Der Nervengeist
„Der Leib besitzt einen ganz eigentümlichen Nervengeist, welcher fürs erste höchst verwandt ist mit dem magnetischen Fluidum, fürs zweite aber ebenso innigst mit der Seele, welche eben durch diesen Nervengeist mit dem Leib zusammenhängt und mit demselben korrespondiert.“ [Mo.01_005,13]
„Seht, die ganze Schöpfung und alles, was ihr mit euren Sinnen nur immer wahrnehmt, sind fixierte Gedanken, Ideen und Begriffe Gottes, auch ihr Menschen eurem sinnlichen Leib nach; und inwieweit die Seele mit dem Leib durch seinen Nerven- und Blutäther verbunden ist, ist auch sie im Gericht und somit im Tod desselben haftend, von dem sie sich aber dadurch, dass sie durch ihren freien Willen nach den Gesetzen Gottes dem rein Geistigen nachstrebt, befreien und ganz eins werden kann mit ihrem Geist aus Gott, wodurch sie sonach als selbsttätig und selbständig von ihrem alten Tod in das freie, ewige Leben übergegangen ist.“ [GEJ.05_229,03]
Bildung des Nervengeistes
Bei der Zeugung wird die Seele wie ein gordischer Knoten in das Ei im Mutterleib getrieben und umhülst (V.3-4). „Hat die Seele einmal in ihrer Umhülsung die menschliche Form wieder bekommen, so werden ihr dann aus dem Mutterleib entsprechende Spezifika zugeführt. Diese Spezifika verwendet endlich die Seele zu ihrer eigenen festeren Aneinanderbindung ihrer Intelligenzen. Ist das geschehen, so strömen aus dem Mutterleib schon wieder andere und neue Spezifika in den Ort der neuen Menschwerdung im Mutterleib; diese werden schon zur Bildung der Nerven verwendet. Die Nerven sind gewisserart Stricke und Schnüre, die von der Seele überall ergriffen und angezogen werden können, um dadurch dem nachfolgenden Leib eben durch diese Schnüre und Stricke jede mögliche Bewegung geben zu können. Sind die Nerven in ihren Grundlagen und Verbindungen fertig, dann strömen schon wieder neue Spezifika nach. Diese werden zur Bildung der Eingeweide angeordnet; und sind die Haupteingeweide in den ersten organischen Grundlagen dargestellt, so werden sie dann sogleich mit den Hauptnerven verbunden. Nach dieser Arbeit geht es dann mit schon wieder etwas anderen Spezifiken an die völlige Ausbildung der Eingeweide. Da aber natürlich in dem Kopf die meisten Nerven zusammenlaufen, und zwar hauptsächlich im Hinterhaupt, in dem auch die Seele ihren Kopf hat, so beginnt zugleich mit der Bildung der Eingeweide auch die Bildung des Kopfes, welcher das entsprechendste Bild der Seele ist, weil alle Intelligenz der Seele sich durch gewisse Hauptausstrahlungen im Kopf konzentriert. Und weil die Augen das allervollkommenste Symbol der Intelligenz sind, so wird auch der Kopf und besonders die Augen am ersten ersichtlich sein; denn in den Augen strömen alle Ausstrahlungen der einzelnen Intelligenzen der Seele durcheinander und bilden durch eben dieses Durcheinanderströmen die naturmäßige Sehkraft der Seele, mittelst welcher sie die Außenwelt in sich selbst hineinschauen kann.“ [Er.01_050,07-10]
„Solange die Nerven des Fleischkindes [während der Schwangerschaft (V.15)] nicht völlig ausgebildet und tätig sind, arbeitet die Seele mit Selbstbewusstsein mit allem Eifer fort und richtet sich den Leib nach ihren Bedürfnissen ein; sind aber einmal die Nerven alle ausgebildet, und wird deren sich stets mehr entwickelnder [Nerven-]Geist ganz ordnungsmäßig tätig, dann begibt sich die Seele mehr und mehr zur Ruhe und schläft am Ende in der Gegend der Nieren ganz ein. Sie weiß nun nichts von sich selbst und vegetiert bloß, ohne alle Erinnerung an einen früheren nackten Naturzustand. Erst etliche Monde nach der Geburt fängt sie stets mehr und mehr an zu erwachen, was aus der Abnahme der Schlafsucht recht gut wahrgenommen werden kann; aber bis sie zu einigem Bewusstsein gelangt, braucht es schon eine längere Zeit.“ [GEJ.04_120,16]
„Der Mensch ist zusammengesetzt aus einem naturmäßigen Leib, der da ist ein Gefäß, darin sich durch die verschiedenen Organe eine lebendige Seele ausbilde, denn im Entstehen durch die Zeugung wird nur das alleinige Wesen des Leibes konstruiert. Erst im siebten Monat, wenn schon das leibliche Wesen organisch, wenn auch noch nicht ganz der Form, doch aber all den Teilen nach ausgebildet wird durch das vegetative Leben der Mutter, so erst wird in der Gegend der Magengrube ein für eure Augen nicht wahrnehmbares, vom Zeuger herrührendes Bläschen, darin die Substanz der Seele enthalten ist, geöffnet und teilt sich dann dem ganzen Organismus durch die Verbindung der Nerven mit, umwandelt dann ein in allen Nerven vorfindliches magnetisches Fluidum in die seinige und dringt dann in aller elektrischen Schnelle bald auch in alle übrigen Organe, namentlich aber zuletzt erst in die Herzmuskeln, was gewöhnlich erst am siebten Tag, bei einigen manchmal etwas später erst geschieht.“ [HiG.03_40.06.17,03]
„Wenn das Kind vom Mutterleib ausgeboren wird, so wird die Lunge in die Tätigkeit gesetzt, und das Kind fängt dann an, aus der Luft durch jeden Atemzug eine zahllose Menge Spezifika in sich aufzunehmen, welche sofort zur Bildung des Nervengeistes und zur Kräftigung der Seele verwendet werden, d. h. was ihr substanziell-formelles Wesen betrifft. Was aber ihre innere Spezifikal- und Intelligenzialnahrung betrifft, das bekommt sie durch die Sinne des Leibes, und das alles geordnet von den guten Geistern in dieser Sphäre.“ [Er.01_051,17]
Nahrungsaufnahme der Seele durch den Nervengeist
„Im Zentrum des Herzens befindet sich zwar auch ein sehr großer Nervenkomplex, aber es ist darin nicht der Hauptlebenssitz. Es ist das nur eine Werkstätte zur Aufnahme und Bewahrung des Lebensnährstoffs aus dem Blut und aus der Luft. Von da aus nimmt ihn erst der Hauptlebensnerv auf und befruchtet oder segnet ihn erst als eine zum Leben taugliche Substanz, das heißt für das einstweilige Mitnaturleben der Seele, die ohne diesen Nerv mit dem Organismus des Leibes in gar keine Verbindung treten könnte.“ [GEJ.05_114,05]
„Bei jedem Menschen [findet] fortwährend ein Ausfluss oder besser ein Ausströmen seiner überflüssigen Lebenskraft in jeder Sekunde statt. Dadurch wird sogar außerhalb des Menschen eine odisch-magnetische Lebenssphäre gebildet, ohne die kein Mensch aus der ihn umgebenden Luft seine Lebensspezifika an sich ziehen könnte, aus welchen eben die Seelenbestands- und Lebenssättigungsteile durch den Nervenäther endlich als gewisserart naturgemäß substantielle Sättigung der eigentlichen Seele zugeführt werden.“ [HiG.03_54.02.24,04]
„Dieser Stoff [Sauerstoff, s.V.3] ist ursprünglich die eigentliche Seelensubstanz.“ [GEJ.04_118,05]
„Der Mensch beginnt aus dem Samenkeim im Mutterleib zu werden und zu wachsen. Sind nach Verlauf der ordnungsmäßigen Zeit alle Bedingungen erfüllt, so wird der gewordene Mensch von den Banden seiner engen Werdenswelt gelöst und ausgeboren in die große Außenwelt. Im Augenblick verändern sich auch alle früheren Lebensverhältnisse. Der Mensch fängt an, Nahrung zu sich zu nehmen von der Außenwelt, und das doppelt: für das Wachsen und Gedeihen des Leibes und dessen zum Gebrauch notwendigen Naturleben durch den Magen – und für das Wachstum und das Gedeihen der Seele durch alle die am Leib befindlichen Sinnesorgane, die ihre ihnen zusagende Kost aus dem od-psycho-ätherischen Außenlebenskreis nehmen. Anfangs wird freilich das meiste zum Gedeihen des Leibes und dessen Naturleben verwendet, das hauptsächlich im fleischlichen Herzen seinen od-elektro-magnetischen Sitz hat und so lange fortdauert, als die kleine od-elektro-magnetische Lebensbatterie die gerechte und hinreichende Nahrung hat. Ist der Leib einmal ausgebildet, dann erst wird die Seele freitätiger und verwendet den Außenlebensätherkreis zu ihrer eigenen freien Ausbildung.“ [HiG.03_54.02.24,12]
„Was da als Frucht von Tieren und gar Menschen verzehrt wird, wird dem gröberen Teil nach zur Bildung und Nahrung des Fleisches [Leibes] verwendet, und dem edleren Teil nach wird es zum nervenstärkenden und belebenden Geist, und der ganz edle Teil wird zur Seelensubstanz.“ [GEJ.04_103,07-08]
„Hätte Ich in den Magen nicht die materielle Essgier gelegt, würde jemand wohl jemals eine Speise zu sich nehmen? Auf welch andere Weise könnten Naturspezifikalgeister in das Blut und in andere Säfte des Leibes, von da in den Nervenäther und, in solcher Weise geläutert, in die Seelensubstanz übergehen? Durch Meine Willensmacht allerdings wohl in der primitiven Ordnung; aber wie stünde es dann mit der ewigen Bestandfähigkeit? Anders nicht als durch ein hartes, bleibendes Gericht; wie sähe es dann aber mit der Selbständigkeit und einstigen geistigen Lebensfreiheit aus?“ [GEJ.04_177,02]
„Alles, was du genießt und zur Stärkung und Belebung deines Leibes in deinen Magen aufnimmst, ist nicht gar so tot, wie du es glaubst. Es hat drei Teile: erstens den materiellen, den du siehst und fühlst und von dem du, so die Speise wohlbereitet ist, in deinem Mund einen Wohlgeschmack verspürst und zuvor schon auch mit deiner Nase den Wohlgeruch der Speise in dich einhauchst. Sieh, diese Stücke gehören zur Belebung deines Leibes. Wenn zweitens die Speisen in den Magen gelangen, so werden sie dort gewisserart zum zweiten Mal gekocht, und es entwickeln sich dabei zwei Hauptbestandteile, von denen der eine als der gröbere zur Ernährung des Leibes, seiner Glieder und Muskeln dient, der andere durch das Blut, das von diesen beiden Bestandteilen herrührt, überall hingeleitet wird, wo der Leib einer Nahrung und Stärkung bedarf. Sind diese beiden Bestandteile in dem oberen Magen von dem, was du gegessen hast, gehörig ausgeschieden und in den Leib hinausgeleitet, so bekommst du Durst, und du nimmst Trank zu dir. Dadurch kommt die Speise in den unteren, kleineren Magen, der in zwölf Fächer abgeteilt ist. In diesem wird auf dem Weg eines eigenen Gärungsprozesses der ätherische Stoff aus den kleinen Zellen der zu dir genommenen Speisen abgesondert und dient zur Belebung der Nerven, daher du ihn auch den Nervengeist nennen kannst. Das ganz außerordentlich fein Ätherische, das wir Substanz nennen wollen, wird durch die Milz auf einem ganz geheimen Weg ins Herz geleitet und geht vom Herzen aus als völlig geläutert in die Seele des Menschen über, und so zieht die Seele von jeder in dich aufgenommenen Nahrung auch das ihr Verwandte an sich und wird dadurch in allen ihren dem Leib ganz ähnlichen Einzelbestandteilen genährt und gestärkt. Das kannst du daraus recht leicht entnehmen, dass deine Reden und Urteile, wenn du hungrig und durstig bist, ein holperichtes und unzusammenhängendes Gedanken- und Ideengewebe sind; hast du aber zuvor eine reine und gute Kost und auch einen reinen und guten Wein genossen, so werden deine Reden und Urteile auch in kürzester Zeit einen ganz anderen Charakter annehmen, und das bewirkt die Mitsättigung und -stärkung der Seele. Würdest du aber lange Zeit keine Speise und keinen Trank zu dir nehmen, so würde es dir mit deinem Denken, Reden und Urteilen bald sehr kümmerlich ergehen.
Haben die Speisen einmal das Wichtige an den Leib, an dessen Nerven und an dessen Seele abgegeben, so wird dann das eigentlich Unlautere der zu sich genommenen Belebungsmaterie durch die zwei natürlichen Gänge aus dem Leib hinausgeschafft. Ist aber ein Mensch in jeder Hinsicht ein Schwelger geworden und hat sich seinen Bauch zu seinem Abgott gemacht, so kann die zu sich genommene Speise, wie auch der zu viele in den Magen hineingegossene Wein, in den beiden dir bekanntgegebenen Magen nicht völlig mehr abgesondert werden, und es gehen dadurch noch viele unausgeschiedene Leibes-, Nerven- und Seelenbelebungsteile in den großen Bauch, in die Gedärme und anderenteils durch die Leber und Milz in den Urinsack über, bewirken daselbst abermals Gärungen, aus denen sich mit der Zeit für den Leib allerlei Krankheiten entwickeln und die Seele träg, stumpf und gefühllos machen.“ [GEJ.10_209,02-07]
„Ob jemand dies oder jenes isst, um sich zu sättigen, so ist das einerlei; nur soll ein jeder darauf sehen, dass die Speisen rein und auch gut genießbar sind. Besonders sollt ihr mit dem Fleischessen behutsam sein, so ihr am Leib lange und dauernd gesund bleiben wollt. Das Fleisch von erstickten Tieren dient keinem Menschen zur Gesundheit, da es böse Geister in den Nerven des Leibes erzeugt, und das Fleisch der als unrein bezeichneten Tiere ist nur gesund zu genießen, wenn es so zubereitet wird wie Ich euch solches schon angezeigt habe.“ [GEJ.07_085,14]
Die Rolle des Nervengeistes bei Krankheit und Heilung
„Aus diesen bösen Stoffen [das Unlautere der Speisen, s.V.7] geht aber dann oft noch ein anderes Übel hervor. Wenn nämlich die argen, noch ungegorenen Naturgeister aus dem Dunstkreis eines solchen Menschen gar wohl merken, dass sich in seinem Bauch und auch in seinem Unterleib schon eine Menge ihnen verwandter Naturgeister angesammelt haben, so dringen diese bald in den Leib solch eines Menschen und vereinigen sich mit ihnen gattungsähnlichen Geistern im Leib. Ist dieser Akt vor sich gegangen, so sieht es mit solch einem Menschen schon sehr übel aus. Es bemächtigen sich bald nicht nur seines Leibes eine Menge schwer- und unheilbarer Krankheiten, sondern auch seiner Seele, die dadurch, als in sich sehr geschwächt und träg gemacht, sich nimmer wehren kann, stets mehr und mehr in ihr sinnliches und leidendes Fleisch überzugehen. Um das gänzliche Materiellwerden der Seele zu verhindern, ist und gibt es da kein anderes Mittel als die großen Krankheiten des Leibes selbst. Solch ein Mensch verliert dann alle Esslust und sucht durch Arzneien den alten Unrat aus dem Leib zu schaffen. Es gelingt hie und da wohl eine Art Heilung, aber niemals vollständig, und ein solcher Mensch darf sich nur ein wenig vergessen, so hat er schon wieder seine früheren Plagegeister belebt, und sein zweiter leidender Zustand ist dann gewöhnlich ärger als sein erster.“ [GEJ.10_209,08-11]
„Wenn der Leib hie und da krank geworden ist, so hat dies darin seinen Grund, dass durch irgendeinen Umstand fremdartige Teile in denselben gekommen sind. Sodann bemüht sich der Leib in seiner organischen Tätigkeit, diese fremden Stoffe (mittels des Nervengeistes) hinauszuschaffen. Allein es ist hier der Fall wie bei jemandem, der da ohne irgendein Hindernis in ein künstliches Labyrinth geraten ist, daraus er sich nicht so leicht wieder finden kann wie er hineingekommen ist. Und so kann denn so ein fremdartiger Teil ebenfalls auch nicht so leicht wieder aus dem Leib geschafft werden wie er hineingeraten ist. Wo aber dann im Leibesorganismus ein solcher Fremdteil sitzt, da hemmt er die ordnungsmäßige Tätigkeit der Organe und verursacht allerlei Störungen im Kreislauf des Bluts und aller aus demselben entspringenden Säfte. Und so dann dadurch diese nicht zur rechten Zeit zur Sättigung zu den bestimmten Organen gelangen können, so werden die Organe dann hungrig, schrumpfen zusammen und verursachen ein krampfhaftes, schmerzliches Ziehen, werden matter und matter, und schließlich wird der Leib völlig abgespannt und die Organe verlieren sobald samt der Elektrizität ihre elektrische Spannkraft. Und die Folge davon ist, dass der Leib dadurch hinfällig und krank wird.“ [HiG.01_41.01.30,02-03]
„Die Urmenschen, die in der gleichen, ihnen durch Meinen Geist gezeigten Ordnung und Einfachheit geblieben sind, wussten von keiner dem Leibestod vorangehenden Krankheit etwas; sie erreichten zumeist ein sehr hohes Alter, wurden nie krank und schliefen am Ende ganz ruhig ein, und ihre Seele empfand dabei keine Schmerzen und keine Todesangst. Ihre Nahrung war aber auch immer eine gleiche, und nicht heute so und morgen anders. Zumeist lebten sie von Milch, Brot und guten und reifen Baumfrüchten; ein solches Gericht war ihr ganzes Leben hindurch ihre Leibesnahrung, und zur Stillung ihres Durstes diente das frische Quellwasser. Aus diesem Grund waren ihre Leibesnerven stets von denselben guten und unschädlichen Seelensubstanzen ernährt, und es konnte sich keine böse, unreine und somit schädliche Seelensubstanz in den Leib hineinschmuggeln; daher blieben diese Menschen stets gleich kräftig und gesund, sowohl geistig als auch leiblich.
Aber beseht jetzt in dieser Zeit und auch schon in den viel früheren Zeiten die vielen tausend allerartigen Leckerbissen, mit denen die Menschen ihre Mägen und Bäuche füllen, und es wird dir gleich klarwerden, welch eine Unzahl von allerlei ungegorenen, somit unreinen, bösen und schädlichen Substanzen bei solcher Gelegenheit oft den ganzen menschlichen Leib in Besitz nehmen und ihn nach und nach stets mehr zu martern und zu quälen anfangen. Denn solche verschiedenartigen Substanzen geraten dann in einem Menschenleib in einen beständigen Kampf, den er nur dadurch auf eine Zeitlang zu beschwichtigen vermag, dass er zu allerlei aus der Erfahrung bekannten Kräutern und Wurzeln seine Zuflucht nimmt und mit ihrer Hilfe die Neigung der inneren Seelensubstanz zur Revolution stillt. Aber solch eine Gesundheit ist nie von einer Dauer, besonders bei dem alten Menschen, er müsste denn auf längere Zeit hin zur ganz einfachen Leibesernährung seine Zuflucht nehmen, was aber gewöhnlich nicht geschieht. Denn die meisten Menschen, so sie dem Leib nach wieder durch eine glücklich gewählte Medizin nur erträglich gesünder werden, bekommen bald wieder Lust zu ihren alten Leckereien, werden darauf kränker als sie ehedem waren, fangen an zu siechen und nehmen gewöhnlich ein sehr schmerzliches Ende. Sieh, darum hat auch Moses den aus der harten Knechtschaft Ägyptens erlösten Israeliten den Speisezettel vorgeschrieben. Die streng nach demselben lebten, blieben gesund bis in ihr hohes Alter; aber gar viele sehnten sich nur zu bald nach ihren ägyptischen Fleischtöpfen, und die Folge war, dass sie darauf bald krank, schwach und mühselig wurden und unter allerlei Leibeskrankheiten ihr diesirdisches Leben beschließen mussten.
Und eine noch größere Betrübnis in dieser Hinsicht stellt sich bei den Kindern heraus. Erstens haben schon die Eltern früher nach links und rechts hin gesündigt und ihren Leib dadurch mit einer großen Anzahl von bösen und schädlichen Seelensubstanzen angefüllt, und das Kind war somit von einem sündigen Vater in den Leib einer noch sündigeren Mutter hinein gezeugt. Frage: Wie soll aus einem solchen Leib ein gesundes Kind hervorgehen? Und zweitens ist die Mutter in ihrer Schwangerschaft am meisten lüstern nach allerlei Leckereien, und ihre Angehörigen wissen ihr keinen besseren Dienst zu erweisen, als nach Möglichkeit dem Verlangen des schwangeren Weibes nachzukommen. Bei dieser Gelegenheit bekommt das Kind den zweiten Stoß in seiner Gesundheit. Es ist nicht genug, dass es schon völlig krank aus dem Mutterleib kam, sondern es muss darauf gleich mit einer noch schlechteren Muttermilch genährt werden. In dem besteht dann der zweite, noch gewaltigere Stoß in die Grundfeste der Gesundheit eines Kindes. Ist ein Kind aus diesen zwei Gesundheitsstößen noch so glücklich als möglich mit allerlei Arzneimitteln sozusagen mit heiler Haut davongekommen, dann kommt noch ein dritter Gesundheitsstoß. Das Kind wird natürlich größer, neckischer und für seine Umgebung liebenswürdiger. Da wird es dann bald über alle Maßen verzärtelt und mit allerlei Naschereien versehen; denn solche dummen Eltern können ihrem Zärtling nichts versagen. Was aber ist die Folge davon? Dass das Kind sich dadurch schon frühzeitig den Magen und die nötigen Verdauungswerkzeuge derart verdirbt und schwächt, dass es dann bald in allerlei Leibeskrankheiten verfällt und auch bald stirbt. Manche Kinder sterben schon im Mutterleib, eine bei weitem größere Anzahl bald nach der Geburt in zwei bis drei Jahren, die meisten aber von vier bis zwölf. Die aber dann noch in ein reiferes Alter gelangen, müssen erstens gescheite und vernünftige Eltern haben und ein keusches und diätes Leben führen, sich nicht erzürnen und ärgern. So können sie zu einer noch ganz guten und erträglichen Gesundheit gelangen und auch sechzig – siebzig – achtzig Jahre und darüber alt werden; aber dann ist ihr Alter selbst schon so gut wie eine Krankheit, die immerwährend noch als eine Folge vom Mutterleib und zumeist aber auch von den Jugendsünden herrührt.
Aus dieser kurzen Darstellung ersiehst du, dass Ich durchaus nicht und nie der Urheber der menschlichen Leibeskrankheiten war, sondern die Menschen selbst, und zwar von dem Zeitpunkt an, als sie leichtsinnig und mutwillig genug Meine ihnen allzeit gegebenen Gebote und Regeln stets mehr und mehr zu verlassen anfingen und ihrem Verstand und ihrem Willen folgten, der durch die bösen Geister, die sich in der Luft, der Erde und im Wasser aufhalten, stets mehr und mehr verfinstert und verwirrt wurde.“ [GEJ.10_182,02-14]
„Das Licht der Sonne führt, wie ihr es euch leicht denken könnt, reinere Geister mit sich. Diese Geister haben die größte Verwandtschaft mit den substantiellen Teilen der Seele des Menschen. Wenn durch die Einwirkung solch reiner Geister der Seele eine sicher kräftige Stärkung zugeführt wird, so wird dann die so gestärkte Seele mit irgendeiner in ihrem Leib entstandenen Schwäche sehr leicht und bald fertig, weil die Gesundheit des Leibes gleichfort einzig und allein von einer hinreichend kräftigen Seele abhängt. Denn wo immer ursprünglich irgendeine Schwäche in der Seele, d.h. in ihren substantiellen Teilen, auftritt und die Seele selbst auf einem geordneten Weg sich in den geschwächten Teilen keine Stärkung verschaffen kann, da wendet sie sich dann an ihren eigenen Nervengeist und zieht aus ihm das ihr Mangelnde an sich. Dafür entsteht dann, wie in entladenen elektrischen Flaschen, in den Nerven ein offenbarer Mangel an jenem Lebensfluidum, durch das allein sie in der rechten Spannung erhalten werden. Die Nerven, dadurch gewisserart hungrig, saugen dann eine noch zu wenig reine Kost aus dem Blut, und wenn solches vor sich geht, so entsteht dann ganz natürlich ein unnatürlicher Lebensprozess in der Natur des Fleisches, aus dem alle möglichen Krankheiten je nach der Art und Weise entstehen können, wie sie nach dem tieferen Seelenkalkül einem oder dem anderen Teil, der in der Seele schwach geworden ist, entsprechen. Da aber in den reineren Sonnengeistern alle jene partikularen Seelensubstanzen, aus denen die Seele selbst besteht, sich vorfinden, so ist es für die Seele ein leichtes, aus ihnen das zur Stärkung zu nehmen, was ihr abging, um dadurch auch wieder die frühere Ordnung in ihrem Nervengeist, und durch diesen in den Nerven, und in dem Blut die rechte, natürliche Lebensspannung zu bewerkstelligen.
Aus eben diesem Grund ist auch in sehr vielfacher Hinsicht ein rechtes homöopathisches Verfahren jedem allopathischen bei weitem vorzuziehen. Denn durch die Homöopathie wird sogleich Geistiges, das der Seele verwandt ist, der Seele zugeführt, und die Seele selbst, wenn sie irgendetwas in ihr Abgängiges, oder wenigstens Geschwächtes, von außen her in sich aufgenommen hat, wird dann Arzt ihres Leibes. Bei allopathischem Verfahren aber wird der Leib gezwungen, zuvor ein Arzt seiner Seele zu werden. Und so diese allenfalls durch großen Jammer des Leibes gesund geworden ist, so kann sie sich dann erst rückwirkend über die Herstellung ihres Leibes machen, was doch sicher der ungeeignetste Weg zur Wiedererreichung der vollen Leibesgesundheit ist, was jeder aus der langen, siechenhaften Rekonvaleszenz des Leibes mit bloßem Auge leicht ersehen kann.“ [HS.01_001,09-14]
„Was ist es wohl, das dein Herz so sehr beengt? Sieh, es sind die Sinne deiner Seele, welche da ausmachen deinen Verstand; dieser ist zu angestrengt tätig, entzieht dadurch dem Herzen zu viel des Lebensfeuers und verbraucht es im Gehirn um nichtige Dinge. Dafür aber leidet dann dein Herz einen Mangel und wird von außen her beengt, weil es zu wenig des Lebensfeuers rückbehält. Es ist wohl dein Innerstes im Herzen in der schönsten Ordnung wo des Geistes Wohnstätte ist. Aber weil die äußere Umfassung des Herzens stets beengt wird durch den zu unverhältnismäßigen Lebensfeuerverbrauch und das Herz auch zu Zeiten nicht so viel Lebensfeuer erzeugen kann aus dem Geist wie dein nicht selten über die Maßen tätiger Verstand zu seiner weltlichen Funktion vonnöten hat, so wird dein Verstand oft schwach in allen seinen Teilen. Und du empfindest dann den Mangel dieses Feuers doppelt, und zwar zuerst durch eine Art Trübung im Verstand oder in den Sinnen der Seele, und dann aber auch durch leere Beängstigungen in deinem Herzen, welche natürlich darin ihren Grund haben, dass durch den Mangel an Lebensfeuer die äußere Umfassung des Herzens sich zusammenzieht, dadurch auf die inneren Lebenskammern einen Druck ausübt und die äußeren Gefäße, selbst des fleischlichen Herzens, strenger und strenger anzuziehen beginnt, woher sich dann auch dein physisches Leiden zu Zeiten und Zeiten datiert. Weil vom Herzen aus alle Nerven zuerst ihre Nahrung bekommen müssen, so werden sie natürlich schwach, wenn sie durch den Mangel an Lebensfeuer hungrig werden. Und der zuckende Zustand derselben ist nichts anderes als eine Sprache, eine Forderung an das Herz und lautet: „Wir Bänder und Hebel des organischen Lebens sind hungrig und durstig geworden! Herz, du sonst gastliche Küche des Lebens, gib uns zu essen und zu trinken und gönne uns auch einmal eine frische und stärkende Luft. Und lass uns nicht verkümmern unter dem Staub, den deines Verstandes weltliche Werkstätten so reichlich und verderblich erzeugen.“ Ich aber sage dir: Gib folgsames Gehör den Worten der Nerven, und du wirst gesund sein.“ [HiG.02_44.04.13,02-05]
„Du bist noch immer ein kleiner Schwelger und trinkst Bier und Wein durcheinander und isst dazu bald dies, bald jenes, was dir gerade dann und wann schmeckt. Meinst du wohl, dass das deinem Leib dient? O mitnichten! Das alles ist ein Gift für deinen in Jahren schon etwas vorgerückten Leib. Versuch nur einmal und gib von allem, was du in einer Woche isst und trinkst, nur einen kleinen Teil in einen Topf und berieche nach acht Tagen dieses Topfes Inhalt, und du müsstest sehr abgestumpfte Geruchsnerven haben, so dieser Gestank dir nicht sogleich einen großen Ekel erzeugen würde. Wenn aber derlei Allerhanddurcheinander in einem kalten Topf so üble Mefitika erzeugt, was muss es dann erst im warmen Magen alles für böse Dünste erzeugen, die sich dann mit dem Blut vereinen und die Nerven des Leibes bösartig narkotisieren, woher dann allerlei leibliche Schwächen erwachsen müssen.
Wenn du aber dann und wann etwas mehr kränklich wirst, so bleibst du zu Hause und wirst wieder gesund. Da kommt dir die häusliche Diät wohl zustatten. Wird sie dir wohl schaden, wenn du gesünder bist? Ich meine es nicht. Willst du recht gesund sein und alt werden, so bleib du schön fleißig bei deiner Hausdiät. Bestell dir abends zu Hause ein einfaches, dir gut schmeckendes Abendmahl, aber nicht zu sauer und zu stark gesalzen, du magst etwas Wein mit Wasser genießen und zuvor einen guten Gang ins Freie tun, so wirst du gesund und stark verbleiben. Du magst auch dann und wann an schönen Tagen irgendwohin gehen, da ein guter Wein ist, aber das schlechte Lumpengesüff von einem Bier meide. Denn das hat alle schlechten Eigenschaften, nur keine guten, besonders in dieser betrügerischen Zeit, in der Hopfen und Malz rein verdorben sind. Wenn noch irgendein reines Gersten- und Hopfenbier zu haben wäre, so wäre davon ein mäßiger Genuss gerade nicht nachteilig, wenn auch eben nicht zu heilsam, weil es nur träge und sehr herabstimmende Spezifika in sich enthält. Aber ein Bier, wie es hier in diesem Ort fast allgemein bereitet wird, Ich sage es dir, ist ein barstes Gift. Denn es nährt nicht und löscht nicht den Durst, sondern es betäubt nur und erzeugt noch mehr Durst, damit die Leute desto mehr zu trinken genötigt werden.
Aber nicht nur für den Leib, sondern noch bei weitem mehr für Seele und Geist ist das abendliche Gasthausschmausen bei Bier und Tabakdampf überaus schädlich, da dabei durch die schlechte Kost in den Leib allerlei scheußliche Spezifika aufgenommen werden, die dann Seele und Geist trüb machen. Zu dem gesellt sich aber noch die Nacht der Erde, in der auch das allerschlechteste psychische Spezifikalgesindel in den Luftraum der Erde aufsteigt und im selben wo und wie nur möglich durch das Fleisch, das es augenblicklich durchdringt, die Seele mit allerlei Scheußlichkeiten besudelt und nicht selten mit unkeuschen Gedanken und Begierden erfüllt.“ [HiG.03_47.04.18.b,01-07]
Zur Stärkung über den Nervengeist: „Hast du aber schon ein zu geringes lebendiges Vertrauen zu Mir und suchst Meinen Segen mehr in der Natur als in Mir, dem Urheber der Natur, so magst du ja die ‚evangelische Salbe‘ gebrauchen, aber mit größter Ruhe des Gemüts, so wird es wohl auch besser werden mit deinen Nerven, denen du nur höchst selten eine stärkende Gebirgsluft zum Verspeisen zukommen lässt. Mach dich auf einige Wochen von deinem Weltgeschäft los und mach eine Reise in Meine freie Schöpfung, das wird dich stärken in allem. Denn sieh, in den Städten der Welt bin Ich wie ein ganz kleines, oft ganz versiegendes Bächlein, auf dem freien Land bin Ich wie ein Strom, und über den Bergen bin Ich wie ein Meer, und das der Menschen wegen. Daher geh zum Strom, geh zum Meer, so dir das Bächlein manchmal versiegt. Da wirst du viel Heilung und Stärkung finden.“ [HiG.03_45.09.15,05-07]
Jesus zum Ehemann einer Frau, die unter Brustkartharr leidet: „Dein Mir sehr liebes Weib muss nun freilich dem Fleisch nach sehr hart leiden, aber es muss schon alles so sein, denn deines Weibes Seele stammt nicht von dieser, sondern von einer anderen großen Erde ab. Daher verfährt ihre eigene Seele mit dem ihr noch stets fremden Fleisch so und will es reinigen, und ihr Fleisch und Blut muss auch so gereinigt werden, ansonsten es einst nicht völlig tauglich wäre zur geistigen Umkleidung einer reineren und edleren Seele aus den Himmelsregionen. Das Zuwiderste aber ist bei allen solchen Menschen der notwendig durchaus stärkere Nervengeist, da ein gewöhnlicher die in sich zu zarte Himmelsseele nicht an das grobe Fleisch dieser Erde zu binden vermöchte. Dieser starke Nervengeist ist denn auch darum die Ursache, dass die Heilung was immer für eines Fleischübels viel härter und langsamer vor sich geht als es bei rein diesirdisch normalen Personen der Fall ist. Wegen des starken Nervengeistes sind solche Personen auch für den Magnetismus schwer geeignet, halten aber dabei doch viel mehr aus als irdisch normale Menschen. Aber nur Geduld und furchtloses Vertrauen, dann wird schon alles wieder gut werden. Es ist zwar wohl aus einem Übelchen ein Übel geworden, weil beim ersten Aufbruch zu wenig Sorge getragen wurde, den argen fremden Fleisch- und Blutgeist völlig aus der Brust zu treiben; aber deswegen kann schon jetzt auch noch geholfen werden so ihr nach Meinem Rat durch die Somnambule genau handelt. Sonst aber wird das Übel noch lange dauern.“ [HiG.03_48.10.14,05-07]
„Wer jemandem die Hände auflegt, der muss das in Meinem Namen tun, ansonsten seine Behandlung keinen Nutzen brächte und nichts bewirkte. Es gehört ein fester, unerschütterlicher Glaube und ein ebenso unerschütterlicher, fester Wille dazu. Aus des Herzens tiefstem Grund muss solch eine Bestrebung rühren und muss aus der wahren Nächstenliebe ausgehen, dann erfüllt solche Kraft der Liebe die Hände des Handauflegers, und sie dringt dann durch dessen Fingerspitzen und fließt wie ein sanfter Tau in die Nerven des Kranken und heilt den oft stechenden und oft brennenden Schmerz.“ [GEJ.04_040,04-06]
Inbesitznahme der Seele von schlechten Geistern über den Nervengeist
Wie schon unter dem vorherigen Punkt aufgezeigt, kann es durch die Aufnahme von fremdartigen Stoffen über die Nahrung zur Inbesitznahme von schlechten Geistern kommen. Dies kann aber auch über das Gemüt bzw. schlechte Eigenschaften geschehen.
„Der Same [des Zorns (V.6)] gerät zu keiner Selbständigkeit, wenn der neugeborene Mensch zu dem Behuf keine Erziehung bekommt. Erst durch eine gewisse Erziehung sammelt sich dieser böse Stoff in der Leber, und wenn er da einmal im Vollmaß vorhanden ist, so erweckt eben dieser Stoff in ihm selbst die Selbständigkeit des Zornteufels; ist dieser aber selbständig geworden, so nimmt er alsbald die ganze Seele gefangen und zieht sie in seinen Bereich, durch welchen Akt dann der ganze Mensch in kurzer Zeit darauf zu einem förmlichen Teufel wird. Es ist bei vielen Menschen gerade nicht notwendig, dass dieser Fleischteufel die eigene Selbständigkeit völlig erlangt; sondern die böse Spezifikalausdünstung pflanzt sich durch den ganzen Leib fort, und zwar zunächst durch das Blut, welches sehr leicht aufbrausend wird, wenn es mit diesem Spezifikum schon ziemlich gemengt ist. Durch das Blut gelangt es in die Nerven, durch diese in den Nervengeist und durch den Nervengeist in die Seele. Hat dieses böse Spezifikum auch die Seele durchdrungen, dann ist der Mensch auch schon wenigstens ein halber Teufel, und es ist nicht gut, mit solch einem Menschen Gemeinschaft zu machen.“ [Er.01_061,07-10]
„Wird nun ein solches [zornmütiges] Kind älter, größer und stärker, da wären so manche Eltern mit ihrem Leben nicht sicher, wenn nicht Ich durch so manche Krankheiten diesen Fleischteufel bändigen würde in dem Fleisch solcher ungeratenen Kinder. Nur diese Krankheiten treiben diesen bis zu einem gewissen Grad wieder aus, besonders in der Zeit, wenn er sich des Blutes bemächtigt hat. Scharlach, Friesel, Flecken, Blattern und noch andere Krankheiten sind Abtreibmittel des Verderbers der menschlichen Natur. Sie treiben aber natürlich dieses böse Spezifikum nicht ganz aus, sondern nur insoweit es sich in das Blut gewagt hat. Wenn aber Eltern nach einer solchen überstandenen Krankheit der Kinder, durch die Ich ihnen zu Hilfe gekommen bin, vernünftig wären und würden dann das Kind ordnungsmäßig und gehörig diät behandeln, dann wäre es gut für sie und das Kind, geistig und leiblich. Aber darauf verzärteln sie es gewöhnlich noch einmal so stark wie früher, und dann wird gewöhnlich der zweite Zustand ärger als der erste; denn hat dieser Fleischteufel im Kind gemerkt, dass der Weg durch das Blut nicht geheuer ist, dann geht er, das Blut beseitigend, schnurgerade auf die Nerven los. Sind diese ergriffen, da wird das Kind äußerst empfindlich, was die Eltern gewöhnlich für einen krankhaften Zustand ansehen und geben dann dem Kind ja alles, was es nur immer verlangt, um es wegen vermeintlicher schwacher Nerven ja nicht zu sehr zu reizen. Da muss wieder Ich ins Mittel treten und das Fleisch des Kindes mit einer Ruhr oder starkem Husten heimsuchen, damit dieses Spezifikum von den Nerven wieder abgeleitet wird, wodurch dann dem Fleisch des Kindes, wenn es derlei Hilfsmittel auszuhalten imstand ist, wieder eine Zeitlang geholfen ist; wo es aber schon beinahe allzeit besser ist, wenn der Seele des Kindes solch ein impestifiziertes Fleisch früher genommen wird, bevor noch durch dasselbe der Fleischteufel die Seele hat ergreifen können.“ [Er.01_061,15-18]
„Gewöhnlich sind irrige Lehrer, Herrsch- und Habsucht einiger Mächtigeren und eine zeitweilige Besitznahme von bösen Geistern, die das Fleisch und den Nervengeist der Menschen beschleichen, die steten Ursachen der Verderbung der Menschen und ihrer Seelen.“ [GEJ.04_034,06]
Die Rolle des Nervengeistes bei besonderen seelischen Zuständen
Träume und Visionen
„Im gewöhnlichen Schlaf träumt bloß die Seele, und dieses Träumen ist nichts anderes als ein wirres Schauen der Seele in ihre eigenen Verhältnisse, die aber keinen Verband haben, sondern ungefähr so wie die Bilder in einem sogenannten Kaleidoskop mit jeder Bewegung sich verändern und als völlig dieselben nie wieder zum Vorschein kommen. Dieses verbandlose Schauen der Verhältnisse und Zustandsbilder in sich hat darin seinen Grund, dass die Seele selbst sich außer Verband sowohl mit der Außenwelt als auch ganz besonders mit ihrem Geist befindet. Diese Art Visionen haben für die Seele keinen anderen Nutzen als den bloß, dass sie sich nach einem solchen Traum erinnern soll, wie es mit ihr in einem absoluten Zustand noch steht. Wenn sie die Träume zusammenfasst, ja, wo tunlich, sogar aufschreibt, so kann die Seele an ihnen ein gutes Porträt ihrer selbst haben; denn sie zeigen ihr, wie sie in sich selbst ist, was ihre Hauptbegierden, was ihr Streben, und wie überhaupt ihr gesamter Zustand beschaffen ist und auch beschaffen sein wird, wenn sie sich völlig außer dem Fleisch befinden wird. Diese Art Träume werden weder von höllischen, noch weniger von himmlischen Geistern in der Seele hervorgerufen, sondern sie sind ganz eigene Produkte der Seele, deren sie sich bald mehr, bald weniger, bald gar nicht erinnert, was bei einem noch ganz natürlichen Menschen hauptsächlich davon abhängt, wie sein Nervengeist beschaffen ist. Neigt er sich mehr zur Seele über, so wird sich der Mensch fast jedes Traumes genau erinnern; neigt er sich aber mehr dem Fleisch zu und schläft gewöhnlich mit demselben, so wird der Mensch auch wenig oder gar keine Rückerinnerung an seine Träume haben, was gewöhnlich bei jenen Menschen der Fall ist, die sehr sinnlich und grobmateriell sind.
Aber ganz anders verhält es sich mit gewissen hellen Träumen, in welchen es dem Träumenden so vorkommt als wäre die Erscheinung Wirklichkeit, so dass er darob beim Erwachen sich selbst kaum Bescheid geben kann, ob es ein Traum war oder Wirklichkeit. Derart Visionen oder Träume gehören nicht der Seele an sondern den sie umgebenden Geistern, mögen diese guter oder böser Art sein. Sind sie böser Art, so wird die Seele, und durch sie auch ihr Leib, wie ganz erschöpft aus einem solchen Traum erwachen; sind diese Visionen aber ein Werk guter Geister, dann werden sich beim Erwachen Seele und Leib in einem gestärkten Zustand befinden. Beide Arten dieser Visionen werden nur zum Nutzen, aber nicht zum Schaden der Seele zugelassen; in den schlechten Visionen soll sie eine Warnung, in den guten eine Stärkung finden. Diese Visionen werden darum so lebhaft, weil da die Geister, die solche bewirken, zuerst den Nervengeist von seiner materiellen Dienstleistung ablösen und ihn mit der Seele verbinden. In einem solchen Zustand hat die Seele das Gefühl der Natürlichkeit, weil sie sich im Verband mit ihrem Nervengeist befindet, daher kräftiger ist, um die kräftigeren und bedeutungsvolleren Bilder in sich aufzunehmen und zu behalten. Zu dieser Klasse von inneren Visionen gehört auch das Schauen der Somnambulen , wie auch das Schauen in der sogenannten Schwefeläther-Narkose. Diese Visionen haben daher auch schon in sich einen gewissen Verband und eine gewisse Ordnung, weil hier der Seele von den sie umgebenden Geistern schon ein mehr reiner Wein eingeschenkt wird. In solchen Visionen werden der Seele von den Geistern nicht selten künftige Begebnisse vorgeführt, was für die Geister eben nichts Schweres ist, indem sie fürs erste die Ordnung der Dinge kennen, in welcher sie unabänderlich aufeinander folgen müssen, und fürs zweite, weil sie selbst die Darsteller dieser Ordnung sind. Es ist gerade so, als wenn jemand von euch in ein fremdes Haus käme. Da wird er wohl nicht wissen, was der Hausherr dieses Hauses heute, morgen und übermorgen tun wird; aber der Herr dieses Hauses wird es wohl wissen, weil er in seine Geschäftsverhältnisse eingeweiht sein muss. Wenn er euch aber sagt, was er tun wird, so werdet ihr es auch wissen. So könnt ihr es auch nicht wissen, was die Geister in diesem Jahr noch alles zustande bringen werden, weil ihr im Haus der Geister noch Fremdlinge seid; wenn es aber die Geister einer Seele kundgeben, so wird auch sie wissen, was da geschehen wird. Damit aber die Geister der Seele so etwas kundgeben können, muss sie von ihnen vorerst behufs dessen vorbereitet sein, und diese Vorbereitung ist eben die, welche hier oben angezeigt wurde. Von dieser Vision ist sonach auch schon sehr viel zu halten; jedoch soll niemand auf sie, wie einst die Heiden auf ein sogenanntes umwandelbares Fatum, halten, denn darob soll dessen ungeachtet niemand in seiner Willensfreiheit beeinträchtigt sein. Will jemand ernstlich etwas anderes als was ihm die Geister in dieser Vision gezeigt haben, so darf er sich nur an Mich wenden, dass die Sache anders würde, und sie wird anders, so derjenige glaubt und vertraut, darum er sich an Mich gewendet hat, denn Ich allein kann alle Dinge in jedem Augenblick verändern.“ [Er.01_067,06-17]
„Menschen mit dem sogenannten zweiten Gesicht sind nicht als Wiedergeborene zu betrachten bloß wegen ihres zweiten Gesichts, das nur eine Folge ihres Nervensystems ist, durch das die Seele leicht vermittelst des Nervengeistes Anschauungen aus ihrem Seelenreich in den Leibesorganismus überträgt, weil eben dergleichen leicht erregbare Nerven in dieser Sache nicht hinderlich wirken. Starke Nerven können das freilich nicht, daher auch starknervige Menschen selten oder gar nie das sogenannte zweite Gesicht haben. Das zweite Gesicht ist daher bei einem Menschen, der es besitzt weder als etwas Gutes noch als etwas Schlechtes zu betrachten, sondern es ist eine Art Krankheit des Leibes, zu welcher die Menschen meistens durch allerlei widrige Ereignisse im Verlauf ihres irdischen Lebens gelangen. Große Traurigkeit, lang anhaltende Angst, große Schrecken u. dgl. m. sind gewöhnlich die Ursachen davon, manchmal aber auch künstliche Mittel als Magnetismus, Berauschung und dann und wann Betäubung durch eigene [ganz bestimmte] narkotische Kräuter. Kurz und gut, dergleichen Zeichen sind durchaus nicht als Zeichen der Wiedergeburt zu betrachten, was schon aus dem zu entnehmen ist, dass dergleichen Visionäre ihre geschauten Bilder wohl ungefähr so erzählend darstellen wie sie ihnen zu Gesicht kamen, aber es liegt in all ihren Erzählungen nirgends ein Grund vorhanden, auf den sie gebaut wären, und dann entbehren dergleichen Erzählungen, wenn sie auch noch so seltsam klingen, allen Zusammenhang und liegen untereinander wie Blätter in einem Wald, wenn sie den Bäumen entfallen sind. Der Grund aber liegt darin, weil bei dergleichen Individuen ihr Geist und ihre Seele noch nicht miteinander verbunden sind, so liegt auch in ihren Anschauungen kein Grund und keine Verbindung als anschaulich und wohlbegreiflich vor jedermanns Augen, während aus dem Mund eines Wiedergeborenen, wenn auch zum Teil nur erst, jede Darstellung geistiger Dinge den rechten Grund und den vollsten Zusammenhang bekundet.“ [Er.01_070,19-21]
Narkose
„Jeder Äther, als eine spirituelle spezifische Flüssigkeit, wirkt auf den Nervengeist betäubend. So auch der Wein, das Bier, der Obstmost und dergleichen noch eine Menge, weil in derlei Flüssigkeiten die seelischen Spezifika schon freier und ungebundener sind als im Wasser und in anderen ungegorenen Flüssigkeiten. Aber natürlich in dem reinen Äther sind die seelischen Spezifika schon nahe ganz frei und können nur in einem festverschlossenen Gefäß festgehalten werden. Wird ein solcher Äther dann durch das Einatmen in eine innere Verbindung gebracht mit dem leiblichen Organismus in dem der Nervengeist waltet, so wird er gierigst von dem ihm verwandten Nervengeist aufgefangen und zur Sättigung der inneren Nervenkammern verwendet. Wenn aber diese Kammern auf eine plötzliche, unvorbereitete Weise gesättigt worden sind, da werden sie eben durch solche Sättigung aufgebläht gleich einer Blase und sind in solchem aufgeblähtem Zustand keiner Reaktion, weder durch äußere Verletzungen, noch durch innere Ergreifungen von Seite des Nervengeistes, fähig. Da aber dadurch auch der Nervengeist seinerseits für den Leib untätig wird, weil er sich ob der momentanen Übersättigung der Nervenkammern außer Verband mit demselben gestellt hat, so wird die Seele frei, da sie der Nervengeist in solcher Übersättigungszeit der Nervenkammern nicht an dieselben bindet. Wenn aber aus diesem Grund dann die Seele frei wird, so befindet sie sich in der kurzen Zeit solcher Betäubung der Nerven in jener Sphäre der Geisterwelt, die dem Zustand entspricht, in welchem das menschliche Herz oder Gemüt sich befindet. Ist dieser Zustand ein guter, so wird die Seele sich auch in paradiesischen Gefilden voll Seligkeit befinden. Ist aber der Gemütszustand ein schlechter, so wird die Seele sich für den Zeitpunkt der sogenannten Narkose in dem ihrem Gemüt entsprechenden schlechten Zustand befinden. Da hier aber Seele und Nervengeist sich wie beim natürlichen Schlaf noch im Vollverband befinden und die Seele die Formen ihrer Anschauung in den mit ihr noch verbundenen Nervengeist überträgt, so kann sie sich dessen, was sie in der Geisterwelt sah, noch recht wohl erinnern, während sie von dem Leib, was unterdessen mit ihm vorgegangen ist, nichts weiß.
Aus einem rein somnambulen Zustand aber wie auch aus einem tieferen natürlichen Traumleben bringt die Seele darum keine Rückerinnerung in den natürlichen Zustand zurück, weil sie da gewöhnlich außer Verband mit dem Nervengeist tritt. Denn dieser bleibt in solchem Fall im Verband mit den Nerven, welche, weil sie sonst keine Sättigung haben und gewöhnlich schwach sind, ohne den Nervengeist alsbald sterben und sich auflösen würden, was natürlich dann auch des Leibes vollkommener Tod wäre. Bei der Äther-Narkose aber ist eben der Äther das Substitut des Nervengeistes, wie beim natürlichen Traumleben der Magenäther aus den Speisen. Da kann der Nervengeist sich schon frei machen und völlig allein der Seele zu Diensten stehen, woraus denn auch die Rückerinnerung der Seele von dem, was sie in der Geisterwelt schaute. Darin aber liegt sehr leicht begreiflich der Unterschied zwischen diesem Ätherbetäubungszustand und dem sogenannten magnetischen Schlaf , in welchem die Seele ihren Leib beschauen kann, weil der Nervengeist noch mit demselben verbunden ist (was aber bei der Narkose, wie gesagt, nicht der Fall sein kann, weil da beide außer Verband mit dem Leib sind).
Die nachträglichen Wirkungen, welche der Narkose mit der Zeit hie und da bei einem oder dem anderen Menschen folgen, sind denen gleich, welche jedermann bei den in Kerkern Gefangenen leicht entdecken kann. Diese wünschen nichts sehnlichster als die Freiheit; und wenn es einem einmal gelungen ist, aus einem Kerker durch irgendein Loch zu entfliehen, und er wird aber wieder eingebracht, so wird er darauf noch einen desto größeren Wunsch in sich hegen, sobald wie nur immer möglich wieder aus dem Kerker zu entfliehen. Dasselbe Bedürfnis wird auch der Seele durch die Äthernarkose eingepflanzt. Daher wird bei Menschen sich in gewissen Perioden diese Seelenentwischungslust unter manchen konvulsivischen Zuständen wiederholen, und das besonders bei Nervenstarken, obschon davon gerade auch nicht alle Nervenschwachen ausgenommen sind. Gegen dieses Übel kann dann der Somnambulismus und besser noch eine vollgläubige Handauflegung mit Gebet und Fasten als heilendes Gegenmittel angewandt werden.“ [HiG.02_47.02.28,03-12]
Schlafwandel
„Was die letzte Frage betrifft, so ist euer Begriff, als bewirke der Mond solches Schlafwandeln, ganz irrig. Letzteres wird nur bewirkt um die Zeit des Vollmondes durch das intensiver werdende magnetische Fluidum der Erde selbst. Wenn der Mond im Volllicht der Sonne ist, so treibt das Licht das magnetische Fluidum vom Mond gewisserart wieder zur Erde zurück, auf welche Weise dann die Erde vollgeladener wird, und Menschen, die in ihrem Blut durch verschiedene Einwirkungen, entweder des Wassers, der Luft oder der Esswaren, mehr Metall haben, haben dann auch die natürliche Fähigkeit in sich, eben dieses zurückströmende Fluidum leitend aufzunehmen. Wenn ihre Nerven dann dadurch angefüllt sind und die Seele lästig zu drücken anfangen, dann erwacht diese oder sie macht sich vielmehr los von ihren leiblichen Banden und will dem drückenden Leib entfliehen. Der Leib besitzt nun noch einen ganz eigentümlichen Nervengeist, welcher fürs erste höchst verwandt ist mit dem magnetischen Fluidum, fürs zweite aber ebenso innigst mit der Seele, welche eben durch diesen Nervengeist mit dem Leib zusammenhängt und mit demselben korrespondiert. Wenn die Seele sich nun aus dem Staub machen möchte, so erweckt sie dann auch den ihr innigst verbundenen Nervengeist und dieser natürlicherweise den Leib, und so geht dann der sogenannte Schlafzug so vor sich, als wenn drei Menschen hintereinander hergingen, die aneinandergebunden wären; jedoch der Geist bleibt in der Seele, darum sie auch lebendig ist. Wenn dann ein solcher Schlafwandler sein Gesicht gegen den Mond wendet und oft auf Dächer und Kirchtürme steigt, so geschieht es darum, damit er sich aus der magnetüberfüllten Tiefe der Erde erhebe und dadurch seine drückende Überfülle an diesem Fluidum vermindere, damit dann der Leib wieder geeignet werden möchte, seine Seele mit dem Geist durch den Nervengeist wieder aufzunehmen und zu beherbergen. Wenn der Leib nun wieder frei geworden ist, so trägt ihn die Seele durch den Nervengeist an die vorige Stelle zurück und vereinigt sich daselbst erst vollends wieder mit dem Leib. Natürlicherweise weiß nun die Seele nichts von dem Zustand, weil sie kein Gedächtnis hat. Dieses wird von den Philosophen irrig als ein Seelenvermögen erklärt, während die Seele nur das weiß, was sie eben erschaut, und die Erinnerung der Seele im Leib ist nichts als ein wiederholtes Wiederschauen der entsprechenden naturmäßigen Eindrücke des künstlichen Organismus des Leibes, zu welcher Anschauung sie freilich erst durch die entsprechenden zahllosen Formen, welche der Geist in sich trägt, von selbem erweckt wird.“ [Mo.01_005,12-13]
Der Nervengeist und die Schutzgeister
„Alle wie immer gearteten Antipathien gegen verschiedene Dinge und Erscheinungen sind im Grunde auch instinktartige Urteile des Gemüts, das stets wachgehalten wird von einem jenseitigen sogenannten Schutzgeist. Verstünden die Menschen, durch Entsprechungen solche Urteile aufzulösen und sie dann prüfend weiter auszudehnen um zu den reineren geistigen Entsprechungen zu gelangen, da würden sie gleich nach allen Seiten hin recht gut einzusehen anfangen wie sie erstens mit solchen Gefühlen dran sind und was ihnen damit ihre Schutzgeister sagen und anzeigen wollen, und zweitens würden sie aus dem dann auch die Heilmittel gegen solche Gemütsunannehmlichkeiten in sich selbst wohl erkennen und sich davon befreien können. Ohnedem aber ist ein höherer Schutzgeist dann in einem fort genötigt, das unangenehme Gefühl in der Seele zu unterhalten, damit die Seele sich allzeit das entfernt halte, was teils ihrem Leib und teils aber auch ihr selbst einen Schaden bringen könnte.
Der eigentliche Grund aber liegt darin, die Disposition der Naturgeister der Leibesmaterie ist eben eine solche, die eine verborgene Neigung zu eben jenen Dingen und Erscheinungen hat, die dem Leib schon bei einer nur einigermaßen intensiveren Berührung bald einen empfindlichen Schaden bringen würden. Darum sorgt dann der Geist, dass die Seele vor solchen Schwächen ihres Leibes und Nervengeistes eine bleibende Antipathie hat und daher sich bei solchen ihr widrigen Dingen und Erscheinungen bald aus dem Staub macht und sich vor größeren nachteiligen Wirkungen schützt und anderen leicht entstehen könnenden Gefahren ausweicht.
Nehmen wir zum Beispiel einen Menschen, der hinter sich keinen fahrenden Wagen und auch so keinen Hinterhergänger ertragen kann. Sein Gemüt fühlt allzeit ein Missbehagen mit einiger Furcht und mitunter auch Ärger vermengt. In eines solchen Menschen Leib wohnen Naturgeister, deren Bestreben ein antipositiv-polarisches, somit ein hinterhältiges und gewisserart hinterlistiges ist, welche natürlich ganz unverschuldete Eigenschaft der Leibesnaturgeister sich dann auch zunächst durch die Affektion der Nerven dem Nervengeist mitteilt und dadurch in eine fühlbare Korrespondenz mit der Seele tritt. Geht nun ein solcher Mensch auf einer Straße und hinter ihm fährt wenn auch noch in einer ziemlichen Entfernung ein Wagen oder es geht ziemlich eiligen Schritts ein Mensch hinter ihm her, so werden dadurch sogleich die eigenschaftlich ähnlichen Leibesnaturhinterhaltsgeister infolge des Assimilationsdrangs erregt und durch sie dann auch die Nerven und ihr Lebensäther oder [Nerven-]Geist. Das merkt die Seele alsbald, wirkt dem gleich entgegen und schiebt ihren Leib auf die gefahrlose Seite und wartet sogar ab, bis alles Hinterhaltige vorgefahren oder vorgegangen ist, und es ist dann damit auch alles Missbehagen verschwunden.“ [HiG.03_58.04.23,30-34]
Der Nervengeist und die geistige Wiedergeburt
„Wer hat da Recht und Wahrheit in sich, der kalte Verstand oder das warme Lebensgefühl? Ich sage es dir beide, der Verstand und das warme, sich selbst bewusste Lebensgefühl. Der Verstand als geordnete Gehirnbibliothek der Seele wird mit dem Wegfall des Leibes wohl offenbar mit demselben von der Seele fallen. Samt den anderen Teilen des Leibes und dessen Gliedern muss auch sein materielles Wahrnehmungs- und Berechnungsvermögen als vergänglich auch die Empfindung der Vergänglichkeit in sich haben; anders aber ist es mit dem Lebensgefühl und mit dem Sich-seiner-selbst-bewusst-Sein, das, weil geistig aus Gott, nie einen Anfang genommen hat und darum auch nie ein Ende nehmen kann. Aus diesem Grund ist es denn der Seele auch sogar in ihrem materiellsten Zustand unmöglich, sich als einst vergänglich und zu sein aufhörend zu denken. Und so geht es der Seele stets heller und heller, und wird sie erst vollends eins mit ihrem ihr innewohnenden Geist aus Gott, dann wird das Gefühl des Lebens so klar und mächtig, dass darauf das Vergänglichkeitsgefühl aus der kalten Rechnung des Verstandes jede Bedeutung und jede Kraft verliert. Der Grund davon liegt darin, dass der alle Lebenskräfte der Seele durchdringende Geist des Herrn auch die nervengeistigen Teile des Leibes durchdringt und ihnen dadurch alles Vergehungsgefühl benimmt. Dieses wird aber wieder dadurch zustande gebracht, dass durch den Geist am Ende alle eigentlichen, ätherischen leiblichen Lebensstoffe gleich den Lebenssubstanzen der Seele unsterblich werden.“ [GEJ.03_180,15-17]
Wenn der Mensch von allen seinen Schwächen und Leidenschaften gereinigt vollkommen in die Liebe zu Gott eingegangen ist, dann durchströmt der in ihm wohnende göttliche Geist sein ganzes Wesen. Dabei nimmt der göttliche Geist den Geist des Menschen auf, dieser die Seele und diese den nun vergeistigten Leib und damit den Nervengeist, wodurch der Mensch vollkommen wiedergeboren wird. (HiG.03_40.06.17,21-22) ggf. Verweis auf gesamten Text
Die Verbindung zwischen Nervengeist und Seele beim Sterbevorgang
„Solange noch eine Wärme im Herzen ist, löst der Engel die Seele nicht vom Leib. Diese Wärme ist der Nervengeist, der zuvor von der Seele ganz aufgenommen werden muss, bis die volle Löse vorgenommen werden kann.“ [BM.01_001,07]
Beispiele für die Trennung der Seele vom Körper beim Sterbevorgang:
Mathael erzählt von seinem geistigen Schauen beim Hinscheiden der Frau seines Nachbars: „Ich besah mir nun die Sterbende näher. Aus der Brustgrube erhob sich wie ein weißer Dunst, breitete sich über der Brustgrube immer mehr aus und wurde auch stets dichter; aber von irgendeiner menschlichen Gestalt merkte ich lange nichts. Als ich das so etwas bedenklich betrachtete, da sagte der lichtgraue große Geist zu mir: ,Sieh nur zu, wie eine Seele ihr irdisches Wohnhaus für immer und ewig verlässt.‘ Ich aber sagte: ,Warum hat denn diese scheidende Seele keine Gestalt, während doch ihr, die ihr auch pure Seelen seid, ganz ordentliche Menschengestalten habt?‘ Sagte der Geist: ,Warte nur ein wenig noch, wenn die Seele erst ganz aus dem Leib sein wird, wird sie sich schon ganz fein zusammenklauben und wird dann auch recht schön und freundlich anzusehen sein.‘
Während ich solchen Dunst über der Brustgrube der Kranken sich immer mehr ausbreiten und verdichten sah, lebte der Leib noch immer und stöhnte zuweilen wie jemand, der von einem schweren Traum geplagt wird. Nach etwa dem vierten Teil der Zeit einer römischen Stunde schwebte der Dunst in der Größe eines zwölfjährigen Mädchens etwa zwei Spannen hoch über des sterbenden Weibes Leib und war mit dessen Brustgrube nur noch durch eine fingerdicke Dampfsäule verbunden. Die Säule hatte eine rötliche Färbung, verlängerte sich bald und verkürzte sich auch wieder dann und wann; aber nach jedesmaligem Verlängern und abermaligem Verkürzen ward diese Dampfsäule dünner, und der Leib trat während der Verlängerungen stets in sichtlich schmerzhafte Zuckungen. Nach etwa zwei römischen Stunden der Zeit nach ward diese Dampfsäule von der Brustgrube ganz frei, und das unterste Ende sah aus wie ein Gewächs mit sehr vielen Wurzelfasern. In dem Augenblick aber, als die Dampfsäule von der Brustgrube abgelöst ward, bemerkte ich zwei Erscheinungen. Die erste bestand in dem völligen Totwerden des Leibes, und die andere darin, dass die ganze weißneblige Dampfmasse sich in einem Augenblick in das mir nur zu wohlbekannte Weib des Nachbarn umwandelte. Sogleich umkleidete sie sich mit einem weißen, faltenreichen Hemd, grüßte die umstehenden freundlichen Geister, fragte aber auch zugleich deutlich wo sie nun sei und was mit ihr vorgegangen sei, auch verwunderte sie sich gleich höchlichst über die schöne Gegend, in der sie sich nun befinde.“ [GEJ.04_128,06-08]
Mathael über das Hinscheiden von gemarterten, gegeißelten und zum Tod am Kreuz verurteilten Raubmördern (V.1-11): „Je länger die sieben an den Kreuzen hingen, desto grässlicher ward ihr Geschrei und desto schrecklichere Läster- und Fluchworte stießen sie aus, bis sie nach etwa drei Stunden als ganz heiser und völlig stimmlos bloß nur noch einen blutigen Geifer von sich trieben und sich die Zunge und die Lippen klein zerbissen. Nach sieben vollen Stunden wurden sie ruhiger, und es schien sie alle nahe zugleich ein Nervenschlag gerührt zu haben. Bei diesen sieben fing nun auch eine sonderbare Art ganz kohlschwarzen Dunstes und Rauches über der Brustgrubengegend sich zu entwickeln an und wuchs und wuchs bis zur doppelten Größe der an den Kreuzen Hängenden; ich bemerkte auch die gewisse Dunstschnur, durch die der ausgestiegene Dunst mit dem noch fiebrig und krampfhaft zuckenden Leib in einer Verbindung stand. Die schwarze Dunstmasse aber entfaltete sich ja nicht etwa in eine Menschenform, sondern in die erschrecklichste eines größten und ganz schwarzen Tigers, der aber wie mit Blut gestreift war. Als diese schwarzen Bestien bald genug ausgebildet dastanden, fingen sie alsbald überaus furchtbar an zu toben und versuchten, sich mit aller Gewalt völlig vom Leib zu trennen. Aber es ging das nicht; denn die Lebensschnüre waren so hartnäckig, dass sie sich durch gar keine Gewalttat zerreißen ließen. Ich will hier nicht so sehr von dem schrecklichen Aussehen der sieben Halbleichname reden, als vielmehr von ihren Seelen, die von ihren Leibern noch nicht abgelöst waren, sich aber alle Mühe gaben, selbst die Leiber zu zerstören und zu zerreißen. Diese schwarzen und dunkelblutrot gestreiften Tiger krallten sich in ihre Leiber und verbissen sich in dieselben; aber sie mussten dafür aus dem noch nervenlebenden Leib eine sie schmerzende Rückwirkung verspüren. Denn nach jedem dem Leib beigebrachten Biss machten sie schmerzhafte Grimmgesichter und legten ihre Tatzen gleich auf die entsprechend gleiche Stelle, wo sie in ihren halbtoten Leib hineingebissen hatten. Aber nun bemerkte ich einen Geist, der sich gerade aus der Lufthöhe, auf einer Wolke stehend, herabließ und in seiner Rechten ein großes, blankes Schwert trug. Was wird er hier tun dachte ich mir. Ich sah nun nur auf den großen Geist, der ein dunkelhimmelblaues Faltengewand anhatte, was denn er bei dieser Geschichte tun werde. Hört! Wie die Beinbrecher auf das Kommando harrten, um den sieben die Beine zu zerschlagen und einem noch beim Leben Seienden mit den bewussten Schlägen den Garaus zu geben, da streckte der mächtige Geist sein Schwert aus und hieb die Fäden entzwei, mit denen die schwarzen Tigerseelen noch mit den Leibern zusammenhingen. Als diese schrecklichen Seelen ihrer Leiber ganz ledig waren, bekamen sie auf einmal ein etwas menschlicheres Aussehen, gingen auf den Hinterbeinen einher, aber ganz stumm und höchst traurigen und leidenden Aussehens, und der Geist herrschte sie folgenderweise an: ,Entfernt euch an den Ort eurer bösen Liebe, er wird euch anziehen! Wie eure Taten, so auch euer Lohn!‘ Die sieben Seelen aber schrien: ,Sollen wir verdammt sein, so wäre dazu noch Zeit gewesen! Warum mussten wir uns denn martern lassen, so uns nun hier die ewige Verdammnis erwartet?!‘ Sagte der große, mächtige Geist: ,Alles lag und liegt noch an eurer Liebe! Ändert diese nach der euch bekannten Ordnung Jehovas, und ihr werdet eure eigenen Erlöser sein; aber außer euch kann euch niemand in der ganzen Unendlichkeit Gottes erlösen! Das Leben ist euer, und die Liebe ist euer; könnt ihr eure Liebe ändern, so wird diese dann auch euer ganzes Leben und Sein umgestalten! Und nun entfernt euch!‘ Bei diesen scharfen Worten des großen und mächtigen Geistes fuhren die sieben unter einem grässlichen Geheul schnellstens von dannen; ich aber war so keck, den großen Geist zu fragen, was es denn mit den sieben späterhin für ein Ende nehmen werde. Und der Geist erhob sich wieder und sagte nichts als: ,Ihr höchst eigener Wille! Bei diesen war es nicht Mangel an der Erziehung, nicht an der Erkenntnis, und sie waren auch nicht besessen denn nur durch ihren bösen Willen. Das Geschmeiß, das du während ihres Ausgesetztseins und während ihrer Stäupung ihnen entfliehen sahst, waren keine fremden Dämonen, sondern lauter Produkte und Ausgeburten ihres eigenen bösen Willens. Also ist dies Gericht ein gerechtes, denn es hatte mit sieben vollendeten Teufeln zu tun, für die es auf dieser Welt keine Lehre, kein Wort und keine Besserung gab. Hier bei uns aber, da alles offenbar wird, wird ihr Los so sein, wie sie selbst es aus ihrer Liebe heraus wollen werden. An Gelegenheiten, wenn auch nur zum Schein, wird es hier nicht fehlen, sich zu versuchen in noch mehr Bösem oder aber auch in Besserem.“ [GEJ.04_130,12+15+132,01+05+07-11]
Jesus beschreibt die Sterbeszene von „einem Stuzter , der außer Tabakrauchen, Spielen, Fressen, Saufen und Cour-Machen aller schöneren weiblichen Welt und vortrefflich Tanzen nebst Walzerspielen auf einem Flügel nicht viel kannte (V.1): „Seht, da ist sein Lager gleichwie das auf der Welt. Noch liegt er gleichgestaltig auf demselben. Aber zugleich erseht ihr an seinem Lager nur einen Engel mit einer Brandfackel in der Hand, um mit deren geistiger Flamme des Stutzers letzte Lebenssafttropfen zu vernichten. Bei solchen Menschen erscheint darum nur ein Engel weil in ihnen Seele und Geist völlig wie tot sind. Nur der Würgengel, der über das Fleisch und über den Nervengeist gesetzt ist, hat hier das zu tun, dass er nämlich das Fleisch und den Nervengeist möglichst stark peinige und brenne, auf dass er dadurch die zerfetzten Seelenreste und in diesen den ebenso zersplitterten Geist in den Nervengeist zurücktreibe, und auf diese Art den so sterbenden Menschen vor dem ewigen Tod verwahre. Er wird bei diesem Menschen auch nichts reden sondern wird ihn lediglich mit seiner Fackel aus der naturmäßigen in diese Geisterwelt herüberbrennen, was gewöhnlich mit solchen Menschen zu geschehen pflegt und auch geschehen muss, weil sie ohne solche letzte Gnadenmanipulation um das ganze Dasein kämen.“ [JS.01_004,09-11]
Der Grund, warum es zu schmerzhaften Todesarten kam:
Jesus: „Was kann da Ich dafür, so die Menschen sich selbst eine so bittere und unangenehme Todesart bereiten? Lebten die Menschen nur nach der ihnen schon vom Urbeginn hellst geoffenbarten Ordnung, so gäbe es auch nicht einen, der sich über das Bittere des Todes beklagen könnte. Die Altväter starben alle eines leichten und ganz sanften Todes, denn ihre Seelen verließen, so der Engel sie rief, mit großer Freude den Leib, der von den Kindesjahren an bis ins hohe Alter keine Schmerzen zu bestehen hatte sondern stets zumeist kräftig und gesund verblieb, und der endliche Leibestod war auch keine Folge von großen Leiden und Schmerzen sondern er erfolgte nur auf den stets ersehnten Ruf eines Engels, nach dem die Seele frei und ohne allen Zwang aus dem Leib trat, der Leib aber ohne den geringsten Schmerz gewisserart einschlief. Als aber dann die Menschen anfingen, stets mehr und mehr nach ihrem Sinn zu leben und sich mehr und mehr der Unzucht, Hurerei und anderen schwelgerischen und die Sinne betäubenden Genüssen ergaben, so verdarben sie selbst ihre gesunde Natur, wurden schwach, elend und krank, und ihr Leibestod musste dann selbstverständlich einen anderen Charakter annehmen.
Ich weiß aber wohl, dass die Menschen infolge ihrer großen Blindheit nun und schon seit langem namentlich beim Sterben sehr viel leiden, und das erstens, weil sie zum größten Teil gar keine sichere Kunde vom Fortleben der Seele nach des Leibes Tode haben und gar viele schon in dem Glauben der Sadduzäer stecken, und zweitens, weil die Menschen durch ihre höchst unordentliche Lebensweise ihren Leib mit allerlei unreinen Geistern angefüllt haben, aus denen mit der Zeit unvermeidbar auch allerlei böse und schmerzvolle und auch den frühen Tod zur Folge habende Krankheiten entstehen müssen. Und so bin Ich auch aus dem Grund Selbst im Fleisch auf diese Erde gekommen, dass Ich dem Menschen jene Wege zu wandeln vorzeichne, auf denen er erstens wieder wahr und lebendig inne wird, dass und wie seine Seele als sein eigentliches Ich nach dem Tod des Leibes fortlebt, und zweitens, dass er so lange als er auf dieser Erde zu leben hat, gesund und kräftig bleibe bis in ein hohes Alter und sein Scheiden kein schmerzliches und qualvolles, sondern ein fröhliches und höchst beseligendes werde. Und so kann Ich als der Herr des Lebens euch die volle Versicherung geben, dass derjenige, der, wohl verstanden!, Mein Brot essen und Meinen Wein trinken wird, den Tod nicht sehen, fühlen und schmecken wird. Mit anderen Worten gesagt, wer nach Meiner Lehre leben wird, der wird auch in ihre allbeseligende Wirkung versetzt werden.
Wenn du so leben wirst, dass deine Seele in ihrem Geist vollends wiedergeboren wird, so wird eben der Geist dann mit allen in deinem Fleisch noch steckenden unreinen Geistern auch bald und leicht vollends fertig werden, und du wirst eines ganz seligen Todes sterben auch dem Leib nach, aber so da jemand im allgemeinen zwar wohl nach Meiner Lehre ganz ernstlich leben und handeln, aber so geheim bei sich doch auch noch in seine alten Gewohnheiten verfallen wird, ja, da wird er diesseits auch nicht die völlige Wiedergeburt der Seele im Geist erlangen können und wird es sich am Ende in aller Demut und Geduld schon müssen gefallen lassen, so er beim Scheiden mit noch manchen Leiden zu kämpfen haben wird. Denn da werden die Leiden das Feuer sein, durch das des Menschen Lebensgold von gar manchen Schlacken gereinigt wird, denn etwas geistig Unreines kann in den Himmel nicht eingehen, was so viel gesagt haben will als, der reine Geist aus Gott kann sich nicht eher völlig einen mit der Seele als bis diese alles der Materie und ihrem Gericht Angehörige völlig aus sich für immer verbannt hat. Wer demnach eines seligen Leibestodes von dieser Welt scheiden will, der muss auch das wohl berücksichtigen! Auch sollt ihr im Essen und Trinken mäßig sein und nach keinen verkünstelten Leckereien gieren, so werdet ihr des Leibes Gesundheit lange erhalten, und der Tod in einem hohen Alter wird gleich sein dem süßen Einschlafen eines müde gewordenen Arbeiters im wahren Weinberg Gottes. Die Seele wird dabei selig und hellsehend der morsch gewordenen Leibeshülle entschweben und sogleich von vielen Freunden in die unbeschreibbaren Freuden der Himmel eingeführt werden und wird endlos froh und heiter sein, dass sie einmal von dieser Welt und ihrem Jammer erlöst worden ist. Wer sonach vollkommen nach Meiner Lehre leben und handeln wird, der wird auch vollkommen mit ihren seligen Wirkungen gesegnet werden; wer aber unvollkommen leben und handeln wird, der wird auch danach den Segen ernten.“ [GEJ.08_082,01-03+07+10-12]