Jakob Lorber - Apokalypse - Der Prophet Jakob Lorber

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Die Apokalypse
- Aufklärungen zur Offenbarung Johannes -
Kapitel 17


Die große Hure Babylon

Und es kam einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen hatten, redete mit mir und sprach zu mir: Komm, ich will dir zeigen das Urteil der großen Hure, die da an vielen Wassern sitzt; mit welcher gehurt haben die Könige auf Erden; und die da wohnen auf Erden, sind trunken geworden von dem Wein ihrer Hurerei. Und er brachte mich im Geist in die Wüste. Und ich sah ein Weib sitzen auf einem scharlachfarbenen Tier, das war voll Namen der Lästerung und hatte sieben Häupter und zehn Hörner. Und das Weib war bekleidet mit Purpur und Scharlach und übergoldet mit Gold und edlen Steinen und Perlen und hatte einen goldenen Becher in der Hand, voll Gräuel und Unsauberkeit ihrer Hurerei, und an ihrer Stirn geschrieben einen Namen, ein Geheimnis: Die große Babylon, die Mutter der Hurerei und aller Gräuel auf Erden. Und ich sah das Weib trunken von dem Blut der Heiligen und von dem Blut der Zeugen Jesu. Und ich verwunderte mich sehr, da ich sie sah. Und der Engel spricht zu mir: Warum verwunderst du dich? Ich will dir sagen das Geheimnis von dem Weib und von dem Tier, das sie trägt und hat sieben Häupter und zehn Hörner. Das Tier, das du gesehen hast, ist gewesen und ist nicht und wird wiederkommen aus dem Abgrund und wird fahren in die Verdammnis, und es werden sich verwundern, die auf Erden wohnen, deren Namen nicht geschrieben stehen in dem Buch des Lebens von Anfang der Welt, wenn sie sehen das Tier, dass es gewesen ist und nicht ist und dasein wird. Hier ist der Sinn, der zur Weisheit gehört! Die sieben Häupter sind sieben Berge, auf welchen das Weib sitzt, und sind sieben Könige. Fünf sind gefallen, und einer ist, und der andere ist noch nicht gekommen; und wenn er kommt, muss er eine kleine Zeit bleiben. Und das Tier, das gewesen und ist nicht, das ist der achte und ist von den sieben und fährt in die Verdammnis. Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, das sind zehn Könige, die das Reich noch nicht empfangen haben; aber wie Könige werden sie eine Zeit Macht empfangen mit dem Tier. Die haben eine Meinung und werden ihre Kraft und Macht geben dem Tier. Diese werden streiten mit dem Lamm, und das Lamm wird sie überwinden (denn es ist der Herr aller Herren und der König aller Könige) und mit ihm die Berufenen und Auserwählten und Gläubigen. Und er sprach zu mir: Die Wasser, die du gesehen hast, da die Hure sitzt, sind Völker und Scharen und Heiden und Sprachen. Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, und das Tier, die werden die Hure hassen und werden sie einsam machen und bloß und werden ihr Fleisch essen und werden sie mit Feuer verbrennen. Denn Gott hat's ihnen gegeben in ihr Herz, zu tun seine Meinung und zu tun einerlei Meinung und zu geben ihr Reich dem Tier, bis dass vollendet werden die Worte Gottes. Und das Weib, das du gesehen hast, ist die große Stadt, die das Reich hat über die Könige auf Erden.“ (Offb.17,1-18)


Die große Hure:
 
„Warum wurde Babel eine „Hure“ genannt? Weil dort jede erdenkliche Raffinerie zu Hause war. Also heißt auch „die Hurerei treiben“ im eigentlichen Sinne: der Unkeuschheit dienen nach aller Lebenskraft.“ [GS.02_081,14]

„Seht, Babel, die große Hure der Welt, hat der Herr vernichtet; denn sie gab vielen Völkern den Tod! Was aber werdet ihr gewinnen, so ihr aus Laodizea ein neues Babel errichten wollt?! Daher lasst ab von dem, was den Gräuel der Verwüstung von neuem herbeiführen möchte, wovon Daniel geweissagt hat, da er stand an heiliger Stätte!“ [Lao.01_001,40]


Das neue Babel:
 
„Es wird aber vom Untergang dieser alten Stadt Jerusalem an bis in die Zeit der neuen Stadt Gottes auf Erden wenig Licht unter den Menschen auf Erden geben; denn es werden sich nur zu bald eine Menge falscher Propheten und Priester in Meinem Namen erheben und werden falsche Wunder wirken und die Menschen betören und blind machen, ja der Antichrist wird solche Dinge mit Hilfe der Könige der Erde tun, dass sogar Meine Auserwählten, so Ich es zuließe, verlockt werden könnten, ihre Knie vor dem neuen Baal zu beugen. Aber Ich werde dann wieder eine große Drangsal unter die Menschen kommen lassen, wie sie noch nicht war unter der Sonne. Da wird der Baal gleich der großen Hure Babels gestürzt werden, und das Licht des lebendigen Worts in den Herzen vieler Menschen wird dann kommen und aufrichten und erlösen die Bedrängten und Gebeugten, und sie werden sich alle freuen in dem neuen Licht und Meinen Namen lobpreisen.“ [GEJ.07_054,06]

„So irgendeine Sekte im Vollbesitz Meines Worts zu keiner besseren Vorstellung von Mir gelangen kann als zu einer solchen, die auf Meine gänzliche Vernichtung ausgeht, da sind Mir sogar die Türken in ihrer ehrlichen und strengen Blindheit lieber, da sie Mich doch noch für etwas Höheres halten als ihren Abgott Mohammed; und unvergleichlich lieber die Römischen, wo man Mir, als Gott und Herrn doch noch immer wenigstens ein äußerliches, sichtbares Opfer darbringt, welches für viele ein lebendiges Denkmal Meiner Erlösung ist. Seht, so steht es also mit Rom! Ich habe kein Wohlgefallen am Vatikan noch an der Peterskirche. Und es wäre Mir an deren Stellen ein Armenhaus überaus lieber. Rom ist eine Stadt, die mit den Königen der Welt Hurerei getrieben hat. Sie ist eine Hure und tut wie eine Hure. Sie schmückt ihr Fratzengesicht und zieht ihrem halbverwesten Leib schöne Kleider an, um auszusehen, als wenn sie noch eine Jungfrau wäre. Seht, dieses alles und tausendfach anderes ist Mir wohlbekannt.“ [HiG.01_40.08.20,09-10]

„Was aber Babel und dessen schwarze, scharlach- und purpurrote Knechte alles für Gräuel getrieben haben, brauchst du Mir hier nicht zu erzählen. Denn alles weiß Ich am allerbesten, darum aber auch die Zeit des Gerichts über sie gekommen ist.“ [RB.02_218,05]

„Ich aber will und werde nun den Hochmut und die arge Hoffart auf eine Weise heimsuchen, an die noch niemand gedacht hat, sie wird sich in ihrer Überbietung selbst zugrunde richten müssen gleichwie die alte Hure Babels; denn beide sind Kinder eines und desselben Geistes und müssen sich selbst zugrunde richten.“ [HiG.03_61.12.31,05]


Das Ende ihres Treibens:
 
„Sieh, um was jetzt fast gar alle Kirchen sich streiten! Sieh, es ist das Gold der Welt. Gold und Tod aber ist bei Mir in Hinsicht der Welt gleichbedeutend! Sieh, das ist der wahre Antichrist, der große Wunder nun tut! Aber seine Zeit ist vor der Tür! Verstehe es, des Frevels Ende und sein letztes Gericht ist vor dir und euch allen! Amen. Amen. Amen.“ [HiG.02_42.01.25,12]

„Wo der Feind gesät hat, da möchte er nun auch eine reiche Ernte halten, denn er meint, die Frucht sei reif; er täuscht sich aber gewaltig! Die Reife ist nur eine Scheinreife, und so da die Sichel an die Saat gelegt wird, wird kommen ein großer Sturm und wird mit sich führen Krieg, Hunger und Pestilenz. Und dieser Sturm wird sein die Stimme des Rufers in der Wüste, die da Mir bereitet die Wege. Was da krumm ist, soll eben werden und nieder das Hohe, das vor Mir ist ein Gräuel! Der Hure nächtliche Arbeit soll ihren Lohn finden, und mit den Gottverkäufern wird Rechnung gehalten werden, und die Rechnung wird eine strenge sein, und die Völker werden sich ums Kapital samt den lange schon fälligen Zinsen mit einer mächtigen Stimme melden. Alte Gläubiger werden kommen und sagen: Hure! So viel haben wir dir geliehen auf dein ehrlich aussehendes Gesicht; gib uns nun, was du verheißen! Da wird die Hure nackt dastehen in großer Schmach und Schande und wird sich winden wie eine Viper im heißen Sand. Aber die Gläubiger werden sich ihrer nicht annehmen, sondern werden glühende Steine schleudern nach ihr, auf dass sie zugrunde gehe, die so viele in den Abgrund gestürzt hat! Meine Lehre lehrt Liebe und verbietet das Gericht! Diese aber predigen Hass und Verfolgung und Tod und wollen aller Welt Richter sein und Herren aller Herrscher und aller Herrlichkeit. Solches aber ist der eigentliche vollkommenste Antichrist, dessen Zeit des Sturzes nun herbeigekommen ist! Was aber nun geschieht hie und da, das sind nur Gewitterwölkchen, die da anfangen, ihre Häupter über den Horizont von allen Seiten her zu heben und zu ziehen. Wenn sie sich erst völlig berühren werden, das heißt, wenn alles sich gegenseitig mitgeteilt wird, wie da allenthalben die Jünger der Nacht mit ihren Schafen verfahren, dann werden sich die Schafe in Löwen verwandeln und werden sie zerfleischen, die sich so lange ohne Scheu vor Mir mit ihrem Fleisch gemästet haben und ihren Durst gestillt mit dem Blut der duldsamen Herde! Wahrlich, auf diesem Boden soll kein Zweig mehr grün werden, und verflucht sei der Baum, der wohl ein reichlich Laub trägt, aber keine Frucht hat, Mich zu sättigen, so Ich komme und es Mich hungert! Sieh, da gehen sie herum mit frechen und herrschsüchtig stolzen Gesichtern, verachtend den rechtmäßigen König und dessen Gesetz, verachtend jedermann, der nicht willfährig nach ihrer gold- und ruhmsüchtigen Pfeife tanzen will, und verachtend Mein Wort, und verachtend Mich Selbst! Aber es soll bald ein anderer Pfeifer kommen, dessen Pfeife Ton sie so erschrecken soll, dass sie darob sterben werden! Ich sagte wohl einst: „Auf dem Stuhl Mosis sitzen die Hohepriester und Schriftgelehrten; was sie euch lehren, das haltet, aber seid nicht Nachahmer ihrer Werke, die da eitel böse sind!“ – Nun aber sage Ich: Hört auch ihre Lehre nicht, denn sie ist voll des Gerichts und voll Hölle! Wohl aber den wenigen Priestern, die noch die alte Liebe und den alten Jesus nicht gegen den Antichrist getauscht haben, und wohl auch euch allen, die ihr an Mir hängt! Aber dreifaches Wehe der Brut der Hure amen! – Das spricht, der alle Macht hat amen, amen, amen.“ [HiG.03_47.11.21]

„Wachet und betet, auf dass ihr nicht fallt in die Versuchung! Nie wohl bäumt und krümmt sich der Wurm wütender, als so er seiner finsteren Larve plötzlich beraubt ans Licht hervorgehoben wird. Der Viper Biss ist nie unheilbarer als im grellsten Sonnenlicht, und nie ist ein Drache wütender, als so er am Tag aus seiner finstersten Hölle gehetzt wird! Daher wacht und betet, auf dass ihr nicht in die Versuchung der Hölle fallt, die nun ihren Rachen weit aufgesperrt hat, um alles zu verderben und zu verschlingen, was gegen sie sich irgend auflehnen würde. Diese Hölle, dieser offenbarst über alle Begriffe herrschsüchtige Drache aber ist nun die Römerin [1] bei euch. Diese will herrschen über Hölle, Erde und Himmel und scheut auch die schändlichsten Mittel nicht, um damit dieses Ziel zu erreichen, was aber von ihr freilich wohl ewig nie erreicht wird, und nun um so weniger, da ihre Zeit nahe völlig zu Ende ist. Das sieht sie heimlich bei sich wohl ein; aber sie lässt davon freilich wohl nichts merken und wehrt sich auch eher auf Leben und Tod, als dass sie ihre große Schande in der Fülle soll aufdecken lassen, denn sie weiß es bei sich wohl, wie groß ihre Schande ist und wie voll des giftigsten Pestilenzeiters ihre Scham! – Ich aber lasse nun zu, dass sie allenthalben, wo sie sich nur immer festsetzen will, entlarvt wird und verfolgt von allem Licht. Das erfüllt sie allenthalben aber auch mit der unersättlichsten Rache, dass sie Tag und Nacht nun rastlos nichts als einzig nur Pläne schmiedet, durch die sie sich an jedermann, der nicht vollends ihres Gelichters ist, nun auf eine allerunerhörteste Weise rächen könnte! Daher sage Ich dir wie euch allen: Wacht und betet, auf dass ihr nicht in die Versuchung der Hure fallt! – das heißt, habt genau acht auf alle ihre Bewegungen, geheimen Anordnungen; überwacht ihre Predigten und besonders ihre Beichtstühle! Denn Ich sage dir und euch allen: Da werden die sogenannten Beichtkinder Lehren, Ermahnungen und Ermunterungen bekommen, vor denen euch allen die Haut schaudern würde, so ihr hinter alles kommen könntet. Sie werden Hass gegen die politischen Obrigkeiten von den Kanzeln verkünden und Rache in den Beichtstühlen lehren und auch werktätig fordern von jenen, die eine vollkommene Lossprechung von all ihren Sünden erlangen wollen. Die aber da sich weigern werden, ihren Anforderungen zu entsprechen, werden mit einem heimlichen Bannfluch belegt werden und somit von ihnen aus dem Teufel und der Hölle übergeben, wodurch manche Schwache verzweifeln werden, aber viele etwas Stärkere abfallen, was Ich nun auch haben will! Die Hure wird sich dadurch selbst wohl den größten Schaden zufügen, der sie aber nicht klüger, sondern nur stets desto ergrimmter und rachsüchtiger machen wird, so dass sie sich am Ende meuchelmörderisch über ihre vermeintlichen Feinde hermachen wird und sich auf solchen Wegen bestreben, ihre Feinde aus dem Weg zu räumen. Und werden ihr solche Versuche nicht gelingen, so wird sie sich auf die allerabgefeimteste politische geheime Verleumdung verlegen und wird auf diesem Weg suchen, sich allertätigst ihrer vermeintlichen Feinde zu entledigen, so wie sie es auch nicht versäumen wird, durch energische und kunstvoll bewerkstelligte Wunder sich wieder in ihr altes inquisitorisches Ansehen zu setzen, wo Kaiser und Könige vor ihr gezittert haben! Darum wacht wohl und betet, auf dass, so euch auch die Schlange beißen wird, euch ihr Gift doch nicht schaden wird. Und so sie vergifteten Wein euch vorsetzen werden, da werdet ihr ihn erkennen und werdet ihn nicht genießen; wenn ihr aber damit begossen und besudelt werdet, da wird kein Nachteil an euch haften bleiben. – Könntest du nun in die Herzen der Baalspfaffen schauen und sehen, wie es da kocht, saust und braust und tobt, du würdest viel ärger erschrecken, als so du am Rand des größten feuerspeienden Berges stündest! Diese Pfaffen werden nun alles unterminieren, und wenn endlich für sie alle Stricke reißen sollten, an denen sie sich nun noch einzelnweise irgend halten, dann erst werden sie auf einmal alle ihre höllischen Minen sprengen lassen, um dadurch entweder einen vollkommenen Sieg für sich zu ernten oder vollends zugrunde zu gehen, welch letzteres auch der sichere endliche Erfolg sein wird. Wehe aber da dennoch vielen! Denn wo immer ein großer und schwerer Stein von einer großen Höhe herab in die Tiefe fällt, da richtet er stets eine desto größere Verheerung an, je größer und schwerer er selbst ist. Durch euer sorglich Wachen und Beten aber könnt ihr diesen Stein, ja diesen großen, aber übermorschen Fels schon in seiner Höhe zerbröckeln; und so er dann herabrollen wird in die Tiefe, wird er wenig Schaden anrichten können! Daher wacht allezeit und betet – und beobachtet den Feind in seinen geheimsten Schlupfwinkeln und legt einen kräftigen Damm, wo immer er wird durchzubrechen versuchen; sonst wird er dem Licht noch große und bittere Kämpfe bereiten. – Habe keiner von euch irgendeine Furcht, denn Ich, euer aller Herr und Vater, werde euch nicht verlassen und werde es nicht zulassen, dass euch auch nur ein Haar gekrümmt werde. Aber wachen und beten müsst ihr dennoch, so ihr so mancher Versuchung entgehen wollt. Denn seht, in der Hölle werden auch die Engel nicht selten heftigst angefochten und müssen stets auf der größten Hut sein. Hier aber ist nun auch Hölle; daher ist es auch nun an euch, wohl zu wachen und zu beten! Bin Ich auch bei euch alle Tage wie Ich war bei den Aposteln, als aber da kam die äußerste Stunde, da behieß Ich auch die Apostel, dass sie wachen und beten sollen, um nicht in die Versuchung zu fallen. – Darum segne Ich euch nun alle und sage zu euch auch noch einmal: Nun wacht und betet ernstlich; denn Ich sage euch einen großen Trost damit, dass Ich euch anzeige; es naht Babels letzte Stunde! – Dieses beachtet wohl und haltet euch danach, und seid aber dabei guten Herzens und voll Erbarmung, so werden an euch die Merkmale Meines Worts in aller Tat und Kraft ersichtlich werden amen. Das sage und rate Ich, euer Herr und Vater, amen, amen, amen.“ [HiG.03_47.11.30]

Zu Papst Pius IX und dem Papsttum im Allgemeinen: „Mit dem Papst kann es sein gut und schlecht. Wird er sich rein nur an das Geistige wenden und die weltliche Herrschaft niederlegen, dann wird es mit ihm gut werden und er wird zum reinen Licht kommen. Wird er aber wieder ein Weltfürst, da wird es ihm schlecht ergehen samt allen, die durch den Glauben Roms mit ihm verbunden sind, und es wird mit Rom sein und werden, wie es der Prophet Jesajas geweissagt hat, als er über Babel und Assur so redete: „Zu der Zeit, so der Herr den Kindern Ruhe geben wird von deinem Jammer und Leid und von dem harten Dienst, darin du stets gewesen bist, so werden die Kinder ein solches Sprichwörtlein führen wider den Beherrscher Babels und sagen: Wie ist es mit deinem Treiben gar so aus, und der Zins hat sein Ende! Der Herr hat die Rute deiner Gottlosigkeit zerbrochen und zunichte gemacht die deiner Weltherrschaft, die die Völker schlug in deinem steten Grimm ohne Aufhören und mit Wüten herrschte über die Heiden und verfolgte sie stets ohne alle Barmherzigkeit. Wie ruht alle Welt und ist still und jauchzt fröhlich! Sogar die Tannen über dir und die Zedern auf dem Libanon freuen sich und sagen: ‚Weil du liegst, da kommt niemand herauf, der uns abhaue.‘ Wohl erzitterte sogar die Hölle drunten vor dir, so du ihr entgegenkamst. Sie erweckte dir ihre Toten, wie auch alle Böcke der Welt, und heißt alle Herrscher der Heiden von ihren Thronen für dich aufstehen; aber diese werden zueinander sagen und zu dir reden: ‚Sieh, Du bist geschlagen wie wir, und es geht dir gleichwie uns. Deine Pracht ist hinunter zur Hölle gefahren samt dem Klang der Harfen. So werden die Motten auch dein Bett und die Würmer deine Decke sein!‘ Wie bist du als ein schöner Morgenstern denn nun vom Himmel gefallen, wie zur Erde gefällt worden, die du doch selbst eine Richterin warst allen Heiden? Gedachtest du doch stets in deinem Herzen: ‚Ich allein kann in den Himmel steigen und meinen Stuhl über alle Sterne Gottes erhöhen! Ich allein will mich setzen auf den Berg des Stifts an der Seite gegen Mitternacht und will über die hohen Wolken fahren und gleich sein dem Allerhöchsten!‘ Aber der Herr spricht: Ja, zur Hölle fährst du, zur Seite der Grube. Wer dich dann ansehen wird und anschauen, und hell ansehen, der wird sagen: ‚Ist das der Mann, der die Welt erzittern und die Königreiche beben machte? Der den Erdboden wüste machte und die Städte auf selbem zerbrach und nimmer losgeben wollte seine Gefangenen? Wohl liegen wir Könige der Heiden auch darnieder, aber doch mit Ehren, ein jeglicher in seinem Haus; du aber bist verworfen von deinem Grab wie ein verachteter Zweig, wie ein Kleid der Erschlagenen, so mit dem Schwert erstochen sind und dann hinunterfahren zu den Steinhaufen der Hölle, wie eine zertretene Leiche.‘ – Du wirst nicht begraben werden wie die Könige der Heiden, denn du hast dein Land verderbt und erschlagen dein eigen Volk; darum wird man auch deines boshaftigen Samens nimmer gedenken. ‚Richtet nun zu, dass man seine Kinder schlage und schlachte um seiner Väter Missetaten wegen, auf dass sie nimmer aufkommen, noch ihr Land wieder erben und den Erdboden voll Städte machen.‘ Und Ich, spricht der Herr, will über sie kommen und zu Babel aus-rotten ihr Gedächtnis und ihre Übrigen und Neffen und Nachkommen und will sie machen zu Erben der Igel und zu einem Wassersee und kehren mit dem Besen des Verderbens, spricht der Herr; denn der Herr Zebaoth hat geschworen und gesagt: Was gilt es, es soll gehen, wie Ich denke, und soll bleiben, wie Ich es im Sinn habe, dass Assur zerschlagen werde in Meinem Land  und Ich ihn zertrete auf Meinen Bergen, auf dass sein Joch von ihnen genommen werde und seine Bürde von ihrem Hals komme. Das ist der Anschlag, den der Herr hat über alle Lande, und das ist die ausgestreckte Hand Jehovas über alle Heiden. Der Herr Zebaoth hat es beschlossen; wer will es wehren? Und Seine Hand ist ausgestreckt; wer will sie wenden?“ – Ich meine, Mein alter Prophet Jesajas spricht hier so ziemlich klar, was es für die Zukunft mit dem Papsttum für eine Bewandtnis haben werde, so es sich nicht vom Grund aus bessert und rein zu Mir ganz allein zurückkehrt und so auch nur von Mir ganz allein Hilfe erwartet. Wird sich aber der nun schon vertriebene Fürst Roms an die Könige der Erde wenden, da wird er auch von ihnen gerade jene Hilfe und Aufrichtung erlangen, wie sie der Prophet Jesajas schon vor zweitausend Jahren vorherverkündigt hatte. Denn lauteten damals seine Worte auch gegen das wirkliche alte Babel dem naturmäßigen Sinn nach, so lauten und beziehen sie sich nun im geistigen Sinn aber auch auf das neue geistige Babel, das in der Entsprechung vollends der alten Welthure gleicht. Kurz und gut, wird sich Rom bessern, so soll es ihm ergehen wie dem verlorenen Sohn; wird es sich aber nicht bessern, dann soll ihm das Los des reichen Prassers zuteil werden, wie auch all seinen blinden Anhängern und seinen Helfern. Mehr braucht ihr nicht zu wissen.“ [HiG.03_ 49.01.13]

„Die düsteren Tage aber sagen euch auch, wie es nun steht. Man verflucht die Wahrheit der Himmel und flieht und verbietet das Licht; dafür aber geizt und sorgt man sich um die Schätze der Motten und des Rostes. Oh, oh, diese Frucht wird bald ihren Segen ernten zur misslichsten Reife! Ich wollte es nicht, habe aber dennoch müssen mit Meinen Füßen an die Erde stoßen, und das wird ihr zu einem Gericht werden, weil sie den Tritt Meiner Füße nicht beachtet hat. Wehe allen, die sich an die Welt halten; sie werden eine schlechte Ernte machen. Wohl aber denen, die ungeschwächt sich an Mich halten – wahrlich, ihre Ernte wird so gesegnet sein, wie seit dem Beginn der Welt noch nie eine gesegnet war! Denn nun soll der Unterschied zwischen Meinen Kindern und den schwarzen Kindern der Welt und der Hölle ein klarer werden. Ich sage es euch aber nicht, wie, wann, was, sondern wer da Ohren hat, der höre, und mit offenen Augen schaue er, und er wird es finden. Über Rom aber soll es zu lesen sein mit klarer Schrift. Meine Knechte in England werden die Schreiber sein. Ich sage es euch: Dies finstere Gewölk wird nicht vergehen, bis ein gewaltiger Sturm von Oben kommen wird. Die aber, die da beherrschen der Erde Gewässer, haben bereits den Hebel in die große Schleuse gesteckt. So ihr einen fernen Donner in der Nacht vernehmen werdet, wird der Hebel seinen Dienst getan haben. Merkt, das hat euer Vater euch gesagt aus den Himmeln amen!“ [HiG.03_50.12.02,05-09]

„Wie es aber war, wird es nimmer werden; denn die Menschheit würde in dem alten Hurenschlamm gänzlich zugrunde gehen. Es muss eine neue Ordnung kommen. Um aber diese zu bewerkstelligen, müssen solche Gewitter über die geistige Erde kommen, durch die sie von der alten Pestilenzluft gereinigt wird. Es werden nun freilich gar viele wehklagen, besonders die dem alten Hurenbabel Dienenden; aber es kann nun nicht anders sein, da es doch besser ist, dass die Hure zugrunde gehe, als so da zugrunde ginge die Erde.“ [HiG.03_ 48.08.03,03-04]
 


 
[1] römische Kirche, s. HiG.01_40.08.20,06

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