Jakob Lorber wahre Kirche Gottes - Der Prophet Jakob Lorber

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DIE WAHRE KIRCHE GOTTES
- Gründung, Entwicklung und Zukunft -

Das Christentum


Der neue Bund Gottes mit den Menschen

Jesus Opfer für alle Menschen

„Es steht geschrieben, dass Ich Mein Licht von den Juden nehmen werde und werde es geben den Heiden.  Darum sage Ich dir, dass Ich denn auch aufheben werde den alten Bund und das alte Testament und gründen werde ein neues sowohl für die Juden, wie auch für alle Völker der Erde nach der Ordnung Melchisedeks, der ein König war aller Könige und ein Oberpriester aller Oberpriester, daher ihm auch alle Könige und Patriarchen der Erde den Zehnt geben mussten, selbst Abraham nicht ausgenommen. Und dieser Melchisedek, von der Zeit Noahs angefangen bis über Abraham hinaus, mit dem der Bund gemacht wurde durch die ihm gemachte große Verheißung, war Ich, und nun bin Ich wieder da als Derselbe, aber nicht, um den alten Bund zu befestigen und aufrechtzuerhalten, sondern einen neuen Bund zu machen mit allen Menschen, und Ich werde dann auch bleiben für ewig ein König und Herr und ein Oberpriester in der vollsten Ordnung Melchisedeks. Die alten Oberpriester mussten opfern der Tiere Blut zur Tilgung ihrer Sünden; es war aber dies nur ein Vorbild dessen, was nun bald in einer anderen Weise geschehen wird. Denn die alten Oberpriester mussten auch für ihre Sünden opfern, und dann für die Sünden des Volks, und blieben dabei aber doch in ihren Sünden, ansonsten Ich Mein Volk nicht volle vierzig Jahre unter allen Drangsalen in der Wüste gelassen hätte. Aaron und Moses opferten wohl alle Jahre nach der Vorschrift, aber es half das weder ihnen noch dem Volk, welches in seinen Sünden verharrte; Ich aber werde nur einmal für alle Menschen Mich Selbst opfern, und die an Mich glauben werden, die werden auch gerecht und rein werden vor Mir, und es soll an ihnen keine Sünde mehr befunden werden. Und nun wisst ihr, wie ihr mit Mir steht. Moses musste auf diesem Berg den Tod noch sehen, fühlen und schmecken und rief denn auch in seinen letzten Zeiten auf dem Punkt, wo Ich jetzt sitze, aus: ,Herr, Du hast einen Bund mit uns gemacht wider den Tod und wider die Sünde, und sieh, ich muss hier sterben, ohne das Gelobte Land des Lebens mit meinen Füßen betreten zu dürfen!‘ Und eine Stimme erscholl über ihm: ,Du wirst leben, aber nicht aus dem Gesetz des alten, sondern aus der Gnade Meines neuen Bundes, den Ich mit den Völkern der Erde schließen werde!‘ Da ward Moses aufgelöst und ward aufgenommen, nicht durch sein Verdienst, sondern durch Meine Gnade. Und auf eben diesem Punkt nun sage Ich zu euch, Juden und Heiden, dass Ich mit euch einen neuen Bund schon jetzt schließe und noch mehr schließen werde, was ihr alle in jüngster Zeit erleben werdet. Die aufgehende Sonne aber soll Mir nun vor euch das Zeugnis geben, dass Ich nun nicht Eitles aus Mir zu euch geredet habe.“ Im Augenblick ging die Sonne auf, und über ihr stand eine Lichtschrift: ,Ehre und Preis dem einen, allein wahren Gott in der Höhe der Höhen und in der Tiefe der Tiefen!‘, und unter der Sonne: ,Melchisedek, der wahre König der Könige und Oberpriester aller Oberpriester und der allein wahre Vater Seiner Kinder im Himmel und auf dieser Erde.‘“ [GEJ.10_ 179,06-15]

„Was übrigens das Werk Meiner Erlösung bedeutet und ist, so sage Ich euch: Fürs erste ist es das allergrößte Werk der ewigen Liebe, da hierdurch Ich der Allerhöchste in aller Fülle Meiner Liebe und in der unendlichen Fülle Meiner Gottheit selbst Mensch, ja euch allen sogar ein Bruder wurde, die ganze Masse der Sünden der Welt auf Meine Schultern nahm und so die Erde reinigte vom alten Fluch der unantastbaren Heiligkeit Gottes; fürs zweite ist es die Unterjochung der Hölle unter die Kraft Meiner Liebe, die früher nur in der Macht der zornergrimmten Gottheit stand und somit entfernt war von allem Einfluss Meiner Liebe, welche aber ist die furchtbarste Waffe gegen die Hölle, da sie das allerblankste Gegenteil derselben ist, wodurch dieselbe auch schon bei der liebevollen andächtigen Nennung Meines Namens in eine ganze Unendlichkeit zurückgetrieben wird; und endlich fürs dritte ist sie die Eröffnung der Pforten des Himmels und ewigen Lebens und der getreue Wegweiser dahin; denn sie versöhnt euch nicht nur wieder mit der Heiligkeit Gottes, sondern sie zeigt euch, wie ihr euch vor der Welt erniedrigen müsst, so ihr wollt erhöht werden von Gott. Sie zeigt euch ferner, alle Verspottung, Leiden und Kreuz aus Liebe zu Mir und euren Brüdern zu ertragen in aller Geduld, Sanftmut und Ergebung eures Willens, ja sie lehrt euch eure Freunde auf den Händen tragen und eure Feinde zu segnen mit der göttlichen Liebe in eurem Herzen.“ [HiG.03_ 40.06.17,30]

„In der Urkirche der Welt hieß es: „Ihr Menschen könnt nur durch die Liebe Gottes gelangen zu der sonst unerreichbaren göttlichen Weisheit!“ Mit Christo aber heißt es: „Nun bin Ich als die göttliche Weisheit Selbst, als der Weg und das Leben die Tür zur Liebe oder zum Vater. Wer nun zum Vater will, der muss durch Mich eingehen!“ Wie aber? Etwa durch die Weisheit, weil Christus als die Tür die göttliche Weisheit Selbst ist? O nein! Denn eben diese Weisheit ließ Sich demütigen bis auf das letzte Atom. Sie als die unantastbare Heiligkeit Gottes stieg unter alle Sünder tief herab; diejenige Weisheit, die ehedem kein allervollkommenster Engelsgeist in Ihrem Grundlicht ansehen durfte, ging jetzt mit Sündern um und speiste unter ihrem Dach und musste Sich am Ende von heidnischen Kriegsknechten und Schergen ans Kreuz schlagen lassen. Aus dieser endlosen Demütigung der göttlichen Weisheit Selbst aber geht doch mehr als sonnenklar hervor, dass da niemand etwa mit seiner aufgeblasenen Weisheit in die Herrlichkeit des ewigen Lebens gelangen wird. Niemandem werden seine durchstudierten Bücher und Schriften zu Stufen in das Himmelreich werden, sondern allein seine wahre Demut und die wahre werktätige Liebe zum Vater.“ [Ste.01_017,13-15]

Jonael : „Von Adam bis auf uns herrschte das Gesetz der Weisheit, und es gehörte viel Weisheit und der kräftigste und unbedingteste Wille dazu, um solch ein Gesetz in sich zu erfüllen. Gott aber sah, dass die Menschen das Gesetz der Weisheit nimmer erfüllen mochten, und kam nun Selbst in die Welt, um ihnen ein neues Gesetz der Liebe zu geben, das sie leicht werden erfüllen können. Denn in dem Gesetz der Weisheit ließ Jehova unter die Menschen nur Sein Licht strahlen; das Licht aber war nicht Er Selbst, sondern es ging nur aus Ihm unter die Menschen, gleichwie auch die Menschen aus Ihm hervorgegangen sind, aber dennoch nicht Jehova Selbst sind. Aber durch und in der Liebe kommt Jehova Selbst zum Menschen und nimmt geistig in aller Fülle der Wahrheit Wohnung im Menschen und macht dadurch den geschaffenen Menschen Sich völlig ähnlich in allem. Und da ist es dann dem Satan nicht mehr möglich, den so gewaffneten Menschen anzutasten mit seiner Schlauheit; denn Jehovas Geist im Menschen durchschaut allzeit des Satans noch so verborgen gehaltene Tücke und hat stets Macht in Übergenüge, des Satans völlige Ohnmacht zu zerstäuben.“ [GEJ.01_067,06-07]


Das Liebesmahl mit dem Herrn

„Wahrlich, wahrlich, wer an Mich glaubt, der hat schon in sich das ewige Leben (also Meine volle Erweckung am jüngsten Tag), und Ich Selbst bin vollwahr das Brot des Lebens! Eure Väter haben wohl Manna in der Wüste (sinnliches Fleischleben) gegessen, aber sie sind gestorben, ihrer gar viele auch in ihren Seelen. Dies Brot aber, das Ich in Mir Selbst vorstelle, und das wahrhaft vom Himmel alles Seins und Lebens gekommen ist, wirkt, dass jeder, der davon isst (die Lehre gläubig annimmt und danach tut), nimmerdar sterbe. Wahrlich, Ich bin als das lebendige Brot vom Himmel gekommen. Wer von diesem Brot essen (die Lehre werktätig annehmen) wird, der wird fortan leben in Ewigkeit. Und seht, das Brot, das Ich geben werde, ist Mein Fleisch, das Ich geben werde für das Menschenleben dieser Welt (darunter ist zu verstehen die äußere, materielle Umhülsung Meines Worts, innerhalb dessen sich das lebendige, geistige Wort befindet wie der lebendige Keim in seiner toten Umhülsung). […] Werdet ihr nicht essen das Fleisch des Menschensohns und trinken Sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch (was das Fleisch bedeutet, ist bereits gezeigt worden; das Blut als das eigentlich physische Lebensfluidum, das dem Leib das Leben gibt, ihn erhält, ernährt und ihm den fortpflanzenden Lebenskeim gibt, ist das eigentliche, innere Lebensgeistige im äußeren Buchstabenwort). […] Und Ich sage euch darum noch einmal: Wer Mein Fleisch isst und trinkt Mein Blut, der hat das ewige Leben, und Ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tag. Denn Mein Fleisch ist die rechte Speise, und Mein Blut ist der vollrechte, belebende Trank. Noch sage Ich euch zu dem allem hinzu: Wer da Mein Fleisch isst und Mein Blut trinkt, der bleibt in Mir und Ich in ihm. Wie Mich aber wahrhaft gesandt hat der ewig lebendige Vater und Ich derzeit hier lebe um des Vaters willen, desgleichen wird so auch derjenige, der Mich isst, leben um Meinetwillen. Und eben dies ist dasjenige Brot, das vom Himmel, wie schon früher gesagt, gekommen ist, das nicht die Eigenschaft hat wie das Manna in der Wüste, das eure Väter gegessen haben und gestorben sind, wie Ich schon früher gezeigt habe, sondern wer dieses Brot essen wird, der wird leben in Ewigkeit.“ [GEJ.06_044,14-16+20+23-24]

„Und so bin Ich denn in Meiner Lehre an die Menschen ein wahres Lebensnährbrot aus den Himmeln, und das Tun nach ihr ist ein wahrer Lebenstrank, ein bester und kräftigster Wein, der durch seinen Geist den ganzen Menschen belebt und durch die hellst auflodernde Liebesfeuerflamme durch und durch erleuchtet. Wer dieses Brot isst und diesen Wein trinkt, der wird keinen Tod mehr sehen, fühlen und schmecken in Ewigkeit.“ [GEJ.09_072,14]

„Alles Gute und Wahre findet im Brot und Wein seine volle Entsprechung. Darum werdet ihr nach Mir zu Meinem Gedächtnis auch beim mäßigen Genuss des Brots und des Weins stets versichert sein können, dass Ich im Geist, so wie nun im Leib, bis ans Ende aller Zeiten dieser Erde Mich unter euch, Meinen Kindern, Brüdern und Freunden, persönlich befinden werde. Werdet ihr Mich mit euren Fleischesaugen auch gerade nicht allzeit erschauen, so wird es euch aber dennoch euer Herz sagen: ,Freut euch; denn euer Herr, Gott und Vater ist unter euch und segnet für euch das Brot und den Wein. Seid denn fröhlich und heiter in Seinem Namen, und gedenkt dabei der armen Brüder und Schwestern und besonders der Armen im Geist.‘ Wenn euch euer Herz eine solche Mahnung geben wird, da denkt und glaubt allzeit, dass Ich Mich persönlich unter euch befinde, und um was Gutes und Wahres fürs Leben der Seele ihr Mich da bitten werdet, das werde Ich euch denn auch allzeit bereitwilligst und wohlverständlichst geben. Die Mich aber da mit großer Liebe ihrer Herzen begrüßen werden, die werden sich auch bald mit ihren Augen überzeugen, dass Ich wahrhaft persönlich Mich unter euch befinde. Was Ich aber hier euch sage und beteuere, das gilt auch ganz gleich allen euren wahren und getreuen Nachfolgern.“ [GEJ.08_040,02-04]


„Beschneidung des Herzens“ und Taufe durch den Heiligen Geist

„Aber nun sage Ich euch allen noch etwas, das um vieles wichtiger ist denn die volle Gesundheit eures Leibes, und das ist die volle Gesundheit eurer Seelen. Diese aber könnt ihr erhalten und sie zum ewigen Leben behalten, so ihr die euch mehreren wohlbekannten Gesetze, trotzdem ihr auch keine Beschneidung habt, genau befolgt. Dadurch werden eure Herzen geistig beschnitten, was vor Gott um gar endlos vieles mehr gilt denn die euch bekannte Beschneidung der Juden, die dabei aber zum größten Teil völlig unbeschnittenen Herzens sind.“ [GEJ.09_112,04]

„Sorge dich aber nicht der Unbeschnittenen wegen, denn diese sind nun besser als die Beschnittenen. Sieh, an der Beschneidung der Vorhaut liegt nichts, alles aber an der Beschneidung des Herzens. Diese Römer aber haben ein edel beschnittenes Herz; darum halte Ich auch nun mit ihnen und nicht mit den Juden das Osterfest.“ [JJ.01_120,23-25]

„Die Juden haben wohl die Beschneidung, die eine Vortaufe ist und für sich wie vor Mir keinen Wert hat, so der Beschnittene nicht auch zugleich beschnittenen Herzens ist. Ich verstehe unter einem beschnittenen Herzen ein rein gefegtes und mit aller Liebe gefülltes Herz, das mehr wert ist denn alle Beschneidungen von Moses bis auf uns herab. Nach der Beschneidung kam auf eine Zeit die Wassertaufe des Johannes, die von seinen Jüngern fortgesetzt wird. Diese Taufe ist an sich selbst aber auch nichts, so ihr die geforderte Buße nicht entweder schon vorangeht oder doch ganz sicher nachfolgt. Wer sich darum im ernsten Besserungsvorsatz mit dem Wasser taufen lässt, begeht dadurch keinen Fehler; aber nur soll er nicht glauben, dass da das Wasser reinige sein Herz und stärke seine Seele. Dies bewirkt nur der eigene, ganz freie Wille; das Wasser bewirkt nur ein Zeichen und zeigt durch dasselbe an, dass der Wille, als des Geistes lebendiges Wasser, nun die Seele ebenso gereinigt hat von den Sünden, wie das natürliche Wasser da reinigt das Haupt und den anderen Leib vom Staub und anderartigem Schmutz. Wer die Wassertaufe im wahren tatsächlichen Sinn genommen hat, der ist vollkommen getauft, so bei oder schon vor der Taufhandlung der Wille im Herzen des Getauften seine Wirkung gemacht hat. Ist diese nicht dabei, so hat die pure Wassertaufe auch nicht einen allergeringsten Wert und erwirkt keine Segnung der Materie und noch weniger irgendeine Heiligung derselben. Ebenso hat auch die Wassertaufe an unmündigen Kindern gar keinen Wert außer den als ein pur äußeres Zeichen für die Aufnahme in eine bessere Gemeinde, und dass das Kind irgendeinen Namen bekommt, der fürs Leben der Seele doch offenbar nicht den allergeringsten Wert hat, sondern bloß nur einen äußeren politischen. Man könnte aus diesem Grund dem Kind auch ohne die Beschneidung und ohne die Wassertaufe des Johannes einen Namen geben, und es wäre das vor Mir alles gleich; denn kein Name heiligt die Seele eines Menschen, sondern allein der freie, gute Wille, nach der besten Erkenntnis recht zu handeln sein Leben lang. Jeder Name kann durch den Willen und durch die Handlung geheiligt werden; aber umgekehrt ist das unmöglich je der Fall. Als Johannes taufte, da brachten sie ihm wie auch seinen Jüngern Kinder zur Taufe, und er taufte sie auch, wenn sich fürs Kind gewissenhafte Stellvertreter vorstellten und auf das heiligste gelobten, für die geistige Erziehung die eifrigste Sorge zu tragen. Nun, in diesem Fall kann wohl auch ein Kind des Namens wegen mit Wasser getauft werden; die Taufe aber heiligt des Kindes Seele und Leib auf nicht länger als auf so lange nur, bis das Kind zur wahren Erkenntnis Gottes und seiner selbst und zum Gebrauch des freien Willens kommt. Bis dahin hat der Stellvertreter auf das gewissenhafteste zu sorgen, dass das Kind in allem, was zur Erlangung der wahren Heiligung nötig ist, bestens versehen werde, ansonsten der Stellvertreter alle Verantwortung auf seine Seele geladen trägt. Es ist darum besser, die Wassertaufe erst dann erfolgen zu lassen, wenn ein Mensch für sich fähig ist, alle Bedingungen zur Heiligung seiner Seele und seines Leibes aus seiner Erkenntnis und aus der freiwilligen Selbstbestimmung zu erfüllen. Übrigens ist die Wassertaufe zur Heiligung der Seele und des Leibes gar nicht nötig, sondern allein das Erkennen und das Tun nach dem richtigen Erkennen der Wahrheit aus Gott. So aber mit Wasser getauft wird, da bedarf es nicht eben nur des Jordanwassers, dieweil Johannes im Jordan getauft hat, sondern es ist dazu ein jedes frische Wasser gut, das Quellwasser jedoch besser denn ein Zisternenwasser, weil es der leiblichen Gesundheit zuträglicher ist als das faulere Zisternenwasser. Die wahre und bei Mir allein gültige Taufe ist die mit dem Feuer der Liebe zu Mir und zum Nächsten und mit dem lebendigen Eifer des Willens und mit dem Heiligen Geist der ewigen Wahrheit aus Gott. Diese drei Stücke sind es, die im Himmel für jedermann ein gültiges Zeugnis geben; es sind dies: die Liebe, als der wahre Vater; der Wille, als das lebendige und tatsächliche Wort oder des Vaters Sohn; und endlich der Heilige Geist, als das rechte Verständnis der ewigen und lebendigen Wahrheit aus Gott, aber als lebendig tätig im Menschen und nur allein im Menschen. Denn was da nicht im Menschen ist und nicht aus der höchsteigenen Willensregung geschieht, hat für den Menschen keinen Wert, und weil es für den Menschen keinen Wert hat und haben kann, so kann das auch vor Gott keinen Wert haben. Denn Gott in Seiner Selbstheit ist für den Menschen so lange nichts, bis der Mensch durch die Lehre Gott erkennt und dessen Willen zu seinem höchst eigenen macht durch die Liebe und durch den lebendigsten Willenseifer all sein Handeln und Lassen nur nach dem erkannten allerhöchsten Willen einrichtet. Dadurch erst wird Gottes Ebenbild im Menschen lebendig und wächst und durchdringt bald des Menschen ganzes Wesen. Wo das, da geschieht es dann auch, dass der Mensch in alle Tiefen der Gottheit dringt; denn das Ebenbild Gottes im Menschen ist ein vollkommenstes Ebenmaß eines und desselben Gottes von Ewigkeit. Wenn beim Menschen das geschieht, so ist in ihm alles geheiligt und die wahre Taufe der Wiedergeburt des Geistes erlangt. Durch solche Taufe macht sich dann der Mensch zu einem wahren Freund Gottes und ist in sich selbst ebenso vollkommen, wie der Vater im Himmel vollkommen ist. Und Ich sage es euch allen ausdrücklich, dass ihr alle danach aus allen euren Kräften trachten müsst, ebenso vollkommen zu werden, als wie vollkommen da der Vater im Himmel ist!“ [GEJ.04_110,03-11]

„Wer ein Jude ist und die Beschneidung hat, der soll sie auch gleichfort haben; aber die Beschneidung selbst für sich ist nichts und hat für niemand einen irgend geheimen und gewisserart seelenmagisch heiligenden Wert. Den Menschen heiligt nichts als der lebendige Glaube und seine tätige Liebe zu Gott und zum Nächsten. Wer aber gesündigt hat gegen Gott und gegen seinen Nächsten, der erkenne wahrhaft reuig seine Sünden, bitte Gott ernstlich um Vergebung, mache am Nächsten die ihm zugefügten Unbilden gut und sündige fürder nicht mehr, so ist er dann auch schon völlig gereinigt; denn dadurch, dass er die Übel gutgemacht hat und keine Sünde mehr begeht, werden ihm selbstverständlich auch die Sünden nachgelassen. Wer aber das nicht tut, der bleibt in den Sünden und in ihren argen Folgen auch dann ganz gleich fort, so für ihn auch zehntausend Böcke wären geschlachtet und in den Jordan geworfen worden. Dieses und auch alle anderen äußeren Reinigungsmittel bessern und heiligen den Menschen nicht im geringsten, sondern allein sein wahres und aufrichtiges Handeln nach Meiner Lehre, und dass er glaubt an den einen, wahren Gott, und so auch an Mich im Herzen. Ich aber habe euch ja ohnehin gesagt, dass ihr jedermann, der lebendig und wahrhaft Meine Lehre und so auch Mich Selbst an- und aufgenommen hat, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes taufen sollt; dazu aber genügt die Auflegung der Hände und als ein äußeres Zeichen der wahren, inneren Reinigung durch den Geist Gottes ein Waschen mit reinem Wasser. Und das genügt für Juden und Heiden völlig. Alles andere hat hinfort keinen Wert vor Mir, so wie da vor Mir auch keinen Wert hat ein äußeres und noch so langes Lippengebet. Wer da will und wünscht, dass sein Gebet bei Mir erhört werde, der bete im stillen Kämmerlein seines Herzens vollgläubig zu Mir, und Ich werde ihm geben, um was er gebeten hat. Ich sage euch abermals, wie Ich das schon oft gesagt habe: Sucht in allem allein nur die Wahrheit, diese wird euch völlig frei machen! Es ist ganz gut, dass der Mensch nach der Lehre Mosis rein halte auch seinen Leib. Durch Unreinigkeit kommen allerlei böse Krankheiten in das Fleisch und Blut und erzeugen Unlust und Traurigkeit in der noch schwachen Seele; aber was das Fleisch vom Schmutz reinigt, das reinigt die Seele nicht von ihren Sünden. Waschen sich doch die Juden vor und nach einem Mahl die Hände und oft auch die Füße, und wir tun das oft nicht, und doch sind wir reiner mit ungewaschenen Händen als die strengen Juden mit allzeit gewaschenen Händen und Füßen. Und nun kurz und gut: Kein äußeres Reinigungsmittel hat für den inneren Menschen irgendeine Heiligung, sondern allein der lebendige Wahrheitsglaube, seine Liebe und seine guten Werke.“ [GEJ.08_040,13-21]


Die Gebote der Liebe

„Damit bist du aber vollkommen auf einem Sandweg, wenn du meinst, Gott habe den geschaffenen Wesen eher die eigene Selbstbildung überlassen, als bevor sie die Fähigkeit besaßen, die göttliche Ordnung in sich vollends zu erkennen und in aller Tiefe zu erfassen. Da ging viel Unterricht voran, und es vergingen lange Zeiträume zwischen dem ersten Werden der erstgeschaffenen Ordnung in den ersten Wesen und der Periode, in der dann solche Geister ihrer selbsttätigen Bildung anheimgestellt wurden. Denke dir den Zeitraum zwischen Adam und dir, und sieh, diese ganze, schon ziemlich lang währende Zeit ist bis zur Stunde noch mit lauter Unterricht von allen Seiten her ausgefüllt worden. Und nun nach so langer Vorbereitung bin erst endlich Ich Selbst da und zeige den Menschen klar die Wege , die sie zu gehen haben aus ihrer höchst eigenen inneren Kraft, die bisher die möglichste Bildung für das Pro und Kontra (Für und Wider) erhalten hatte. Mit diesem Meinem Hiersein wird dem Menschen erst die vollste Freitätigkeit zu seiner Lebensvollendung gegeben und mit ihr ein neues Gesetz der Liebe, das im rechten göttlichen Vollmaß alle anderen Gesetze und alle Weisheit aus Gott in sich fasst. Wird ein Mensch von nun an nach diesem neuen Gesetz leben, so wird er sein Leben auch unfehlbar völlig nach der göttlichen Ordnung ausbilden und darauf sogleich in die Fülle des wahren und freiesten ewigen Lebens eingehen können. Wird er aber solch ein neues Lebensgesetz nicht annehmen und sein Tun danach nicht wie aus sich selbst herausgehend einrichten, so wird er auch sicher den Zweck der wahren Lebensvollendung nicht erreichen. Niemand aber wird dann sagen können: ,Ich habe es nicht gewusst, was ich hätte tun sollen!‘ Und würde ein Mensch, auch noch so weit von hier entfernt, dennoch sagen: ,Bis zu meinen Ohren ist der Gottesruf nicht gedrungen!‘, so wird ihm erwidert werden: ,Von  dieser Stunde an gibt es keinen Menschen auf der ganzen Erde, der es nicht in sein Herz überkommen hätte, was da ist unter den Menschen vollends des Rechten.‘ Einem jeden wird eine warnende Stimme in sein Herz gelegt werden, die ihm zeigen wird, was da gut und allein wahr ist. Wer diese Stimme hören und sich danach halten wird, der wird zum größeren Licht gelangen, und dieses wird ihm alle Pfade der göttlichen Ordnung erleuchten.“ [GEJ.02_230,06-11]

„So du in Mir den einen, allein wahren Gott erkennst, an Ihn glaubst und Ihn in der Tat über alles liebst und deinen Nebenmenschen wie dich selbst, so erfüllst du damit auch alles, was Moses und alle Propheten gelehrt haben, denn sie sagen mit ihren vielen Worten in Bezug auf die Pflichten der Menschen gegen Gott und unter sich nichts anderes, als was Ich dir in den wenigen Worten gesagt habe.“ [GEJ.10_016,12]

„Gott über alles lieben aber heißt natürlich: Gott und Seinen geoffenbarten Willen erkennen und dann aus wahrer innerer Liebe zu dem erkannten Gott danach handeln und sich daneben gegen jeden Nebenmenschen wegen Gott so verhalten, wie sich ein jeder vernünftige Mensch gegen sich selbst verhält; natürlich ist hier von der reinen und in möglichst höchstem Grad uneigennützigen Liebe, sowohl gegen Gott als eben auch gegen jeden Nächsten, die Rede. Wie alles Gute einzig darum geliebt werden will, weil es gut ist und darum wahr, so will auch Gott geliebt sein, weil Er allein höchst gut und höchst wahr ist. Dein Nächster aber muss darum ebenso geliebt werden, weil er gleich dir das Ebenmaß Gottes ist und gleich wie du einen göttlichen Geist in sich trägt. Sieh, das ist der eigentliche Grundkern [der] Lehre, und er ist leicht zu beachten, ja um sehr vieles leichter als die tausend Gesetze des Tempels, die zumeist vom Eigennutz der Diener desselben angefüllt sind.“ [GEJ.03_053,04-08]

„Wahrlich, wahrlich sage Ich euch allen: Wer da nach seinem Vermögen den armen und bedrängten Nebenmenschen allzeit Barmherzigkeit und Liebe erweist in aller Freundlichkeit, der wird auch bei Mir Erbarmung, Liebe und Freundlichkeit finden; denn darin besteht das wahre Reich Gottes, das in Mir nun zu euch gekommen ist, dass ihr Gott liebt über alles und eure Nächsten wie euch selbst. Wer das tut, der erfüllt das ganze Gesetz und steht in der vollen Gnade Gottes, und Jehovas segnende Hand ist über ihm. Wer in solcher Liebe verharrt, der ist und bleibt in Mir und Ich in ihm. Wer aber in Mir ist, wie auch Ich in ihm, der hat in sich das ewige Leben und wird den Tod nicht sehen und schmecken; denn er ist so schon in dieser Welt ein rechter Bürger des Reichs Gottes, in dem es ewig keinen Tod mehr gibt. Beherzigt das alle wohl, und handelt danach, denn darum kam Ich Selbst in diese Welt, um den Menschen so das wahre Gottesreich zu überbringen und sie zu erlösen von aller Blindheit und vom Tod ihrer Seelen, der euch bisher hart gefangen hielt.“ [GEJ.09_ 036,07]

„Sieh, in dem liegt die praktische Erklärung aller Gesetze Mosis und alle Weissagung aller Propheten: Liebt Gott als euren ewigen Vater über alles und eure armen und vielfach kranken Brüder und Schwestern aber unter allen Umständen wie euch selbst, so werdet ihr als wahre, seelengesunde Kinder des ewigen Vaters im Himmel ebenso vollkommen sein, wie Er Selbst vollkommen ist, wozu ihr eigentlich berufen seid. Denn wer da nicht so vollkommen wird wie der Vater im Himmel vollkommen ist, wird nicht zu Ihm kommen und speisen für ewig an Seinem Tisch.“ [GEJ.04_039,01]  

„Wer sich sonach den Willen Gottes durch die Haltung der Gebote zu eigen gemacht hat, der hat sich auch zu eigen gemacht die göttliche Macht und die göttliche Freiheit und hat den Zustand der wahren Wiedergeburt des Geistes erreicht und ist als ein wahres Kind Gottes so vollkommen wie der Vater im Himmel Selbst. Und Ich sage euch denn nun allen, dass ihr euch eben durch genaue Haltung der Gebote vor allem bestreben sollt, schon hier auf Erden so vollkommen zu werden wie der Vater im Himmel vollkommen ist, so werdet ihr auch das und noch Größeres zu tun imstande sein als Ich Selbst nun. Und werdet ihr euch in diesem Zustand befinden, dann werdet auch ihr schon zum Voraus Bürger des neuen Jerusalem  sein.“ [GEJ.07_054,12-13]


Die neue Kirche

Der Fels Petri

„Du bist Petrus (ein Fels), auf diesem Felsen will Ich Meine Kirche bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen! – Dir will Ich die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du lösen wirst auf Erden, das soll auch im Himmel gelöst sein, und was du binden wirst auf Erden, das soll auch im Himmel gebunden sein.“ (Mt 16,18)
„Dieser Schrifttexte wegen herrscht noch bis jetzt in allen christlichen Bezirken auf der Erde der größte Irrtum und Wahn; denn alle ohne Ausnahme halten sich mehr oder weniger für den Kirchfelsen Petri und vermeinen, die wirklichen Schlüssel zum Reich Gottes zu haben und dasselbe für die Hineinkommenwollenden nach Belieben zu öffnen oder zu schließen, das heißt, das Wort des Evangeliums nach Willkür zu geben, zu verstümmeln, vorzuenthalten, zu untersagen, dafür willkürliche Gebote zu geben und darauf die ewigen Strafen zu legen, die Menschen durch derlei Gebote zu möglichst vielen Sünden zu verleiten, diese dann nach Willkür nachzulassen oder vorzuenthalten und gegen gewisse Bußwerke sogar vollkommene oder unvollkommene Ablässe für alle begangenen Sünden zu erteilen oder wohl auch vorzuenthalten. Hätte da jemand nur ein Atom groß reinen Verstandes, so müsste er es um Meiner Gottheit willen ja doch einsehen, dass Ich, der Ich lediglich nur das Gesetz der allgemeinen Bruderliebe bei jeder Gelegenheit predigte, unmöglich dem Apostel Petrus wie allen anderen Aposteln konnte eine solche Vollmacht gegeben haben und eine solche Bestimmung, die sich doch offenbar mit der Nächstenliebe gerade so verhält, wie Hölle und Himmel. Wer Gesetze gibt, der gibt auch das Gericht; ist das Gericht Liebe? Ich nahm aber ja darum alles Gericht am Kreuz auf Mich, auf dass den Menschen allein die Liebe bliebe, wo aber ist diese denkbar, wo eine Milliarde Richterstühle unter den sein sollenden Brüdern aufgerichtet sind und wo man hinsieht, nichts als Gesetze über Gesetze erblickt?! Ist das Petrus der Fels, auf dem Meine Kirche, welche nichts ist und sein soll als bloß nur Liebe und wieder Liebe, erbaut werden soll? Jeder, der Mich wie Petrus erkennt und liebt, ist ein rechter Fels, auf dem Ich Meine wahre Kirche, die wahre Liebe und Weisheit aus Mir, erbauen kann und auch vollernstlich wirklich erbaue. Wie aber soll dann irgendeine große oder kleine Gemeinde unter irgendeinem Oberhaupt ein Fels sein, da jeder denkt und glaubt, was er will; wo der eine mit den Lippen unverständliche Worte murmelt und solche Murmelei für ein nützliches Gebet verkauft, der andere darüber flucht und spottet und lacht, ein dritter als Richter auftritt und alles in den tiefsten Grund der Hölle hinein verdammt? Kann solch eine Gemeinde oder ihr Vorstand der Fels sein, auf dem Meine Kirche gebaut ist, die die Pforten der Hölle nimmer überwältigen sollen? Ich sagte: An der Liebe, so ihr euch untereinander liebt, wie Ich euch liebe, wird man erkennen, dass ihr wahrhaft Meine Jünger seid! – Die Liebe also gab Ich als das alleinige Kennzeichen, aus dem man erkennen kann, ob jemand ein wahrer Fels ist, auf dem Meine Kirche erbaut ist. Wie soll aber dann der nun so vervielfältigte Richterstuhl unter den sein sollenden Brüdern ein Kennzeichen des von der Hölle nicht überwundenen Felsens Petri sein und Meiner darauf erbauten Kirche? O du entsetzlich blinde Dummheit der Menschen dieser Zeit, die du dich von der Hölle unüberwunden hältst und befindest dich allem deinem Handeln nach schon lange, lange, lange mitten darin. Hätte Ich wollen eine sichtbare Kirche damit stiften, so hätte Ich wohl zu allen Aposteln und Jüngern gesagt: Ihr alle seid Petrus. Allein solches sagte Ich ja doch gar zu handgreiflich allein zu Petrus darum, da er der erste war, der Mich Meiner göttlichen Natur nach erkannte. Er war sonach auch der erste, dem Ich in seinem Glauben und Vertrauen die Schlüssel zum Himmelreich gab, welches da ist ein Reich der Liebe zu Gott im Herzen des Menschen und daraus erst die wahre Liebe zum Nächsten, zu welcher Liebe aber niemand ohne vorhergehende Erkenntnis Gottes gelangen kann, da doch sicher jedermann den zuerst kennen muss, bis er ihn lieben kann. Diese Gottes-und Nächstenliebe ist also das wahre Reich Gottes, die einzig wahre lebendige Kirche, die auf dem Felsen der richtigen Erkenntnis und des daraus abgeleiteten festen und unerschütterlichen Glaubens und Vertrauens erbaut ist, die freilich keine Hölle mehr zerstören kann. Aber äußeres gemeinschaftliches zeremonielles Parade- und Prunkwerk von einer sein sollenden unüberwindlichen Kirche Christi auf irgendeinem goldenen und silbernen Felsen Petri ist ebenso wenig Kirche und Fels Petri, wie die Hölle ein Himmel ist oder der Kot eines Schweins ein Diamant. Oder habe Ich wohl je gesagt: Am Gold, Silber, an Edelsteinen, kostbaren Messkleidern, an großer irdischer Macht und am größten irdischen Ansehen, an den prachtvollsten Kirchengebäuden, Glocken und Orgeln, an der lateinischen Sprache und dergleichen mehr wird man erkennen, dass ihr Meine Jünger seid? – Wahrlich, wahrlich, so etwas ist von Mir nie als Kennzeichen Meiner wahren Kirche vorbezeichnet und vorhergesagt worden; durch Johannes wohl in der Offenbarung, wo von der großen Hure die Rede ist, diese wird aber doch etwa der Fels Petri nicht sein? Simon Jona, der ein wahrer Petrus war, sagte zu einem, den er mit Meinem wahren Geist in ihm gesund machte: „Gold und Silber habe ich nicht, aber was ich habe, das gebe ich dir!“ Ob wohl nun mit gutem Gewissen, ohne sich vor der ganzen Welt lächerlich zu machen, das auch der sein wollende und sollende Nachfolger Petri in Rom, die Bischöfe in England, manche Superintendenten in Deutschland und der mächtige Patriarch aller Griechen von sich aussagen könnten? Ob sie etwa wohl auch keine Säcke, keine Schuhe und keine Stecken haben? O seht, wie war Petrus und wie war seine Liebekirche auf dem Felsen seines Herzens gebaut, und was war ihr Grund, und wie sind nun alle die gegenwärtigen Kirchen gebaut, und was ist ihr Grund? Ich meine, das muss sogar ein Blinder begreifen und auch sehen, geschweige erst einer, dem die Augen doch schon ziemlich geöffnet sind. Es kommt die Zeit, wo man Gott allenthalben im Geist und in der Wahrheit anbeten wird, und nicht zu Jerusalem und nicht auf dem Berg Garizim! So lest ihr auch in der Schrift. Demnach aber ist dann ja Geist, Wahrheit, rechte Erkenntnis, Glaube, Vertrauen und wahre Liebe zu Gott und dem Nächsten in jedes einzelnen Menschen Herzen der einzig und alleinig wahre Fels und die dann von Mir Selbst darauf lebendig erbaute Kirche, die allein der Hölle Trotz bieten kann ewig. Alles andere aber ist ein eitles Werk der Menschen und gilt für ganz und gar nichts und gibt gegen die Hölle nicht den allerleisesten Schutz, wenn der wahre Fels und die wahre lebendige, bei jedem einzelnen Menschen erbaute Kirche dabei mangelt. Es ist daher auch eine eitle Frage, welche äußere, sichtbare Kirche unter den vielen, die Meinen Namen führen, die rechte sei. Die Antwort darauf lautet und kann ewig nie anders lauten als: Gar keine. Nur die Kirche im Herzen, das Ich gemacht habe, ist die alleinig rechte und vor der Hölle für ewig gesicherte; alles andere hat die Welt ausgeheckt, gehört ihr an und gilt vor Mir ewig nichts! Sonach sind auch die Schlüssel zu Meinem Reich nur in der lebendigen, allein wahren Kirche, nie aber in irgendeiner kirchlichen Gemeinde oder bei deren Vorstand zu suchen. Was jemand dann aus dieser seiner eigenen, von Mir in seinem Herzen erbauten lebendigen Kirche für sich lösen oder binden wird auf der Erde seines Naturlebens und des Lebens seiner Brüder, das ist schon auch im Himmel gelöst oder gebunden, weil diese allein wahre Kirche ja schon der eigentliche Himmel selbst ist, oder noch deutlicher gesagt: Was immer jemand in und aus solcher seiner mächtigen Liebekirche verrichten wird, das wird auch im Himmel verrichtet sein für ewig. Das sind demnach auch die rechten Schlüssel zum Himmelreich, dass ihr Mich als euren heiligen wahrsten Gott und Vater erkennt, über alles liebt und eure Brüder und Schwestern wie euch selbst. Ist das bei euch der Fall, so habt ihr Petrum, die wahre Kirche voll ausgebaut und die echten Schlüssel zum Himmelreich; alles andere aber ist eine Null. Dies versteht also wohl und lebt danach, amen, amen, amen.“ [HiG.03_ 47.05.25]

„Was aber den Felsen Petri betrifft und wo er ist, den der Hölle Pforten nicht überwältigen können, das zeigte der Herr mit gar manchen Texten und Versen Seines heiligen Evangeliums. Sieh, da heißt es einmal: ‚Wer an den Sohn glaubt und aufnimmt Sein Wort, der hat das ewige Leben!‘ – Sieh, das ist schon ein Fels. Wieder heißt es einmal: ‚Mein Reich kommt nicht mit äußerem Schaugepränge, sondern es ist inwendig in euch.‘ – Sieh, da also ist der wahre unüberwindliche Fels Petri aufgerichtet. Und wieder heißt es anderswo: ‚Wer Meine Worte hört, sie annimmt und danach lebt, der ist es, der Mich liebt; der Mich aber liebt, zu dem werde Ich kommen und Mich ihm Selbst offenbaren.‘ – Sieh, das ist auch Petrus, der Unüberwindliche in eines Menschen Herzen, das da allein ist die wahre, lebendige Kirche des Herrn, so Er durch den lebendigen Glauben, der da die Liebe ist, im Herzen des Menschen Wohnung genommen hat. Du siehst nun, wie es mit Petrus steht, und wo er ist.“ [BM.01_ 079,09-13]

„Die wahre Kirche ist ja nur eine lebendige Einswerdung mit Mir. Wer aber mit Mir eins geworden ist, der wird doch wohl auch in sich unfehlbar das ewige Leben haben.“ [HiG.02_42.03.05,11]


Die wahre Kirche ist im Herzen der Menschen

„Die reine Liebe [ist] die alleinige wahre Kirche durch den lebendigen Glauben und durch das lebendige Wort.“ [HiG.01_41.03.14.b,08]

„Eine Kirche ist nur Kirche, wenn sie lehrt Meinen Willen und das Leben predigt aus der Liebe, die am Kreuz für die ganze Erde, ja für die ganze Schöpfung blutete.“ [HiG.03_41.03.05,04]

„Sag es den Kindern, und sag es allen, sie mögen sein, welcher Religion sie wollen, ob Römische, ob Protestanten, ob Juden, ob Türken, ob Brahmi, ob finstere Heiden, kurz für alle soll es gesagt sein: Auf der Erde gibt es nur eine wahre Kirche, und diese ist die Liebe zu Mir in Meinem Sohn, welche aber ist der Heilige Geist in euch und gibt sich euch kund durch Mein lebendiges Wort, und dieses Wort ist der Sohn, und der Sohn ist Meine Liebe und ist in Mir und Ich durchdringe Ihn ganz, und Wir sind eins, und so bin Ich in euch, und eure Seele, deren Herz Meine Wohnstätte ist, ist die alleinige wahre Kirche auf der Erde. In ihr allein ist ewiges Leben, und sie ist die alleinseligmachende. Denn sieh, Ich bin der Herr über alles, was da ist. Ich bin Gott, der ewige und mächtige, und als solcher bin Ich auch euer Vater, der heilige und liebevollste. Und dieses alles bin Ich im Wort; das Wort aber ist im Sohn, und der Sohn ist in der Liebe, und die Liebe ist im Gesetz, und das Gesetz ist euch gegeben. So ihr es beachtet und danach tut, so habt ihr es in euch aufgenommen; dann wird es in euch lebendig und erhebt euch selbst und macht euch frei, und ihr seid dann nicht mehr unter dem Gesetz, sondern über demselben in der Gnade und im Licht, welches alles Meine Weisheit ist. Und das ist die Seligkeit oder das Reich Gottes in euch oder die alleinseligmachende Kirche auf der Erde, und in keiner anderen ist das ewige Leben als nur einzig in dieser. Oder meint ihr denn, Ich wohne in den Mauern, oder in der Zeremonie, oder im Gebet, oder in der Verehrung? O nein, ihr irrt euch sehr, denn da bin Ich nirgends, sondern nur, wo die Liebe ist, da bin Ich auch; denn Ich bin die Liebe oder das Leben Selbst. Ich gebe euch Liebe und Leben und verbinde Mich nur mit Liebe und Leben, aber niemals mit der Materie oder mit dem Tod. Denn darum habe Ich den Tod überwunden und die Gottheit Mir untertan gemacht, damit Ich alle Gewalt habe über alles, was da ist, und Meine Liebe herrsche ewiglich und mache lebendig alles, was ihr untertan ist.“ [HGt.01_004,09-13]

„Ich aber sage euch: Eben darum hängt auch ihr euer Herz nicht an den leeren Tempel und pocht nicht darauf. Denn er ist von Menschenhänden gemacht und wird bald verwittern, da seine Zeit kommen wird, und seine Priester werden sterben. Was dünkt euch? Der Tempel ist groß zu Jerusalem und das Herz ist klein in der Brust. Aber dieses kleine Herz kann den großen, lebendigen Gott lieben. Ist es darum nicht ein schöneres und herrlicheres Werk als das, welches Salamo baute?“ [HiG.02_43.05.16,36-37]

„Des Menschen Herz wird sein der lebendige Tempel des wahren, einigen und einzigen Gottes, und die werktätige Liebe wird sein der allein wahre Gottesdienst, und die Liebe zu Gott wird sein dessen ganz allein wahre Anbetung. Da aber weder eine wahre Liebe zu Gott ohne die werktätige Nächstenliebe und diese nicht ohne die wahre Liebe zu Gott denkbar ist, so sind die beiden Lieben im Grund des Grundes auch nur eine Liebe und somit eine und dieselbe wahre Anbetung Gottes. Wer das in sich hat, der hat alles, alles Gesetz und alles Prophetentum, im eigenen Herzen vereint und hat weiter durchaus nichts irgend mehr vonnöten.“ [GEJ.05_132,04-05]


Wahrer Gottesdienst und Gottesanbetung

„So ihr die Menschen lehrt in Meinem Namen, da tut allzeit, wie Ich tue, zuerst durch gute Taten und dann erst mit schlichten, einfachen und wahren Worten, und ihr werdet dadurch bald viele wahrhaftige Jünger zählen können. Aber so ihr selbst euch bis nahe über die Sterne hinaus in lauter tiefste Geheimnisse einkleidet und den Menschen begreiflich machen wollt, dass ihr von Gott berufen seid, sie zu richten, zu segnen oder zu verfluchen, und ärgert euch dann noch obendrauf, so euch Meine Engel bei solchen Dingen nicht unterstützen wollen, so muss es euch ja klar sein, dass so zu handeln durchaus nicht Mein Wille ist, der euch geoffenbart ist, sondern ihr euch selbst eine Ordnung geschaffen habt und aus dieser eine neue, wohleingefriedete Kirche an der Stelle der alten mosaischen habt aufbauen wollen, vor der eure Lämmer ihre Knie schon von weitem hätten beugen sollen. Seht, so war es mit der mosaischen Kirche, und sie brachte, wie sie eingefriedet war, keine oder nur wenige und das meist verkümmerte Früchte. Ich gebe euch nun eine vollkommen freieste Kirche, die keiner anderen Einfriedung benötigt als bei jedem Menschen für sich das höchst eigene Herz, in dem der Geist und die Wahrheit wohnt, wo Gott von den wahren Verehrern allein erkannt und angebetet sein will. Ihr sollt als diejenigen, denen Ich zuerst Meinen Geist mitteilte, euch darum nicht um ein Haar besser dünken, als da ist ein jeder andere Mensch, und sollt aus der Gabe nicht irgendein festes Amt machen, gleichwie solches tun die Heiden und die doppelt finsteren Juden und Pharisäer, sondern da ist nur Einer euer aller Herr; ihr alle aber seid ganz gleich als Brüder und Schwestern, und soll nie darin ein Unterschied sein unter euch. So soll auch keine Regel sein unter euch, und sollt auch nicht halten auf gewisse Tage und Zeiten, als wären sie irgend besser oder schlechter, oder dass Gott nur gewisse Tage gesetzt hätte, an denen Er eure Gebete anhören und eure Opfer annehmen möchte. Ich sage euch: Bei Gott sind alle Tage gleich, und der beste ist unter vielen der, an dem ihr wahrhaft Gutes eurem Nächsten erwiesen habt. Und so soll in Zukunft den wahren und Gott allein wohlgefälligen Sabbattag nur eure gute Tat bestimmen. An welchem Tag ihr Gutes tun werdet, an demselben Tag wird auch der rechte Sabbat sein, der bei Gott gerechnet wird; der gewöhnliche Judensabbat aber soll sein ein Gräuel in den Augen Gottes. Wollt ihr aber schon ein sogenanntes Gotteshaus bauen, da erbaut Kranken- und Versorgungshäuser für eure armen Brüder und Schwestern; darin dient ihr ihnen mit allem, was sie benötigen, so werdet ihr sogestaltig den wahrsten Gottesdienst verrichten, an dem der Vater im Himmel ein großes Wohlgefallen haben wird. An solchem echten und allein wahren Gottesdienst wird man erkennen, dass ihr wahrhaft Meine Jünger seid.“ [GEJ.01_ 202,05-14]

„Nicht Bethäuser sollt ihr Mir fürder erbauen, sondern Gasthäuser und Herbergen für Arme, die euch nichts zu entgelten haben! In der Liebe zu den armen Brüdern und Schwestern werdet ihr Meine rechten Anbeter sein, und Ich werde in solchen Bethäusern häufig unter euch sein, ohne dass ihr es sogleich merken werdet; aber in eigens zu Meiner Anbetung mit den Lippen, wie es bis jetzt der Fall war, erbauten Tempeln werde Ich ebenso wenig von nun an wohnen, als des Menschen Verstand in seiner kleinen Zehe. Wollt ihr aber schon in einem erhabenen Tempel eure Herzen zu Mir erwecken und vor Mir in eine rechte Demut eingehen, da geht hinaus in den weiten Tempel Meiner Schöpfungen, und Sonne, Mond und die Sterne alle und das Meer, die Berge, die Bäume und die Vögel in der Luft, wie die Fische im Wasser und die zahllos vielen Blumen auf den Feldern werden euch Meine Ehre verkünden. Sagt, ist der Baum nicht herrlicher denn alle Pracht des Tempels zu Jerusalem? Der Baum ist ein reines Gotteswerk, hat sein Leben und bringt nährende Frucht. Was aber ist und bringt der Tempel? Ich sage es euch allen: nichts als Hochmut, Zorn, Neid, die bellendste Eifer- und Herrschsucht; denn er ist nicht Gottes, sondern nur ein eitles Menschenwerk. Wahrlich, wahrlich sage Ich es euch allen: Wer Mich ehren, lieben und dadurch anbeten wird, dass er in Meinem Namen Gutes tut seinen Brüdern und Schwestern, der soll seinen ewigen Lohn haben im Himmel; wer Mich aber fürder durch allerlei Zeremonie verehren wird in einem eigens dazu erbauten Tempel, der soll auch seinen Lohn zeitlich aus dem Tempel haben.“ [GEJ.01_049,10-14]

„Lasst euch ja durch nichts irgend altgebräuchlich Venerables  irreleiten. Weder der Sabbat noch der Neumond, noch die Schrift, noch der Tempel, noch die Gräber der Propheten, noch die Orte, an denen Ich Selbst mit euch wirkte, noch die pure Magie Meines Namens, noch die Tempel, noch die Häuser der Patriarchen oder gewisse Stunden des Tages und dergleichen äußeres tolles Zeug mehr führe euch auf irgendeinen Abweg von der hier vernommenen Wahrheit. Denn das alles war bis jetzt nur ein vorbildlich Entsprechendes von dem, was nun vor euch steht im hellsten Licht und als die reinste und unverhüllteste Wahrheit; es war nur eine große Zeichenschrift, über den weiten Boden der Erde hin geschrieben, und ein großer Brief des Vaters im Himmel an Seine Kinder auf dieser Erde, der aber nun entsiegelt vor euch offen liegt, und den ihr nun alle gar wohl habt lesen können. Aber dieser Brief hat nun für weiterhin weder einen Wert, noch eine das Leben bedingende Bedeutung. Alles ist nun die Liebe zu Gott und zum Nächsten, aber etwa nicht nur in der Theorie, sondern wahrhaft in der Tat, und dazu bedarf es weder eines Sabbats noch eines Neumonds, noch eines Tempels, noch einer besonderen Zeit oder irgendeines verbrämten Kleides, noch irgend langer unsinniger Gebete, noch irgendeines unsinnigen Sühnopfers, keiner Ochsen, Kälber und Böcke zur Schlachtung und Verbrennung, sondern allein der Liebe, die Ich euch nun schon so oft enthüllt habe. Werdet also als die Ausbreiter dieser Meiner Lehre nirgends und niemals schwach in was immer für einer alten Satzung, nicht einmal in der Wahl der Speisen; denn was zum Mund hineingeht mit Maß und Ziel, verunreinigt den Menschen niemals, sondern nur das verunreinigt den Menschen, was vom Herzen durch den Mund zum Schaden des Nebenmenschen herauskommt. So werdet ihr mit dieser Lehre den wahren Segen und das wahre Heil den Menschen geben für bleibend, das in tausend Jahren und abermals tausend Jahren ebenso rein dastehen wird, wie Ich Selbst es nun euch gebe und gegeben habe. Werdet ihr aber nur irgendeine alte Zeremonie mit dieser Meiner Lehre verbinden und zu halten anfangen gewisse Gedächtnistage und irgendeine Kleinigkeit nur aus dem Tempel, so wird sich das dann von Jahr zu Jahr vergrößern und in mehreren Jahrhunderten zu einem wahren euch bekannten Augiasstall werden, der am Ende wieder durch ein allgemeines Gericht wird gereinigt werden müssen. Ich gebe euch damit eine Gottes- und Lebenslehre, die von jeder Zeremonie so fern ist wie ein Himmelspol vom anderen; da bedarf es keines Sabbats, keines Tempels, keines Bethauses, keiner Faste, keines eigenen Aaronsstabs und -rocks, keiner zweihornigen Kopfbedeckung, keiner Bundeslade, keines Rauchfasses und keines gebenedeiten und noch weniger eines verfluchten Wassers. In dieser Lehre ist der Mensch in sich alles in allem und braucht sonst nichts als nur sich selbst. In den alten, vorbildlichen Lehren war der Mensch nur ganz teilweise als sich mehr und mehr veredelnd und zum wahren Geistmenschen heranbildend noch ganz materiell dargestellt, und es war darum denn auch nötig, ihn in allerlei dem Geist entsprechenden Formen, Gefäßen und zeremoniellen Handlungsweisen darzustellen. In dieser Meiner neuen Lehre aber ist der Mensch, wie auf einen Punkt, in eins vollkommen vereint in sich und mit sich, so wie auch Ich Selbst mit aller Meiner früheren urewigen und unendlichen Gottheit hier wie auf einem Punkt vereint vor euch stehe und Selbst zu euch sage, dass von jetzt an das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit nicht mehr im Tempel zu Jerusalem oder auf Garizim zu suchen und alldort Gott anzubeten sein wird, sondern solchen Gottesdienst wird man tun können überall, da ein Mensch ist. Des Menschen Herz wird sein der lebendige Tempel des wahren, einigen und einzigen Gottes, und die werktätige Liebe wird sein der allein wahre Gottesdienst, und die Liebe zu Gott wird sein dessen ganz allein wahre Anbetung. Da aber weder eine wahre Liebe zu Gott ohne die werktätige Nächstenliebe und diese nicht ohne die wahre Liebe zu Gott denkbar ist, so sind die beiden Lieben im Grund des Grundes auch nur eine Liebe und somit eine und dieselbe wahre Anbetung Gottes. Wer das in sich hat, der hat alles, alles Gesetz und alles Prophetentum, im eigenen Herzen vereint und hat weiter durchaus nichts irgend mehr vonnöten. Ich hebe hiermit denn alles Alte samt dem Gesetz Mosis auf, nicht etwa, als wäre es fortan nicht mehr zu beachten, das sei fern, sondern nur insoweit, als es da bis jetzt war eine äußere, mit irdischen Strafen belegte Nötigung, so und so zu handeln; denn so war das Gesetz ein jedem Menschen im Genick sitzender Richter und war ein bleibendes Gericht, dessen sich kein Mensch entschlagen konnte. Ein Mensch aber, der gedrückt unter der Gesetzeslast steht, steht dadurch ja auch offenbar im fortwährenden Gericht; der aber im Gericht steht, ist geistig tot und verflucht von der inneren, göttlichen Lebensfreiheit. Nur wenn das Gesetz sein eigen wird und der Freiheit des eigenen freiesten Willens untersteht, dann hat alles Gericht und aller Fluch und Tod beim Menschen ein Ende, und Ich bin eben darum hauptsächlich in diese Welt gekommen, um allen Menschen die Erlösung vom Joch des Gesetzes, des Gerichts, des Fluchs und des Todes zu bringen, und darum auch nehme Ich von nun an alles Äußere weg, gebe euch somit wahrhaft euch selbst zurück und mache euch eben dadurch erst wahrhaft zu wahren Gotteskindern und zu Herren über alles Gesetz und Gericht. Werdet ihr, und so auch eure Jünger, gleichfort unverändert in dieser Norm verbleiben, so wird auch nie ein Gericht über euch zu kommen imstande sein, weil ihr ja über dem Gericht steht; sowie ihr aber nur in einem oder dem anderen Stück euch ein altes, äußeres Gesetz werdet anfügen lassen und irgend noch anhangen einem alten, äußeren Formenklecks, so werdet ihr euch auch wieder einem Gericht unterstellen, und der Tod wird so weit in euch greifen, als wieweit ihr euch selbst einem alten Formengesetz unterstellt habt.“ [GEJ.05_131,05-09+ 132,01-08]

„Es sagen aber ja sogar die weiseren Heiden, dass es vorzüglicher sei, einem Nebenmenschen zu dienen, als in einen Tempel zu gehen und darin einem Gott zu dienen, der des Menschendienstes nicht bedarf. Und so bedarf der allein wahre Gott des Dienstes der Menschen für sich wohl niemals; aber dessen bedarf Er, dass die Menschen aus Liebe zu Ihm und aus der gleichen Liebe untereinander sich gute Dienste erweisen. Denn die Liebe ist der wahre Lebensdünger für die Seele zum ewigen Leben, und Gott hat ja darum die Menschen erschaffen, dass sie in das ewige Leben übergehen sollen. Und so ist der wahre, Mir allein wohlgefällige Gottesdienst eben hauptsächlich darin bestehend, dass die Menschen sich untereinander in Meiner Liebe dienen; und so das der Mir wohlgefälligste Gottesdienst ist, so wird durch ihn der Sabbat sicher niemals entheiligt.“ [GEJ.10_063,06-07]

„Sieh, Gott der Vater von Ewigkeit ist ja weder ein Berg, noch ein Tempel, noch die Lade, und ebenso weder auf dem Berg, noch im Tempel und ebenso wenig in der Lade zu Hause. Darum sagte Ich dir: Es kommt die Zeit und sie ist nun schon da vor deinen Augen, in der die rechten Anbeter Gott den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten werden, denn so will es von nun an der Vater Selbst, dass Ihn die Menschen so anbeten sollen. Denn sieh, Gott ist ein Geist, und die Ihn anbeten, müssen Ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. Und sieh, dazu braucht es weder einen Berg noch irgendeinen Tempel, sondern lediglich ein möglichst reines, liebevolles, demütiges Herz. Ist das Herz das, was es sein soll, nämlich ein Gefäß der Liebe zu Gott, ein Gefäß voll Sanftmut und Demut, dann ist volle Wahrheit in solch einem Herzen; wo aber Wahrheit ist, da ist Licht und Freiheit, denn das Licht der Wahrheit macht jegliches Herz frei. Ist aber das Herz frei, so ist auch frei der ganze Mensch. Wer demnach mit solch einem Herzen Gott liebt, der ist ein rechter Anbeter Gottes des Vaters, und der Vater wird sein Gebet stets erhören und wird nicht sehen auf den Ort, an dem nichts gelegen ist, ob Berg oder Jerusalem, da die Erde überall gleich Gottes ist, sondern allein auf das Herz jegliches Menschen.“ [GEJ.01_027,12-15]


Die rechte Art zu opfern und zu danken

„Eine zweite solche närrische Frage ist: Durch was für ein Opfer Ich zu etwas zu bewegen wäre? Seht, eine solche Frage tut Mir weh von Meinen Kindern, dieweil Ich daraus erkenne, dass sie Mich noch für eine Art Götzen ansehen, statt in aller Wahrheit und Liebe für ihren einzig guten, heiligen Vater, der von euch nichts will als eure kindliche Liebe. Eure kindliche Liebe, das ist das einzige Opfer, daran Freude hat euer Vater und größtes Wohlgefallen euer Gott.“ [HiG.01_40.05.24,04]

„Was von der Welt solltest du Mir opfern, das nicht ohnehin Mein wäre, und das Ich zuvor etwa der Welt nicht gegeben hätte? Sieh, das wäre denn doch eine sehr eitle Forderung von Mir und stünde im vollsten Widerspruch mit Mir und Meiner ewigen Ordnung. Sieh, die Liebe tut alles. Wer Mich über alles liebt, der bringt Mir auch das größte Opfer und den Mir allerwohlgefälligsten Dank; denn der opfert Mir gleich die ganze Welt. Nebst der Liebe zu Mir aber gibt es noch eine andere Liebe, die Nächstenliebe nämlich. Die Armen am Geist und an den zeitweilig nötigen irdischen Gütern sind die wahren Nächsten; was jemand in Meinem Namen denen tut, das tut er Mir. Wer einen Armen aufnimmt in Meinem Namen, der nimmt Mich auf, und es wird ihm vergolten werden am jüngsten Tag; und wer einen Weisen aufnimmt um der Weisheit willen, der wird auch eines Weisen Lohn ernten; und wer einem Durstigen auch nur einen Becher frischen Wassers reicht, der wird ihm mit Wein vergolten werden in Meinem Reich. Wenn du aber Wohltaten an den Armen übst, da tue solches im Verborgenen mit aller Freundlichkeit und zeige es nicht der Welt; denn der Vater im Himmel sieht es, und des freundlichen Gebers Gabe wird ihm angenehm sein, und Er wird sie dem Geber ersetzen hundertfach. Wer aber mit seinem Wohltun nur vor der Welt prunken will, der hat seinen Weltlohn sich auch schon genommen und hat fürder keinen mehr zu erwarten. Sieh, darin besteht die Mir allein wohlgefällige Opfer- und Dankesart, und außer der gibt es gar keine mehr; denn alle die Brand- und sonstigen Opfer sind ein Ekelgeruch vor den Nüstern Gottes, und alles Lippengebet ist ein Gräuel vor Gott, wo (bei dem) die Herzen fern sind von der wahren Liebe zu Gott und den nächsten armen Brüdern. Wem kann das unsinnige Geplärr in den Tempeln etwas nützen, wenn man der tausend armen und hungrigen Brüder außerhalb der Tempel nicht gedenkt? Geht und stärkt zuerst die Notleidenden, speist die Hungrigen, tränkt die Durstigen, bekleidet die Nackten, tröstet die Traurigen, erlöst die Gefangenen und predigt den im Geist Armen das Evangelium, dann werdet ihr besser tun um endlos vieles, als so ihr Tag und Nacht plärrtet in den Tempeln mit euren Lippen, eure Herzen aber wären kalt und unempfindlich gegen eure armen Brüder. Sieh an die Luft, die Erde, das Meer; sieh an den Mond, die Sonne, die Sterne; sieh an die Blumen der Felder und die Bäume, und betrachte die Vögel in der Luft, die Fische im Wasser und all das Getier auf den Festen der Erde; sieh an die hohen Berge und alle die Wolken und die Winde; sieh, alles das verkündet laut die Ehre Gottes, und doch sieht Gott nicht und nimmer eitel wie ein Mensch auf all das, sondern allein nur auf ein Menschenherz, das Ihn erkennt und liebt als den allein wahren, guten, heiligen Vater. Wie soll Ihm dann ein verkehrtes Herz gefallen oder eine eitle Zeremonie mit allerlei Lippengeplärr, dahinter nichts als die bellendste Selbstsucht, Ehrsucht, Herrschgier, allerlei Hurerei und Lüge und Betrug lauern? Daher weißt du nun, dass fürs erste Gott nicht vonnöten hat, die Ehre von den plärrenden Menschen zu nehmen; denn die ganze Unendlichkeit ist Seiner Ehre voll. Welche Ehre aber will dann der dumme, blinde Mensch Gott geben, da er doch selbst keine andere hat als die nur, die er zuvor von Gott empfing durch die Gnade, ein Mensch zu sein? Oder kann das Gott zu irgendeiner Ehre gereichen, wenn die Menschen Ihm einen Ochsen opfern und behalten dafür ihre ungeschlachten Herzen und sind nach dem vollbrachten Opfer noch zehnmal ärger, als sie vor dem Opfer waren? Oh, Ich nehme von den Menschen keine Ehre; denn da ist der Vater im Himmel, der Mich ehrt zur Übergenüge. Wenn aber die Menschen Meine Gebote halten und Mich dadurch über alles lieben, so ehren sie dadurch Mich und Meinen Vater, und Ich und der Vater aber sind vollkommen eins. Wenn so, wie es der vollsten und ewigen Wahrheit nach ist, so kann der Mich nicht verunehren, der da tut den Willen Gottes, wie solchen Moses und alle die Propheten verkündet haben, und wie Ich Selbst ihn euch allen laut verkünde.“ [GEJ.03_112,01-16]

„Ein jeder Mensch wird nach seinen Werken, und nicht nach den Werken anderer, sein ganz eigenes Gericht finden. Ich aber brauche eure Opfer nicht, sondern ihr braucht sie. Daher opfert, dieweil ihr opfern könnt. Denn über dem Grab gibt's keine Opferaltäre mehr. Die Armen aber sind die Opferaltäre. Darauf legt reichliche Brandopfer eurer Liebe, so werdet ihr euch Schätze für den Himmel bereiten.“ [HiG.02_44.03.30,13-15]

„Also hinweg mit all den Tempeln, Götzen, mit all den Festtagen und mit all der nichtigen und wertlosesten Zeremonie; aber dafür errichtet wahre, Mir wohlgefällige Tempel in euren Herzen, und bringt Mir Opfer der reinen uneigennützigen Liebe.“ [GEJ.10_102,18-19]

„Ja, so schreibe, dass Mir die Liebe, verstehe, die reine, mit nichts Weltlichem getrübte Liebe, der allerangenehmste Dank ist und, so du Mir dankst wahrhaft im Herzen, dass Ich da nicht mehr von dir verlange.“ [HiG.02_42.03.14.b,01]


Rechtes Bitten und Beten

Wie und um was man bitten soll

„Es wäre also das Bitten, Danken und Verehren, wie gesagt, auch schon ganz recht und gut und Mir wohlgefällig. Aber die Menschen bleiben nicht so wie ihr da vor Mir nun seid, sie fangen nur zu bald an, auf die äußerlichen Gebärden einen größeren Wert zu legen, als sie der inneren Lebenswahrheit nach sollten, und halten das allein wahre Innere in Ermangelung des Äußeren für nicht genügend und am Ende gar für wertlos; und es geht mit dieser Sache dann nur zu leicht so weit, dass gewisse, wie eingeweihte und von Gott erwählte und berufene Priester das Volk dahin zu verleiten anfangen, dass es dem gemeinen Menschen genüge, nur das von ihnen vorgeschriebene Äußere zu beachten und es höchst zu verehren, denn das eigene innere, selbst an Gott entweder bittend oder dankend gerichtete Wort sei ohne allen Wert vor Gott und habe keine Wirkung, da Gott daran nicht nur nicht das geringste Wohlgefallen, sondern nur gerechtes Missfallen habe, da solch ein eigenmächtiges inneres Beten, Bitten und Danken von Gott als eine Frechheit und Gotteslästerung angesehen werde. Was kommt da am Ende heraus? Sieh, die Menschen entfernen sich so stets mehr und mehr von Gott, anstatt dass sie sich Ihm stets mehr und mehr im Herzen und in der Liebe und im wahren, lebendigen Glauben und Vertrauen nähern sollen. Die traulich wahre und reine Liebe wird in eine gespenstische Furcht verkehrt und der lebendige Wahrheitsglaube in einen finsteren heidnischen Aberglauben, bei dem sich dann eine träge und jedes Betrugs fähige Priesterkaste irdisch sehr wohl befindet, während die sogenannte gemeine Menschheit aber dabei oft ratlos in aller geistigen Not und verzweiflungsvollen Finsternis, Armut und Blindheit schmachtet und dabei auch oft der Leib sich nicht mehr die ihm gedeihliche Nahrung verschaffen kann, weil die wie die Fliegen sich vermehrenden sogenannten von Gott allein berufenen Priester voll Trägheit und Arbeitsscheu dem armen Volk unter allerlei Verheißungen von den jenseitigen himmlischen Freuden und noch häufigeren grellsten Androhungen von ewigen Höllenstrafen, Qualen und Peinen alles ordentlich vom Mund hinweg rauben und damit ihre Bäuche mästen, wie du das nun sowohl bei den Pharisäern wie auch bei allen Heidenpriestern sehen kannst. Und sieh, das alles entsteht so nach und nach aus den anfangs freilich sehr unschuldig und sogar sittlich geziemend scheinenden äußeren Bitt-, Dank- und Gebetsgebärdungen, und Gott muss endlich wieder durch den Mund eines neuerweckten Propheten zu den Menschen rufen und schreien: ,Sieh, dieses Volk ehrt Mich mit den Lippen und eitler und toter Weltzeremonie, aber sein Herz ist fern von Mir!‘ Darum merkt euch das, und macht es zu eurer steten Lebensleitschnur: Gott ist in Sich ein Geist, voll Liebe, Wahrheit, Weisheit und Macht unveränderlich von Ewigkeit her und kann daher auch nur im Geist und in der Wahrheit, die inwendig im Menschen ist, angebetet werden.“ [GEJ.09_209,01-05]

„Desgleichen können sich auch ganz im Stillen zwei, drei oder auch mehrere vereinen und für sich und die ganze Gemeinde bitten, aber nicht so, dass es gleichfort erfahre die Gemeinde, und Ich werde solche Bitten sicher erhören. Aber so da gingen etwa zwei, drei oder auch mehrere und würden es der Gemeinde verlautbaren, dass sie das an diesem oder jenem Tag oder in dieser und jener Tageszeit tun werden, auf dass sie dann die Gemeinde ansähe und lobte, ja am Ende gar ein solch frommes Bittwerk bezahlte, wahrlich, da wird solch ein Gebet niemals erhört werden und somit auch der Gemeinde wie denen, die da gebetet haben, nichts nützen. Denn alles das und derlei haben auch die Heiden getan und tun es noch, dass sie bei großen Gefahren in großen Scharen von einem Götzentempel zum anderen zogen, dabei allerlei dümmstes Schnitzwerk, Fahnen, Gefäße und noch eine Menge anderer Sachen trugen und ein großes Geheul machten, in die Hörner stießen, gewaltig die Zimbeln schlugen und mit den Schilden klirrten. Sie veranstalteten auch weite Wallfahrten zu den außerordentlichen und besonderen Götzengnadenbildern, und so sie dort ankamen, verrichteten sie allerlei dümmstes Bußwerk und spendeten dem Götzen große und oft ganz ansehnliche Opfer; damit war freilich den Götzenpriestern sehr geholfen, nur den dummen Wallfahrern niemals. Also derartige allgemeine Gebete und Bitten werden von Mir aus niemals erhört! Wer also bei Mir eine gute Bitte erhört haben will, der wallfahrte in sein Herz und trage Mir so ganz im Stillen seine Bitte mit ganz natürlichen und ungeschmückten Worten vor, und Ich werde ihn erhören. Aber Ich sage euch noch hinzu, dass Mir dabei ja niemand mit irgendeiner fromm aussehenden Gebärde und Miene kommt. Denn wo bei einer Bitte an Mich die gewissen heuchlerisch frommen Gesichterdrückereien vorkommen werden, da wird auch keine Bitte erhört werden; denn wer Mir nicht kommen wird so natürlich, wie er ist, und nicht bitten wird im rechten Geist der vollsten Wahrheit, der wird nicht erhört werden, sondern nur der, der Mich wahrhaft liebt, Meinen Willen tut und zu Mir ganz ohne allen Prunk und Zwang kommt, wie er ist, der wird von Mir aber auch allzeit erhört werden.“ [GEJ.06_123,10-11]

„So jemand denn ein Anliegen hat, dass ihm Gott als der allein wahre Schöpfer und Vater aller Menschen und Engel in diesem oder anderem helfen möchte, so gehe er mit seinem Anliegen nicht in einen Tempel oder in eine Synagoge und auch zu keinem Priester, sondern sperre sich in ein Kämmerlein, und besonders in das ganz stille seines Herzens, ein und bete darin zu Gott und bitte Ihn als den liebevollsten Vater um eine rechte Hilfe. Und der Vater, der alles im noch so Verborgenen hört und sieht, wird dem so allein recht und im Geist der Wahrheit lebendig Bittenden allzeit gerne geben, um was er rechtlich gebeten hat, dessen ihr alle völlig versichert sein könnt. Aber auf eine offen vor den Menschen zur Schau getragene Bitte, wobei oft das Herz sehr wenig empfindet, wird der Vater im Himmel niemals Sein allmächtiges Amen aussprechen.“ [GEJ.09_209,06]

„So ist es auch mit dem Bitten um irgendeine Gnade von Mir. Wer da durch seine Bitte etwas von Mir erhalten will, der bitte ganz still in seinem von der Liebe zu Mir erfüllten Herzen, und es wird ihm gegeben, um was er gebeten hat, so es sich mit dem Lebensheil seiner Seele verträgt.“ [GEJ.06_123,09]


Wahres Beten

„Gott hat die Menschen auch nie gelehrt, Ihn mit den Lippen zu verehren und die Herzen kalt zu halten. Aber weil ein Samuel vor dem Volk laut gebetet hat, desgleichen mehrere Propheten, und weil David Gott dem Herrn seine Psalmen und Salomo sein Hohelied sang, so kam das Volk zum leeren Lippengebet und zu den kalten Opfern. Aber vor Gott ist solch ein Beten und Opfern ein Gräuel. Wer nicht im Herzen beten kann, der bete lieber gar nicht, auf dass er sich vor Gott nicht unanständig gebärde. Füße, Hände, Augen, Ohren und Lippen hat Gott dem Menschen nicht gegeben, dass er damit eitel und leer beten soll, sondern allein das Herz. Aber dennoch kann ein jeder Mensch auch mit den Füßen, Händen, Augen, Ohren und Lippen beten; und zwar mit den Füßen: wenn er hingeht zu den Armen und ihnen Hilfe und Trost bringt; mit den Händen: wenn er den Notleidenden unter die Arme greift; mit den Augen: wenn er gerne die Armen ansieht; mit den Ohren: wenn er gern und tatwillig Gottes Wort anhört und dieselben vor den Bitten der Armen nicht verschließt; und am Ende mit den Lippen: wenn er sich gern tröstend mit den armen, verlassenen Witwen und Waisen bespricht und für die Gefangenen nach seiner Macht und Kraft gern ein gutes Wörtlein einlegt bei denen, die die Armen oft schuldlos gefangen halten, auf dass sie dieselben freiließen. So betet der Mensch mit den Lippen auch, wenn er die Unwissenden belehrt und sie zum wahren Glauben, zur rechten Erkenntnis Gottes und zu allerlei nützlicher Tugend beredet. Das alles ist dann auch ein Gott höchst wohlgefälliges Gebet. So ihr aber nun das wisst, da tut auch danach, und ihr werdet an den Segnungen Gottes nie einen Mangel haben. Denn das heißt dann, Gott im Geist und in aller Wahrheit anbeten. Es steht zwar wohl geschrieben, dass der Mensch ohne Unterlass beten soll, so er nicht in eine Versuchung fallen will; wie läppisch und vollkommen närrisch aber wäre es, so Gott von den Menschen ein unablässiges Lippengebet verlangen würde. Da müssten denn die Menschen, um Gott wohlgefällig zu werden, Tag und Nacht in einem fort auf den Knien liegen und unaufhörlich leere, herz- und sinnlose Lippengebete, gleich den Vögeln in der Luft, herschnattern. Wann aber würden sie dann sonst eine nötige Arbeit bestellen können? Aber so ihr mit Händen, Füßen, Augen, Ohren und Lippen in einem fort so tätig seid und liebt in euren Herzen allzeit Gott und eure armen Nächsten, so betet ihr wahr und in der Tat ohne Unterlass zu Gott, der euch darum auch allzeit segnen und euch darum auch dereinst jenseits geben wird das allerglückseligste ewige Leben.“ [GEJ.02_111,04-09]

„Es ist wohl wahr, dass der Mensch Gott, seinen Schöpfer, ohne Unterlass anbeten soll, da Gott in Sich heilig und darum aller Anbetung würdig ist; aber Gott in Sich ist ein Geist und kann daher nur im Geist und in der Wahrheit angebetet werden. Was aber heißt das, Gott im Geist und in der Wahrheit anbeten? – Seht, das heißt so viel als: allzeit an den einen wahren Gott glauben, Ihn aus allen Kräften über alles lieben und Seine leichten Gebote halten. Wer das tut, der betet fürs erste ohne Unterlass, und fürs zweite betet er so zu Gott im Geist und in aller Wahrheit, denn ohne Tat ist jedes Lippengebet eine barste Lüge, mit der Gott als die ewige Wahrheit nicht verehrt, sondern nur verunehrt wird.“ [GEJ.03_036,03-05]

„Ihr habt es gelesen, was Mein Geist durch eines Propheten Mund gesprochen hat, als er sagte: ,Dies Volk ehrt Mich mit den Lippen, aber sein Herz ist fern von Mir.‘ Und Ich Selbst wiederhole es euch: Jedes wie immer geartete Lippengebet ist ein Gräuel vor Mir! Seid wahrhaft vernünftig und habt ein verständiges Herz, tut Gutes jedermann, der irgend eurer Hilfe bedarf. Ja, tut sogar euren Feinden Gutes, und segnet jene, die euch fluchen. Dadurch werdet ihr Mir gleichen, denn Ich lasse Meine Sonne leuchten über Gute und Schlechte, und Meine ärgsten Feinde werden täglich aus Meiner allmächtigen Hand mit Wohltaten überhäuft, nur über die zu argen Frevler wird Meine Rute geschwungen. Ja, Ich sage es euch: Ihr alle seid Kinder Meines Herzens und Brüder Meiner Seele. Darum, so ihr betet, so betet nicht den Heiden und Pharisäern gleich mit den Lippen, mittels Worten von der Fleischzunge gebildet, sondern betet, wie Ich es euch gesagt habe, im Geist und in der Wahrheit, durch lebendige Werke und Taten der Liebe an euren Nächsten, dann wird jedes Wort in Meinem Namen ein wahrhaftes Gebet sein, das Ich stets und unfehlbar erhören werde; aber die Seufzer der Lippen erhöre Ich nie.“ [GEJ.03_209,03-04]


Jesus gibt uns ein rechtes Gebet

„Ja, die Menschen, die Gott erkennen und Ihn über alles lieben, sollen im Herzen auch zu Ihm beten. Aber wie? Erstens durch die rechte Befolgung Seines Willens, durch die Ausübung der Werke der Nächstenliebe, und zweitens sollen sie im Herzen lebendig und voll Liebe so zu Gott reden: ,Unser liebevollster Vater, der Du wohnst in Deinen Himmeln! / Dein Reich der ewigen Liebe und Wahrheit komme tatsächlich zu uns! / Dein allein heiliger Wille, das Sein aller Wesen, werde auch unter uns so zur Tat, wie er es in allen Deinen Himmeln und Schöpfungsräumen ist! / Gib uns, Deinen Kindlein, das Brot des Lebens! / Unsere Schulden vergib uns, so wie wir unseren Brüdern, die uns beleidigt haben, vergeben! / Lass nicht Versuchungen und Reizungen zur Sünde über uns kommen, denen wir in unserer Schwäche schwer oder gar nicht widerstehen könnten, sondern befreie uns von allen Übeln! / Dein Name werde allzeit geheiligt, hoch gepriesen und über alles gelobt; denn Dein ist alle Liebe, Weisheit, Kraft und Macht ewig!‘ Seht, das ist ein rechtes Gebet zu Gott, so es von jemandem im Herzen lebendig und wahr und vollernstlich ausgesprochen wird. Aber auch dieses Gebet hat keinen Wert, so es auch von jemandem im Mund tausend Mal ausgesprochen würde, sondern es muss sich im Herzen lebendig, wahr und voll Willensernstes aussprechen, und der Mensch muss das auch durch die Tat zeigen, was die Rede seines Herzens ausspricht, sonst ist alles Beten ein Gräuel vor Gott; denn der ewig lebendige Gott, als die Liebe, Weisheit, Kraft und Macht, lässt Sich nicht durch leere und tote Lippenworte und sinnlose Opfer und Zeremonien ehren, sondern allein durch Werke nach Seinem Willen. Diese aber kann und soll ein jeder Mensch an jedem Tag und nicht nur allein am Sabbat ausüben; tut der Mensch aber das, so macht er jeden Tag zu einem wahren Sabbat und braucht nicht auf den siebten Tag der Woche zu warten, der als Tag vor Mir um kein Haar einen größeren Wert hat als ein anderer.“ [GEJ.08_092,05-07; s.a. GEJ.10_032,05-08; HiG.02_43.02.13; HiG.03_42.09.19]


Entartung zum neuen Heidentum

Verfälschung der Lehre Jesu

Die „zwölf Apostel und deren viele Jünger verfügten sich zwar wohl in viele der bekannten Reiche der Erde, aber leisteten wenig, selbst im großen Judenland, wo sie durch zwölf Jahre nach Mir Gemeinden stifteten wie zu Laodizea, Sardes, Tyrus, Smyrna und noch andere. Aber diese Gemeinden entfernten sich schon in kurzer Zeit so weit in den Grundprinzipien von Meiner Lehre, dass Ich dann notwendigerweise durch Johannes in seiner Offenbarung die meisten als vollends verwerflich darstellen musste.“ [HiG.03_64.03.22.a,14]

„Ich habe dich schon gestern auf eine Menge anderer kleiner Widersprüche aufmerksam gemacht, die sich in den drei Evangelien des Matthäus, Lukas und Markus begegnen. Und Ich will dich noch auf einige andere aufmerksam machen, die sich in der späteren Zeit nicht nur unter diesen bekannten drei Evangelisten, sondern noch bei weitem mehr unter der Menge der anderen, sowohl jüdischen als auch heidnischen Weiterverbreiter Meiner Lehre, die man auch Evangelisten nannte, in den verschiedenen Gemeinden derart eingewurzelt haben, dass schon in kaum dreißig Jahren nach Mir wegen der Verschiedenheit der Aussagen in den Schriften von Mir förmliche Kriege und sonstige Schlägereien sich erhoben haben, unter denen gleich jene zu Neros Zeit in Rom zwischen den vielen Judenchristen und paulinischen Heidenchristen derart feindselig ausgebrochen sind, dass es Nero notwendig erschien, die große und überwiegende Anzahl der Judenchristen in Rom samt einem großen Anteil der von ihnen bewohnten Stadt zu vertilgen und sogar jener Römer nicht zu schonen, die das Panier des Judenchristentums gewisserart als Kennzeichen öffentlich zur Schau trugen. Aber es hat auch selbst diese grausame Verfolgung der Judenchristen von Seiten Neros wenig gefruchtet; denn unter den späteren Nachfolgern dieses Kaisers wussten sich die Juden dennoch wieder in Rom einzuschmuggeln und machten aus Rom ein zweites Jerusalem gleichwie die Griechen aus Konstantinopel. Und wie das geschehen war, so wurde besonders das römische Jerusalem (Rom) stets mächtiger und mächtiger und fabrizierte sich, zum Teil aus den Judenevangelien und zum Teil aber auch mit der Annahme der alten jerusalemischen Tempelgebräuche und auch mit der der römischen Heiden, das, was das römische Pontifikat betroffen hat. Die Römer waren demnach im Besitz aller möglichen Judenevangelien sowie der alten Judenschriften und auch der Heidenevangelien und stellten da gewisse gelehrte Kirchenväter auf, welche die Hauptfabrikanten der römischen Dogmen waren, die aber den griechischen Evangelien oft schnurstracks entgegen standen, und das umso leichter und umso mehr, weil der römische Oberhirte nichts Emsigeres zu tun hatte, als auch die Griechen mit seinen Missionaren zu beschicken, was nach 300 Jahren (325) nach Mir unter den Gläubigen eine solche Verwirrung hervorgebracht hatte, dass da viele der Griechen wieder anfingen, die heidnischen Altäre und Tempel aufzurichten und darin (in den Tempeln) der Göttin Minerva, dem Gott Apollo, dem Jupiter und der Ceres ihre Opfer darzubringen. Kaiser Konstantin, der für sich ein eifriger Christ war, beschloss diesem Unfug dadurch Schranken zu setzen, dass er in der Stadt Nicäa als dem Hauptsitz der verschiedensten Glaubensmeinungen eine große Kirchenversammlung zusammenberief, zu der auch der Oberbischof von Rom geladen wurde. Konstantin selbst führte den Vorsitz und zeigte ihnen die üblen Folgen, die sich in jüngster Zeit aus der großen Glaubensverschiedenheit über Christum erheben müssen. Er schlug ihnen denn eine vollkommene Sichtung sowohl der vielen geschriebenen Evangelien, wie noch mehr jener der traditionellen vor und sagte, dass man aus den vielen sich einander völlig widersprechenden Evangelien nur eines einzigen, und zwar dessen des Johannes sich bedienen soll, damit die Christen im Glauben einig würden und sich nicht mehr wegen der Glaubensverschiedenheit gar so verfolgten wie die wilden Tiere, und die Heiden lieber wieder zu ihrem alten Heidentum zurückkehrten, als so verbleiben unter einer solchen Lehre, von der man bei dem besten Wissen und Willen nirgendwo Wahres und Rechtes mehr erfahren kann. Denn so es in der Christenlehre irgendeinen Stifter gegeben habe, so muss er nur Einer gewesen sein, der auch nur eine Lehre den Menschen überliefert hat. Und diese eine Lehre muss einen Sinn und einen Geist haben. So aber gibt es schon seit lange her eine große Menge geschriebener Evangelien und eine noch größere Menge der von Mund zu Mund überlieferten, von denen ein jedes von seinem ganz eigenen Christus spricht, der mit den anderen Christussen nicht die geringste Ähnlichkeit hat. Es werden demnach alle die vielen Evangelien bis auf eines, welches wohl das älteste sein dürfte, vollends zu verwerfen sein. Und so dieses von den Bischöfen nicht sollte genehmigt werden, so werde er sich von dem Christentum ganz abwenden und allenthalben in seinem großen Reich das alte Heidentum wieder aufrichten lassen, das für sich trotz der vielen Götter um vieles einiger war als ein solches zerklüftetes Christentum. Da schlugen ihm die griechischen Bischöfe vor, dass die Namen Matthäus, Markus und Lukas auch in die alte Christenzeit zurückfallen und nicht irgend doppelt oder auch noch mehrfach unter einem und demselben Evangelisten-Namen erscheinen. Und der Kaiser willigte dazu ein unter der Bedingung, dass man dazu auch die Lehre des Heiden-Apostels Paulus in Anbetracht ziehen soll und mit ihr alle die anderen Evangelien fegen. Man machte ihn zwar darauf aufmerksam, dass auch Paulus sich in seiner Lehre nicht immer gleich geblieben sei, und er an die Heiden ganz andere Briefe schrieb und an die Juden wieder andere, die sich im Sinn und Geist nicht völlig ähnlich wären. Und Konstantin sagte, dass dies eben nichts mache; denn Paulus habe doch am meisten bewiesen durch Worte und Taten, dass er keinen falschen Christus predige, sondern nur Den, dessen Geist ihm vor Damaskus wunderbar das Amt eines wahren Apostels gegeben hat. Nach mehr als dreißigjähriger Beurteilung verwarf man endlich doch alles bis auf die vier noch gegenwärtig vorhandenen Evangelien samt der Apostelgeschichte des Lukas und den Briefen des Paulus und einigen wenigen Briefen weniger alter Apostel Christi mit der Offenbarung Johannis, schrieb das alles nach der Ordnung in ein Buch und hieß es infolge der beiden Briefe des Paulus an die Hebräer: ‚Das neue Testament‘, welches dann von allen Bischöfen angenommen ward, das man aber in späteren hundert Jahren darauf doch wieder dahin umgemodelt hatte, dass man den Evangelisten Johannes in den Hintergrund schob und Matthäus, Lukas und Markus voransetzte und auch in den Kapiteln und Versen eine kleine Abänderung machte und überall vorzeichnete, an welchem Festtag ein oder das andere Evangelium dem Volk vorzutragen sei, wonach sich die Griechen noch heutigentags richten wie auch manche anderen christlichen Sekten. Rom aber hat für sich dennoch eine eigene Einteilung gemacht und hat in den späteren Zeiten fürs Volk ein kurzes Auszugs-Evangelium fabriziert für Sonn- und Feiertage. Das ganze Evangelium wie auch die alten Bücher der Juden hat es dem Volk auf das strengste verboten zu lesen und die Übertreter dieses Gebotes sogar mit dem Tod bestraft. Auf diese Weise ist das gegenwärtige Neue Testament entstanden und wurde nach und nach auch als solches von den Christen angenommen vor ungefähr dreizehnhundert Jahren, das aber besonders von den römischen Bischöfen noch allerlei Abänderungen und mitunter auch eigenmächtige Zusätze erhielt, wie solche in der römischen Vulgata, besonders aus den von den römischen Kirchenvätern herrührenden Exegesen zu ersehen und zu erkennen sind und ein jeder nur ein wenig helldenkende Mensch es bald innewerden kann, wessen Geistes Kinder sie sind. Da kommt besonders eine solche Zusatzlehre vor, nach der die Seelen der Verstorbenen bis an den Jüngsten Tag hin zu schlafen haben, welche Lehre man mit dem griechischen Ausdruck Psychopanechia  bezeichnete. Diese Lehre aber erhielt sich nur so lange, bis ein Papst das heute noch bestehende römische Messopfer einführte und dieses mit allem Pomp den römischen Christen dahin erklärte, dass es als ein unblutiges Opfer die vollends gleiche Kraft und Macht habe wie das einstige blutige Opfer Christi am Kreuz, und dass sich so Christus auf diese Weise wundersam für die wahren Christgläubigen der römischen Kirche Seinem Vater im Himmel aufopfere, und dass ein rechtgläubiger Christ, der ein solches Opfer zu seiner Heiligung mit der dafür (nötigen) Darbringung eines kleinen diesweltlichen Opfers lesen lassen würde, sogleich nach dem Tod des Leibes ohne langen Seelenschlaf von Christus erweckt und zur ewigen Glückseligkeit berufen werden könne. Und sei der Christ nicht ganz vollkommen, so könne er mehrere solcher Opfer für sich darbringen lassen und würde dadurch der ewigen Verdammnis entgehen und nach einer kleinen Läuterung jenseits im sogenannten Fegefeuer dennoch in den Himmel gelangen. So ging das Dogma vom Seelenschlaf, mit dessen Beibehaltung das neu erfundene Messopfer nichts eingetragen hätte, nach und nach selbst schlafen wie auch jenes geradezu lächerliche Dogma, das da ernstlich lehrte, dass Gott nur einen geringen Teil der Menschen für den Himmel, den größten Teil derselben aber für die Hölle erschaffen habe. Diese beiden dummen Lehrsätze hat man mit der Zeit endlich ganz aufgehoben, aber dafür die bekannten fünf Kirchengebote und etliche neu kreierte Sakramente eingeführt, die Ich euch nicht eigens zu sagen brauche, da sie ein jeder an und für sich leicht erkennt. Obschon dadurch die christliche Lehre auf den strengen Rat des Kaisers Konstantin sehr vereinfacht wurde, so ist aber dennoch des Kehrichts in überflüssiger Menge in ihr zurückgeblieben trotz der oftmals zugelassenen und vorgenommenen Sichtungen, von denen eine jede eine gewisse Sektenabtrennung zur Folge hatte, wodurch dann wieder mehrere Christusse entstanden sind, die bis zur Stunde einander als gegenseitige Erzfeinde sich bei den Haaren ziehen. Darum muss nun die letzte und größte Sichtung vor sich gehen, und wie schon früher bemerkt, die Sichtungsmaschine heißt: die Wissenschaft. Die sich anfeindenden Christusse müssen hinaus samt allen ihren Anhängseln, auf dass der Eine von Johannes gepredigte Christus unter den Menschen erscheine und Wohnung nehmen kann. Es wird zwar das noch so manchen harten und schweren Kampf mit sich bringen, von dem aber eben die wahren Anhänger Christi nichts zu befürchten haben; denn sie werden in allem vielfach gestärkt werden, woraus dann auch den anderen bis jetzt noch minder Gläubigen ein Licht aufgehen wird, welches auszulöschen sie nicht mehr imstande sein werden.“  [HiG.03_64.04.25,01-20]

„Im Verlauf der Mitteilungen alles dessen, was Ich bei Meinen Leibeszeiten auf dieser Erde im ganzen Reich der Juden gewirkt und gelehrt habe, ist bis schon nach fünfhundert Jahren Meines Erdenseins – besonders was die Erklärungen der Dinge und Erscheinungen der Naturwelt anbelangt – das meiste teils in Vergessenheit geraten, größtenteils aber mit dem alten Unsinn wieder so vermengt worden, dass da niemand mehr die reine Wahrheit hat herausfinden können. Es sind wohl viele ziemlich gleichlautende Aufzeichnungen, die zumeist von den Griechen und Römern bewerkstelligt worden sind, teils in den zehn Städten im langen und weiten Jordantal (darunter aber wohl gut bei sechzig Städte, die alle zu Meiner Zeit und auch vor Mir schon und nach Mir noch bis über die Zeit der Zerstörung Jerusalems und seiner Umgebungen größtenteils von Griechen und Römern bewohnt wurden, zu verstehen sind), teils in Essäa (von dem aber schon vor zwölfhundert Jahren keine Spur mehr anzutreffen war, da dieser Orden von den heidnischen Römerchristen zu sehr verfolgt wurde) und zum großen Teil aber in der großen Bibliothek zu Alexandria aufbewahrt worden. Aber betrachte alle die verheerendsten Kriege und die großen Völkerwanderungen, von denen mehr denn halb Asien, der Norden Afrikas und beinahe ganz Europa heimgesucht worden sind, und zwar aus dem Grund, weil nur zu bald nach Mir – wie solches schon der Prophet Daniel und bald nach Mir Mein Jünger Johannes auf der Insel Patmos in der von Mir ihm gegebenen Offenbarung gezeigt hat – die Menschen, und besonders die Gemeindevorsteher, Meine Lehre, da sie ihnen als die reinste Wahrheit aus den Himmeln zu kleine Zinsen trug, zu verdrehen und mit dem alten Unsinn zu vermengen anfingen. Und es hieß da von Mir aus: Gut denn, weil euch der alte, finstere Weltunflat lieber ist als Mein reinstes Gold aus den Himmeln und ihr stets mehr und mehr den Hunden darin gleicht, dass sie zu dem zurückkehren, was sie gespien haben, und auch den Schweinen, die auch wieder mit aller Hast zu der Pfütze zurückrennen, in der sie sich schon oft über alle Maßen beschmutzt haben, so soll euch für lange hin das Gold der Himmel genommen werden, und ihr sollt Mir schmachten in aller Trübsal, Finsternis und Not, und der Tod soll euch wieder ein größter Schreck auf Erden werden! Und so ward es denn auch bis zu dieser Zeit. Beinahe alle die Städte und Orte, in denen sich Aufzeichnungen von Meinem vielen Wirken und Lehren häufig vorfanden, sind zerstört und verwüstet worden; nur die Kleinevangelien des Johannes und Matthäus sind noch, der Sittenlehre für die Menschen eines guten Willens wegen, mehr oder weniger sprachrichtig bis jetzt als echte Dokumente über Mein Wirken und Lehren erhalten worden, so auch die Schriften des Lukas und des Markus, insoweit er das von Paulus Vernommene in aller Kürze für sich aufgezeichnet hatte, und imgleichen auch mehrere Briefe der Apostel, von denen aber auch viele verlorengegangen sind, und die Offenbarung Johannis, aber freilich auch mit einigen Sprachunrichtigkeiten, was der Hauptsache für den, der von Mir geführt wird, keinen Eintrag macht. Von den anderen Lehren, was die Dinge und Erscheinungen und ihre Beschaffenheit betrifft, ist bis auf diese Zeit hie und da ganz im Verborgenen nur weniges verblieben; und wo noch aus der Zeit der Römer und Griechen etwas vorgefunden ward, wurde es von den Klöstern aufgefangen, aber der im Finsteren schmachtenden Menschheit auch nie ein Häkchen groß davon verkündet. Sonnen- und Mondfinsternisse, Kometen und noch andere ganz natürliche Erscheinungen haben bei ihrer Wahrheitsdarstellung den Priestern nichts eingetragen; man hat sie nur zu bald wieder zu Vorboten und Verkündern der von Mir über die Menschen verhängten Strafen gemacht, damit die dadurch geängstigten Menschen dann zu den Tempeln, die bald wie die Pilze aus der Erde emporgewachsen sind, in großen Scharen wallfahrteten und daselbst reiche und viele Opfer zu den Füßen der Priester niederlegten. In den Katakomben Roms und in den Pfaffenburgen Spaniens und Italiens und hie und da auch des deutschen Reichs finden sich noch gar manche sehr gewichtigen Aufzeichnungen aus Meiner Zeit vor; aber die noch jetzt bellendste Hab-, Glanz- und Herrschsucht der Hure Babels lässt davon ja nichts unter die Menschen kommen, und das aus der Furcht und großen Sorge, nun sich gewaltig zu verraten und dann von aller Welt dahin zur strengsten Rechenschaft gezogen zu werden, aus welchem Grund sie den Menschen so viele Jahrhunderte die Wahrheit vorenthalten habe. Da der schnöde Grund wohl jedem Denker von selbst einleuchtend ist, so ist es hier denn auch wahrlich nicht nötig, ihn noch näher zu beleuchten. Wie lange ist es denn seit der Zeit, als man dem Volk die vier Evangelien und die Apostelgeschichte des Lukas, die Briefe der Apostel und die Offenbarung Johannis auf das strengste vorenthalten hat und in mehreren Ländern ihm das noch immer vorenthält? Wie sträubte man sich gegen das Licht Meines hellen Wissenschaftsblitzes, der vom Aufgang bis zum Niedergang alles, was auf Erden ist, von neuem hell zu erleuchten anfing, und das schon vor dreihundert Jahren, und dessen Licht nun stets heller und heller leuchtet, und das so, dass in dieser Zeit sogar die geheimsten und verborgensten Gemächer der einst so großen und mächtigen Hure Babels wie am hellsten Tag offen liegen!“ [GEJ.10_025,02-11]


Benutzen der Lehre für geld- und herrschsüchtige Zwecke

Jesus zu Seinen Jüngern: „Ihr müsst euch das Heidentum in jener Zeit, deren Ich Erwähnung tat, nicht so vorstellen, wie da nun beschaffen ist das Heidentum in der Jetztzeit. Es werden die Götzentempel der Jetztzeit wohl schon lange zerstört sein; aber an ihre Stelle werden vom Widerchristen eine Unzahl anderer, und das sogar unter Meinem Namen, erbaut werden, und ihre Priester werden sich als Meine Stellvertreter auf Erden überhoch ehren lassen und werden alle Weltschätze an sich zu ziehen am allermeisten bemüht sein. Sie werden sich mästen; aber das Volk wird in großer Not sein geistig und leiblich.“ [GEJ.08_039,14-15]

Petrus im Jahr 1849 im großen Geisterreich: „Der Bruder Paulus stiftete sie [die Kirche] wahr und rein; und sie erhielt sich durch mehrere hundert Jahre mehr oder weniger rein. Aber, wie eher bemerkt, ist diese Gemeinde seit nahe eintausend Jahren nun nicht in ein allerschmutzigstes und oft sogar sehr böses Heidentum übergegangen, gierend nach nichts als Gold, Silber, Herrschergröße und nach der allerabsolutesten Herrschaft über alle Völker der Erde, und für die Erreichung dieses Zwecks in einem fort in alle Gegenden die verschmitztesten Missionare aussendend.“ [RB.01_081,02]

„Ja es wird sogar geschehen, dass die falschen Propheten sich auf goldene Throne emporschwingen werden und die wahren von Mir Erwählten und Berufenen mit aller Hast verfolgen werden. Wenn aber das eintreffen wird, dann wird auch ihr Gericht und ihr Ende über sie kommen, und Meine Lehre wird dennoch fortbestehen unter gar vielen Menschen auf der Erde; aber sie wird stets nur als ein freies Gut unter den Menschen im stillen glänzen, leuchten und trösten, nie aber als eine Herrscherin über ganze Völker auf einem Herrscherthron mit Krone, Stab und Zepter gebieten. Wo das in Meinem Namen der Fall sein wird, da werde Ich Selbst fern sein, und anstatt Meiner Liebe wird die Habsucht, der Geiz, Neid und Verfolgung aller Art und Gattung unter den Menschen zu Hause sein, und ein Betrug wird dem anderen die Hände reichen. Wenn ihr aber solche Früchte Meiner sein sollenden Lehre unter den Menschen sehen werdet, so werdet ihr es ja wohl merken, welches Geistes Kinder die auf den Thronen herrschenden Propheten sind und von wem ihre falschen Lehren stammen!“ [GEJ.08_014,07-08]

„Da der Mensch, um ein Mensch zu sein, einen vollkommen freien Willen haben muss, demzufolge er tun kann, was er nur immer will, so ist es andererseits aber auch einleuchtend klar, dass es ihm auch in Hinsicht auf die noch so rein göttliche Lehre freistehen muss, sie anzunehmen oder nicht anzunehmen, oder als echt oder nicht echt anzuerkennen. Da aber dem Menschen solches zusteht, so ist es dann aber auch klar, dass sich mit der Zeit gar leicht aus der reinen Lehre Christi ein allerfinsterstes Papsttum hat herausbilden können.
Denn es haben sich ja doch schon zu den Zeiten der Apostel Negozianten  mit der Wunderlehre Christi vorgefunden; ja Christus Selbst hatte einen, der Ihn verriet, bei Sich; wie sollen sich da in den späteren Zeiten nicht Negozianten in Menge vorgefunden haben, da sie schon Erfahrungen vor sich hatten, nach denen die Lehre Christi als eine geduldige Kuh angesehen ward, die ohne viel Futter eine ungeheure Menge Milch gibt. Da aber gold- und geldsüchtige Menschen das nur zu gut eingesehen haben, so machten sie aus der Gotteslehre eine Verkaufsware, handelten damit in allen Landen der Erde und machten die besten Geschäfte. Das war schon die erste böse Tat!
Als aber die Kaufleute sahen, dass die Ware ihrer reinen, geistigen Form nicht mehr gar zu gierig gekauft ward, besonders bei den Prunk und Zeremonie liebenden Asiaten, da richteten sie auch bald ihre Ware so ein, wie sie es glaubten, dass sie den Morgenländern am meisten zusagen dürfte. Und seht, der neue Handel ging dann wieder gut vonstatten. Aus dieser Handelsepoche datiert sich aber auch hauptsächlich zuerst die freche und willkürliche Beschnatzung und Beschneidung der Reinlehre Christi, die Erfindung des Fegfeuers, der Ablässe, der Bruderschaften und dergleichen mehr. Auch die famosen und den verschmitzten Kaufleuten Roms gar sehr viel tragenden Kreuzzüge gehören dieser zweiten Epoche an.
In der noch etwas späteren Zeit, als die Menschen ein wenig einzusehen begonnen haben, zu wessen Nutz und Besten die Kreuzzüge Roms so eifrig und unter ungeheuren Ablässen gepriesen und mit aller Energie betrieben wurden, hat man dann dieser zu grellen Betrügerei dennoch Einhalt tun müssen, um sich vor aller Welt nicht gar zu bloß zu stellen. Denn man ist sehr überrascht dahinter gekommen, dass die Kaufleute Roms mit den Sarazenen in der innigsten Geschäftsverbindung standen und diesen allzeit treulichst kundgaben, wann sie wieder von einem fetten Kreuzzug würden besucht werden, von welcher Seite er kommen wird, und wie stark er sein wird; wo es dann den wohlunterrichteten Sarazenen freilich stets ein Leichtes sein musste, die blinden Kreuzritter auf das Zweckmäßigste zu empfangen. Als so die Menschen hinter diese Betrügereien kamen, was die fleißig beichthörenden Pfaffen nur zu bald erfuhren, da warf man sich auf die Mystik, eigentlich Eskamotie , errichtete Wallfahrtsorte mit Mirakelbildern, hüllte sich ganz ins Latein ein, produzierte wundertätige Reliquien und baute große Tempel mit viel Wunderaltären, goss große Glocken und dergleichen mehr. Damit handelte man bis zur Stunde .
Aber da in der Zeit die Menschen den Pfaffen denn doch schon wieder, und das stärker denn je, über den Kopf zu wachsen anfangen und sogar vor dem beheiliggeisteten Mann keinen Respekt mehr haben, so geht nun diesen Kaufleutchen der Faden aus, und sie wissen nun nicht, wie sie die Sache anstellen sollen, um ihrer sehr verlegenen Ware einen ergiebigen Absatz zu verschaffen. Aber Freunde, diesmal wird sich's nicht mehr tun. Die Bibeln sind nebst anderen hellen Schriften zu sehr unters Volk gekommen, und diese Kaufleute haben zu offenbar gezeigt, dass sie für alles zu haben sind um Geld. Und so hat sich sogar Maria, die lange ihre Hauptstütze war, samt ihrem hölzernen Christuslein bei ihnen zu empfehlen angefangen, was für diese Kaufleute ein außerordentliches malum Omen  ist. Es wird ihnen nun bald nichts mehr übrigbleiben, als ihre in den Geschäftsbüchern treu aufgezeichnete Chronik skandalös .“ [RB.01_116,02-06]

„Ich kann dich versichern, wenn Judas, der Verräter, eine christliche Gemeinde gestiftet hätte, sie wäre sicher besser ausgefallen als diese, welche nicht aus dem Christentum, sondern aus dem Heidentum dadurch hervorgegangen ist, dass man das Heidentum mit dem Christentum nur ein wenig gesalzen hat. Denn wie bei einer Speise das Salz den kleinsten Teil ausmacht, so macht auch in diesem Heidentum das Christentum den allerkleinsten Teil aus. Das wäre zwar noch erträglich, wenn es nur gut wäre. Aber ist das Salz selbst schal, wie soll es dann das reine Heidentum zu einem Christentum würzen? Das Heidentum hatte viele Götter, darum mochte es auch mit der neuen Würze nicht bei dem einen Gott verbleiben, sondern machte drei aus Ihm. Und nach diesem dreigeteilten Gott vergöttlichte es dann auch die Menschen, welche auf der Erde gelebt haben, um dadurch einen Ersatz für seine abgenützten „Halbgötter“ und „Hauslaren“ zu bekommen. Das alte Heidentum war den Priestern überaus einträglich, das reine Christentum aber war solcher Gewinnsucht gerade entgegen, nachdem es ausdrücklich heißt: „Umsonst habt ihr's empfangen, umsonst sollt ihr's auch wieder weitergeben.“ Solches konnte das Heidentum nicht brauchen, daher machte es lieber ein „Sündenregister“. Und weil nach dem Mosaischen Gesetz zu wenig gesündigt ward, so gab es noch eigenmächtige, schwer zu haltende Gesetze hinzu, konstruierte dann zu dem Sündenregister und dem sehr zahlreichen Gesetzbuch die sündenvergebende „Beichte“ und leitete durch diese Beichte die Menschheit auf allerlei einträgliche Bußwerke hin. Durch diese hat sich dann das alleinseligmachende Pontifikat mit Hilfe noch anderer einträglicher gottesdienstlicher Zeremonien zu einem Weltglanz emporgearbeitet, vor welchem alle Könige bebten. Damit aber dieses allein-seligmachende Pontifikat sich noch unabhängiger und so auch unumschränkter wirkend aufstellen konnte, wusste es durch ein vortreffliches Mittel sich ein mächtiges stehendes Heer, über eine Million stark, zu bilden, welches allerorts die Burgen, Festungen, Städte und Länder der Kaiser, Könige und Fürsten unüberwindlich besetzte und somit alle Reiche sich botmäßig und zinspflichtig machte. Das Heer sind die „Priester“ und „Mönche“, und das Mittel ist der „Zölibat“. Auf diese Weise war die (neu) heidnische Kirchenmacht unüberwindbar begründet. Da aber jeder Herrscher, so er wissen will, wie es mit seinen Untertanen stehe, geheime Kundschafter haben muss, so waren solche geheime Kundschafter auch dem Pontifikat überaus notwendig. Wer sind aber diese Kundschafter? Sieh, das gesamte Priestertum. Und wie heißt das Mittel, durch welches die geheimen Gesinnungen ausgekundschaftet wurden und noch werden? Es ist kein anderes als die „Beichte“. Und sieh, das auch ist der zweite Gewinn, und das für die Beichtiger, also für das gesamte finstere Priestervolk. Und worin besteht dieser Gewinn? Ich sage dir, er besteht in nichts anderem, als dass für die Kirche alle die gebeichteten Sünden ganz als eigentümlich zugute geschrieben werden, zugleich aber auch noch in dem damit notwendig verbundenen eigennützigen Menschenbetrug, durch welchen sie in den Wahn gebracht werden, so oft vor Gott gerechtfertigt zu sein, als wie oft sie nur immer gebeichtet haben.“ [GS.01_085,05-10]

„Alles ist nicht schlecht an der Römerin. Nur das ist ein Gräuel, so sie des irdischen Mammons wegen Mittel ergreift, die rein höllischer Natur sind, als da sind: falsche Wunder, falsche Heilmittel, Ablässe, Reliquien und Bilderdienst, Amulette, fromm klingende Zaubersprüche, blinde Zeremonien, Gnadenwallfahrtsorte, Kirchenschätze für leeren kirchlichen Luxus, hohe Ämter und Ehrenstellen, die ausgedehnteste Herrschsucht und die hartnäckigste Alleinrechthaberei. Ich will von ihren Messopfern nichts sagen, nichts von ihrer Ohrenbeichte, von ihren Tempeln, Glocken und Orgeln, nichts von würdigen Kunstwerken, nichts von der Heilighaltung ihrer Bethäuser und nichts von den Begräbniszeremonien für die Verstorbenen. Denn dies alles im reinen Sinn würdig benützt ist nicht untauglich, das menschliche Gemüt zu erheben und zu veredeln. Aber dass die Römerin diese an und für sich reinen Dinge dazu gebraucht, das menschliche Herz zu verdummen und blind glauben zu machen, dass man durch sorgfältigen Gebrauch alles dessen zum Leben in den Himmeln und nur durch sie zu Meiner Gnade gelangen könne, das ist schlecht! Denn dadurch werde Ich bei den Kindern als Vater zu einem Tyrannen gemacht, den die Dummheit wohl fürchtet, aber nie liebt. Die Verständigen und Weltläufigen aber fangen dann an, Meiner sich zu schämen. Sie wollen dann oft von einem solchen Erlöser, wie Ihn die Römerin schildert, nichts mehr hören und verwerfen damit das Kind samt dem Bad. Und das bewirkt die römische Kirche durch ihre eigenmächtigen Lehren, Satzungen, Zugeständnisse und Privilegien, die sie als von Mir empfangen vorgibt, und durch allerlei geduldeten und gepredigten Aberglauben. Das ist es aber, wodurch sie selbst sich zugrunde richtet und eigentlich schon zugrunde gerichtet ist.“ [RB.02_223,09]

„Rom hat sich wie das Heidentum allerlei Zwangsmittel bedient, um den Willen der Menschen zu bändigen. Was hat es aber damit erreicht? Die baldigste Auflösung und allseitigste tiefste Verachtung. Was es nun auch tun mag, so wird es sich doch nimmer erholen und erheben.“ [RB.02_254;13]

„Endlich sieh, um was jetzt fast gar alle Kirchen sich streiten. Sieh, es ist das Gold der Welt. Gold und Tod aber ist bei Mir in Hinsicht der Welt gleichbedeutend. Sieh, das ist der wahre Antichrist, der große Wunder nun tut. Aber seine Zeit ist vor der Tür!“ [HiG.02_42.01.25,12]


Entfernung von Gott durch äußerliche Zeremonien und geschaffene Mysterien

„Geschmückt sind die römischen Kirchen und Tempel mit Türmen und Kuppeln, das Innere prunkt mit Gold und Silber und viel Edelgesteinen. In allen den Türmen erschallen gewaltig die ehernen Glocken zu allen besonderen Zeiten der Tage, der Wochen und Jahre. Im Inneren der Kirchen und Tempel ertönen die Orgeln und manchmal Posaunen, Trompeten und Pauken und Pfeifen. Und Sänger wetteifern, wer eh' sich aus ihnen die Kehle und Lunge zersprengen wohl könnte. Und Menschen bedrängen sich mächtig, wenn Messen in goldenen Gewändern und teuer bezahlt, vorgeblich zu Meiner Ehre aufgeführt werden. Denn so eine Messe wird „Opfer“ benannt und ist für die römischen Christen der allervornehmste, erhabenste, heiligste Dienst, der Mir einzig allein wohlgefällt, und am meisten, wenn er so prunkvoll und teuerst bezahlt wird gegeben. O Zeiten, o Sitten, o Menschen! Wo steht es denn geschrieben: Bethäuser mit Türmen, mit Kuppeln, mit Gold und mit Silber und Edelgesteinen zu schmücken, mit teuren Glocken zu läuten, mit Orgeln, Trompeten, Posaunen und Pauken und Pfeifen und sonstigem Geplärr voll des gräulichsten Unsinns, Mich, euren Gott, zu verehren, ums Geld noch dazu?! O das ist noch ärger, als was der Prophet Jesaias gesprochen, indem er da sagte: „Dies Volk Mich verehrt mit den Lippen; sein Herz doch ist fern von Mir.“ Doch hier wäre es noch gut, so man nur das von allen römischen Christen alleinig aussagen wohl könnte. Doch hier muss man sagen: Dies Volk Mich verehrt mit gemauerten Kirchen und Türmen, mit Glockengeläute, mit Orgeln und allerlei Pfeifen, mit Klingel und Klangel, mit Büscheln und Bändern, mit Weihrauch und brennenden Kerzen, in goldenen Gewändern für Geld und für Gold und für Silber, für Wein und für Braten in allen Gestalten. Mit Lippen jedoch macht sich's dabei nicht viel zu schaffen. Es hat dafür Glocken und andere geweihte Werkzeuge. Wozu dann noch Lippen abwetzen? Das tut man zum Schein nur lateinisch ein wenig. Ums Herz darf man da nicht mehr fragen, ob's nah oder fern Mir ist. Denn das kennt Mich nicht und hat nie Mich erkannt. Oder haben wohl Mauern und Türme und Glocken und Orgeln und Büschel und Bänder, vergoldete Götzen und allerlei Schnitzwerk und Rauchfass und Weihbrunn und Kerzen und Lüster und Lampen, Altäre und goldene Gewänder und allerlei andere geweihte Werkzeuge auch Herzen? O Zeiten, o Sitten, o Menschen! Wohin seid gekommen ihr Tollen, ihr Blinden, ihr Armen, ihr Toten allesamt? Heißt denn das, Gott im Geist und Wahrheit anbeten? Erwacht doch einmal und macht's nicht ärger noch, als es vor Zeiten gemacht haben einzig allein nur die finstersten Heiden. Wer wagt es zu sagen: „Ich kenn' den allmächtigen Gott, den dreieinigen, den ewig Getreuen“, und will doch nie anders als einzig allein nur ums Geld Mich lateinisch anbeten. O das wird doch etwa die Krone der Lüge wohl sein? O seht, wer Mich kennt im Herzen als Gott und als Vater, der wird auch im Herzen alleinig durch Liebe Mich ehren und so nur in „Wahrheit“ und „Geist“ Mich anbeten, weil Ich als Gott und als Vater durch Meinen allerheiligsten Geist nur in den Herzen derjenigen wohne, die Mich als das kennen, was Ich von Ewigkeit war und als was Ich Selbst Mich auf Erden habe zu erkennen gegeben. So das aber einzig die ewige Wahrheit nur ist, was wohl wird dann das übrige sein: All' die Kirchen und Tempel und Türme und Glocken und Orgeln und Pauken, Trompeten und Pfeifen und Messbuch und Weihrauch und Rauchfass und Klingel und Klangel und Büschel und Bandel und aller der götzische Plunder?! Ich meine, die Antwort wird jeder leicht finden. Darum nichts mehr weiter von all den Werken der Nacht und des Todes für ewiglich! Amen.“ [HiG.02_47.07.05,07-15]

„Seht, geradeso ergeht es Mir in den meisten Meiner Kirchen. Überall sucht man Mich den Blicken Meiner Kinder zu entziehen und stopft ihre Ohren mit leerem Schall, damit sie nur Meine Vaterstimme nicht vernehmen sollen. Man hält ihnen hölzerne Christusse vor die Augen, damit sie ja den Lebendigen nicht sehen sollen, und macht mit dem Geläut der Glocken ihre Ohren taub für Meine Stimme und lässt nicht laut werden in den Herzen Mein lebendiges Wort!“ [HiG.01_40.06.29,03]

Frage: „O Herr, was sind denn so ganz eigentlich die „Geheimnisse“, mit denen besonders unsere römische Kirche so überaus vollgestopft ist und worauf sie sich viel zugutetut und sozusagen ihr Hauptansehen stützt? – So es Dein heiligster Wille wäre, gib uns darüber einige Winke!“
Antwort des Herrn: „‚Geheimnisse‘ (Mysterien) sind nichts anderes als Nacht und Finsternis in eben den Dingen, die als ein Geheimnis betrachtet werden. Und so sind auch die kirchlichen „Geheimnisse“ die barste Blindheit der Seele und ein völliger Tod des Geistes. Und wieder sind die „Geheimnisse“ eine Bosheit, denn die Menschen hüllen gewöhnlich das in Geheimnisse, womit sie sich nicht offen ans Licht getrauen, weil da die anderen den Betrug erschauten und dann Rache nehmen möchten an den Betrügern, was sich eben auch nicht zu selten schon ergeben hat. Jeder Betrug aber ist eine allergröbste Sünde und somit eine größte Bosheit. Und somit ist ein „Geheimnis“, das da nichts ist als ein Betrug, auch eine barste Bosheit. Weiter ist ein „Geheimnis“ auch ein Mörder und ein Totschläger, denn nichts tötet den Geist so sehr, als eben die „Geheimnisse“. Daher sind sie denn auch geistige Räuber, Mörder und Totschläger. Denn über alles hat der Mensch mehr Mut als über ein Geheimnis, aus welchem Grund in der früheren Zeit auch der Aberglaube so ausgebreitet wurde, da niemand den Mut hatte, hinter die Augendecke Mosis zu greifen, um sich zu überzeugen, was denn so ganz eigentlich hinter derselben liegen könnte. Jeder betrachtete die „Geheimnisse“ als rein unerforschlich und blieb und bleibt dabei stehen, weil er am Ende nicht nur das Geheimnis, sondern auch dessen Enthüllung fürchtete und noch fürchtet. Jedes Geheimnis aber gebiert ein anderes, und das andere ein drittes, und das so fort, bis endlich alles ein „Geheimnis“ wird, das ganze Leben samt dem Tod. Um so die Menschheit geistig völlig zu töten, braucht man sie nur in recht viele und recht derbe Geheimnisse zu treiben, so kann man seiner Sache gewiss sein, natürlich von der höllischen Seite her. Aber in der Nacht ist es einträglich, auf den Raub auszugehen; im trüben ist gut fischen. Die Blinden lassen sich leicht führen. Und die Toten kann man überhaupt tragen, wohin man will, und sie sieden und braten noch oben darauf, und sie werden sich nicht rühren. Daher gibt es ja kein besseres Mittel als recht viele große „Geheimnisse“, und ein Volk ist auf ein Jahrtausend zerschlagen und lässt alles aus sich machen. Dergleichen „Geheimnisse“ dürfen dazu nur noch mit einigen taschenspielerischen Wundern, mit großem Pomp und glänzender Zeremonie begleitet sein und mit recht viel Rauch und schrecklichen Historien, so haben sie dann eine gewaltige Macht, der selbst die beherztesten Menschen keinen Widerstand zu leisten imstande sind. Ja, da ist dann die Trübsal so stark, dass sie selbst den Auserwählten schaden könnte, so diese möglicherweise ohne Meinen besonderen Beistand in ihr Gebiet könnten geleitet werden. Daher auch nun alle die Christen, bei denen „Geheimnisse“ walten, über das Wesen des Lebens nach des Leibes Tod im völligen Tod wandeln. Denn sie wissen davon nichts und glauben an dasselbe, wenn es gut geht, nur ungefähr so, wie ein Lottospieler auf einen Terno , der möglicherweise wohl herauskommen könnte, aber höchstwahrscheinlich nicht herauskommen wird. Wie viel aber ist solch ein verfluchter Glaube wert? – Ich sage: Er ist nicht einmal des Auslachens und Anpfeifens wert. Denn er kann niemanden vom Tod erretten. Daher solche Schwachgläubige auch alle dahinsterben, als wären sie nie dagewesen, und zu Schemen und Phantomen der Geisterwelt werden, denen sogar die Fähigkeit mangelt, Meinen Namen auszusprechen, was alles eine Frucht der „Geheimnisse“ ist. Was Gott, was Ich, Jesus, was der Heilige Geist, was also diese Dreieinigkeit, was das Abendmahl, was das Wort Gottes ist, davon wissen sie gerade so viel wie der nächste beste Stein. Sie beten zwar wohl Gott an; aber einen Gott, der nirgends ist und sein kann. Der Vater aber, der ihr allerbekanntester und allernächster Erzieher sein sollte, ohne welchen niemand das ewige Leben erhalten kann, ist das geheimnisvollste und somit entfernteste und so auch ein völlig nichtdaseiendes Wesen. Frage: Wie kann zu solch einem Vater je eine Liebe erweckt werden, von der doch alles abhängt, was nur immer das ewige Leben bedingt? Es kann wohl für Laien Geheimnisse geben, wie für Schüler, solange sie noch in der Schule sind und lernen müssen. Aber bei Menschen, bei wahren Menschen sollen keine Geheimnisse sein. Denn ihr wisst es nun, dass der rechte Geist Gottes, so er im Menschen ist, auch in Meine Tiefen dringt, wie es Mein Paulus aus Mir gelehrt hat. Hinweg daher mit allen „Geheimnissen“, sie gehören der finsteren Welt an. Bei euch aber sei es Tag in euren Herzen, denn darum lasse Ich stets so viel Licht zu euch, auf dass ihr für ewig aus der harten Gefangenschaft der „Geheimnisse“ erlöst werden sollt. Amen.“ [HiG.02_47.07.09]

„Ich bin im Geist von Ewigkeit her immer der völlig Gleiche, habe Mich nie verändert und werde Mich auch ewig nie verändern in Meinem Sein, Wirken und Wollen. Ich bin nun bei drei Tage lang bei euch und habe euch gelehrt, was ihr zu wissen, zu glauben und zu tun habt – ein jeglicher für sich –, um zu erlangen das ewige Leben der Seele. Habe Ich euch da von irgendwelchen Gebeten oder von irgendeinem wirksamen mysteriösen, Mir allein wohlgefälligen Gottesdienst etwas gesagt, oder von einem gewissen Feiertag, wie allenfalls von einem Sabbat der Juden, den sie einen Tag des Herrn Jehova nennen, und an dem die Priester den Menschen alle Arbeit verbieten, während sie selbst als Priester aber eben an dem Tag des Herrn die größten und schändlichsten Betrügereien verüben und dabei noch der gewissenlos argen Meinung sind, Gott damit einen guten Dienst zu erweisen? Nein, von allem dem habt ihr aus Meinem Mund nichts vernommen, und Ich sage es euch als vollwahr: Hinweg mit allen Gebeten, hinweg mit allen Feiertagen, da ein jeder Tag ein wahrer Tag des Herrn ist, und hinweg mit allem Priestertum! Denn ein jeder Mensch, der Gott erkennt und Ihn über alles liebt und Seinen Willen tut, ist ein wahrer und rechter Priester und ist dadurch auch ein rechter Lehrer, so er seinen Nebenmenschen eben diese Lehre gibt, die er von Mir empfangen hat.“ [GEJ.06_123,05-06]

„Diese Meine Lehre ist sonach ganz ohne allen äußeren und noch weniger durch einen inneren Zwang den Menschen und Völkern in der ganzen Welt zu geben, und die Wunder sind nur dort zu wirken, wo die Menschen fürs erste einen lebendigen, das ganze Herz überzeugend festen und durch gar keine äußeren Zweifel mehr unterspickten Glauben haben und sonst viele Erfahrung und viele Kenntnisse in den verschiedenen Dingen besitzen. Vor sehr leicht- und abergläubischen Menschen haben keine Wunder zu geschehen, weil ihnen diese sogleich jeden Funken ihres ohnehin schwachen freien Willens raubten. Und da wäre für sie dann diese Meine neue Lehre aus den Himmeln um gar nichts dienlicher als ihr alter Aberglaube; denn sie fingen alsbald an, den Worten aus den Himmeln eine besondere, göttlich-magische Wirkung unterzuschieben, sie auf sich einwirken zu lassen und sich ganz passiv in allen Dingen und Stellungen zu verhalten und alle Handlung nach der Lehre einen ganz frommen und guten Mann sein zu lassen. Ja, am Ende würden sie gerade so träge werden, wie es da heutzutage gar viele der wohlhabenden Juden gibt, die sogar zu träg sind, selbst zu Gott zu beten, sondern sie zahlen die Pharisäer und auch andere Leute, dass diese für sie beten, da sie selbst viel zu wenig Zeit dazu hätten und es auch viel zu unbequem für sie wäre, die vielen, viele Ellen langen Gebete selbst herunter zu murmeln. Wenn es aber einmal mit dieser Meiner Lehre so elend weit gekommen sein sollte, dann freilich kann ein alles auf den alten Wahrheitszustand zurückführendes, allgemeines Gericht, wie zu den Zeiten Noahs, nicht mehr fern sein. Darum lehrt alle Menschen die reinste Wahrheit und lasst alles Mystische und Wundermagische himmelweit beiseite, ansonsten da alles weit gefehlt wäre. Denn so ein Mensch aus der Tätigkeit seines freien Willens kommt und in eine Art frommer Trägheit übergeht, so hört er ja auf, ein Mensch zu sein, sondern steht unter der Würde eines Tiers und gleicht einem tauben und wilden Gesträuch, das da unter der äußeren Einwirkung des Lichts der Sonne und ihrer Wärme bloß nur als ein Wildling fruchtlos vegetiert und nahezu gar keiner erforderlichsten Selbsttätigkeit mehr fähig ist. Bei solchen Menschen erkaltet dann auch die Liebe, und der arme Nächste ist ihnen am Ende eine lästige Fliege geworden, die sie in ihrem weltlichen Behaglichkeitsschlummer stört. Und was aber die Liebe zu Gott betrifft, so zahlen sie dafür dann allerlei Opfer und Gebete. O sag, wie sieht's dann bei solchen Menschen mit dem Reich Gottes in ihrem Herzen aus? Ich sage nicht, dass dieser Zustand gerade notwendig bei späterhin Beteiligten dieser Meiner Lehre so, wie nun bei den Pharisäern und Juden, eintreten werde; aber er kann eintreten, und das nicht in von jetzt zu ferner Zukunft, so ihr als die Austräger dieser Lehre nicht völlig klug zur Genüge zu Werke geht.“ [GEJ.05_130,03-08]


Das Schicksal der Kirche

Das Gute wird gerettet

„Rom soll so lange der beste Aufenthaltsort Meiner Lehre und Meiner besonderen Gnaden verbleiben, und es soll diese große Kaiserstadt ein Alter in der Welt erreichen, wie ein gleiches nur sehr wenige Städte Ägyptens erreichen werden, jedoch nicht so unversehrt wie Rom. Die äußeren Feinde sollen dieser Stadt wenig je etwas zuleide tun; wenn sie schadhaft wird, so wird sie das nur der Zeit und ihren wenigen inneren Feinden zu verdanken haben. Aber in der Folge wird leider auch in dieser herrschenden Stadt diese Meine Lehre in eine Art Abgötterei übergehen; aber ungeachtet dessen wird Mein Wort und noch immer der beste Sinn der Lebenssitten im allgemeinen darin erhalten werden. Gar in die späten Zeiten hinaus wird der Geist dieser Meiner Lehre dort sehr verschwinden. Die Menschen werden an der äußersten Rinde kauen und sie fürs geistige Brot des Lebens halten; aber da werde Ich schon durch die rechten Mittel sie wieder nach und nach auf den rechten Weg zurückführen. Und hätte sie noch so viel Hurerei und Ehebruch getrieben, so werde Ich sie schon wieder reinigen zur rechten Zeit. Im übrigen aber wird sie stets eine Verkünderin der Liebe, Demut und Geduld verbleiben, darum ihr viel durch die Finger nachgesehen wird zu allen Zeiten, und die Großen der Erde werden sich vielfach um sie scharen und aus ihrem Mund die Worte ihres Heils vernehmen wollen. Ganz rein aber wird sich auf dieser Erde im allgemeinen nie etwas für eine zu lange Dauer erhalten, somit auch Mein Wort nicht; aber am reinsten für den Zweck des Lebens und als Geschichtsreliquie noch immer in Rom.“ [GEJ.05_009,04-08]

„Dass du Mir darum gewisserart einen Vorwurf machst, dass Ich der römischen Kirche ob ihrer Gräuel noch nie eine energische Gegendemonstration zukommen ließ, da tust du Mir unrecht. Betrachte du alle die Trennungen von der Römerin. Sieh, das sind ganz gewaltige Gegendemonstrationen. Aber sie fruchteten wenig, weil ich den Drachen noch nicht richten wollte, wegen Meiner Liebe. Weiter betrachte du die große Verbreitung des reinen Worts durch die Druckschrift in allen Zungen. Aber sie fruchtet wenig, weil Ich den Drachen noch nicht richten wollte, wegen Meiner Liebe. Wieder weiter betrachte die zahlreich zu allen Zeiten von Mir Selbst erweckten (neueren) Propheten. Diese übten eine starke Gegendemonstration aus. Aber es fruchtete wenig, weil Ich den Drachen noch nicht richten wollte, wegen Meiner Liebe. Dann betrachte du noch die tausendfachen Demütigungen, die Ich als starke Gegendemonstrationen der Römerin habe zukommen lassen von allen Seiten. Aber sie fruchteten auch bisher noch wenig, weil Ich den Drachen noch immer nicht richten wollte, wegen Meiner Liebe. Von nun an aber wird es ohnehin mit der Römerin ein ganz stark anderes Verhältnis zu nehmen anfangen. Ihre Weltmacht wird sehr erschüttert werden, und eine offene Zunge gegen sie allenthalben gestattet. Wird sie solch eine Demonstration auch noch nicht fruchtend berücksichtigen, so wird der Drache gerichtet werden, wegen Meiner zu lange missbrauchten Langmut.“ [RB.01_126,20-21]

„Ich sage, die römische Kirche ist eine Hure; aber ihr seid denn doch in ihr geboren worden und habt die erste Kindermilch aus ihrer Brust gesogen. Sie lehrte euch zuerst Meinen Namen nennen, nährte euch wie eine recht zärtliche Mutter und untersagte euch nur das Naschen solcher Speisen, die euch den Magen verdorben hätten. Sie weckte dadurch in euch den Appetit zu kräftigeren Speisen der Seele und des Geistes, welche nach Meinem Willen euch von Mir nie vorenthalten wurden, so dass ihr nach Herzenslust habt schwelgen können. Und noch heutzutage schwelgt ihr wie nicht bald jemand in ihrem Schoß. Wie kommt es denn nun, dass ihr mit Jakobus und Johannes ruft: „Herr, lass Blitz und Schwefel regnen auf ihr krankes Haupt“? Hört, da schaut noch ganz wenig wahre Liebe heraus. Meint denn ihr, Vernichtung sei der Weg zur Besserung? O nein, da irrt ihr euch gar abscheulich. So meinten denn auch alle Sektenstifter. Aber sie haben sich ebenfalls sehr geirrt, und die Folge war: Bruderzwist, Krieg, Mord und Gräuel aller Art. War eine solche Besserung gesegnet? Oder kann da eine Sekte sagen: „Meine Lehre ist nicht mit dem Blut der Brüder besiegelt“? Seht, sie, die Römerin, ist dasjenige ehebrecherische Weib, welches da hätte gesteinigt werden sollen. Ich aber sage auch hier: „Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie!“ Wieder ist sie das kanaanitische Weib und hat einen großen Glauben und viel Liebe. Wieder ist sie das Weib, das da zwölf Jahre am Blutgang litt und Mir aus Meinem Kleid die Heilung stahl und genas, da sie viel Glauben und Liebe hatte. Und wieder ist sie gleich der großen Hure und hernach Büßerin Magdalena, die da Meine Füße salbte. Unter allen diesen Gestalten kann die römische Kirche auftreten. Dagegen sind andere „Jünger“ voll Ärgers, so sie von Meinem „Fleisch und Blut“ hören. Sie glauben, was sie wollen, beleben sich mit den Brosamen, die von ihrer Herren Tische fallen (was da ist Mein zerstückeltes Wort) und wollen in ihrem übermütigen Taumel beweisen, dass Ich gar nicht sei; und wenn doch noch etwas von Mir übrigbleibt, so kann Ich erst dann sein, wenn sie so herablassend waren und Mich in ihre „Idee“ aufgenommen haben. Wahrlich Ich sage: So irgendeine Sekte im Vollbesitz Meines Worts zu keiner besseren Vorstellung von Mir gelangen kann als zu einer solchen, die auf Meine gänzliche Vernichtung ausgeht, da sind Mir sogar die Türken in ihrer ehrlichen und strengen Blindheit lieber, da sie Mich doch noch für etwas Höheres halten als ihren Abgott Mohammed; und unvergleichlich lieber die Römischen, wo man Mir, als Gott und Herrn doch noch immer wenigstens ein äußerliches, sichtbares Opfer darbringt, welches für viele ein lebendiges Denkmal Meiner Erlösung ist. Seht, so steht es also mit Rom. Ich habe kein Wohlgefallen am Vatikan noch an der Peterskirche. Und es wäre Mir an deren Stellen ein Armenhaus überaus lieber. Rom ist eine Stadt, die mit den Königen der Welt Hurerei getrieben hat. Sie ist eine Hure und tut wie eine Hure. Sie schmückt ihr Fratzengesicht und zieht ihrem halbverwesten Leib schöne Kleider an, um auszusehen, als wenn sie noch eine Jungfrau wäre. Seht, dieses alles und tausendfach anderes ist Mir wohlbekannt. Aber sagt ihr nicht selbst: Eine Hure erzieht ihre Kinder oft besser als eine stolze Mutter, die da glaubt, sie habe alle Meine Weisheit mit dem Löffel gegessen? So sage auch Ich: Diese Hure hat schon sehr viele gute Kinder erzogen und hat dadurch Meine Füße gesalbt. Daher will Ich ihr helfen und sie ansehen, damit sie Buße tue; denn sie hat viel gesündigt, aber auch viel geliebt. Zu euch aber sage Ich, dass ihr in ihr geboren und getauft wurdet, daher sollt ihr auch nicht Vernichtung, sondern Heilung ihr wünschen. Ich gebe euch den Balsam und heile in euch das Erbübel. So ihr nun lebt nach den gegebenen Regeln, so wird euch die Kirche achten. Und so sie an euch erfahren wird Wunderdinge, so wird sie selbst nach dem Balsam verlangen und wird im Stillen viele ihrer Wunden heilen. So ihr aber wollt abtrünnig werden, so wird wenig Segen an eure Brüder gelangen. Lebt, wie Ich euch gezeigt habe, dann wird euch auch nie eine Untersuchung Meinetwegen treffen. Denn Ich werde euch beschützen und Mein Werk wird ungehindert ans Tageslicht treten als ein großer Magnet, der alles an sich ziehen wird. Aber ihr müsst ihn nicht entkräften durch euren Ungehorsam und durch solche Zweiflerei. So ihr sagt: Wie kann da ein neunundneunzigfacher Segen darin sein? Da sage Ich: Es werden im Himmel sich die Engel über einen büßenden Sünder neunundneunzigmal mehr freuen als über ebenso viele Gerechte, die da meinen, durch Mein Vollwort gerechtfertigt zu sein. Denn das sage Ich wahrlich: Luther, Calwin, Melanchthon u.a. mehr wiegen nicht einen Johann vom Kreuz, noch einen Johann von Gott, noch einen Franziskus, noch einen Thomas von Kempen, noch einen Taulerus, noch eine Theresia und noch viele tausend andere auf. Ja da hätten die namhaftesten Protestanten noch sehr vieles lernen können. Selbst Swedenborg hat in Rom manches erfahren, was ihm erst die Pforte zum inneren Leben ganz bedeutend zu öffnen geholfen hat; denn er war einer, der sich aus allem die Quintessenz zu verschaffen wusste und tatsächlich davon den Nutzen zog. Seht, daher geht der Weise in die alte Rumpelkammer und findet da oft große Schätze vom Staub der Zeremonie bedeckt. Den Staub wischt er weg und legt das reine Gold in seine Schatzkammer. Desgleichen tut auch ihr, denn es steht geschrieben: „Lasst die Kleinen zu Mir kommen und wehrt ihnen nicht; denn solcher ist das Reich der Himmel“. Und wer nicht wird gleich ihnen, wird nicht kommen sobald in Mein Reich, als bis er wird wie sie, die da nicht grübeln, sondern in der Einfalt den Eltern aufs Wort glauben und danach tun; und selbst, wenn sie durch Meine Gnade den Eltern entwachsen sind, noch immer ihr Wort ehren, wenn sie es auch nicht benötigen.“ [HiG.01_40.08.20,06-15]

„Dieses gilt aber nicht etwa bloß dem Papsttum, sondern allen sogenannten Sekten oder Konfessionen; denn wo nicht Christus gepredigt wird in Seinem wahren Geist und in Seiner Wahrheit, da ist falsches Prophetentum an der Stelle einer wahren Kirche. Wenn eine oder die andere Sekte auch spricht: „Sieh, ich habe keine Bilder, also muss mein Bekenntnis das reinste sein“, so sage aber Ich: Bild oder nicht Bild entscheidet gar nichts, sondern allein das Leben nach dem Wort. Denn eine Lehre in sich selbst noch so sehr von allem Zeremoniellen reinigen, um sie zur Aufnahme der „reinen Vernunft“ tauglicher zu machen, heißt mit anderen Worten nichts anderes, als über eine gegebene Lehre fortwährend räsonieren, aber nie danach leben, gleich als so jemand ein Haus kaufte und möchte es fortwährend aus und inwendig putzen und polieren, um es immer tauglicher und tauglicher zu einer Wohnung zu gestalten, aber vor lauter Putzen und Polieren und vor lauter fortwährend besserem Herstellen zur Bewohnbarkeit kommt nie ein Einwohner hinein. Ist da nicht die nächste Keusche  besser, die fortwährend bewohnt wird, als ein solches Haus? So verhält es sich auch mit der Kirche. Da ist noch immer diejenige besser, die irgendeine Norm hat, in welcher deren Gläubige irgendeinen Bestand finden, als wie eine solche Kirche, in der nichts als nur fortwährend gefegt und gekätzt  wird. Ihre Bekenner stehen daneben und sehen zu wie müßige Menschen bei einem Hausbau, die auch kritteln und Glossen machen; aber dabei fällt es keinem ein, nur einen Ziegel und einen Scheffel Mörtel zugunsten des Hausherrn einem arbeitenden Maurer zu reichen, und da halten sich die Müßiggänger für viel besser als die Arbeitenden. Seht, das ist ein rechtes Bild von den vielen Konfessionen. Sie tun aus lauter Vorbereitung und Kritisieren nichts, und begeifern fortwährend diejenigen, die nicht ihrer Konfession sind, und machen sich über ihre Blindheit lustig und schreien fortwährend: „Kommt her, dass wir euch den Splitter aus den Augen nehmen“; aber des Balkens in dem eigenen Auge werden sie gar nicht gewahr. Es ist wohl wahr, dass es in der römisch-katholischen Kirche tausend gewaltige Missbräuche gibt; aber es gibt darin doch auch manches Gute, denn es wird von der Liebe und von der Demut gepredigt. Und so jemand sonst nichts als nur das befolgt, so wird er nicht verloren sein. Aber was soll Ich denn von einer Sekte sagen, die nichts als den Glauben lehrt und die Werke verwirft? Da ist, wie ihr zu sagen pflegt, Taufe und Chrisam  verdorben; denn es steht doch laut und offen geschrieben, dass ein Glaube ohne die Werke tot ist, und Ich Selbst habe offenkundig und zu öfteren Malen gesagt: „Seid nicht eitle Hörer, sondern Täter Meines Worts!“ Dadurch ist ja offenbar angezeigt, dass der Glaube allein nichts nützt, sondern das Werk.“ [Er.01_073,01-06]

s.a. im Anhang ‚Verhaltenshinweise bezüglich der äußeren, weltlichen Kirche‘


Das große Babel wird geschlagen

Jesus während Seines Erdenwandels: „Wie es jetzt steht, so wird es in nahe 2000 Jahren nach uns wieder stehen, und der Anfang dazu wird schon um vieles früher dasein. Hier ist das Judentum nun um vieles ärger denn das Heidentum, denn bei den Heiden gilt doch noch die Vernunft etwas, während sie bei den Juden mit Füßen getreten wird; in jener Zeit aber wird Meine Lehre, also das Christentum, ärger sein als jetzt das Judentum und Heidentum zusammen. Da wird dann sein eine große Drangsal unter den Menschen. Das Licht des wahren, lebendigen Glaubens wird erlöschen und die Liebe völlig erkalten. Der Hochmut der wohlhabenden Menschen wird alle Grenzen übersteigen, und die Herrscher und Priester werden sich für um vieles höher halten als nun die Juden ihren ungekannten Jehova und die Heiden ihren Zeus. Aber Ich werde dann auch von Zeit zu Zeit Männer und Mägde erwecken und ihnen geben das rechte Licht, und dieses Licht wird stets größer und mächtiger werden und am Ende verschlingen alle Werke der großen Hure Babels . Also wundert euch nicht, dass es nun so ist; denn es war schon oft so und ärger noch, und es wird dereinst noch ärger werden.“ [GEJ.06_149,01-03]

„Was der Prophet Hesekiel im 14. Kapitel von der Bestrafung Israels und Jerusalems weissagt, das gilt jetzt allem falschen Prophetentum: Es soll, wird und muss ausgerottet werden. Worin aber das falsche Prophetentum besteht, und wer die Pharisäer der Jetztzeit sind, das braucht für keinen nur etwas hell denkenden Menschen näher bezeichnet zu werden; denn alle Welt kennt die alten Feinde des Lichts, der Wahrheit und der Liebe aus Mir. So Ich Selbst zu den Aposteln so geredet habe, dass sie niemanden richten, verdammen und verfluchen sollen, auf dass ihnen das nicht von Mir ausgehend widerfahre, wer hat ihnen denn hernach das Recht erteilt, über die, welche, von Meinem Geist angetrieben, die reine Wahrheit suchten und noch suchen, zu richten, sie zu verdammen und mit den erschrecklich-fürchterlichsten Bannflüchen zu belegen? Darum werden sie selbst in jene Grube gestürzt werden, die sie für viele Millionen der unschuldigen Menschen gegraben haben, und es werden darin ihre bösen Werke ebenso ohne alle Rücksicht und Erbarmung gerichtet werden und ihren Lohn überkommen.“ [GEJ.10_026,11-13]

„Es wird aber vom Untergang dieser alten Stadt Jerusalem an bis in die Zeit der neuen Stadt Gottes auf Erden wenig Licht unter den Menschen auf Erden geben; denn es werden sich nur zu bald eine Menge falscher Propheten und Priester in Meinem Namen erheben und werden falsche Wunder wirken und die Menschen betören und blind machen, ja der Antichrist wird solche Dinge mit Hilfe der Könige der Erde tun, dass sogar Meine Auserwählten, so Ich es zuließe, verlockt werden könnten, ihre Knie vor dem neuen Baal  zu beugen. Aber Ich werde dann wieder eine große Drangsal unter die Menschen kommen lassen, wie sie noch nicht war unter der Sonne. Da wird der Baal gleich der großen Hure Babels gestürzt werden, und das Licht des lebendigen Worts in den Herzen vieler Menschen wird dann kommen und aufrichten und erlösen die Bedrängten und Gebeugten, und sie werden sich alle freuen in dem neuen Licht und lobpreisen Meinen Namen.“ [GEJ.07_054,06]

Jesus zu Seinen Jüngern: „So Ich als euer Hirte in Kürze geschlagen werde, da werdet ihr als Meine Schafe euch zerstreuen. Ich werde euch nach Meiner Auferstehung wohl wieder sammeln und euch, mit allem versehen, in die Welt hinaus senden, um allen Menschen Mein Evangelium von der Ankunft des Reichs Gottes auf dieser Erde zu predigen, und ihr werdet viele Anhänger bekommen, aber aus diesen Anhängern werden sich bald Nachfolger erheben und in eure Fußstapfen begeben und werden lehren, wie ihr auch, in Meinem Namen. Die Berufenen werden nichts verderben, aber desto mehr viele Unberufene neben den Berufenen, und da wird sich bald Zank und Hader unter ihnen erheben, und ein jeder wird vorgeben, dass er die volle und reine Wahrheit lehre, und Meine Lehre wird bald gleichen einem Aas, das die Adler schon von fern riechen, zum selben hinfliegen und es zur Sättigung ihres Leibes bis auf die Knochen aufzehren. Das Gerippe wird dann freilich noch bleiben, aber nur wenige, durch Meinen Geist Weise, werden in sich erkennen, wie das Fleisch, mit dem einst die Knochen bekleidet waren, der Wahrheit nach ausgesehen hat. Der größte Teil aber wird an dem Gerippe noch so lange nagen, bis er dabei verhungern wird. Da wird es dann freilich auf dem Erdboden viel Zankens und Zähneknirschens geben, und die Menschen, die so lange in der Finsternis waren, werden den schmutzigen Irrlichtern in ihrer Nacht nachrennen, in der Meinung, ein rechtes Licht zu überkommen; allein das vielfache Erlöschen solcher Irrlichter wird sie nach und nach in sich selbst zu der Überzeugung führen, dass sie die Betrogenen sind. Und seht, dann werde Ich wiederkommen wie ein hellster Blitz, der vom Aufgang bis zum Niedergang leuchtet und alles erhellt, was in, auf und über der Erde ist; und dann wird die Zeit kommen, in der die falschen Lehrer und Propheten mit den von dem Blitz erleuchteten Menschen nichts mehr ausrichten werden.“ [GEJ.10_152,09-13]

„Wo der Feind gesät hat, da möchte er nun auch eine reiche Ernte halten, denn er meint, die Frucht sei reif; er täuscht sich aber gewaltig. Die Reife ist nur eine Scheinreife, und so da die Sichel an die Saat gelegt wird, wird kommen ein großer Sturm und wird mit sich führen Krieg, Hunger und Pestilenz. Und dieser Sturm wird sein die Stimme des Rufers in der Wüste, die da Mir bereitet die Wege. Was da krumm ist, soll eben werden und nieder das Hohe, das vor Mir ist ein Gräuel. Der Hure nächtliche Arbeit soll ihren Lohn finden, und mit den Gottverkäufern wird Rechnung gehalten werden, und die Rechnung wird eine strenge sein, und die Völker werden sich ums Kapital samt den lange schon fälligen Zinsen mit einer mächtigen Stimme melden. Alte Gläubiger werden kommen und sagen: Hure! So viel haben wir dir geliehen auf dein ehrlich aussehendes Gesicht; gib uns nun, was du verheißen! Da wird die Hure nackt dastehen in großer Schmach und Schande und wird sich winden wie eine Viper im heißen Sand. Aber die Gläubiger werden sich ihrer nicht annehmen, sondern werden glühende Steine schleudern nach ihr, auf dass sie zugrunde gehe, die so viele in den Abgrund gestürzt hat. Meine Lehre lehrt Liebe und verbietet das Gericht. Diese aber predigen Hass und Verfolgung und Tod und wollen aller Welt Richter sein und Herren aller Herrscher und aller Herrlichkeit. Solches aber ist der eigentliche vollkommenste Antichrist, dessen Zeit des Sturzes nun herbeigekommen ist! Was aber nun geschieht hie und da, das sind nur Gewitterwölkchen, die da anfangen, ihre Häupter über den Horizont von allen Seiten her zu heben und zu ziehen. Wenn sie sich erst völlig berühren werden, das heißt, wenn alles sich gegenseitig mitgeteilt haben wird, wie da allenthalben die Jünger der Nacht mit ihren Schafen verfahren, dann werden sich die Schafe in Löwen verwandeln und werden sie zerfleischen, die sich so lange ohne Scheu vor Mir mit ihrem Fleisch gemästet haben und ihren Durst gestillt mit dem Blut der duldsamen Herde. Wahrlich, auf diesem Boden soll kein Zweig mehr grün werden, und verflucht sei der Baum, der wohl ein reichlich Laub trägt, aber keine Frucht hat, Mich zu sättigen, so Ich komme und es Mich hungert. Sieh, da gehen sie herum mit frechen und herrschsüchtig stolzen Gesichtern, verachtend den rechtmäßigen König und dessen Gesetz, verachtend jedermann, der nicht willfährig nach ihrer gold- und ruhmsüchtigen Pfeife tanzen will, und verachtend Mein Wort, und verachtend Mich Selbst. Aber es soll bald ein anderer Pfeifer kommen, dessen Pfeife Ton sie so erschrecken soll, dass sie darob sterben werden. Ich sagte wohl einst: „Auf dem Stuhl Mosis sitzen die Hohepriester und Schriftgelehrten; was sie euch lehren, das haltet, aber seid nicht Nachahmer ihrer Werke, die da eitel böse sind“. Nun aber sage Ich: Hört auch ihre Lehre nicht, denn sie ist voll des Gerichts und voll Hölle. Wohl aber den wenigen Priestern, die noch die alte Liebe und den alten Jesus nicht gegen den Antichrist getauscht haben, und wohl auch euch allen, die ihr an Mir hängt. Aber dreifaches Wehe der Brut der Hure, amen. Das spricht, der alle Macht hat, amen, amen, amen.“ [HiG.03_47.11.21]

„Der wahre Glaube und die reine Liebe werden in jener Zeit ganz erlöschen. An ihrer Stelle wird ein Wahnglaube unter allerlei ärgsten Strafgesetzen den Menschen aufgedrungen werden, gleichwie da auch ein böses Fieber dem Menschenleib den Tod aufdrängt. Und so sich irgendeine von Meinem Geist gestärkte Gemeinde wider die falschen und von Gold, Silber, Edelsteinen und anderen großen Erdengütern strotzenden und allerhochmütigsten und herrsch- und selbstsüchtigsten Lehrer und Propheten, die sich als eure allein wahren Nachfolger und Meine Stellvertreter den Menschen zur tiefsten Verehrung darstellen werden, erheben und ihnen zeigen wird, dass sie nur gerade das Gegenteil von dem sind, als was sie sich den Menschen mit der frechsten und Gottes vergessendsten Keckheit darstellen, indem sie sie zwingen, nur bei ihnen allein das Seelenheil und die Wahrheit zu suchen, so wird es da Kämpfe und Kriege und Verfolgungen geben, wie sie seit dem Beginn der Menschen auf dieser Erde noch nicht stattgefunden haben. Doch der allerärgste und allerfinsterste Zustand wird nicht lange währen, und es wird kommen, dass die falschen Lehrer und Propheten sich selbst am Ende den Todesstoß geben werden. Denn es wird da Mein Geist, das ist der Geist aller Wahrheit, unter den vielfach bedrängten Menschen wach werden, die Sonne des Lebens wird gewaltig zu leuchten beginnen, und die Nacht des Todes wird sinken in ihr altes Grab.“ [GEJ.09_040,01-02]

„Und Ich werde solches [Ferngläser, Mikroskope u. drgl.] und noch vieles andere in der späteren Zeit von den Menschen erfinden lassen, auf dass solches dienen soll und auch dienen wird zur Unterdrückung und zum gänzlichen Verderben der falschen Propheten, die mit großer Macht und weltlicher Herrlichkeit ausrufen werden: ,Sieh, hier ist Christus!‘ oder ,Dort ist Er!‘; aber dann hört sie nicht an, und flieht sie wie einen Pesthauch! Denn alles, was sie in den Schulen und Tempeln lehren und predigen werden, wird eitel Falsches sein, das die größte Trübsal unter den Menschen bewirken wird, die je in der Welt war. Denn es wird ihnen viel Volk anhängen ob der falschen Zeichen und Wunder, die sie wirken werden gleich den Essäern und indischen Magiern. Darum werde Ich dann zuerst den Geist der rechten Wissenschaft und allerlei Kunst unter den Menschen erwecken und dazu dann erst den ganz reinen Geist der Wahrheiten aus den Himmeln, und alle die falschen Propheten samt ihrem Oberhaupt werden dann zu heulen und zu wehklagen anfangen und alle diejenigen in die Hölle hinein verfluchen und auf alle mögliche Weise bedrängen, die ihnen für ewig den Rücken kehren werden. Aber es wird ihnen das alles nichts nützen; denn das ist allzeit der ewige Untergang der Lüge, dass sie vor der Wahrheit zuschanden wird gleichwie das Eis, das die Festigkeit eines Steins darstellen möchte, an der Sonne aber zu Wasser wird, wonach es mit seiner Härte und seiner Festigkeit ein Ende hat.“ [GEJ.06_234,08-09]

„Es muss eine neue Ordnung kommen. Um aber diese zu bewerkstelligen, müssen solche Gewitter über die geistige Erde kommen, durch die sie von der alten Pestilenzluft gereinigt wird. Es werden nun freilich gar viele wehklagen, besonders die dem alten Hurenbabel Dienenden; aber es kann nun nicht anders sein, da es doch besser ist, dass die Hure zugrunde gehe, als so da zugrunde ginge die Erde. Wer aber in dieser Zeit sich eine gute Stätte bereiten will, der tue nicht, wie dereinst getan haben die stockblinden Juden, die Mich kreuzigten, um den Moses zu retten. Was aber hat ihnen Moses bis jetzt genützt? Nahe zweitausend Jahre sind verronnen und die alten Moseshelden, einst der Erde erstes Volk, stehen nun da ohne Land, ohne Heimat und ohne Meine Gnade und können in ihrer alten Lade nirgends mehr einen Grund fassen auf den Gewässern ihres alten toten Meers!“ [HiG.03_48.08.03,03-05]

Jesus zu Petrus: „Simon Juda, Ich habe dir deines mächtigen Glaubens wegen die Schlüssel zum Reich Gottes gegeben und nannte dich einen Fels, auf dem Ich Meine Kirche bauen werde, die von den Pforten der Hölle nicht besiegt werden soll. Du sollst ein neuer Aaron sein und sitzen auf dessen Stuhl. Ja, du wirst das auch dadurch, dass du Meines Worts Verbreiter sein wirst mit den anderen Brüdern. Aber wenn man unter den Heiden wird dessen kundig werden nach etlichen hundert Jahren, da wird man in Rom vorgeben, dass du solchen daselbst gegründet habest. Und die Völker, die mit Feuer und Schwert dazu gezwungen werden, werden den falschen Propheten auch glauben, dass du als ein erster Glaubensfürst solchen Stuhl in Rom gestellt habest und vom selben in Meinem Namen regierest die ganze Erde und ihre Fürsten und Völker. Aber sieh, das wird ein falscher Stuhl sein, von dem aus viel Unheil auf der weiten Erde wird ausgebreitet werden, und es wird da nahe niemand mehr wissen, wo du den rechten Stuhl, den Stuhl der Liebe, der Wahrheit, des lebendigen Glaubens und des Lebens aufgestellt hast, und wer dein rechter Nachfolger ist. Solch falscher Stuhl aber wird sich zwar lange halten, viel über die tausend Jahre hinaus, wird aber zweitausend Jahre Alters nicht erleben. Und nun rechne, wenn du rechnen kannst. Wenn der falsche Stuhl wird morsch geworden sein und keinen Halt mehr haben wird, dann werde Ich wiederkommen und Mein Reich mit Mir. Dann werdet auch ihr mit Mir zur Erde kommen und Meine Zeugen vor denen sein, bei denen wir noch den wahren und reinen Glauben finden werden. Aber in jener Zeit wird es denn auch einer großen Läuterung bedürfen, auf dass die Menschen Mich wieder erkennen und allein an Mich glauben werden.“ [GEJ.08_162,02-06]






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