Jakob Lorber - Aufschlüsse zu Matth. 24, Endzeit - Der Prophet Jakob Lorber

Direkt zum Seiteninhalt
Die Voraussagen zur Endzeit im
Buch Jesaja
- Nähere Aufschlüsse zu den Kapitel 2 und 3
aus der Neuoffenbarung Jesu durch Jakob Lorber -


Jesus während Seines Erdenwandels
zur Voraussage des Propheten Jesaja:
 
„Ich sage euch, dass es wahrlich auch so geschehen wird
jetzt schon in jüngster Zeit, und dann nach etwa gegen
neunzehnhundert Jahren wieder im Vollmaß.“
                                           [GEJ.07_174,10-11]
 

Demnächst auch als
A5-Broschüre erhältlich.


Erklärung des zweiten Kapitels Jesaja

„Das ist es, was Jesaja, der Sohn Amoz', sah von Juda und Jerusalem: Es wird zur letzten Zeit der Berg, darauf des Herrn Haus steht, gewiss höher sein denn alle Berge und wird über alle Höhen erhaben werden, und alle Heiden werden dahin laufen.“ (Jes.2,2)
 
„Bin nicht Ich der Berg aller Berge, auf dem das wahre Haus Gottes steht? Was aber ist das sehr wohnliche Haus? Das ist Mein Wort, das Ich schon durch alle die Propheten zu euch, ihr Juden, durch mehrere Jahrhunderte geredet habe und nun Selbst aus dem Mund eines Menschensohns rede. Ich bin sonach der Berg, und Mein Wort ist das wohnliche Haus auf dem Berg, und da um uns stehen die Heiden aus allen Teilen der Erde, die hierhergekommen sind, zu besehen den Berg und Wohnung zu nehmen in seinem höchst geräumigen Haus. Aber für die Juden, wie sie nun sind, ist das wahrlich die letzte Zeit, weil sie den Berg und sein Haus fliehen und die Hohen es sogar zu zerstören drohen.“ [GEJ.07_ 171,07+09-10]


Viele Völker werden (das heißt in der Zukunft) hingehen und sagen: Kommt und lasst uns auf den Berg des Herrn gehen zum Haus des Gottes Jakobs, dass Er uns lehre Seine Wege und wir dann wandeln auf Seinen Steigen; denn von Zion wird das Gesetz ausgehen und von Jerusalem Sein Wort!“ (Jes.2,3)

„Dass hier unter Zion (Z'e on = Er will) ebenfalls der Berg, also der Herr oder Ich, und unter Jerusalem das Haus Gottes auf dem Berg, also Mein Wort und Meine Lehre zu verstehen ist für jetzt und für alle Zukunft, das wird nun wohl auch schier keinem Zweifel mehr unterliegen.
Wer aber sind nun die Völker, die da sagen: ,Kommt und lasst uns auf den Berg des Herrn, das heißt zum Menschensohn oder Gottmenschen, gehen und zum Haus des Gottes Jakobs, dass Er uns lehre Seine Wege und wir dann wandeln auf Seinen Steigen!‘? Seht, diese Völker sind jene Menschen, die in aller Zukunft sich zu Mir bekehren werden, sich Mein Wort aneignen und Meinen Willen tun werden; denn die Wege zum Leben zeigt ja Mein Wort, und die Steige sind Mein den Menschen durch das Wort kundgemachter Wille, dessen genaue Befolgung freilich bedeutend unbequemer ist als die pure Anhörung Meines Worts, wie auch sicher um gar vieles bequemer auf einer breiten und ebenen Straße zu wandeln ist, als zu gehen auf schmalen und oft sehr steilen Steigen. Aber wer in sich selbst auf den höchsten aller Berge und da in Mein lebendiges Wort, welches ist das Haus Gottes auf dem Berg, kommen will, der muss nicht pur auf der Straße, die zum Berg führt, wandeln und auf ihrer Fläche stehenbleiben, sondern er muss sich auch an die schmalen und oft sehr steilen Steige machen; denn nur auf diesen gelangt er vollends auf den Berg und da in das lebendige Haus Gottes.
Was dieses bedeutet, habe Ich euch nun schon erklärt, wie auch, was der Prophet eigentlich unter Z'e on und unter Jerusalem verstanden haben will; darum sagt er denn auch, dass von Z'e on das Gesetz, also Mein Wille, und von Jerusalem, oder aus Meinem Mund natürlich, Mein Wort komme. Wer also Mein Wort, das Ich zu allen Zeiten durch die Propheten zu den Menschen geredet habe, hört, es annimmt und danach lebt, der kommt dadurch zu Mir und so auch zum lebendigen Wort und seiner Kraft; denn Ich Selbst bin ja das lebendige Wort und seine Kraft, und alles, was der endlose Raum fasst, ist ja auch nur Mein lebendiges Wort und seine ewige Kraft und Macht.
Wer durch das Handeln nach dem Gesetz nicht auf die volle Höhe des Bergs des Herrn und ins Haus Gottes oder zum inneren lebendigen Wort aus Gott und zu Gottes lebendigem Wort in sich gelangt, der erkennt auch nicht den wahren, inneren, lebendigen Geist des Gesetzes und der Propheten.“ [GEJ.07_171,13-19+24]


„Der Herr wird richten unter den Heiden und strafen die Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen; denn es wird kein Volk wider das andere ein Schwert aufheben, und die Menschen werden hinfort nicht mehr kriegen lernen.“ (Jes.2,4)

„Wer sind die Heiden, und wer die Völker? – Die Heiden sind alle jene, die den einen, wahren Gott nicht kennen und an Seiner Statt tote Götzen und den Mammon dieser Welt anbeten und am meisten verehren. Von solchen ist das Judentum nach allen Seiten hin umlagert, und wohin ihr nun in der Welt gehen wollt, ob gen Morgen, gen Mittag, gen Abend oder gen Mitternacht, so werdet ihr nichts als Heiden in aller Art und Gattung antreffen! Ihr wisst aber, wie nun von allen Seiten der Welt die Heiden hohen und niederen Standes und von nah und weit zu Mir gekommen sind. Sie hörten Mein Wort und sahen Meine Zeichen, wurden voll Glaubens, nahmen an Meine Lehre, und Mein Wort richtet und rechtet nun unter ihnen, wodurch sie aufhören Heiden zu sein und übergehen zu der Zahl der Gesalbten Gottes und zu der Zahl des wahren Volks Gottes.
Aber auch sie werden nicht bleiben, wie sie nun belehrt und bestellt sind; denn es werden bald falsche Gesalbte unter ihnen aufstehen, werden auch Zeichen tun, berücken Könige und Fürsten, werden sich bald eine große Weltmacht aneignen und mit Feuer und Schwert die Menschen verfolgen, die sich nicht zu ihnen werden bekennen wollen, und sich am Ende in viele Sekten und Parteien spalten, und das sind eben die vielen Völker, die Ich als der Herr strafen werde ihrer Lieblosigkeit, ihrer Falschheit, ihres Eigennutzes, ihres Hochmuts, ihres Starrsinns, ihrer Herrschsucht und ihres bösen Haders und gegenseitigen Verfolgens und Kriegführens wegen. Bis aber diese Zeit kommen wird, wird es noch eine Weile dauern, wie es von Noah an bis jetzt gedauert hat.
Wie es aber war zu den Zeiten Noahs, da die Menschen freiten und sich freien ließen, große Feste und Gastmähler hielten, sich groß ehren ließen und gegen jene verheerende Kriege führten, die sich vor ihren Götzen nicht beugen wollten, wo dann bald die große Flut kam und die Täter des Übels alle ersäufte, ebenso wird es auch sein in jener künftigen Zeit. Aber dann wird der Herr mit dem Feuer Seines Eifers und Seines Zorns kommen und alle solche Täter des Übels hinwegfegen von der Erde.
Da wird es kommen, dass die verschonten Reinen und Guten und die wahren Freunde der Wahrheit und des Lichts aus Gott aus den Schwertern Pflugscharen, aus den Spießen Sicheln machen und die Kunst Krieg zu führen vollends aufgeben werden, und es wird dann fürder kein wahres gesalbtes Volk wider das andere mehr ein Schwert erheben, außer den noch irgend in den Wüsten der Erde übriggebliebene Heiden; aber auch diese werden ermahnt und dann von der Erde gefegt werden.
Da wird die Erde gesegnet werden von neuem. Ihr Boden wird tragen hundertfältige Frucht von allem, und den Ältesten wird die Macht gegeben sein über alle Elemente. Sieh, so ist dem Geist nach für diese Erde zu verstehen der vierte Vers.“ [GEJ.07_172,05-11]


„Kommt nun, ihr vom Hause Jakob, lasst uns wandeln im Licht des Herrn!“ (Jes.2,5)

„Aber innerhalb dieses naturmäßig wahren, geistigen Sinns ist freilich noch ein tieferer rein geistiger und himmlischer Sinn verborgen, den aber ihr nun mit eurem noch puren Weltverstand nicht fassen könntet, und solcher ist auch nicht mit Worten darzustellen. So ihr aber auf dem Berg des Herrn werdet in das Haus Gottes eingegangen sein und sodann kommen von diesem Haus Jakobs, wie davon der Prophet spricht im kurzen fünften Vers, dann erst werdet ihr wandeln im wahren Licht des Geistes aus Gott.“ [GEJ.07_172,12]


„Du, Herr, aber hast zugelassen Deinem Volk, dass es fahren ließ das Haus Jakobs; denn Deine Völker treiben es nun ärger denn die Fremden im Aufgang! Sie sind nun auch Tagewähler [und Zeichendeuter] wie die Philister und machen der fremden Kinder viele zu den ihrigen. Ihr Land ist voll Silber und Gold, und ihrer Schätze ist kein Ende; und ihr Land ist auch voll Rosse, und ihrer Wagen ist kein Ende. Auch ist ihr Land voll Götzen, und sie, die Menschen, beten an ihrer Hände Werk, das ihre Finger gemacht haben. Da bückt sich der Pöbel, und da demütigt sich der Junker. Das wirst Du, Herr, ihnen nicht vergeben. Zieh denn hin, du treuloses Volk, zu den Felsen der Berge, und verbirg dich in die Erde aus Furcht vor dem Herrn und vor Seiner herrlichen Majestät!“ (Jes.2,6-10)

„Diese fünf Verse gehören auf ein Feld, weil sie den elenden Zustand der Kirche oder des Hauses Gottes auf Erden anzeigen, und das bei den Juden, die vor dieser Zeit waren, sowohl als bei denen, die nach uns sein und kommen werden.
Die Trägheit in der Ausübung der Gebote Gottes aber ist der Grund, warum Ich es zulasse, dass Mein Volk das Haus Jakobs auf dem Berg des Herrn fahren lässt und das Handeln der rohesten und trägsten Völker, die in den Morgenlanden gleich den wilden Tieren hausen, ganz getreulich nachahmt.
Und was nun die Pharisäer und die ihnen gleichen Juden tun, das werden auch unsere Nachkommen tun: Sie werden im Volk eine Menge Tage einsetzen, denen sie eine besondere Kraft und Wirkung andichten werden, und wer dagegen zeugen wird, den werden sie mit Feuer und Schwert verfolgen. So werden sie auch sein Zeichendeuter, werden um Geld den Menschen Glück und Unglück vorherverkünden und sich dafür ganz außerordentlich loben und bezahlen lassen, denn solch eine müßige Arbeit trägt am Ende ja doch mehr ein als die Pflugschar und die Sichel.
Damit aber ihr müßiges Einkommen desto größer wird, so werden sie, wie nun die Pharisäer, ihre Apostel in alle Welt hinaus senden und die Fremden zu ihren Kindern machen. Diese waren schon als finstere Heiden zu nichts nütze; wenn sie aber dann des wahrsten Weltphilistertums werden, so werden sie noch ums Hundertfache ärger werden als sie ehedem waren! Dadurch aber wird ihr finsteres Land voll Silbers und Golds werden, und ihre Gier nach den Schätzen dieser Welt wird kein Ende und kein Ziel haben, und so auch ihre Herrschsucht und Kriegswut, was der Prophet im Bild durch die Rosse und Wagen in einer Unzahl ausdrückt. Aber auch ihr Herrschterritorium wird sein voll Götzen und Tempel, wie solches trotz der persönlichen Warnung Gottes schon Salomo der Weise angefangen hat, der seiner fremden Weiber wegen Götzentempel um Jerusalem errichten ließ. Vor solchen Götzen werden die blinden Narren sich bücken und anbeten ihrer eigenen Hände und Finger Werk in der dummen Meinung, Gott dadurch angenehm zu werden. Und wer das nicht tun wird, der wird verfolgt werden dem Leib nach auf Leben und Tod. Denn es werden viele Könige des größeren Glanzes ihrer Throne wegen auf den Unsinn der Weltphilister halten und werden mit Feuer und Schwert verfolgen die stets wenigen Freunde des Lichts und der lebendigen Wahrheit. Und sieh, da wird kommen der Herr und wird strafen solche Völker, die unter Seinem Namen so viele Menschen berückt haben!
Da wird auf einmal von allen Seiten auftauchen das wahre, lebendige Licht, und die Freunde der Nacht werden geschlagen werden für immerhin. Sie werden zwar fliehen zu den Felsen (die Großen und Mächtigen der Erde) und werden sich vergraben unter ihr unfruchtbares Erdreich, aus Furcht vor der Wahrheit und Majestät des Herrn; aber es wird ihnen das wenig nützen.“ [GEJ.07_174,02-08]


„Denn alle hohen Augen werden erniedrigt werden, und die hohe Männer sind, werden sich bücken müssen; der Herr aber wird allein hoch sein zu der Zeit. Denn der Tag des Herrn Zebaoth wird gehen über alles Hoffärtige und Hohe und über alles Erhabene, dass es erniedrigt werde; auch über alle hohen und erhabenen Zedern auf dem Libanon und über alle Eichen in Basan; über alle hohen Berge und über alle erhabenen Hügel; über alle hohen Türme und über alle festen Mauern; über alle Schiffe im Meer und über alle köstliche Arbeit, dass sich bücken muss alle Höhe der Menschen und sich demütigen müssen, die hohe Männer sind, und der Herr allein hoch sei zu der Zeit. Und mit den Götzen wird's ganz aus sein.
Da wird man in der Felsen Höhlen gehen und in der Erde Klüfte vor der Furcht des Herrn und vor seiner herrlichen Majestät, wenn er sich aufmachen wird, zu schrecken die Erde. Zu der Zeit wird jedermann wegwerfen seine silbernen und goldenen Götzen, die er sich hat machen lassen, anzubeten, in die Löcher der Maulwürfe und der Fledermäuse, auf dass er möge in die Steinritzen und Felsklüfte kriechen vor der Furcht des Herrn und vor seiner herrlichen Majestät, wenn er sich aufmachen wird, zu schrecken die Erde. So lasst nun ab von dem Menschen, der Odem in der Nase hat; denn für was ist er zu achten? (Jes.2,11-22)

„Denn es spricht der Prophet nun wieder weiter und sagt laut: ,Denn alle hohen Augen (Herrscherstolz) werden gedemütigt werden, und alle die hohen Leute werden sich bücken müssen; denn der Herr wird allein hoch sein zu der selbigen Zeit und dann ewig immer fort und fort. Denn des Herrn Zebaoth Tag (Licht) wird gehen über alles Hoffärtige und Hohe und über alles vor der Welt Erhabene, dass es erniedrigt werde also auch über alle erhabenen Zedern Libanons (Priester) und über alle Eichen in Basan (Hauptstützen des Götzenpriestertums zu aller Zeit); über alle hohen Berge (Regenten) und über alle erhabenen Hügel (alle Hoffähigen); über alle hohen Türme (Feldherren) und über alle festen Mauern (Kriegsheere); auch über alle Schiffe auf dem Meer (solche, die am Staatsruder sitzen) und über alle irdisch köstliche Arbeit (die große Staatenindustrie). Und das wird geschehen, auf dass sich alles bücken muss, was hoch ist unter den Menschen, und sehr gedemütigt werden alle hohen Leute und der Herr allein hoch sei zu der Zeit. Mit den Götzen aber wird es dann ganz aus sein in jener Zeit. Ja, da wird man wohl auch noch in die Höhlen der Felsen gehen und in der Erde Klüfte (des Mammons Verstecke), und das aus Furcht vor dem Herrn und vor Seiner herrlichen Majestät (das Licht der ewigen Wahrheit), so Er Sich aufmachen wird, zu schrecken (strafen) die Erde. Ja, zu der Zeit wird ein jeder hinwerfen seine silbernen und goldenen Götzen in die Löcher der Maulwürfe und Fledermäuse – welche Götzen er sich machen ließ zur Anbetung –, auf dass er sich desto leichter verkriechen könne in die Steinritzen und Felsenklüfte aus Furcht vor dem Herrn und vor Seiner herrlichen Majestät, so Er Sich aufmachen wird, zu schrecken die Erde; aber es wird das niemandem irgendetwas nützen. Darum lasst nun ab von dem Menschen, der irgendeinen Odem in der Nase hat (der Odem in der Nase bezeichnet den weltlichen Hochmut); denn ihr wisst es nicht, wie hoch er etwa in der Welt steht!‘“ [GEJ.07_174,09]
 
„Nun, da habt ihr die ganze, leicht fassliche Erklärung des ganzen zweiten, höchst beachtenswerten Kapitels des Propheten Jesaja! Die letzten Verse erklären sich von selbst, so man die Bedeutung der ersten wohl verstanden hat. Aber Ich sage euch, dass es wahrlich auch so geschehen wird jetzt schon in jüngster Zeit und dann nach etwa gegen neunzehnhundert Jahren wieder im Vollmaß; denn es gibt selbst in Meinem Rat kein anderes Mittel, so dem Menschen die vollste Willensfreiheit belassen werden muss, als nur dies einzige, mit dem man von Zeit zu Zeit der menschlichen Trägheit fruchtbringend begegnen kann; denn sie ist die Wurzel aller Sünden und Laster! – Habt ihr das alles wohl verstanden? – Ihr werdet nun wohl weniger Freude in euch darüber empfinden, aber eine desto größere die künftigen Völker, so ihnen neuerdings diese Kunde gegeben wird in ihrer großen Drangsal und in der Zeit, in welcher sich ein Volk wider das andere erheben wird, um es zu verderben.“ [GEJ.07_ 174,10-12]
 


Erklärung des dritten Kapitels Jesaja

„Sieh, der Herr, Herr Zebaoth wird von Jerusalem nehmen allerlei Vorrat und desgleichen von ganz Juda, allen Vorrat des Brots und allen Vorrat des Wassers!“ (Jes.3,1)

„Auch dieses folgende Kapitel hat seine weissagende Geltung für jetzt und für die Folge jener Zeiten, die Ich euch ehedem kundgegeben habe.
So aber lautet der erste sehr bedeutungsvolle Vers des Propheten: ,Sieh, der Herr, Herr Zebaoth wird von Jerusalem nehmen allerlei Vorrat und desgleichen von ganz Juda, allen Vorrat des Brotes und allen Vorrat des Wassers!‘ Unter dem Ausdruck ,Jerusalem‘ versteht hier das gegenwärtige Judentum, wie es jetzt ist und schon lange früher auch so war; unter ,Juda‘ aber versteht die künftigen Generationen, die dann durch die Annahme Meiner Lehre zu dem Stamm Juda gezählt werden. Diese werden durch ihre große Trägheit auch in einem noch viel größeren Maß dasselbe Los zu gewärtigen haben wie nun im engeren Maß die Juden.
Unter der Wegnahme des Brotvorrats versteht die Wegnahme der Liebe und der Erbarmung, und unter der Wegnahme des Wasservorrats versteht die Wegnahme der wahren Weisheit aus Gott, und die Folge davon wird sein, dass sie alle in großer Irre und Finsternis der Seele wandeln werden und keiner dem anderen wird raten können; und so auch einer dem anderen etwas raten wird, so wird ihm der Rat- und Lichtbedürftige doch nicht trauen und wird sagen: ,Wie redest du mit mir vom Licht und befindest dich in der gleichen Finsternis wie ich!‘ Dass dann die Menschen durch ihr eigenes Verschulden infolge ihrer Trägheit völlig hilflos dastehen werden, gibt der Prophet in den folgenden Versen treulich so kund.“ [GEJ.07_175,01-04]


„So werden ihnen weggenommen werden Starke und Kriegsleute, Richter, Propheten, Wahrsager und Älteste; Räte und weise Werkleute und kluge Redner und Hauptleute über fünfzig, wie auch die ehrlichen Leute.“ (Jes.3,2-3)

„Wer sind denn die Starken und die Kriegsleute? Das sind solche, wie dereinst war der David voll Glauben und Vertrauen auf Mich, und die Kriegsleute sind solche Menschen, die sich von dem Glauben und Vertrauen des Einen voll begeistern lassen, auf dass sie allzeit siegen über alle noch so vielen Feinde des Guten und Wahren aus Gott.
Wenn aber bei den Menschen der volle Mangel des lebendigen Wassers aus den Himmeln eingetreten ist und alles Fleisch mit seinen Seelen sich in der dicksten Finsternis befindet, wer wird dann unter den Menschen ein rechter und gerechter Richter sein? Wer wird da haben die Gabe der Weissagung? Und so sie auch jemand noch für sich hätte, wer wird ihm glauben ohne inneren Verstand, dass es so ist?! Wer wird für die Geistesblinden und -tauben wahrsagen können? Und wen wird die finstere Menschheit wegen hervorragender Weisheit als einen wahren Ältesten erwählen und zu ihrem Hirten machen mögen? Daher erkennt nun diese Sache recht!
Wem Brot und Wasser in ihrer geistigen Bedeutung weggenommen sind, dem ist dadurch alles genommen; denn wen Gott mit der geistigen Blindheit straft und züchtigt, der ist am meisten gestraft und gezüchtigt. Denn dem ist dadurch alles genommen, und er steht völlig rat- und hilflos da. Das ist aber dann auch schon das äußerste Mittel, mit dem der zu überhandgenommen habenden Trägheit der Menschen und allen ihren vielen Lastern stets am allerwirksamsten begegnet werden kann. Dass aber die Menschen sich mit der Wegnahme des geistigen Brots und Wassers wahrhaft im größten Elend befinden müssen, und was ihnen dadurch noch alles benommen ist, bezeugt der Prophet noch weiter im dritten Vers, wo er ausdrücklich sagt: Den Menschen werden genommen werden auch die Räte oder Ratgeber und weise Werkleute in allen Zweigen der menschlichen Bedürfnisse, so auch kluge Redner, die sonst mit ihrer Weisheit gar vieles Gute bewirkt haben. Das Übelste an der Sache aber ist die miterfolgte Wegnahme der, sage, fünfzig Hauptleute! Wer sind diese, und was hat die Zahl fünfzig hier zu tun? Das werden wir nun gleich ganz wohl einsehen.
Wenn wir uns eine ganz große und vollkommen geordnete Gemeinde von Menschen vorstellen, so hat sie, so sie mit allem wohl versorgt sein will, in allem numerisch fünfzig Hauptzweige zu ihren Lebensbedürfnissen schon von alters her zu besorgen und zu bestellen. Was darüber ist, gehört schon der Hoffart an, und was darunter, das ist dann schon Schwäche, Mangel und Armseligkeit. Damit aber jeder einzelne Zweig der gezählten Bedürfnisse nutzwirkend versehen und gehandhabt wird, so muss er auch einen kundigen Hauptmann als Vorsteher und Leiter an der Spitze haben, der sich im Betrieb seines Werks von Anfang bis zu Ende wohl auskennt; fehlt der und steht an seiner Stelle ein Unkundiger, so wird dieser Bedürfniszweig der ganzen Gemeinde bald schlechte oder auch gar keine Früchte mehr zu tragen anfangen. Wie wird aber eine große Gemeinde erst dann bestehen, wenn sie durch ihre Trägheit und Fahrlässigkeit endlich aller fünfzig Hauptleute bar wird? Ich sag es euch: Gerade so wie die große Gemeinde der Juden nun besteht, in der nur gewisse Diebe und Räuber noch etwas besitzen und sich auf Kosten der Armen mästen und für ihre Bäuche sorgen, dafür aber Tausende in der tiefsten Armut hilflos verschmachten. Denn wo ist der weise Hauptmann, der für sie sorgte und ihnen Arbeit und Brot gäbe in einem oder dem anderen Erwerbszweig? Seht, dieser ist nicht da in gar manchen Zweigen, und somit ist auch alles andere nicht da! Es gibt zwar nun wohl auch noch gewisse Hauptleute, die den verschiedenen Zweigen vorstehen, aber nicht fürs Volk, sondern für sich, und sie sind darum nur Diebe und Räuber und keine rechten Hauptleute wie zu den Zeiten Meiner Richter.
Ihr habt nun gesehen, wie das äußere und innere Wohl der Menschen einer großen Gemeinde von den Hauptleitern in den verschiedenen Bedürfniszweigen abhängt; aber von wem hängt denn in einem Land, das von einem Fürsten oder Könige regiert wird, eine rechte Aufstellung der besprochenen Hauptleute in einer großen Menschengemeinde vor allem ab? Seht, eben von einem weisen König!“ [GEJ.07_175,05-14]


„Was sagt aber unser Prophet da, was der Herr den trägen, gottvergessenen Gemeinden noch tun wird? Hört, seine Worte lauten ferner so:

„Ich, spricht der Herr, will ihnen Jünglinge zu Fürsten geben, und Kindische sollen über sie herrschen! Und das Volk wird Schinderei treiben, ein Mensch wider den anderen, ein jeglicher sogar wider seinen Nächsten, und der Junge wird sich stolz erheben über den Alten und ein loser, betrügerischer Mann über den Ehrlichen!“ (Jes.3,4-5)

„Die Worte des Propheten sind hier für sich so klar und wahr, dass sie keiner weiteren Erklärung bedürfen; nur auf die großen und offenbar bösesten Folgen kann Ich euch aufmerksam machen, obschon sie auch leicht von selbst zu finden sind. Wenn bei einem  solchen Wirrwarr in einem Land einmal alle Lebensverhältnisse in die größte Unordnung geraten und durch die Not alle Menschen einer Gemeinde in die größte Unzufriedenheit gesetzt werden, dann gibt es denn auch eine schonungslose Empörung über die andere. Das Volk erwacht und steht auf und treibt Fürsten und die selbstsüchtigen Hauptleute in die Flucht oder erwürgt sie gar. Und da ist es, wo man sagt: ,Ein Volk zieht wider das andere.‘ Denn der Mensch vermöge seiner trägen Beschaffenheit lässt sich so lange noch allen Druck gefallen, wie er in seiner Blindheit noch seinen Magen mit einer noch so mageren Kost füllen kann; wenn aber einmal auch diese aufhört und er nichts als den Hungertod vor seinen Augen hat, dann erwacht er sicher und wird zu einer hungerwütenden Hyäne. Und bis dahin muss es kommen, damit die Menschheit zum Erwachen kommt.“ [GEJ.07_175, 15-18]

„Nun aber ist alles zerstört und niedergemacht. Wem nur irgendeine Schuld gegeben werden kann, dass er durch seine unbarmherzige Selbstsucht auch zum allgemeinen Völkerunglück beigetragen hat, der fällt als ein leider trauriges Opfer der allgemeinen Volksrache. Aber was dann? Die Menschen haben nun keinen, gar keinen, weder einen guten noch einen bösen, Führer mehr. Sie befinden sich in der vollendetsten Anarchie, in der am Ende ein jeder tun kann, was er will; ein anderer, Stärkerer, kann ihn aber auch strafen nach seiner Herzenslust.“ [GEJ.07_176,01]


Dann wird einer seinen Bruder aus seines Vaters Haus ergreifen: Du hast Kleider; sei unser Fürst, hilf du diesem Einsturz! Er aber wird zu der Zeit schwören und sagen: Ich bin kein Arzt; es ist weder Brot noch Kleid in meinem Hause; setzt mich nicht zum Fürsten im Volk! Denn Jerusalem fällt dahin, und Juda liegt da, weil ihre Zunge und ihr Tun gegen den Herrn ist, dass sie den Augen seiner Majestät widerstreben.  Ihres Wesens haben sie kein Hehl und rühmen ihre Sünde wie die zu Sodom und verbergen sie nicht. Weh ihrer Seele! denn damit bringen sie sich selbst in alles Unglück. Predigt von den Gerechten, dass sie es gut haben; denn sie werden die Frucht ihrer Werke essen. Weh aber den Gottlosen! denn sie haben es übel, und es wird ihnen vergolten werden, wie sie es verdienen. Kinder sind Gebieter meines Volkes, und Weiber herrschen über sie. Mein Volk, deine Leiter verführen dich und zerstören den Weg, da du gehen sollst. Aber der Herr steht da, zu rechten, und ist aufgetreten, die Völker zu richten. Und der Herr geht ins Gericht mit den Ältesten seines Volkes und mit seinen Fürsten: Denn ihr habt den Weinberg verderbt, und der Raub von den Armen ist in eurem Hause. Warum zertretet ihr mein Volk und zerschlaget die Person der Elenden? spricht der Herr, Herr Zebaoth.
Und der Herr spricht: Darum dass die Töchter Zions stolz sind und gehen mit aufgerichtetem Halse, mit geschminkten Angesichtern, treten einher und schwänzen und haben köstliche Schuhe an ihren Füßen, so wird der Herr den Scheitel der Töchter Zions kahl machen, und der Herr wird ihr Geschmeide wegnehmen. Zu der Zeit wird der Herr den Schmuck an den köstlichen Schuhen wegnehmen und die Heftel, die Spangen, die Kettlein, die Armspangen, die Hauben, die Flitter, die Gebräme Randbesatz eines Kleides, die Schnürlein, die Bisamäpfel, die Ohrenspangen, die Ringe, die Haarbänder, die Feierkleider, die Mäntel, die Schleier, die Beutel, die Spiegel, die Koller, die Borten, die Überwürfe; und es wird Gestank für guten Geruch sein, und ein Strick für einen Gürtel, und eine Glatze für krauses Haar, und für einen weiten Mantel ein enger Sack; solches alles anstatt deiner Schöne. Die Mannschaft wird durchs Schwert fallen und deine Krieger im Streit. Und ihre Tore werden trauern und klagen, und sie wird jämmerlich sitzen auf der Erde; dass sieben Weiber werden zu der Zeit einen Mann ergreifen und sprechen: Wir wollen uns selbst nähren und kleiden; lass uns nur nach deinen Namen heißen, dass unsre Schmach von uns genommen werde.“ (Jes.3,6-27)

„Da treten dann die Weiseren zusammen und sagen: ,So geht es nicht, und so kann es auch nicht bleiben! Wir Weiseren und Mächtigeren wollen uns einverstehen und das Volk dahin stimmen, dass es mit uns wähle ein weises Oberhaupt. Und es ist ein Großhaus, das zwei Brüder von mancher anerkannten Erfahrung innehabe! Was geschieht da und dann? Der Prophet soll es uns ganz getreulich sagen! Und was sagt da der Prophet? Hört! Er sagt: ‚Dann wird einer seinen Bruder aus seines Bruders Haus ergreifen und sagen: Du hast Kleider (Kenntnisse und Erfahrungen), sei unser Fürst und hilf du diesem Umfall!‘ Er aber wird zu der Zeit sagen und schwören: ,Hört, ich bin kein Arzt, und es ist weder Brot (Glaubens-Gutes) noch Kleid (Glaubens-Wahres) in meinem Haus! Setzt mich darum nicht zum Fürsten im Volk!‘ Denn Jerusalem ist reif und fällt dahin, und Juda (die späte Zeit) liegt ebenfalls da; denn ihre Zunge und ihr Tun ist wider den Herrn, indem sie den Augen Seiner Majestät (dem Licht Seiner Weisheit) widerstreben. Es ist das vor aller Welt offen und kundig. Ihr Wesen hat kein Hehl; denn sie rühmen ihre Sünde wie zu Sodom und Gomorra und sind frech und verbergen sich sogar nicht. Wehe ihrer Seele; denn damit bringen sie sich selbst in alles Unglück!‘ Aber der gewählte Fürst, der allenfalls auch Ich Selbst sein könnte, sagt weiter: ,Geht und predigt zuvor den Gerechten, dass sie gut werden, und sie werden dann die Frucht ihrer Werke essen! Wehe aber den Trägen und Gottlosen; denn sie sind allzeit böse, und es wird ihnen vergolten werden nach ihren Werken, und wie sie es verdient haben! Hört, darum sind Kinder Fürsten Meines Volks, und sogar Weiber herrschen über sie. Mein Volk, deine (falschen) Tröster verführen dich (siehe Rom!) und zerstören den Weg, den du gehen sollst! Aber der Herr steht da, zu rechten, und ist (nun) aufgetreten, die Völker zu richten. Und der Herr kommt zu Gericht mit den Ältesten Seines Volks (die Schrift) und mit seinen Fürsten (die Erweckten in der jüngeren Zeit); denn ihr (Pharisäer und Römer) habt den Weinberg verderbt, und der Raub von den Armen ist in eurem Haus. Warum zertretet ihr Mein Volk, und warum zerschlagt ihr noch mehr die Person der Elenden? Also spricht (nun) voll des höchsten Ernstes der Herr. Und der Herr spricht weiter: Darum, dass die Töchter Zions stolz sind (die falschen Lehren der Hure Babels) und gehen mit aufgerichtetem Hals und mit geschminkten Angesichtern, treten (übermütig) stolz einher, schwänzeln (gleich einem hungrigen Hund) und tragen gar köstliche Schuhe an ihren Füßen, darum wird der Herr die Scheitel der Töchter Zions kahl machen (den Verstand nehmen), und Er wird darin noch ihr einziges und bestes Geschmeide wegnehmen. Zu jener Zeit wird der Herr ihnen auch wegnehmen den Schmuck an den köstlichen Schuhen (die Blindgläubigen), und die Hefte (treuen Anhänger) und die Spangen (die verschiedenen Orden), die Ketten, Armspangen und die Hauben (als das abergläubische Zunftwesen), die Flitter, die Gebräme, all die Goldschnürlein, Bisamäpfel, die Ohrenspangen,, die Ringe und Haarbänder, die Feierkleider, die Mäntel, die Schleier und die (großen) Beutel, die Spiegel, die Koller, die Borten und die Kittel (alles die glänzende Zeremonie der Hure Babels). Da wird dann Gestank für den guten Geruch werden, ein loses Band für den guten Gürtel, eine Glatze für ein krauses Haar (Schlangenklugheit der Hure Babels), und für einen weiten Mantel wird ihr werden ein enger Sack; und solches alles wird ihr werden an der Stelle ihrer vermeinten Schöne. Dein Pöbel wird durch das Schwert fallen, und deine Krieger im Streit. Und ihre Tore werden trauern und klagen (weil niemand mehr durch sie wird gehen wollen), und sie wird jämmerlich sitzen auf der Erde. Es werden aber in jener Zeit die Kriege die Männer so rar machen, dass dann sieben Weiber einen Mann ergreifen werden (oder aus den sieben Sakramenten wird nur eins werden) und sprechen werden: Wir wollen uns selbst nähren und kleiden, lass uns aber nur nach deinem Namen heißen, auf dass unsere Schmach von uns genommen werde!‘
Und seht nun, meine Freunde: Was der Prophet da gesagt hat, das wird so gewiss in Erfüllung gehen, als wie gewiss und wahr Ich euch das nun Selbst erläutert habe. Denn die Menschen können für eine größere Länge der Zeit die Wahrheit nicht ertragen, werden müde und versinken allzeit wieder in ihre alte, Gericht und Tod bringende Trägheit, und es lässt sich dann wahrlich nichts anderes tun, als durch die äußersten Mittel die Menschen wieder zu erwecken und sie wieder in die alte Tätigkeit auf den Wegen und Steigen des Lichts und Lebens zu versetzen.
Darum sage Ich es euch nun noch einmal: Warnt die Menschen vor allem vor der geistigen Trägheit; denn mit ihr treten dann alle die Übel ein, von denen der Prophet geredet hat, und Ich muss sie leider zulassen! Denkt darüber nach!“ [GEJ.07_176,02-11]
 
 

*******

Weiteres zur Endzeit:
- Aufschlüsse zum Matthäus-Evangelium, Kapitel 24, siehe hier
- Aufschlüsse zur Offenbarung Johannes, siehe hier
- Zeichen der Zeit, Weltgericht und Wiederkunft Jesu, siehe hier


Zurück zum Seiteninhalt