Jakob Lorber zum Zeitgeschehen. - Der Prophet Jakob Lorber

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ENDZEIT UND WIEDERKUNFT JESU

Teil I: Zeichen der Zeit

Die arge böse Zeit

Für heute schreibe ein kleines Lied; und das Lied heiße: "Die Zeit, - die arge Zeit, - die böse Zeit!" denn es tut euch not, von Mir etwas zu vernehmen von der Zeit, damit ihr euch zu benehmen wisst in der argen, bösen Zeit, wenn sie euch versuchen sollte in dem oder in dem; denn fürwahr: so arg und böse ist eure Zeit, dass sie noch nie ärger und böser war, denn jetzt; Ich kann nun zu niemanden mehr kommen, denn allein im leisesten Wort; und daher dieses Lied, welches euch zeigen soll:

Fast aus aller Menschen Herzen
Ist die Lieb' entschwunden;
Männer mit der Treue scherzen,
Liebe wenig Stunden
Währet, selbst bei einem Weibe;
Sie will nur gefallen,
Lieben blos zum Zeitvertreibe;  
Also geht's bei Allen!  

Herren, die am Ruder stehen
Haben kleine Ohren,
Dass sie Niemanden verstehen,
Als nur der geboren
Ihnen gleich war, um zu prangen,
Darf vor ihnen lallen
Irgend ein verblümt's Verlangen;
Also geht's bei Allen!  

Reichen Klötzen in Palästen
Widern arme Brüder;
Hund' und Huren fett zu mästen,
Das ist nicht zuwider
Und gemein für solche Herren,
Die von Golde strahlen,
Doch die Armen von sich kehren;
Also geht's bei Allen!

Jungen Mädchen liegt am Herzen
Nichts als Modekleider,
Fremd sind ihnen Liebeschmerzen,
Nur zu wahr ist's leider!
Die Bestimmung sie nicht kümmert,
Wenn sie nur "gefallen,"
Ob ihr Heil auch wird zertrümmert,
Also geht's bei Allen!

Jungen Burschen will nichts frommen,
Als nur stets zu spielen;
Sind sie in die Schul' gekommen  
Haben's keinen Willen,
Etwas Nützes zu erlernen;
Doch sich weise prahlen  
Wie sie können Gott entfernen;
Fast so geht's bei Allen!

Kleine Kinder, die kaum stehen,
Wird der Stolz gelehret, -
Worte, die sie nicht verstehen -
Wird auch's Herz verheeret  
Müssen Kinder radebrechen,
Wenn's auch türk'sche wären!
Höret, wenn die Fliegen stechen,
Muss ein Wetter gären!  

Hütet euch, ihr wen'gen Treuen,
Mit der Welt zu tauschen,
Sich mit ihr des Trugs zu freuen
Und sich zu berauschen
Aus der Wollust Schandebecher;
Lang wird's nicht mehr währen,
Alle diese Weltenzecher
Werd' ich bald verheeren!

Babels Hure mag sich rüsten,
Drohen allen Staaten,
Schreien von den Steingerüsten,
Selbst Mein Wort ermatten!
Hört, sie hurt zum letzten Male
Zu gar niedern Preisen;
Schon wird's leer in ihrer Halle,
Pest in allen Kreisen!

Wie der Drache sich auch winde
Und den Reiz entfalte,
Glätte seine Bohon-Rinde
Und dess Laub entfalte;
Doch umsonst ist all' sein Mühen,
Seine Macht gebrochen,
Bald wird All's, ihm fluchend, fliehen,
So er's auch bestochen!

Meine Kleider hast zerrissen,
Babels große Hure,
Hast Mein Himmelsbrod zerbissen,
Acht'st nicht Meiner Murre,
Nun sollst nackt du vollends werden,
Pestgestank nur sprühen;
So wirst bleiben auf der Erden,
Dich muss Alles fliehen!

Hör', du Wohnstätt' der Banditen,
Höre Schlangenfutter,
Du dich wähnst in Meiner Mitten
Als der Seelen Mutter;
Deinen Balsam will Ich schütten
In den Pfuhl der Gräuel,
Und all' deine losen Bitten
Sei'n ein Lasterknäuel.

Deine Liebtat will ich preisen,
Wie ein Fürst Rebellen,
Geben dir, in Feuerkreisen,
Licht, dich zu erhellen;
Meine Kinder hast verbrennet,
Auf den Scheiterhaufen,
Sei mit Fluch denn nun belehnet,
Magst den Tod dir kaufen!

Kurze Zeit noch wart't ihr Wen'gen,
Lauscht der Schlange Zischen;
Müsset euch in Nichts nun mengen,
Und in Nichts euch mischen,
Was die Zeit auch möcht' erzeugen,
Bös sind ihre Wege;
Was ihr habt, sei euch nur eigen:
Meine Weg' und Stege!

Wenn dann sie sich wird verkriechen,
Dieser Zeiten Schlange,
Schon fängt an, die Hur' zu siechen,
Dann sei euch nicht bange,
Meine Wege auszubreiten;
Bis da werdet voll ihr's haben  
Wollt auf Meinem Weg ihr schreiten
Und an Mir euch laben.

Rechnet nach der Zahl der Gelsen ,
Die euch lästig stechen;
Horcht! schon braust's in Bergehälsen
Als ein Wagenbrechen;
Tücke, Ruhe vor dem Sturme,
Sie ist eingetreten;
Trauet nicht dem Toten-Wurme,  
Ich werd' euch erretten!

Es tut euch allen not, auf dass euch niemand verführe, dass Ich euch dieses gegeben; glaubt es, Ich, euer großer Meister und Lehrer, gebe euch dadurch eine sichere Vorwaffe, die euch vor dem Pesthauch der Zeit schützen soll, auf dass ihr unversehrt bleiben mögt bis zur nahen Zeit der Endlöse. Amen. Das sage Ich, der euch über und über liebt, mehr, denn ihr Ihn, Amen!“

PsG.01_041

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