Jakob Lorber - Der große Schöpfunsmensch und sein Schicksal - Der Prophet Jakob Lorber

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Der große Schöpfungsmensch
und sein Schicksal

- Das Schicksal der übrig bleibenden "Lumpen" -
„Ihr habt aber [im Gleichnis] gehört, dass die Lumpen des verlorenen Sohns von den Winden zerstreut wurden wie Spreu, und die übrig gebliebenen aber wurden ihm ausgezogen und verbrannt. Wisst ihr, was unter diesen Lumpen zu verstehen ist? Es ist darunter nichts anderes zu verstehen als der eingegangene frühere Universalmensch, denn durch die Gewinnung eines jeden einzelnen Menschen ist das Edle, von Mir Ausgehende oder Mein verlorener Sohn wiedergewonnen. Die Lumpen oder das eigentliche Erzböse wird verworfen werden in das Feuer, daraus es eigentlich hervorgegangen ist. Es ist aber dieses Feuer dasjenige in der Gottheit, aus welchem alle Dinge ihr materielles Dasein haben. Wer somit sich an die Welt hängt und klebt an der Materie, der klebt an den Lumpen des verlorenen Sohns. Wie aber alle Materie euch schon ihre große Feuerverwandtschaft zeigt, dasselbe sind auch die Lumpen an den Lenden des verlorenen Sohns. So wird es aber geschehen. Damit Gott werde wieder als ein freier Gott, in dem keine Materie mehr wallt, so wird das Feuer oder Zornverwandte wieder dahin kehren müssen, daher es als das, was es ist, gekommen ist, und wird gerade so geschehen als so ihr an eurem Leib habt irgendeine Verhärtung und legt da heiße Köchel  auf, damit sie wieder erweicht werde, so auch wird Mein ewiges Feuer diese erzböse Verhärtung in seiner Allheit erfassen um es dadurch wieder seinem eigenen Wesen selbst zu assimilieren. Es ist noch eine Frage in euch vorhanden, ob diejenigen Wesen, die unter den Lumpen verstanden werden, auch ein fortwährendes Selbstbewusstsein haben werden oder nicht? Ich aber sage euch, die Frage beantwortet sich schon beinahe von selbst, da ihr doch unmöglich annehmen könnt, dass es in der Gottheit irgendeinen sich unbewussten Punkt geben sollte. Diese Frage löst sich somit von selbst, aber eine Frage, ob dieses Sichselbstbewusstsein ein leidendes ist oder nicht? Seht, das ist eine andere Frage. Um aber diese richtig zu verstehen, müsst ihr zuvor begreifen, dass jedes Bestreben um sich selbst zu finden ein gewisses Leiden in sich selbst notwendig begreifen muss, nur hängt es jetzt einzig und allein von dem ab, ob dieses Leiden ein schmerzliches oder ein wohltuendes ist? Wenn dieses Leiden darin besteht, dass sich das Wesen in sich selbst immerwährend ergreift und durch dieses Ergreifen sich zur Einheit immerwährend zu bilden bemüht ist, dann ist ein solches Leiden ein höchst wohltuendes und die Empfindung aus dem klarsten Selbstbewusstsein eine höchst beseligende. Wenn aber das Leiden oder die selbstbewusste Empfindung eines Wesens in sich ein zerreißendes und zerstörendes ist, dann ist es auch ein höchst schmerzliches, was ihr auch aus der Natur sehr leicht abnehmen könnt, wenn ihr nur je irgendeine entzündliche Krankheit beobachtet habt, welche in nichts anderem besteht als dass sich gewisse Teile im Körper mehr und mehr auszudehnen anfangen. Je heftiger ein solcher Akt vor sich zu gehen anfängt, desto schmerzlicher wird er. Aus allem diesem geht dann heraus, dass der sich selbst bewusste wesenhafte Zustand des feuerverwandten Erzbösen ein eben auch höchst leidend schmerzlicher sein muss. Ihr werdet nun vielleicht meinen, dass die Gottheit dadurch gewisserart in ihrem Zornteil selbst immerwährend höchst schmerzlich leidend sein müsse. Allein es ist dem nicht so. Sondern es ist gerade so, als wenn Speisen in eurem Magen verkocht werden; da bersten auch die Hülschen der zu sich genommenen Nahrung, getrieben durch das Feuer des Magens. Aber fragt euch selbst, ob im natürlichen Zustand dieser schauerliche Zerstörungsprozess im Feuer eures Magens euch je geschmerzt hat? Jedoch, da Ich euch schon so weit geführt habe, so will Ich euch bei dieser Gelegenheit einen noch nie ausgesprochenen Wink geben. Wollt ihr die Endursache solchen Zustandes aller weltlich materiellen Erzbosheit erschauen, so blickt in euren Magen und seht dort zu was da mit der in sich genommenen Speise geschieht, wie und warum, so werdet ihr eine große Strecke Meiner Wege erschauen, das da geschehen wird. Jedoch die Zeit steht nicht geschrieben in eurem Magen und es genügt euch, dass Ich euch den Zweck gezeigt habe.“ [MEr.01_012,36-45]
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