Das Angebinde - Der Prophet Jakob Lorber

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Das Angebinde


Als ein gutes, wertvolles Angebinde gib diese Zeilen der, du weißt es schon, die da gemeint wird . Und die du auch meinst!
Sieh, du Liebe, sieh, du Junge! Ich, dein Vater groß, dein Vater gut, dein Vater voll Liebe, Gnade, Macht, Kraft und Gewalt, dein Vater ewig, sage dir: Liebe Mich, bleib Mir treu, hab große Freude an Meinen alten und neuen Worten, such Mich in der Liebe deines Herzens zu Mir, halte Meine leichten Gebote, fliehe die arge, arge Welt, komm zu Mir in dir, in deinem Herzen komm zu Mir, da Ich deiner harre für und für, so will Ich dich umfangen, wie ein allerzärtlichster Bräutigam umfängt eine allerinnigst geliebte Braut, und will dich zum ewigen Leben an Meine Vaterbrust drücken so, als hätte Ich in der weiten Unendlichkeit niemanden als nur dich, Mein liebes Töchterchen!
Komme, o komme doch recht bald zu Mir, zu deinem so überaus guten, heiligsten, liebevollsten Vater!
Denk dir ja nicht, dass es etwa doch recht schwer sein sollte, Mich zu finden und zu Mir zu kommen.
Sieh, so du irgend gehst, da führe Ich dich an Meiner Hand! So du schläfst, da halte Ich getreue Wache an deinem Bett! So du isst, da segne Ich dir jeden Löffel voll Speise, die du zu deinem Mund führst! Ich gehe mit dir in das Bethaus! Ja, denke dir, so du deine Hühner und Küchlein fütterst, bin Ich bei dir und helfe dir, dein Geschäftchen segnend! Wenn du am Klavier sitzt und dich übst, bin Ich an deiner Seite!
Nur so du irgendwann möchtest Tänze dir vorspielen, dann freilich wäre Ich wehmütig hinter dir. Und wenn du möchtest der weltlichen Dinge gedenken, da freilich auch wäre Ich hinter dir wie trauernd. Und wann du möchtest zeigen ein eigensinniges Herz und möchtest dich erheben über jemand anderen, sieh, da freilich wäre Ich auch hinter dir wie weinend. – Sonst aber bin Ich ja immer bei dir!
Sieh nun du, Mein liebes Töchterchen, wie leicht ist es, zu Dem zu kommen und Den zu finden, der dir mit aller Seiner Liebe stets überaus gegenwärtig ist! – So du an Mich denkst, sieh, da rede Ich, dein lieber Vater, mit Dir! – Wann du betest in der Andacht deines Herzens zu Mir, sieh, da sage Ich allzeit ganz sanft und leise zu dir: Mein liebes Töchterchen! Ich, dein guter, lieber Vater, bin auch ein gar sehr heiliger Vater! Jesus Jehova ist Mein Name! Bau, bau, Mein liebes Töchterchen, auf diesen Namen! Denn Er ist über alles mächtig und heilig, überheilig! In diesem Namen wirst du das ewige Leben finden!
Sieh, solches rufe Ich dir allzeit zu! Und wann du aufgehört hast zu beten, da segne Ich, dein heiliger, guter Vater, dich allzeit mit Meiner mächtigen Vaterhand!
Solches, o Mein Töchterchen, ist wohl gewiss und wahr. Daher darfst du nicht mehr fragen: Aber wann wird denn der gute, Heilige Vater zu mir kommen und Sich anmelden bei mir? Denn Ich bin schon lang fest bei dir und lass dich nicht aus Meinen Augen und Händen!
So dir aber diese Worte schwer zu glauben vorkommen sollten, da sammle dich nur einmal oder, noch besser, mehrere Male in der Liebe zu Mir. Hab aber dabei wohl acht auf alle Gedanken in dieser Andachtszeit. Sieh, alle diese Gedanken werden Meine an dein Herzlein sanft, leise und still gerichteten Worte sein.
Ein leiser Hauch um deine Stirn und Augen und ein ganz leichtes fiebriges Wehen durch die Brust wird dir ein sicheres Zeichen sein, dass Ich, dein guter, lieber, heiliger Vater, dich segnend stärke und so doch ganz sicher bei dir bin.*
Und somit segne Ich dich auch jetzt durch dieses wertvollste Angebinde. Bleib Mir treu, bleib Mir im Herzen treu, bleib Mir, deinem lieben, guten, Heiligen Vater in aller deiner Liebe treu!
Solches ist der heilige Wunsch deines lieben, guten, Heiligen Vaters. Amen.


Jakob Lorber am 15. Januar 1842, Himmelsgaben, Bd.2, S.25.



*Die Liebe zum Herrn „ist, wie gesagt, ein sanftes Wehen, ein hochachtendes Gefühl, voll erhaben zarten Nachklangs, und beirrt niemanden in seiner Freiheitssphäre. Nicht mit Leidenschaft drückt sie das Herz des Gottliebenden, sondern mit großer Freudigkeit und genügender lebendiger Speise erfüllt und sättigt sie fortwährend Geist, Herz und Leib des Menschen. Daher braucht ihr nur in eurem Herzen „Vater“ zu rufen, und ihr habt genug getan! Und der Vater wird euer Herz allzeit, insoweit es nottut, sättigen und kräftigen mit Seiner Liebe.“ [Geistige Sonne Bd.2, Kap.50, V.16-17]


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