Jakob Lorber - Die sieben göttlichen Eigenschaften - Der Prophet Jakob Lorber

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DER MENSCH
UND SEINE SIEBEN GÖTTLICHEN EIGENSCHAFTEN

Zurück in die wahre Ordnung
Der Weg der Liebe

„Seht, bei einem Menschen nach der Ordnung Gottes muss am Ende auch alles in der vollen Ordnung Gottes sein. Die reine Liebe als das Fundament alles Lebens wie in Gott so auch im Menschen muss aus jeder Handlung hervorleuchten.“ [GEJ.03_059,08]

„Die wahre Nächstenliebe im Herzen eines Menschen ist das einzige, wahrhaft geistige Lebenselement, durch das alle Sinnenwelt und auch alle Himmel in der Bestandsordnung erhalten werden. So ein Mensch die wahre Nächstenliebe hat und übt, so lebt er dadurch auch in der rechten Ordnung Gottes und gründet in sich das ewige Leben seiner Seele.“ [GEJ.10_146,11]

„In der Liebe ist alles auf dem rechten Platz und alles in der rechten Ordnung. Haltet euch daher bei allem und in allen Dingen an die Liebe, so werdet ihr das Leben so sicher finden, dass es eher möglich wäre, den Standpunkt der Sonne am hellsten Tag mit offenen, wohlsehenden Augen zu verlieren, als auf dem Weg der Liebe zu verfehlen die ewige Ordnung und mit ihr das ewige Leben. Meine geliebten Kindlein, beachtet alles dieses wohl und nehmt es lebendig in eure Herzen, so werdet ihr auch Mich und das ewige Leben so gewiss und sicher finden.“ [HiG.02.42.02.22,17+19-20]

„Außer Meine Liebe in euch und der daraus hervorgehenden Weisheit, die beide zusammen die ewige Ordnung sind, aus der heraus alles was da ist, gemacht wurde, vom Größten bis zum Kleinsten, jegliches in endloser Zahl, gibt es nirgends ein Recht, als bloß in dieser Meiner Liebe, die alles gern gibt was sie hat, die sich nichts aneignet um etwas zu besitzen, sondern nur um desto mehr geben zu können, die nichts zerstört sondern nur alles erhalten will, damit nichts zugrunde gehen möchte, die allezeit bereit ist für andere alles zu tragen, damit es jedem wohlergehe in der großen Erleichterung seiner Bürde, und die noch dazu geduldig, sanftmütig und voll Demut und Ergebenheit gegen jede Anforderung der ihr allein zukommenden Weisheit ist, ja selbst zum Wohl anderer der Kraft imstande ist, alle erdenklichen Unbilden in ungetrübter Gelassenheit zu erdulden. Denke, ob es außer ihr noch etwas gibt, was Recht heißen könnte oder dürfte?“ [HiG.01_40.04.18,02]

„Diesen Weg [nämlich den Weg der reinen Gottesliebe hin zur Kindschaft Gottes und somit zum ewigen Leben in aller Freiheit, s.V.7-9] sollen alle wandeln, und der hohe Sinn Meiner Absicht mit und in euch würde da bald gar hell leuchtend vor euch enthüllt werden und ihr würdet da nicht fragen, wo, woher und von wannen?, sondern in sich würde es jeder finden, wie die Liebe, so den Geist, der ein Träger der Liebe ist und so das ewige Leben, das die Liebe ist, und so auch den hohen Sinn Meiner Absicht, was alles da die ewige, allervollkommenste Freiheit ist zufolge Meiner ewigen und unendlichen Weisheit, die da die urewige Ordnung ist aller Dinge und alles Seins. So aber da jemand nicht wandelt diesen Weg, wahrlich, sage da Ich euch, er wird sich zu Tode suchen und wird aber doch nimmer den rechten und kürzesten Weg finden, da dieser ein Weg der Liebe und alles Lebens aus ihr ist, aber nicht ein Weg des finstersten Eigensinns, in dem auch nicht ein allerleisester Funke Meiner Liebe waltet. Und wenn darin schon irgend eine Liebe waltet, so ist sie aber doch nur eine geraubte Liebe, die sich da irgendein Dieb zu eigen gemacht hat und lebt dann aus dieser geraubten Liebe, die da eine barste Eigenliebe ist. Aber das Leben einer solchen Liebe dauert nicht ewig sondern nur sehr kurz diese Zeit hindurch, in der sich solche Liebe bald verzehren wird, da sie von Meiner Vaterliebe abgetrennt wurde und somit keinen Zufluss mehr hat.“ [HGt.02_071,09-12]

„Kann er [der Mensch] durch die Beachtung eines Gesetzes der besten Ordnung aus Gott seine Seele in eine stets größere Tätigkeit versetzen, so wird es in ihr auch in allen ihren Sphären des Lebens heller und lebenswärmer werden. Sie wird dadurch sich selbst stets heller und reiner erkennen und ebenso die göttliche Kraft, die in sie stets mehr und mehr einfließt und in ihr auch ein stets erhöhteres Leben zeiht. Erkennt sie aber diese Kraft, so erkennt sie auch Gott, von dem diese Kraft ausgeht. Wenn sie das aber notwendig erkennen muss, so muss sie Gott auch stets mehr und mehr lieben. Mit dieser Liebe scheidet sie dann selbst alles Fremdartige aus ihrer stets reineren und vollkommeneren Lebensordnung und wird stets einiger mit der Ordnung des Geistes Gottes in ihr, wie aber das der leichtbegreifliche Fall ist und ganz sicher eintreten muss, so versteht es sich dann ja schon von selbst, dass solch eine Seele dann als vom Geist Gottes ganz durchdrungen in jeglicher Art, Kraft und Stärke zunehmen muss und so unfehlbar ein wahres Kind des allerhöchsten Gottes wird.“ [GEJ.05_123,07-08]


Gottes Gebote befolgen

„Gott hat dem Menschen Gebote gegeben zum Heil seiner Seele. Will er sie befolgen, so wird er leben und glücklich sein für ewig; will er sie aber durchaus nicht befolgen, so wird er sich dafür nur selbst strafen. Denn Gott hat einmal eine ganz feste und unwandelbare Ordnung gestellt, ohne die kein Dasein eines Geschöpfes denkbar möglich wäre. Diese Ordnung hat Er dem freien Menschen durch viele Offenbarungen treuest gezeigt, und der Mensch soll sich infolge seines freiesten Willens selbst danach richten, leiten und bilden. Tut der Mensch das, so wird er sich selbst vollenden nach dem Willen Gottes und wird ein freies, selbständiges, Gott ähnliches Wesen, ausgerüstet mit aller göttlichen Liebe, Weisheit, Macht und Kraft, und wird dadurch erst die wahre Kindschaft Gottes ererben. Diese aber kann ihm unmöglich anders zuteilwerden als nur auf den Wegen, die ihm zu dem allerhöchsten Behuf zu allen Zeiten treulichst gezeigt worden sind.“ [GEJ.07_201,04]

„Dieser höchsten Macht und Kraft weiseste Ordnung ist das ewige Gesetz nach dem sich alle Dinge zu richten haben. Dieses Gesetz herrscht auch über den Leib des Menschen; der Seele aber ist ein freier Wille gegeben, und das Gesetz ist ihr geoffenbart, auf dass sie es aufnehme in sich und ihren Willen danach richte, lebe und handle und dadurch zur vollen Gottähnlichkeit gelange, wozu sie bestimmt ist. Der Seele aber ist in dieser Bildungswelt nur ein kleinster Teil aus dem göttlichen Ordnungsgesetz zur Beachtung anvertraut; wird sie in diesem kleinen Teil treu sein, so wird sie dann auch über Großes gesetzt werden, aber eher nicht als bis sie es in der Beachtung des kleinen, ihr geoffenbarten Ordnungsgesetzteils zu einer wie völlig eigens angeborenen größten Fertigkeit gebracht hat. Denn ohne dem kann sie in sich ja auch nicht zu dem inneren Bewusstsein ihrer freien Selbständigkeit und sonach auch nicht zur lebendigen Wahrnehmung dessen gelangen, was alles der göttliche Wille in ihr und durch sie vermag. Was ich, als auch nur ein Mensch, durch die volle Macht des göttlichen Willens vermag, davon brauche ich dir wohl keine weiteren Beweise zu geben. Wirst du es in der Befolgung des göttlichen Willens, den du hier vollkommen kennengelernt hast, und auch in allen dich weltlich lustreizenden Dingen zu einer vollkommen selbstverleugnenden, großen Fertigkeit bringen, so wirst du in dir selbst schon auch gewahr werden, zu welch einer Macht deine Seele gelangt ist. Die Übung in allem aber macht erst den Meister; durch eine zu geringe Übung aber bleibt der Mensch ein ewiger Stümper und kann zu nichts Großem und Außerordentlichem verwendet werden. […] Gott braucht Sich beim Menschen nicht durch allerlei Proben und Prüfungen zu überzeugen, ob er eines großen und wichtigen Amts wohl auch schon fähig ist; denn Er weiß es allzeit am klarsten, wie weit es eine Seele in der inneren Lebensvollendung gebracht hat. Aber die Seele prüfe sich selbst, inwieweit sie in aller Selbstverleugnung, was die Lustreizdinge dieser Welt betrifft, vorgedrungen ist, und inwieweit sie vollends eins mit dem erwählten und tatsächlich befolgten Willen Gottes geworden ist, ob in ihr noch etwas Stümperhaftes oder wohl schon recht Meisterhaftes sich regt, und Gott der Herr wird nicht säumen, in ihr Seines Willens Macht offenkundig werden zu lassen.“ [GEJ.10_017,07-11]


Das Gewissen als Mahner

„Das aber, was jedermann helfen und ihm Weisheit, Kraft und Leben geben kann, wird einem jeden Menschen in sein Herz geschrieben, und das auf eine ganz unvertilgbare Weise so, dass diese Schrift des ewigen Lebensrechts und seiner in- und ausseitigen Beziehungen bei jeder der göttlichen Ordnung zuwiderlaufenden Handlung im Menschenherzen von selbst laut verlesen wird und die Seele mahnt zurückzukehren in die ursprüngliche, göttliche Ordnung. Wird der Mensch dieser inneren Stimme folgen, so wird er sogleich auf dem rechten Weg sein; wird er sich aber nicht danach kehren sondern tun nach der tobenden Leidenschaft seines Fleisches, so wird er es sich dann nur selbst zuzuschreiben haben, so er vom eigenen Gericht in sich selbst verschlungen wird.“ [GEJ.03_193,13-14]

„Einem jeden wird eine warnende Stimme in sein Herz gelegt werden, die ihm zeigen wird, was da gut und allein wahr ist. Wer diese Stimme hören und sich danach halten wird, der wird zum größeren Licht gelangen, und dieses wird ihm alle Pfade der göttlichen Ordnung erleuchten.“ [GEJ.02_230,11]

Ja, Freunde, diese sehr böse Sprache [„mach nun all den an uns verübten Betrug gut, sonst wirst du unserer gerechten Rache nicht entgehen“ s.V.1] spricht zwar das innere Gewissen stets zu dem, der sich durch List und Betrug die leichtgläubige Menschheit zum Nutzen machen will und durch seine verschlagene Weltklugheit auch macht; aber ein solcher Mensch betäubt am Ende sein Gewissen, welches da ist der innerste Lebens- und Wahrheitsgeist im Menschen, und betrügt dann die blind gemachten Menschen noch immer mehr und mehr.“ [GEJ.08_156,02]

„Es hat zwar wohl schon auf der Welt ein jeder Mensch eine gleiche Gewissenstafel in seines Herzens Kämmerlein aufgerichtet, auf der allzeitlich Mein Wille aufgezeichnet wird zur getreuen Darnachrichtung für jedermann. Aber nur wenige merken darauf, und gar viele streichen am Ende diese Tafel mit allen Sünden ganz schwarz an, auf dass sie ja nimmer erschauen mögen Meinen Willen.“ [BM.01_038,17]


Zurechtbringende Ordnung

„Die Liebe zu Mir aber ist der Inbegriff aller Meiner Ordnung. Darum haltet euch allzeit an diese Liebe lebendig, so werdet ihr nimmer in ein Gericht zurücksinken; werdet ihr aber diese verlassen, so werdet ihr dem Gericht die Schleusen öffnen, und dieses wird dann notwendig über euch herfallen gleich dem Stein und wird euch begraben in sich.“ [HGt.03_013,12]

„Meine Ordnung hat gar viele Wege, von denen viele besser sind denn einige darunter. Das Gericht aber ist schon von allen allzeit der letzte [Weg], da es da allzeit auf Leben und Tod losgeht; hütet euch daher vor jeglichem Gericht!“ [HGt.03_031,18]

„Gott hat wohl auf der Erde einem jeden Menschen eine gewisse Ordnung mit ‚Du sollst!‘ gezeigt und gegeben, aber Er hat ihm auch alles andere gegeben. Er weiß es am besten, wie Er einen oder den anderen leitet zur Erreichung des einstigen großen Zwecks. Daher auch hat Er geboten, niemanden zu richten, so wie einst auch der Himmel größter Engel Michael den Satan nicht richten durfte, als dieser mit ihm um den Leichnam Moses stritt. Wir müssen daher nur sehen, was der Herr tut, und danach unser Urteil einrichten, wollen wir weise und wahre Kinder Gottes sein. Alles eigene Urteil aber muss ganz aus uns weichen. Denn wir können nur in unserem Kreis uns frei bewegen. Aber die Bewegung in den zahllosen ewigen Kreisen der Ordnung Gottes geht uns nichts an, sondern allein den Herrn darum es auch heißt, dass da ein jeder nur vor seiner Tür fegen soll und nicht auch vor der seines Nachbars.“ [BM.01_074,18-19]

„Wenn ihr euch dünkt  über dem Gesetz Gottes zu stehen, da seid ihr dann ja doch offenbar mehr als Gott Selbst. Denn Gott Selbst fügt Sich ewig in Seine ewigen Ordnungsgesetze und handelt niemals wider dieselben, und hebt darum auch ewig nie ein Gesetz auf etwa aus dem Grund um zeitweilig Selbst, so es Ihn gelüstete, wider das Gesetz zu handeln. So ihr euch aber dazu zur Genüge machthabig dünkt, da steht ihr ja weit über Gott, denn Gott Selbst als das Urgesetz besteht und handelt stets in Seinem Gesetz und steht sonach in und unter Seinem Gesetz. Wenn aber Gott Selbst das ewig auf das allerstrengste beachtet, wer gab demnach euch das Recht, euch übers Gesetz zu stellen, euch zu verkleiden, damit man euch nicht erkennen möchte, wie und wann ihr selbst euer Gesetz übertretet?“ [GEJ.08_001,08-09]


Sich nach Gottes Willen richten

„Es kann nichts Unreines in das Reich Gottes eingehen, denn die Himmel sind das Zentralregiment des Herrn. Sie sind in ihrer Art vollkommen eins mit dem Willen des Herrn; und würde jemand in den Himmel gelangen, der da nicht eins wäre mit dem Willen des Herrn vollkommen, so würden dies sobald alle Schöpfungsgebiete wahrnehmen. Denn solches würde allerlei Unordnungen in der Schöpfung hervorrufen, und tausend der grimmigsten Höllen würden in all ihrer freien Wut nicht einen solchen Schaden anrichten als ein einziger unordentlicher Geist im Reich Gottes!“ [GS.02_018,06]

„Mein Reich ist in eines jeden Menschen kleines Herz gelegt. Wer da hineinkommen will, der muss also in sein eigenes Herz eingehen und sich da ein Plätzchen der Ruhe gründen, das da heißt Demut, Liebe und Zufriedenheit. Ist er mit diesem Plätzchen in der Ordnung, so ist auch sein Glück für ewig gemacht. Er wird dann auf diesem Plätzchen gar bald sehr viel mehr finden als er je erwartet hatte. Denn ein kleines Häuschen ist doch gewiss leichter mit allem einzurichten was zum Hauswesen gehört als ein großer Palast, der noch sehr leer aussieht, wenn auch schon um viele tausend Gulden Einrichtungsstücke sich darin befinden. Ihr müsst euch daher auch von Meinen Himmeln keine gar zu breiten und endlosen Gedanken sondern ganz enge und kleine Vorstellungen machen, etwa wie von den Verhältnissen bei den Keuschlern  auf der Erde. Da werdet ihr dann darin die wahre Glückseligkeit finden. Ein Herz voll Liebe zu Mir und zu den Brüdern und Schwestern und ein stets tätigkeitslustiger und tätigkeitsvoller Sinn, glaubt es Mir, das wird für jeden von euch die wahre, ewige Seligkeit begründen.“ [RB.02_278,04-05]

„Wenn ihr dadurch Meinen euch nun bekannten Willen werdet völlig zu dem eigenen gemacht haben und so auch stark im lebendigen Glauben an Mich werdet geworden sein, dann wird auch euch alle Kreatur gleich wie Mir Selbst untertänig sein, und ihr werdet euch gegen Meine ewige Ordnung, die der Grund alles Werdens, Seins und Bestehens ist, nimmerdar verstoßen und versündigen können. Darin aber wird dann auch bestehen das wahre und allerseligste ewige Leben eurer Seele, und wo Ich sein werde, da werdet auch ihr als Meine lieben Kinder bei Mir sein und wirken gleich Mir. Auf dass der Mensch aber zu solch einer höchsten Seligkeit gelangen kann, muss er zufolge seines vollkommen freien Willens und unbeschränkten Verstandes und seiner Vernunft sich nach Meinem ihm bekannt gegebenen Willen selbst richten, bestimmen und bilden, und Ich kann und darf mit Meiner Allmacht nicht seinen freien Willen ergreifen und ihn zum Handeln wie eine andere noch gerichtete Kreatur zwingen, was ihr alle nun vom wahrsten Grund aus wohl einsehen werdet. Und so ist in der Art, wie ihr es euch irrig vorgestellt habt, Mir bei dem Menschen nicht alles möglich, weil Ich mit Meiner Allmacht nicht in die volle Freiheit des Menschenwillens eingreifen kann, so der Mensch als ein Mensch nach Meiner ewigen und unwandelbaren Ordnung werden und bleiben soll für ewig.“ [GEJ.10_109,08-10]


Keine Rangordnung aufstellen

„Der Allmächtige unter euch ist allein ein rechter Herr, ihr alle aber seid Brüder untereinander und Knechte und Diener eines Herrn!“ [GEJ.03_164,15]

Es „soll unter euch auch keine Rangordnung bestehen wie sie da nun im Tempel und in der Menschenwelt besteht, sondern der Größte und Höchste unter euch sei der anderen Brüder Diener und Knecht. Denn wer sich selbst erhöht, der soll erniedrigt werden; wer sich aber aus Liebe zu seinen Brüdern selbst erniedrigt, der soll erhöht werden.“ [GEJ.07_199,08; s.a. GEJ.07_177,02]

„Wer unter euch der Erste sein will, der sei der Letzte und euer aller Knecht. Das habe Ich geboten und sieh, kaum ein Bettler befolgt dieses Gebot; aber was der Satan befiehlt durch seinen Dämon, nach dem rennt klein und groß, Kind und Greis. Daher geschieht aber der Welt auch zehnmal und hundertmal recht, dass sie mit Schwert und Feuer tyrannisiert wird, denn sie hat ja selbst das größte Wohlgefallen daran. Hört auf, aus den Kindern Tyrannen zu erziehen, und werdet selbst lieber die Letzten als die Ersten, dann werden die Tyrannen auf den Thronen bald allein dastehen; und weil ihr tief drunten stehen werdet, so werden auch sie tief herab von ihrer Höhe steigen müssen, um nicht auf selber verlassen zugrunde zu gehen. Aber wenn ihr aus euren Kindern stets mehr und mehr Staffeln zu dem Thron baut, da muss dieser ja stets höher werden, und je höher er wird, desto weiter kann er die Steine schleudern von seinem erhabenen Standpunkt und desto härter treffen sie auch euch Untenstehende. Und Ich lasse es recht gern zu, dass der Höheren Macht wachse, damit die Narren unten doch etwas haben, das sie demütigt und ihnen zeigt was sie sein sollen und nicht sind. Und so sind die Regenten nunmehr von Mir bemächtigt und tun sehr recht, wenn sie die dumme Menschheit drücken soviel als nur möglich, denn sie verdient nichts Besseres.
Lässt der Vater seinem Sohn nicht einen besseren Rock machen, als er ihn trägt? Und die Mutter geht mit ihren Töchtern in die Modeläden und sucht stundenlang Zeuge aus, in denen sich ihre Töchter desto besser ausnehmen möchten, um dadurch mehr Eroberungen zu machen. Warum denn Eroberungen? Erunterungen wären's nach Meinen Worten nach denen die Menschheit streben sollte. Weil aber Eroberungen, da sind die Tyrannen recht; ja sie sind sogar Engel, weil sie die Eroberungssucht so viel als möglich durch Steuern und andere lästige Gesetze herabdrücken. So spricht der Vater zu seinem Sohn, du musst dir ein solches Benehmen aneignen, dass du alle Augen und Ohren auf dich ziehst und dadurch unentbehrlich wirst einer ganzen Gesellschaft, oder mit anderen Worten gesagt, such der Erste in der Gesellschaft zu werden. Warum sagt der Vater nicht lieber, Sohn, zieh dich zurück. Es ist besser, dass du vom untersten Standpunkt deine Augen auf die Gesellschaft richtest als dass die Gesellschaft auf dich alle ihre Augen richte. Oder was ist wohl besser: der Grundstein eines Gebäudes oder ein Dachgiebel desselben zu sein? Wenn aber ein Sturm kommen wird und wird zerstören Dach und Haus, wird er wohl auch den Grundstein von seiner Stelle bringen? Wer am meisten unten ist, der ist auch am meisten sicher; die Spitze eines Turms aber ist ein Spielzeug alles Gewitters. Darum geht nach unten. Die rechte Demut sei der feste Standpunkt eures Seins. Dort wird jeden der böse Rangdämon verlassen, und mit der Tyrannei wird es für ewige Zeiten ein Ende haben. Oder meint ihr, einem Fürsten läge etwas daran, dass ihn das gemeine Gesindel als Fürsten erkennt? Daran wird er wirklich seine Fürstenehre nicht knüpfen; sondern als Fürst verlangt er nur von den höheren Kreisen und von den Kreisen seinesgleichen die Anerkennung seiner Hoheit. Wenn demnach die Menschheit samt und sämtlich herabstiege auf den Grund der Demut, da mag dann der Fürst mit Laternen seinesgleichen und seine Hoheitsanerkennung bei selben suchen, und er wird sie so wenig finden als geschliffene Diamanten in einem Flussschottergeröll.
Seht, das ist der Weg zur Glückseligkeit hier und jenseits; dadurch kann Menschheit und Fürst gebessert werden, nicht aber durch Widerspenstigkeit, und noch weniger durch allerlei meuterische Aufstände gegen eine geordnete Macht. Von unten muss es angefangen werden, so jemand ein Haus bauen will; mit dem Dach anzufangen geht durchaus nicht. Oder wie will man zuerst eine Fahne oder ein Kreuz auf der Spitze eines Turms zurechtbringen wo einem ganzen Turmbau noch nicht einmal der Grund gelegt ist? Wer andere bessern will, der bessere zuerst sich und lebe gerecht, so werden die anderen ihm nachfolgen, wenn sie den Vorteil ersehen werden. Und wer andere demütigen will, der demütige sich zuerst, so wird er seinem Nachbar durch sich selbst eine Stufe wegnehmen, auf welcher der Nachbar höher gestiegen wäre.  Wenn aber schon jemand seinen Bruder trägt, wird sein Bruder wohl vom Berg herabkommen, wenn sich sein Träger nicht herab begeben will? Der Träger richte daher seine Schritte zuerst nach abwärts, so wird auch der hinab kommen, den er trägt; geht aber das Lasttier aufwärts, so geht sicher auch der mit ihm höher, der darauf sitzt und dasselbe drückt.
Solange demnach nicht Meine Lehre vollkommen in allem beachtet wird, wird es weder hier noch jenseits im einzelnen, wie im allgemeinen besser werden. Wenn aber jemand Meine Lehre vollends befolgen wird, der wird es gut haben hier und jenseits, denn eine demütige Seele findet sich bald in allem zurecht, und weil sie Mir am nächsten ist, so hat sie auch allezeit die allersicherste und allerbeste Hilfe bei der Hand.
Aber leider ist jedes Übel leichter als dieses auszurotten, und das darum, weil die Menschen selbst das größte Wohlgefallen daran haben; und ein jeder will lieber ein hochgeehrter Herr als im wahren Sinn des Wortes ein untergebenster Knecht und Diener sein. Die Menschen grüßen sich zwar wohl mit einem ergebensten Diener , aber das tun sie nicht als wollten sie das sein, sondern nur höflichkeitshalber, damit sie ihr Gegner für desto mehr ansehen solle. O entsetzlich dumme Menschheit! Wann wirst du zur Einsicht gelangen, dass ohne einen festen Mittelpunkt keine Welt denkbar ist? Der Mittelpunkt ist doch das Tiefste bei jedem Weltkörper; warum will denn der Mensch nicht sich in seine Tiefe begeben, auf dass er da die wahre Lebensassekuranz  finden möchte für ewig, die in Meiner Lehre so klar und deutlich angezeigt ist? Aber was nützte Meine Lehre, was soll sie sein, wenn Jesus, ihr Stifter, nunmehr Selbst die Ehre hat, nichts zu sein oder höchstens nur noch ein Zipfel von einem Sokrates oder Plato? Oder man wandelt Jesus in einen eitlen Götzen um, an dem nichts als bloß der Name übriggeblieben ist und einige Bruchstücke Seiner Lehre in der Form ägyptischer Hieroglyphen, über die nachzudenken noch obendrauf streng verboten ist. Kurz, man hat sich den Jesus moduliert, wie man Ihn brauchen könnte, damit Er was einträgt und nicht austrägt, wie Er es geboten hat, da Er sagte: So dich jemand um einen Rock bittet, so gib ihm auch den Mantel! Der-jenige aber, der der Letzte und aller Knecht sein sollte, der sitzt unter Millionen zuoberst. Ein schlechtes Beispiel für die Demut. Aber es kann nicht anders sein, denn es gibt ja noch heutigentags viele tausend Menschen, deren sehnlichster Wunsch es wäre, dass ihre Söhne Päpste werden möchten.“ [Er.01_063,16-31]

„Ich sage es dir: Der zu Mir kommt und spricht: ,Herr, Herr!‘, der ist Mein Freund noch lange nicht, sondern nur der, der Meinen Willen tut; dieser aber will, dass ihr euch wegen eines Amts nicht auch in eurer Person über die anderen Menschen erheben sollt. Wohl sollt ihr allzeit euer Amt treu, gut und gerecht handhaben, aber dabei niemals auch nur einen Augenblick vergessen, dass die, über die ihr ein gutes Amt ausübt, vollkommen euch ebenbürtig und somit eure Brüder sind. Die wahre Nächstenliebe aber lehrt euch solches von selbst aus der wahren Liebe, die ihr als Kindlein zu Mir habt. Wenn es nötig ist, da lasst das Ansehen und die Ehre eures Amts walten, aber ihr selbst seid voll Demut und Liebe, so wird euer Gericht über eure verirrten Brüder und Schwestern stets ein nach Meiner Ordnung gerechtes sein. Ich sagte dir, was Ich dir gesagt habe, nur, um dir auch darin Meine Ordnung und Meinen Willen zu zeigen; denn Ich sage es dir: Wer da nicht ablässt vom kleinsten Stäubchen Hochmut, dem wird in der Folge Mein Reich nicht geoffenbart werden im Geist, und er wird nicht eher hineinkommen, als bis er das letzte Stäubchen Hochmut wird aus sich geschafft haben.“ [GEJ.03_165,07-11]

„Unter Menschen soll es in liebtätigen Stellungen nicht so sein, dass sie sich voneinander sondern sollten als dünkte sich der eine mehr denn ein anderer. Nur vor Gott sind wir unterschiedlich durch unsere Liebe zu Ihm; aber unter uns soll kein selbstgemachter Unterschied walten. Denn wer da groß wird sein wollen, der wird klein sein vor Gott; sind wir aber lauter Liebebrüder untereinander, so werden wir es auch sein vor Gott.“ [HGt.03_041,17-19]


Dienen statt herrschen

„Sieh, Ich ganz allein bin der Herr! Ihr alle untereinander aber seid ganz gleiche Brüder, und es soll keiner mehr noch minder sein; denn eine jede noch so geringe Vorsteherei erweckt im Gemüt des Vorstehers die satanische Herrschgier und wird denn auch nur zu bald zum Verderber der reinen Liebe und der lebensvollen Wahrheit aus ihr, wie es sich gleich im Anfang des Königtums nur zu klar erwiesen hat und sich nun im Tempel zu Jerusalem mehr und noch klarer erweist. Wer von euch denn aber schon durchaus ein Erster Meiner Jünger sein will, der sei ein Letzter und Geringster von ihnen und sei ihrer aller Knecht und Diener. Denn so besteht die Ordnung in Meinen Himmeln unter Meinen Engeln. Wahrlich, Ich sage es euch: Alle, die sich auf dieser Erde in einem anderen Sinn werden zu Vorstehern berufen lassen, werden jenseits einen schweren Stand überkommen. Denn die schwerste Lebensaufgabe für einen Hochmütigen – was am Ende nahe ein jeder Vorsteher wird – ist die Demütigung seines Gemüts. Darum bleibt alle völlig gleiche Brüder, und keiner wolle vor dem anderen einen noch so geringen Vorzug haben; und alle Menschen werden daraus, dass ihr euch untereinander als wahre, vollkommen gleichberechtigte Brüder liebt und achtet, ersehen und erkennen, dass ihr wahrhaft Meine Jünger seid. So ihr das nun der vollsten Wahrheit nach begriffen und aufgefasst habt, so zieht nun hin und tut nach Meinem Willen!“ [GEJ.10_ 134,06-10]

„Freund, nur in der wahren Demut liegt der Weg zum inneren Leben der Seele. Wer aber besitzt nun diese? Sieh, nicht einmal ein Diener seines Herrn; denn er bemisst sich den Dienern der anderen Herren gegenüber nach der Ehre und nach dem Ansehen seines Herrn. Ist diese irgend um einen Grad höher denn die eines anderen Dieners Herrn, so wird des geringeren Herrn Diener schon gleich mit Verachtung angesehen, und es werden zwischen beiden wenig Worte gewechselt. Ich sage es dir: Solange nicht die wahre, reine Liebe und die ihr entsprechende Demut die Völker ordnen und leiten wird, so lange auch wird es im allgemeinen finster sein auf der Erde. Dass es immer einzelne geben wird, die im Licht sein werden, das ist sicher und gewiss, aber deren wird es stets nur wenige geben. Denn solange es weltgroße und über alle Maßen stolze und ruhmsüchtige Herrscher in der Welt geben wird, solange auch wird in allen Schichten der Menschheit der Same des Hochmuts und der Mitherrschgier fortwuchern, und es werden Nacht, Finsternis, Selbstsucht, Neid, Geiz, Verfolgung und Verrat als die wahren Elemente der Hölle vom Boden der Erde nicht weichen bis zu einer Zeit des großen Gerichts, in der Ich die Erde von neuem durchs Feuer reinigen werde. Nach solcher Zeit wird kein König mehr herrschen über ein Volk der Erde, sondern allein das Licht Gottes.“ [GEJ.06_ 076,07-08]

„In der Hölle dies- und jenseits als im Reich der Teufel und aller bösen Geister ist der hochmütigste, stolzeste, selbst- und herrschsüchtigste Geist der Erste zur Qual der Niedereren und Kleineren, und zwar aus dem Grund, damit die anderen mehr oder weniger in einer Art Demut, im Gehorsam und in der Untertänigkeit erhalten werden; aber in Meinem Reich ist es nicht so. Seht hin auf die Großen dieser Welt, die auf den Thronen sitzen und über die Völker herrschen! Wer darf sich ihnen anders als nur mit der tiefsten Untertänigkeit nahen? Würde es jemand wagen, sich einem Herrscher gebieterisch zu nahen, was würde wohl sein Los sein? Seht, ebenso ist die Ordnung auch in der Hölle bestellt; aber unter euch, Meinen Jüngern, soll es nicht so sein. Die Großen der Welt lassen sich lange bitten bis sie jemand irgendeine Wohltat im Weg der außerordentlichen Gnade erweisen, aber ihr sollt euch zur Erweisung einer Wohltat von einem eurer Nächsten nicht zuvor bitten lassen. Denn nur Gott, den wahren Herrn und Vater von Ewigkeit, mögt ihr um all die guten Dinge bitten, und sie werden euch zukommen, aber Brüder sollen sich untereinander nicht bitten lassen. So aber ein demütiger, armer Bruder seinen reicheren um etwas bittet, da soll der Reichere es ihm ja nicht vorenthalten ihm das zu tun, um was der Ärmere ihn gebeten hat, denn eine Herzenshärte erzeugt die andere, und Mein Reich ist nicht in ihr. Was nützte es dem Menschen in sich zu sagen und zu bekennen: ,Herr, Herr, Gott Himmels und der Erde, ich glaube ungezweifelt, dass Du der einzige und ewig allein wahre, allweiseste und allmächtige Schöpfer aller Sinnen- und Geisterwelten bist, und dass alles, was da lebt, denkt und will, nur aus Dir lebt, denkt und will!‘? Ich sage es euch, dass das niemandem zum wahren Heil seiner Seele etwas nützen würde, sondern nur dem wird ein solcher Glaube wahrhaft zum Heil seiner Seele nützen, der das mit aller Freude tut, was Ich zu tun ihm anbefohlen habe, denn ein freundlicher und fertiger Täter Meines Willens tut mit dem wenigen, was er tun kann, zehnfach mehr als derjenige, der sich lange bitten lässt und dann mit der Liebestat an seinem Nächsten sich rühmt und brüstet. Wie ihr es nun aus Meinem Mund vernommen habt so tut es auch, und ihr werdet dadurch erst in euch lebendigst innewerden, dass Meine Worte wahrhaft Gottes Worte sind, und ihr werdet dadurch Meinen Geist in euch erwecken, und der wird euch in alle Weisheit der Himmel leiten, euch zum ewigen Leben reinigen und euch zu wahren Gotteskindern machen.“ [GEJ.10_090,06-13]

„Wollen wir aber wahrhaftige Kinder eines und desselben Vaters sein, da müssen wir uns gegenseitig gleichachten, keine Beugungen verlangen von unseren Brüdern, sondern alles, was wir uns gegenseitig erweisen mögen, bestehe lediglich darin, dass wir uns aus der Liebe zu Gott als wahrhaftige Brüder lieben. Was darüber ist und was darunter, das ist gleicherweise nicht in der Ordnung Gottes und somit eine Sünde.“ [HGt.02_201,03-04]

„Im Hochmut hat alles Dienen ein Ende genommen und somit auch alle weitere Fort- und Ausbildung des Lebens. Wäre im hochmutsvollen Herrschen über die anderen des Lebens Ausbildung bedungen, so würde von Mir sicher eine solche Ordnung getroffen sein, dass ein jeder Mensch irgendein unbeschränktes Recht zum Herrschen hätte; da aber das Meiner ewigen Ordnung zuwider ist, so muss ein jeder Mensch und Engel zum Dienen sich bequemen und am Ende eben im ewigen, stets mehr und ausgebreiteteren Dienen die größte Wonne und Seligkeit finden. Ohne Dienen gibt es dann eigentlich gar kein Leben, keine haltbare Dauer desselben, kein Glück, keine Glückseligkeit und keine Liebe, keine Weisheit und keine Wonne des Lebens weder hier noch jenseits; und wer sich einen Himmel voll Dienstlosigkeit, voll Trägheit und voll müßiger Schwelgerei denkt, der irrt sich groß.“ [GEJ.04_095,02-03]

„Es soll nun nach Mir unter den Menschen so werden, wie es war in den Zeiten der ersten Menschen der Erde. Sie sollen als wahre Brüder freien Wandel haben auf dem Land, das ihnen eigen ist, und sollen sich allenthalben mit der wahren Liebe begegnen und im Notfall unterstützen nach Möglichkeit; aber sich gegenseitig in der gerechten Freiheit durch allerlei Quälereien beschränken, das ist nicht mehr himmlisch, sondern höllisch! Je mehr der Beschränkungen in der gerechten Freizügigkeit unter den Menschen durch habgierige und herrschsüchtige Menschen vorkommen werden, desto mehr der Hölle und desto weniger des Himmels wird unter den Menschen daheim sein.“ [GEJ.08_ 198,15]

„Wenn die Menschen alle so untereinander lebten und nach dem ihnen schon gar oft geoffenbarten Willen und Rat Gottes täten, so würde auch niemals eine Not und Bedrängnis und Trübsal unter ihnen auf dieser Erde entstehen. Alles Elend bereiten sich die Menschen durch ihren bösen Wuchergeist nur selbst. Zuerst leiden die Kleinen und Armen, dann aber kommt es tausend Male ärger über die Großen und Mächtigen, denn sie sind durch ihren Wuchersinn und durch ihre zu himmelschreiend große Herrschsucht Diebe und Räuber der Völker und haben darum von Mir aus auch zur rechten Zeit den verdienten Lohn zu gewärtigen.“ [GEJ.09_101,06]

„Bei Ihm [dem Herrn] gilt nur ein reines, liebevolles, demütiges und mit aller Sanftmut erfülltes Herz; die Schätze der Welt aber sind vor Ihm ein Gräuel und bekommen erst dann einen Wert, wenn sie zu den Zwecken der wahren Nächstenliebe verwendet werden. Wo sie aber als Nahrung für den menschlichen Geiz, für des Menschen Hochmut und Herrschsucht dienen und die Menschen zu Trägheit, Fraß, Völlerei, Hurerei, Raub, Mord und zu noch vielen anderen Lastern verleiten, da sind sie auch aller Verdammung werte Gräuel vor Ihm, der ein Herr ist über alles im Himmel so wie auf Erden.“ [GEJ.09_105,13-14]

„Wäre dieses [sechste] Gebot beobachtet worden, so wäre die Erde noch ein Himmel, denn es gäbe auf ihr keinen selbstsüchtigen und herrschsüchtigen Menschen.“ [GS.02_080,19]


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„Es stellt sich nun freilich wohl die wichtigste aller Lebensfragen von selbst und lautet: Was hat denn hernach ein Mensch zu tun und zu beachten, um seine Seele vor dem Rücktritt ins alte Gericht der Materie, die tot ist, zu bewahren? – Er halte die zehn Gebote, durch Moses den Menschen gegeben, genau, die aber ganz kurz darin bestehen, dass man zuerst an einen wahrhaftigen Gott fest glaube, Ihn über alles aus allen Lebenskräften liebe, seine Brüder und Schwestern aber wie sich selbst und im Notfall sogar mehr. In diesen eigentlich nur zwei Geboten liegt aber dann auch das ganze Mosaische Gesetz sowie alle die Propheten, die des größeren Verständnisses halber nichts anderes als nur das mit vielen Worten gelehrt haben. Wer das tun wird, der wird sicher sein Herz und somit auch seine Seele vor jeglichem Hochmut, vor jeglicher Härte, vor Zorn, Hass, Selbstsucht, Neid, Geiz, Habgier, Herrschsucht und Weltwohlleben und Weltliebe bewahren und sodann leicht eingehen in den Gottesgeisteslebenspol, denn die Liebe zu Gott erfüllt eben den ganzen Menschen mit dem Gotteslebensgeist, und die Nächstenliebe verkörpert und befestigt denselben in der Seele, wodurch sie dann notwendig in allem identisch wird mit Gott Selbst durch den Liebegeist Gottes in ihr.“
[GEJ.05_230,02-06]

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