Jakob Lorber zum Zeitgeschehen. - Der Prophet Jakob Lorber

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ENDZEIT UND WIEDERKUNFT JESU

Teil I: Zeichen der Zeit

Ein Bild unserer Zeit

Weiteres zum Zeichen: Politisch-rechtliche Zustände

„Hier seien ein paar Worte gerichtet an den H., der da ein weltliches Amt auszuüben hat, das ein Recht ist zum zeitlichen Wohl der Weltgroßen, durch Unterdrückung der Kleinen und Schwachen, die da sind ohne Macht und Kraft der Welt und müssen die Großen ernähren für nichts als für die Aufrechterhaltung eines Rechts, das alle Lasten legt auf ihren schwachen Nacken. Außer Meine Liebe in euch und der daraus hervorgehenden Weisheit, welche beide zusammen sind die ewige Ordnung, aus der heraus alles, was da ist, gemacht wurde, vom Größten bis zum Kleinsten, jegliches in endloser Zahl, gibt es nirgends ein Recht, als bloß in dieser Meiner Liebe, die alles gern gibt, was sie hat, die sich nichts aneignet, um etwas zu besitzen, sondern nur um desto mehr geben zu können; die nichts zerstört, sondern nur alles erhalten will, damit nichts zugrunde gehen möchte, die allzeit bereit ist, für andere alles zu tragen, damit es jedem wohlergehe in der großen Erleichterung seiner Bürde; und die noch dazu geduldig, sanftmütig und voll Demut und Ergebenheit ist gegen jede Anforderung der ihr allein zukommenden Weisheit, ja selbst zum Wohl anderer imstande der Kraft ist, alle erdenklichen Unbilden zu erdulden in ungetrübter Gelassenheit. Denke, ob es außer ihr noch etwas gibt, was „Recht“ heißen könnte oder dürfte? Wenn du dazu noch bedenkst, dass der Liebe aus Mir allzeit der gerechte Anteil der wahren, freien Weisheit hinzukommt, welche die alleinige gerechte Gesetzgeberin ist, alles am besten ordnet und alles durchleuchtet und wohl durchschaut – ja, wenn so irgendwo Meine Liebe zum Grund ist, da ist auch das wahre Recht. Wo aber diese nicht ist, da ist auch kein Recht, sondern nur das blanke Gegenteil. Ein solches (Un-)Recht beruht dann auf der Eigenliebe und ist in seiner wahren Natur nichts anderes, als ein human aussehendes Faust- oder Raubrecht. Und wenn es dem blinden Menschen oft äußerlich auch erscheint, als wäre es Liebe, so ist es denn aber doch nichts anderes als höllische Eigenliebe. Sie, die Eigenliebe, lehrt euch dann, mühsam nach und nach eure Bedürfnisse und den Vorteil eurer Handlungen erkennen und lässt euch erkennen die Mittel, eure Verhältnisse so einzurichten, dass sie gerade mit genauer Not dem Nächsten so viel Handlungsraum zulassen, wie einem Vogel im Käfig oder einem Fisch im Behälter. Von diesem Herrsch- oder vielmehr Raub-Standpunkt werden dann Gesetze gegeben in einer Unzahl, je nach der Zahl der sich aus der Eigenliebe immer mehr vermehrenden Wohlstands-Bedürfnisse. Dass sie streng gehalten werden müssen, dafür wird gesorgt durch Kerker, Pulver und Tod. Mitunter gibt dann die Eigenliebe den Sklaven auch Gesetze, damit sie sich selbst untereinander nicht aufreiben in der langen Nacht der Verzweiflung, wodurch dann der sogenannte Tross  auch etwas scheinbar zu gewinnen wähnt und sich ruhig verhält, da ihm doch noch erlaubt ist, etwas Weniges von dem zu genießen, was für die Tische der Machthaber durchgehends nicht mehr taugt. Nun sieh, dadurch werden dann die Menschen oft notgedrungen, Meine Liebe zu verlassen und selbst die Eigenliebe zu ergreifen und zu handeln im Kleinen böse, wie die Großen im Großen, die da lügen, stehlen, rauben und morden und dazu sich noch frech erkühnen, Meine Gesetze hinab zu ziehen in ihren Kot, um dadurch denselben einen sogenannten, von Mir aber verfluchten „moralischen Anstrich“ zu geben. Wehe ihnen dereinst! Dadurch werden wohl die Blinden geblendet, aber Ich schaue ihre Kniffe durch und durch und gebe sie kund Meinen Kindern, die Mich zu suchen angefangen haben. Daher rate Ich dir, eifrig Meine Liebe zu suchen, in der alle Weisheit wohnt, aus welcher heraus du erst werden kannst ein ganz gerechter Mann in der weisen Haltung des dir anvertrauten, nicht geringen Amts, zum wahren Wohl deiner vielen Brüder und Schwestern! Und glaube Mir fest: Alles, was dich die Weisheit aus Meiner Liebe lehren wird zu tun, wirst du ungehindert durchsetzen, und dir wird darob kein Haar gekrümmt werden. Denn da, wo die Weisheit gebietet, da hat sie auch von Mir zur Ausführung die besten Mittel in großer Menge. – Dieses sage Ich, die Ewige Liebe, unterdessen nur dir allein durch Meinen schwachen Knecht, der ein williger Schreiber ist und wenig Furcht hat vor den Menschen, seit er Mich näher kennt. Ich, Jehova! Amen, Amen, Amen.“ [HiG.01_40.04.18]

„Ich gebe euch im Folgenden einen Tropfen Weisheit, genießbar für euch endliche Geschöpfe durch Meine ewige Liebe. Denn als Gott habe Ich keine Kinder als das alleinige, ewige Wort in Mir, welches ist der alleinige Sohn, an dem Ich Wohlgefallen habe. Aber im Sohn bin Ich auch euer Vater und habe Wohlgefallen an euch, so ihr diesen Meinen lieben Sohn in euch aufgenommen habt und somit auch Meine Heiligung durch Ihn! Aber dieser (Weisheits-)Tropfen fällt auf den heißen Sand der wüsten Erde, da ihr damit wohl bereichern könnt euer Wissen, aber außerstande seid, zu handeln danach, was doch die Hauptsache ist, da nur die Handlung, nie aber das bloße Wissen das ewige Leben bedingt. Seht, all euer politisches „Recht“ beruht auf lauter Falschem und Bösem der Eigenliebe, welche die Erde abgemarkt hat mit Grenzsteinen, darauf überall steht „Mein“ und niemals „Dein“, aus welchem unvertilgbaren Irrtum zumeist eure Vergehungen herrühren und weshalb auch ganz widerrechtliche Gesetze erfunden werden mussten, die jedem sein eingebildetes Eigentum durch Gewalt unerhörter Strafen, ja selbst durch den Tod, sichern müssen, während Ich die Erde, wie die Luft, wie das Wasser, wie den Regen und der Sonne Strahlen für alle gemeinschaftlich erschaffen habe, und von Mir keinem irgendein Vorrecht eingeräumt wurde. Nun aber ist die Erde abgezirkelt wie die Hölle, da jeder seinen bestimmten, unverlassbaren Platz hat. Somit kann auch nur eine entsprechende Rechtspflege und können demgemäß auch nur ähnliche Strafen als Grenzen der Bosheit gesetzt sein. Und so können dann die Strafen, wenn sie der Bosheit angemessen sind, nicht anders als „rechtlich“ sein, aus der Hölle betrachtet, da alles, Ich sage es euch, wortgetreu aus ihr entnommen ist, so die Grenzsteine, so die Gesetze und so auch die Strafen. Seht, bei solchen Umständen ist schwer zu raten aus den Himmeln, wo einer hat alles für alle und alle haben alles für einen aus Liebe, was euch lehrt das Evangelium, da man zum verlangten Mantel noch den Rock geben soll, um allen Streitigkeiten auszuweichen. So ein jeder täte ein Gleiches, wie in den Himmeln, dann wären keine neuen Höllengesetze vonnöten, da dann keiner etwas besäße und somit auch frei bliebe vor jeder Beraubung oder Bestehlung. Nun habe Ich euch in aller Kürze gezeigt, wie die Sachen stehen. Aus solchem Grund sollt ihr auch nicht euren himmlischen Vater in die Rechtshändel der Hölle nötigen und dadurch kränken Seine Langmut und große Geduld im Angesicht solcher Gräuel und Frevel, und das um so mehr, da Ich ohnehin schon bewaffnet an der Tür stehe, um den letzten Rechtsspruch über die Erde hinzudonnern, damit der ganze Höllenplunder über den Haufen geworfen werde, dahin, wo dessen Verfasser schon lange seine bleibende Wohnstätte aufgerichtet hat. Beherzigt wohl diese Meine Worte und handelt aus Liebe dabei, und es wird sich dereinst zeigen, wie viel Goldes in dem Kehricht der Hölle anzutreffen sein wird. Amen. Ich, Jehova, der Heilige, Amen!“ [HiG.01_40.05.28]

„Frage: ‚O Herr! Kann denn die Welt besteh'n nicht ohne Geld? Es scheint, dass Du als Mensch kein Geld berührt; den Beutel hat nur Judas stets geführt. Und als die Steuer man von Dir gefordert, da hast Du schnell den Petrus hinbeordert, zu angeln einen Fisch, in dessen Mund  die nöt'ge Münz' er finden würd' zur Stund'!‘
‚O ja, Mein lieber A.H.W., Meine Welt sehr leicht, d. i. die Welt der wahren Liebe; aber die weltliche Welt des Eigennutzes gar nicht! Sieh, die Arbeiter wollen bezahlt sein, weil sie sonst nichts hätten, womit sie sich bei den geldsüchtigen Bäckern (und diese bei den Müllern und diese bei den Bauern usw.) möchten ein Brot anschaffen. Der Handwerker will auch gut bezahlt sein; denn sonst könnte er sich ja keine Werkzeuge anschaffen, mit denen er etwas zu erzeugen imstande wäre, und ebenfalls kein Brot. Denn die Habsucht der Menschen gibt jetzt kein Brot mehr umsonst. Der Handelsmann und der Krämer wollen ganz besonders viel Geld; denn ohne dieses bekommen auch sie nichts, damit sie handeln könnten. Und ohne Geld gibt's auch für sie kein Brot. Der Weber will auch Geld, der Schmied auch; denn es gibt ohne Geld fast nirgends mehr Brot, nicht einmal das des Bettlers. Der Staat will sehr viel Geld, wie würde er sonst die vielen, vielen Beamten auszahlen und ihnen das Brot geben für eine oft nicht gar schwere Arbeit, wenn sie es sich nicht mit dem vom Staat empfangenen Geld verschaffen möchten? – Du kannst jetzt denken, wie du willst; in der weltlichen Welt tut es sich ohne Geld in der jetzigen Zeit auf keinen Fall mehr! Ja, Ich sage dir, jetzt ist das Geld der Welt ebenso notwendig, wie Ich dem Himmel. Denn wie ohne Gott kein Ding denkbar ist, so ist auch ohne Geld jetzt wie allezeit keine Welt denkbar möglich. Es lebt und besteht aber ja jede Welt aus ihrer Gottheit. Wie aber die Himmel alle bestehen und leben aus Mir, so besteht auch alle Welt aus dem Geld und lebt aus diesem Weltgott. Oder sucht nicht ein jeder das, was noch kein Geld ist, sobald zum Geld zu machen, damit der Gott der Welt desto mächtiger werde bei jedem insbesondere wie im Allgemeinen? Was ist jetzt der Mensch, der diesem Weltgott nicht notgedrungen würde sogar einen Haustempel halten? Und tut er das nicht, in welche Verlegenheiten wird er da kommen? Damit aber diesem Gott öffentlich gedient wird mit einer Sorgfalt, Pünktlichkeit und ängstlichen Genauigkeit, wie Mir nur gar selten gedient wurde, sind ja die herrlichsten Tempel aller Art ihm erbaut worden, als Börsen, Banken, allerlei Kassen und Fonds. Selbst die Bethäuser sind und stehen schon stark diesem Gott zur Verfügung. Ich bin dabei nur kaum noch dem Namen nach etwas in denselben. Denn mit dem Geldgott kann man sich nun sogar den „Himmel“ und das „ewige Leben“ erkaufen! Welcher Mensch will denn nun noch einen besseren, mächtigeren und wirksameren Gott? Willst du dir ein Weib nehmen, sieh, wenn Ich auch sichtbar mit dir in ein Haus ginge und möchte für dich bitten bei irgendeinem Weltvater um die Hand seiner Tochter – Ich sage dir, er wird uns beiden die Tür weisen, wo nicht gar uns hinauswerfen, so wir uns nicht mächtig genug davor verwahren möchten. Du brauchst aber Mich gar nicht, weder bei dir, noch in dir, sondern wende dich an den Gott der Welt! Hast du dir den zu eigen gemacht, dann magst du aber schon anklopfen, wo du nur immer willst, und du wirst allenthalben sogar um die Mitternachtsstunde eingelassen werden. Wo aber lebt jetzt der Vater, dem nicht seine Töchter alle um diesen Gott zuallermeist feil sind? Denn die verheirateten Töchter wollen als Weiber ja auch essen und schön gekleidet sein! Wo bekommt man aber jetzt Kleid und Brot ohne Geld? Sieh, so kann für jetzt niemand mehr ganz ohne Geld leben! Ja wahrlich, Ich sage dir: Käme Ich Selbst jetzt in die Welt, so wie einst in Bethlehem, so müsste Ich auch Geld hernehmen von irgendwoher. Und kämen wieder irgend drei reichbeladene Weise vom Morgenland, da müsste Meine Leibesmutter das Gold sicher sogleich einer Sparkasse anvertrauen, damit Ich hernach etwas in Händen hätte, so Ich erwüchse, um in der Welt mit heiler Haut davonzukommen und etwas zu essen zu haben. Sieh, so ist das Geld ja nötig in der Welt für die Welt, denn es ist der Welt Gott. Wer aber aus Mir ist, der wird dennoch dessen leicht entbehren. Denn er wird desselben allezeit so viel haben, als er bedarf, um der Welt ihren Tribut zu entrichten und den Wirten ihre Zeche zu bezahlen. Wer aber nicht aus Mir ist, dem diene immerhin das Geld. Es wird ihm aber dereinst dort im geistigen Reich schlechte Inte-ressen bringen, und wenn er es auf der Welt auch zu hundert Prozent angelegt hätte in allen Bethäusern der Welt und hätte alle Banken voll! Ich sage dir aber: Wahrlich, wahrlich, Ich und das Geld sind die zwei entferntesten Pole der ganzen Unendlichkeit! Solches beachte wohl und sei versichert, dass Ich die Meinen auf der Erde dennoch gar wohl zu erhalten imstande bin, auch wenn sie keinen Heller besäßen! – Du aber halte dich an Mich, so wirst du das Leben haben ewig aus Mir, deinem Vater! – Amen.“ [HiG.02_42.05.23.b]

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