Jakob Lorber - Partnerwahl udn Partnerschaft - Der Prophet Jakob Lorber

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EHE UND FAMILIE

Teil I: Partnerwahl, Ehe und Sexualität
- Fortsetzung -


3. Partnerwahl

Liebe ist die Voraussetzung für eine gut funktionierende und Gott wohlgefällige partnerschaftliche bzw. eheliche Beziehung. Doch gerade was diese anbelangt wird immer wieder die Frage gestellt, was die Liebe denn so eigentlich dem Grunde nach ist, wie sie zu erkennen und zu gestalten sei, so dass wir uns eingangs zunächst dieser Frage zuwenden wollen.


3.1. Was ist Liebe?

3.1.1. Die Liebe, das eigenste Leben der Seele

„Die erste Bedingung alles Seins ist und bleibt ewig die Liebe, aber wohlgemerkt, die rechte Liebe nur, wie Ich, als die Ewige Liebe Selbst, sie alle Menschen gelehrt und uranfänglich jedem Menschen für sich selbst in das Herz gelegt habe.“ [HiG.02_48.03.12,01]

„Die Liebe aber, ob guter oder böser Art, ist das eigenste Leben der Seele eines jeden Menschen, Engels und des Teufels; nehmen wir der Seele die Liebe, so nehmen wir ihr auch das Leben und das Dasein.“ [GEJ.08,017,06]

„Wer da voll Weltliebe ist, der wird auch dieser gemäß handeln, und wer voll Meiner Liebe ist, der wird auch dieser gemäß handeln.“ [HiG.03_57.00.00,06]

s.a. dazu im Anhang Himmlische und irdische Liebe.


3.1.2. Folgen materieller und wahrhaftiger Liebe

„So jemand seine Liebe an die materielle Welt heftet, so wird seine Liebe an sich durch die Macht des Todes erdrückt, und die Folge ist dann das Los der Materie oder der Tod. Wer aber seine Liebe zu Mir richtet und an Mich heftet, der verbindet seine Liebe wieder mit der Liebe oder mit dem Leben alles Lebens, der wird dann lebendig durch und durch.“ [HGt.01_04,04-05]

„Bedenke, alles auf der Welt kann dich töten, weil alles selbst in sich den Tod trägt, nur die alleinige Liebe nicht, so du sie bewahrst in ihrer Reinheit. Mischst du sie aber mit weltlichen Dingen, so wird sie schwer und kann dich auch töten, wie leiblich so auch geistig. Bleib sonach in der reinen uneigennützigen Liebe, liebe den einen Gott als deinen Vater und Schöpfer über alles und die Mensch-en als deine Brüder wie dich selbst, so wirst du das ewige Leben haben in solcher deiner Liebe, Amen.“ [JJ.01_111,16-18]

„Was eure Liebe erfasst hat, dasselbe wird auch euer Leben erfassen. Hat eure Liebe sich selbst ergriffen, so habt ihr dadurch euer Leben euch selbst zum Sklaven gemacht. Da aber euer Leben nichts als eure Liebe selbst ist, so hat sich eure Liebe dadurch selbst Fesseln an Händen und Füßen angelegt und hat sich verkrochen in das finstere Gemach ihres Eigendünkels. Hat eure Liebe aber Mich erfasst, der Ich das freieste Leben Selbst bin, so hat sie auch dadurch die größte Freiheit erfasst und hat sich auch frei gemacht durch die allergrößte Freiheit Meines ewigen, einzigen und alleinwahren Lebens und wird selbst frei, so wie auch das Leben frei ist, welches sie ergriffen hat.“ [HiG.01_40.11.15a, 21-22]

„So aber darf auch bei diesem argbösen Geist keine andere Züchtigung angewendet werden, als die er sich selbst aus seinem höchsteigenen bösen Willen, aus der Ausgeburt seiner Liebe, geben wird. So er dann aus solch eigener Schöpfung des Schmerzes satt bekommen und sich gewisserart selbst ersticken wird in seiner Wut, dann erst wird es wieder möglich sein, sich ihm auf einem gelinderen Weg zu nahen. Er kommt somit nach und nach in die unterste und allerärgste Hölle, aber nicht etwa von Mir dahin verdammt, sondern durch sein eigenes Wollen. Denn er erschafft sich diese Hölle selbst aus seiner Liebe! Was aber jemandes Liebe ist, das ist auch sein Leben, und dieses darf ihm ewig nimmer genommen werden!“ [RB.02_164,08]

„Alles im Menschen ist tot bis auf die Liebe. Darum lasst eure Liebe walten in der Fülle über euer ganzes Wesen und fühlt Liebe in jeder Fiber eures Wesens, so habt ihr den Sieg über den Tod in euch, und was in euch tot war, ist durch eure Liebe in derselben ins unverwüstliche Leben übergegangen; denn die Liebe, die sich selbst fühlt und aus solchem Gefühl heraus auch erkennt, ist das Leben selbst, und was in sie übergeht, das geht auch ins Leben über!“ [GEJ.03_048,05]



3.1.3. Wie wir die rechte Liebe erkennen können

Die Liebe „ist, wie gesagt, ein sanftes Wehen, ein hochachtendes Gefühl, voll erhaben-zarten Nachklangs, und beirrt niemanden in seiner Freiheitssphäre. Nicht mit Leidenschaft drückt sie das Herz des Gottliebenden, sondern mit großer Freudigkeit und genügender lebendiger Speise erfüllt und sättigt sie fortwährend Geist, Herz und Leib des Menschen.“ [GS.02_050,16-17, Originaltext der 1. Auflage 1870]

„Rechte Liebe ist durchgehends leidenschaftslos. Sie ergreift wohl alles mit der größten Macht und Kraft und lässt, was sie einmal ergriffen, ewig nimmer aus. Aber dessen ungeachtet ist solcher wahren Liebe Wirken durchgehends ein überaus sanftes, begleitet von der größten Duldsamkeit. Das Wirken der Eigenliebe, obschon an und für sich höchst ohnmächtig, tritt aber nur zu bald als ein Handeln auf, dass da sogleich alles zerstören möchte, was ihm ungünstig in den selbstsüchtigen Weg treten möchte. Und dieses Benehmen ist eben die Leidenschaftlichkeit, die da in der Eigenliebe zuhause ist.“ [HiG.02_48.03.12, 03-04]  

„Die pure Weiberliebe ist Eigenliebe. Denn wer von der Weiberliebe sich so weit verziehen lässt, dass ihm daneben die Nächstenliebe und aus dieser die Gottesliebe zur Last wird, der liebt sich selbst im Wesen des Weibes!“ [RB.02_ 157,12]  

Die „Eigenliebe ist an und für sich nichts anderes, als sich die Liebe des anderen zuziehen zum eigenen Genuss, aber ihm selbst keinen anderen Funken Liebe mehr wieder zu spenden.“ [GS.02_097,03]

„Kann wohl ein Hoffärtiger jemanden lieben? Liegt nicht vielmehr im Hochmut die Verachtung alles dessen zugrunde, was denselben umgibt!? Der Hochmütige will nichts Höheres über sich erblicken; kann er sich auch nicht auf den höchsten Wahngipfel erheben und muss er sich noch einem Höheren gehorchend unterziehen, so tut er solches nur aus Eigennutz. Und so er jemanden mit einer scheinbaren Liebe umfasst, so gilt das so viel, als wenn er sagen möchte: ‚Weil ich dich nicht mit Gewalt beherrschen kann, so will ich dich mit der List fangen und zu meinem Sklaven machen!‘“ [HiG.01_41.03.20, 10-11]

„Die göttliche wahre Liebe unterscheidet sich von der höllischen freilich ganz gewaltigst darin, dass die göttliche Liebe zwar auch raubt gleich der höllischen, aber sie gibt alles wieder her. Sie sammelt bloß des Wiedergebens willen, während die höllische Liebe bloß für den eigenen Rachen raubt und nichts wiederhergeben will. […] Wäre die Liebe nicht ein Räuber, so oder so, da wäre sie keine Liebe, denn alle Liebe begehrt und will haben. Aber im Zweck des Habens liegt eben eine unendliche Kluft, und das scheidet Himmel und Hölle für ewig auseinander!“ [GEJ.01_205,07+10-11]


3.1.4. Die Liebe nicht an die äußere Erscheinung hängen

„Die Liebe ist aber das eigentlich Innerste des Menschen und soll sich nie an etwas Äußerstes hängen, denn dadurch wird bald das Innerste zum Äußersten und somit zum Abbild der Hölle. Dadurch wird die göttliche Lebensordnung verkehrt, der Geist der Seele, welcher die Liebe ist, wird nach außen gekehrt, und es geschieht dadurch, dass er so verkümmern muss, als wie da eine Frühgeburt verkümmert, die durch einen gewaltsamen Stoß von außen viel vor der Zeit aus dem Mutterleib abgetrieben ward.“ [GEJ.03_078,08]


3.1.5. Die Gefahren des sogenannten Verliebtseins

„Das sogenannte äußere Verliebtwerden in einen schönen Gegenstand ist darum an und für sich durchaus keine Sünde, kann aber zur Sünde werden, das heißt zu einem Fehler in der Ordnung des Lebens, wenn es ungeleitet stets mehr und mehr an den äußeren Formen hängenbleibt, wo es dann natürlich schwerer wird, solch einen Geist von der schönen Äußerlichkeit zu trennen und ihn auf den Ort seiner Ordnung zurückzuführen. Es werden vom Herrn aus in solchen Fällen dann allerlei schmerzliche Mahnungen und sogar Geißelungen zugelassen, durch die ein so verirrter Geist mit der Zeit doch wieder in die alte Ordnung zurückkehrt und alles Äußere verlässt, das Edlere davon in seine Ordnung verkehrt und somit wahrhaft belebt.“ [GEJ.03_079,01-02]

Es ist „für den Menschen auch nichts so gefährlich auf dieser Welt, als das sogenannte Verliebtwerden, denn dieser Zustand nimmt den ganzen Geist in Anspruch. Treten hernach äußere Hindernisse ein, welche dergleichen vor-zeitige gegenseitige Geschlechtsliebe nicht reussieren  lassen, so ziehen sich die beleidigten Geister wohl zurück, lassen sich durch allerlei Weltgeflitter ver-teilen, aber nichts desto weniger werden sie aus dem Grund geheilt. Kommt dann das geistige böse Wetter hinterdrein, so brechen diese Wunden von Neuem auf, und dieser zweite Zustand wird dann um vieles ärger sein, als der erste, wie auch in der Schrift von den ausgetriebenen sieben Geistern die Rede ist. Da wird auch durch äußere Mittel wohl das Haus gereinigt, und der böse Feind durchwandert dürre Wüsten und Steppen, nimmt noch sieben andere, die ärger sind denn er, zu sich, und zieht dann wieder in sein altes gereinigtes Haus ein. Das alte gereinigte Haus ist der Geist, der gereinigt wird auf dieser Welt durch äußere Mittel, der böse Geist ist der schlechte Zustand, in dem sich ein Mensch einmal auf dieser Erde befunden hat. Dieser ward freilich durch die äußeren Mittel völlig hinausgeschafft, er durchwandert nun dürre Wüsten und Steppen, d. h. der Geist des Menschen heilt und vernarbt seine Wunden, dass sie dürre werden und nicht mehr bluten, aber der böse Geist kehrt zurück mit noch sieben anderen, das heißt so viel, als im absolut geistigen Zustand werden alle seine Wunden wieder bloßgestellt, brechen von Neuem auf und mit bei weitem größerer Heftigkeit, und das ist dann der Zustand, der schlimmer ist, wie der erste. Überall aber, wo ihr ein Wesen gegen das andere im höchsten verderblichsten Zorn auftreten seht, da ist auch schon die Fundamentalhölle vollendet da. Aus diesem Grund rate ich Johannes, als nun wohlerfahrener ewiger Diener und Knecht des Herrn, allen Menschen, besonders aber den Eltern, die da Kinder haben, dass sie eben ihre Kinder vor nichts so sorgfältigst warnen sollten, als vor dem sogenannten Verliebtwerden; wie sehr der Geist darunter leidet, könnt ihr bei jedem studierenden Jüngling, der sich irgend unzeitiger Maßen verliebt hat, schon naturmäßig klar erschauen, denn ein solcher Jüngling ist sicher für seine ganze Lebenszeit verdorben, und ist keines geistigen Fortschritts fähig, möchte er sonst auch was immer für eine Leidenschaft haben, so könnt ihr sie ihm durch eine gerechte Leitung hinweg nehmen und aus ihm einen ordentlichen Menschen machen; aber ein gewisses lebendiges Zauberbild, das sich mit dem Geist einmal amalgiert  hat, bringt ihr schwerer aus einem jugendlichen Gemüt, was immer für Geschlechts, als einen Berg von seiner Stelle. Und in eben solchem unzeitigen Verliebtwerden liegt die größte geistige Unzucht zu Grunde, denn Unzucht oder Hurerei ist alles, was auf den Betrug des Geistes abgesehen ist. Da aber die Liebe am meisten des Geistes ist, so ist ein Betrug der Liebe, oder eine offenbare Verschuldung an derselben der wahren geistigen Unzucht tiefster und unterster Grad, oder die eigentliche unterste Hölle. Das bisher Gesagte hat Jedermann überaus gut und lebendigst zu beherzigen.“ [GS.02_116,07-14, Originaltext der 1. Auflage 1870]

„Es ist aber ein himmelhoher Unterschied zwischen Liebe und dem verabscheuungswürdigen Verliebtsein: das erste ist uns von Gott geboten, wie das zweite unter dem Namen Hurerei uns auf das furchtbar strengste verboten ist.“ [HiG.03_41.01.02,32]

„Alle derartigen genusssüchtigen Verfeinerungen sind nach vorangehender Betrachtung nichts als Abgöttereien, denn sie sind Opfer des menschlichen Geistes an die äußere tote Naturmäßigkeit. Sind sie aber Abgöttereien, so sind sie auch die barste Hurerei, und dass sie nicht in die Sphäre der Keuschheit aufgenommen werden können, beweist ihre Tendenz. 'Die Hurerei treiben' im eigentlichen Sinn heißt, der Unkeuschheit dienen nach aller Lebenskraft.“ [GS.02_081,12-14]

„Auf der natürlichen Sonne „kommt allda auch nirgends ein törichter Zustand des bei euch so moralisch verderblichen Verliebtseins vor, sondern die gegen-seitige Neigung hat nichts zum Grund als allein das Gute und Wahre.“ [NS.01_ 023,25]


3.1.6. Grundregel für die Liebe

Die rechte und Jesus wohlgefällige Liebe, die Er Selbst ist, muss stets über Ihn gehen, denn – so spricht Er – es „liebt nur der Mich recht, der Mich allein liebt und seinen Nächsten durch Mich.“ [HiG.01_41.03.20,08]


„Sieh Freund, noch ist die Liebe zu Gott in dir eine Liebe durch die Deinen. Sie ist nur ein dankbares Gefühl, an dem aber auch noch so manche Sorgen kleben, da eine solche Liebe zuerst ausgeht von deinem Herzen zum Herzen der Deinen – und von da weg erst dankbar zum Herzen Gottes. Sieh, da wird die Liebe dann mit allerlei Sorgen und Dingen und Sachen beschwert und dann gleichsam verkehrt, denn da wird deine Liebe in und zu und durch die Deinen positiv polarisch und nährt so dankbar den auf diese notwendig entgegengesetzten Pol deiner Liebe in Gott. Aber sieh nur recht genau, ob diese Liebe der göttlichen Ordnung auch vollends gemäß ist? – Die rechte, freie, sorglose Liebe aber ist solcher Liebe gerade entgegengesetzt, denn sie geht vom Herzen des Menschen zunächst in Gott über, da sie gereinigt wird durch das sanfte Gnadenfeuer, und von da in klarem Bewusstsein und voll des höchsten Vertrauens selbstkräftig, sorglos und frei erst zur Welt und dem Weib und all den Kindern wieder zurückkehrt. Sieh, da dadurch alles in solcher Liebe Gott anheimgestellt wird, so bildet dann der so liebende Mensch mit Gott vereint den positiven Pol und alles der Naturwelt den negativen. Du weißt aber, dass der negative Pol ein notwendiger und nur der positive ein freier ist. Wenn aber jemand möchte stärken durch das Negative das Positive, sieh, welche Kraft wird da herauskommen? Es wird gerade sein, als ob jemand möchte plus 2 und minus 2 zusammenaddieren, wo dann am Ende nichts zum Vorschein kommen wird. Und noch ärger aber ist es, wenn durch solche verkehrte Liebe die unendliche Potenz Gottes negativ auftreten muss, dass Sie gesättigt werde durch ein miserables Plus, denn dann erst kommt ein Verhältnis heraus, welches noch viel löblicher ist, als die Summe, so jemand da addieren möchte plus 1 und minus Unendlich, wo dann die Summe lautete: 1, weniger als unendlichmal nichts. So aber der positive Pol unendlich kräftig ist in und durch Gott, sieh, da ist es dann gerade, als ob jemand stärkt den positiven Pol mit der ihm verwand-ten Kraft. So braucht er dann gar nicht zu sorgen für den negativen Pol, sondern dieser wird in dem Augenblick sorglos genährt in dem unwandelbaren Verhältnis  je nach der Nahrung des positiven Pols.“ [HiG.03_41.01.02,15-17]

Eine von Eigenliebe freie Liebe zum Partner/in bringt sich zum Ausdruck, wenn wir sagen können: „Ich aber liebe nicht mich in dir, sondern dich allein in mir.“ [GS.02_118,05]

Nach diesen Betrachtungen über die Liebe wenden wir uns nun der Partnerwahl zu, wie sie zum Wohlgefallen unseres himmlischen Vaters erfolgen soll.


3.2. Die Partnerwahl soll mit Gott erfolgen

„Haus und Güter vererben die Eltern; aber ein vernünftiges Weib kommt vom Herrn.“ [Spr 19,14]       

„Sieh, du hast eine arge Wahl gemacht; ich sage dir aber: Wähle du mit Gott, da wirst du auf keine solche mehr kommen, die da gar lange schon über die Zahl der Gerechten steht.“ [HGt.02_202,15]

„Ist dir fremd geworden Meine Vaterstimme? Liebst du Mich nicht mehr so, wie du Mich geliebt hast in der Wiege? G. Mein! Musst Meiner nicht vergessen! Und nicht dein Auge und dein Herz schlank gewachsenen jungen Männern durchs Fenster insgeheim ehesüchtig nachsenden, und zwar heute diesem, morgen jenem und übermorgen einem dritten usw., sondern stets Meiner gedenken und dein Auge und dein Herz Mir nachsenden und lieben Einen nur. Und dieser Eine bin Ich, dein heiliger, liebevollster Vater. In dieser allein gerechten Liebe wirst du leben zeitlich glücklich und ewig dann im Schoß deines Vaters. Die Menschenliebe, sieh, liebe G., ist kein nütze, wenn sie nicht aus Meiner Liebe stammt. So du aber aus Mir zu jemandem dich hinneigen möchtest, da sieh, ob er im Besitz Meiner Liebe ist! Ist er das, so ist er dir gleich und deinem Herzen der Nächste. Ist er's aber nicht, da betrachte ihn als einen irrenden Bruder, der noch zwischen Himmel und Hölle wandelt und seine Augen mehr auf Abgründe ewiger Nacht als zu Mir, dem ihm noch völlig unbekannten „Vater“, richtet. Der Gerecht-Liebe-Lichte wird dich wenden zum Licht, woher du und der Liebe-Lichte im Geist stammt. – Der Abgrundforschende aber wird dein Auge kehren, dahin er sein eigenes gewen-det hat. Wenn der finstere Abgrund sein Augenlicht verzehren und er beim nächsten Tritt in den Abgrund fallen wird, so wird sein Fall dich zum Mitfall zwingen. Und es möchte dann schwer halten, dich im Abgrund aller Nacht wiederzufinden und loszulösen von den Ketten, welche eine arge Weltliebe um dein zartes Herz geschmiedet hätte tausendfältig. Daher, Meine liebe G., liebe nur Mich. Ja sei oder werde ganz verliebt in Mich, gleich einer Magdalena. Und mit dem Herzen sieh nur Dem nach, den Ich dir, erfüllt mit Meiner Liebe, vorstellen werde! Jeden anderen aber achte und liebe, insoweit auch er ein Mensch ist. Gegen die Armen aber sei mitleidig und für die arg Irrenden und Fallenden bete zu Mir, deinem Gott und Vater, so wirst du vollkommen Meine liebe, glückliche G. sein hier, und dort in Meinem Schoß ewig! Dieses Wörtlein sei dir ein teuerstes Angebinde zu deinem irdischen Namenstag. Und in dem Wiedervernehmen deines inneren, eigenen Namens aber bedenke, dass Ich, dein ewiger, heiliger, liebevollster Vater, dir nicht fern bin, jetzt wie ewig. Amen. Gedenke Mein, liebe G.. Ich, dein Vater, sage es dir, dass du Meine liebe G. bist und bleiben sollst ewig. Amen, Amen, Amen.“ [HiG.01_41.05.28]

„Sieh weiter die Treulosigkeit der nur sich selbst liebenden Menschen! Meinst du, dass einer von denen, die sich dir erklärt haben, dich deiner selbst willen geliebt hat? O glaube es Mir, sich selbst nur liebte ein jeder in dir. Allein da in deiner besseren Brust das arge Auge deiner Erklärten sich in einer gewissen Hinsicht verkleinert erblicken musste, so wurde es ihnen unbehaglich, da ihre Eigenliebe darunter litt und nicht minder stark ihre fleischliche Sinnlichkeit. Sieh, und daher wurden sie dir untreu. Und nun magst du trauern in deinem Herzen, dass Ich dich sorglich bewahrte und befreite von denen, die niemand-em als nur sich selbst liebend treu sind?! Ich sage dir aber, freue dich vielmehr dessen, darum du trauerst. Und glaube Mir, dass du in deiner heiteren Brust durch die Heiterkeit in Mir doppelt genesen wirst und es dann Mir auch gar nicht schwer werden wird, dein Mir ergebenes Herz mit einem Mann zu belohnen schon hier, der dir ewig ein Engel des Himmels bleiben wird. Glaube es diesem Meinem Wort, Ich bin dir näher, als du dir je träumen möchtest! – Darum, so du Mich suchst mit der Liebe deines Herzens, die du an deiner Liebe Unwerte so reichlich verschwendet hast und noch verschwendest, fürwahr, schon lange hättest du Mich vollkommen gefunden!“ [HiG.02_ 41.12.17.a,12-14]

„Schreib nur ein ganz kurzes Wörtlein an die, welche da hat in ihrem Herzen verborgen, ein noch schwaches Verlangen nach Mir, aber desto lebendiger nach dem, was die Welt ist. Sie möge sich ja fleißig bestreben, ihr Herz bei jeder Gelegenheit zu Mir zu kehren und soll Mich lieben Meiner Selbst willen, und nicht aber auf dass Ich ihr bald geben möchte einen Mann und andere weltglücklichere Umstände. Denn alle diese Dinge schlagen hart und schwer an Mein Herz. Wird sie Mich allein zu suchen und zu lieben anfangen, da werde Ich ihr auch das Geringste nicht vorenthalten, was sie nur immer im Herzen fühlen wird. Aber bevor Ich solches jemandem tue, da muss auch zuvor Mir gegeben werden, was Mir gebührt Meiner Selbst willen, aber nicht um der weltlichen Dinge willen. Daher sei das Mein erster Gruß an die, die da gewünscht hat ein Wörtlein von Mir. Wird sie es achten, so werde Ich ihr schon gar bald einen anderen „Stern“ zeigen und ein starkes und großes „Bindeband“ geben. Wenn sie aber darüber eifern würde ihrer Schwestern wegen, dann wird sie ihres eigenen ewigen Heils willen lange zu bitten haben, bis Ich sie voll erhören werde.“ [HiG.02_42.04.04,01-06]

„Am liebsten wäre ihr wohl so ein recht ansehnlicher, guter und in Jahren nicht zu sehr vorgerückter Mann. Aber da muss Ich nun schon offen gestehen, dass Ich im Ernst in dieser Beziehung wenig oder nichts tun kann. Denn da gegenwärtig bei Ehebestimmungen nicht der Mensch, sondern nur seine Wohlhabenheit dem Menschen gegenüber als ein Wert angesehen wird, und so nur das Geld den Mädchen Männer und den Junggesellen Weiber verschafft, so bin Ich rein überflüssig in diesen Angelegenheiten und habe das alles der Welt überlassen und sorge Mich darum gar nicht mehr, außer es müsste nur sein, dass sich jemand vollernstlich an Mich wendete und die Welt gänzlich aus dem Spiel ließe. Da freilich würde Ich solch eine Ehe segnen und fürs Fortkommen sorgen. Aber wenn sich zwei einander ehelichen Wollende fragen und sagen: „Wie viel hast du? Und wie viel Du? Und welche Ehrenstelle bekleidest du? Von was lebst du? Und wer sind deine Eltern? Sind sie etwa vom Adel, oder sonst einem ehrbaren Stand?“ – da ist es denn auch schon rein aus bei Mir. Denn das sind ja lauter Mir allerwidrigste, weltliche Dinge. Und es wird von Mir doch niemand verlangen wollen, dass Ich noch jemanden zu dem helfen soll, was ihn von Mir ganz abzieht und rein der Hölle zuwendet, von der gar viele nur höchst schwer und viele auch wohl gar nicht mehr entbunden werden können. Du siehst sonach leicht, dass, so Mich eines oder das andere um einen Mann bittet, Ich solche Bitten nicht erhören kann, besonders wenn sich jemand schon etwas ausgesucht hat, will es aber dann dennoch von Mir haben. Wer sich's schon genommen hat, wie sollte Ich dem das noch geben können, was er ohnehin schon hat?! Ich aber sage dir, du Mein Töchterchen, suche du vor allem nur Mich, trachte nach all' deinen Kräften mit aller „Welt“ fertig zu werden und erwarte dann von Mir alles andere – aber vollgläubig! – so wirst du mit allem versorgt werden!“ [HiG.02_48.02.20,02-05; s.a. im Anhang die voll-ständige Kundgabe Ehelustigen zur Beachtung]


3.3. Bereit sein, alles zu opfern

„Wahrlich, wahrlich sage Ich euch: Wer seinen Vater und seine Mutter mehr liebt denn Mich, ist Meiner nicht wert; und wer Söhne und Töchter hat und sie mehr liebt denn Mich, ist Meiner nicht wert!“ [GEJ.01_139,08; Mt 10,37]

„Ein weises und wohlverständiges Herz aber suche vor allem das Reich Gottes und dessen Gerechtigkeit in sich selbst, so wird ihm alles andere zu einer freien Zugabe werden!“ [HiG.02_47.03.28.b,12]

„Suche ja nicht in der Welt etwas anderes zu erreichen als ganz allein Meine Liebe, so wirst du allzeit und ewig glücklich und selig sein! Zähle auch nicht die dummen Jahre deines Leibes und denke nicht, du möchtest im älteren Zustand etwa kein Glück mehr machen. Wahrlich, darum habe Ich dich nicht erschaffen, dass du die Märtyrerin eines unzüchtigen Mannes werden sollst, sondern für Mich allein habe Ich dich erschaffen!“ [HiG.02_44.03.11,07-08]

Beispiel von Peter und Mathilde:
Jesus zu Peter: „Sieh, die holde Mathilde liebst du so leidenschaftlich, dass du dich solcher Liebe kaum erwehren kannst. Aber du musst vorderhand dennoch die Mathilde ganz aufgeben und musst für deinen Teil ganz Mir allein ange-hören, wie die Mathilde für ihren Teil! Sonst könntest du samt ihr nimmer in Mein Reich einziehen. So du Mathilde nicht aus Meinen Händen bekommst, kann sie dir nicht zum Heil und zur Kraft aus Mir behilflich sein, wohl aber nach und nach zum Unheil und zu bedeutender Schwäche. Daher geh hin, führe sie zu Mir und übergib sie Mir! Dann erst wirst du frei sein zur Aufnahme einer rechten Liebe aus Mir.“ [RB.02_248,04-06]

Beispiel von Muthael und Purista:
„Sieh, dort im Vorgrund sitzt Muthael schon mit seinem Weib Purista, vom Herrn Selbst verbunden mit ihr. Was Besseres können wir da wohl tun, als uns freuen über die Freude eines Kindes, ja im Geist eines Bruders, den der Vater aller Heiligkeit und Liebe Selbst aufsuchte und ihm zuführte das rechte Weib in dem Augenblick, als er es völlig seinem Herzen entwand und es dann Ihm, dem Vater der Ewigkeit aufopferte?!“ [HGt.03_113,05-07]

Beispiel von Borus und Sarah:
„Es ist also hier eine ganz unvermutete Ehe geschlossen, die als eine der glücklichsten auf der ganzen Erde zu finden sein möchte. Und es geht daraus hervor, dass jemand das, was er Mir völlig zum Opfer bringt, nie verliert, sondern voll des höchsten Segens wiedererhält, und das allemal zu einer Zeit, in der er es sicher am wenigsten vermutet. Borus war in die Sarah überaus verliebt und hätte alle Schätze der Welt um sie gegeben, so man sie von ihm gefordert hätte; denn ihre wunderbare Schönheit, besonders nach der zweiten Erweckung, war für den Borus etwas, das er nicht beschreiben konnte, und doch opferte er sie Mir ganz und wollte mit allem, was ihm zu Gebote stünde, Meinen vermeinten Hochzeitstag feiern. Ebenso fühlte auch Sarah überaus viel für den Borus, opferte ihn aber auch ganz Mir und wollte entschieden nur Mir allein angehören. Aber da wandte Ich das Blättchen auf einmal um und gab beiden, was sie Mir wahrlich von ganzem Herzen gegeben hatten. Wer so handelt wie diese beiden, dem werde Ich auch tun wie diesen beiden. Dies zur Belehrung für jedermann, der dies hören oder selbst lesen wird; denn auf diesem Weg kann man von Mir alles erlangen. Wer Mir alles opfert, dem opfere dann auch Ich alles; wer aber reichlich opfert, aber dabei dennoch vieles für sich zurückbehält, dem wird nur das wiedergegeben, was er geopfert hat.“ [GEJ.02_044,33-34]


3.4. Auch im Ledigsein liegt Seligkeit

„Hör! So lautet es im Rat der ewigen Weisheit und Liebe deines Herrn, deines Gottes, deines Schöpfers, deines Erlösers, und dadurch erst deines Vaters, der da ist heilig, heilig, heilig: So du magst läuternd umgehen mit Personen des anderen Geschlechts, da beachte zuvor die dir noch verborgene Tiefe deines Herzens. Denke, dass da kein merklicher äußerer Unterschied ist zwischen nützlichen guten und unnützlichen giftigbösen Sämereien. Das unerforschte Herz ist gleich einem ungedüngten Grund, in welchem das Unkraut eher wurzelt als der Weizen. Daher lass dich nicht verleiten durch schöne Sämereien, da du nicht weißt, was daraus für Früchte hervorgehen möchten. Du kannst in Meinem Namen dich jedermann zwar nahen, aber Mein Reich wirst du nirgends finden als allein bei Mir durch Glaube und Liebe und gänzliche Selbstverleugnung, und hör, das erst dann, so du in deinem Herzen, ganz losgetrennt von der Welt, getreuest wirst sagen können: „Herr, hier bin ich! Die Welt ist mir zum Ekel geworden. Du aber bist mir alles, alles, alles. Ich will nun nichts mehr als Dich allein!“ Sieh, dann erst kann Ich kommen. – Wo du nützen kannst, da handle in Meinem Namen und habe acht auf die Tiefe und wahre Gesinnung deines Herzens. Denn da liegen noch allerlei Sämereien. Ich aber will nur segnen, was du in Meinem Namen tun wirst denen, die Ich dir gegeben habe. Was diejenige anlangt, nach der du fragst, so schaut sie in ihrer Dürftigkeit mit einem Auge hinauf, ob keine Hilfe von dort möglich, mit dem anderen aber sieht sie zur Erde, ob da nirgends Edelsteine für sie seien. Sie soll lieber beide Augen, Ohren und ganz besonders ihr Herz unverzüglich zu Mir kehren, so wird sie den größten Schatz finden und wird ihr geholfen sein in allem. Du aber bewahre und reinige dein Herz, auf dass, so Ich dereinst etwa unerwartet zu dir kommen möchte, dasselbe so bestellt sei, dass Ich nicht genötigt werden möchte, zu verziehen oder gar umzukehren! Denke, eines nur tut not. Und wer sich dieses eine erwählt hat, der hat sich schon den besten Teil erwählt. Das sage Ich, dein beständiger Erlöser und unablässiger Wieder-gebärer. Amen, Amen, Amen.“ [HiG.01_41.08.10,01-09]

Der Herr zu Pura: „Du, Mein Kindlein, aber sollst fürder nimmerdar weichen von Meiner Brust, du allein wirst Mich allzeit durch dein ganzes Erdenleben schauen und haben wie jetzt. Du sollst keines Mannes Weib werden eher, als bis in der Zeit der Zeiten, da du erfüllt wirst mit aller Fülle der Macht der Liebe Meines unendlichen Geistes ! Amen.“ [HGt.02_122,24-25]

„Sagt ein anderer über Jarah: „Das Mägdlein zählt erst zwölf Jahre und etwa ein halbes darüber; aber sie sieht aus wie eine Maid von sechzehn Jahren. Ihr Leib ist völlig ausgebildet, und ihre Seele lässt nichts zu wünschen übrig. Die hat wahrlich Kopf und Herz am rechten Fleck. Glücklich, wer einmal diese als Weib in sein Haus führen wird.“ Solches vernimmt die Jarah und sagt: „Ein Herz, das Gott liebt, bedarf der Liebe eines selbstsüchtigen Bräutigams nicht, denn es ist schon als Braut eingeführt in das Haus Gottes. Ich weiß die Menschen zu lieben in ihrer Not und Gutes zu tun den Armen zu jeder Stunde bei Tag und Nacht, aber die gewisse Liebe eines jungen Mannes kenne ich nicht und werde sie auch nie kennenlernen, außer sein Herz ist gleich dem meinen erfüllt allein von der reinsten Liebe zu Gott!“ Sagt ein anderer alter Jude: „Ei, ei, Mägdlein, Deine Rede klingt zwar wohl als käme sie aus dem Mund eines Engels, aber du bestehst dennoch auch aus Fleisch und Blut, und wenn einmal deine Jahre kommen werden, dann wirst du es schon sehen, ob Fleisch und Blut beim Menschen nichts zu reden haben.“ Sagt die Jarah: „Dass der Mensch kein Gott ist, das weiß ich schon seit meinen frühesten Jahren, aber der Mensch kann durch seine rechte Liebe zu Gott ein Meister seines Fleischs und Bluts werden, der sicheren Hilfe Gottes zufolge. Wem aber Gott hilft, dem hilft Er ganz und nicht zur Hälfte, was ihr heute früh selbst an eurem kranken Fleisch und Blut erfahren habt. Denn das war nicht Menschenhilfe, sondern das war Gottes Hilfe.“ – Nach diesen Worten Jarahs verstummen die Alten, und es getraut sich keiner mehr, ihr ein Wort zu entgegnen. Ich aber sage zur Jarah, sie bei der Hand fassend: „Gut hast du es gemacht! Du sprichst ja schon wie ein ausgemachter Prophet.“ Sagt lieblächelnd die Jarah halblaut zu Mir: „Ist leicht prophetisch reden, wenn man bei Dir ist und Du einem die Worte ins Herz und in den Mund legst. Hätte ich aus mir selbst geredet, da wären gewiss recht viele Dummheiten herausgekommen.“ Sage Ich auch so halblaut: „Könnte wohl sein, Meine allerliebste Jarah. Aber von nun an wirst du stets so weise zu reden imstande sein, nur musst du Mir nicht etwa einmal untreu werden, wenn du älter wirst.“ Sagt die Jarah: „Herr, wenn das möglich wäre, da lass mich lieber sterben.“ Sage Ich: „Nun, nun, es wird etwa wohl unmöglich bleiben!?“ Sagt die Jarah, Mich fest um die Mitte fassend und an ihre Brust drückend: „Ja, so etwas muss ewig unmöglich bleiben. Denn man müsste nur wahnsinnig werden, so man gäbe ein Pfund reinsten Goldes um ein Pfund stinkenden Moders.“ Sage Ich: „Also hältst du doch auch etwas aufs Gold?“ Sagt die Jarah: „Ja, aufs Gold der Seele alles. Das irdische Gold aber habe ich nur des Beispiels wegen angeführt.“ Sage Ich: „Nun, nun, Ich habe dich schon ver-standen, aber weil Ich dich eben gar so liebhabe, so muss Ich dich ja auch ein wenig necken.“ Sagt die Jarah: „O necke Du mich nur, ich werde Dich darum doch nicht weniger lieben! Denn das weiß ich ja schon seit lange her, dass Gott die Menschen, die Er besonders liebt, mit allerlei Leiden heimsucht. So Du, o Herr, mich so recht, recht zu necken anfangen wirst, dann wirst Du mich erst ganz liebhaben.“ Sage Ich: „O du Mein liebstes Kindlein, solch reinste Herzen, wie das deine ist, neckt Gott nimmer, sondern nur solche, die Gott zwar sehr lieben, aber dabei dennoch auch mit der Welt dann und wann liebäugeln; solchen treibt dann Gott durch allerlei Neckereien die Weltliebe aus dem Herzen, auf dass sie vollends reinen Herzens werden.“ [GEJ.02_127,07-21]

„Darauf ziehe Ich die Jarah an Meine Brust und sage zu allen, die hier gegenwärtig sind: „Das ist bis jetzt Meine vollendetste Jüngerin, zu der Ich wahrlich Meine Engel in die Schule senden kann, denn diese hat Mich am tiefsten ergriffen und lebendigst aufgefasst. Aber sie besitzt darum Meine Liebe auch im vollsten Maß.“ [GEJ.02_166,03]

„Höre, du Meine allerliebste Jarah, Ich sehe wohl in dein Herz und lese es darin, wie sehr du Mich liebst, und kenne auch deine Treue, aber du bist nun noch mehr ein Kind als ein erwachsenes Mädchen. Bis jetzt warst du gleichfort unter dem Schutz Meiner Engel, und die bösen Geister der Welt konnten sich dir nicht nahen; wenn aber deine Jahre reifer werden, dann wirst du aus deiner eigenen Kraft der argen Welt und ihren Gelüsten widerstehen müssen, um dadurch nach Meiner für alle Wesen gestellten unwandelbaren Ordnung aus dir selbst den festen Boden zu gewinnen, auf dem du dich Mir erst wahrhaft im Geist und in aller Wahrheit wirst nahen können.“ [GEJ.02_137,13]

„Aber, wie Ich dir schon in Genezareth bemerkt habe, so werden in etlichen Jahren auch über dich [Jarah] noch so manche Versuchungen kommen, mit denen du trotz des größten Vertrauens zu Mir zu kämpfen haben wirst. Aber durch die Kraft und Macht Meines Namens wirst du alle Versuchungen zu Boden schlagen und wirst von da an erst frei wandeln in Meinem Licht. Denn was ein Mensch aus Mir für sich frei haben will, das muss er sich durch die eigene Kraft erkämpfen. Du, Mein liebstes Töchterchen, hast bis jetzt keinen eigentlichen Kampf bestanden, und es war dazu die eigentliche Zeit und die wahre Gelegenheit nicht da; das alles wird jedem Menschen erst werden, so Mein Tagewerk auf dieser Erde vollendet sein wird. Ich bin nun nur Sämann und lege das gute Weizenkorn in den lebendigen Acker eurer Herzen. Der Same wird da erst keimen und dann zur segensreichsten Fruchtbringung aufgehen; dann erst werdet ihr für euch selbst die Frucht auf eurem eigenen Lebensboden zu pflegen haben mit mancher Mühe und Selbstverleugnung! Wohl dem, der die Frucht, die Ich in sein Herz gesät habe, rein und reichlichst in die von Mir in ihm errichteten Scheuern Meines Geistes bringen wird! Wahrlich, den wird es fürder ewig weder hungern noch dürsten. Also, was du, Meine liebste Jarah, nun hast, ist nur der von Mir in dein Herz gelegte Same. Nach etlichen Jahren wird er als ein wogendes Saatfeld dastehen und allerlei Stürmen ausgesetzt sein; aber da heißt es dann kräftigst und volltrauigst durch Meinen Namen und durch große, sich selbst ganz verleugnende Liebe zu Mir das wogende Saatfeld vor den drohenden Stürmen bewahren, dass sie nicht zum verderblichen Ausbruch kommen und zugrunde richten das herrliche Saatfeld, das Ich Selbst bestens bebaut habe! Denn ist über ein solches Feld einmal ein verheerender Sturm ausgebrochen, da ist es nahe unmöglich, ihm einen Einhalt zu tun.“ [GEJ.03_210,15-18]

„Wahrlich, wer da aus Liebe zu Mir nicht ehelicht, der tut ja besser.“ [HiG.02_ 42.06.27,15]


3.5. Warten, bis Jesus gibt – Er gibt zur rechten Zeit

„Du siehst sonach leicht, dass, so Mich eines oder das andere um einen Mann bittet, Ich solche Bitten nicht erhören kann, besonders wenn sich jemand schon etwas ausgesucht hat, will es aber dann dennoch von Mir haben. – Wer sich's schon genommen hat, wie sollte Ich dem das noch geben können, was er ohnehin schon hat?! Ich aber sage dir, du Mein Töchterchen, such du vor allem nur Mich, trachte nach all' deinen Kräften mit aller „Welt“ fertig zu werden und erwarte dann von Mir alles andere – aber vollgläubig! – so wirst du mit allem versorgt werden!“ [HiG.02_48.02.20,04-05]

„Sie möchte auch wohl schon gern Weib, Frau und Mutter sein. Das soll sie auch werden und wird es, wenn sie klug ist! Aber ihr Geist ist mehr wert für sie als ein Mann. Daher soll sie an den Geist des Tages öfter denken als an einen Mann, so wird ihr letzterer auch nicht entgehen. Denn was ein gläubig Herz wünscht und will, das wird ihm nimmer entgehen. Ein weises und wohlverständiges Herz aber suche vor allem das Reich Gottes und dessen Gerechtigkeit in sich selbst, so wird ihm alles andere zu einer freien Zugabe werden. Diese kurze, aber überaus wichtige Lebenslehre suche du in deinem Herzen recht fest anzufachen, so wird dein Herz darin bald alles finden, danach es redlich Hunger hat und Durst. Damit sei dir gegeben Mein Segen, Meine Erbarmung, Meine Liebe und alle Gnade aus ihr für ewig. Amen. – Das sage und wünsche Ich, dein heiliger Vater Jesus, dir, der Ich dein Herz und deinen Geist wohl kenne für ewig. Amen.“ [HiG.02_47.03.28.b,11-14]

Die Mütter „sollen sie [die Töchter] der Gewinnung eines Ehegatten willen nicht auf öffentliche Orte führen, sondern zu Mir, zu Mir sollen sie sie bringen, und Ich sage dir: Nicht eine ihrer Begierden soll ungesegnet und unbefriedigt bleiben, denn Ich bin ein reicher Gott, der an allem den unendlichsten Über-fluss hat, der alles im höchsten Übermaß geben kann und auch geben will.“ [HGt.01_002,02]

Der Herr zu Muthael: „Da du aber des reinsten Herzens aus dem Morgen bist, so will Ich dir in der Kürze auch das reinste Weib geben, das dir sicher in allem entsprechen wird; bis dahin aber verbleibe nur, wie du bist gewesen bis jetzt! Amen.“ [HGt.03_029,22]

Henoch auf die Frage von Purista, wie sie sich wegen der Werbung Muthaels um sie verhalten soll (s. HGt.03_097,07-09): „So höre mich denn an; ich will dir in der Wahrheitsfülle sagen, wie da die Dinge stehen: Sieh, der Herr hat ganz sicher dich dem Muthael verheißen und im Geist auch schon völlig angebunden, nur hatte Er die Segnung des Fleisches noch bis zur gerechten Zeit auf-geschoben. Dir aber hat der Herr solches auch stumm bloß nur deinem Gefühl kundgetan. Da aber der Muthael zu dir kam und zeigte dir solches durch verdeckte Worte an, da erkanntest du in ihm aus deinem Gefühl, dass er derjenige ist, der dir vom Herrn aus einst zum gesegneten Mann werden soll, und zufolge dieser Erkenntnis hast du den Muthael mit einem sehr vielsagenden, überaus freundlichen Blick angeschaut und hast eben durch diesen schönsten Blick dem sonst überaus weisen Muthael eine starke Wunde beigebracht, an welcher er beinahe seine ganze Weisheit verblutet hätte! Und seitdem ist Muthael ganz in deine Liebe begraben und mag sich nicht erheben aus solcher Wohnung, darin kein Leben ist. Sieh, das war sonach ein kleiner Fehler von dir, den du wieder gutzumachen hast. Diesen Fehler aber wirst du dadurch gutmachen, so du den Herrn bittest, Er möchte ja den Muthael segnen und ihn führen auf den rechten Weg des Heils. Aber verachten darfst du ihn ja nicht, denn ein Mann, der mit der Verheißung des Herrn erfüllt ist, ist gar mächtig geheiligt. Dass der Herr ihn nun ein wenig prüft, das dient zu seiner Vollendung. Aber du darfst ihn darum ja nicht verkennen, denn er ist ein von Gott geheiligter, dir bestimmter Mann zur rechten Zeit. Sieh, so stehen die Dinge. Du darfst ihn nicht fliehen, aber du darfst ihn auch nicht versuchen. – Das für dich, mit Muthael aber werde schon ich reden.“ [HGt.03_097,10-15]

Hored: „Ich habe nichts als ein weites Herz voll der heißesten Liebe nun nur allein zu Ihm, zu Ihm, dem allerheiligsten Vater! Ob sie rein ist, Vater, das weiß ich nicht, doch was Du auch immer mit mir machen wirst, ob mich wieder annehmen, oder verwerfen, es wird ja doch nur Dein heiliger Wille geschehen, und dieser ist ja ewig allzeit über alles gut. Daher geschehe Dein heiliger Wille!“ Bei diesem letzten Wort aber ergriff ihn schon der Abedam an der Hand und sagte darauf: „Hored, du Starker, du Heißer, du Fels der Liebe nun, jetzt komme her an die Brust deines ewigen, heiligen Vaters, und schmeck da zum ersten Mal, wie sich's da ruhen lässt, ruhen im hellsten Bewusstsein des ewigen Lebens, ruhen an der Brust des liebevollsten, heiligsten Vaters! Mein Hored, wenn Ich komme, da gilt es allzeit dem Leben, aber nicht dem Tod! Und so bist du nun auch für ewig lebendig. Sieh, hier ist auch die treue Naëme! Jetzt erst bist du für sie und sie für dich von Mir gesegnet, denn Ich habe sie erwählt für Meine Hand. Darum aber gebe Ich sie jetzt dir, weil du eben jetzt zu Meiner Hand geworden bist!“ [HGt.02_038,24-27]

Jesus zu Zinka wegen der von Ihm erweckten ertrunkenen Frauen (s.V.8): „Du hast zwar vollkommen recht, dass jede Seele jenseits nimmer in diesem Leib wandeln wird, aber eben diese beiden Leiber sollen denn doch noch eine Zeitlang recht brauchbare Träger ihrer Seelen werden. So Ich es will, müssen diese beiden erwachen. Eine davon wird noch dein recht fruchtbares Weib werden, und du wirst es lieben über die Maßen, die andere aber soll das Weib des auch noch ledigen Risa werden, aber er wird in ihr keine Frucht erwecken.“ [GEJ.04_026,07]

Jesus zu Cyrenius: „Aber da du nun deine Töchter vollkommen gesund wieder hast, so gedenke dessen, wem Ich sie zu Bräuten bestimmt habe! Die beiden Männer [Zinka und Risa] sind zwar nicht königlicher Abkunft; aber sie sind nun gewisserart Meine Söhne, und das kann dir denn doch auch genügen!“ Sagt Cyrenius: „Herr, Dein Wille ist mir ein angenehmstes Gebot, und ich werde für meine beiden Schwiegersöhne schon Mittel und Wege treffen, vermöge welcher sie so gestellt werden, den armen Menschen geistig und naturmäßig möglichst viel nützen zu können.“  [GEJ.04_028,10-11]

Jesus zu Helena: „Sieh du an den Mathael. Er ist nun von deinem Vater zum Vizekönig ernannt und als solcher von Cyrenius und Mir bestätigt. Er ist noch ein junger Mann von kaum achtundzwanzig Jahren, möchtest du ihn wohl zum Gemahl?“ Hier schlägt Helena ihre Augen ein wenig verschämt nieder und sagt nach einer Weile: „Aber Herr, so ist vor Dir doch nichts sicher, was man noch so verborgen in seinem Herzen verwahrt hält. Du hast in mein Herz geschaut und hast darin sicher gefunden, dass ich dem Mathael über die Maßen gut bin, und hast mich jetzt verraten, bevor ich mich eigentlich gerne hätte verraten gehabt, aber weil mein Herz nun denn schon einmal verraten ist, so kann ich auf Deine heilige Frage doch nichts anderes als ein vollwahrstes Ja zur Antwort bringen. Ich liebe den Mathael wohl gar sehr, aber es fragt sich eben auch sehr, ob er mich lieben wird.“ […] Sagt Mathael: „O Herr, Du Allererhabenster! Nie bist du größer in meinem Herzen, als wenn Du so ganz menschlich mit uns Menschen redest! Ob ich diese reine Jungfrau, die in ihrem ganzen Wesen Dir ergeben ist, lieben könnte auf eine so intensive Weise wie ich Dich, o Herr, liebe!? […] Jesus zu Mathael: „[…] nimm du die Hand der Helena, und sieh, sie ist und bleibt dein liebes Weib.“ […] Uran [Helenas Vater]: „Diese Ehe ist demnach hier von Dir, o Herr, Selbst bestimmt und gebunden worden, und ich kann nun in der ruhigsten Hoffnung erwarten, dass sie auch Deines Segens, o Herr, nicht entbehren wird, der aber freilich durch die genaue Beachtung Deines heiligen Willens verdient werden muss, ansonsten er nicht gegeben werden würde.“ [GEJ.03_119,05-08+12+16]

Im Jenseits: „Alles geht nun auch seiner neuen Bestimmung zu, und der Herr führt unseren Prior, sein Weib und den armen Bruder in die bestimmte Wohnung und spricht zum armen Bruder: Sieh, du hast noch kein Weib, es ist aber eines schon auf dem Erdkörper für dich bestimmt. Wenn dieses hier ankommen wird, da sollst du mit demselben in die Ehe treten. Unterdessen aber sei ein treuer Bruder aller deiner Brüder, wie du dann ein lieber Bruder aller deiner Brüder bist.“ [GS.02_008,30]


Weitere Beispiele von Jesus‘ Fügungen:

Lamech und Ghemela:
„Nach dieser Rede aber berief der hohe Abedam den Lamech zu Sich und stellte ihn der Ghemela vor und fragte sie: „Meine geliebteste Ghemela, sieh diesen Mann an, sein Name ist Lamech, der da ist dir gleich voll der lebendig flammenden Liebe zu Mir. Sieh, diesen Mann will Ich dir geben, denn Ich weiß, er wird dich eher nicht anrühren als bis Ich ihn zu dir führen werde. Daher hast du nichts zu fürchten, denn so rein du bist in deinem Herzen und bist voll Keuschheit, sieh, desgleichen ist es auch er. Wie du nach ihm kein Verlangen in deinem Herzen trägst, sondern allein nach Mir, so ist auch er beschaffen, wie du vor ihm fliehen möchtest, sieh, desgleichen möchte auch er. Sieh, er ist in allem dir völlig ähnlich, wie du, so hat auch er an Meiner Brust der heißesten Liebe Tränen geweint. […]“ Zu Lamech: „Sieh, was sich Mir nähern kann wie diese Ghemela, eine allerreinste Tochter des Zuriel, und daher sicher Meiner Liebe völlig würdig ist, was Ich auf Meinen Händen getragen habe, wie sollte dir so etwas je zu einer Strafe gereichen?! Daher aber sagte Ich dir jetzt dieses, auf dass du dir solches wohl zu Gemüt führen solltest und sollst wohl bedenken, welchen Wert eine Gabe hat, die du aus Meiner Hand empfängst! Sieh, sie hat außer ihrem Vater noch nie einen Mann in ihrem Herzen erkannt, darum sie eine große Angst ergriff bei der Nennung deines Namens schon, geschweige erst beim Anblick deiner Person. Ich forderte sie auf, dich um etwas zu befragen, da bebte sie vor großer Scheu vor dir am ganzen Leib, allein sie gedachte bei ihrer großen Furcht, dass sie Mir Gehorsam schuldig ist, darum sie Mich um Stärkung bat, um Mir gehorchen zu können. Hast du denn solches an ihr nicht bemerkt?! Wie kannst denn du hernach Meinen Willen, durch sie an dich gerichtet, für eine Strafe halten? Kennte Ich dich nicht in deiner Reinheit und größten Liebe zu Mir, so wärst du jetzt dieses Lohns verlustig geworden. Allein für dich spricht die reine Flamme deines Herzens, daher hast du keine Schuld vor Mir, sondern allein eine kleine vor der reinsten Ghemela. Gib ihr darum, was sie, durch Meinen Willen getrieben, von dir verlangte, damit du auch diese Schuld tilgst. Amen.“ Und der Lamech erkannte seinen Irrtum, bat die zitternde Ghemela um Vergebung und gab ihr dann eine wahrhaft Meiner würdige Versicherung seiner reinen Liebe zu ihr, darob er, sie und alle Umstehenden zu den freudigsten Tränen gerührt wurden. Und so wurde sie sein alleiniges geliebtes Weib; es blieben aber beide keusch bis in die späteste Zeit, da der Lamech hundertzweiundachtzig Jahre alt wurde und sodann erst auf Mein Geheiß den Noha zeugte. – Seht, das war eine Ehe, wahrhaft im Himmel geschlossen! So sollen alle Ehen geschlossen sein – und werden!“ [HGt.02_003]

Jorias und Besela:
„Als der Jorias aber diese Glührede beendet hatte, da ergriff ihn alsbald der Abedam, zog ihn völlig an Seine heilige Brust, segnete ihn und sprach dann zu ihm: „Mein geliebter Jorias, du hast wahr und gut gegeben, ja vollkommen gut nach Meinem Willen, was Ich verlangte von dir, darum du warst und noch bist vollkommen durch und durch glühend vor Liebe zu Mir, und aus Mir erst zu allen deinen Vätern, Brüdern, Kindern, Müttern, Weibern und Töchtern. Aber noch bist du dem Geist nach nicht reif genug, dass du verbleiben könntest in dieser Glut schon als für beständig, denn sieh, darum dass Ich nun unter euch wandle, seid ihr dem Geist nach nur notgezeitigte Früchte am Baum des Lebens, darum auch ihr noch alle eine starke Nachzeitigung werdet bestehen müssen, sonst würde sich ein jeder bald verzehren und auslieben, und dann sterben für immer. Damit aber diese deine Glut etwas gesänftet wird, will Ich dir ein Weib geben, da du noch ledig bist und kaum etwas über hundert Jahre zählst. An dem Weib wirst du dich erst erproben und festen nach und nach für solche bleibende Glut der mächtigsten Liebe zu Mir, denn für jetzt ist die Zeit noch nicht da, in der die Menschen mit Mir werden auch ohne ein Weib in die vollkommenste Ehe treten können, und so ist es für jetzt aus dem Grund noch für jeden nötig, sich ein Weib zu nehmen, damit er durch das Weib, durch das er von sich selbst und so auch von Mir getrennt wurde, wieder völlig eins wird vor Mir. […] Du fragst Mich nun in deinem Herzen: „Wo ist denn hernach das Weib, das ich mir nehmen soll?“ Sieh hierher, da ist sie schon! Ihr Name ist Besela, und der arme Pariholi ist ihr Vater; sieh, diese habe Ich dir zum Weib bestimmt! Und du, Besela, tritt näher hierher zu Mir und fürchte den Mann nicht, den Ich dir jetzt geben werde, denn er wird dich auf seinen Händen tragen, und deine ewig bleibende Wohnung wird sein Herz dir sein, und wie du eins wirst mit ihm, so wirst du auch eins sein mit Mir in ihm und durch ihn. Amen.“ Bei diesen Worten bog sich der Abedam hin zur Besela und nahm sie auf Seinen linken Arm, drückte sie an Seine Brust, segnete sie, und sagte dann zu ihr: „Nun, du überschöne Besela, im Geist sowohl wie am Leib, enthülle dich vor dem, dem du von nun an angehörst, damit er sehe, welch ein Weib Ich ihm für seine mächtige Liebe zu Mir beschieden habe.“ [HGt.02_088,01-18]

Faustus und Lydia:
Faustus: „da bekomme ich ja dies schönste Weib unmittelbar aus der Hand meines Gottes, meines Schöpfers, und brauche daher nicht mehr zu fragen, ob ich mit ihr glücklich sein werde! Aber es hat denn nun auch mein Begehren ein ganz anderes Gesicht überkommen. Schönste Lydia! Sieh nun an den Herrn! Nun kommt es nicht mehr auf unser gegenseitiges Verlangen und Begehren an, sondern lediglich auf den heiligsten Willen dieses Einzigen der Einzigen, dieses Herrn aller Herrlichkeit, dieses Gottes aller Götter, aus dem alle Himmel, Sonne, Mond und diese Erde und wir alle hervorgegangen sind! Du mein in aller Fülle der Wahrheit göttlichster Jesus! Ist es Dir genehm, dass Lydia mein Weib werde, so ist sie mein Weib; sollte es Dir aber nur im geringsten unangenehm sein, so sage es, und mein Leben soll nichts sein als der tätige Aus-druck Deines Willens!“ Sage Ich: „Mein edelster Bruder! Ich habe euch schon gesegnet, und somit seid ihr vollkommen schon ein Leib; aber das merkt euch: Was Gott verbunden hat, das soll kein Mensch mehr trennen, und es bleibt sonach eine wahre Ehe für ewig unauflöslich! Eine falsche Weltehe ist aber ohnehin kein Bund vor Gott und ist somit auflöslich wie die Weltmenschen und alle ihre Bündnisse, die schon von vornherein nichts als eine barste Hurerei sind, durch die die Kinder des Satans ins elende Dasein gesetzt werden. Ihr also seid nun vollends Mann und Weib und vor Gott ein Fleisch, Amen!“ Auf diese Meine Worte umarmen sie sich und begrüßen sich mit einem Kuss.“ [GEJ.01_ 236,15-20]

Zuriels Töchter:
„Es waren aber darunter auch fünf Mägde, die da Urenkelinnen waren zum Kisehel. Sie waren von ausnehmender Schönheit, und es hatte in einem Alter von dreißig bis vierzig Jahren noch keine einen Mann, obschon eine große Menge Bewerber. Denn ihr schlichter, frommer Vater lehrte sie Mich suchen und allein Mich lieben. So sie solches täten, sagte er gar oft zu ihnen, so werde Jehova ihnen schon zur rechten Zeit ausgewählte Männer geben, mit welchen sie eine große Freude haben würden, vielleicht gar Söhne vom Hauptstamm Adams. Durch solche gute Lehre geleitet, liebten diese fünf Mägde den Jehova stets mehr und mehr trotz ihrer für die Urzeit noch sehr zarten Jugend. Ich ließ sie darum von Zeit zu Zeit Meine Liebe recht tief schmecken, und so waren sie auch unsichtbarerweise in Mich, ihren Jehova, ganz förmlich verliebt und mochten nimmerdar ihre Herzen von Mir abwenden, sondern ihre große Sehnsucht nach Mir stieg von Tag zu Tag, ja oft von Stunde zu Stunde. Sie liebten sich aber auch gegenseitig fast unzertrennbar, und zwar so, dass eine tat, was die übrigen taten, und die übrigen, was die eine tat. Alles, was sie nur immer ansahen, entzückte sie, denn sie erkannten in allem ein teures Angedenken ihres alleinigen Geliebten. Besonders aber, so sie irgendein frisches, ungewöhnliches Blümchen fanden, das musste schon gar gewiss von Mir für sie bestimmt worden sein! Da war's aber dann auch wieder völlig aus mit ihnen, denn alsbald nahmen sie mit großer, liebezitternder Ehrfurcht das Blümchen und eilten damit überfreudig zum Vater und zeigten ihm, was gar so überaus Schönes ihnen ihr heiliger Geliebter schon wieder beschert habe. Darüber freute sich dann auch ihr Vater über die Maßen und dankte Mir auch allzeit tief im Herzen, dass Ich seine lieben Kinder behütet habe vor so manchen unkeuschen Nachstellungen der männlichen Lüsternheit. Und nach vollbrachtem Dank opferte er sie Mir wieder auf und bat Mich inbrünstigst, mit Meiner Liebe noch ferner gnädigst und barmherzigst die Herzen seiner Töchter zu ziehen, welche Bitte Ich bei diesen Umständen sicher nicht unerfüllt habe dahingehen lassen. Und so wuchsen diese fünf Mägde pur in Meiner Liebe auf und wurden dadurch auch stets schöner und reizender und zarter, geistig und leiblich. Ja, ihre Schönheit war so groß, dass alle gegenwärtigen Erdenschönheiten gegen sie nicht einmal einen kleinen Tautropfen ausmachen möchten, so sie auch in eins vereinigt werden könnten, denn für ihre große Liebe zu Mir ließ Ich sie auch, soviel es leiblich nur immer möglich ist, so recht vollends himmlisch schön werden, darum sie auch von jedermann ,Die schönen Kinder der Liebe‘ (Allurahelli) benamst wurden. […] Und der hohe Abedam erwiderte dem Zuriel: „Höre, Zuriel, blind und stumm war die Gabe, als sie von Meiner Hand in deines Weibes Schoß gelegt wurde, und unrein und voll Schmutz erblickte sie das Licht der Erde. Du hast sie nach Meinem Willen gereinigt mit allem Fleiß deines Herzens und hast Mir fünf schmucke Bäumchen des Lebens gezogen, die gar bald in Meinem Garten die herrlichsten Früchte tragen werden, des sei versichert! Die Jüngste werde Ich segnen für die ganze Erde, und ihre Nachkommen sollen das große Ende aller Dinge schauen. Durch die anderen aber soll gesegnet sein des Geistes künstliches Wirken, denn es werden Zeiten kommen, da ihr der Künste bedürfen werdet, und sie werden ein Segen sein denen, die sie weise benutzen werden, aber auch ein Gericht für jene, die sich eigennützig derselben bedienen werden. Du, Zuriel, aber sollst den Tod ewig nimmer schmecken. Sieh, jetzt habe Ich deinen Geist frei gemacht vom Fleisch, damit er ein Herr sei in seinem fleischigen Haus und im selben nach Gefallen aus- und eingehen kann, ganz jedoch sollst du nicht eher dein Haus verlassen, als bis Ich dich werde rufen lassen. Ich sage es dir, im Reich des Liebelichts sollst du dereinst mit all den Deinen die schönste Wohnung haben, wahrlich, schöner denn alle sichtbaren Himmel und größer denn sie, für jetzt aber bleib bei Mir mit den Deinen. Amen.“ [HGt.01_180,07-14+24-27]

Anmerkung: Die Jüngste ist Ghemela und bekommt Lamech zum Ehemann, s. oben. Die anderen vier Töchter des Zuriel werden mit den vier Brüdern von Lamech verheiratet (s.HGt.02_005,25).


3.6. Partner prüfen – mit Jesus wählen

„Wem ein tugendsam Weib beschert ist, die ist viel edler denn die köstlichsten Perlen. Ihres Mannes Herz darf sich auf sie verlassen, und Nahrung wird ihm nicht mangeln. Sie tut ihm Liebes und kein Leides ihr Leben lang.“ [Spr 31,10-12]

Kisehel: „Nun, Bruder Thubalkain, ist die bedungene Reihe an dir, zu wählen dir aus diesen wohlgestalteten und zierlichst geschmückten Mägden und Weibern eine Braut und Gattin zu deiner Zufriedenheit, vorausgesetzt, dass du deine Sinnesart nicht anders gewendet hast. Denn sieh, das Braut- und Hoch-zeitsmahl ist bestellt, ein Lamm für deinen Vater Lamech, und ein Kalb für dich und deine Braut.“ Diese Anrede gefiel dem Thubalkain gar wohl, und er sprach daher: „Nun sehe ich erst ganz vollkommen, dass da die Versuchung ein vollkommen leerer Trug war; denn die Naëme, die wahre Naëme, lebt sicher ein besseres Leben als ein solches, das da wäre ein allerschroffster Gegensatz zu Gott, auf den sie heimlich doch hier schon so viel gehalten hat. […] Hier stand der Thubalkain auf und begab sich hin zu den Mägden, besah sie alle wohl und fand eine darunter, die ihm wohlgefiel, wählte sie und führte sie vor den Kisehel. Als er aber mit ihr sich dem Kisehel nahte, da hielt die Gewählte plötzlich inne und wollte nicht weitergehen. Und der Thubalkain fragte sie und sagte: „Da du dich von mir hast erwählen lassen, was ist es nun wohl, dass du dich nicht willst mit mir vollends hin zum Gesandten des allmächtigen Gottes begeben, damit Er uns segne?“ Und die Gewählte aber erwiderte ihm darauf ganz barsch: „Wozu sollte uns Sein Segen wohl dienlich sein?! Haben nicht viele tausend Weiber von allen Zeiten her empfangen und geboren ohne solch einen Segen?! Warum sollen denn nun gerade wir eine Ausnahme machen?! Willst du dich aber zu einem ewigen Sklaven Jehovas segnen lassen, so tu das allein, ich aber werde frei verbleiben und dir zeigen, dass ich auch ohne einen solch dummen Segen Kinder gebären kann!“ Hier erstaunte der Thubalkain vor solch einer Frechheit, ließ die Gewählte stehen und begab sich allein hin zum Kisehel. Dieser aber wusste wohl, was ihm der Thubalkain vorbringen werde, und sagte darum sogleich zu ihm: „Bruder Thubalkain, sieh, du hast eine arge Wahl gemacht, solches weiß ich aus dem Grund, ich sage dir aber: Wähle du mit Gott, da wirst du auf keine solche mehr kommen, die da gar lange schon über die Zahl der Gerechten steht. Sieh, mit dieser deiner Gewählten verhält es sich wie mit der früheren Trug-Naëme. Daher gehe hin, spuck ihr ins Ange-sicht, und wähle dir sogleich eine andere.“  Und der Thubalkain tat alsbald solches. Die arge Gewählte verschwand alsbald, und eine Neugewählte folgte, Gott lobend und preisend, sogleich dem Thubalkain hin zum Kisehel. Dieser segnete sie im Namen Jehovas, und der Thubalkain ward heiteren Muts, lobte und pries mit seinem neuen schönen Weib Gott und lud endlich alle, teilzunehmen an seinem Hochzeitsmahl. Und alle begaben sich zu den zwei Braut-tischen, segneten dieselben und aßen und tranken mit dem neuen Paar.“ [HGt.02_202,04-20]


3.7. Welche Frau man nicht wählen soll

„Ein tugendsames Weib ist eine Krone ihres Mannes; aber ein böses ist wie Eiter in seinem Gebein.“ [Spr 12,4]

„Ich sage, vor einem Bären, vor einem Hund, ja sogar vor einem Schwein und allen reißenden Bestien sollt ihr das Evangelium öffnen, allein vor einem solchen Mädchen soll es verschlossen bleiben, da sie gespottet hat des Herzens eines aufrichtigen Mannes.“ [Jakob Lorber am 17.07.1840 Noch etwas zum Tanz, V.1 aus Festgarten, Sammlung neu-theosophischer Schriften No 44]

„So da jemand wählt und freien will um ein Weib, so sehe er, dass die Maid, um die er freit, nicht putzt ihren Leib, außer mit Wasser, was der Gesundheit des Leibes not tut, und auf der Gasse nicht trägt ein offenes Gesicht, was sich nicht geziemt für ein Weib, und auch nicht prunkt mit ihren sonstigen Reizen, sondern in allem züchtig ist, ihren Leib wohl bedeckt mit Linnengewand  und zur Winterszeit mit ungefärbten Tüchern aus Schafwolle, auch keine Viel-zünglerin ist und nicht prahlt, als hätte sie etwas, denn es ist dem Weib sehr heilsam, so sie nichts hat, als was ihr im höchsten Grad nottut. Eine solche Maid ist dann auch eines Mannes wert, und ihr sollt um sie freien. Aber um eine Reiche, Geputzte, Geschmückte, die in weichen und buntgefärbten Kleidern einhergeht, ein offenes Gesicht auf der Gasse zur Schau trägt, sich gern begrüßen lässt von den Reichen und Angesehenen und zu den Armen sagt ,Da seht das stinkende Bettelvolk!‘ – Ich sage euch, vor einer solchen Maid flieht wie vor einem Aas. Denn eine solche Maid ist ein getreuestes Abbild der verlockenden Hölle in kleinster Gestalt, und wer eine solche freit, begeht eine gröbste Sünde wider die göttliche Ordnung und darf darauf rechnen, dass solch ein Weib, das auf der Erde schwerlich je besser wird, so sie eher stirbt denn der Mann, den ihr ins andere Leben folgenden Mann, wenn er selbst der Tugend ergeben war, aber sein Weib der irdischen Vorzüge wegen sehr geliebt hatte, sicher wenigstens auf eine bedeutend lange Dauer in die Hölle ziehen wird. Denn gerade so, wie solch ein Weib auf dieser Erde Trugmittel anwandte um sich einen Mann zu fangen, den sich ihre Lüsternheit auserlesen hatte, ebenso, aber ums tausendfache verführerischer, wird sie jenseits ihrem ihr nachfolgenden Mann in aller erdenklichen Reizendheit entgegenkommen und ihn in ihr höllisches Nest ziehen. Und es wird sogestaltig dem Mann schwer werden, sich seinem Weib zu entwinden. Darum beachtet das wohl, und wer da freit, der erkenne seine Braut zuvor genau und prüfe wohl alles, auf dass er sich nicht statt eines Engels einen Teufel an den Hals bindet, den er dann nicht leicht los wird. Die Kennzeichen habe Ich euch zur Genüge gezeigt; beachtet das, so werdet ihr Glück haben dies- und jenseits. Ich gebe es euch zwar nicht als ein Gebot, das euch binden soll, sondern nur, wie schon früher bemerkt, als einen guten Rat, der euch und allen eitlen Weibern besonders von großem Nutzen sein kann, so er befolgt wird. Denn wer aus euch so ein eitles und listig ver-führerisches Weib zurechtweist, dass es erkennt seine böse Torheit, dem soll einst im Himmel ein großer Preis zuteilwerden. Wendet daher eure Augen ab von einem verführerischen Weib, denn ein solches Weib ist geheim, ohne es zu wissen, mit dem Satan im Bund und dient ihm unbewusst zu dessen verlockenden Zwecken. Will jemand aus euch den Satan in seiner ärgsten Gestalt sehen, so schaue er sich nur eine recht geputzte Dirne oder ein geziertes Weib an, und er hat den Satan in seiner für den Menschen gefährlichsten Gestalt gesehen. Wirkt der Satan als Drache und speit über die Erde Krieg, Hunger und allerlei Pestilenz, dann ist er den Menschen am wenigsten gefährlich, denn in solcher Not wenden sich die Menschen zu Gott, fangen an Buße zu tun und entgehen so der Hölle und ihrem Gericht. Aber wann der Satan seine Drachen bekleidet mit dem Lichtgewand eines Engels, da ist er dem zur Sinnlichkeit von Natur aus geneigten Menschen am gefährlichsten, so, als wenn ein reißender Wolf im Schafskleid käme unter die Schafe! Kommt der Wolf als Wolf zu den Schafen, so fliehen diese nach allen Richtungen und verwirren den Todbringer, dass er stehenbleibt und nachsinnt, welchem Schaf er nachstellen soll, und am Ende ohne Beute abziehen muss; kommt er aber im Schafspelz, da fliehen die Schafe nicht, sondern haben noch obendrauf eine Freude an dem neuen zu ihnen gekommenen Schaf, das ein Wolf ist, der die ganze Herde zerreißt, ohne dass auch nur ein Schaf vor ihm flieht. Seht, diese Lehre und diesen Rat sollt ihr darum als ein Heiligtum in euren Herzen bewahren und euch streng danach so halten, als hätte Ich ein Gebot gegeben, dann werden eure Ehen mit dem Segen aus dem Himmel bekleidet sein, im Gegenteil mit dem Fluch der Hölle! Lasst euch darum nicht verlocken von den blinden und trügerischen Reizen der Welt, sondern seid allzeit nüchtern und schätzt den Wert der Welt richtig; gebt nicht Gold und Perlen, die ihr nun aus den Himmeln empfangen habt für die Torheiten der Welt, so werdet ihr untereinander stets Frieden haben und den Himmel vor euch offen sehen. Werdet ihr euch aber wieder von den Reizen der Welt gefangen nehmen lassen, so werdet ihr es euch aber auch selbst zuzuschreiben haben, wenn der Himmel sich vor euch fester und fester verschließen wird, und so ihr in große Not gelangen und zum Himmel rufen werdet um Hilfe, da wird euch keine Hilfe werden. Denn es ist nicht möglich, dass jemand, der mit Wohlgefallen in was immer an der Welt hängt, zu gleicher Zeit stehen könnte in der segnenden Verbindung mit dem Himmel. Denn ein jeder Mensch ist so erschaffen und eingerichtet, dass er Böses und Gutes, Falsches und Wahres nicht in einem Herzen nebeneinander ertragen könnte, entweder das eine oder das andere, aber ewig nie beides zugleich. Ja, er kann und muss beides erkennen in seinem Verstand, aber im Herzen kann nur entweder das eine oder das andere als Lebensgrund weilen.“ [GEJ.01_167,05-18; s.a. HGt.03_130,01-02 und HiG.02_41.12.17.a,09]

s.a. Punkt 3.12. Gefahren, Verstrickungen und Untergang.


3.8. Jesus nicht als Mittel zum Zweck benutzen

„Dieses Mädchen hat aber jetzt ihr Herz angefüllt mit allerlei Jünglings- und Heiratsgedanken und lässt ihre Augen wie ihr Herz allerorts umherspringen um jemanden, der sie von weitem her grüßte. Sieh, bei solcher Herzens- und Augengeschäftigkeit werden wir zwei sehr leicht ratgehalten. Weißt du, welche Gratulation diesem Mädchen nun am liebsten wäre? Sieh, wenn Ich ihr statt eines lebendigen Worts gäbe einen jungen, reichen und schönen Bräutigam, das wäre ihr nun lieber als Ich und du und ein ganzes Buch des allerlebendigsten Worts hinzu. Ich sage aber das auch nur dir, auf dass du daraus erkennen sollst, auf welchem Grund da fußt das Herz derjenigen, die Mich zwar auch anrufen und manchmal sogar im geheimen wie Liebende zu Mir seufzen, aber nicht darum, dass sie Mich etwa lieber hätten als die Welt sondern nur, damit Ich so recht geschmeidig würde, um ihnen baldmöglichst zu geben, wonach ihr Herz dürstet. Solche scheren sich gar wenig um den Himmel, den Ich ihnen geben möchte, sondern nur den Himmel wollen sie, den sie sich selbst erbaut haben aus ihren Begierlichkeiten. […] Ein Mädchen geht emsig in die Kirche und kleidet sich dazu an, als ginge sie in ein Theater, warum denn? Etwa aus Liebe zu Mir? O nein, sondern dass sie entweder bei dieser fromm scheinenden Gelegenheit mit einem zusammenstoßen möchte, den sie lieber sieht als Mich, oder dass sie baldmöglichst einen Gemahl sich erbeten möchte. Sieh, so werde Ich wohl als Mittel, aber nicht als Zweck angebetet. Man kehrt sich zu Mir der Welt wegen, aber nicht Meiner Selbst willen. Von solcher Liebe aber werden wir beide, Ich sage dir, sicher wenig herab beißen. Oder wäre dir wohl gedient, so irgendein Mädchen dir schön täte, um durch dich einen anderen für ihr Herz zu gewinnen? Was würdest du da tun mit einer solchen Geliebten? Würdest du ihr da nicht sagen: „Höre, du taube und lose Schmeichlerin. Was du im Herzen trägst, dahin wende dich auch selbst. Der, den du liebst, wird dir doch sicher näher sein als ich!? Daher lass mich so lange ungeschoren, bis du mit der Liebe zu mir dich mir nahen wirst!“ Sieh, so antworte auch Ich! Denn für einen Unterhändler lass Ich Mich durchaus nicht gebrauchen! Wer Mich liebt, der muss Mich lieben Meiner Selbst willen, aber nicht der weltlichen Vorteile halber und Ich werde ihm darum geben Meine Liebe, welche da ist das wahre, ewige Leben, und alles was Mein ist, wird auch Sein sein. Wer Mich aber nur sucht der weltlichen Vorteile wegen, wahrlich, der ist Mir ärger und unerträg-licher als einer, der Mich noch nie gesucht hat, weder in der einen noch in der anderen Hinsicht. Solche Schmarotzer können sich allzeit fern halten von Mir, denn Mir ekelt es vor ihnen! Sieh, aus diesem Grund kann Ich heute auch deiner Bitte kein Gehör geben. Lass daher dein Mädchen, bis ihr Herz eine andere Richtung nehmen wird. Dann kann sie auch etwas empfangen von Mir, aber bei dieser Verfassung nicht! Ich will zwar sehr freigebig sein, aber immer zur rechten Zeit nur und am rechten Platz! Der J.M. und der mehr weltlichen P.H. aber vermelde, dass es Mir voller Ernst ist um ihr Heil, und dass sie es darum mit Meiner Liebe zu ihnen auch völlig ernst nehmen sollen. Und soll Mir die eine gesegnet, die andere aber sanft ermahnt sein!“ [HiG.02_42.05.27, 05-17]


3.9. Nur die Liebe zählt

„So es aber einen Menschen gibt, der da sich nehmen möchte ein Weib, da er eines Weibs benötigt, aber er hat keine Liebe und sucht das Weib auch nicht mit der Liebe, sondern mit dem trocknen Weltverstand nur, meinst du wohl, dass so ein Mensch jemals ein rechtes Weib voll Liebe zu ihm finden wird? Eine Törin, ja, die nicht den Menschen, sondern nur sein Gold ehelicht, um es dann mit anderen zu vergeuden, wird er finden, aber ein Weib voll Liebe zu ihm nicht. Wer sonach aber ein Weib voll Liebe finden will, der muss es auch mit Liebe suchen. Wer demnach aber Gott, als die reinste Liebe, suchen und finden will, der muss Ihn auch in der reinsten Liebe im eigenen Herzen, an der keine noch so geringfügig scheinende schmutzige Weltliebe klebt, suchen, und sucht er Ihn so, so wird er Ihn auch allersicherst finden. Als du noch ein junger Mann warst, da hattest du das Glück, einer sehr schönen und sehr reichen Tochter eines Patriziers zu gefallen, und du hattest auch eine mächtige Liebe zu ihr und hättest sie auch zum Weib erhalten, so deine wohl recht mächtige Liebe zu ihr ganz rein gewesen wäre, weil aber die benannte Tochter, die man damals eine Perle Roms nannte, dich eben sehr liebte, ohne dass du davon mehr, als nötig war, merken konntest, so war es ihr auch darum zu tun, sich auf geheimen, dir unbekannten Wegen von deiner Liebe zu ihr genaue Kunde zu verschaffen, und sie fand bald, dass du auch noch andere Maiden hattest, denen du auch dein Herz offen hieltest. Als die Perle Roms des inne ward, da wandte sie sich bald von dir ab und gab dir kein Zeichen mehr, dass sie dich liebte, und wandte so denn auch ihr Angesicht von dir ab. Da wurdest du freilich sehr traurig und machtest noch manche eitlen Versuche sie dir wieder geneigt zu machen, und es hätte dir das auch gelingen können, aber du konntest deiner Leidenschaft der Liebe zu den anderen nicht völlig, dich selbst verleugnend, ledig werden und verlorst dadurch die Perle ganz.“ [GEJ.10_098,03-07]

„Lasst euch von der äußeren Form nicht mehr als von eurem Geist der Liebe leiten, denn die Form kann auch im Himmel verändert werden, je nach dem Wachstum der Liebe oder nach dem Bedürfnis irgendeiner auszuführenden Liebetat, aber die Liebe bleibt ewig unveränderlich. Auch gewöhnt sich der äußere Sinn bald an eine noch so schöne Form, wo sie ihm dann gleichgültig wird. Die Liebe aber, da sie stets neue Weisheit und ein neues Wunder um das andere schafft, wird anziehender von Stunde zu Stunde, oder hier besser gesagt, von Weile zu Weile. Haltet auch daher stets an den inneren Geist der Liebe, der wird euch das wahre ewige Himmelsbrot sein und wird euch kräftigen und stärken stets mehr und mehr ohne Unterlass, denn solcher Geist in euren Herzen ist Mein Geist.“ [RB.02_255,02]

„Willst du dir ein Weib nehmen, sieh, wenn Ich auch sichtbar mit dir in ein Haus ginge und möchte für dich bitten bei irgendeinem Weltvater um die Hand seiner Tochter, Ich sage dir, er wird uns beiden die Tür weisen, wo nicht gar uns hinauswerfen, so wir uns nicht mächtig genug davor verwahren möchten. Du brauchst aber Mich gar nicht, weder bei dir, noch in dir, sondern wende dich an den Gott der Welt! Hast du dir den zu eigen gemacht, dann magst du aber schon anklopfen, wo du nur immer willst, und du wirst allenthalben sogar um die Mitternachtsstunde eingelassen werden. Wo aber lebt jetzt der Vater, dem nicht seine Töchter alle um diesen Gott zuallermeist feil sind? Denn die verheirateten Töchter wollen als Weiber ja auch essen und schön gekleidet sein!“ [HiG.02_42.05.23.b,14]


3.10. Heiratsversprechen und außerehelicher Geschlechtsverkehr

„Wer aber einmal einem Mädchen das Wort gegeben hat, der tut eine grobe Sünde, wenn er sein Wort bricht.“ [HiG.02_42.06.27,15]

„Hat aber jemand einmal gar schon wider Mein Gebot einem Mädchen beigewohnt, um wie viel mehr muss er darum auch verpflichtet sein, seine Sünde an dem Mädchen wiedergutzumachen, ohne welche Tat sie ihm nie von der Schuldtafel gelöscht wird im Reich des Lebens!“ [HiG.02_42.06.27,15]

„Sieh, so da jemand eine Magd beschlafen hat, so dass er dadurch auch gezeugt hat aus ihr eine Frucht, nachdem er sich zuvor ihre intimste Neigung durch allerlei eheliche Vorwort  verschafft hatte, da sind nur drei Fälle möglich, die ihn seines gemachten Bundes entledigen. Und diese drei Fälle sind: erstens, der ein- oder anderseitige Tod des Leibes, zweitens, eine durch was immer für Umstände herbeigeführte gänzliche Untauglichkeit für den ehelichen Stand, drittens, wenn das Mädchen dem Mann gänzlich und ohne sein Verschulden in ihrem Herzen untreu wird und den Liebesantrag eines anderen in ihrem Herzen angenommen hat.“ [HiG.02_42.06.27,08]

s.a. unter Punkt 4.6. Ehepflichten.


3.11. Ist ein außereheliches Zusammenleben ohne Geschlechts-verkehr erlaubt?

Irhael: „Ich aber habe von jeher nicht soviel gesündigt, als ihr es leider noch immer meint. Vor dem, als ich eines Mannes ordentliches Weib wurde, ist mein Leib nie von dem eines Mannes berührt worden; als ich aber nachher eines Mannes Weib ward, da lebte ich ganz ordnungsgemäß, wie es sich für ein Weib gebührt. Dass ich nicht fruchtbar werden konnte, und dass jeder meiner fünf rechten Männer, so er mit mir seine Sache verrichtet hatte, bald darauf sterben musste, dafür konnte ja doch ich nicht, wohl aber höchstens die, von denen ich ein solches Fleisch erhielt, das da nicht geheuer war einem Mann. Nachdem mir fünf Männer starben und mir ein kaum erträgliches Herzleiden verursachten, da beschloss ich, mich nimmer mit einem Mann zu verbinden; aber nach einem Jahr, wie ihr es wisst, kam ein Arzt [Joram] nach Sichar mit Kräutern, Ölen und Salben und machte viele Leute gesund; da ging auch ich hin zu ihm, getrieben von meiner sehr fühlbaren Not, ob er mir hülfe. Er aber besah mich und sprach: ,Weib, eine Welt gäbe ich darum, so ich dir helfen könnte, denn wohl nie noch sah mein Auge ein schöneres Weib denn du bist. Kann ich dir aber schon nicht helfen vollends, so kann ich dein Übel aber dennoch lindern.‘ Er aber zog sich dann in meine ärmliche Behausung, gab mir darauf alle Tage lindernde Mittel und sorgte für mich, aber er hat meinen kranken Leib noch nie in einer schlechten Absicht wie ihr es fälschlich zu meinen scheint berührt. Und so bin ich wohl vor Gott, wie sicher auch ihr, allzeit eine Sünderin, aber vor euren Augen glaube ich eben keine so große und grobe Sünderin zu sein, als für wie groß ihr mich zu halten beliebt. […] Jesus zu Irhael und Joram: „Zugleich aber müsst ihr miteinander in eine vollkom-mene und unauflösliche Ehe treten, denn so wäre euer Beisammenleben ein Ärgernis den Blinden, die nur aufs Äußere sehen und vom Inneren keine Ahnung haben. Morgen früh aber werden hierher kommen eine Menge Priester und andere Leute und Bürger dieser Stadt, denen zeigt das an, auf dass sie es wissen, dass ihr nun vollends rechte Eheleute seid vor Gott und aller Welt!““ [GEJ.01_031,07-09+036,13+17]


3.12. Gefahren: Verstrickungen und Untergang

„Wirst du in der Kraft deines Geistes dich befinden, dann wird es dir ein Leichtes sein, die Kraft des Geistes in deinem Weib dir wahrhaft zu vermählen, welches wird sein eine wahre Ehe vor Gott. Verbindest du dich aber mit deinem Weib nur nach deiner Begierde, die noch unreif ist, so wirst du durch solchen Verband deinen Geist mit dem Geist deines Weibes nur zusammen-knebeln, wodurch dann aus zwei Geistern ein unbehilflicher Sklave wird, und wird da nicht können ein Geist dem anderen die heilige Lebensfreiheit je verschaffen, sondern noch die ursprüngliche in der stets mächtigeren Umstrickung verlieren.“ [GS.02_048,18]

„Ist es denn nicht schon etwas Altes, dass das in allem bei weitem schwächere Weib nichts sehnlicher will und wünscht, als gerade das, dem sie am wenigsten gewachsen ist, und das ist Herrschen und Regieren. Wenn Männer irgendein Amt bekleiden und nehmen oder haben schon Weiber, so ist es allzeit nur zu sicher der Fall, dass das Weib am Ende mehr regiert, denn der eigentlich zur Regierung berufene Mann.
Damit sie ihre Pläne durchsetzen, gebrauchen sie zu dem Behuf die ganze Fülle der weiblichen List, und es gehört außerordentlich viel Festigkeit von Seiten des Mannes dazu, so er nicht von seiner „Eva“ übertölpelt werden will.
Ihr fragt wieder: Ja, worin liegt denn aber der Grund, dass das Weib durch seine List gewöhnlich den Sieg davonträgt? Ich sage euch: Der Grund ist ganz natürlich und daher auch sehr leicht begreiflich. Wenn ihr bedenkt, dass das Weib so ganz eigentlich die Wurzel des Mannes ist, so wird euch dadurch alles andere leicht erklärbar werden.
Der Stamm eines Baums steht zwar mit seinen Ästen unter dem Licht des Himmels und schlürft eine ätherische Kost aus den Strahlen der Sonne und niemand merkt, dass er dessen ungeachtet zuallermeist von der Wurzel seine Hauptnahrung bekommt. Wenn nun die Wurzeln sich gegen den Baum verschwören möchten und zufolge dieser Verschwörung sich von ihm lossagen, was würde da wohl gar bald mit dem Baum werden? – Er würde verdorren und endlich keine Früchte mehr tragen.
Nun seht, solches weiß das Weib in seinem Gemüt und empfindet es genau, welch ein Bedürfnis sie dem Mann ist. Wenn sie aber eine schlechte Bildung hat und daher ein verdorbenes Gemüt, so tut sie dasselbe, was da nicht selten die Wurzeln eines Baums tun, nämlich sie schlagen aus der Erde neue Triebe empor, nähren dieselben, und dem Baum wird dadurch die ihm gebührende Nahrung entzogen. Es wird aus solchen Wurzelausschlägen wohl nie ein kräftiger und Früchte tragender Baum, aber dafür ein dem Baum ähnliches Gesträuch. Wenn der Baum nicht kräftig mit der höheren Kost des Himmels solchem Unfug der Wurzel dadurch entgegenarbeitet, dass er seine Äste und Zweige mächtig ausbreitet und die argen Wurzeltriebe mit seinem starken Schatten abwelken macht und endlich bei einer günstigen Jahreszeit, etwa durch Beihilfe des Winters, erstickt, so ist er offenbar dadurch in großem Nachteil für seine eigene Existenz und für seinen Wirkungskreis.
So geht es auch dem Mann, der da hat ein herrschsüchtiges und somit in allem imponieren wollendes Weib. Wenn er ihr nicht vollkräftig mit seiner Männlich-keit entgegenzuwirken vermag, wird das Weib ihn bald ganz umzingelt haben mit den Afteraustrieben, und er wird schwächer und schwächer werden, am Ende abdorren und alle seine Kraft in den männlich sein wollenden Wurzel-auswüchsen des Weibes unbesiegbar erschauen. Und das ist der weibliche Herrsch- und Regierungstrieb.
Ein anderes Beispiel bieten euch die Kinder, die in ihrer Schwäche nicht selten stärker sind denn ein allergrößter Held, vor dem Tausende und Tausende zittern.
Nehmen wir an, der Held ist ein Vater und hat ein kleines Kind, das noch kaum verständig zu lallen imstande ist. Es dürften Tausende zu diesem Helden kommen, um ihn von einer Idee abzuhalten, so würden sie sicher nichts ausrichten. Dieses Kind aber darf ihn nur ansehen, anlächeln und dann zu ihm sagen: Vater, bleib bei mir, geh diesmal nicht aus, denn ich fürchte mich gar sehr, dass du unglücklich wirst, und der Held wird weich und folgt seinem Kind.
Von diesem Beispiel wenden wir uns wieder an die Weiber. Der Mann, wie ihr wisst, ändert schon in seinen Jünglingsjahren die Stimme des Kindes und bricht dieselbe in einen männlichen Kraftton; das Weib behält die Skala des Kindes bei. Seht, wie das Weib diese Skala beibehält, so behält es auch fortwährend in einem gewissen Grad mehr oder weniger sämtliches kindliche Wesen in sich. Zufolge dieses Vermögens besitzt es dann auch die kindliche Macht, welche, wie schon gesagt, nicht selten größer ist denn die Willensmacht eines noch so großen, weltbezwingenden Feldherrn.
Zufolge dieses Vermögens aber kann dann das Weib ja eben auch von der Wurzel aus auf den Mann wirken. Sieht sie, dass mit dem Mann auf dem Weg der gewöhnlichen „weiblichen Politik“ nichts auszurichten ist, so ergreift das Weib gar bald die ihr eigentümliche schwach scheinende Kindlichkeit, mit welcher sie dann auch zuallermeist den Sieg über den kräftigen Mann davon-trägt.
Ich meine, aus diesem Beispiel wird euch die Sache noch klarer, und ihr werdet daraus mit der leichtesten Mühe von der Welt entnehmen können, aus welchem Grund dieser Gesellschaft auch weibliche Wesen einverleibt sind. Solches aber müsst ihr noch wissen, dass das Weib in der geistigen Welt einem Mann so lange anhangen bleibt, solange der Mann sich nicht völlig gereinigt hat von all seinen Schlacken der Welt.
Es würde so mancher Mann eher, ja um gar vieles eher zur geistigen Reinheit gelangen, wenn ihn sein allzeit unter gleichen Verhältnissen sinnlicheres Weib nicht daran hindern würde. So ginge es auch unserer Gesellschaft männlicher-seits schon lange um vieles besser, wenn sie nicht mit Weibern unterspickt wäre.
Sooft irgendein Mann einen besseren Entschluss fasst und will in seinem Gemüt einen besseren Weg einschlagen, so weiß ihn das Weib infolge der ihr innewohnenden Herrschsucht allzeit davon abzuhalten und ihm einen anderen Weg zu zeigen.
Mit anderen Worten gesagt: ein Mann, der ein solches Weib besitzt, wird in der geistigen Welt noch um vieles schwerer los von ihr denn auf der Welt. Will er sich auch von ihr entfernen, so weiß sie ihn wieder durch ihr Bitten und durch allerlei kindlich-schwach geartete Vorstellungen zu bewegen, dass er wieder bei ihr verbleibt und ihr alle erdenklichen Versicherungen gibt, dass er sie ewig nie verlassen wolle.
Ja, es ist gar oft der Fall, dass Männer von gutem Herzen an diesem Ort mit Weibern anlangen, welche sich an und für sich offenbar für die Hölle ganz reif gemacht haben. Solche Weiber sind die gefährlichsten und zugleich auch die hartnäckigsten, denn ihr Herz hängt an dem, was der Hölle angehört, dessen ungeachtet aber dennoch auch aus verschiedenen gewinn- und herrschsüchtigen Rücksichten an ihrem Mann.
Da aber ihr Sinn offenbar zur Hölle zieht und der bessere Mann nicht eine hinreichende Kraft besitzt sich von ihr zu trennen und sich somit der scheinbaren Schwäche seines Weibes hingibt, so zieht ihn nach und nach das Weib über die Grenzen dieses Gebiets über den euch schon bekannten Strom mit sich, wie ihr zu sagen pflegt, auf die allerunschuldigste Art in die Hölle. Es braucht da selbst für die kräftigsten Engel eine überaus große Geduld und mühevolle Arbeit, solch einen Mann seinem höllischen Weib zu entwinden. Nach eurer Zeitrechnung dürfte eine solche Arbeit nicht selten mehrere hundert Jahre betragen.
Ihr sagt freilich wohl: Aber hier könnte ja doch der Herr einschreiten und einen gewaltigen Strich durch die Rechnung solcher Weiber machen. Eine solche Intervention lässt sich freilich wohl hören solang jemand mit den höheren Wegen der göttlichen Ordnung nicht bekannt ist, wer aber diese kennt, der weiß es auch nur zu gut, dass solches unter der Bedingnis der Erhaltung des Lebens des Geistes so gut wie rein unmöglich ist.
Solches müsst ihr wissen, dass die Liebe des Menschen sein Leben ist, und dieses trägt er in sich. Wodurch aber hat ein Mann einem Weib über sich den Sieg eingeräumt? Dadurch, dass er sie zu sehr in seine Liebe aufgenommen hat. Nun sollte sich aber dann der Mann prüfen und die Liebe zu seinem Weib und die Liebe zum Herrn auf eine überaus fühlbare Waage legen und diese beiden Liebarten dann mit der ängstlichsten Sorgfältigkeit abwägen und wohl acht-haben, wo sich das Übergewicht herausstellt. Er sollte sich dabei allertiefst in sich genau erforschen, welcher Verlust für ihn erträglicher wäre, ob er sein geliebtes Weib verlieren möchte und alle ihm von selbem entspringenden Vorteil oder die Liebe des Herrn.
Solches aber muss, wie gesagt, nicht etwa bei einer oberflächlichen Äußerung verbleiben, indem etwa jemand sagen möchte: Ich opfere der Liebe des Herrn nicht nur ein, sondern zehn Weiber, sondern diese Frage des Lebens muss allzeit mit der Wurzel desselben beantwortet sein.
Nehmen wir den Fall, wenn der Herr einem solchen Mann, der mit dem Wort vorgibt, dass er den Herrn ums Zehnfache mehr liebt denn sein Weib, dasselbe nähme, d.h. durch den Tod des Leibes.
Wenn da der Mann in sich selbst im Ernst ganz lebendig fühlend sagen kann: Herr! Ich danke Dir, dass Du solches an mir getan hast, denn ich weiß ja zufolge meiner Liebe zu Dir, dass alles, was Du tust, am allerbesten getan ist. Wenn dazu noch ein solcher Mann bei dem möglichen Verlust seines Weibes wirklich in der Liebe zum Herrn den allergenügendsten Ersatz findet, so ist wirklich die Liebe zum Herrn in ihm größer denn die zu seinem Weib.
Wird er aber traurig über solch ein Werk des Herrn und spricht: Herr! Sieh, ich habe Dich so lieb; warum hast Du mir solche Traurigkeit und solchen Schmerz bereitet? – Wahrlich, ihr könnt es glauben, ein solcher Mann liebte sein Weib mehr als den Herrn!
Wenn ein solcher Mann auch noch um mehrere Jahre sein Weib überlebt, mit der Zeit ihrer vergessen und sich ganz zum Herrn gewendet hat, so hat er aber dessen ungeachtet solche Liebe nicht völlig aus seinem Herzen verbannt. Denn es dürfte nach zehn Jahren sein Weib nur wieder zurückkehren, so wäre er wie bezaubert und würde sein Weib mit der größten Liebe aufnehmen, besonders wenn sie ihm dazu noch gewisserart geistig verjüngt entgegenkäme.
Ihr fragt hier freilich wieder: Wie ist solches wohl möglich, wenn sogestalt ein Witwer sich ganz dem Herrn hingegeben hatte? Ich aber frage euch: War diese Hingebung eine freiwillige oder vielmehr nur eine notgedrungene? – Hätte er solches getan, wenn ihm der Herr das Weib nicht genommen hätte? – Bei dem Herrn aber gilt nur allein der freie Wille, und demzufolge die gänzliche Selbst-verleugnung in allem.
Dieser Mann ward traurig um den Verlust seines Weibes, daher wandte er sich an den Herrn, um bei Ihm den gebührenden Trost und die Beruhigung und völlige Wiederheilung seines gebrochenen Gemüts zu finden. Was war ihm in dieser Hinsicht wohl der Herr? War Er wohl die Zentralliebe im Herzen eines solchen Mannes, oder war Er nicht vielmehr nur ein beruhigendes Mittel und ein Deckmantel über den erlittenen Schmerz und somit auch ein denselben heilendes Pflaster? Hier könnt ihr sicher nichts anderes sagen, als dass der Herr hier nur das Zweite war, nämlich Mittel, Deckmantel und Pflaster. Wer aber kann sagen, dass eine Liebe aus Dankbarkeit der Grundliebe des Herzens gleichkomme? Oder ist da nicht ein solcher Unterschied, als wie ein Mensch einen Wohltäter liebt, so ihn dieser glücklich gemacht hat, und zwischen der Liebe, wie dieser glücklich gemachte Mensch das ihm zuteil gewordene Glück liebt? – Ich meine, zwischen diesen beiden Liebarten liegt ein gar großer Unterschied, denn die Liebe zum Wohltäter ist ja nur die Folge der Grundliebe, welche in der empfangenen Glückseligkeit wohnt, und ist somit keine Grund-, sondern nur eine Afterliebe.
Wie stellt sich aber solche dem Herrn gegenüber dar, wo der Mensch das allergrößte Glück allein in den Herrn setzen soll, von welchem aus betrachtet ihm alles andere null und nichtig und somit für ewig entbehrlich sein soll? Denn er soll ja in sich selbst lebendig sagen können: Wenn ich nur den Herrn habe, so frage ich weder nach einem Himmel noch nach einer Erde und somit noch viel weniger nach einem Weib. Aus diesem könnt ihr gar wohl begreifen, warum ich euch darauf inwendigst aufmerksam gemacht habe, wie außer-ordentlich lebendig tief der Mann seine Liebe zwischen dem Herrn und seinem Weib prüfen soll, denn es spricht ja der Herr Selbst: Wer seinen Vater, seine Mutter, sein Weib, seinen Bruder und seine Kinder mehr liebt denn Mich, der ist Meiner nicht wert.
Ihr fragt hier freilich wieder: Ist denn hernach ein solcher Mann zufolge einer solchen Afterliebe zum Herrn verloren? – Das ist er mitnichten, aber er kann nicht eher zum Herrn gelangen, als bis er dem eigentlichen Grund seiner Liebe den gänzlichen Abschied gegeben und seine Afterliebe zur Hauptliebe gemacht hat.“ [GS.01_034,03-30]

Ein Beispiel, wie ein Mann durch seine Frau in die Hölle gezogen, und wie schwer seine Errettung daraus wird, ist in der Geistigen Sonne Band 1 in den Kapiteln 35-39 beschrieben: „Es ist ein Verhältnis, wo das Weib nur sechs Jahre vor dem Mann gestorben ist. Der Mann hat viel getrauert um sie, hat aber im Verlauf von ein paar Jahren sich so recht der Religion in die Arme ge-worfen, und so treu gelebt seiner Erkenntnis zufolge. Nun aber ist auch er von der Erde abberufen worden und kam vor kurzer Zeit erst hier an. […] Durch sie in der vollkommenen Hölle angekommen spricht er zu ihr: „O du elende Schlange, jetzt erkenne ich dich, meine bittere Ahnung hat mir heimlich immer zugeflüstert, was für eines elenden Geistes Kind du bist! Sieh, das ist jetzt die hohe Schule und dein erbärmliches Licht, von dem du mir listigerweise als ein geistig erfahrenes Wesen vorgeheuchelt und vorgelogen hast. […] Das Weib spricht: Wie kannst du denn so von mir denken? Wer kann für ein unvorher-gesehenes Unglück? Ich habe es mit dir ja doch nur gut gemeint. Der Mann spricht: Schweige nun, du elende Schlange. Dir allein hab ich es zu verdanken, dass ich mich jetzt offenbar in der Hölle befinde. Zwischen mir und dir sei auf ewig jeglicher Bund gebrochen. Und Du, mein Jesus, auf Den ich mich immer berufen habe, hilf mir aus dieser meiner schrecklichen Gefangenschaft; ich will lieber nach Deinem allerheiligsten Willen viele tausend Jahre auf jenem finsteren Ort umher wandeln und dort abbüßen alle meine Gebrechen, als hier nur einen Augenblick länger noch an diesem Schreckensort verbleiben, der so ganz und gar von aller Deiner Gnade und Erbarmung für ewig ausgeschlossen zu sein scheint! – O Jesus, hilf mir! O Jesus, rette mich!“ […] seht, ein Engel haut mit seinem flammenden Schwert mitten in unser Quartett hinein. Die Ketten sind gelöst, der Mann fällt vor diesen zweien [Engeln] auf sein Ange-sicht nieder und bittet sie um gnädige Rettung. Und der eine Engel ergreift ihn und zieht ihn mit sich. Das Weib aber ergreift ihn auch und schreit um Gnade und Erbarmen zu ihrem Mann, dass er sie ja nicht verlassen solle. Seht, wie lange sie sich samt dem Mann von dem Engelsgeist fortschleppen lässt! Jetzt seht, die beiden Engel erheben sich aufwärts, und der eine trägt den Mann. Das Weib aber lässt sich mittragen und lässt den Mann nicht aus. Jetzt erst, schon in großer Höhe, macht der andere Engel mit seinem Schwert einen Streifhieb, und löst damit mühevoll das Weib von dem Mann. Sie stürzt nun heulend jählings in ihr Element zurück, und der Mann wird an die Grenze des Kinderreichs geführt, wo es aber noch sehr mager und dunkel aussieht. – Nun habt ihr gesehen, und das war noch die beste Art einer solchen Löse. Es gibt aber deren noch eine zahllose Menge von viel schrecklicherer und hartnäckigerer Art, deren Anblick, selbst durch das Wort gegeben, ihr schwerlich ertragen würdet.“ [[GS.01_ 035,01+039,13-14+16-17]


3.13. Jesus mahnt

„Warum hast du denn noch nicht geehelicht irgendeine Jungfrau, da du doch schon Tausenden den Hof gemacht hast und hast schon mehrere mit der Heirat vielfach angelogen und auf diese Weise auch schon, in deiner früheren Zeit, einige unmündige Mädchen verführt! Welche entschuldigende Antwort kannst du Mir wohl geben, dass sie dich reinige vor Meinen Augen und Meine Heilig-keit dich nicht verdamme!? Ich sage dir, antworte lieber nicht! Denn jede deiner Antworten würde dich verdammen! – Und sagtest du Mir: „Ich habe noch nicht die Rechte gefunden, die da wäre ohne Fehler!“, so sage Ich: O du falscher Richter. Warum spähtest du so sorgfältig nach den Splittern in den Augen der Mädchen und mochtest nicht gewahr werden deines Balkens, ja vieler Balken in deinen Augen? Da du dich fürchtest, von ihnen betrogen zu werden, warum fürchtetest du dich nicht, dass sie vielmehr von dir betrogen und unglücklich wurden? Darum weiche von Mir, du eigenliebiger Selbstler. Denn es sind alle Mädchen so gut wie du hervorgegangen aus Meiner Liebe. Warum waren sie dir denn nicht recht? – Ich sage, weil sie in ihrer Schwachheit besser waren, sämtlich, als du! Darum antworte nicht, sondern schweige in aller reuigen Demut, damit dich deine Antwort nicht verdamme! – Und möchtest du sagen: „Mein Einkommen war zu gering, als dass ich vermöge desselben imstande gewesen wäre, mir ein Weib zu nehmen und sie zu erhalten“, da würde Ich dir darauf die Antwort geben: Hör, da du dein Einkommen bemessen hast und hast es für zu gering befunden, warum hast du denn nicht auch zugleich bemessen deine geringen Fähigkeiten und deine großen Ansprüche, und warum nicht auch bemessen das Übermaß deiner sinnlichen Begierden, da du wohl sahst mit sehnsüchtigen Augen das üppige Glück der Großen und Reichen der Welt und mochtest gleich sein denen, die da haben, danach du begehrtest, aber so es nicht so gehen mochte, lieber kein Weib, sondern jewaige freie Unzucht haben wolltest!? O sieh, es gibt noch arme und brave Mädchen in die Menge, davon du mehrere recht wohl kennst, warum ehelichtest du sie denn nicht? – Du würdest sagen: „Der beiderseitigen geringen Mittel halber nicht.“ Ich setze aber, du wärst reich. – Ja, dann würdest du auf eine Prinzessin ebenso mitleidig und sinnlich zugleich herabschauen wie jetzt auf eine geringe Magd, die doch auch Meine Tochter ist. […] Oder möchtest du etwa sagen: „Ich kann doch kein gemeines Frauenzimmer heiraten, da ich doch ein gebildeter Mensch und königlich-kaiserlicher Beamter bin und lauter angenehme Bekannte habe. Was würden diese letzteren dazu sagen?“ – Ich aber sage, es gibt in der Stadt kein so gemeines Frauenzimmer, als dass sie zu gemein wäre für dich, obschon du aus Zorn auseinandergehen möchtest, so dir jemand anders als Ich diese Wahrheit zugestehen würde. Denn sieh, so da ist irgendeine gemeine Hure, so ist sie eine solche oft nur aus doppelter Not geworden, nämlich zuerst aus geistiger, und dann aber häufig aus natürlicher Leibesnot, der Forderung des Magens wie der Befriedigung des Naturtriebes wegen, zu dessen frühzeitiger Entwicklung und gewissenloser Förderung die arme, verlassene, nun verachtete Hure nur durch solche, dir ähnliche Hofmacher gekommen ist. In ihrer Schwäche hat sie leicht-lich geglaubt den süßen Worten, die da entströmten der Hyänenbrust eines dir ähnlichen süßen Hofmachers, der gewissenlos oft schon einem üppigen zwölfjährigen Mädchen stromweise eine satanische Artigkeit um die andere in ihre sehr empfängliche Brust, giftigen Dolchen gleich, senkte, um die geistig Blutende mit lüsternen, begierdevollen Augen anzusehen und hernach zu lauern gleich einem Tiger auf die nächste Gelegenheit um der unglücklichen, schwachen Gereizten den ersten Stich des Todes beizubringen, und um hernach sich großmachen und sagen zu können: „Na, das wird einmal eine werden, da sie schon jetzt alles mit sich machen lässt!“ Sieh, da du ihre Natur zu solcher Schandtat verdorben hast – du Hyäne, du Tiger! – wie wagst du in Meinen Augen noch zu sagen. „Mir kann nicht behagen solche weibliche Gemein-heit!“? […] So du aber sagen möchtest: „Mit einer Armen ist mir nicht gedient“, da sage Ich aber: Du bist keiner Armen wert! Denn die Armen sind Meine Töchter. Wehe denen, die sie verführen und geringachten! Deren Herz soll stumpf werden wie ein Stein, damit es nimmer gerührt werde von dem sanften Blick einer solchen Armen und ein solcher Frevler weib- und kinderlos bleibe bis ans Ende, und sein schnöder Name mit ihm begraben werde. Wer aber da ehelicht eine Arme aus Liebe, der hat Mich zum Schwiegervater und genießt Meinen Segen. Und es ist besser, wenn Arme ehelichen als Reiche. Denn die Armen denken in ihrer Not doch an Mich, ihren Vater, und suchen allzeit Hilfe bei Mir, wenn es ihnen recht schlecht geht, während die meisten Reichen Mich kaum dem Namen nach kennen und, wenn es ihnen schlecht geht, verzweifeln und nicht selten zu Selbstmördern werden. […]
Und möchtest du sagen: „Üble Erfahrungen haben mich abgeschreckt. Was ich anderweitig gesehen habe, hat mir den ganzen Ehestand verleitet“, so sage Ich aber, verflucht sei der, welcher sich so entschuldigt! Denn der gibt sich doch offenkundig als einen eigenliebigen Verächter der schwachen weiblichen Menschheit an. Und sein Gewissen schreit ihm laut zu: Weil du wohl weißt, wie wenig wert du selber bist und wie ungetreu in aller deiner Lebenssphäre du von jeher dich benommen hast, deshalb ist dir freilich deine Freiheit lieber als ein ärmlicher, aber gesegneter Ehestand, der allein dich zur geistigen Ordnung zu bringen vermöchte. […]
Obschon Ich dir durch alles dieses nicht geradezu die Pflicht auferlegen will, dass du ehelichen sollst, sofern du irgend bessere Gründe hast, ledig zu bleiben, und zwar aus reiner Liebe zu Mir, d.h. wenn du deren fähig bist und dich zurückziehen kannst von deiner viel bevisitierten Welt, so will Ich dich dadurch aber doch ernstlich zur wahren Reue und Buße ermahnt haben, dass du endlich einsehen sollst, wie sehr du allzeit unrecht hattest, dass du emsig bemüht warst, alle Schuld von dir hintan zu schieben und andern sie gröblich zuzuschanzen. Denke nur recht fest bei dir, ob das von Mir wohl je in Ewigkeit hätte gebilligt werden mögen? […]
Willst du leben, so eheliche entweder irgendein Mädchen in rechter Ordnung, und Ich will dich segnen mit Meinem Frieden. Und du bringe dadurch in dir selbst ein kleines Opfer für die vielen Opfer der weiblichen Treue, die du schon eingeschlürft und verschlürft hast! Und habe keine Furcht, betrogen zu werden; sondern fürchte vielmehr, dass du niemand betrügst mit dir selbst! Und habe nicht so sehr deinen Vorteil vor Augen, als vielmehr den Vorteil derjenigen, die du dir antrauen lassen möchtest. Dann wirst du gut fahren – kurz noch zeitlich und dann auch ewig. […]
Daher überlege wohl, was da besser ist: Entweder so oder aber, ob du dich zu Mir wenden möchtest und aus reiner Liebe zu Mir verzichten möchtest auf alles!? – Sieh, das kannst du auch tun! Aber dann bedenke wohl, dass Mir mit einem halben Dienst durchaus nicht gedient ist, so du etwa dabei glauben möchtest, dadurch deine Freiheit zu retten. Denn sieh, in deiner vermeinten Freiheit bist du nur ein Sklave deines Fleischs, deiner Begierden und deiner freien Weltlust unter den Menschen, mit denen du gerne tolles Zeug plauderst und hintendrein lachst über deine eigene Torheiten. Sondern da muss dir all dein Fleisch, müssen alle deine Begierden wie die allerderbsten Sklaven dir tief untertänig werden, und du musst allen deinen tollen Gewohnheiten auf einmal den barsten Abschied geben und dich sodann sogleich in allem zu Mir wenden! – Hör! Ich sage sogleich! Denn von nun an würde dir jede Zögerung himmel-hoch angerechnet werden.“ [HiG.01_40.11.04,11-14+17-18+20-22+27+30-34]

„Mir ist überaus ärgerlich zu sehen, so ein Mann des Weibes Wort über sich kommen lässt. Wer sein Weib, seine Kinder, ja sogar seine Eltern mehr liebt denn Mich, der ist Meiner nicht wert! – Wie magst du Mich aber wollen mit der Welt einherziehen? Bin Ich nicht mehr denn alle Welt? – Wie kann dir noch der Welt Unflat behagen, so Ich dir Kost aus allen Himmeln darreiche? – So Ich dir rate und die Welt dir rät und du folgst dem Rat der Welt, was bin Ich da wohl dir? Sieh, entweder einer, der nicht ist oder einer, dem nicht zu trauen ist, also ein Lügner! […] Ich dulde gar vieles, aber glaub es Mir, in dieser Meiner Duld-ung ist gar wenig Leben vorhanden! Ich dulde auch dein Weib, das Mir ärger-licher ist denn Iskariot, aber es ist trotz dieser Meiner Duldung gar lange vom Grund aus tot, und dennoch magst du sein Wort über dich erheben lassen und in großer Furcht sein Meinetwegen vor ihm! – O sieh, was das für Dinge sind! Ich sage dir aber nun, habe acht, dass Mir dein Weib nicht schade! Werde ein Mann und kein Weichling deines Weibes! Wende gänzlich ab dein Angesicht von ihrem Weltgott und verberge wohl Meine Sache vor des Weibes und aller deiner verdorbenen Kinder Augen, sonst wird sich aus der Brust des Weibes ein Orkan erheben, der Meiner Sache bedeutend nachteilig sein könnte und Mich endlich nötigen würde, einen gewaltigen Strich durch ihre Rechnung zu machen! – Du bist am Scheideweg, also zwischen Mir und der Welt. Du hast den freien Willen, folge Mir oder der Welt! Bis jetzt bist du der Welt gefolgt und hattest Meinen Rat, nun aber hast du der Welt Rat, so folge Mir, willst du leben! Versteh es wohl, amen.“ [HiG.03_42.12.17]

„Wem das Wort seines Weibes mehr ist als das Meine, und wer sein Weib nicht um Meines Namens Willen verlassen kann, der ist Meiner ewig nicht wert! […] Wem die Freunde mehr sind, als Ich und der, den Ich sende, der ist Meiner nicht wert!“ [RB.02_271,14]

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