Jakob Lorber Das Blut, Träger des Lebens - Der Prophet Jakob Lorber

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Blut, Seele, Leben

„Des Leibes Leben ist im Blut“ [3.Mo 17,11]

„Das Blut ist die Seele“ [5.Mo 12,23]

Es ist „die Seele, die das Fleisch und das Blut gebildet
und nachher selbst ihre formelle Ausbildungsnahrung
aus denselben genommen hat.“ [GEJ.03_170,09]

Es ist das „Fleisch und Blut, aus dem Seine Seele
wie die unsrige sich entwickelt hat“. [GEJ.03_121,03]


Der Seelenätherstoff und die Substanzen, die die Seele ausmachen, sind im Blut.

„Der Mensch ist zusammengesetzt aus einem naturmäßigen Leib, der da ist ein Gefäß, darin sich durch die verschiedenen Organe eine lebendige Seele ausbilde; denn im Entstehen durch die Zeugung wird nur das alleinige Wesen des Leibes konstruiert. Und erst im siebten Monat, wenn schon das leibliche Wesen organisch, wenn auch noch nicht ganz der Form, doch aber all den Teilen nach ausgebildet wird durch das vegetative Leben der Mutter, so erst wird in der Gegend der Magengrube ein für eure Augen nicht wahrnehmbares, vom Zeuger herrührendes Bläschen, darin die Substanz der Seele enthalten ist, geöffnet und teilt sich dann dem ganzen Organismus durch die Verbindung der Nerven mit, umwandelt dann ein in allen Nerven vorfindliches magnetisches Fluidum in die seinige und dringt dann in aller elektrischen Schnelle bald auch in alle übrigen Organe, namentlich aber zuletzt erst in die Herzmuskeln, was gewöhnlich erst am siebten Tag, bei einigen manchmal etwas später erst geschieht.
Dann fängt ganz langsam das Herz an sich auszudehnen durch die allmähliche Füllung der Seelensubstanz, und wenn es so nach und nach voll geworden ist gleich einer elektrischen Flasche, so entladet es sich dann in die Adern durch eine obere Kammer. Dieses entladene Fluidum teilt sich dann allen dort befindlichen Säften mit und zwingt sie in alle Gefäße und so auch dann die in den Gefäßen selbst vorhandenen Säfte zur Bewegung wieder in die Venen und durch dieselben wieder zum Herzen zurück, während welcher Zeit das Herz schon wieder geladen wird und die dahin kehrenden Säfte sogleich wieder weiterbefördert. Und so beginnt dann der Pulsschlag und die Zirkulation der Säfte und etwas später des daraus hervorgehenden Bluts. Dadurch nun bildet sich durch den derart bewirkten beständigen Verkehr und Austausch der Säfte und zwar den des Bluts die Masse des Leibes, und durch die in den feinen Säften enthaltene Substanz die Solidität der Seele elektro-organisch aus.“ [HiG.03_40.06.17,03-05]


Im Blut pulsiert das Leben.

„Eines jeden Menschen Organismus hat nahe in der Mitte des Herzens seinen Lebensnerv, ein kleinstes Klümpchen, von dem aus der ganze andere Leibesorganismus belebt wird. Dieses einen Herzensnervklümpchens Teile haben eine solche Einrichtung, den Lebensäther aus dem Blut und aus der eingeatmeten Luft derart an sich zu ziehen, dass sie dadurch fürs erste selbst überaus lebenstätig verbleiben und dann fürs zweite diese Lebenstätigkeit dem ganzen Organismus mitteilen und dadurch den ganzen Leib beleben auf dem geeigneten Weg.
Im Zentrum des Herzens befindet sich zwar auch ein sehr großer Nervenkomplex, aber es ist darin nicht der Hauptlebenssitz. Es ist das nur eine Werkstätte zur Aufnahme und Bewahrung des Lebensnährstoffes aus dem Blut und aus der Luft. Von da aus nimmt ihn erst der Hauptlebensnerv auf und befruchtet oder segnet ihn erst als eine zum Leben taugliche Substanz, das heißt für das einstweilige Mitnaturleben der Seele, die ohne diesen Nerv mit dem Organismus des Leibes in gar keine Verbindung treten könnte.“ [GEJ.05_114,02+05]

„Es befinden sich im Herzen zwei überaus kleine Kämmerlein, die den beiden großen Blutkammern entsprechen. Für eure Augen würden diese beiden Kämmerlein wohl kaum als kleinste Pünktlein sichtbar sein. So klein aber auch diese Pünktlein sind, so bedingen sie durch ihre Einrichtung doch ganz allein zuerst das Leben des Herzens und durch dasselbe das Leben des ganzen Leibes und aller seiner zahllos vielen Teile und Organe.
Das eine erste und somit allerwichtigste Kämmerlein entspricht dem, was des Geistes und somit des eigentlichen Lebens ist, und wir wollen es das bejahende und somit wahre nennen. Das zweite, gewisserart minder wichtige, obschon zum natürlichen Leben des Leibes auch unumgänglich notwendige, aber wollen wir das der Materie entsprechende, also auch das verneinende nennen. Dieses hat für sich kein Leben, sondern ist nur ein Aufnahmegefäß fürs Leben, welches es mit jedem erneuten Herzschlag aus dem bejahenden Kämmerlein wie von neuem aufnimmt und es dann dem ganzen Leib durch das Blut mitteilt.
Aus diesem leicht fasslichen Bild könnt ihr nun schon entnehmen, wie das Herz in seinem Lebensgrund beschaffen ist und sein muss, auf dass es dem ganzen Leib das Leben verschaffe. Dass das Herz dann noch eine sehr weitwendige und überaus kunstvolle und höchst weise organisch-mechanische Einrichtung zur Fortförderung des in ihm entwickelten Lebens hat und haben muss, das versteht sich auch ohne weitere Erklärung von selbst; denn wo etwas weitergebracht werden soll, da müssen zu dem Zweck auch wohlgebahnte Wege und Überbringungsmittel bestehen und da sein.“ [GEJ.08_056,05-07]


Der Sitz sinnlicher Triebe ist im Blut.

„Ein heißes Blut ist stets mehr verzehrender Natur denn ein kühles; daher sind heißblütige Menschen auch gefräßiger denn die kühlblütigen und haben eine stets wachsende Lust zu vielen und wohlschmeckenden Speisen und Getränken. Wenn sich solche Menschen aber in die Mäßigkeit begeben oder zur Mäßigkeit angehalten werden, indem man ihnen mit freundlichem Herzen das auch erläutert, warum man so etwas für sie tut und ihnen die Mäßigkeit und größere Magerkeit im Essen anempfiehlt, so wird das Blut bald kühler zu pulsen und der sinnliche Trieb sehr an seiner Kraft zu verlieren anfangen, ohne den geringsten Nachteil für die sonstige Gesundheit des Leibes und der Seele.“ [GEJ.03_072,02-03]

„Zudem aber sage Ich dir noch etwas, und das besteht darin, dass der Ärger der nötigen leiblichen Gesundheit gar nicht zuträglich ist; denn er erzeugt zu viel Galle, und diese verpestet das Blut und setzt das menschliche Leben jeden Augenblick aufs Spiel. Also hüte dich auch in dieser Hinsicht ganz besonders vor zu großem Ärger, ansonsten du bald dein Leibesleben einbüßen würdest!“ [GEJ.06_164,13]

Die Jünger: „Jeder Tropfen Blutes in unseren Adern siedet nun vor Grimm und Wut gegen die allerreisendsten Bestien…“ [GEJ.02_179,02]

„Sie [die Schwarzen, s. Kap.197,06] haben ein viel trägeres Blut, in dem ganz wenig Eisenteile vorhanden sind, und so ist ihr Blut dicker und galliger denn das der Weißen und braucht einen viel größeren Wärmestand, bis es ganz gehörig flüssig wird.“ [GEJ.04_198,03]


Besitznahme durch arge Geister erfolgt über das Blut.

„Die böse Spezifikalausdünstung [des Zorn-Fleischteufels] pflanzt sich durch den ganzen Leib fort, und zwar zunächst durch das Blut, welches sehr leicht aufbrausend wird, wenn es mit diesem Spezifikum schon ziemlich gemengt ist. Durch das Blut gelangt es in die Nerven, durch diese in den Nervengeist und durch den Nervengeist in die Seele. Hat dieses böse Spezifikum auch die Seele durchdrungen, dann ist der Mensch auch schon wenigstens ein halber Teufel, und es ist nicht gut, mit solch einem Menschen Gemeinschaft zu machen.“ [Er.01_061,09-10]


Giftanteile im Blut.

„Dieser Giftwesen [in der gröbsten Materie der Minerale, im dafür geeigneten Pflanzenreich, in gewissen Tieren unterster Gattung, s.V.6] Seelenspezifikalpotenzen samt ihrer Intelligenzfähigkeit ergreifen sich am Ende, und es wird aus ihnen am Ende auch eine Gestalt, aber stets nur eine weibliche, gebildet, die aber dann ganz natürlich auch nicht ohne eine noch ganz besonders giftige Beigabe dasteht. Diese Seelen kommen endlich auch auf den Weg des Fleisches durch den irgendwo verübten Akt der bekannten Zeugung durch den Beischlaf. Ist solch eine Seele einmal in einem Fleisch wohnend, so legt sie ihr Giftiges ins Fleisch und Blut des eigenen Leibes, den das aber naturgesundheitlich eben nicht besonders in seiner Lebenssphäre beirrt, weil er schon urentstehlich so eingerichtet ist.“ [GEJ.04_158,09+159,01]


Gröbere Seelensubstanzen im Blut der Tiere entwickeln sich zur Menschenseele.

„Was liegt denn am Leib dieses Kaninchens, mit dem sich der Aar seinen Hunger stillt, dabei aber des Tierchens Seele frei macht, so dass diese nun schon in der vollen Fähigkeit steht, in eine höhere Lebensstufe aufzusteigen? Der Aar aber hat eben auch eine Seele, die derselben Bestimmung entgegengeht. Im Fleisch und Blut des Kaninchens aber befinden sich auch noch gröbere Seelensubstanzen. Diese werden mit den Seelensubstanzen des Aars darum vereinigt, damit des Aars Seele dadurch etwas sanfter und intelligenter wird und nach dem Verlust ihres Leibes schon etwa gar zu einer Menschenseele werden kann, und das zu einer ganz ansehnlichen, mit viel Licht, Mut und Kraft begabten.“ [GEJ.06_133,08]

„Und nun sieh her! Da vor der Tür steht schon eine Menschengestalt, wie die eines Kindes, und wartet, bei einer nächsten Zeugung in den Leib einer Mutter aufgenommen zu werden. Und hinter dieser Seelenerscheinung siehst du eine Lichtgestalt; das ist schon dieser Seele jenseitiger Geist, der dafür Sorge tragen wird, dass diese – gegenwärtig noch – Naturseele bei der allernächsten Gelegenheit in einem Mutterleibe versorgt wird. Und nun hast du auch das gesehen, wie aus den letzten drei, schon vollkommenen Tierstufen – freilich mit vielen tausend Vorangängen – eine Menschenseele zum Vorschein gekommen ist. Es wird davon ein männliches Kind zur Welt geboren werden, aus dem, so es wohl erzogen wird, ein großer Mann werden kann. Das Gemütliche (Gemütvolle) der Gazelle wird sein Herz regieren, das Schlaue des Schakals seine Vernunft und das Kräftige des Riesenaars seinen Verstand, seinen Mut und seinen Willen. Sein Hauptcharakter wird ein kriegerischer sein, den er aber durch sein Gemüt und durch seine Klugheit mäßigen und so ein sehr brauchbarer Mensch in was immer für einem Stand werden kann. Wird er aber ein Krieger, so wird er zwar auch durch seinen Mut Glück haben, aber ebenfalls eine Beute der anderen kriegerischen Waffen werden.“ [GEJ.10_185,04-06]


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