Jakob Lorber Polarlichter - Der Prophet Jakob Lorber

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Polarlichter


In der Nacht vom 26. zum 27. Februar 2023 waren in vielen Teilen Nordeuropas die bunten Polarlichter am Himmel zu sehen – ein Naturschauspiel, das man wohl aus Skandinavien kennt, doch nur sehr selten über Deutschland und Frankreich stattfindet.




Polarlichter über Sachsen-Anhalt, Landkreis Jerichower Land / Quelle: dpa



Der Herr erklärt uns durch Jakob Lorber die Erscheinung von Polarlichtern wie folgt:

„Am Pol selbst, wo der Druck am heftigsten wird, erregt sich die Luft und wird zu einem Feuermeer; wenn da solches vor sich zu gehen anfängt, so ergreift dann dieses Feuer die ihm angrenzenden Luftregionen in elektrischer Schnelle und entzündet dieselben je nach den dichtesten Gefügen, und diese Erscheinung gibt dann das sogenannte 'Nordlicht' ab. Über dem Pol selbst brennt solches Licht immerwährend zur Winterzeit, jedoch in die Polargegenden strömt es gewissermaßen nur periodisch über, und zwar nachdem sich gewisse Zweige der Luft mehr und mehr bis zum Nordpol selbst hin verdichtet haben, welche zweigartige Verdichtung von der verschiedenen Bewegung der Luft durch was immer für Ursachen bewirkt wird. Dass das Nordlicht blitzähnliche Bewegungen macht, das liegt in der zweigartigen Verdichtung der Luft; das fast allzeit rötliche Nordlicht, auch begleitende grünlich-weiße oder bläulich-weiße Licht ist eine Folge der ätherischen Entzündung elastischer Lufthülschen.“ [NZ.01_40.10.11, 16-17]

„Auf der südlicheren Erdhälfte, beinahe tausend Meilen unter dem Äquator, werdet ihr Phosphor weder in den Mineralien noch in den Pflanzen und Tieren antreffen, aber desto häufiger und intensiver auf der nördlichen Erdhälfte, und zwar am intensivsten in der halben nördlichen heißen und gemäßigten Zone. In der mehr und mehr kalten Nordzone findet er sich zwar wohl auch noch vor, aber weniger mit den Körpern als mit der Polarluft im Verein, wo er sich dort mit dem Sauerstoff leicht und gern verbindet, aber auch nur bis zu einem gewissen Grad. Denn ist die Nordluft und ihr großer Sauerstoffgehalt einmal zu übersättigt, so ist er entzündbar und ist das eigentliche leuchtende Element beim Erscheinen des sogenannten Nordlichtes. Es wird zwar von ihm eine große Portion vom Nordpol selbst verzehrt, weil er die eigentliche Hauptnahrung der Erde ausmacht; aber dessen ungeachtet bleibt noch eine übergroße Dosis mit der den Sauerstoff reichhaltig enthaltenden atmosphärischen Luft übrig und entzündet sich durch die schwere Masse und durch den ausübenden Druck der Luft, welche Erscheinung den Bewohnern der Nordländer in der langen Winternacht sehr gut zustattenkommt. Die Erscheinung des Nordpolarlichtes wird darum in den Südpolarländern und namentlich gegen den Südpol zu nie statthaben. Es kommt zwar dort auch bläuliches Leuchten hie und da vor, aber nicht in der Weise wie in den Polarländern, sondern in Gestalt von bläulich-violett oder grünlich leuchtenden Kugeln, die gleich den Leuchtmeteoren eine Zeitlang auf der Oberfläche dahinfahren und bald wieder in die Tiefe hinab sinken, ähnlich auch so manchen Sternschnuppen, die ihr auf dieser nördlichen Erdhälfte schon zu öfteren Malen in der Luft habt dahinschweben sehen und bis auf die Färbung beobachtet haben werdet. Die weißere Färbung rührt auch hier von dem vorhandenen Phosphor in der Luft her.“ [HiG.03_64.04.10,02-03]


Über die geistige Ursache solcher Lichter erfahren wir weiter:

„Gegen die Polargegenden [gibt es] von Grad zu Grad immer friedliebendere Geister. Diese friedliebenden Geister sind demütige Geister, und scheuen jede Art sich aufzublähen und in dieser Aufblähung größer sein zu wollen als andere sie umgebende Geister. Daher fliehen sie auch sorgfältig alsbald jede Gelegenheit, welche dazu dienen könnte, dass sie sich eins über das andere erheben möchten; daher scheuen sie auch sorgfältig alles naturmäßige Licht, und ziehen sich gewisserart von diesem so viel wie möglich zurück; und alles Licht und alle Wärme, welche sie auch immer in sich aufnehmen, lassen sie alsbald weiter strömen an jene Geister, denen Liebe und Weisheit mangelt.
Wenn es denn nun geschieht, dass solche Friedensgeister in ihrer liebetätigen Wirkung sich sehr vereinigen, so geschieht dann diejenige Erscheinung des Nordlichtes, die vorher dem fleischlichen Auge beleuchtet wurde, und das zwar darum, weil sie durch ihre Liebe allzeit eine Menge unruhiger Geister aus der Materie an sich ziehen, wie gleichsam in eine Schule der Besserung, um sie vorzubereiten zum Eintritt in das prüfende Leben der Materie; so geschieht es dann, dass bei solcher Liebeswirkung auch verdorbene Geister verstorbener Menschen, namentlich solcher, die sogenannte Intrigen aller Art während ihres Lebens gespielt haben, sich dann mit erheben unter die Scharen solcher liebewirkenden Geister, und wollen dann dieselben ebenfalls durch allerlei Intrigen und liebescheinende Bewegungen auf ihre Seite bringen – allein die Liebe ist scharfsinnig und empfindet in ihrer Reinheit alsbald die Schmarotzer in ihr; darauf werden solche böswillige Geister alsbald ergriffen und von den Friedensgeistern über dem Nordpol so sehr beengt, dass dieselben solchen außerordentlichen Druck nicht mehr erleiden können. Alsdann entzündet sich der böse Wille solcher Geister, und tobt dann mitten unter den Friedensgeistern als ein großartiges Feuer wie dem Krater eines Vulkans entsteigend; das geschieht allzeit genau in der Mitte des Nordpols, denn vom Südpol gilt dieses nicht.
Nun würdet ihr fragen, warum denn gerade über der Mitte des Nordpols? Dieses geschieht deswegen, weil diese böswilligen Geister sich so viel als möglich in ihrer Böswilligkeit dunkel halten, um nicht auch nur bei einem leisen Lichtflimmern in ihrer Schändlichkeit entdeckt zu werden, da eben in dieser Nordpolvertiefung die größte Dunkelheit herrscht physisch und somit auch geistig. Wenn daher die Liebes-(Friedens-)Geister solches Gesindel unter sich alsbald gewahr werden, so vereinigen sie sich in ihrem Liebetätigkeitswollen, lassen dann ihr Licht und ihre Wärme auf schon besagte Weise ausströmen, was nämlich schon bei der Entstehung des Nordlichtes bemerkt wurde; dadurch werden nun die Böswilligen durchleuchtet, und können unmöglich mehr ihr Böses verbergen, da vereinigen sich dann die Friedensgeister und stürzen auf die herumflatternden Schmarotzer nieder, und wollen sie zur Ruhe bringen. Allein diese entzünden sich dann alsbald in ihrem Ärger über die Entdeckung ihrer Bosheit von den Friedensgeistern, und brechen dann gleich einem gewaltigen Feuerstrom empor, und brennen so lange, bis sie sich in ihrem bösen Eifer aufgezehrt haben; alsdann werden sie ihrer Hitzigkeit wegen alsbald von den Friedensgeistern vom Wasser ihres Liebeswillens umfangen und als ewiges Eis mit der Polargegend vereinigt.“ [NZ.01_40.10.11, 24-26]


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