DER MENSCH
UND SEINE SIEBEN GÖTTLICHEN EIGENSCHAFTEN
Ursprung
der sieben Geister der Hölle
„Wollte nun Gott einmal aus Sich heraus Ihm ähnliche freie Wesen erschaffen, so musste Er sie ja auch mit eben den streitenden Gegensätzen versehen, die Er in Sich Selbst von aller Ewigkeit her in den natürlich besten und reinst abgewogensten Verhältnissen besaß und besitzen musste, ansonsten Er sicher nie wirkend dagewesen wäre. Nun, die Wesen wurden also völlig nach Seinem Ebenmaß gestaltet, und es ward ihnen am Ende darum auch die Fähigkeit notwendig eigen, sich selbst zu konsolidieren aus dem Kampf der in ihnen aus Gott niedergelegten kämpfenden Gegensätze. Jedem Wesen ward Ruhe und Bewegung, Trägheit und Tätigkeitssinn, Finsternis und Licht, Liebe und Zorn, Heftigkeit und Sanftmut und tausenderleiartiges als vollends zu eigen gegeben, nur war zwischen dem Maß darin ein Unterschied. In Gott waren all die Gegensätze schon von Ewigkeit her in der höchst besten Ordnung. Bei den geschaffenen Wesen aber mussten sie erst durch den freien Kampf in die rechte Ordnung wie von sich selbst heraus, also durch die bekannte Selbsttätigkeit gelangen. Nun, da entstanden dann verschiedene Siege. In dem einen Teil ward die harte Ruhe zum überwiegenden Sieger, und die Bewegung ward dadurch zu sehr untergeordnet, daher sie sich denn auch stets gleichfort die größte und feurigste Mühe gibt, den Stein zu erweichen und ihn ihr ähnlicher und entsprechender zu machen; anderseits siegte wieder die Bewegung in allen ihren Teilen zu sehr und wird darum von der in ihr schwächeren Ruhe stets bekämpft, um mit ihr in ein entsprechendes Verhältnis zu treten. Bei vielen Wesen aber haben die Gegensätze ein rechtes Maß nach der Ordnung Gottes erreicht, und ihr Sein ist dadurch ein vollkommenes, weil sie sich durch ihre gleichartigen und gegenseitigen Intelligenzfähigkeiten fortwährend allerbestens unterstützen.
Nun seht, wo sonach irgendeine Kraft in einem sich frei konsolidierenden Wesen durch ihr überwiegend hartnäckiges Bestreben alle anderen Gegenkräfte zum untätigen Schweigen in ihrer Sphäre bringen will und auch zum größten Teil bringt, da tötet sich gewisserart so eine Kraft selbst dadurch, dass sie sich alle Gelegenheiten aus dem Weg räumt, bei denen sie ihre Kraft hätte äußern können. Eine Kraft aber ohne eine entsprechende Gegenkraft ist, wie schon gesagt, so gut wie gar keine Kraft […]. Solch eine sich selbst in allem gefangengenommene Kraft muss dann ja aber auch immer das Bestreben haben noch mehr Kräfte in sich gefangen zu nehmen um sich selbst in ihrem schmerzlichen Gefangensein lediger zu machen. Und seht nun, das ist eben das, was man ,Satan‘ und ,Teufel‘ nennt. Satan ist eine große Persönlichkeit und entspricht der zu starren Ruhe und Trägheit, denn diese geschaffene erste große Persönlichkeit wollte alle anderen Kräfte in ihre Wesenheit vereinen und ist aber darum tot und tatunfähig geworden in sich selbst. Aber die in ihr besiegten anderen Kräfte ruhen dennoch nicht völlig, sondern stehen in einer fortwährenden Tätigkeit und personifizieren sich dadurch wie selbständig. Durch solche Tätigkeit beleben sie aber das Grundwesen wie mit einem Scheinleben, und dieses Leben ist dann offenbar nur ein Trugleben einem wahren freien Leben gegenüber. Solche besiegten und doch den Sieg nicht annehmen wollenden Kräfte sind dann das, was man dem Satan gegenüber ,Teufel‘ oder ,böse Geister‘ nennt.“ [GEJ.02_229,04-13]
„‚Luzifer‘ oder ‚Lichtträger‘ war sein ursprünglicher, eigenschaftlicher Name. ‚Satana‘ war so viel als der Gegenpol gegen die Gottheit. Als Satana war dieser Geist von Gott aus wirklich so gestellt gegen die Gottheit, wie das Weib gestellt ist gegen den Mann. Die Gottheit hätte in sein Wesen Ihre ewigen Ideen ohne Zahl hineingezeugt, dass sie reif geworden wären in seinem konzentrierten Licht, und es wäre dadurch eine Wesensschöpfung aus dem Licht dieses Geistes in höchster Klarheit hervorgegangen, und die ganze Unendlichkeit wäre fort und fort aus eben diesem Licht stets mehr und mehr bevölkert worden; denn im unendlichen Raum hätte auch Unendliches Platz, und Ewigkeiten würden nie diesen Raum so erfüllen können, dass in ihm irgendeinmal ein Wesensgedränge werden könnte. Aber wie ihr wisst, da dieser Geist eine so endlos große Bestimmung hatte, ein zweiter Gott neben Mir zu sein, so musste er auch eine seiner Bestimmung entsprechende Freiheitsprobe bestehen, welche er aber eben auch, wie ihr wisst, nicht bestanden hat, weil er sich über die Gottheit erheben und diese sich unterwürfig machen wollte. Ein Rangstreit also war das Erste, was eben dieser Geist gegen die Gottheit verbrochen hatte. Da er aber die Gottheit nicht dahin stimmen konnte, ihm den Vorrang zu erteilen und Sich ihm selbst vollends unterwürfig zu machen, so erbrannte er in seinem Grimm und wollte die Gottheit förmlich vernichten, zu welcher Tat es ihm an der Kraft wirklich nicht gemangelt hätte, wenn die Gottheit nach Ihrer ewigen Weisheit nicht zeitgerecht diesen Meuterer in all seinen Teilen hart gefangen hätte. Es klingt freilich etwas rätselhaft, dass in diesem Geist eine solche Kraft soll vorhanden gewesen sein, um der ewigen Gottheit dahin zu trotzen, dass diese seiner Kraft endlich nachgeben müsste, und müsste sich endlich völlig gefangen nehmen lassen und dadurch für alle Ewigkeiten untüchtig werden, was so gut wäre als vernichtet sein; aber die Sache wird begreiflich, wenn man bedenkt, dass die Gottheit in eben diesen Geist sozusagen ein vollkommenes zweites Ich hineingestellt hat, welches, wennschon gewisserart zeitgemäß geschaffen, aber dennoch in allen Räumen der Unendlichkeit gleich kräftig der Gottheit gegenübergestellt ward. Dieser Geist, in dem die Gottheit Selbst Ihr Licht konzentriert hatte, war durch die ganze Unendlichkeit gleich der Gottheit ausgebreitet, daher es ihm auch wohl möglich gewesen wäre, vice versa die Gottheit allenthalben zu ergreifen und untüchtig zu machen; allein in diesem Gedanken der Selbstsucht erwachte in ihm die große Eitelkeit und das Selbstwohlgefallen an seinem Licht und an seiner endlosen Erhabenheit und Kraft. In dieser Selbstsucht und in diesem Wohlgefallen an sich selbst vergaß er der alten, ewigen Gottheit, entbrannte in seiner Eitelkeit und festete sich selbst. Da ergriff die Gottheit in allen Teilen sein Wesen, nahm ihm alle spezifische Wesenheit, bildete daraus Weltkörper durch die ganze Unendlichkeit, und umhüllte den Geist dieser endlosen Wesensseele mit den allermächtigsten Banden und band ihn in die Tiefe der Materie. In dieser Stellung heißt dieser Geist dann nicht mehr ‚Satana‘, sondern, weil er sich gewisserart selbst emanzipiert hat von der ewigen, göttlichen Ordnung, ‚Satan‘, das ist so viel als: gleicher Pol mit der Gottheit. Ihr wisst aber, dass sich gleiche Polaritäten nie anziehen, sondern allzeit nur abstoßen. Darin liegt dann auch der Grund, dass dieses Wesen in allem von der Gottheit am allerentferntesten und eben dadurch am entgegengesetztesten ist; darin und dadurch auch sein Erzböses. Nun wisst ihr, warum man diesen Geist auch ‚Satan‘ nennt.“ [Er.01_056,02-06]
„Es gab am Ende jener endlos langen Bildungsperiode der Urgeister eine noch übergroße Menge solcher Art, die, obschon sie die rechten Bildungswege Gottes wohl begriffen, aber am Ende von einem sich freien Verhalten auf diesen Wegen dennoch nichts wissen wollten, sondern des schneller folgenden, wennschon nur kurz dauernden Vorteils wegen von dem gebotenen und wohlgezeigten Ordnungsweg Gottes abwichen und den Weg ihres höchst eigenen Verderbens betraten. Denn der Hauptgeist des Lichts, dem zahllose andere Lichtgeister innewohnten, jeder davon mit zahllos vielen Intelligenzen reichst versehen, sprach bei sich, was bedarf es da noch weiteres? In mir liegen alle Eigenschaften wie in Gott, und Gott hat all Seine Kraft in mich gelegt. Nun bin ich stark und mächtig über alles. Er hat alles, was Er hatte, aus Sich heraus hergegeben, und ich habe alles genommen. Nun hat Gott nichts mehr, ich aber habe alles; und wir wollen nun sehen, ob der auf die Übertretung des gegebenen Gebots folgen sollende Vorteil wirklich nur von einer kurzen Dauer sein wird. Wir meinen, mit unserer nunmaligen Allkraft und Macht werden wir uns die Dauer des kurz währen sollenden Vorteils wohl so hübsch auf Ewigkeiten hinaus zu verlängern imstande sein. Wer wird sie uns zu verhindern imstande sein? Außer uns trägt der endlose Raum, der nun von uns erfüllt ist, keine höhere Macht und Intelligenz mehr als da ist die unsrige; wer sollte uns dann den Vorteil streitig zu machen imstande sein? Seht, so dachte und sprach der Lichtgeist zu sich selbst und dadurch zu seiner ihm unterstehenden Sondergeisterschar. Gesagt und getan, und die Folge war die Sich-selbst-gefangen-Nehmung in seiner Trägheit, darin er sich stets mehr und mehr verdichtete, und wieder die Folge davon war die Schöpfung der Materie, ebenfalls ganz auf dem Weg der göttlichen Ordnung; denn der sichere Erfolg des Nichtbeachtens des göttlichen Gebots war ebenso bestimmt vorgesehen wie der freieste Zustand jener Geister, die das Gottesgebot an und in sich erfüllt haben. Und so denn hatte sich durch solchen Fall fürs erste der Hauptgeist und mit ihm alle seine verwandten Untergeister selbst auf das hartnäckigste und bitterste gefangengenommen. Wie lange es ihm aber gefallen wird, in solcher Gefangenschaft zu verharren, das weiß außer Gott niemand in der ganzen Unendlichkeit, auch die Engel nicht.“ [GEJ.02_231,04-07]
„Der Satan ist als ein ursprünglicher Geist geschaffen worden. Als er aber durch ein Gesetz seine volle Freiheit hätte erkennen und annehmen sollen, da ward er unwillig und fiel durch die Verachtung des Gesetzes und somit auch durch die Verachtung Gottes. Da er aber gleich dem Adam ein Urvater der ferneren Menschen für die Ewigkeit hätte werden sollen, so trug er auch gleich einem Samenkorn zahllose Äonen von künftigen Menschen in sich und riss sich sogestaltet von Mir, seinem Schöpfer, los. Und die Folge davon war die materielle Schöpfung aller Welten, welche da ist ein notwendiges Gericht. Er ganz allein für sich kann wohl noch lange bleiben, was er ist; aber die zahllosen Keime der Menschen werden ihm genommen auf dem freilich harten Weg durch die Materie. Diese Keime aber gehen aus seinem gesamten Wesen hervor, bald aus seinen Haaren, bald aus seinem Haupt, bald aus seinem Hals, seiner Zunge, seinen Zähnen, seiner Brust, aus seinen Eingeweiden, aus seiner Haut, seinen Händen und Füßen. Und sieh, je nachdem die jeweilige Menschheit aus des gefallenen Satans einem oder dem anderen Teil hervorgeht, so muss sie auch entsprechend behandelt und geführt werden, um die Stufe der wahren Vollendung zu erreichen.“ [RB.02_153,05]
„Die ganze materielle Schöpfung ist der so weit als möglich gerichtete große Geist, und dieser wird getrennt in zahllose Welten, die aber in ihrer endlosen Zahl dennoch sein komplettes Wesen bedingen. Aber aus diesem einen Wesen werden zahllose Myriaden der Myriaden Wesen, wie da sind die meisten Menschen dieser Erde, genommen und werden durch Gottes Kraft, Macht, Liebe und Weisheit zu ganzen, gottähnlichen Wesen umgestaltet, und das ist eine sichere Umkehr des einen großen Geistes.“ [GEJ.02_063,02]
Henoch, der erste Prophet Gottes, zu Satana: „Ja, sage mir, wie es denn kommt, dass der Herr die ganze sichtbare Schöpfung allein deinetwegen hervorrief, um durch die harte Probe des materiellen Todes dich wieder zur völligen Umkehr zu bewegen, und du dennoch nicht zum Vater zurückkehren willst und der Vater nun genötigt ist durch Seine endlose Liebe, deine totale Lebenskraft in ein zahlloses spezielles Leben der Menschen auf dieser Erde, wie auf den zahllosen anderen Weltkörpern zu zerteilen und dich auf diese Art deines Eigensinns ledig zu machen und dich so auch in uns Menschen geteilt wieder zurückzuführen, weil du ungeteilt dich dazu wohl ewig nimmer entschließen würdest.“ [HGt.02_274,05]
„Als Kahin, mein allererstgeborener Sohn, aus großem Neid seinen Bruder Ahbel erschlug, zu welcher Tat ihn die arge Schlange, die da der Satan oder Gefallene ist, in jegliches Menschen Fleisch wie in aller Materie wohnend, verleitete, da ward er von Gott gerichtet und hatte keine Ruhe bei Tag und Nacht. Die Erde wurde ihm zu klein und das weite Gewölbe des Firmaments zu nieder, so dass er kaum mehr einen freien Atemzug machen mochte.“ [HGt.02_ 105,08]
„Der Tod haust als eine allergiftigste Schlange in eurem Fleisch als der alte Satan, der da nicht wollte zurückkehren in mir, sondern hat sich im Fleisch getrennt von mir und lebt nun sich selbst in allem Fleisch ein alter Fürst aller Lüge.“ [HGt.02_105,21]
„Satan ist der alte, hoffärtige, widerspenstige, abgefallene Geist, der sich nimmerdar umkehren will zu Dem, der ihn werden hieß, sondern sich dafür lieber selbst so anlügt als sei er ein allmächtigster Geist aller Geister, während er doch schwächer ist denn eine Fliege und keine Kraft hat denn allein in der Lüge, in der er ein großer Meister ist. Ein solches Leben aber ist kein Leben sondern ein barer Tod, dieser aber kann nicht bestehen, so da über ihn die lebendigste Stimme Gottes kommt sondern geht zugrunde vollkommen gleich wie die Lüge im Licht der Wahrheit. Solange aber die Lüge nicht ans Licht gebracht wird, da bleibt sie in ihrer Trugerscheinlichkeit so als wäre sie etwas, aber im Licht der Wahrheit hört sie plötzlich so auf zu sein als wäre sie nie dagewesen. Gottes Wort aus Seinem Mund aber ist ja das allerhöchste Licht. So es in der Fülle an dich ergehen möchte, wenn du pur Lüge bist, was würde da wohl aus dir werden?“ [HGt.02_101,07-10]