Einem Gottesliebling - Der Prophet Jakob Lorber

Direkt zum Seiteninhalt

Einem Gottesliebling


Nicht deine irdische Mutter, die allerseligst bei Mir, sondern Ich Selbst, als dein liebevollster Vater aus allen Himmeln, gratuliere dir ausnahmsweise zu deinem Namenstag, und das darum, weil du Mich lieb hast mehr denn deine Geschwister und mehr als dein irdischer Vater, der Mich wohl viel besser kennt als du Meine liebe, kleine Martha, aber sein Herz ist dem Meinen bei weitem nicht so nah wie das deinige. Denn er lässt sein Herz nun zu sehr von allerlei weltlichen Eindrücken hin und her lenken, auf dass es dann ja nicht zu jener gemessenen Ruhe gelangen kann, in der allein Meine wahre Liebe im selben auch die wahren Lebenswurzeln schlagen kann.
Du aber hast diese Ruhe und denkst weniger daran, was nun geschieht in der Welt und lässt Mich ganz ruhig schalten und walten und richten die Welt. Daher aber kann auch deine Liebe zufolge der viel geringeren Beirrungen deines Herzens mehr und mehr wachsen zu Mir, deinem lieben Vater.
Und die Wirkung davon ist, dass Ich dich denn auch überaus lieb habe und nicht der kleinen Fehlerchen gedenke, die so manchmal dein Außenwesen bekriechen gleichwie die Fliegen eine reine Fensterscheibe, die sie wohl auf der Oberfläche beschmutzen, aber darum der inneren Reinheit des Glases dennoch nicht den allerleisesten Schmutzschaden zufügen können. Denn so das Glas dann wieder auch nur mit einem feuchten Lappen abgewischt wird, da ist es wieder so rein als wäre es nie beschmutzt gewesen. Und sieh, dieser dein Wesen von all den kleinen Besudelungen stets reinigende Lappen ist deine Liebe zu Mir!
Wachse nur recht in dieser Liebe, so wirst du Mir ein über alles liebes Töchter-lein werden. Und Ich werde dir dann auch alles geben, danach dein Mir gar allerliebstes Herzchen sich nur sehnen mag und kann. Ich habe auch wohl deine Geschwister sehr lieb, da sie Mich auch recht lieb haben. Aber Ich sehe an Ihnen mehr Welttümliches als an dir, du Meine liebste kleine häusliche Martha, und Magdalena aber dennoch auch dabei. Darum aber sage Ich dir auch ganz unumwunden, und das gerade ausnahmsweise zu deinem Namenstag, dass du Mir unter deinen Geschwistern die allerliebste bist.
Ich meine, dies Mein Bekenntnis an dein Herzchen wird dir doch sicher nicht unangenehm sein. Aber Ich sehe es auch, dass dies Mein offenes Bekenntnis an dein Herz deinen Geschwistern nicht so gut gefallen wird wie dir. Aber sie sollen Mich nur auch recht über alles zu lieben anfangen und ein wenig mehr das Urteil der Welt außer Acht lassen, sondern sich lediglich nach Meinem Herzen richten, da werde Ich sie auch so lieb haben wie dich.
Ich habe sie aber dessen ungeachtet, obschon sie ihre Augen mehr nach der Welt kehren als du, sehr lieb und fließe stets in ihre Herzen ein und vermehre darin die Liebe zu Mir ebenso wie in dir. Und so mögen sie in dieser Versicherung auch einen gar mächtigen Trost finden.
Ich liebe ja sogar jene Menschen, die Meine abgesagtesten Feinde sind. Um wie viel mehr euch, die ihr Meine Freunde und Freundinnen seid. Ich sage euch, obschon ihr noch dem Leib nach auf der Erde wandelt, so seid ihr dennoch dem Geist nach als Engel auch schon bei Mir. Aber es gibt auch Unterschiede in der Liebe, sogar der reinen Engel in den Himmeln, wie sollten sie unter euch nicht sein, die ihr noch im Fleisch wandelt? Aber die Engel, die Mich am meisten lieben, die sind auch am nächsten bei Mir.
Weil Mich die Magdalena am meisten liebte, so war sie auch die erste, die Mich nach Meiner Auferstehung zu sehen bekam. Und so sage Ich auch zu dir, weil du Mich am meisten liebst, so bist du Mir auch am nächsten.
Befolge alle die Vorschriften, die Ich dir habe zukommen lassen. Halte dein Herz und auch deinen Leib rein. Wenn manchmal irdische Gedanken und Begierden es besudeln wollen gleich wie die Fliegen ein reines Glas, da ergreife nur schnell den feuchten Lappen Meiner Liebe, und dieser wird dich allzeit rein erhalten und rein machen.
Das sagt dein lieber, heiliger Vater dir. Amen. Amen. Amen.


Jakob Lorber am 18. Februar 1849, Himmelsgaben, Bd.2, S.420.


Zurück zum Seiteninhalt