Jakob Lorber - Apokalypse - Der Prophet Jakob Lorber

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Die Apokalypse
- Aufklärungen zur Offenbarung Johannes -
Kapitel 2
 

Das Sendschreiben an die Gemeinde zu Ephesus

„Dem Engel der Gemeinde zu Ephesus schreibe: Das sagt, der da hält die sieben Sterne in seiner Rechten, der da wandelt mitten unter den sieben goldenen Leuchtern: Ich weiß deine Werke und deine Arbeit und deine Geduld und dass du die Bösen nicht tragen kannst; und hast versucht die, so da sagen, sie seien Apostel, und sind's nicht, und hast sie als Lügner erfunden; und verträgst und hast Geduld, und um meines Namens willen arbeitest du und bist nicht müde geworden. Aber ich habe wider dich, dass du die erste Liebe verlässt. Gedenke, wovon du gefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke. Wo aber nicht, werde ich dir bald kommen und deinen Leuchter wegstoßen von seiner Stätte, wo du nicht Buße tust. Aber das hast du, dass du die Werke der Nikolaiten [1] hasst, welche ich auch hasse. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem will ich zu essen geben vom Holz des Lebens, das im Paradies Gottes ist.“ (Offb.2,1-7)


Zur ersten Liebe zurückfinden:

„Die erste Bedingung alles Seins ist und bleibt ewig die Liebe – aber wohlgemerkt, die rechte Liebe nur, wie Ich, als die Ewige Liebe Selbst, sie alle Menschen gelehrt und uranfänglich jedem Menschen für sich selbst in das Herz gelegt habe. So jemand diese wahre Liebe in seinem Herzen auszubilden sucht nach Meiner Lehre, dann wandelt er den vollkommen rechten Weg zur wahren Wiedergeburt seines Geistes.“ [HiG.02_48.03.12,01]


Wahre Buße:

„Die Buße ist an und für sich nichts anderes, als die lebendige Umkehrung des Menschen von der Welt hinüber zu Gott. So hat auch Johannes [der Täufer] die Buße gepredigt, damit die Menschen ihr Weltliches ablegen und das Geistige anziehen sollten.“ [HiG.03_42.02.13,03]
 
„Den Menschen heiligt nichts als der lebendige Glaube und seine tätige Liebe zu Gott und zum Nächsten. Wer aber gesündigt hat gegen Gott und gegen seinen Nächsten, der erkenne wahrhaft reuig seine Sünden, bitte Gott ernstlich um Vergebung, mache am Nächsten die ihm zugefügten Unbilden gut und sündige fürder nicht mehr, so ist er dann auch schon völlig gereinigt; denn dadurch, dass er die Übel gutgemacht hat und keine Sünde mehr begeht, werden ihm selbstverständlich auch die Sünden nachgelassen. Wer aber das nicht tut, der bleibt in den Sünden und in ihren argen Folgen auch dann ganz gleich fort, so für ihn auch zehntausend Böcke wären geschlachtet und in den Jordan geworfen worden. Dieses und auch alle anderen äußeren Reinigungsmittel bessern und heiligen den Menschen nicht im geringsten, sondern allein sein wahres und aufrichtiges Handeln nach Meiner Lehre, und dass er glaubt an den einen, wahren Gott, und so auch an Mich im Herzen.“ [GEJ.08_040,14-16]


Vom Holz des Lebens essen:

„Es steht darum auch in der Schrift: Zwei Bäume hat Gott in den Garten des Lebens gesetzt, einen Baum des Lebens und einen Baum der Erkenntnis, und sagte zum Menschen: ,So du nur von dem Baum des Lebens die Früchte essen wirst, so wirst du auch leben; wirst du aber auch vom Baum der Erkenntnis die Früchte essen, bevor sie von Mir für dich gesegnet werden, dann wird der Tod über dich kommen, und du wirst sterben!‘ Der Mensch aber, da er einen freiesten Willen hatte, ließ sich durch die Schlange seiner Begierde verlocken und aß eher noch auch von dem Baum der Erkenntnis, als er durch Glaubensreife im Herzen des Menschen wäre gesegnet worden, das heißt, er fing an, durch den Gehirnverstand den Geist Gottes und so den Geist des Lebens zu suchen und zu ergründen, und die Folge davon war, dass er sich dadurch von Gott nur stets mehr entfernte, anstatt sich Ihm mehr und mehr zu nahen. Und das war schon der Tod, das heißt der geistige des Menschen, und der ganze Mensch wurde kraftlos und verlor die Herrschaft über alle Dinge in der Naturwelt und ward dann genötigt, mit Hilfe des matten Schimmers seines Gehirnverstandes sich im Schweiß seines Angesichts sein Nährbrot physisch und noch mehr geistig zu erarbeiten und zu erwerben. Und sieh, so haben sich nun die Menschen bis auf diese Zeit von Gott und somit auch vom wahren inneren Leben so weit entfernt, dass sie beinahe an gar keinen Gott mehr glauben und somit auch an gar kein Fortleben der Seele nach dem Abfall des Leibes. Und die noch mechanisch entweder an einen Gott oder im blindesten Aberglauben an viele Götter, den Heiden gleich, glauben, stellen sich Gott oder die Götter so endlos weit von ihnen entfernt vor, dass es ihnen am Ende unmöglich vorzukommen anfängt, als könnte sich ein Mensch dem von ihm so endlos fern geglaubten Gott je nahen. Und sieh, das alles ist eine Folge davon, weil alle Menschen die tote Frucht vom Baum der Erkenntnis lieber gegessen haben als die lebendige und lebengebende vom Baum des Lebens.“ [GEJ.09_083,04-06+08; Weiterführendes s. in Kap. 84]


Das Sendschreiben an die Gemeinde zu Smyrna

„Und dem Engel der Gemeinde zu Smyrna schreibe: das sagt der Erste und der Letzte, der tot war und ist lebendig geworden: Ich weiß deine Werke und deine Trübsal und deine Armut (du bist aber reich) und die Lästerung von denen, die da sagen, sie seien Juden, und sind's nicht, sondern sind des Satans Schule. Fürchte dich vor der keinem, das du leiden wirst! Siehe, der Teufel wird etliche von euch ins Gefängnis werfen, auf dass ihr versucht werdet, und werdet Trübsal haben zehn Tage. Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem soll kein Leid geschehen von dem andern Tod.“ (Offb.2,8-11)


Sich nicht vor der Welt fürchten:

„Freilich gehört dazu auch jener entschiedene Mut, der sich vor dem Tod des Leibes nicht fürchtet; wie aber sollte sich der davor auch fürchten, der in der höchsten Klarheit das ewige Leben in sich trägt und ganz vollkommenst ein Herr des Lebens in sich selbst geworden ist und gar wohl wissen muss, dass erstens diejenigen, die wohl den Leib töten können, der Seele und ihrem ewigen Lebensgeist durchaus keinen Schaden mehr zuzufügen vermögen, und dass zweitens die Seele mit dem Wegfall des schweren Leibes für ewig einen nie aussprechbaren Gewinn macht, den alle Schätze dieser Erde ewig nimmer aufzuwiegen irgend imstande wären! Wer aber solches in sich selbst in höchster und tiefster Lebensgrundklarheit erschaut, nun, der wird dann ja doch etwa keine Furcht vor dem Tod des Leibes haben? Und hätte er dann noch welche, so gliche er ja doch offenbar einem Toren, der darum weinen möchte, dass man ihn von der Zwangsjacke befreie und ihn an Stelle derselben bekleide mit dem Kleid der höchsten und ungezwungensten Freiheit und Klarheit des ewigen Lebens! Das aber ist nicht denkbar möglich, daher es euch auch zur rechten Zeit am erforderlichen Mut sicherst nicht gebrechen wird. Seht also vor allem vollkommen Herren über euch selbst zu werden, so werdet ihr auch Herren sein über alle Gesetze und über alles Gericht und fern von jedem Fluch irgendeines dummen Weltgesetzes!“ [GEJ.05_133,07-09]

„Gott Selbst ist die ewige Liebe und die Wahrheit selbst! Nichts in der Welt kann euch frei machen als allein nur die Wahrheit. Wer die Sünde, welche allzeit eine Lüge war, tut, der ist auch der Sünde Knecht und ein Sklave der anderen noch größeren Sünder, die kein Gewissen und keine Liebe haben als allein nur für ihr schmähliches Ich. Wer aber die Wahrheit in sich hat, der ist ein mächtiger Feind der Lüge und der Sünde und ist frei; denn niemand kann ihn einer Sünde überführen. Darum erwählt die Wahrheit und fürchtet die nicht, die wohl euren Leib töten, aber eurer Seele weiter nichts tun können; aber fürchtet vielmehr Gott, der eure Seele samt dem Leib töten und verderben kann! Den Schaden am Leib wird euch Gott dereinst tausendfach vergelten; aber den Schaden an eurer Seele wird euch Gott nimmerdar vergelten. Denn darum hat Gott der Seele den Verstand, die Vernunft, das Gewissen und den freien Willen und das Gesetz gegeben, damit sie wohl beurteilen kann, was da gut und böse ist, und sie kann mit ihrem Willen das eine oder das andere erwählen. Was sie aber erwählen wird, danach wird sie auch aus sich selbst gerichtet werden, entweder zum Tod oder zum Leben.“ [GEJ.06_196,08-09]

„Es gibt gar viele in der Welt, die den Tod des Leibes sehr fürchten und daher lieber an der Lüge und an dem Trug der Welt hangen bleiben, damit nur ihrem Leib ein Heil widerfahre! Sie fürchten die, welche ihren Leib töten, aber dann der Seele weiter nichts mehr antun können; aber Den fürchten sie nicht, der auch ihre Seele in die Hölle oder in den wahren, ewigen Tod stürzen kann.“ [GEJ.07_140,09; s.a. Kap. 184,14]


Wer für Jesus kämpft und Ihm treu bleibt, erhält ewiges Leben:

„Der zu selbstsüchtige Wucher und die zu große Herrsch- und Glanzsucht der Menschen ist der eigentliche Satan, ein Fürst dieser Welt, die – weil ohne alles Lebenslicht aus den Himmeln – vollkommen die Hölle selbst ist, der es wohl gestattet ist, sich wegen der Probung des freien Willens und seiner Liebe sich bis zu einer gewissen Höhe zu erheben; wird diese Höhe aber überschritten, so kommt das Gericht, und Hölle und Satan werden in den Abgrund des Verderbens gestürzt. Darum bleibt denn alle in Meiner Lehre, und kämpft mit reiner Liebe, gutem Willen und mit aller Sanftmut und Demut wider die Hölle und wider den Satan, und ihr werdet dafür des ewigen Lebens Siegeskrone überkommen und schon auf dieser Erde ein wahres Gottesreich gründen! Ich bin sonach denn auch nicht in diese Welt gekommen, um ihr, wie sie ist, Frieden und Ruhe zu bringen, sondern das Schwert zum Kampf wider sie, und Ich Selbst bin als die ewige Wahrheit das Schwert! Und dieses Schwert habe Ich auch euch zum Kampf wider die Hölle und alle ihre tobende Macht gegeben.“ [GEJ.09_101,07-08]

„Wohl aber dem, der da ist aus Liebe zu Mir ein getreuer Kämpfer für Mein Reich, wahrlich, sein Lohn wird auch unermesslich groß sein! – Denn fürs erste wird er den Tod auf der Erde nimmer schmecken in seinem Geist. Was aber dann erst in Meinem Vaterhaus seiner harrt, dafür hat die ganze Unendlichkeit zu wenig Ohr, um es gebührend vernehmen zu können!“ [HiG.02_42.11.30,18]
  
„Haltet aber an, ihr Getreuen, in Meiner Liebe; denn in ihr wird eures Seins ewig nimmer ein Ende sein!“ [HGt.03_124,20]


Das Sendschreiben an die Gemeinde zu Pergamus

„Und dem Engel der Gemeinde zu Pergamus schreibe: Das sagt, der da hat das scharfe, zweischneidige Schwert: Ich weiß, was du tust und wo du wohnst, da des Satans Stuhl ist; und hältst an meinem Namen und hast meinen Glauben nicht verleugnet auch in den Tagen, in welchen Antipas, mein treuer Zeuge, bei euch getötet ist, da der Satan wohnt. Aber ich habe ein Kleines wider dich, dass du daselbst hast, die an der Lehre Bileams halten, welcher lehrte den Balak ein Ärgernis aufrichten vor den Kindern Israel, zu essen Götzenopfer und Hurerei zu treiben [2]. Also hast du auch, die an der Lehre der Nikolaiten halten: das hasse ich. Tue Buße; wo aber nicht, so werde ich dir bald kommen und mit ihnen kriegen durch das Schwert meines Mundes. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem will Ich zu essen geben von dem verborgenen Manna und will ihm geben einen weißen Stein und auf den Stein einen neuen Namen geschrieben, welchen niemand kennt, denn der ihn empfängt.“ (Offb.2,12-17)
 

Mahnung vor Götzendienst:

„Wird es [ein Volk] irdisch zu wohlhabend, so wird es sinnlich, stets mehr und mehr – und weil es ihm zu wohl geht, so braucht es auch keinen Gott mehr, und vergisst am Ende des wahren Gottes ganz und macht dafür sich selbst, oder was seinen Sinnen am meisten zusagt, zu einem Gott. Und das ist noch allzeit der Ursprung des Götzentums gewesen!“ [RB.01_025,03-04]

„,Der Herr, der Ich es bin im Wort, wird richten unter den Heiden und strafen viele Völker.‘ Wer sind die Heiden, und wer die Völker? – Die Heiden sind alle jene, die den einen, wahren Gott nicht kennen und an Seiner Statt tote Götzen und den Mammon dieser Welt anbeten und am meisten verehren. Von solchen ist das Judentum nach allen Seiten hin umlagert, und wohin ihr nun in der Welt gehen wollt – ob gen Morgen, gen Mittag, gen Abend oder gen Mitternacht –, so werdet ihr nichts als Heiden in aller Art und Gattung antreffen! Ihr wisst aber, wie nun von allen Seiten der Welt die Heiden hohen und niederen Standes und von nah und weit zu Mir gekommen sind. Sie hörten Mein Wort und sahen Meine Zeichen, wurden voll Glaubens, nahmen an Meine Lehre, und Mein Wort richtet und rechtet nun unter ihnen, wodurch sie aufhören Heiden zu sein und übergehen zu der Zahl der Gesalbten Gottes und zu der Zahl des wahren Volkes Gottes. Aber auch sie werden nicht bleiben, wie sie nun belehrt und bestellt sind; denn es werden bald falsche Gesalbte unter ihnen aufstehen, werden auch Zeichen tun, berücken Könige und Fürsten, werden sich bald eine große Weltmacht aneignen und mit Feuer und Schwert die Menschen verfolgen, die sich nicht zu ihnen werden bekennen wollen, und sich am Ende in viele Sekten und Parteien spalten, und das sind eben die vielen Völker, die Ich als der Herr strafen werde ihrer Lieblosigkeit, ihrer Falschheit, ihres Eigennutzes, ihres Hochmuts, ihres Starrsinns, ihrer Herrschsucht und ihres bösen Haders und gegenseitigen Verfolgens und Kriegführens wegen. Bis aber diese Zeit kommen wird, wird es noch eine Weile dauern, wie es von Noah an bis jetzt gedauert hat. Wie es aber war zu den Zeiten Noahs, da die Menschen freiten und sich freien ließen, große Feste und Gastmähler hielten, sich groß ehren ließen und gegen jene verheerende Kriege führten, die sich vor ihren Götzen nicht beugen wollten, wo dann bald die große Flut kam und die Täter des Übels alle ersäufte, ebenso wird es auch sein in jener künftigen Zeit. Aber dann wird der Herr mit dem Feuer Seines Eifers und Seines Zorns kommen und alle solche Täter des Übels hinwegfegen von der Erde.“ [GEJ.07_172,04-08]

„Was würdet ihr nun dazu sagen, so Ich euch kundgäbe, dass nach nahe 2000 Jahren, von jetzt an gerechnet, erstens diese Meine Lehre im allgemeinen noch ein viel schlechteres Gesicht haben wird denn jetzt das ärgste Heidentum und noch ärger sein wird als das nun blindeste Pharisäertum zu Jerusalem, das von nun an keine fünfzig Jahre mehr bestehen wird?!“ [GEJ.06_101,13]


Zur Bild- und Statuenverehrung:

„Glaubt es nicht, dass da irgendjemand Hilfe finden kann; denn helfen kann ja doch nur Ich allein, der Ich ein ewiger Feind alles Götzentums bin. Wie möchte Ich da wohl einem hölzernen Bild, von Menschenhand verfertigt, Wunderkraft verleihen? So Ich jemandem eine verleihen möchte, so wäre es ein rechter Mensch; nicht aber einem Schnitzwerk, das viel niedriger ist als das allergeringste Tier, welches doch Leben und Bewegung hat. Ja es ist viel weniger als ein Grashalm und weniger als ein Stein. Dieser ist, was er ist, somit in seiner Ordnung; aber ein Bild ist das nicht, was es vorstellt. Denn das Bild ist Holz, und stellt aber einen Menschen dar und wird darum verehrt und angebetet, weil derjenige, den es darstellt, ein Tugendheld war. Also ist der Bilderdienst eine noch abscheulichere Abgötterei als jene der alten Heiden. Diese machten sich wohl Götter aus Metall, Stein und Holz, weil sie den wahren Gott nicht kannten. Sie zwang also ein inneres Bedürfnis für einen wahren Gott zu diesem Machwerk; die gegenwärtige Menschheit aber hat und kennt Gott und weiß, dass Er der alleinige Herr ist, verehrt aber dennoch Schnitzwerk. Was sollte man zu solchen Menschen sagen? Nichts als: Sie sind dem Erzfeind Gottes gleich, der Gott auch gar wohl kennt; aber statt Ihn zu lieben und allein anzubeten, verachtet er Ihn und feindet Ihn allwegs an.“ [Er.01_072,15-16]


Aufruf zur Buße: s.u. dem Sendschreiben an die Gemeinde von Ephesus


Mahnung vor Hurerei:

Alle „genusssüchtigen Verfeinerungen sind nichts als Abgöttereien; denn sie sind Opfer des menschlichen Geistes an die äußere tote Naturmäßigkeit. Sind sie aber Abgöttereien, so sind sie auch die barste Hurerei, und dass sie nicht in die Sphäre der Keuschheit aufgenommen werden können, beweist ihre Tendenz. Warum wurde Babel eine „Hure“ genannt? Weil dort jede erdenkliche Raffinerie zu Hause war. Also heißt auch „die Hurerei treiben“ im eigentlichen Sinn: der Unkeuschheit dienen nach aller Lebenskraft.“ [GS.02_081,12-14]

„Ein Mensch, ob männlich oder weiblich, treibt schon Hurerei durch allerlei Schwelgen und Prassen und überhaupt durch alles, wodurch er seinem Fleisch einen besonderen Lustreiz zubringen will. Dergleichen sind die zahllosen öffentlichen Belustigungen, bei denen sich die Menschen schon überhaupt freier und frecher benehmen als sonst in ihrer gewöhnlichen Verfassung, durch die eben dem Fleisch am meisten auf die lustigste Art gedient wird. Wer dergleichen Belustigungen aufsucht und an denselben teilnimmt, treibt schon Hurerei, weil er dadurch seinem eigenen gefährlichsten Hausgötzen, seinem Fleisch, opfert.“ [HiG.03_47.06.12,02]

„Die schändliche Kleidertracht ist ein Zeichen, dass die Welt in die schändlichste Hurerei übergegangen ist, wodurch jeder sich selbst ein finsterer Götze geworden ist und sich selbst, nahe anbetend, dient und möchte auch vor allem angebetet sein. – Sieh da Sodom und Gomorra! – Darum ist herangekommen das Ende!“ [HiG.02_42.01.25,02; Weiterführendes s. in HiG.03_47.06.12]
 
„Nach den Modehelden und ihren Genossinnen treiben noch die Industrieritter eben auch die barste Hurerei, Ehebruch und dergleichen. Diese sind im Grund noch ärger als die Modehelden und Modeheldinnen, denn sie sind schon buchstäblich des Satans rechter Arm und tragen auch als solche sein Zeichen auf der Stirn und in der Hand. Diese Zeichen verschaffen ihnen die mannigfache Einsicht, und Geld und Fleiß legen sie ihnen in die Hand. […] Diese nun stets häufiger und zahlreicher werdende Art Menschen sind zumeist ohne Glauben, ohne Religion, ohne Gewissen und ohne die leiseste Nächstenliebe; ihnen gilt der Mensch gar nichts, sondern nur als Käufer und reichlicher Abnehmer ihrer Artikel, wenn er seine Zahlungen richtig leistet. Ist das aus gewissen Gründen aber öfter nicht der Fall, so wird gegen ihn sogleich die schonungsloseste Exekution verhängt, und deckt diese die Forderung nicht, so wird über den Zahlungsunfähigen auch noch der Kerker verhängt! […] Wie verhält sich zu diesem die oben gezeigte industrielle Weltsatanshurerei? – Sie verhält sich gerade, wie unterste Hölle und oberster Himmel sich gegeneinander verhalten; daher es auch gar nicht nötig ist, den Lohn für solche Werke und sogenannte zeitgeistige Fortschritte in dem ewigen großen Jenseits näher zu bestimmen. Denn derlei Menschen stehen schon zu tief in der Hölle, als dass Meine Heiligkeit mit ihnen in eine nähere Berührung treten könnte!“ [HiG.03_47.06.13,11-13]
 
„Wo findest du den ersten Vollglauben, wo die gerechte Gottesfurcht? Wo liebt einer den anderen, außer er weiß von ihm für sich etwas zu gewinnen? Wo sind die, die ihr Weib liebten der lebendigen Fruchtbarkeit wegen? Sie lieben die jungen Dirnen der Wollust wegen und treiben mit ihnen Unzucht und eine förmliche Hurerei! Denn wer mit dem anderen Geschlecht eine förmliche Abgötterei der Wollust und Unzucht wegen treibt, der treibt eine wahre Hurerei, und diese ist ein Übel der Übel!“ [GEJ.01_021,10]

 
Aufruf zur Umkehr:
 
„Wehe nun allen Liebhabern und Liebhaberinnen der Diener des Baal![3] Denn Ich fange an, Mein Schwert über sie zu schwingen!“ [HiG.02_44.04.17,13]
 
„Hundertfaches Wehe aber euch allergefühllosesten Dienern der großen Hure! Ich will und werde euch schlagen aufs Haupt, da ihr selbst in dieser Zeit Mich nicht erkennen wollt und wiegelt das Volk nur aus eurer allerschmählichsten Herrsch- und Habsucht gegen diejenigen auf, die zur Aufrechterhaltung der äußeren Ordnung gestellt sind, und gegen die rechten Bekenner Meines Worts; euch soll das Gericht am härtesten treffen! Denn Ich Selbst werde nun den Völkern Krone und Zepter und Schwert geben, und diese werden euch hinausfegen wie eine Windmühle die Spreu vom Weizen, und Ich werde auf euer unsinniges Gekrächze nicht mehr hören und werde euch zugrunde gehen lassen ohne Unterschied. Aber freut euch ihr wenigen Gläubigen und ihr Wohltätigen in Meinem Namen besonders in dieser Zeit, denn euer harrt ein schönes Los, so ihr bei Mir verharren werdet in diesen Tagen der großen Versuchung; denn nachher wird euch keine Versuchung und Prüfung mehr heimsuchen amen. Das spricht der Erste und der Letzte, der nun führt das Schwert der Gerechtigkeit und des Feuers und des Todes amen, amen, amen.“ [HiG.03_48.10.01,14-17]
 
„Das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer denn kein zwei-schneidig Schwert, und dringt durch, bis dass es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.“ [Hebr.4,12]


Die Speisung mit dem verborgenen Manna:
 
„Wahrlich, wahrlich! Moses hat euch nicht Brot vom wahren, sondern nur vom sichtbaren, irdischen Himmel aus der Luft gegeben; nur Mein Vater im wahren, geistigen Himmel gibt euch nun durch Mich das wahre Brot vom Himmel! Denn dies ist das wahre Brot vom Himmel in Mir, das der Welt das Leben gibt!“ […] Ich Selbst bin das wahre Brot des Lebens! Wer zu Mir kommt, den wird es nicht hungern, und wer an Mich glaubt, den wird es nimmerdar dürsten!“ Eure Väter haben wohl Manna in der Wüste (sinnliches Fleischleben) gegessen, aber sie sind gestorben, ihrer gar viele auch in ihren Seelen. Dies Brot aber, das Ich in Mir Selbst vorstelle, und das wahrhaft vom Himmel alles Seins und Lebens gekommen ist, wirkt, dass jeder, der davon isst (die Lehre gläubig annimmt und danach tut), nimmerdar sterbe. Wahrlich! Ich bin als das lebendige Brot vom Himmel gekommen! Wer von diesem Brot essen (die Lehre werktätig annehmen) wird, der wird fortan leben in Ewigkeit!“ [GEJ.06_ 043,11+14-16]

 
Das Sendschreiben an die Gemeinde zu Thyatira

„Und dem Engel der Gemeinde zu Thyatira schreibe: Das sagt der Sohn Gottes, der Augen hat wie Feuerflammen, und seine Füße sind gleichwie Messing: Ich weiß deine Werke und deine Liebe und deinen Dienst und deinen Glauben und deine Geduld und dass du je länger, je mehr tust. Aber ich habe wider dich, dass du lässt das Weib Isebel, die da spricht, sie sei eine Prophetin, lehren und verführen meine Knechte, Hurerei zu treiben und Götzenopfer zu essen. Und ich habe ihr Zeit gegeben, dass sie sollte Buße tun für ihre Hurerei; und sie tut nicht Buße. Siehe, ich werfe sie in ein Bett, und die mit ihr die Ehe gebrochen haben, in große Trübsal, wo sie nicht Buße tun für ihre Werke, und ihre Kinder will ich zu Tode schlagen. Und alle Gemeinden sollen erkennen, dass ich es bin, der die Nieren und Herzen erforscht; und ich werde geben einem jeglichen unter euch nach euren Werken. Euch aber sage ich, den anderen, die zu Thyatira sind, die nicht haben solche Lehre und die nicht erkannt haben die Tiefen des Satans (wie sie sagen): Ich will nicht auf euch werfen eine andere Last: doch was ihr habt, das haltet, bis dass ich komme. Und wer da überwindet und hält meine Werke bis ans Ende, dem will ich Macht geben über die Heiden, und er soll sie weiden mit einem eisernen Stabe, und wie eines Töpfers Gefäße soll er sie zerschmeißen, wie ich von meinem Vater empfangen habe; und ich will ihm geben den Morgenstern. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!“ (Offb.2,18-28)

 
Falsche Propheten erkennen:

„Der falsche Prophet ist stets ein Todfeind jeder Wahrheit und jedes besseren Fortschritts im Denken und in den Werken; niemand außer ihm soll etwas wissen oder irgendeine Erfahrung haben, auf dass ein jeder genötigt wäre, sich allzeit und in allen Dingen des teuren Rats bei ihm ums Geld zu holen. Der falsche Prophet denkt nur an sich; Gott und dessen Ordnung sind ihm lästige und lächerliche Dinge, an die er bei sich keinen Funken Glaubens hat, darum er sich auch mit dem leichtesten Gewissen von der Welt einen Gott aus Holz und Stein machen kann, wie es ihm nur beliebt. Dass dann so ein Gott für die einmal ganz durch und durch blindgemachte Menschheit leicht durch die Hände des falschen Propheten Wunder wirken kann, wird etwa doch sehr leicht begreiflich sein!“ [GEJ.03_204,15-16]

 
Zur Hurerei und Götzendienst:  s.u. Schreiben an die Gemeinde Pergamos

 
Zur Buße:  s.u. dem Sendschreiben an die Gemeinde von Ephesus

 
Die große Trübsal:

„Wenn der Glaube an Mich als Mein Lebenslicht im Menschen erlöschen wird, so wird mit ihm auch die Liebe als die Lebenswärme vollends erkalten, und das wird dann eine solche Trübsal unter den Menschen derart zur Folge haben, dass sie sich für um gar vieles unglücklicher fühlen werden als ein zertretener Wurm, der sich im Staub windet und krümmt. Und viele werden laut rufen: ,Wie glücklich sind doch die Tiere gegen uns Menschen! Sie leben und kennen den Tod nicht; wir aber müssen leben, um den Tod und seine Schrecken stets vor uns zu haben!‘ Seht, darin besteht die große Trübsal unter den Menschen, so das Licht und die Liebe sie verlassen hat! Daher sucht, dass die Menschen im Licht verbleiben, dann werden sie auch in der Liebe verbleiben und keinen Tod vor sich sehen, fühlen und schmecken!“ [GEJ.08_213,19-20]
 
„Der Menschen Herzen sehen nun aus wie diese Zeiten mit ihren grauenhaften Erscheinungen. Sie sind voll Herrschsucht, Geiz, Neid, Fraß, Völlerei und Hurerei, voll Hader, Zank, Schmähsucht, voll Raub, Krieg, Mord und Pestilenz jeglicher Art. Der Unfrieden und die Lieblosigkeit und vollste Unbarmherzigkeit hat sich ihrer bemächtigt, und dadurch ist nun auch solch eine Trübsal über die Erde gekommen, wie ihresgleichen eben diese Erde noch nicht getragen, gefühlt und geschmeckt hat.“ [HiG.03_49.04.06,08]

 
Jeder erhält seinen Lohn nach seinen Werken:
 
„Wer des Himmels wegen arbeitet, der wird vom Himmel aus belohnt werden zeitlich und dereinst ewig; wer aber der Welt wegen arbeitet, der wird wohl von der Welt einen schnöden und vergänglichen Lohn ernten; aber im Himmel wird er sein Verdienstbuch leer finden, und sein Lohn wird dahin sein, und seiner geistigen Armut wird schwer ein Ende werden!“ [GEJ.01_222,10]
 
„Darum sammle dir vielmehr Schätze, die weder der Rost noch die Motten zerstören und die Erdentage nicht verzehren, so wirst du am Tag des Abschieds, am Tag der Auferstehung einen reichen Schatz in Meinem Reich finden für ewig amen! Das sagt der Herr, der Wahrhaftige für ewig.“ [HiG.03_45.02.10, 06]
 
„Zum Verdienst wird nur gerechnet, zu leben nach dem Wort in aller Liebe, Geduld, Sanftmut, allem Glauben und Vertrauen, aller Selbstverleugnung und duldsamer Ertragung von allerlei Kreuz und mancherlei Leiden, damit dadurch das Herz vollkommen rein werde von allen Schlacken der Welt.“ [HiG.01_ 41.08.08,11]



 
[1] Die Nikolaiten waren eine frühchristliche Sekte, deren Begründer jener in der Apostelgeschichte Kap.6, V.5 erwähnte Diakon Nikolaus aus Antiochien sein soll. Man beurteilte sie als eine häretische Gruppierung, weil sie im Ruf stand, sexuelle Freizügigkeit zu fördern und die Teilnahme an Götzenopfern und am Kaiserkult zu dulden.

[2] Bileam war ein Prophet, der von Balak, dem König von Moab, damit beauftragt wurde, Israel zu verfluchen, doch Gott nötigte ihn, Israel zu segnen. Er redete also fromm, aber sein Herz war offensichtlich darauf gerichtet, den versprochenen Lohn von Balak zu empfangen. Er riet dem König auf höchst verräterische Weise, die Israeliten mit Hilfe der midianitischen Frauen zu verführen, was schließlich eine Hinwendung des Volkes zum Götzendienst bewirkte. Nachdem Israel für seine Sünde bestraft worden war, rächte es sich an Moab, und Bileam war unter den Erschlagenen. In den Abschnitten des Neuen Testaments, in denen Bileam genannt wird, wird er als ein Beispiel für äußerste Bosheit und Abfall hingestellt.

[3] Baal ist im historischen Christentum ein Dämon.

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