Jakob Lorber Gaben eines geistig Wiedergeborenen - Der Prophet Jakob Lorber

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Die Gaben eines geistig Wiedergeborenen


Worin die geistige Wiedergeburt besteht

„Ein jeder Mensch hat eine unsterbliche Seele und in der Seele einen noch unsterblicheren Geist. Auf dass aber die Seele als ein aus der Materie sich entwickelnder Geist mit dem Urgeist Gottes, der ,Liebe‘ heißt, vollends eins werde, muss die Seele selbsttätig dahin all ihr Streben richten, fürs erste sich der Materie [der Welt] und ihren wie immer aussehenden Anforderungen zu entziehen und all ihr Trachten, Tun und Treiben allein nach dem rein Geistigen zu richten, und fürs zweite fortwährend allein dafür besorgt sein, eins zu werden mit dem in ihr ruhenden Geist der reinen Liebe Gottes, indem Gott Selbst in Seinem Urgrundwesen die allerpurste Liebe ist.“ [GEJ.05_051,03]


Kennzeichen eines geistig Wiedergeborenen

„Wie aber kann ein Mensch es denn erfahren, dass seine Seele eins geworden ist mit dem wahren Geist Gottes in ihr? Das erfährt er aus sich überaus leicht. Wenn du in dir keinen Hochmut, keinen unnötigen Ehrgeiz, keine Ruhmsucht, keinen Neid, keine Hab- und Glanzsucht, keine Eigenliebe, aber dafür desto mehr Liebe zum Nächsten und zu Gott lebendig und wahr fühlen wirst und es dir eine wahre, dich tief rührende Herzensfreude machen wird, dein ganzes Hab und Gut im Notfall an arme und sehr notleidende Brüder und Schwestern verteilt zu haben, ja, wenn du ein ordentliches Leid in deinem Herzen fühlen wirst, irgend einem Armen nicht helfen zu können, wenn dir Gott alles und die ganze Erde mit allen ihren Schätzen und Schätzen nichts sein werden, dann ist deine Seele schon völlig eins mit dem Geist Gottes in ihr, hat das vollkommene, ewige Leben erreicht, ist weise und wo nötig durch ihr pures Wollen wundertatkräftig.“ [GEJ.05_051,04]


Von der Fähigkeit eines im Geist Wiedergeborenen

„Von Gott aus [ist] so mancher frommen, in sich und mit Gott eins gewordenen Seele eben die göttliche Wundertatkraft verliehen in einem besonders hohen Grad, damit sie ein Zeuge sei für die Schwachen und Kleingläubigen dafür, wozu von Gott aus die Menschen bestimmt sind, wie sie zu leben haben und wie zu handeln, um solche Bestimmung in sich selbst zur vollsten Wahrheit zu bringen. Und es tut ein wahrer Wundertäter sicher kein Wunder, um sich von der dummen und blinden Welt anstaunen zu lassen oder gar etwas zu gewinnen, worauf nur die materielle Welt einen Wert legt, sondern um seinen Nebenmenschen den wahren Lebensweg zu zeigen, ihnen Mut und Vertrauen zu geben zum Kampf mit der Welt in ihren bösen Leidenschaften, ihnen zu zeigen des Lebens wahren Grund, Wert und Zweck und sie auf diese Weise auf einem ganz kurzen Weg dahin zu bringen, wozu sie alle von Gott aus berufen sind, nämlich zum wahren, ewigen Leben und zu dessen höchster Glückseligkeit.“ [GEJ.05_051,05-06]

„Wird ein Mensch dann erst ganz und gar von oder aus seinem Geist wiedergeboren, so ist er Mir dann völlig ebenbürtig und kann aus sich in aller seiner Lebensfreiheit wollen, was ihm in Meiner Ordnung, die er dann selbst geworden ist, nur immer beliebt, und es muss da sein und geschehen nach seinem freien Willen. In solchem lebensvollendeten Zustand, weil Mir völlig ähnlich, ist der Mensch dann nicht nur ein Herr der Kreatur und der örtlichen Elemente dieser Erde, sondern seine Herrlichkeit erstreckt sich dann, gleich der Meinigen, über die ganze Schöpfung im endlosen Raum, und sein Wille kann den zahllosen Welten Gesetze vorschreiben, und sie werden befolgt werden. Denn seine verklärte Sehe durchdringt alles gleich der Meinigen und eigentlich mit der Meinigen, und sein klarstes Erkennen erschaut allenthalben die Bedürfnisse in aller Schöpfung und kann darauf verordnen und schaffen und helfen, wo es und was es auch sei, denn er ist ja in allem eins mit Mir.“ [GEJ.04_217,09]


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