in der Wüste, und das muss auch ein rechter äußerer Verstand sein. Denn die Welt, aus welcher der Verstand seine ersten Begriffe schöpft, ist eine Wüste. Das darum, weil sonst kein Mensch von der Gottheit völlig abgelöst und freigestellt werden könnte. Und so ist der äußere Verstand, der zum Teil aus dieser Wüste, zum Teil aber durch mittel- oder unmittelbare Offenbarungen aus den Himmeln seine Begriffe, Ideen und Urteile schöpft, eben durch die Aufnahme der geoffenbarten Wahrheiten auch die ,Stimme eines Rufers in der Wüste‘ und bereitet durch den Glauben die Wege zum Verständnis des Herzens. Dieser rechte äußere Verstand tauft sonach die Seele mit dem Wasser der Demut und des willigen Gehorsams; während der Verstand des Herzens, in dem der ewige Geist aus Gott wohnt, durch die Erweckung eben dieses Geistes notwendig mit diesem Geist taufen muss, weil dieser Geist aus Gott das wahre Licht, die vollste und hellste Wahrheit, die Liebe und somit das ewige Leben selbst ist.“ [RB.01_039,07-09]


Missionieren: erst lehren, dann taufen

„Es genügt, dass ihr den, der Meine Lehre im Herzen angenommen hat, in Meinem Namen tauft und ihm einen Namen der Ordnung wegen gebt, und Ich werde ihn stärken.“ [GEJ.09_166,11]

„Ich aber habe euch ja ohnehin gesagt, dass ihr jedermann, der lebendig und wahrhaft Meine Lehre und so auch Mich Selbst an- und aufgenommen hat, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes taufen sollt, dazu aber genügt die Auflegung der Hände und als ein äußeres Zeichen der wahren, inneren Reinigung durch den Geist Gottes ein Waschen mit reinem Wasser.“ [GEJ.08_040,17]

„Wenn ihr aber den Geist aus Mir werdet überkommen haben, dann zieht aus nach allen Landen der Erde und lehrt alle Völker, was Ich euch gelehrt habe und was ihr gesehen habt, und tauft sie dann im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes in euch.“ [HiG.02_43.05.24,16]

„Ich sage euch auch das: So ihr dereinst als vollendete Jünger Meine Lehre den Menschen in Meinem Namen werdet zu predigen anfangen, da habt darauf acht: Wird man euch irgendwo in einem Ort oder in einem Haus wohl aufnehmen, so bleibt daselbst und unterrichtet die Menschen wohl und gut, und tauft sie dann in Meinem Namen mit Wasser, wie es Johannes getan hat, und Ich werde sie dann taufen mit Meinem Geist von oben her!“ [GEJ.06_059,07]

„So man euch dann aufnehmen wird, so bleibt, lehrt sie erkennen die Wahrheit und handeln nach ihren leicht zu fassenden Grundsätzen. Haben sie diese freudig angenommen und haben auch alsbald danach zu handeln bereitwillig angefangen, so betet über sie, legt den Kranken die Hände auf, damit sie geheilt werden von ihren Übeln, und tauft sie dann auf die Weise wahrhaft, wie Ich sie euch zuvor gezeigt habe, und ihr werdet dadurch nach Meinem Willen ein Mir wohlgefälliges Werk ausgerichtet haben, und euer Lohn im Himmel wird dadurch um vieles vergrößert werden.“ [GEJ.08_023,13]

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