DER MENSCH
UND SEINE SIEBEN GÖTTLICHEN EIGENSCHAFTEN
Barmherzigkeit, der Schlüssel zum Reich Gottes
Barmherzigkeit und Friedfertigkeit
Zank und Hader vermeiden
„Zur rechten Tugend gehört, dass man die Betrübten tröste, die Zerschlagenen aufrichte in ihrem Gemüt, den Notleidenden helfe, die Gefallenen aufhebe, die im Geist Gefangenen erlöse, die Schwachen stärke, den Irrenden den rechten Weg zeige, alle Ärgernisse vermeide und denselben bei anderen vorbaue, auf dass, so jemand einen Schatz hat, er ihn nicht für sich behalte, sondern ihn teile bis auf den letzten Tropfen.“ [HiG.02_44.08.15.b,02]
„Ihr selbst aber werdet nicht uneins, weder im Wort noch in der Tat, sondern gebt alles so den Menschen wieder in voller, sich in nichts widersprechender Wahrheit wie ihr es von Mir überkommen und bei Mir gesehen habt. Denn so ihr untereinander uneins werdet und der eine dieses und ein anderer etwas anderes reden wird, so werdet ihr dadurch selbst den unheilvollen Samen der Zwietracht in Meine Lehre legen und euch dafür bei Mir wenig Lobes und Lohnes zu erfreuen haben. Am meisten aber wird man euch als Meine echten Jünger dadurch erkennen, dass ihr euch untereinander liebt wie auch Ich euch stets geliebt habe, und niemals in einen Zank und Hader verfallt wie das bei den falschen Propheten nur zu bald der Fall sein wird, bei denen ein von ihnen gepredigter Christus den anderen unter allerlei Fluch und Verdammnis verfolgen wird, wodurch Meine euch gegebene Lehre ebenso wird zerbrochen werden müssen wie in kurzer Zeit Jerusalem und andere Städte, da kein Stein auf dem anderen ganz gelassen wird.“ [GEJ.10_188,05]
„Wenn aber diese Meine Lehre einmal durchs Schwert unter die Völker ausgebreitet zu werden begonnen wird, dann wird es bald sehr elend auf dieser Erde aussehen. Das Blut wird in Strömen fließen, und alle Meere werden eine traurige Färbung annehmen. Darum seid ihr alle nun friedsame Arbeiter in Meinem Namen, und vermeidet allen Zank und Hader. Wirkt allein durch Meine Liebe in euren Herzen, denn in der Liebe liegt die größte Kraft und Macht verborgen.“ [GEJ.10_106,14]
Dem Zorn nicht mit Zorn begegnen
„Sind wir aber reinen Herzens, so müssen wir friedsam, geduldig und sanft gegen jedermann sein, da ein zorniges Herz nie rein sein kann, weil der Zorn stets dem Boden des Hochmuts entstammt. Sind wir aber eines friedsamen Herzens, so können wir dann auch ganz getrost uns Dem als Kinder nahen, Der uns die Kindschaft Gottes brachte und uns zu Gott als unserem Vater Selbst beten lehrte.“ [GEJ.01_045,05]
„Wie aber Hochmut, Zorn, Neid, Geiz, Habsucht und dergleichen Laster mehr auch dasselbe bei den anderen Menschen hervorrufen, so auch ruft die wahre, uneigennützige Liebe sich selbst bei den anderen Menschen hervor; darum tut alles aus Liebe, und ihr werdet dadurch den Samen der Liebe in die Herzen der anderen Menschen säen, der für sie und für euch bald zu einer segensreichsten Ernte wird schon hier, und um so mehr dann erst jenseits im anderen und ewigen Leben der Seele durch Meinen Liebegeist in ihr!“ [GEJ.10_084,13]
„Wenn du deinen Nächsten liebst wie dich selbst, so wirst du ihn nicht hassen, nicht anfeinden und ihm keinen Schaden zufügen; tust du das aber, so wirst du ihn umso weniger je irgendwann weder leiblich und noch weniger seelisch durch allerlei Ärgernisse töten wollen.“ [GEJ.07_031,10]
„Nimm dich zusammen und lass dich nicht vom Zorn gefangen nehmen. Dem Zornigen darfst du nicht mit Gegenzorn begegnen, sondern nur mit sanftmütigem Ernst, dann wirst du über ihn den schlagendsten Sieg erbeuten. Denn der Zorn will wieder Zorn erwecken, um ihn dann durch seine vermeinte Übermacht zu töten. Findet aber der Zorn nichts, daran er sich vergreifen könnte, so kehrt er auf sich selbst zurück und zerfleischt sich selbst. Daher sei auf alles gefasst, sei ernst und sanft, so wirst du siegen. […] Du weißt doch, dass Böses mit Bösem vergelten noch nie eine gesegnete Frucht getragen hat. Daher lass solche Gedanken wieder so von dir gehen, wie sie zu dir gekommen sind. Handle, wie Ich dir ehedem geraten habe, so wirst du des entschiedensten Sieges sicher sein. Würdest du aber zerstörend auf den Feind einwirken, da würde er wohl fliehen. Aber nicht um nicht wiederzukehren, sondern um neue Kräfte zu sammeln und dir danach vermeintlich mehr schaden zu können.“ [BM.01_171,02+04]
„Furcht sollt ihr wahrlich nicht vor den Weltmenschen haben, die in ihrem Grimm wohl euren Leib töten, aber eurer Seele nichts Weiteres mehr anhaben können; fürchten sollt ihr allein nur Den, der ein wahrer Herr über Leben und Tod von Ewigkeit her ist.“ [GEJ.09_148,10]
„Derbe Zurechtweisungen sind nie ganz in der Ordnung weil sie im Hintergrund nicht die Liebe sondern einen versteckten Hochmut haben. Denn wenn du in solcher Derbheit deine Brüder zurechtweist, so erbrennst du aus deinem Ärger, wirst erbost, und überredest dich selbst bis zum Zorn und richtest dann nichts Gutes aus, denn auf Dornen und Disteln wachsen keine Trauben und Feigen, und aus einer Brandstätte kommt lange kein Gras zum Vorschein. Wenn du deinen Bruder führen willst, so musst du ihn nicht so fest am Arm packen wie ein Löwe seine Beute sondern wie eine Henne ihre Küchlein führt, so auch du deine Brüder, dann wirst du von Gott angesehen werden, dieweil du gehandelt hast nach der Ordnung der Himmel. Versuch du zuvor stets die Kraft und die Macht der Liebe, was diese vermag und wie weit sie reicht. Sollte es sich zeigen, dass in ihrer Sanftheit wenig oder nichts ausgerichtet wird, dann erst umhülle du die Liebe mit dem Gewand des vollen Ernstes und führe so aus tiefster Liebe deinen Bruder ernst festhaltend, bis du ihn gebracht hast auf den rechten Weg. Steht er einmal darauf, dann enthülle deine Liebe, und der Bruder wird dir dann ewig ein himmlischer Freund voll Dankbarkeit bleiben. Und das ist besser, weil es in der Ordnung Gottes von Ewigkeit ist.“ [GEJ.03_059,02-04]
„Wer da predigt zur Heilung der Seelen, der führe wohl ein vernehmliches, aber dabei dennoch sanftes Wort und schreie nicht wie ein Rasender, der vor Wut und Grimm schäumt, denn ein vor Wut schäumender Mensch bessert niemanden mit seinem wilden Geschrei. Er macht entweder, dass ihn die Zuhörer verspotten und verlachen und, treibt er es mit seinem Geschrei noch ärger, [dass sie ihn] am Ende gar mit Knütteln und Fäusten aus der Gemeinde stoßen.“ [GEJ.04_039,05]
„Erzürne dich nicht über die Bösen, sei nicht neidisch über die Übeltäter, denn wie das Gras werden sie bald abgehauen, und wie das grüne Kraut werden sie verwelken. Hoffe auf den Herrn und tue Gutes; bleib im Land und nähre dich redlich. Hab deine Lust am Herrn, Er wird dir geben, was dein Herz wünscht. Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf Ihn. Er wird alles wohl machen und wird deine Gerechtigkeit hervorbringen wie ein Licht und dein Recht wie den Mittag. Sei still vor dem Herrn und wart auf Ihn; erzürne nicht über den, dem sein Mutwille glücklich vor sich geht. Steh ab vom Zorn und lass den Grimm, ja erzürne dich nicht, dass du dann auch übel tust. Denn die Bösen werden ausgerottet, die aber des Herrn harren, werden das Land erben. Es ist noch um ein kleines, so ist der Gottlose nimmer, und wenn du nach seiner Stätte sehen wirst, wird er weg sein. Aber die Elenden werden das Land erben und Lust haben in großem Frieden. Der Gottlose droht dem Gerechten und beißt seine Zähne zusammen über ihn. Aber der Herr lacht über den Gottlosen, denn Er sieht es, dass sein Tag kommt. Die Gottlosen ziehen das Schwert aus und spannen ihren Bogen, dass sie fällen den Elenden und Armen und schlachten die Frommen, aber ihr Schwert wird in ihr eigenes Herz dringen, und ihr Bogen wird zerbrechen. Das wenige, das ein Gerechter hat, ist besser denn das große Gut vieler Gottlosen. Denn der Gottlosen Arm wird zerbrechen, aber der Herr wird erhalten den Gerechten. Der Herr kennt die Tage der Gerechten und Frommen, und ihr Gut wird ewiglich bleiben; sie werden nicht zuschanden in der bösen Zeit, und in der Teuerung werden sie genug haben. Denn die Gottlosen werden umkommen, und die Feinde des Herrn wenn sie gleich sind wie eine köstlich grünende Aue, werden sie doch vergehen wie da vergeht der Rauch. Der Gottlose borgt und bezahlt nicht, der Gerechte aber ist barmherzig und milde.“ [GEJ.02_035,02-05]
Barmherzigkeit üben
„Wenn das Gesetz Mosis und alle Propheten in den zwei Geboten der Liebe enthalten sind, wie könnten sie da wohl je aufgehoben sein? Sieh, gerade wie der siebte euch wohl erklärte Geist Gottes im Menschen [die Barmherzigkeit] die sechs vorhergehenden Geister durchdringt und erfüllt und somit alle in sich aufnimmt, ebenso erfüllt die wahre Liebe zu Gott und zum Nächsten alle die vorhergehenden Gesetze Mosis und alle die Vorschriften und Ermahnungen der Propheten.“ [GEJ.07_028,04]
„Seid denn stets voll Liebe, Sanftmut, Demut, Erbarmung und Gerechtigkeit und Wahrheit gegen jedermann, und Ich werde desgleichen sein gegen euch. Werdet nicht harthörig und hartherzig gegen die Stimme der Armut, sowohl dem Geist als auch dem Leib nach, und Ich werde imgleichen es auch nicht gegen euch sein, so ihr in irgendeiner Not eure Stimme zu Mir erheben werdet. Mit dem Maß ihr ausmessen werdet, mit demselben Maß wird es euch wieder zurückgemessen werden.“ [GEJ.10_139,08]
„Seid stets und allzeit barmherzig, und ihr werdet dann auch bei Mir eben allzeit Barmherzigkeit finden. Wie ihr euch verhalten werdet gegen die armen Brüder und Schwestern, so werde auch Ich Mich verhalten gegen euch. Ich sage und rate es euch allen: Seid voll Dienstfertigkeit untereinander, überbietet euch im Wohltun, liebt euch wahrhaft untereinander so wie auch Ich euch liebe, so werdet ihr aller Welt zeigen, dass ihr wahrhaft Meine Jünger und in eurem Geist vollends Meine wahren Kinder seid. Dies ist die Bestimmung aller Meiner Kinder, dass sie sich hier auf dieser Erde gleichfort üben sollen im einstigen großen Geschäft in Meinen Himmeln, denn dort wird alles und allein nur die Liebe zu tun haben, und jede Weisheit, die nicht dem Flammenlicht der Liebe entstammt, wird in Meinen Himmeln für immer und ewig nie eine Aufnahme finden und ebenso auch nichts zu tun bekommen.“ [GEJ.04_097,08-09]
„Wer von euch ein Freund der Armen sein wird aus vollem Herzen, dem werde auch Ich ein Freund und ein wahrer Bruder sein, zeitlich und ewig, und er wird nicht nötig haben, die innere Weisheit von einem anderen Weisen zu erlernen, sondern Ich werde sie ihm geben in aller Fülle in sein Herz. Wer seinen nächsten armen Bruder lieben wird wie sich selbst und wird nicht hinausstoßen eine arme Schwester, welchen Stammes und welchen Alters sie auch sei, zu dem aber werde Ich Selbst kommen allzeit und Mich ihm treulichst offenbaren. Seinem Geist, der die Liebe ist, werde Ich's sagen, und dieser wird damit erfüllen die ganze Seele und ihren Mund. Was der dann reden oder schreiben wird, das wird von Mir geredet und geschrieben sein für alle Zeiten der Zeiten. Des Hartherzigen Seele aber wird ergriffen werden von argen Geistern, und diese werden sie verderben und sie einer Tierseele gleichmachen, wie sie dann auch jenseits so offenbar werden wird. Gebt gern und gebt reichlich, denn wie ihr da austeilt so wird es euch wieder zurückerteilt werden. Wer ein Hartherz besitzt, das wird von Meinem Gnadenlicht nicht durchbrochen werden, und in ihm wird wohnen die Finsternis und der Tod mit all seinen Schrecken. Aber ein sanftes und weiches Herz wird von Meinem Gnadenlicht, das gar zarter und übersanfter Wesenheit ist, gar bald und leicht durchbrochen werden und Ich Selbst werde dann einziehen in ein solches Herz mit aller Fülle Meiner Liebe und Weisheit.“ [GEJ.04_079,05-08]
„Wer nicht Barmherzigkeit übt als ein freier Bekenner Meines Worts und Meiner Liebe, und das aus allen seinen Kräften ohne Entgelt, dessen Werk werde Ich ansehen als das eines Tieres, das da in seiner gerichteten Ordnung allzeit ein und dieselben Werke verrichten muss weil es nicht anders kann und darf vermöge der gerichteten Ordnung, welche Werke aber so gut wie gar keine Werke sind. Der freie Mensch muss auch frei und ungebunden handeln in der unendlich freien Ordnung Meiner ewig freien Liebe wenn er wünscht, dass Ich sein Werk als etwas ansehe. […] Wer aber Barmherzigkeit übt, der übe sie im Verborgenen und nicht vor aller Welt Augen. Das sage Ich, der nur die Werke im Verborgenen ansieht.“ [HiG.01_41.04.25,08-11]
„Wir selbst aber wollen gegen jedermann, ob er gerecht oder ungerecht an uns handle, voll Barmherzigkeit sein, auf dass wir der großen Erbarmung Gottes vor den Augen des Herrn als würdiger erachtet werden mögen.“ [GEJ.01_ 045,03]
„Wer nach seinem eigenen, zumeist von der Eigenliebe und vom Hochmut gesättigten Eigendünkel lebt und kann dem nicht von ganzem Herzen vergeben und ihn segnen zehnfach mehr, der ihn durch irgendetwas beleidigt hat, der soll aber dann auch früher oder später die unausbleiblichen Folgen der Feindschaft verkosten, gegen die er von Mir durchaus keinen Schutz zu erwarten hat, außer er hat seine Schuld am Feind bis auf den letzten Heller bezahlt. Darum lebt mit jedermann im Frieden und in Einigkeit. Es ist euch besser ein Unrecht zu erdulden als jemanden auch nur ein Scheinunrecht zuzufügen. Dadurch werdet ihr euch keine Rächer ziehen und die Geister, die sonst eure Feinde geworden wären, werden dann eure Schutzgeister werden und abwenden vieles Unheil von euren Häuptern. Warum aber all das so ist und sein muss? Da sage Ich, weil es so sein muss nach Meinem Willen und nach Meiner unwandelbaren Ordnung!“ [GEJ.01_080,02-03]
Jesus zu Maria: „Du aber bist nun darum so schön vor allen Engeln der Himmel, weil in deinem Herzen eine so große Barmherzigkeit aufgestiegen ist, die der Meinen nahe gleichkommt. Denn sieh, seine Feinde gerecht und menschlich einer Buße zu unterziehen, ist eben auch gerecht und Gott wohlgefällig, und es soll allzeit so sein auf der Erde; aber seinen Feinden von ganzem Herzen ihre Schuld vergeben und ihnen dazu noch Gutes tun und sie segnen, sieh, das ist rein göttlich. Das bringt nur die endlose Kraft der göttlichen Liebe zuwege, denn die menschliche ist dazu zu schwach. Weil du aber eben solches getan hast wie es Gott tut, darum bist du nun so schön. Denn Gott ist die allerhöchste Schönheit, weil die höchste Liebe.“ [JJ.01_255,15-20]
„Sucht die Welt zuerst in euch zu besiegen, und es wird dann für euch auch ein leichtes sein, sie auch in euren Brüdern zu besiegen. Es kann niemand seinem Nächsten etwas geben, das er zuvor nicht selbst besitzt. Wer in seinem Bruder die Liebe erwecken will, der muss mit der Liebe ihm entgegenkommen, und wer in seinem Nebenmenschen die Demut erzeugen will, der muss mit der Demut zu ihm kommen. So erzeugt die Sanftmut wieder Sanftmut, die Geduld die Geduld, die Güte die Güte, die Barmherzigkeit die Barmherzigkeit.“ [GEJ.10_090,03]
„Schlechter ist kein Mensch auf der ganzen Erde als einer, der nach irdischen Schätzen giert und geizt, denn der verflucht in der Tat die Liebe und alle Wahrheit des Herzens, die da kommt aus Gott. Wenn solche zu euch kommen, so weist ihnen die Tür und zeigt es ihnen, dass Gottes Wort und dessen Kraft nimmer den ungebärdigen Erdschweinen soll zum eitlen Fraß vorgeworfen werden. Ihr sollt ihnen zwar darum nicht fluchen und sie auch nicht verwünschen, denn aller Zorn und alle Rache ist des Geistes Gottes, aber sie werden dadurch zur Genüge gestraft werden, so sie von eurer Tür und Freundschaft ernstlich hintangewiesen werden. Wenn solche zu euch kommen werden in einem sie heimgesucht habenden Unglück so erhört sie nicht, denn eine Hilfe wird nicht besser machen ihr Herz, im Gegenteil, sie werden hernach noch vorsichtiger und klüger handeln für ihre Goldsäcke; euch aber werden sie verlachen und verspotten und eure Hilfe für eine leere Windbeutelei erklären und werden euch ausschreien als faule Maulmacher und Betrüger. Das aber sei fern, denn Gottes Kraft aus euch soll nur denen allein zugutekommen in Worten wie in Handlungen, die sich in aller Demut ihrer Herzen derer würdig gemacht haben.“ [GEJ.05_066,06-08]
Barmherzigkeit und Sanftmut
Sanftmütig sein
„Der siebte Geist in Gott ist die Barmherzigkeit, die wir auch die Sanftmut nennen wollen.“ [GEJ.07_018,15]
„Der Liebe zur Seite steht die wahre Demut, Sanftmut und Geduld, weil die wahre Liebe ohne diese drei Nebenstücke gar nicht bestehen kann und keine wahre und reine Liebe ist.“ [GEJ.03_241,04]
„Nur allein die Liebe, Geduld, Demut und Sanftmut sind die einzigen Grundpfeiler aller Weisheit.“ [HGt.02_150,08]
„Die Liebe lehrt dich, allen wohlzutun und sie so glücklich als möglich zu machen. Die Demut lehrt dich, klein sein und sich über niemanden, möchte er noch so unbedeutend scheinen, hochmütig zu erheben willens sein, sondern sich selbst stets als den Geringsten betrachten. Und die Sanftmut lehrt dich, jedermann stets gleich wohlwollend zu ertragen und aus dem innersten Herzensgrund bemüht sein jedem zu helfen, wo es ihm nottut. Und das allzeit durch jene sanftesten Mittel, durch die ja niemand im Geringsten in seiner Freiheit beirrt werden kann, und werden hie und da ernstere Mittel vonnöten, so muss hinter ihnen nie etwa eine Strafsucht oder gar richterlicher Zorn stecken, sondern allzeit die allerhöchste und reinste, sich selbst nie berücksichtigende Liebe.“ [BM.01_050,13]
„Die Allmacht kann wohl alles richten und töten und vernichten durchs Gericht. Aber helfen, aufrichten, das Leben erhalten, das Verlorene wiedergeben, den gefangensten Geist wieder frei machen, sieh, das kann allein nur die Liebe, gepaart mit aller Sanftmut und Geduld. Wo diese mangelt, da ist nichts als Tod und Verderben.“ [BM.01_036,11]
„Seid von ganzem Herzen sanftmütig und demütig. Liebt Gott über alles und jeder seine Nächsten wie sich selbst, denn darin besteht das ganze Gesetz und alle Propheten. Dann glaubt, dass eben Ich Derjenige bin, der verheißen ward von Gott und geweissagt von den Propheten, so habt ihr die Pforte und den Weg in das Reich Gottes, das nun zu euch gekommen ist, geöffnet.“ [GEJ.05_ 269,07]
Jesus als Beispiel nehmen
„Nehmt euch alle an Mir ein Beispiel. Ich bin der Herr über alles im Himmel und auf Erden, in Mir ist alle Macht, Gewalt und Kraft, und dennoch bin Ich von ganzem Herzen voll Liebe, Demut, Sanftmut, Geduld, Güte und Barmherzigkeit. Seid ihr alle desgleichen, und man wird daraus wohl erkennen, dass ihr wahrhaft Meine Jünger seid.“ [GEJ.10_090,04]
„Ich bin doch der Herr Selbst, und seht, Ich bin von ganzem Herzen sanftmütig und demütig. Seid ihr alle dasselbe, so wird es sich dadurch vor allem weisen, dass ihr wahrhaft Meine Jünger seid.“ [GEJ.07_177,07]
„Nehmt auf euch Mein Joch, lernt es tragen von Mir und verhaltet euch dabei Mir gleich, denn Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, so werdet ihr Ruhe haben, und alle Furcht wird von euch weichen.“ [GEJ.01_149,10; s.a. GEJ.02_159,14]
„Folge mir in aller Geduld und Sanftmut, und alle deine Stärke sei künftighin Geduld, und alle deine Kraft sei künftighin die Sanftmut, und so wirst auch du noch Gnade finden vor Dem, dessen Liebe unendlich ist und keine Grenzen hat in alle Ewigkeiten der Ewigkeiten.“ [HGt.01_015,21]
Jesus erklärt, dass Er durch Sein Kommen eine Brücke der Liebe zwischen Gott und den Menschen gebaut hat (s.V.5), und spricht: „Wenn die Sache zwischen Mir und euch Menschen sich nun aber so verhält und somit ganz anders als zu den Zeiten Mosis ist, so kann da niemand sagen, dass er irgend von Meiner göttlichen Hoheit und Majestät, die wohl in Mir in aller Fülle wohnt, vernichtet werde, da Ich ja Selbst von ganzem Herzen sanftmütig und demütig und voll der höchsten Geduld und Langmut, Liebe und Erbarmung bin. Und so sei du voll guten Muts und habe keine eitle Furcht vor Mir, der Ich dich schon gar lange zuvor geliebt habe, als du noch warst!“ [GEJ.09_085,06]
„Liebt euch als wahre Brüder untereinander wie auch Ich euch liebe und allzeit geliebt habe, so werdet ihr es dadurch aller Welt zeigen, dass ihr wahrhaft Meine Jünger seid. Keiner von euch dünke sich mehr zu sein denn sein Nebenjünger, denn ihr seid alle gleiche Brüder, nur Ich allein bin euer Herr und Meister und werde das auch sein und verbleiben in alle Ewigkeit, gleichwie zu allen Zeiten dieser Welt.“ [GEJ.09_071,12]
„Daher sei ein jeder voll Sanftmut und Demut, und ihr werdet euch dadurch gegenseitig die größte und wahrste Menschenehre erweisen und in Frieden und Ruhe miteinander leben und verkehren.“ [GEJ.08_051,01]
Es „muss ein jeder Meiner Jünger gleich Mir voll Liebe, Sanftmut und Geduld gegen jedermann sein. Er muss seinen ärgsten Feind ebenso segnen wie seinen besten Freund und muss, wenn sich Gelegenheit bietet, dem Gutes tun, der ihm zuvor geschadet hat, und beten für den, der ihn verfolgt.“ [GEJ.03_008,06]
„Sei auch du allzeit sanftmütig, gelassen und geduldig gegen jedermann, so wirst du die Herzen um dich versammeln und des Lebens Segen streuen über sie.“ [HGt.01_143,25; s.a. GEJ.02_166,04]
Der Sanftmut Kraft
„In der Sanftmut müsst ihr euch verstehen,
durch die Sanftmut rauscht ein heilig Wehen.
Nur der Sanftmut Kraft wird es gelingen,
Schwaches zur Vollkommenheit zu bringen;
denn die Sanftmut richtet kein Vergehen.
Alles kann somit durch sie bestehen.
Wo sie wird im Bau gelegt zum Grund,
wird sie schließen einen festen Bund.
Dieses geb‘ Ich, Euer Vater, nun zur Stund‘
Euch all‘ Meinen lieben Kindern kund;
Und da jeder es gar wohl verstund,
sag‘ Ich Amen durch des Knechtes Mund!“
[NZ.01_40.10.30]