Jakob Lorber Cholera - Der Prophet Jakob Lorber

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Das Wesen und die Ursache der Cholera


Zur Frage zu der 1847 am Kaspischen Meer ausgebrochenen Cholera*: "Diese Krankheit wird in der Zeit, in der ein Mensch mäßigen Schritts den Weg vom kaspischen Meer bis nach Wien, Prag und anderen Städten dieses Reichs zurücklegen würde so er Tag und Nacht ginge, im Staat Österreich erscheinen und wird hauptsächlich Wien, Prag, Lemberg, Ollmütz und andere Städte mehr oder minder mächtig heimsuchen. Ihre Opfer wird sie diesmal hauptsächlich in den Großen und Reichen und besonders in deren Kindern nehmen. Auch das Militär wird leiden und die Priesterschaft. Wehe den Unzüchtlern und Schwelgern!
Auch eure Stadt wird diesmal nicht mit ganz heiler Haut durchkommen (Graz), denn es gibt auch hier schon sehr viele Arme darum, weil die Reichen denselben aus indirektem Weg alles entziehen, und ihren ohnehin schon sehr reichen Kindern noch größere Reichtümer bereiten wollen, und wollen den Armen nichts oder nur höchst wenig davon geben; diesen sollen ihre Erben genommen werden, damit sie die Armen beerben können. Ich aber werde den Reichen diesmal schon auf eine solche Art zuheizen, dass sie sicher weich und zum Kreuze kriechen werden.
Wohl wird anfangs der Arme ergriffen werden, auf dass der Reiche mitleidig werde; wird er das, so soll diese Strafe gemildert werden; wird er das aber nicht, da soll das „Schwammweib“ (Cholera) mit tausend Sensen unter ihnen schonungslos zu wüten anfangen — tausend Schober soll es an einem Tag schneiden!
Siehe, um die Armut zu verringern und den Reichtum der Reichen zu schützen, will man die Ehen der Armen beschränken, und das mächtig beschränken. O das ist die verfluchteste Ausgeburt der Hölle, ein Werk des Satans! Siehe, das ist der Grund aller Pest!
Durch die Vorenthaltung der Ehe und der gerechten und geordneten Zeugung der Kinder, wo der Trieb da ist, wie auch durch die gewaltige Ausrottung der (wilden) Tiere aller Art sowie der Wälder wird die erlösende Aufnahme der Erdurgeister in die höheren Leitungs- und Läuterungsstufen gehindert. Wenn diese Naturgeister, die sich zuerst im Schimmel und in den (Pilzen oder) Schwämmen zu regenerieren anfangen, durch diese Stufe aufgestiegen sind und die nächste Stufe zu gering finden, so dass sie nicht völlig aufgenommen werden können, dann vereinen sie sich in ein nahezu menschlich aussehendes Wesen, wandern sodann auf der Erde herum und ergreifen die Menschen und auch Tiere und Pflanzen in der Absicht, um in ihnen zu gradieren. Allein da diese Geister noch zu unreif sind, so bringen sie allem den Tod, was sie einmal ergriffen haben.
Menschen sind ihnen am liebsten, weil sie da auf dem kürzesten Weg ihre völlige Freiwerdung zu erreichen wähnen, was aber wohl freilich für ihre noch höchst materielle Intelligenz ein Irrwahn ist. Weil aber die Menschen selbst (durch den Egoismus) zu dieser Erscheinung die Ursache sind, so lasse Ich es eben auch zu, dass sie für solchen Frevel auf das allerempfindlichste gezüchtigt werden, und das geistig und leiblich.
Seht, das ist der verruchte Grund aller Pest, die darum vorzüglich im Orient zu Hause ist, weil dort die ordentliche Zeugung der Menschen auf tyrannisch gewaltsame Weise manchmal sogar durch Verstümmelung unterdrückt wird.
Wird aber nun auch im noch etwas besseren Europa, der Industrie einiger Reichen wegen, dieser Erlösungsakt für das ganze (Natur-)Geisterreich der Erde ebenfalls unterdrückt, so sollen darum auch die verheerendsten Folgen zum Vorschein kommen – woraus die Übriggebliebenen erkennen sollen, dass Ich die Erde nicht der Industrie, nicht der Eisenbahnen und am wenigsten der Reichen wegen erschaffen habe, sondern lediglich zur Erlösung der in ihr gebannten Urgeister!
Das versteht ja wohl: Mein Zweck ist ein anderer mit der Erde, als ihn da die gegenwärtige, vom Satan ganz in Beschlag genommene Welt erkennt!
Die Erdäpfelkrankheit war schon ein Vorläufer! Wie es aber bis jetzt dieser Frucht erging durch Meine Gnade für die Menschen, um diese zu schonen – so wird es bald den Menschen selbst ergehen, so sie sich nicht bessern und ihre Gesinnungen gegen die Armen nicht ändern werden.
Das angegebene Rezept des N. N. durch dessen Schwester A. H. ist gut. Dennoch aber werde Ich dir zu seiner Zeit ein noch besseres und wirksameres geben.
Die angezeigten Städte dieses Reiches haben das Eheverminderungssystem schon völlig entwickelt, daher sollen sie auch dafür gehörig belohnt werden. Es wird aber diesmal ganz Europa, besonders in den großen Industriestädten, ganz gewaltig gezüchtigt werden.
Doch das Ganze kann durch Gebet und gute Werke an den Armen sehr gemildert werden, besonders wo die Ehen nicht gar zu arg und planmäßig unterdrückt werden. – Dies zu eurer tieferen Belehrung und Danachachtung! – Amen.“ [HiG.02_47.01.10 nach der 3. Auflage des Nachdrucks der Auflage von 1935]


* Die Cholera (Bakterium vibrio cholerae) ist eine akute, wässrige Durchfallerkrankung mit Bauchkrämpfen und Erbrechen. Sie entwickelt sich bei feuchtwarmen Temperaturen vor allem in stehenden Gewässern und Sümpfen. Die Infektion erfolgt über verseuchtes Trinkwasser aus Wasserleitungen, Genuss infizierter Lebensmittel und Berührung betroffener Gegenstände. Europa wurde in den Jahren von 1817-1894 immer wieder von Cholera-Epidemien durchzogen.


Heilmittel

„Die Cholera ist nicht im Geringsten irgend ansteckend, außer durch die Ausdünstung der Exkremente. Wo die Menschen irgendeiner Gegend kein reines Eisen- oder Glimmerwasser haben können, da sollen sie das Wasser zuvor mit etwas Melissenkraut absieden, auch mit etwas Münzen[kraut], es darauf solange stehen lassen, bis es sich abgekühlt und geläutert hat; alsdann sollen sie es erst zum Trinken, Waschen und Kochen gebrauchen, da wird es ihnen dann völlig unschädlich sein. Auf ein Pfund Wassers genügt ein halb Lot Melissen- oder Münzenkraut. Warum aber liegt das Übel im Wasser? – Weil mit Ausnahme der vorbenannten zwei Wassergattungen jedes andere Wasser mehr oder weniger Bleiduft [1] enthält, namentlich aber an jenen Orten, die an großen Flüssen und Strömen sich befinden, die ihren Ursprung in einer Gegend nehmen, wo viele bleihaltige Berge bestehen und ihre mächtigen Quellen auch dann noch ein reichliches Wasser geben, wenn durch die lange Sommertrockenheit die meisten anderen Quellen versiegt sind. Auch beim Militär im Feld entwickelt sich dieses Übel dadurch, weil der Soldat sich stets der verzinnten oder eigentlich verbleiten blechernen Feldflaschen bedient und häufig auch in solchen verbleiten Töpfen und Kasserollen seine Menage [2] abkocht und verzehrt. Im Winter macht das weniger, weil der Bleiduft in der Kälte sich schwer entbindet und der Mensch auch nicht so kohlenstoffvoll ist wie im Sommer. Im Sommer aber tritt die Krankheit mehr oder weniger heftig und tödlich auf, je mehr oder weniger ein Mensch eine natürliche Disposition dazu besitzt, d.h. je mehr oder weniger gallsüchtig, leidenschaftlich und furchtsam er ist oder auch je mehr oder weniger des Bleidufts er in sich bekommt. […] Die so sehr gefürchtete Cholera ist somit nichts als eine Bleikolik. Womit man diese hebt und heilt, damit hebt und heilt man auch die Cholera, die in Asien ganz dasselbe Übel wie in Europa ist. […] Sonach die bleiernen Wasserleitungen weg. Sich nach den beiden bezeichneten Wasserarten umsehen. Oder ein bleidufthaltiges Wasser nach vorbezeichneter Art unschädlich machen. Alle verbleiten Trink- und Kochgeschirre weg. Kein von schlechten Wässern gebrautes Bier trinken, sondern einen reinen Wein. Und die Cholera ist dann auch vollkommen weg auf alle Zeiten. Wo aber das nicht aus dem Weg geräumt wird, dort wird die Seuche auch stets mehr oder weniger heftig auftreten, je nachdem ein Sommer auch mehr oder weniger heiß und trocken auftreten wird und die Menschen sich auch mehr oder weniger von ihren Leidenschaften beherrschen lassen. Durch die Leidenschaften nämlich wird in den Eingeweiden mehr oder weniger des Kohlenstoffes erzeugt, der in der excitativen Verbindung des Bleiduftes das eigentliche, das Blut zerstörende und das Naturleben tötende Element ist.“ [Jakob Lorber, aus einem Brief vom 15.11.1859 an einen unbekannten Empfänger; Quelle: https://www.jakob-lorber.at/briefe.htm]

„Dieses Pulver [Kampfermilchpulver; s. Herstellung im 8. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“] […] ist ein Hauptlebensmittel gegen alle inneren wie auch äußeren Übel, die von übermäßigen Anschoppungen [3] herrühren und in allen Teilen des Leibes Geschwülste, Entzündungen und Beulen verursachen. Dieses Mittel ist auch vorzugsweise für Pestkranke zu verwenden; auch bei Cholera wird es vorzügliche Dienste leisten. Der Gebrauch dieses Mittels ist ein doppelter: Man nimmt davon 1-3 Gran [4] ein, oder wenn an den Extremitäten – als Händen und Füßen – Geschwülste vorkommen, so reibe man mit diesem Pulver ein reines, gesonntes Leinentuch ein und lege es trocken auf die Geschwulst, und es wird sich in Kürze die ganze Geschwulst zerteilen. Dazu ist aber auch angezeigt, je nach Beschaffenheit der Natur, 1-3 Gran einzunehmen.“ [HS.01_008,08-12]

„Wenn an einem Ort vorerwähntes Übel [Brechruhr und Cholera] grassiert, so verzehre man morgens 3-7 solcher Beeren [gesonnte Wachholderbeeren; s. Herstellung im 10. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“], nehme auch einen Teil, pulverisiere ihn und räuchere damit die Zimmer und das Gewand, das man zum Ausgehen anzieht, ein. So kann das Übel an einem Ort noch so grassieren, so wird dennoch derjenige, der besagtes Mittel im Glauben und Vertrauen auf Mich nach Vorschrift anwendet und dabei Diät lebt sich der Venus [5] und sonstiger Schwelgereien enthält, vollkommen bewahrt bleiben. Solche Beeren, in einem Seidel [6] voll reinem Quellwasser bei mäßigem Feuer aufgekocht und nachher getrunken, d.h. bloß das Wasser, befreien den, der die Cholera bekommt, in kurzer Zeit von diesem Übel.“ [HS.01_010,06-07]

„So jemand von der Cholera befallen würde, so nehme man einen guten Esslöffel voll dieser Blüten [der kleinen Feldkamille; s. Herstellung im 10. Kapitel der „Heilkraft des Sonnenlichts“], gebe sie in eine Tasse und gieße ½ Seidel [7] reines, siedendes Wasser darauf, decke die Tasse 1-2 Minuten wohl zu, seihe den Tee ab, gebe ihn so dem Kranken zu trinken und decke diesen in einem Bett wohl zu, so wird es auch in kurzer Zeit völlig besser mit ihm werden. Wer es gerade haben kann, gebe in den Tee 1-2 Gran [8] Bibergeilpulver [9]; das wird die Wirkung des Tees erhöhen. Aber die sogenannte Bibergeiltinktur ist nicht anzuraten, außer diese wäre in viermal abgezogenem Wacholderbeergeist ausgezogen, in welchen man auf ein halbes Seidel ein halbes Lot [10] Bibergeilpulver zu geben hätte. Darauf müsste die Flasche wohl verstopft und so lange der Sonne ausgesetzt werden, bis solcher Spiritus eine gehörig dunkelrötlich-bräunliche Farbe bekäme. Von solcher Tinktur wären dann auf eine 3/4 Seidel große Tasse 7-10 Tropfen zu geben, wodurch dann das Übel auch in wenigen Minuten geheilt sein würde.“ [HS.01_010,11-13]


Cholera, leichtere Art (Durchfallerkrankung)

„Nur soll sie sich abends nicht zu lange im Freien aufhalten! Denn die Abende dieses Jahres sind besonders in den flachen, tiefer liegenden Gegenden voll unreiner Geister, als Vorboten von einer leichteren Art Cholera, welche in nicht gar zu langer Zeit diese Gegenden hie und da beschleichen wird. Die von dieser Krankheit verschont werden wollen, müssen sich daher schon jetzt vor der Abendluft recht in acht nehmen, besonders Weiber, Mädchen und Kinder jedes Geschlechtes. Auch Männer tun besser, wenn sie möglicherweise des Abends vor zehn Uhr im Haus sich befinden. Wird diese Krankheit auch schon nicht so gefährlich sein wie die eigentliche Cholera, so wird sie aber dennoch große Schwächen im Fleisch zurücklassen bei denen, die aufkommen werden. Segnet aber abends eure Zimmer und Betten in Meinem Namen und räuchert sie mit Wacholderbeeren. Und so sich die Krankheit hierher verlaufen sollte, da besteckt die Fenster auch mit frischen Wacholderbeerstauden, so werdet ihr völlig sicher sein vor ihr. – Aber nur die Abendluft ein wenig meiden!“ [HiG.02_48.06.29,03-06 nach der 3. Auflage des Nachdrucks der Auflage von 1935]
 

[1] eine Art Oxid.
[2] Essen.
[3] Blutüberfüllungen.
[4] 1 Gran = ca. 73 mg / 1-3 Gran = ca. 73-219 mg.
[5] Geschlechtsverkehr.
[6] 1 Seidel = ca. 0,35 Liter.
[7] 1 Seidel = ca. 0,35 Liter / ½ Seidel = ca. 175 ml.
[8] 1 Gran = ca. 73 mg / 1-2 Gran = ca. 73-146 mg.
[9] Castoreum sibiricum.
[10] 1 Lot = ca. 17,5 g / ½ Lot = ca. 8,75 g.


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