Jakob Lorber - Apokalypse - Der Prophet Jakob Lorber

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Die Apokalypse
- Aufklärungen zur Offenbarung Johannes -
Kapitel 3


Das Sendschreiben an die Gemeinde zu Sardes

Und dem Engel der Gemeinde zu Sardes schreibe: Das sagt, der die sieben Geister Gottes hat und die sieben Sterne: Ich weiß deine Werke; denn du hast den Namen, dass du lebst, und bist tot. Werde wach und stärke das andere, das sterben will; denn ich habe deine Werke nicht völlig erfunden vor Gott. So gedenke nun, wie du empfangen und gehört hast, und halte es und tue Buße. So du nicht wirst wachen, werde ich über dich kommen wie ein Dieb, und wirst nicht wissen, welche Stunde ich über dich kommen werde. Aber du hast etliche Namen zu Sardes, die nicht ihre Kleider besudelt haben; und sie werden mit mir wandeln in weißen Kleidern, denn sie sind's wert. Wer überwindet soll mit weißen Kleidern angetan werden, und ich werde seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens, und ich will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!“ (Offb.3,1-6)


Zur Buße: s.u. dem Sendschreiben an die Gemeinde von Ephesus


„Ich werde über dich kommen wie ein Dieb…“:

„Man sagt wohl, Ich sei taub und blind geworden. Allein dem ist nicht so! Denn sieh, so der Dieb ins Haus will, da ist er vorher auf der Lauer und ist still und meldet sich nicht, und da eben behorcht und belauscht er alles am sorgfältigsten und wartet den Augenblick ab, der zu seinem Unternehmen der günstigste sein möchte. Und so alles im Haus schläft, da bricht er ein und würgt und holt sich seinen Raub. Wohl da den Wachenden! Die werden den Herrn der Herrlichkeit sicher erkennen, ob Er wohl ein Dieb oder ob Er der wahre Herr sei! Aber den Schlafenden wehe! Denen wird der in der Nacht Kommende tun, was der Dieb tut, so er zur Nacht ins Haus bricht.“ [HiG.02_ 45.02.17,03-04]
 
„Diese Zeit aber ist nun wie ein Morgenrot zu jenem Tag, der da kommen wird entweder zum Heil für die Gerechten und für alle jene, die eines sanften und guten Herzens sind und liebhaben ihre Brüder und Schwestern in Meinem Namen; aber dieser Tag wird auch kommen wie ein Dieb über alle jene, die Meiner nicht achten und haben ein hartes und stolzes Herz und halten sich für besser und angesehener als ihre Brüder in was immer und wegen was immer. Wer aus euch in was und wegen was immer sich für besser hält als seinen Bruder, der wird an diesem kommenden Tag gar sehr zuschanden werden; denn von diesem Tag an soll aller äußere Unterschied aufhören, und in großen Ehren werden nur stehen, die nun um Meines Namens willen verachtet oder gewisserart nur mitleidig als ehrliche Menschen geduldet werden, aber so sie in irgendeiner Gesellschaft etwa auch etwas gelten wollten, da werden sie sogleich in ihre nichtssagenden Schranken zurückgewiesen. Solche Menschen werden aber an diesem Tag groß und glorreich hervorgehen, während die gegenwärtigen Honoratioren in was immer sehr klein werden bedacht werden. Meine Erwählten aber werden glänzen mehr als die Sonne am Mittag.“ [HiG.03_49.04.06,11-12]


„… die nicht ihre Kleider besudelt haben“:

„Seht, so werdet auch ihr, die ihr euch gedemütigt habt in euch selbst um Meiner Liebe und Meines Namens willen, nach der Nacht dieses Erdenlebens angetan werden mit dem Kleid der Unschuld! Denn wahrlich sage Ich euch: Der Sünder mag tun, was er will, er mag die Gebote noch strenger halten als der Mond seine Viertel und die Erde ihrer Jahreszeiten, er mag beten bei Tag und Nacht und mag Buße tun auf glühenden Eisen und mag fasten und sich kasteien, dass alle Welt darob in das größte Erstaunen gesetzt würde, so sie die außenordentlichen Werke seiner Buße sehen möchte, ja Ich sage, er möge seine Haut ausziehen und einen Toten damit bekleiden, und er kann einen Glauben haben, dass er sich sogar die Sterne untertänig machen mag, so er aber die Liebe nicht hat, wahrlich, sage Ich, dann wird er wohl seinen Lohn bekommen, um den er gearbeitet und solches getan hat; aber mit dem Kleid der Unschuld wird er nimmer angetan werden, weil nur die Liebe einzig und allein das wahre Kleid der Unschuld ist. Und es werden über seinem Haupt schweben mit dem Kleid der Unschuld Angetane gleich den lichten Nebelstreifen, die ihr gestern hoch über die Berge habt schweben gesehen. Wer aber statt alles dessen das einzige, unendlich sanfte Gebot der Liebe ergriffen hat und hat dasselbe lebendig gemacht in seinem Herzen, der hat durch dieses innere, heilige Feuer alle Schuld aus sich hinausgeschafft und hat sich vollkommen gereinigt in seiner Demut durch Meine Liebe in ihm. Und so wird aus der gereinigten Schuld selbst das Kleid der Unschuld für die bereitet werden, die Mich nicht in ihrem Glauben, sondern in der Demut und in der Liebe gefunden haben.“ [HiG.01_40.12.01,28-30]


„Ich will seinen Namen bekennen…“:
 
„Der Herr hat aber da freilich wohl gesagt: ‚Wer Mich bekennen wird vor der Welt, den werde auch Ich bekennen vor Meinem Vater!‘ oder anders gesagt: Wer mich wahrhaft in seinem Geist wird aufgenommen haben, der wird Mich auch bekennen in der Fülle der Kraft der Wahrheit in ihm vor aller Welt; Ich aber werde ihn darum auch erkennen in der Fülle Meiner Liebe als Vater.“ [GS.02_071,18]

„Wer Gott über alles liebt, der bekennt Gott und somit Mich vor aller Welt, und Ich bekenne auch ihn in Meiner Liebe, und darin besteht das wahre ewige Leben der Seele des Menschen. Und weil der Mensch eben durch solche lebendige Liebe zu Gott auch zur höchsten Weisheit gelangt und gelangen muss – solche aber ist der Himmel oder das Reich Gottes –, so hat der Mensch dadurch auch das Reich Gottes in sich überkommen, das ihm dann ewig nicht mehr wird genommen werden können. Solches habe Ich euch nun erklärt; behaltet es, schreibt es euch in eure Herzen und tut danach, so werdet ihr das ewige und wahre Leben in euch haben!“ [GEJ.07_127,12]

„Nur der wahrhaft Demütige vermag Mich wahrhaft, d.h. im Geist und in der Wahrheit, zu lieben! Wer Mich aber so liebt, der liebt Mich ja als das lebendige, ewige Wort, welches da ist Jesus Christus, und das ewige Leben und alle Dinge durch Ihn! Wer aber liebt Jesum Christum, den Gekreuzigten, und verherrlicht Ihn vor der Welt und bekennt Ihn mit großer Freudigkeit seines Herzens, den werde auch Ich, als derselbe einige Jesus Christus, verherrlichen und bekennen vor dem Vater, d.h. er wird verklärt werden im Angesicht Meiner Gottheit und aller Heiligkeit derselben.“ [HiG.01_41.03.20,12-13]

„Es wird niemand verherrlicht werden eher von Mir, bevor nicht Ich durch ihn bin verherrlicht worden. Denn der Mich bekennen wird vor der Welt, den werde Ich erst dann bekennen im Angesicht Meines Vaters, da er dann schauen wird Meine unendliche Macht und Herrlichkeit und wird dann selbst verherrlicht werden in dieser Meiner Herrlichkeit.“ [HiG.03_41.01.02,02]


Das Sendschreiben an die Gemeinde zu Philadelphia

„Und dem Engel der Gemeinde zu Philadelphia schreibe: Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids, der auftut, und niemand schließt zu, der zuschließt, und niemand tut auf: Ich weiß deine Werke. Siehe, ich habe vor dir gegeben eine offene Tür, und niemand kann sie zuschließen; denn du hast eine kleine Kraft, und hast mein Wort behalten und hast meinen Namen nicht verleugnet. Siehe, ich werde geben aus des Satanas Schule, die da sagen, sie seien Juden, und sind's nicht, sondern lügen; siehe, ich will sie dazu bringen, dass sie kommen sollen und niederfallen zu deinen Füßen und erkennen, dass ich dich geliebt habe. Dieweil du hast bewahrt das Wort meiner Geduld, will ich auch dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die kommen wird über den ganzen Weltkreis, zu versuchen, die da wohnen auf Erden. Siehe, ich komme bald; halte, was du hast, dass niemand deine Krone nehme! Wer überwindet, den will ich machen zum Pfeiler in dem Tempel meines Gottes, und er soll nicht mehr hinausgehen; und will auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen des neuen Jerusalem, der Stadt meines Gottes, die vom Himmel herniederkommt von meinem Gott, und meinen Namen, den neuen. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!“ (Offb.3,7-13)


Stark bleiben in der Stunde der Versuchung:
 
„Der böse Geist ruht nie, weder bei Tag noch bei der Nacht; er läuft herum wie ein hungriger Löwe und fällt in seinem großen Hunger alles an, was ihm nur im Geringsten irgendwo unterkommt. Wäre er sichtbar, da würden manche Mutige mit ihm einen Kampf wagen, aber auch noch mehrere, als so bei seiner Unsichtbarkeit, im Kampf unterliegen; denn er kann seine Gestalt bis zur Schönheit eines Lichtengels erheben und sich auch wieder mit der grauenhaftesten Hülle eines feuerspeienden Drachen umgeben. Wer aber würde es wagen, ihn unter solcher Gestaltung anzugreifen? Denn entweder würde er durch seine Schönheit oder durch seine alles erstarrenmachende Grässlichkeit Sieger von je tausendmal Tausenden werden; so er sich aber niemandem zeigen kann und darf, und jeder Mensch seine bösen Einflüsterungen mit leichter Mühe erkennt, da diese die Seele allzeit hartherzig, unkeusch, ehebrecherisch, selbstsüchtig, herrschgierig, meineidig, geizig, unbarmherzig, gegen alles Wahre und Göttliche gleichgültig, gegen Arme und Leidende gefühllos und für allen Wohlgenuss auf der Welt gierig stimmen, so kann er solchen argen Bestrebungen des Satans auch allzeit eine offene Stirn bieten, indem der Satan nur in die Sinne der Seele, nie aber in ihren Willen einwirken kann. Ich habe euch denn nun auch die Merkmale angezeigt, aus denen, so sie eure Seelen beschleichen, ihr leicht erkennen mögt, welch ein Geist sich in eurer Nähe befindet, und was er mit euch vorhat. Wenn ihr so was an euch merkt, da gedenkt dieser Meiner Lehre und Worte; richtet eure Seelen auf und tut gerade das Gegenteil davon, als wonach es euch zu gelüsten anfängt, so werdet ihr Meister des bösen Geistes! Und so ihr ihn in allen den angezeigten Stücken werdet besiegt haben, dann wird er euch fürderhin in aller Ruhe lassen, und ihr werdet mit ihm keinen Kampf mehr zu bestehen haben. Aber so ihr nur in einem oder dem anderen Stück euch fangen lasst oder zum wenigsten in irgendetwas leichten Sinns nachgebt, so werdet ihr seiner bis an euer irdisch Lebensende nicht leichtlich wieder völlig los. Daher habt ja wohl acht auf alle die Stücke, auf die Ich euch nun aufmerksam gemacht habe! Denn wo der Arge es in irgendeiner Seele nur einmal dahin gebracht hat, was eben keine so große Mühe für ihn ist, dass sie in einem oder dem anderen Stück ihren Willen hinzugab, woraus dann natürlich eine Sünde erzeugt wurde, dann kostet es schon einen schweren Kampf, um diesen Schaden an der Seele wieder völlig gutzumachen. Aber wer da ist eines ernsten Willens und selbst so viel tut, als er kann, und seine Schwäche Mir überträgt im Geist, dem wird dann der volle Sieg über den Satan auch ein leichter sein; aber, wohl gemerkt, nur unter lebendig gläubiger Anrufung Meines Namens. Nun wisst ihr alles, was zu wissen euch nottut; ihr kennt den rechten allein wahren, lebendigen Gott und kennt nun Seinen Willen. Ich sage euch: Der Vater im Himmel hat euch mit allem wohl versorgt, dessen ihr bedürft; nun kommt es auf euch an, wie gewissenhaft ihr das zu eurem wahren und ewigen Lebenswohl benützen wollt. Von eurem eigenen Tun und Lassen wird alle Wirkung ausgehen, und eure Worte und Handlungen werden eure Richter sein!“ [GEJ.01_217,03-11]
 
„Wie es aber ist, dass der natürliche Frühling nebst vielen nützlichen Pflanzen und Tieren auch ebenso viele giftige und schädliche ins Leben erweckt, so ist es auch mit dem geistigen Frühling, dass dadurch im Menschen auch viele giftige und schädliche böse Geister geweckt werden, aus welcher Ursache dann auch die Versuchungen zur Sünde mächtiger werden als in dem leblos starren Winter, welcher ist die laue weltliche Gewöhnlichkeit des Menschen. Daher muss der Mensch in diesem geistigen Frühling einem sorgfältigen Gärtner gleichen, der seine Bäumchen und Pflanzen sorgfältig von den schädlichen Raupen reinigt und alles Unkraut ausjätet, damit der edlen Bäume und Pflanzen Leben keinen Schaden leide. Wer nun auf diese Art seinen Lebensbaum von allen den bösen Begierden und Leidenschaften durch die kräftigen Werkzeuge, welche sind die Selbstverleugnung und die Demut, emsig reinigt, der wird dann gewiss auch im Sommer und Herbst seine Tätigkeit mit den herrlichsten, reif gewordenen Früchten belohnt sehen.“ [HiG.01_41.05.01.b,08-10]


Wer überwunden hat, wird nicht mehr versucht werden:

„Ja, je mehr wir uns der Vollendung nähern, desto mehr werden wir auch stets gewahr, dass unser Fleisch, die Welt und der Ehrgeiz unseres fleischlichen Herzens dem lebendig wach werden wollenden Geist stets neue Steine unter die Füße legen, damit er nur wieder fallen möchte zurück in seinen ursprünglichen Todesschlaf! Allein, sollen wir darum etwa ängstlich und kleinmütig werden? O mitnichten, meine lieben Freunde und Brüder! Denn eben darin liegt ja die große erbarmende Liebe des heiligen, überguten Vaters in den Himmeln; denn durch solche Prüfungen werden wir ja fürs erste geweckt in unserem Geist und sodann wach erhalten bis zur gerechten Zeit, in welcher dem Geist ein neuer, ewiger Tag werden wird, an dem er von keinem Schlaf und somit auch von keiner Versuchung mehr belastet wird! Dieser glückliche Zustand wird einst nach dem Abfall des Leibes sicher erfolgen, kann aber auch schon beim Leibesleben des Menschen gerechter Anteil werden, der da sich in allem den göttlichen Willen zur ausschließend alleinigen Richtschnur genommen hat. Wie aber kann solches geschehen? – Auf die leichteste Art von der Welt! Man achte nur alle Welt für nichts, Gott aber allein über alles; man liebe nichts, was nur immer der Welt ist, sondern Gott allein über alles, und erfasse aus dieser heiligen Liebe heraus alle seine Nebenmenschen als Brüder und Schwestern, und die ganze, schwer scheinende Lebensaufgabe ist völlig gelöst!“ [HGt.02_ 205,05-09]
 
„Es ist von Mir aus in dieser Welt aber einem jeden ein gewisses Maß gestellt, sowohl im Guten und Wahren, als auch im Bösen und Falschen. Hat der Gute durch seinen Eifer dieses Maß völlig erreicht, dann hören auch alle weiteren Versuchungen auf, und er geht dann im Volllicht aus den Himmeln von einer Lebensvollendungsstufe zu einer noch höheren, und so ins Unendliche vorwärts.“ [GEJ.09_030,01-02]
 
 
Zum neuen Jerusalem: s. Kapitel 21

 
Das Sendschreiben an die Gemeinde zu Laodizea

„Und dem Engel der Gemeinde zu Laodizea schreibe: Das sagt, der Amen heißt, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Kreatur Gottes: Ich weiß deine Werke, dass du weder kalt noch warm bist. Ach, dass du kalt oder warm wärest! Weil du aber lau bist und weder kalt noch warm, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde. Du sprichst: Ich bin reich und habe gar satt und bedarf nichts! und weißt nicht, dass du bist elend und jämmerlich, arm, blind und bloß. Ich rate dir, dass du Gold von mir kaufest, das mit Feuer durchläutert ist, dass du reich werdest, und weiße Kleider, dass du dich antust und nicht offenbart werde die Schande deiner Blöße; und salbe deine Augen mit Augensalbe, dass du sehen mögest. Welche ich liebhabe, die strafe und züchtige ich. So sei nun fleißig und tue Buße! Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir. Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Stuhl zu sitzen, wie ich überwunden habe und mich gesetzt mit meinem Vater auf seinen Stuhl. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!“ (Offb.3,14-22)
 

Warnung vor der Lauheit:

„Darum sage Ich euch: Entweder sei jemand gegen Mich vollends warm oder vollends kalt; denn einen Lauen will Ich aus Meinem Mund speien! Ein energischer Feind ist Mir lieber als ein lauer Freund; denn der energische Feind wird Mich nötigen zu aller Tätigkeit, auf dass Ich ihn entweder gewinne oder die rechten Wege einschlage, um ihn für Mich durch alle Zeiten unschädlich zu machen.“ [GEJ.01_221,18-19]

„Mir gegenüber muss ein Mensch entweder ganz kalt sein oder schon ganz heiß in seinem Herzen, so er von Mir angenommen werden will, denn die Lauen sollen von Mir so lange fern gehalten werden, bis sie entweder kalt oder heiß werden. Ein entschiedener Charakter ist Mir tausend Mal lieber als tausend Unentschiedene; denn diese Unentschiedenen gleichen den rohen Töpfen auf der Drehscheibe eines Töpfers, die so lange zu nichts zu gebrauchen und zu verwenden sind, bis sie im Feuer gehärtet worden sind. Und so müssen auch diese lauen Menschen zuvor durch allerlei Prüfungs- und Versuchungsfeuer gehen, bis sie für Mich und Mein Reich geschickt und tauglich werden.“ [GEJ.10_222,07]

„Wer Mich leugnet in seiner Blindheit, ist Mir um tausend Mal lieber denn derjenige, der Mich in der Lauheit seines Herzens halbwegs bekennt, aber es kaum der Mühe wert hält, sich etwa mit seinem Bruder von Mir zu besprechen!“ [HGt.02_160,09]

„Wenn jemand ganz vollkommen ernstlich will und verleugnet sich in aller Demut seines Herzens, genötigt durch Meine Liebe in ihm, der wird dann auch sicher um vieles eher zum heiligen Endziel alles Segens gelangen, welches da ist die dir schon wohlbekannte Wiedergeburt des Geistes. Wenn da aber jemand ist voll Lauheit gleich einem Musikschüler, der da bald kocht, bald Holz spaltet, bald die Gasse kehrt, bald näht, bald drischt, bald lustwandelt, bald den Schweinen das Futter bereitet, bald unnützes Zeug plauscht, bald wieder faulenzt, ja bald dies und jenes tut und unternimmt, aber nur selten ein halbes Stündlein kaum beim Klavier oder bei einem anderen Instrument zubringt – wann und wie wird ein so „emsiger“ Musikschüler ein freier Künstler werden? Und wann wird sonach derjenige, der Mich nur so gewohnheits- und manchmal besserer Zerstreuung halber neben aller seiner Welt so recht nachlässig mitstreiten lässt, zur Wiedergeburt des Geistes gelangen? Ich sage dir: Auf dieser Erde schwerlich je – sondern vielleicht, wenn er sich nicht ganz tot gemacht hat, nach dem Tod des Leibes höchst mühsam und beschwerlich, da er gleichen wird einem mühsamen und übermüden Wanderer, der da zu kämpfen wird anfangen müssen, wo er die endliche, allersüßeste und allerseligste Ruhe erwartet hatte.“ [HiG.02_42.04.21,07-09]
 
„Wer als das, was er uranfänglich war, wegen Verkehrtheit seiner Liebe sich im ersten oder zweiten Grad der Hölle befindet, kann nach vielen bittersten Erfahrungen dennoch wieder das werden, was er uranfänglich war. Sein Bewusstsein wird ihm belassen, seine Erinnerung bleibt ihm, und er kann zur Vollendung gelangen. Aber so der Mensch durch die Mir unerträglichste Lauheit weder kalt noch warm ist, sich um nichts kümmert, weder um etwas Gutes noch um etwas Böses, oder es ist ihm das eine wie das andere, so dass er einmal kaltblütig die größten Gräuel und so auch manchmal etwas Gutes ausüben kann, dem also gleich ist Gott oder Teufel, Tag oder Nacht, Leben oder Tod, Wahrheit oder Lüge, der ist dem eigentlichen ewigen Tod verfallen. Und er befindet sich damit in der alleruntersten Hölle, aus der in ein- und derselben Urwesenheit kein Herauskommen mehr denkbar ist. Der Grund solch eines Zustandes ist der konzentrierteste Hochmut, der alle Grade der Selbstsucht und Eigenliebe durchgemacht hat und sich in solch hochgradiger Verdichtung gewisserart selbst erdrückt und so um das Urleben des Geistes gebracht hat. Und eben darin besteht der eigentliche ewige Tod, der das Schlimmste alles Schlimmen ist, weil da das eigentliche Sein ein völliges Ende nimmt. Solch eine Seele ist dann gänzlich verdorben.“ [RB.02_294,04-07]


„Welche Ich liebhabe, die strafe [1] und züchtige [2] Ich.“:

„Sieh, wen Gott liebhat, den prüft er zuvor ganz gehörig durch, bevor Er ihm vollauf hilft! Und das scheint denn Gott der Herr mit euch getan zu haben. Als aber eure Not aufs höchste gestiegen war, da kam zu euch denn auch Seine Hilfe, und nun ist euch erst wahrhaft geholfen.“ [GEJ.07_022,10]

„Sieh, in Mir ist alle Macht und Gewalt über Himmel und Erden. Ich könnte sie alle mit einem Gedanken vernichten, und dennoch ertrage Ich sie mit aller Geduld bis zur rechten Zeit, da ihr Maß voll geworden. Auch Mich erzürnen die Menschen und machen durch ihre Unverbesserlichkeit Mein Herz traurig; aber Ich ertrage sie dennoch und züchtige sie stets mit der Liebe, auf dass sie sich bessern und eingehen möchten ins Reich des ewigen Lebens, dafür allein sie erschaffen worden sind.“ [GEJ.02_164,05-06]

„Daher sollt ihr in der Zukunft auch nicht so ängstlich sein. […] Denn alles, was da geschieht, geschieht aus Liebe zu euch! Und wird auch jemand dadurch verdientermaßen ein wenig gezüchtigt, so wisst ihr ja: Wenn ihr eure Kinder nur aus Liebe züchtigt, da ihr doch böse seid, um wie viel mehr werde Ich, der alleinig gute Vater, Meine Kinder nur aus Liebe züchtigen!“ [HiG.01_40.10.04, 18]

„Tut alles, was ihr tut, aus wahrer, lebendigster Liebe zu Mir, eurem Vater, und Ich werde dann schon etwa auch wissen, womit Ich Meinen lieben Kindern eine wahre Gegenfreude werde zu machen haben! Wahrlich, wahrlich sage Ich euch: Keines Menschen Auge hat es je geschaut, keines Menschen Ohr gehört und keines Menschen Sinn je gefühlt, was Ich für jene Meiner Kinder in der Bereitschaft halte, die Mich als ihren Vater wahrhaft mit einfältigem Herzen lieben! Aber das sage Ich euch allen auch: Neben der Welt her lasse Ich Mich durchaus nicht schleppen! Denn entweder alles her oder auch alles hin; aber die gewisse Halbheit ist ein Ding der finsteren Heiden und trägt ihnen denn auch schlechte Früchte. Was kann es denn einem Menschen nützen, so er besäße alle Schätze der Welt, aber dabei großen Schaden litte an seiner Seele? Darum kümmert euch allzeit nur um Schätze, die die Motten nicht verzehren und der Rost nicht zerfressen kann, so werdet ihr auch allzeit bestens daran sein! Also, diesen Rat merkt euch auch wieder und befolgt ihn, so werdet ihr ein gutes Sein auch schon auf dieser Erde haben und die anderen Menschen, die an euch glauben werden, mit euch; alles andere aber soll schmachten, damit sein Fleisch nicht zu hochmütig werde! Denn nur Ich ganz allein bin der Herr und tu nach Meiner ewigen Weisheit allzeit, was Ich will! Die Welt möge da Zeter schreien, wie stark und mächtig sie das nur immer will und mag, und das bald über dieses und jenes, und Ich werde niemals horchen auf ihr eitles Geplärr! Aber was Mir Meine wahren Kinder und Freunde vortragen werden, auf das werde Ich auch horchen und dem Übel leicht und bald abhelfen; doch alles, was Welt heißt und ist, soll von nun an ums hundertfache mehr gezüchtigt werden, als es je vom Anfang der Welt her der Fall war! Das ist auch Mein Wort, und die Zeiten werden es die Menschen lehren, dass Ich nun diese Worte nicht vergeblich ausgesprochen habe. Wehe allen Weltsüchtigen und Meinem Willen Widerspenstigen! Denn diese Erde ist eine Wiege für Meine Kinder, und diese werden nicht tüchtig ohne die Zuchtrute; und helfen da sanftere Mahnstreiche nichts, so werden dann schon schärfere und sehr ernste in die volle Anwendung gebracht werden, was da Meine Sorge sein wird.“ [GEJ.08_038,13-19]


Zur Buße: s.u. dem Sendschreiben an die Gemeinde von Ephesus

 
„So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen“:

„Wer Meiner Stimme folgen wird, der wird leben; der Taube aber wird dem ewigen Tod anheimfallen! Mein Wort ist Meine Liebe, Gnade und Erbarmung, und dieser Same des Lebens soll an vielen Orten ausgestreut werden. Da wo er angreifen wird, da wird er Leben erwirken und die Besessenen frei machen zum Leben. Wo er aber zertreten wird, da wird der Tod sein großes Erntefest halten.“ [HiG.01_41.02.02,17]

„Sieh, Ich bin ein Herr über Lebendige und Tote! Und so hört der Lebendige allzeit Meine Vaterstimme, versteht sie und kehrt sich danach. Aber auch den Toten kann Ich Mich als Herr mit Meiner Donnerstimme allerschütternder Macht gar wohl verständlich machen, wenn es an der Zeit ist. Und es müssen Mir gehorchen die ganze Erde, der Mond und all die Sonnensterne und all das Weltgetümmel um sie!“ [HiG.01_41.01.26,06]

 
„… und das Abendmahl mit ihm halten und er mit Mir“:

„Seid nicht nur willig, sondern seid liebetätig, d.h. seid tätig aus Meiner Liebe zu euch und daraus dann aus eurer Liebe zu Mir! Beachtet Mein leichtes Gebot der Liebe, vertraut euch ganz Mir! Baut auf diesen Felsen euer Haus, so werdet ihr sicher sein und spotten können den Gewässern und den Winden, wenn sie kommen! Denn euer Haus steht auf einem Felsen, und das Uhrwerk eures Lebens hat eine gute, haltbare Triebfeder. Ihr habt dann mit dem willigen Geist ein starkes Fleisch. Ja ihr habt dann erlebt die wahre Auferstehung des Fleisches, in welchem Fleisch ihr ewig Gott, die Ewige Liebe, von Angesicht zu Angesicht schauen und eine neue Liebe zu Gott leben und genießen werdet ohne Ende! Seht, das ist das wahre Abendmahl! Das ist der wahre Leib der Ewigen Liebe, der für euch gegeben, und das wahre Blut, das für euch vergossen wurde! Diesen Leib und dieses Blut nehmt hin und esst und trinkt alle davon, damit dadurch euer Fleisch stark werde und auferstehe zum wahren, ewigen Leben! Meine Liebe ist das wahre, große Abendmahl! Wer Meine Gebote hält, welche nichts als lauter Liebe sind, der hält auch Meine Liebe, was da ist, dass er Mich wahrhaft liebt. Wer Mich aber liebt in der Tat, der isst wahrhaft Mein Fleisch und trinkt im rechten Sinn Mein Blut, welches alles ist das wahre Brot und der wahre Wein der Himmel, der Engel und alles Lebens! – Wahrlich, wer von dem Brot essen und von dem Blut trinken wird, den wird nimmerdar hungern und dürsten in Ewigkeit!“ [HiG.02_41.11.18,10-14]
 
„Ich sage euch: Wo Ich nicht bin in der Liebe der Menschen und in Meinem Wort, da ist Brot und Wein eine Null! Wo Ich aber bin in der Liebe und im Wort, da bin Ich auch als fortwährendes ewiges Abendmahl in jedes Menschen Herz, Seele und Geist.“ [HiG.02_47.04.25,10]

„Habt ihr euch bekehrt durch eine wahre ernste Buße, dann erst folgt das große Abendmahl vor dem großen Tag der Erlösung, und endlich die Auferstehung von dem Tod Amen, das sagt euer liebevollster heiliger Vater. Amen, Amen, Amen.“ [HiG.03_40.06.23,04]
 


   
[1] „strafen“ heißt so viel „als jemanden werktätig überzeugen, was da ist der Ordnung und was wider dieselbe.“ [HiG.02_42.08.29,03]

[2] „Zucht“ entspringt dem Wort zühter oder zuhtari und bedeutet ursprünglich Lehrer oder Erzieher. Demnach ist unter „züchtigen“ belehren und erziehen zu verstehen, was auf unterschiedliche Weise geschehen kann.

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