Der große Schöpfungsmensch
und sein Schicksal
- Die Bildung eines neuen Himmelsmenschen -
Der Herr: „Was alles habe Ich getan, um dieses Wesen [Satana] zu retten und es der endlichen schweren Vollendung zuzuführen; allein es will Mir dies Werk nicht gelingen. Ja, Ich habe an diesem Wesen einen Fehler begangen, und der besteht darin, weil Ich es zu vollendet vollkommenst geschaffen habe, um es nach der Vollendung so endlos glücklich zu machen als es nur immer in Meiner ewigen Allmacht, Weisheit, Güte, Liebe und Erbarmung steht. Allein dieses nicht einmal zu einer Viertelreife gediehene Wesen setzt sich gerade jetzt in den allerwichtigsten und heikelsten Momenten der Ausbildung so sehr gegen Meine alles leitende Ordnung, dass Ich im Ernst traurig werden muss über solchen Starrsinn. Und da Ich es dennoch nicht auflösen will zufolge Meiner ewigen Liebe und Erbarmung, so sehe Ich Mich genötigt, einen endlos langen Prozess von neuem einzuleiten, um dadurch nach und nach diesen Starrsinn zu schwächen bis auf ein Atom, und Mir auf der anderen Seite zu bilden anzufangen eine ganz neue Kreatur aus euch, Meine Kindlein, nach Meinem Herzen so wie ihr es seid.“ [HGt.03_022,18-21]
„Da wir nun jetzt alles gesehen haben, so kehren wir wieder zu unserem verlorenen Sohn zurück. Und seht hin, schon wieder prangt unsere erste Figur. Aber seht, jetzt wird diese Figur kleiner und kleiner, und seht, jetzt hat sie nur kaum noch die Größe eines Kindes, und seht abermals hin, nun ist auch dieses Kind zu einem Punkt zusammengeschmolzen; aber seht, auf der rechten Seite fängt ein anderes großes Menschenbild an aufzutreten, und unter seinem linken Fuß entdeckt ihr noch das früher eingegangene Pünktchen, welches da ist im rechten Verhältnis seiner Größe zur Größe dieses neuen Bildes. Was meint ihr wohl, was dieses neue Bild vorstellt? Ihr werdet euch vielleicht denken, die ihr mehr oder weniger den großen Menschen in den Schriften Swedenborgs kennengelernt habt, das sei dieser größte Mensch. Ich aber sage euch, weit fehlgeschossen! Dieser Mensch, den ihr da seht, ist nichts mehr und nichts weniger als der sich selbst wieder gefundene verlorene Sohn, aber nicht etwa in seiner Allheit, sondern es ist derjenige verlorene Sohn, der sich in einem jeden einzelnen wiedergeborenen Menschen wiedergefunden hat, oder mit anderen euch leichter verständlichen Worten gesagt, das ist ein Allergeringster in Meinem neuen Reich, und es ist hier in diesem Bild euch ein gerechtes Verhältnis dargestellt und zeigt euch das vollkommene Maß eines Menschen, welches unendlichmal erhabener ist denn das ganze euch durch die frühere Zergliederung gezeigte endlos scheinende Universum in der Gestalt des verlorenen Sohns.“ [MEr.01_012,25-26]
„Nun lenken wir unseren Blick auf den Himmelsmenschen, gegen dessen Größe sich dieser vorhin ausgesprochene große Weltmensch gerade so verhält wie ein trillionster Teil eines Atoms gegen die Größe des vorbekannten Weltmenschen. Ja, der Himmel in seiner menschlichen Hinsicht ist so groß, dass alle die zahllosen Milliarden der Hülsengloben, aus denen dieser große Weltmensch besteht, sehr bequem in dem Rohr eines Härchens auf seinem Leib so Platz hätten, dass sie alle ihre Bewegungen in selbem machen könnten, ohne nur je die Wände dieses Haarröhrchens zu berühren. Nun denkt euch, wie viel Leben hat nun dieser Himmelsmensch schon in einem Haarröhrchen oder wenigstens in einem dem Haarröhrchen entsprechenden anderen Leibesteil, und wie viel Leben muss er erst dann in einem Glied haben, wie viel in seinem Herzen erst, und wie viel in seinem ganzen Leibeswesen, und doch denkt dieser ganze Himmelsmensch für sich nur als ein einfacher für sich allein bestehender Mensch, während doch in ihm zahllose Milliarden und Milliarden von den allervollkommensten Engeln und Geistern alle so abgeschlossen für sich denken und leben wie der große Himmelsmensch. Ja, in diesem Himmelsmenschen gibt es noch andere Verhältnisse, durch welche vollkommen gleichdenkende und gleichliebende Wesen einen Verein bilden, der für sich genommen entsprechend einem irdischen Weltkörper, oder wenigstens einem Teil desselben, vollkommen einen Menschen darstellt, welcher wieder auch ganz vollkommen für sich denken und fühlen kann so, als wäre er nur ein einzeln für sich dastehender Mensch. Ja, Ich sage euch noch hinzu: Es gibt in Meiner Unendlichkeit sogar mehrere solche Himmel, und jeder Himmel ist für sich ein vollkommener Mensch, und alle die Himmel bilden erst zusammengenommen wieder einen so unendlichen Menschen, welcher von niemanden gedacht und empfunden werden kann denn allein von Mir, da er eigentlich Mein Leib selbst ist, oder der Gott in Seiner Unendlichkeit, der da Seine Selbst- und Alleinheit gewiss auf das Allerbestimmteste und Allerklarste denkt und fühlt, und doch welche Vielheit des Lebens in Ihm! Wenn Ihr diese zwei Bilder nun nur ein wenig vergleicht und dann im Geist durchgeht, so wird es euch ja doch nimmer entgehen können, dass in einem ewigen und unendlichen Leben sich zahllose Leben frei bewegen können und genießen da die allerhöchsten Wonnen des Lebens vollkommen, während sie doch nur Teile des einem Hauptlebens in Gott sind.“ [Fl.01_012,08-13]